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Ausgabe April 2011 Landesverband Hamburg Und Landesverband

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Hier wird versucht, die Versäumnisse<br />

einer Einwanderungspolitik zu<br />

reparieren, die in beträchtlichem Maße<br />

zu der vergleichsweise niedrigen Qualifikation<br />

und hohen Alimentation der<br />

Bevölkerung mit ausländischem Hintergrund<br />

beigetragen haben. In den<br />

60er und 70er Jahren wurden gezielt<br />

Arbeitskräfte mit niedriger Qualifikation<br />

rekrutiert. Die erste Generation türkischer<br />

Zuwanderer verfügte zu 70 Prozent<br />

über keine berufliche Ausbildung,<br />

nur neun Prozent hatten Abitur (IW). Da<br />

die Politik Arbeitsmigration weitgehend<br />

beschränkt, ist die Familienzuführung<br />

zum wichtigsten Zugang nach<br />

Deutschland geworden. In klassischen<br />

Einwanderungsländern, wie Kanada,<br />

Australien, Neuseeland und den USA,<br />

verfügen zwischen 40 und 60 Prozent<br />

der Ausländer über einen hohen Bildungsabschluss,<br />

nur rund ein Fünftel<br />

hat geringe Schul- und Ausbildungsabschlüsse<br />

– bei uns sind es 60 Prozent.<br />

Der Diskussion um eine gesteuerte Ein-<br />

wanderung wird sich Deutschland<br />

daher langfristig stellen müssen. Auch<br />

vor dem Hintergrund, dass Migranten<br />

künftig stärker aus Ländern mit geringerem<br />

Humankapital kommen werden,<br />

der „Kampf um die besten Köpfe“ sich<br />

also verschärfen wird. Eine erste Bewäh -<br />

rungsprobe wird die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

sein, die am 1. Mai in<br />

Kraft tritt.<br />

„Wir müssen die Migranten als<br />

einen Teil des zukünftigen Deutschlands<br />

sehen und ihre gesellschaftliche<br />

Integration in jeglicher Hinsicht forcieren“,<br />

sagt Ibrahim Çifçi. „Eine gute Entwicklung<br />

kann nur gelingen, wenn mit<br />

der Aufnahme einer Arbeit der Grundstein<br />

gelegt wird. Durch die Wahrnehmung<br />

einer Arbeit kommen die Soft -<br />

skills zum Tragen, und die Fachkompetenz<br />

kann ausgebaut werden.“ Çifçi<br />

möchte daher jungen Menschen den<br />

Weg zu den Entscheidern ebnen und<br />

die gesellschaftliche Vernetzung tatkräftig<br />

unterstützen. ■<br />

Qualifikationsstruktur der ausländischen Bevölkerung im<br />

Jahr 2000 im Ländervergleich<br />

Quelle:<br />

IAB-Kurzbericht 1/2008<br />

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