SEO Skalen zur Erfassung von Ordnungsbezogenheit - ZPID
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9 Unvorhergesehene Ereignisse stören mich im allgemeinen sehr.10 Ich bin der Auffassung: Gut geplant ist halb gewonnen.11 Ich lege großen Wert auf Pünktlichkeit.12 Ich mache es mir zum Prinzip, mich durch nichts <strong>von</strong> der Arbeit abhalten zu lassen.13 Mir ist es lieber, wenn innerhalb eines Arbeitsbereiches die Aufgaben konstant bleiben.14 Ich plane meine Reisen immer im voraus unter Festlegung eines genauen Reiseweges, <strong>von</strong>dem ich dann nur ungerne abweiche.15 Das beste, was man tun kann, ist, gut zu planen und sich zu bemühen, damit alles so bleibtoder wieder so wird, wie es in der Vergangenheit war.Skala 3: "Desorganisation"1 Manchmal quält mich der Gedanke, im Leben nicht <strong>zur</strong>echt zu kommen.2 Ich werde oft unruhig und möchte etwas tun, ohne genau zu wissen was.3 Manchmal denke ich, daß mit mir nichts anzufangen ist.4 Oft habe ich Angst, den mir gestellten Aufgaben nicht gewachsen zu sein.5 Ich beschäftige mich oft mit vielem gleichzeitig, weshalb ich mich hin- und her gerissen fühle.6 Ich denke mir oft Dinge aus, die ich dann doch nicht verwirkliche.7 Mir bereitet der Gedanke, daß es Wichtigeres gegeben hätte, selbst dann ein unbefriedigtesGefühl, wenn ich viel getan habe.8 Manchmal habe ich keinerlei Hoffnung für die Zukunft mehr.9 Ich hatte schon ab und zu das Gefühl ohnmächtigen Zornes, weil ich dachte, alles Bisherigeumsonst getan zu haben.10 Ich arbeite oft innerlich gehetzt.11 Meine Gedanken wandern oft umher, obwohl eigentlich Konzentration erforderlich wäre.12 Mich quält manchmal der Gedanke, im Angesicht des Todes sagen zu müssen, daß meinLeben umsonst war.13 Meine Pläne sind oft so voller Schwierigkeiten, daß ich sie später wieder aufgebe.14 Termine bringen mich leicht in Hetze.15 Ich verbringe zuviel Zeit mit unwichtigen Dingen.16 Meistens kann ich mich nicht so recht für eine bestimmte Sache entscheiden, weil ich zuviele lohnende Ziele und Möglichkeiten entdecke.TestkonstruktionDer Test entstand auf der Basis eines Primärfragebogens, der diejenigen Items aus dem BIFA-ALenthielt, die die Dimension Zielgerichtetheit betrafen, sowie weitere Items, die aus der Literatur zuBereichen wie der Existenzanalyse, Logotherapie, Leistungsmotivations- und Persönlichkeitsforschungentnommen wurden. Die 238 Items des Primärfragebogens berücksichtigten folgendeThemenbereiche (die allerdings nicht streng <strong>von</strong>einander abzugrenzen sind): Termine, Zeiteinteilung; Entscheidungsfindung; Planen <strong>von</strong> Vorhaben, Flexibilität; Fatalismus; Arbeitsleben, Beruf; Lebensprinzipien; Verantwortungsbewußtsein; Zukunft; Freizeitgestaltung; Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit.Der Primärfragebogen wurde <strong>von</strong> 393 Personen beantwortet, zufällig ausgewählt aus der Normalbevölkerung(Alter 15 bis 85 Jahre). Die Faktorenanalyse mit mehrfacher Hauptkomponentenanalyseund Rotation der Faktoren <strong>zur</strong> schiefwinkligen Einfachstruktur ließ nach dem Scree-Test <strong>von</strong>Cattell (1966) drei Faktoren extrahieren. Aus diesen konnten durch Selektion der Items nach denFürntrattschen Kriterien (Fürntratt, 1969) und unter Berücksichtigung der Trennschärfekoeffizienten(rit > .4) drei <strong>Skalen</strong> gebildet werden: Skala 1: "Intrinsische Zielgerichtetheit" (14 Items);3/8 <strong>ZPID</strong> 2000
Skala 2: "Rigide Zielgerichtetheit" (15 Items); Skala 3: "Desorganisation" (16 Items).Zur Bestimmung der Eindimensionalität der <strong>Skalen</strong> wurde für jede Skala jeweils eine gesonderteFaktorenanalyse berechnet. Der erste Eigenwert einer jeden Skala klärte hierbei folgenden Varianzanteilauf: Skala 1: 28.1% (Intrinsische Zielgerichtetheit); Skala 2: 28.2% (Rigide Zielgerichtetheit); Skala 3: 27.1% (Desorganisation).Der jeweils zweite Eigenwert der <strong>Skalen</strong> liegt unter 9.6%, was die Eindimensionalität der <strong>Skalen</strong>zeigt.Als Voraussetzung für die einfache Addierung der Rohwerte der Items <strong>zur</strong> unproblematischen Anwendungdes Tests wurde die Parallelität der <strong>Skalen</strong>items überprüft. Die Korrelationen der Faktorwertemit den <strong>Skalen</strong>werten, aufgetragen in Tabelle 1, sind mit Werten über .9 signifikant. Diedaher durchführbare Addition der Items erleichtert die Testauswertung wesentlich. In Tabelle 2werden Trennschärfen und Schwierigkeiten der Items aufgeführt, in Tabelle 3 verschiedene <strong>Skalen</strong>kennwerte.Tabelle 1Korrelationen der Faktorwerte mit den <strong>Skalen</strong>werten————————————————————————————————————————Skala 1 Skala 2 Skala 3————————————————————————————————————————Faktor 1 .93 -.20 .43Faktor 2 -.34 .97 -.10Faktor 3 -.32 .13 -.93————————————————————————————————————————Tabelle 2Trennschärfen (r it ) und Schwierigkeiten (P) der <strong>SEO</strong>-<strong>Skalen</strong>————————————————————————————————————————————Skala 1: Intrinsische ZielgerichtetheitItem rit P Item rit P————————————————————————————————————————————I01 .66 .61 I08 .56 .52I02 .64 .59 I09 .55 .45I03 .63 .63 I10 .54 .45I04 .61 .53 I11 .54 .50I05 .59 .53 I12 .53 .44I06 .59 .51 I13 .53 .50I07 .57 .45 I14 .52 .44————————————————————————————————————————————Skala 2: Rigide ZielgerichtetheitItem rit P Item rit P————————————————————————————————————————————R01 .68 .63 R09 .57 .48R02 .67 .64 R10 .56 .52R03 .65 .56 R11 .54 .48R04 .65 .55 R12 .52 .50R05 .64 .55 R13 .52 .43R06 .61 .54 R14 .51 .44R07 .58 .54 R15 .51 .43R08 .57 .49————————————————————————————————————————————4/8 <strong>ZPID</strong> 2000
5/8————————————————————————————————————————————Skala 3: DesorganisationItem rit P Item rit P————————————————————————————————————————————D01 .66 .63 D09 .56 .46D02 .62 .58 D10 .56 .46D03 .61 .55 D11 .54 .52D04 .61 .58 D12 .53 .45D05 .60 .51 D13 .52 .49D06 .59 .55 D14 .51 .49D07 .58 .45 D15 .51 .48D08 .57 .51 D16 .50 .42————————————————————————————————————————————GütekriterienObjektivitätDer Fragebogen zeigt optimale Objektivität hinsichtlich Durchführung und Auswertung.ReliabilitätDie Reliabilität der <strong>Skalen</strong> kann als sehr hoch bezeichnet werden, sowohl bei der Bestimmung derinternen Konsistenz der Items (Koeffizient Alpha nach Cronbach, 1951) und der Split-half-Reliabilität (Guttmann, Spearman-Brown), aber auch in den Korrelationswerten beim Testwiederholungsverfahrenals einem für die Reliabilität sehr hartem Kriterium (siehe Tabelle 3). Die Reliabilitätsprüfungnach dem Alter und nach dem Geschlecht zeigte hohe Werte des KoeffizientenAlpha für die einzelnen Altersgruppen bzw. für die Geschlechter (siehe die Tabellen 4 und 5).Tabelle 3Testkritische Angaben zu den <strong>Skalen</strong> (unter anderem <strong>zur</strong> Reliabilität)—————————————————————————————————————————————————————————————Skala 1 Skala 2 Skala 3Intrinsische Rigide DesorganisationZielgerichtetheit—————————————————————————————————————————————————————————————Itemanzahl 14 15 16Mittelwert 11.08 7.40 4.93Standardabweichung 2.76 3.67 3.72Schiefe -1.05 -0.18 0.68Exzess .58 -.82 -.23Reliabilität:Cronbachs Alpha .86 .84 .87Guttman-split-half .85 .88 .85Spearman-Brown .85 .90 .86Test-Retest .91 .88 .91—————————————————————————————————————————————————————————————Tabelle 4Reliabilitätsprüfung nach dem Alter———————————————————————————————————————————————Gruppe AlterReliabilitätSkala 1 Skala 2 Skala 3———————————————————————————————————————————————1 0-19 .68 .81 .832 20-29 .78 .76 .793 30-39 .72 .80 .794 40-49 .71 .78 .855 50-59 .77 .69 .776 60-99 .89 .62 .857 o.A. .81 .90 .89——————————————————————————————————————————————— <strong>ZPID</strong> 2000
6/8Tabelle 5Reliabilitätsprüfung nach dem Geschlecht——————————————————————————————————————————GeschlechtReliabilitätSkala 1 Skala 2 Skala 3——————————————————————————————————————————männlich .66 .89 .79weiblich .80 .82 .83o.A. .85 .89 .82——————————————————————————————————————————ValiditätValiditätsstudien befinden sich in der Durchführung.NormierungEs liegen T-Werte und Prozentrangwerte vor (siehe Tabelle 6). Die Eichstichprobe mit 393 Personenwies keine signifikante Abweichung <strong>von</strong> der Normalbevölkerung auf. Es fanden sich keinesignifikanten Unterschiede zwischen einzelnen Subgruppen hinsichtlich der <strong>Skalen</strong>werte nachdem Geschlecht und nach dem Alter (siehe auch unter "Reliabilität").Tabelle 6Normen (Prozentrangwerte) für die <strong>Skalen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>von</strong> Zielgerichtetheit, Rigidität und Desorganisation—————————————————————————————————————————————————————————————Punktwert Zielgerichtetheit Rigidität Desorganisation—————————————————————————————————————————————————————————————0 0.25 1.91 4.331 0.42 5.34 14.632 0.58 9.16 27.483 0.76 14.25 38.044 2.04 20.36 46.825 4.20 28.24 55.476 7.13 36.39 64.257 10.69 44.78 72.778 15.01 52.80 79.269 21.12 62.47 84.2210 29.52 73.16 88.6811 40.20 81.43 91.9912 52.80 88.93 94.4013 69.34 94.40 96.8214 89.82 98.22 98.4715 99.75 98.9816 99.62—————————————————————————————————————————————————————————————DurchführungTestformenEs gibt nur eine Testform für Einzel- und Gruppentests.AltersbereicheErwachsene ab 18 Jahre.DurchführungszeitCa. 15 Minuten. <strong>ZPID</strong> 2000
MaterialFragebogen und Schreibgerät. Der Fragebogen kann <strong>von</strong> den Testautoren bezogen oder selbstzusammengestellt werden.InstruktionEs liegt eine standardisierte schriftliche Instruktion vor.A N L E I T U N GIm folgenden Fragebogen finden Sie Aussagen über Ihre Ansichten, Interessen und Meinungen. Siesollen bitte jeweils dahinter ankreuzen, ob Sie diesen Aussagen zustimmen ("JA" ankreuzen) odernicht ("NEIN" ankreuzen).Es geht darum, Angaben über Ihre Berufsvorstellungen, Lebensansichten und Ihre eigene Person zuerhalten. Da jeder Mensch eine eigene Auffassung <strong>von</strong> sich und seinem Leben hat, gibt es keine falschenoder richtigen Antworten.Dieser Fragebogen ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn Sie die Aussagen ehrlich beantworten. Deswegenüberlegen Sie bitte nicht zuerst, welche Antwort wohl den "besten Eindruck" macht, sondernbeantworten die Aussagen so, wie es Ihrer Meinung nach zutrifft.Wenn es Schwierigkeiten gibt, eine Aussage zu beantworten, kreuzen Sie bitte trotzdem immer eineAntwort an, die am ehesten bei Ihnen zutrifft. Sie sollten nicht über einzelne Aussagen zu langenachdenken, sondern die Antwort ankreuzen, die Ihnen als erstes in den Sinn kommt.Falls Sie sich beim Ankreuzen geirrt haben, machen Sie bitte einen Kreis um die nicht gültige Antwort,und kreuzen Sie die zutreffende Antwort an.DurchführungsvoraussetzungenDas Verfahren kann <strong>von</strong> Hilfskräften durchgeführt und ausgewertet werden.Auswertung7/8AuswertungsmodusDer Test kann durch Addition der symptomatischen Items zu <strong>Skalen</strong> mittels einer Schablone ausgewertetwerden.AuswertungshilfenSchablonen <strong>zur</strong> raschen Auswertung können leicht selbst angefertigt werden.AuswertungszeitDie Auswertung beansprucht pro Fragebogen ca. 10 Minuten.AnwendungsmöglichkeitenDie drei <strong>Skalen</strong> dienen der differenzierten <strong>Erfassung</strong> der Zielgerichtetheit. Sie bieten sich an imRahmen <strong>von</strong> typologischen Ansätzen, neben differentialdiagnostischen und -therapeutischen Anwendungsgebietenauch zu Forschungszwecken. Zielgruppe sind erwachsene Personen der Normalbevölkerung.BewertungDurch den begrenzten Umfang der <strong>Skalen</strong> ist eine schnelle und fokussierte Erhebung der Zielgerichtetheit,einer in die Zukunft ausgerichtete Komponente der biographischen Daten, bei erwachsenenPersonen der Normalbevölkerung möglich. Die drei <strong>Skalen</strong> erfassen jedoch nicht die dieGegenwart und die Vergangenheit betreffenden biographischen Daten einer Person.LiteraturBühler, K.-E. & Bardeleben, H. (1994a). Biographische Typologie <strong>von</strong> Alkoholabhängigen. UniversitätHamburg: World Wide Web-Server (UTL: http://www.rrz.uni-hamburg.de/kriminol/TS/tspsy.htm). <strong>ZPID</strong> 2000
Bühler, K.-E. & Bardeleben, H. (1994b). Biographic Questionnaire for Alcoholics (BIOQUEST-AL).Universität Hamburg: World Wide Web-Server (http://www.uni-hamburg.de/~kriminol/ts/ts.htm).Cattell, R.B. (1966). The Scree Test for the number of factors. Multivariate Behavioral Research,1966, 1, 140-161.Cronbach, L.J. (1951). Coefficient alpha and the internal structure of tests. Psychometrika, 16,297-334.Fürntratt, E. (1969). Zur Bestimmung der Anzahl interpretierbarer gemeinsamer Faktoren. Diagnostica,15, 62-76.BearbeitungJens Stecher/01.12.19968/8 <strong>ZPID</strong> 2000