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“yes” to more opportunities for success? Then say - IPM GmbH

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INHALT<br />

Im Fokus: Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012<br />

„Globalisierung und Innovation: Paradigmen der Zukunft!“<br />

Konferenzprogramm, Innovation Guide<br />

Profile der Redner, Aussteller, Sponsoren, Partner<br />

Megatrends 2022: Implikationen für den Einkauf<br />

Prof. Dr. Holger Schiele, Niels Pulles,<br />

Klaus-Johannes Möller, Universität Twente<br />

Manufacturing Per<strong>for</strong>mance:<br />

Der Status quo bei deutschen Unternehmen<br />

Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken, Prof. Dr. Stephan M. Wagner,<br />

Ruben Jönke, ETH Zürich<br />

Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012<br />

I/2012<br />

AUTOMOTIVE<br />

Gestaltungsansätze zur kooperativen<br />

Innovationsgenerierung<br />

Dr. Bernd Martens, Dr. Tanja Ernst, Til Fabio Schäfer,<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

Ansätze zur Optimierung der Distributionsprozesse<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Thomas Zernechel, Dr. Volker Schmidt, Dr. Ansgar Hermes,<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

Lichttechnologie zur Oberflächenkontrolle in der<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Dr. Klaus Radermacher, uwe braun <strong>GmbH</strong><br />

TM


Rocking the Hybrid.<br />

Der neue Touareg.<br />

Der erste<br />

Wer ein verbrauchs- und emissionsarmes Au<strong>to</strong> fahren wollte, musste auf wirkliches<br />

Fahrvergnügen bisher viel zu oft verzichten. Bei der Entwicklung der Hybrid*-Technologie<br />

im neuen Touareg wollten wir deshalb einen Antrieb schaffen, der genauso<br />

nachhaltig fasziniert, wie er CO2-Auss<strong>to</strong>ß und Krafts<strong>to</strong>ffkonsum reduziert. Wie sich<br />

diese zukunftsweisende Verbindung aus dem Vortrieb eines V6-TSI-Aggregats und der<br />

Effizienz eines Elektromo<strong>to</strong>rs anfühlt, sollten Sie jedoch am besten selbst erleben.<br />

*Touareg, V6-TSI Hybrid, 245 kW (333 PS) und 34,3 kW (46 PS), Krafts<strong>to</strong>ffverbrauch, l/100 km, innerorts 8,7/außerorts 7,9/<br />

kombiniert 8,2; CO2-Emission, kombiniert 193 g/km. Gemäß RL 1999/100/EG, abhängig von Fahrweise, Straßen- und<br />

Verkehrsverhältnissen. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.<br />

www.volkswagen.de<br />

der Vernunft von<br />

Langeweile befreit.<br />

Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie im Wandel:<br />

Paradigmen der Zukunft!<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K


AUTOMOTIVE<br />

TM<br />

Edi<strong>to</strong>rial<br />

Die vorliegende Ausgabe von Supply Chain Management TM beinhaltet einen<br />

Sonderteil zum Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012. Auf dieser internationalen<br />

Fachkonferenz diskutiert Volkswagen mit seinen Zulieferern und weiteren Experten<br />

aus der Industrie, Wirtschaft und Politik das Themenfeld „Globalisierung<br />

und Innovation: Paradigmen der Zukunft!“ Der erste Konferenztag widmet<br />

sich dem Thema „Erfolgspotenzial Nord-/Südamerika“, am zweiten Tag<br />

steht der Themenbereich „Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil“ im Fokus.<br />

Neben Fachvorträgen und Expertenworkshops wird zu einem Wissenschaftssymposium<br />

eingeladen, auf dem Promovenden aktuelle Forschungsergebnisse<br />

im Kontext der Beschaffung vorstellen.<br />

In Grundlagenbeiträgen werden die Megatrends im Jahr 2022 sowie die<br />

daraus resultierenden Implikationen für den Einkauf diskutiert und die<br />

Ergebnisse einer Studie vorgestellt, welche die Manufacturing Per<strong>for</strong>mance in<br />

sechs verschiedenen Industrien untersucht. Praxisbeiträge analysieren Gestaltungsansätze<br />

zur kooperativen Innovationsgenerierung, erörtern Ansätze zur<br />

Optimierung der Distributionslogistik und erläutern den Einsatz der Lichttechnologie<br />

zur Oberflächenkontrolle in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />

Prof. Dr. Johannes Walther Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />

Leiter, Institut für Mitglied des Vorstands<br />

Produktionsmanagement der Volkswagen AG<br />

Herausgeber Mitherausgeber<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

3


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IP-Dienste-Geschäftsbereich der Nippon Telegraph &<br />

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Telekommunikationskonzern unter den Fortune Global 500.<br />

ICT-Verordnungen sowie Import- und Exportbestimmungen fallen je<br />

nach Region sehr unterschiedlich aus – um nationale Gesetzgebungen<br />

auch im Detail zu verstehen und mögliche Hindernisse zu vermeiden,<br />

ist das Wissen um lokale Besonderheiten von unschätzbarem Wert.<br />

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Grundlagenbeiträge<br />

Megatrends 2022:<br />

Implikationen für den Einkauf<br />

Prof. Dr. Holger Schiele, Niels Pulles,<br />

Klaus-Johannes Möller, Universität Twente 7<br />

Manufacturing Per<strong>for</strong>mance:<br />

Der Status quo bei deutschen Unternehmen<br />

Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken,<br />

Prof. Dr. Stephan M. Wagner,<br />

Ruben Jönke, ETH Zürich 13<br />

Praxisbeiträge<br />

Gestaltungsansätze zur kooperativen<br />

Innovationsgenerierung<br />

Dr. Bernd Martens, Dr. Tanja Ernst,<br />

Til Fabio Schäfer,<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft 21<br />

Ansätze zur Optimierung der<br />

Distributionsprozesse in der<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Thomas Zernechel,<br />

Dr. Volker Schmidt, Dr. Ansgar Hermes,<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft 29<br />

Lichttechnologie zur Oberflächenkontrolle<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Dr. Klaus Radermacher, uwe braun <strong>GmbH</strong> 35<br />

Im Fokus:<br />

Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012 41<br />

Grußwort 42<br />

Partner und Sponsoren 43<br />

Aussteller 44<br />

Ausstellungsplan 45<br />

Innovation Guide 46<br />

Programm: Mittwoch, 13. Juni 2012 50<br />

Referentenprofile 52<br />

Programm: Donnerstag, 14. Juni 2012 84<br />

Referentenprofile 86<br />

Rezensionen 107<br />

Edi<strong>to</strong>rial 3<br />

Au<strong>to</strong>renverzeichnis 12<br />

Veranstaltungen 39<br />

Impressum 105<br />

Inserentenverzeichnis 26<br />

Inhalt<br />

Megatrends 2022: Implikationen für den Einkauf<br />

Prof. Dr. Holger Schiele, Niels Pulles, Klaus-Johannes Möller,<br />

Universität Twente<br />

Welchen Einflussfak<strong>to</strong>ren sieht sich der Einkauf die nächsten<br />

Jahre ausgesetzt und was sind die zentralen Heraus<strong>for</strong>derungen,<br />

denen er sich bis zum Jahr 2022 stellen muss? Im Beitrag werden<br />

fünf Megatrends vorgestellt sowie Maßnahmen, mittels derer sich<br />

Unternehmen auf diese Megatrends vorbereiten. Aus den Ergebnissen<br />

geht hervor, dass sich führende Unternehmen oftmals besser<br />

auf die Auswirkungen von Megatrends einstellen, während<br />

weniger erfolgreiche Unternehmen Trends offenbar eher reaktiv<br />

abwarten. Grundsätzlich sollten Megatrends immer wieder neu<br />

bewertet und kritisch hinterfragt werden, um Fehleinschätzungen<br />

durch Trendabweichungen zu verhindern. Seite 7<br />

Manufacturing Per<strong>for</strong>mance:<br />

Der Status quo bei deutschen Unternehmen<br />

Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken, Prof. Dr. Stephan M. Wagner,<br />

Ruben Jönke, ETH Zürich<br />

Insbesondere angesichts des globalen Wettbewerbs ist eine hohe<br />

Manufacturing Per<strong>for</strong>mance, also Spitzenleistungen im gesamten<br />

Fertigungsprozess, für produzierende Unternehmen ein wichtiger<br />

Schlüssel zur Erreichung von Wettbewerbsvorteilen. Um herauszufinden,<br />

wie gut Unternehmen heutzutage in der Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance abschneiden, untersucht die vorliegende Studie<br />

die Manufacturing Per<strong>for</strong>mance Kategorien Fertigungsqualität,<br />

Flexibilität in der Produktion, Lieferfähigkeit und Produktionskosten<br />

bei 349 Unternehmen aus sechs verschiedenen Industrien.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass eine durchschnittliche Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance von nur 65,9 % erreicht wird. Seite 13<br />

Gestaltungsansätze zur kooperativen<br />

Innovationsgenerierung<br />

Dr. Bernd Martens, Dr. Tanja Ernst, Til Fabio Schäfer,<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

Ausgehend von den Rahmenbedingungen auf den Beschaffungsmärkten<br />

erfolgt im Beitrag eine theoretische Ableitung der<br />

relevanten Einflussfak<strong>to</strong>ren auf partnerschaftliche Beziehungen.<br />

Insbesondere das Konstrukt Opportunismus und In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />

als seine zentralen Antezedenzen stehen hier im<br />

Fokus. Basierend auf dieser theoretischen Verankerung wird ein<br />

Konzept zur Verringerung von In<strong>for</strong>mationsungleichgewichten<br />

in organisationalen Partnerschaften entwickelt. Ziel des Konzepts<br />

ist die Ableitung zentraler Handlungsempfehlungen für die Gestaltung<br />

von Rahmenbedingungen und Anreizsystemen für Kooperationen<br />

zwischen OEMs und Lieferanten, insbesondere zur<br />

Innovationsgenerierung. Seite 21<br />

Ansätze zur Optimierung der Distributionsprozesse<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Thomas Zernechel, Dr. Volker Schmidt, Dr. Ansgar Hermes,<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

Vor dem Hintergrund der enormen Heraus<strong>for</strong>derungen in der<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie ist es nicht mehr ausreichend, Logistiknetzwerke<br />

in fest definierten Abständen zu planen und bis zum<br />

nächsten Planungsdurchlauf in einen operativen Serienbetrieb<br />

zu übergeben. Vielmehr ist eine permanente, ganzheitliche und<br />

dynamische Planung und Steuerung der Netzwerke notwendig,<br />

die eine zuverlässige, schnelle, kostengünstige und nachhaltige<br />

Logistik sicherstellen. Am Beispiel der Distributionslogistik, die<br />

für die Versorgung des Kunden mit Fertigfahrzeugen zuständig<br />

ist, werden in diesem Artikel drei Strategien vorgestellt, die eine<br />

solche Planung und Steuerung ermöglichen. Seite 29<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

5


Pho<strong>to</strong>: Volkswagen AG<br />

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megatrends 2022:<br />

megatrends 2022<br />

Implikationen für den Einkauf<br />

Prof. Dr. Holger Schiele, Niels Pulles, Klaus-Johannes Möller, Universität Twente<br />

Zusammenfassung<br />

Welchen Einflussfak<strong>to</strong>ren sieht sich der Einkauf<br />

die nächsten Jahre ausgesetzt und was sind die<br />

zentralen Heraus<strong>for</strong>derungen, denen er sich bis<br />

zum Jahr 2022 stellen muss?<br />

Da der Einkauf die zentrale Schnittstelle zwischen Unternehmen<br />

und der Angebotsseite des Marktes darstellt, ist die Identifikation<br />

von langfristigen externen Veränderungen, sogenannten<br />

Megatrends, hilfreich. Aufgrund ihres lang andauernden und<br />

globalen Einflusses wird angenommen, dass die Auswirkungen<br />

von Megatrends das Handeln von Gesellschaften, Unternehmen<br />

und Regierungen für lange Zeit beeinflussen werden.<br />

In der vorliegenden Studie werden fünf Megatrends vorgestellt<br />

sowie Maßnahmen, mittels derer sich Unternehmen auf diese<br />

Megatrends vorbereiten. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass<br />

sich führende Unternehmen oftmals besser auf die Auswirkungen<br />

von Megatrends einstellen, während weniger erfolgreiche Unternehmen<br />

Trends offenbar eher reaktiv abwarten. Relativierend lässt<br />

sich feststellen, dass die Megatrends immer wieder neu bewertet<br />

und kritisch hinterfragt werden sollten, um Fehleinschätzungen<br />

durch Trendabweichungen zu verhindern.<br />

Die Notwendigkeit, sich frühzeitig auf<br />

Veränderungen vorzubereiten<br />

Die Zukunft vorherzusagen<br />

ist unmöglich, jedoch lassen sich<br />

lang andauernde Trends oder<br />

Megatrends identifizieren und<br />

ökonomisch nutzen. Unternehmen,<br />

die sich frühzeitig auf die in<br />

Megatrends implizierten zukünftigen<br />

Veränderungen vorbereiten,<br />

versetzen sich hierdurch in<br />

die Lage, Chancen effektiver nutzen<br />

und Risiken früher erkennen<br />

zu können.<br />

Die derzeit steigende Anzahl<br />

von Studien über Megatrends<br />

belegt die zunehmende Bedeutung<br />

der Thematik. Jedoch ist<br />

der Großteil dieser Studien von<br />

nicht-wissenschaftlicher Natur.<br />

Die vorliegende Studie ist somit<br />

eine der ersten, die die Bedeu-<br />

Verbreitung<br />

tung von Megatrends und die Reaktionen von Firmen mittels<br />

empirischer Daten unterlegt.<br />

Der Megatrend­Ansatz: Lang<br />

andauernde , multidisziplinäre Trends<br />

Der Begriff Megatrend wurde von John Naisbitt in seinem<br />

gleichnamigen Buch „Megatrends“, publiziert im Jahr<br />

1982, maßgeblich geprägt. In seinem Buch identifizierte<br />

Naisbitt zehn Megatrends für die kommenden Jahrzehnte<br />

[Naisbitt 1982]. In der Trend<strong>for</strong>schung wird zwischen verschiedenen<br />

Trendarten wie Metatrends, sozio kulturellen<br />

Trends und Konsumtrends unterschieden. Die Einordnung<br />

in eine dieser Trendkategorien erfolgt je nach Relevanz,<br />

Dauer und Intensität des jeweiligen Trends [Horx/Huber/<br />

Steinle/Wenzel 2007].<br />

Was genau ist ein Megatrend? Grundsätzlich können<br />

Megatrends als weitreichende Veränderungen sozialer und<br />

technologischer sowie ökonomischer und politischer Bedingungen<br />

gesehen werden [Naisbitt/Aburdene 1990]. Ein<br />

jeder Megatrend zeigt die folgenden drei Charakteristika:<br />

1. Die Entwicklung von Megatrends erfolgt stufenweise.<br />

Ist diese einmal abgeschlossen, hält ihr Einfluss bis zu<br />

25 Jahre oder länger an [Naisbitt/Aburdene 1990].<br />

2. Megatrends wirken sich auf viele verschiedene Lebensbereiche<br />

aus.<br />

Zeit<br />

2011 2020<br />

Quelle: Procurement Intelligence Unit, Naisbitt (1982)<br />

Abb. 1: Die Megatrend­Logik [Naisbitt 1982]<br />

Mikrotrends<br />

Megatrend 1<br />

Megatrend 2<br />

Megatrend n<br />

s u p p l y chain management i /2012 7


megatrends 2022<br />

3. Megatrends haben einen globalen Charakter; jedoch<br />

kann dieser globale Charakter in einer Region stärker<br />

ausgeprägt sein als in einer anderen [Horx/Huber/<br />

Steinle/Wenzel 2007].<br />

Zudem besteht ein Megatrend aus verschiedenen kleineren<br />

Trends, so genannten Mikrotrends. (Abb. 1).<br />

Forschungsmethode: Identifikation der<br />

Megatrends in drei Schritten<br />

Im Rahmen einer umfangreichen Studie hat die h&z<br />

Unternehmensberatung und die Procurement Intelligence<br />

Unit (PIU) unter Beteiligung der Universität Twente drei<br />

Workshops in Europa (München), Amerika (New York)<br />

und Asien (Shanghai) veranstaltet [h&z consulting 2011].<br />

Teilnehmer waren Einkaufsleiter internationaler Konzerne<br />

sowie Beschaffungsprofessoren, die in den Workshops<br />

Megatrends und deren Bedeutung für den Einkauf herausgearbeitet<br />

haben. Ergänzend zu den Expertenworkshops<br />

haben wir die gut 200 Teilnehmer eines NEVI-Kongresses<br />

zum Thema „Trends im Einkauf“ in Nyenrode (NL) gebeten,<br />

die Wichtigkeit der von den Workshopteilnehmern<br />

identifizierten Megatrends anzugeben und die Reaktionen<br />

ihrer Unternehmen zu beschreiben.<br />

Richtig ist, dass durch eine repräsentative Gruppe als<br />

relevant identifizierte Trends nicht im naturwissenschaftlichen<br />

Sinne als „bewiesen“ angesehen werden können.<br />

Da Trends jedoch maßgeblich durch die handelnden Akteure<br />

selber bestimmt werden, entbehrt die Befragungsmethode<br />

nicht innewohnender Plausibilität. Im finalen<br />

Schritt der Studie wurden die identifizierten Megatrends<br />

schließlich durch eine intensive Literaturrecherche kritisch<br />

überprüft.<br />

8<br />

Corporate Social<br />

Responsibility (CSR)<br />

wird als zunehmend<br />

bedeutsamer eingestuft<br />

Demografischer<br />

Rückgang wird vermutlich<br />

mehr Einfluss<br />

haben sowohl im Hinblick<br />

auf qualifizierte<br />

Facharbeit als auch für<br />

Niedriglohntätigkeiten<br />

Quelle: h&z Workshop-Teilnehmer<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Zunahme von<br />

Umwelt- und<br />

Sozialver-<br />

antwortung<br />

Demografischer<br />

Wandel<br />

Verschiebung der<br />

ökonomischen<br />

Wachstumszentren<br />

Fünf Megatrends, von denen<br />

maßgebliche Einflüsse auf den Einkauf<br />

von morgen erwartet werden<br />

Beschleunigung des technologischen Fortschritts<br />

Im Allgemeinen ist ein globaler Zuwachs von Forschern<br />

und wissenschaftlichen Publikationen zu beobachten. In<br />

diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass die Anzahl<br />

der wissenschaftlichen Publikationen im Verhältnis zur<br />

Anzahl der Forscher wesentlich stärker gestiegen ist. Dies<br />

lässt auf einen Anstieg der Pro-Kopf-Produktivität von<br />

Forschern schließen [UNESCO 2010]. Generell steigt die<br />

Anzahl von Innovationen in Schwellenländern wesentlich<br />

schneller als in den Industriestaaten, wobei relativierend<br />

anzumerken ist, dass die Menge an Publikationen noch<br />

nicht zwingend deren wirtschaftsrelevante Qualität widerspiegeln<br />

muss. Recht unzweideutig ist in jedem Fall der<br />

Trend zur Verlagerung von Innovationstätigkeit aus den<br />

Labors großer Hersteller hin zu Lieferanten.<br />

Mögliche Reaktionen von Unternehmen auf den Trend<br />

zur Innovationsbeschleunigung und -verlagerung sind die<br />

frühzeitige Einkaufs- und Lieferanteneinbindung, „Valuesourcing“<br />

und „Reverse Marketing“, um die Attraktivität des<br />

kaufenden Unternehmens für innovative Lieferanten auf dem<br />

Beschaffungsmarkt zu steigern. Aus dieser Studie geht hervor,<br />

dass sich besonders führende Unternehmen darum bemühen,<br />

bei ihren innovativen Lieferanten den Status eines „preferred<br />

cus<strong>to</strong>mer“ zu erlangen. Einen solchen Vorzugskundenstatus<br />

hat ein Unternehmen erreicht, wenn es vom Lieferanten<br />

bevorzugte Ressourcen-Zuteilung erhält. Lieferanten stellen<br />

Vorzugskunden beispielsweise ihr bestes Personal für gemeinsame<br />

Produktentwicklungen zur Verfügung und passen ihre<br />

Leistungen an die individuellen Kundenwünsche an. Zudem<br />

Beschleunigung<br />

des technologischen<br />

Fortschritts<br />

Verände-<br />

rungen in<br />

politischer<br />

& makro-<br />

ökono-<br />

mischer<br />

Umgebung<br />

Innovationen (von<br />

Lieferanten) werden<br />

als entscheidender<br />

Erfolgsfak<strong>to</strong>r gesehen<br />

Grundlegende<br />

Marktinstabilitäten<br />

kommen häufiger vor<br />

und die Verfügbarkeit<br />

von Rohs<strong>to</strong>ffen könnte<br />

kritischer werden<br />

Nachfrage und Wachstum in traditionellen Märkten (Industrieländer) werden vermutlich<br />

abnehmen, während die Wachstumsprognosen für Entwicklungsländer positiv sind.<br />

Abb. 2: Globale Megatrends [h&z Workshop­Teilnehmer]


Abnahme Ressourcenintensität im Zeitablauf<br />

profitieren Vorzugskunden von den Innovationen der Lieferanten<br />

[Schiele/Veldman/Hüttinger 2010]. Eine zunehmend<br />

praktizierte Möglichkeit für Unternehmen, auf den Megatrend<br />

der Beschleunigung des technologischen Fortschritts<br />

zu reagieren, ist es, die relevanten Innovationslieferanten zu<br />

identifizieren und dort „preferred cus<strong>to</strong>mer“ Status anzustreben,<br />

bevor ihre Wettbewerber auf die gleichen innovationstreibenden<br />

Lieferanten aufmerksam werden.<br />

megatrends 2022<br />

zuwirken, haben insbesondere<br />

führende Unternehmen umfangreicheRisikomanagementprogramme<br />

eingeführt oder bereits<br />

bestehende Praktiken dieser Art<br />

intensiviert. Vor dem Hintergrund<br />

des Megatrends politische<br />

Instabilität wird deutlich, das<br />

Risikomanagement gekommen<br />

ist, um zu bleiben.<br />

Aufgrund der abnehmenden<br />

Ressourcenintensität (Abb. 3) als<br />

Folge des technologischen Fortschritts<br />

ist jedoch abzuwarten,<br />

ob die aktuelle Rohs<strong>to</strong>ff- und<br />

Ressourcenknappheit als ein<br />

dauerhaftes oder vorübergehen-<br />

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Statistisches Bundesamt, IdW (2011)<br />

des Phänomen zu betrachten ist.<br />

Abb. 3: Abnahme der Ressourcenintensität im Zeitablauf [Statistisches Bundeamt 2011] Denn zur Erbringung gleicher<br />

Leistungen werden kontinuierlich<br />

weniger Rohs<strong>to</strong>ffe benötigt, was den Megatrend infrage<br />

stellen könnte.<br />

Veränderungen in der politischen und<br />

Verschiebung der ökonomischen Wachstumszentren<br />

Die Entwicklungs- und Schwellenländer, allen voran<br />

die BRIC-Staaten, werden noch immer als die treibenden<br />

Kräfte des globalen Wirtschaftswachstums gesehen. Begünstigt<br />

durch das starke Wachstum in diesen Ländern,<br />

wird erwartet, dass sich bis 2030 eine globale Mittelklasse<br />

entwickelt, die bis zu drei Milliarden Menschen umfasst,<br />

makroökonomischen Umgebung<br />

deren Konsumverhalten sich sehr stark an dem der west-<br />

Zugleich wird von den Befragten in den nächsten Jahren lichen Länder orientiert. Diese globale Mittelklasse soll<br />

eine zunehmende Verknappung von Rohs<strong>to</strong>ffen erwartet. größtenteils in schnell wachsenden Großstädten entstehen<br />

Zum einen wird der Zugang zu Rohmaterialien Entwicklung als zuneh- der und Arbeitsplätze somit den Mikrotrend in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie der Urbanisierung widerspie- von 2002 bis<br />

mend kritisch eingestuft und zum anderen erhöhen sich die<br />

Preise durch die steigende Rohgeln.<br />

2015<br />

s<strong>to</strong>ffnachfrage, die durch das starke<br />

Wachstum der Schwellenländer<br />

verursacht wird. Außerdem ist zu<br />

4500<br />

4000<br />

beobachten, dass Regierungen mit 3500<br />

2002<br />

Hilfe von Staatsfonds zunehmend<br />

in die globalen Märkte eingreifen,<br />

3000<br />

Entwicklung bis 2015<br />

um sich strategische Ressourcen 2500<br />

zu sichern. Generell wird daher 2000<br />

ein weiterer Zuwachs von finanziellen<br />

Spekulationen in Rohs<strong>to</strong>ffe<br />

1500<br />

erwartet. So stieg das Investitions- 1000<br />

volumen in Rohs<strong>to</strong>ffderivate von<br />

13 Mrd. Euro im Jahr 2003 auf 205<br />

500<br />

Mrd. Euro im Jahr 2005 [Europäische<br />

Kommission 2011]. Die Konsequenz<br />

aus dieser Entwicklung<br />

ist, dass Rohs<strong>to</strong>ffmärkte nicht<br />

mehr ausschließlich von der realen<br />

Wirtschaft beeinflusst werden.<br />

0<br />

Um der makroökonomi- Abb. 4: Entwicklung der Arbeitsplätze in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie [Dannenberg/<br />

schen Unsicherheit entgegen-<br />

Kleinhans 2004]<br />

Arbeitsplätze (in Tausend)<br />

Europa<br />

Nordamerika<br />

Japan<br />

Südkorea, Indien<br />

China<br />

Südamerika<br />

Rest der Welt<br />

s u p p l y chain management i /2012 9


megatrends 2022<br />

Eine Möglichkeit für Unternehmen vom Boom und von<br />

den niedrigen Kostenstrukturen in Schwellenländern zu<br />

profitieren, könnte die Einrichtung global verteilter Organisations<strong>for</strong>men<br />

im Rahmen von Offshoring- und Outsourcingaktivitäten<br />

sein. Hierbei ist jedoch abzuwarten, ob sich<br />

z. B. chinesische Lieferanten nicht zu Wettbewerbern entwickeln.<br />

Es gilt in diesem Zusammenhang allerdings auch festzustellen,<br />

dass Europa in Zukunft, gemessen in absoluten<br />

Zahlen, wahrscheinlich der Standort mit den meisten Arbeitsplätzen<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie sein wird (Abb. 4).<br />

Kritisch ist ferner zu bemerken, dass beispielsweise<br />

das BSP pro Kopf in Deutschland in den letzten 25 Jahren<br />

stärker gewachsen ist als beispielsweise in Brasilien [OECD<br />

2011]. Ein au<strong>to</strong>matischer Bedeutungsverlust traditioneller<br />

Industrieländer ist somit kritisch und fallbezogen zu prüfen.<br />

Demografischer Rückgang<br />

In den nächsten zehn Jahren wird in den meisten Industriestaaten<br />

mit einem Fachkräftemangel gerechnet, der das<br />

Resultat von alternden Bevölkerungen und niedrigen Geburtenraten<br />

ist. Im Gegensatz zu China und den meisten<br />

Ländern in Europa, die mit einem Bevölkerungsrückgang<br />

zu kämpfen haben, wird sich der Anteil der sich im erwerbstätigen<br />

Alter befindenden Bevölkerung in den Entwicklungsländern<br />

stark erhöhen und für einen Bevölkerungsüberschuss<br />

sorgen.<br />

Um den Konsequenzen des drohenden Fachkräftemangels<br />

in Industriestaaten entgegenzuwirken, können Unternehmen<br />

durch internes Marketing die Position des Einkaufs<br />

innerhalb des Unternehmens verstärken und so die Attraktivität<br />

dieses Bereichs steigern. Eine weitere Reaktion auf<br />

den bevorstehenden „war <strong>for</strong> talents“ ist die Einführung<br />

Besonders führende Unternehmen sind darum<br />

bemüht , bei ihren innovativen Lieferanten den Status<br />

eines „preferred cus<strong>to</strong>mer“ zu erlangen.<br />

von karrierefördernden Angeboten für „high potentials“,<br />

wie z. B. die Unterstützung von Master- und Promotionsprogrammen.<br />

Es bleibt jedoch abzuwarten, ob der „war <strong>for</strong><br />

talents“ nicht nur eine vorübergehende Erscheinung ist, da<br />

der demografische Rückgang, wie er sich in vielen Industriestaaten<br />

abzeichnet, eine wirtschaftliche Stagnation einleiten<br />

kann. Das Schicksal Japans, einer kontinuierlichen<br />

Stagnation, könnte somit auch anderswo Realität werden<br />

[Coulmas 2011]. Es ist ferner zu beachten, dass die Geburtenraten<br />

nahezu global zurückgehen, also auch in den<br />

Entwicklungsländern und ohne Trendumkehr auch dort<br />

mittelfristig ähnliche demografische Probleme entstehen<br />

könnten [United Nations 2009]. So ist beispielsweise die<br />

Geburtenrate in Brasilien bereits unter die bevölkerungserhaltende<br />

Reproduktionsrate gefallen und nähert sich sukzessive<br />

europäischen Verhältnissen an.<br />

10<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Zunahme von Umwelt­ und Sozialverantwortung<br />

Nie zuvor war das Bewusstsein für Corporate Social<br />

Responsility (CSR) so stark wie heute. Daher wird erwartet,<br />

dass CSR auch in Zukunft eines der zentralen Themen<br />

für Unternehmen bleiben wird, angetrieben durch Konsumenten<br />

mit einem hohen sozialen und ökologischen<br />

Anspruch sowie durch die Einführung von Gesetzen zum<br />

Umweltschutz und zum sozialeren Handeln. Als Folge dessen<br />

könnte sowohl in Industriestaaten als auch in Schwellen-<br />

und Entwicklungsländern der Anteil an erneuerbaren<br />

Energiequellen auch weit über das Jahr 2020 hinaus steigen.<br />

Weltweite Investitionen in erneuerbare Energiequellen sind<br />

von 130 Mrd. US-Dollar im Jahr 2008 über 160 Mrd. US-<br />

Dollar im Jahr 2009 bis hin zu 210 Mrd. US-Dollar im Jahr<br />

2010 gestiegen [REN21 2011].<br />

Auffallend ist, dass verstärkt führende Unternehmen<br />

bereits CSR-Aspekte in ihre Lieferantenentwicklung und<br />

-bewertung aufgenommen haben. Aktuell sind in Niedriglohnländern<br />

jedoch deutliche Diskrepanzen zwischen Realität<br />

und Anspruch bei der Umsetzung von CSR zu verzeichnen.<br />

Die Workshops in der Triade zeigten zudem, dass CSR außerhalb<br />

Europas noch nicht vollständig „angekommen“ ist. Auch<br />

hieraus ergibt sich ein trendbeeinträchtigendes Potenzial.<br />

Verlinkung und gegenseitige Verstärkung<br />

der Megatrends<br />

Die fünf vorgestellten Megatrends sind nicht nur separat,<br />

sondern auch in ihrer Gesamtheit zu betrachten. So haben<br />

die Megatrends Beschleunigung des technologischen Fortschritts,<br />

Veränderungen in der politischen und makroökonomischen<br />

Umgebung, Verschiebung der ökonomischen<br />

Wachstumszentren und Zunahme von Umwelt- und Sozialverantwortung<br />

eine Gemeinsamkeit, die sich wie ein roter<br />

Faden durch diese vier Megatrends hindurch<br />

zieht. Diese Gemeinsamkeit ist die<br />

wachsende Bedeutung von umweltfreundlichen<br />

und nachhaltigen Technologien. Die<br />

Verknappung vieler Rohs<strong>to</strong>ffe geht einher<br />

mit einer global steigenden Nachfrage nach<br />

Rohs<strong>to</strong>ffen, die durch den Eingriff von Staaten<br />

und vermehrte Finanzspekulationen angetrieben wird.<br />

Zudem kann erwartet werden, dass Konsumentenwünsche<br />

in Bezug auf die CSR von Unternehmen zukünftig noch<br />

anspruchsvoller sein werden und sich die Forderung nach<br />

ethischem und nachhaltigem Verhalten von Unternehmen<br />

und deren Lieferanten (weiter als Tier-1) somit intensivieren<br />

wird, vorausgesetzt, dass CSR insbesondere in Asien auch<br />

durch Konsumenten einge<strong>for</strong>dert wird. Letzteres ist sehr<br />

sorgfältig zu moni<strong>to</strong>ren. Die Beobachtung, dass rund 17 Prozent<br />

der globalen CO 2 -Emissionen durch Verkehr verursacht<br />

werden, macht die Entwicklung umweltfreundlicher und<br />

nachhaltiger Technologien auch für die Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

zu einem zentralen Thema des nächsten Jahrzehnts [International<br />

Energy Agency 2011], selbst wenn in letzter Zeit die<br />

klimabestimmende Zentralität von CO 2 kontrovers in Frage<br />

gestellt wird [Vahrenholt/Lüning 2012].


Fazit: Regelmäßige Überprüfung der<br />

identifizierten Megatrends zur Fehlervermeidung<br />

Abschließend lässt sich sagen, dass von den vorgestellten<br />

Megatrends maßgeblicher Einfluss auf den Einkauf<br />

von Unternehmen (und auf andere Fachbereiche) erwartet<br />

wird. Für die meisten identifizierten Megatrends lassen sich<br />

jedoch auch kritische Daten bzw. trendkritische Entwicklungen<br />

identifizieren. Durch ständige Prüfung der identifizierten<br />

Megatrends können etwaige Fehleinschätzungen<br />

korrigiert und unvorhersehbare Ereignisse mit in die Bewertung<br />

aufgenommen werden.<br />

Literatur<br />

n Coulmas, F., Jenseits des Wachstums, Weltwoche 68. Jg.<br />

(2011), H. 3, S. 42-43.<br />

n Dannenberg, J., Kleinhans, C., The coming age of collaboration<br />

in the au<strong>to</strong>motive industry, in: Mercer Management<br />

Journal, 17. Jg. (2004), S. 88-94.<br />

n Europäische Kommission, Grunds<strong>to</strong>ffmärkte und Rohs<strong>to</strong>ffe:<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen und Lösungsansätze, Brüssel<br />

2011.<br />

n Horx, M., Huber, J., Steinle, A., Wenzel, E., Zukunft<br />

machen: Wie Sie von Trends zu Business-Innovationen<br />

kommen, Frankfurt 2007.<br />

n h&z consulting, Challenges in Procurement 2021, München<br />

2011.<br />

n International Energy Agency, CO 2 emissions from fuel<br />

combustion, Paris 2011.<br />

n Naisbitt, J., Megatrends: Ten New Directions Trans<strong>for</strong>ming<br />

Our Lives, New York 1982.<br />

n Naisbitt, J., Aburdene, P., Megatrends 2000: Zehn Perspektiven<br />

für den Weg ins nächste Jahrtausend, 4. Aufl.,<br />

Düsseldorf u. a. 1990<br />

n OECD, Stat extracts, 2011.<br />

n REN21, Renewables 2011: Global Status Report, Paris 2011.<br />

n Schiele, H., Veldman, J., Hüttinger, L., Supplier innovativeness<br />

and supplier pricing: the role of preferred<br />

cus<strong>to</strong>mer status, in: International Journal of Innovation<br />

Management, 15. Jg. (2011), H.1, S. 1-27.<br />

n Statistisches Bundesamt, Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen<br />

IdW, 2011.<br />

n UNESCO Science Report 2010, The current status of<br />

science around the world, 2. Aufl., Paris 2010.<br />

n United Nations, World Fertility Patterns, New York 2009.<br />

n Vahrenholt, F., Lüning, S., Die kalte Sonne: Warum die<br />

Klimakatastrophe nicht stattfindet, Hamburg 2012.<br />

Summary<br />

Which will be the influencing fac<strong>to</strong>rs <strong>for</strong> procurement within<br />

the next years and what are the key challenges until 2022? Since<br />

procurement links companies and the supply side of the market,<br />

the identification of long-lasting, external changes, so called<br />

megatrends, is necessary <strong>to</strong> stay competitive in the future. In the<br />

Verfasser<br />

megatrends 2022<br />

present study five megatrends which are expected <strong>to</strong> have a longlasting<br />

influence on procurement will be introduced: increasing<br />

corporate social responsibility, acceleration of technological<br />

progress, macro-economic instability, shift of growth centres<br />

and demographic decline. Further<strong>more</strong>, it will be outlined as <strong>to</strong><br />

how firms can prepare <strong>for</strong> the megatrends. The results show that<br />

especially leading firms are often better prepared on the effects<br />

of the megatrends, while less <strong>success</strong>ful firms adopt a waiting<br />

attitude. Concluding it is <strong>to</strong> state that the megatrends should<br />

be assessed and critically scrutinised continuously in order <strong>to</strong><br />

prevent misjudgements because of trend variances.<br />

PROF. DR. HOLGER SCHIELE, Jahrgang 1969, ist<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Technologiemanagement<br />

– Innovation in Einkauf, Produktion und Logistik an<br />

der Universität Twente in Enschede (NL). Nach zehn<br />

Jahren praktischer Erfahrung bei der Preussag AG,<br />

PricewaterhouseCoopers und der h&z Unternehmensberatung<br />

habilitierte er sich 2008 an der Leibniz Universität<br />

Hannover. Er ist Au<strong>to</strong>r mehrerer Managementbücher<br />

(#1 der Financial Times Liste) sowie zahlreicher<br />

Fachartikel und wissenschaftlicher Aufsätze.<br />

NIELS PULLES, Jahrgang 1984, studierte technische<br />

Betriebswirtschaftslehre an der Universität Twente.<br />

Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für<br />

Technologiemanagement an der Universität Twente.<br />

Gegenwärtig promoviert er dort zum Thema „Becoming<br />

a preferred cus<strong>to</strong>mer of key suppliers“.<br />

KLAUS-JOHANNES MÖLLER, Jahrgang 1987, absolvierte<br />

ein Bachelorstudium „International Business<br />

& Management Studies“ an der Saxion Hogeschool<br />

in Enschede, was er durch einen Master für Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Universität Twente ergänzte.<br />

In diesem Zusammenhang hat er das Projekt „Megatrends<br />

2022“ bearbeitet und daraus auch seine Abschlussarbeit<br />

erstellt.<br />

MEDIADATEN<br />

Download unter<br />

www.ipm­scm.com<br />

AUTOMOTIVE<br />

TM<br />

s u p p l y chain management i /2012 11


12<br />

Au<strong>to</strong>renverzeichnis<br />

Au<strong>to</strong>renverzeichnis<br />

Dr. Tanja Ernst<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

Tel. +49 5361 9-76350<br />

E-Mail: tanja.ernst@volkswagen.de<br />

Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken<br />

ETH Zürich<br />

Tel. +41 44 632-0987<br />

E-Mail: ptgrosse-ruyken@ethz.ch<br />

Dr. Ansgar Hermes<br />

Volkswagen Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. OHG<br />

Tel. +49 5361 263-1870<br />

E-Mail: ansgar.hermes@volkswagen.de<br />

Ruben Jönke<br />

ETH Zürich<br />

Tel. +41 44 632-0987<br />

E-Mail: ptgrosse-ruyken@ethz.ch<br />

Dr. Bernd Martens<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

Tel. +49 5361 9-73467<br />

E-Mail: bernd.martens@volkswagen.de<br />

Klaus-Johannes Möller<br />

Universität Twente<br />

Tel. +31 489-5615<br />

E-Mail: k.moller@student.utwente.nl<br />

Niels Pulles<br />

Universität Twente<br />

Tel. +31 489-4556<br />

E-Mail: n.j.pulles@utwente.nl<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Dr. Klaus Radermacher<br />

uwe braun <strong>GmbH</strong><br />

Tel. +49 38792 985-0<br />

E-Mail: radermacher@uwe-braun.de<br />

Til Fabio Schäfer<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

Tel. +49 5361 9-40985<br />

E-Mail: til.fabio.schaefer@volkswagen.de<br />

Prof. Dr. Holger Schiele<br />

Universität Twente<br />

Tel. +31 489-5615<br />

E-Mail: h.schiele@utwente.nl<br />

Dr. Volker Schmidt<br />

Volkswagen Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. OHG<br />

Tel. +49 5361 921731<br />

E-Mail: volker.schmidt@Volkswagen.de<br />

Prof. Dr. Stephan M. Wagner<br />

ETH Zürich<br />

Tel. +41 44 632-0987<br />

E-Mail: ptgrosse-ruyken@ethz.ch<br />

Thomas Zernechel<br />

Volkswagen Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. OHG<br />

Tel. +49 5361 263-1110<br />

E-Mail: thomas.zernechel@volkswagen.de<br />

AUTOMOTIVE<br />

TM


manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

manufacturing Per<strong>for</strong>mance:<br />

Der status quo bei<br />

deutschen Unternehmen<br />

Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken, Prof. Dr. Stephan M. Wagner, Ruben Jönke, ETH Zürich<br />

Zusammenfassung<br />

Eine hohe Manufacturing Per<strong>for</strong>mance, also Spitzenleistungen<br />

im gesamten Fertigungsprozess, ist für produzierende<br />

Unternehmen ein wichtiger Schlüssel zur<br />

Erreichung von Wettbewerbsvorteilen. Um herauszufinden,<br />

wie gut Unternehmen heutzutage in der Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance abschneiden, untersucht die vorliegende Studie die<br />

Manufacturing Per<strong>for</strong>mance Kategorien Fertigungsqualität, Flexibilität<br />

in der Produktion, Lieferfähigkeit und Produktionskosten<br />

bei 349 Unternehmen aus sechs verschiedenen<br />

Industrien. Die Ergebnisse zeigen, dass eine<br />

durchschnittliche Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

von nur 65,9 % erreicht wird. Auf den höchsten<br />

Wert kommt dabei die Fertigungsqualität<br />

mit einer durchschnittlichen Zielerreichung von<br />

70 %. Im Gegensatz dazu schneiden die Produktionskosten<br />

mit 62 % und Teilelemente der Lieferfähigkeit, insbesondere<br />

die Entwicklungszeit mit 60,8 % und die Einhaltung der<br />

Zeitpläne für Neuprodukte mit 61,8 %, deutlich schlechter ab.<br />

Spitzenleistungen durch eine hohe<br />

Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

Produzierende Unternehmen sehen sich zunehmend<br />

einem starken globalen Wettbewerb und steigenden<br />

Kunden an<strong>for</strong>derungen in Bezug auf Qualität, Flexibilität,<br />

Liefer zeiten und Innovativität ausgesetzt [Sarmien<strong>to</strong> et al.<br />

2007]. Eine effektive und kosteneffiziente Produktion ist<br />

ein Schlüsselfak<strong>to</strong>r, um diesen Heraus<strong>for</strong>derungen gerecht<br />

werden zu können [Corsten/Gössinger 2009, Fandel et al.<br />

2010]. Es gilt dabei, Zielkonflikte zwischen Produktionskosten,<br />

Flexibilität, Fertigungsqualität und Lieferfähigkeit<br />

zu überwinden. Gegenwärtig stehen insbesondere Bemühungen<br />

um eine erhöhte Flexibilität der Produktion im Mittelpunkt<br />

des Interesses [Cagliano et al. 2004]. Die Durchlaufzeiten,<br />

d. h. die Zeiten vom Produktionsbeginn eines<br />

Produkts bis zur Fertigstellung, werden immer kürzer, um<br />

noch schneller auf Marktveränderungen reagieren können.<br />

Der Au<strong>to</strong>mobilzulieferer Cherry (heute ZF Electronics)<br />

konnte, beispielsweise unterstützt durch eine umfassende<br />

Umstrukturierung und Optimierung im Produktionsbereich,<br />

in den Bereichen Fertigungsqualität, Flexibilität,<br />

Lieferfähigkeit und Produktionskosten im Verlauf von<br />

zehn Jahren eine massive Umsatzsteigerung von 25 Mio.<br />

Euro auf über 105 Mio. Euro und eine Halbierung der Entwicklungszeit<br />

von ca. 40 auf 20 Monate erzielen. Gleichzeitig<br />

wurden die Lieferquote auf 98 % gesteigert und die<br />

Lagerbestände auf 1,06 Tage reduziert. Die Kundenreklamationsrate<br />

liegt heute bei unter fünf ppm (Anzahl Defekte<br />

in 1 Million gefertigten Teile) [Wannenwetsch 2009]. Ähnlich<br />

eindrucksvoll ist ein weiteres Beispiel aus der Elektronikbranche.<br />

Sanyo schaffte es, innerhalb von fünf Monaten<br />

Eine hohe Manufacturing Per<strong>for</strong>mance induziert<br />

Wettbewerbsvorteile und wird im Spannungsfeld<br />

zwischen Betriebs­ und Marktzielen realisiert.<br />

die Fehlerrate in einem TV-Produktionswerk in Arkansas<br />

um 30 % zu senken, nachdem dieses Produktionswerk von<br />

Sanyo übernommen wurde. Hierfür waren keine Investitionen<br />

in neue Produktionsanlagen er<strong>for</strong>derlich, vielmehr<br />

wurden konsequent Ineffizienzen in der Fertigung eliminiert<br />

[Wannenwetsch 2009]. Diese Beispiele zeigen, dass<br />

Spitzenleistungen in der Produktion – also eine hohe Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance in den Kategorien Produktionskosten,<br />

Fertigungsqualität, Lieferfähigkeit und Flexibilität<br />

im Produktionsbereich – von erfolgreichen Unternehmen<br />

umgesetzt werden. Zugleich stellt die Erreichung einer<br />

hohen Manufacturing Per<strong>for</strong>mance jedoch in allen vier genannten<br />

Kategorien eine große Heraus<strong>for</strong>derung für viele<br />

Unternehmen dar.<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen auf dem Weg<br />

zu einer exzellenten Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance<br />

Auf dem Weg zu einer exzellenten Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance besteht oftmals ein Zielkonflikt zwischen<br />

Betriebszielen, wie kurze Amortisationszeiten, Standardisierung,<br />

geringe Fertigungstiefen, Konzentration auf Kernkompetenzen,<br />

hohe Auslastung und niedrige Bestände ,<br />

sowie Marktzielen, wie Kundenindividualität, kürzere Produktlebenszyklen,<br />

Sortimentsbreite, Individualisierung ,<br />

s u p p l y chain management i /2012 13


manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

hohe Liefertreue und kurze Lieferzeiten [Bloech et al. 2007,<br />

Dyckhoff 2002]. Aus Kundensicht besteht der Wunsch<br />

nach kurzen Lieferzeiten und hoher Liefertreue, d. h. nach<br />

schneller Verfügbarkeit der Produkte. Bereits beim Streben<br />

nach kurzer Lieferzeit und hoher Liefertreue können große<br />

Probleme auftreten, da ein Unternehmen, z. B. bei hoher<br />

Grundauslastung der Fertigungskapazitäten, eine kurze<br />

Lieferzeit nur durch das Zurückstellen anderer Aufträge<br />

erreichen kann, was die Liefertreue dieser Aufträge gefährdet.<br />

So ist beispielsweise in der Au<strong>to</strong>mobilproduktion häufig<br />

die Lackiererei ein Engpass, da eine möglichst hohe Auslastung<br />

mit einem Farb<strong>to</strong>n über mehrere Tage, einer großen<br />

Vielfalt an häufig wechselnden Farben, die kundenindividuell<br />

ausgewählt werden können, gegenüberstehen [Zäpfel<br />

2001]. Aus Sicht des Unternehmens sind aufgrund der hohen<br />

Fixkosten hohe Auslastungen unabdingbar. Dies sollte<br />

aber gleichzeitig mit möglichst geringen Beständen erreicht<br />

werden, um die Kosten des Umlaufkapitals in Grenzen zu<br />

halten. Es stehen also die Betriebsziele in Konflikt mit den<br />

Marktzielen, was das Management produzierender Unternehmen<br />

heraus<strong>for</strong>dert. Daher ist es unabdingbar, dass<br />

Unternehmen strategisch wie operativ auf ein optimales<br />

Zusammenspiel zwischen den vier Kategorien der Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance achten [Anand/Kodali 2008]:<br />

n Fertigungsqualität<br />

Die Fertigungsqualität determiniert im Produktionsprozess<br />

die Anzahl der Endprodukte, die keine Mängel<br />

aufweisen. Dieses wird anhand der Fak<strong>to</strong>ren Produkteigenschaften<br />

und Leistungsfähigkeit, Anzahl der<br />

Kundenreklamationen, Ausschuss während des Produktionsprozesses<br />

und Qualität der<br />

Produkte (gemessen am Anteil der Fer-<br />

tigprodukte, die die finale Inspektion<br />

bestehen) bestimmt [Schneeweiß 2002].<br />

Somit ist die Fertigungsqualität ein Indika<strong>to</strong>r<br />

dafür, inwieweit die Produktion<br />

die Konstruktionsvorgaben in fehlerfreie<br />

Produkte umsetzen kann. Die Leistung eines Produktionssystems<br />

lässt sich in mengen- und wertmäßiger,<br />

aber auch in qualitativer Hinsicht messen. Gerade bei<br />

technisch anspruchsvollen Produkten werden Qualität<br />

und die daraus resultierende Kundenzufriedenheit immer<br />

mehr zur entscheidenden Überlebensfrage, wie die<br />

Beispiele Nokia und Research in Motion (RIM) zeigen.<br />

n Flexibilität<br />

Flexibilität beschreibt die Fähigkeit eines Systems, sich<br />

an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. In<br />

strategischer Hinsicht gilt ein Produktionssystem dann<br />

als flexibel, wenn es sich in angemessener Zeit auf die<br />

veränderten technologischen, politischen, rechtlichen,<br />

wirtschaftlichen und soziokulturellen Umweltbedingungen<br />

anpassen kann [Cagliano et al. 2004, Gerwin<br />

1993]. Die Flexibilität im Produktionsprozess wird mit<br />

den Fak<strong>to</strong>ren Anzahl der Produktvarianten, die hergestellt<br />

werden können, Veränderungen der Bestellmenge<br />

(Volumenänderungen), nachträgliche Modifikationen in<br />

der laufenden Serie (Produktveränderungen) und Her-<br />

14<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

stellungsmenge im Fertigungsprozess (Losgröße) bestimmt<br />

[Moos 2009]. Eine unzureichende Flexibilität hat<br />

Auswirkungen auf die Beschaffung, Fertigung und den<br />

Absatz. Auf der Beschaffungsseite sind die Folgen einer<br />

mangelnden Flexibilität eine unzuverlässige Teileversorgung<br />

oder lange Reaktionszeiten der Lieferanten. Auf<br />

der Fertigungsseite zeigt sich eine mangelnde Flexibilität<br />

durch lange Umrüstzeiten und Nachfrageschwankungen<br />

zwischen Produktgruppen. Auf der Marktseite zeigt sich<br />

eine mangelnde Flexibilität durch überdurchschnittlich<br />

lange Produktentwicklungszeiten, Kunden<strong>for</strong>derungen<br />

nach kurzen Lieferzeiten sowie kundenspezifischere Produkte,<br />

die von Wettbewerbern angeboten werden.<br />

n Lieferfähigkeit<br />

Die Lieferfähigkeit ist ein Indika<strong>to</strong>r für die Erfüllung<br />

der vom Kunden gewünschten Lieferzeit [Fandel et al.<br />

2010, Wannenwetsch 2009]. Die Lieferfähigkeit wird<br />

mit den Fak<strong>to</strong>ren Liefertreue, also die Einhaltung von<br />

Lieferzusagen (Lead Time) welche die Zeit zwischen einer<br />

Kundenbestellung und der Auslieferung darstellt,<br />

Einhaltung der Zeitpläne für Neuprodukte sowie Entwicklungszeit<br />

für Neuprodukte bestimmt. Die industrielle<br />

Erzeugung eines Produktes er<strong>for</strong>dert eine Vielzahl<br />

von Einzelschritten. Je schneller diese zeitliche Wegstrecke<br />

überwunden wird, des<strong>to</strong> mehr Wertschöpfung kann<br />

mit den verfügbaren Produktionsressourcen erzielt werden.<br />

Dabei tragen die Gestaltung der Infrastruktur der<br />

Produktion, d. h. die technische und organisa<strong>to</strong>rische<br />

Auslegung der Produktionseinrichtungen, die Art ihres<br />

Zusammenwirkens sowie die effiziente Bewältigung<br />

Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

bilden Kundenan<strong>for</strong>derungen in Bezug auf Qualität,<br />

Flexibilität, Lieferzeiten und Innovationskraft.<br />

der Produktionsplanungs- und -steuerungsaufgaben<br />

wesent lich zur Erreichung der gesetzten Lieferfähigkeit<br />

bei [Wannenwetsch 2009].<br />

n Produktionskosten<br />

Die Produktionskosten stellen die Summe des bei der<br />

betrieblichen Leistungserstellung durch den Einsatz<br />

von Produktionsfak<strong>to</strong>ren entstehenden Aufwands dar<br />

[Bloech et al. 2007]. Dazu zählen die Fak<strong>to</strong>ren Stückkosten,<br />

Arbeitsproduktivität, Lagerumschlag und die<br />

Durchlaufzeit. Dabei sind die Stückkosten die Kosten<br />

je produzierter Einheit. Die Arbeitsproduktivität ist die<br />

Ausbringungsmenge im Verhältnis zu den geleisteten<br />

Arbeitsstunden. Die Durchlaufzeit umfasst die Zeit vom<br />

Eingang des Materials bis zur Auslieferung. Der Lagerumschlag<br />

ist der Austausch des Lagerbestands pro Jahr.<br />

Durch eine Analyse der Kosten pro produzierte Einheit<br />

zwischen Wettbewerbern sind Rückschlüsse auf die Arbeitsproduktivität,<br />

den Lagerumschlag sowie die Durchlaufzeiten<br />

möglich. Zudem kann damit die Wirtschaftlichkeit<br />

des Produktionsprozesses bewertet werden.


Technische<br />

Produkte<br />

Prozess-<br />

industrie<br />

77<br />

112<br />

Sonstige<br />

Manufacturing Per<strong>for</strong>mance in der<br />

Unternehmenspraxis<br />

12<br />

n=349<br />

Um der Frage nachzugehen, wie gut Unternehmen hinsichtlich<br />

der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance abschneiden, wurden<br />

im 2. Quartal 2011 bei insgesamt 349 Unternehmen aus sechs<br />

verschiedenen Industrien die Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

Kategorien im Produktionsprozess untersucht. Abbildung 1<br />

zeigt einen Überblick der untersuchten Unter nehmen.<br />

Die Manufacturing Per<strong>for</strong>mance setzt sich aus den vier<br />

Kategorien Fertigungsqualität, Flexibilität, Lieferfähigkeit<br />

und Produktionskosten im Produktionsprozess zusammen.<br />

Je Kategorie wurden jeweils vier Fak<strong>to</strong>ren bewertet. Die<br />

befragten Unternehmen mussten diese Fak<strong>to</strong>ren auf einer<br />

45<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

28<br />

75<br />

Elektrogeräte<br />

Konsum-<br />

güter<br />

Abb. 1: Anzahl der untersuchten Unternehmen je<br />

Branche<br />

Fertigungsqualität<br />

Produktionskosten Lieferfähigkeit Flexibilität<br />

Produkteigenschaften und Leistungsfähigkeit<br />

Qualität der Produkte<br />

Kundenreklamationen<br />

Ausschuss<br />

Anzahl der Produktvarianten<br />

Bestellmengenänderungen<br />

Produktveränderungen<br />

Losgrössenänderungen<br />

Liefertreue<br />

Lead Time (Bestellung->Versand)<br />

Einhaltung der Zeitpläne für Neuprodukte<br />

Entwicklungszeit für Neuprodukte<br />

Stückkosten<br />

Arbeitsproduktivität<br />

Lagerumschlag<br />

Durchlaufzeit (Materialeingang->Auslieferung)<br />

60,8%<br />

61,0%<br />

61,6%<br />

61,8%<br />

manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

Likert-Skala von eins (einem sehr schlechten Abschneiden)<br />

bis fünf (einem sehr guten Abschneiden) im Verhältnis zu<br />

ihren Wettbewerbern evaluieren.<br />

Der Durchschnitt aller Fak<strong>to</strong>ren der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

liegt bei den untersuchten Unternehmen bei nur<br />

65,9 %, was einen signifikanten Verbesserungsbedarf bei<br />

allen Fak<strong>to</strong>ren offenbart. Am besten schneiden die Unternehmen<br />

bei den Fak<strong>to</strong>ren der Fertigungsqualität mit durchschnittlich<br />

70 % ab. Im Vergleich dazu erreichen die Fak<strong>to</strong>ren<br />

der Produktionskosten nur 62 % und haben damit das<br />

größte Verbesserungspotenzial.<br />

Bei der Betrachtung der besten 25 % und schlechtesten<br />

25 % der untersuchten Unternehmen liegen durchschnittlich<br />

15,6 Prozentpunkte. Allerdings entspricht die Reihenfolge<br />

der vier Manufacturing Per<strong>for</strong>mance Kategorien<br />

sowohl bei den 25 % besten als auch bei den 25 % schlechtesten<br />

Unternehmen der gesamten Stichprobe.<br />

Abbildung 2 zeigt die Ergebnisse der Untersuchung für<br />

jeden einzelnen Fak<strong>to</strong>r der vier Kategorien der Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance.<br />

Fertigungsqualität<br />

Von den vier Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

bewerten die befragten Unternehmen die Fertigungsqualität<br />

der eigenen Produkte im Vergleich mit den<br />

Hauptwettbewerbern mit durchschnittlich 70 % am besten.<br />

Die Betrachtung der einzelnen Fak<strong>to</strong>ren der Fertigungsqualität<br />

zeigt jedoch, dass die Streuung um diesen Mittelwert<br />

groß ist. Zwischen dem besten und schlechtesten Fak<strong>to</strong>r<br />

in dieser Kategorie liegen mehr als 10 Prozentpunkte. Die<br />

Produkteigenschaften und die Leistungsfähigkeit werden<br />

mit 75 % bei dieser Kategorie am besten bewertet. Der<br />

62,4%<br />

62,4%<br />

62,2%<br />

64,8%<br />

66,5%<br />

67,5%<br />

67,2%<br />

68,2%<br />

67,9%<br />

72,2%<br />

73,3%<br />

60% 65% 70% 75%<br />

Abb. 2: Durchschnittliche Ausprägung der einzelnen Fak<strong>to</strong>ren der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance je Kategorie (n = 349)<br />

75,0%<br />

s u p p l y chain management i /2012 15


16<br />

manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

������������������<br />

Au<strong>to</strong>mobil-<br />

������������<br />

industrie<br />

(n=45)<br />

����������������<br />

�����������������<br />

������������������<br />

Elektrogeräte ������������<br />

(n=28) ����������������<br />

�����������������<br />

������������������<br />

Konsumgüter ������������<br />

(n=75) ����������������<br />

�����������������<br />

������������������<br />

Prozess-<br />

������������<br />

industrie<br />

����������������<br />

(n=112)<br />

�����������������<br />

������������������<br />

Technische<br />

������������<br />

Produkte<br />

����������������<br />

(n=77)<br />

�����������������<br />

������������������<br />

Sonstige ������������<br />

(n=12) ����������������<br />

�����������������<br />

61,5%<br />

61,3%<br />

63,2%<br />

63,0%<br />

62,3%<br />

64,7%<br />

64,9%<br />

64,2%<br />

65,0%<br />

Ausschuss während des Produktionsprozesses wird mit<br />

64,8 % in dieser Kategorie am schlechtesten bewertet und<br />

er<strong>for</strong>dert somit deutliche Verbesserungen.<br />

Flexibilität<br />

Die Flexibilität im Produktionsprozess wird von den untersuchten<br />

Unternehmen im Vergleich zu ihren Hauptwettbewerbern<br />

als gut eingeschätzt und befindet sich mit einem<br />

Durchschnittswert von 67,4 % auf dem zweiten Rang von<br />

insgesamt vier Kategorien. Die Anzahl der Produktvarianten,<br />

die hergestellt werden können, bewerten die befragten<br />

Unternehmen mit 73,3 % in dieser Kategorie am besten.<br />

Einzig Losgrößenänderungen, also Änderungen der Herstellungsmenge<br />

im Fertigungsprozess, stellen die Unternehmen<br />

vor Probleme und werden nur mit 61,6 % bewertet.<br />

Die Abweichung dieses Fak<strong>to</strong>rs zum Durchschnittswert ist<br />

groß und beträgt 5,8 Prozentpunkte. Die Diskrepanz zwischen<br />

dem besten und schlechtesten Fak<strong>to</strong>r in dieser Kategorie<br />

liegt sogar bei über 11 Prozentpunkten.<br />

Lieferfähigkeit<br />

Die Lieferfähigkeit im Vergleich zu den Hauptwettbewerbern<br />

wird von den Unternehmen sehr divergent eingeschätzt.<br />

Im Durchschnitt wird die Lieferfähigkeit mit<br />

64,2 % bewertet. Die Liefertreue, also die Einhaltung von<br />

Lieferzusagen, schneidet mit 67,9 % in dieser Kategorie<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

66,1%<br />

65,1%<br />

65,9%<br />

67,6%<br />

69,4%<br />

69,6%<br />

69,2%<br />

70,1%<br />

69,6%<br />

69,6%<br />

68,4%<br />

72,7%<br />

71,6%<br />

71,6%<br />

72,2%<br />

60% 65% 70% 75%<br />

Abb. 3: Durchschnittliche Ausprägung der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

Kategorien je Branche (n = 349)<br />

Unternehmen bewerten die Fertigungsqualität<br />

der eigenen Produkte im Vergleich zu den Hauptwettbewerbern<br />

mit durchschnittlich 70 % am besten.<br />

Fertigungsqualität<br />

Flexibilität<br />

Lieferfähigkeit<br />

Produktionskosten<br />

am besten ab. Deutlich schlechter<br />

sieht es bei der Einhaltung<br />

der Zeitpläne für Neuprodukte<br />

(61,8 %) aus. Noch schlechter<br />

schneidet die benötigte Entwicklungszeit<br />

für Neuprodukte<br />

ab (60,8 %) und weist eine Differenz<br />

von 3,4 Prozentpunkten<br />

zum Durchschnitt in dieser Kategorie<br />

auf.<br />

Produktionskosten<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der eigenen Produktionskosten<br />

im Vergleich mit den Hauptwettbewerbern<br />

bewerten die<br />

untersuchten Unternehmen<br />

schlecht. Diese Kategorie wird<br />

mit einem Durchschnittswert<br />

von 62 % bewertet und ist somit<br />

die schlechteste der vier<br />

analysierten Kategorien. Dabei<br />

schneidet der Fak<strong>to</strong>r Durchlaufzeit<br />

mit 60,6 % wiederum am<br />

schlechtesten ab. Auch die drei anderen Fak<strong>to</strong>ren dieser<br />

Kategorie liegen nur minimal über dem Durchschnittswert.<br />

Manufacturing Per<strong>for</strong>mance pro<br />

Industriecluster<br />

Um ein differenzierteres Bild auf die Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance verschiedener Industrien zu erhalten, sind in<br />

Abbildung 3 die vier Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

jeweils pro Industriecluster dargestellt. Am besten<br />

schneiden die Unternehmen der Industrie Elektrogeräte mit<br />

einem Gesamtdurchschnitt von 68,7 % ab. Die durchschnittliche<br />

Differenz zwischen der besten und schlechtesten Industrie<br />

beträgt aber nur 3 %. Fünf der sechs Industrien weisen<br />

eine sehr ähnliche Ausprägung der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

auf. Am besten schneidet dabei<br />

die Kategorie Fertigungsqualität ab, gefolgt<br />

von Flexibilität, Lieferfähigkeit und Produktionskosten<br />

als Schlusslicht. Im Gegensatz<br />

zu dieser Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

Struktur fällt bei Unternehmen aus der<br />

Konsumgüterindustrie die Per<strong>for</strong>mance der<br />

einzelnen Kategorien anders aus. Hier schneidet am besten<br />

die Kategorie Flexibilität ab, gefolgt von Fertigungsqualität,<br />

Produktionskosten und als letzte Kategorie Lieferfähigkeit.<br />

Somit haben die Unternehmen der Konsumgüterindustrie<br />

bei der Lieferfähigkeit das grösste Verbesserungspotenzial.<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass alle vier<br />

Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance bei 349 Unternehmen<br />

mit einem Durchschnitt von 65,9 % noch großes


Verbesserungspotenzial aufweisen. Hierbei sollten insbesondere<br />

die nachfolgenden Aspekte Berücksichtigung<br />

finden :<br />

n Die Produktionskosten weisen das größte Optimierungspotenzial<br />

auf, da durchschnittlich in dieser Kategorie<br />

nur ein Wert von 62 % erreicht<br />

wird. Zur Verbesserung der Produktionskosten<br />

sollte eine Optimierung und<br />

Steigerung der Produktionsanlageneffizienz<br />

erfolgen und kurze Auftragsdurchlaufzeiten<br />

angestrebt werden.<br />

Fertigungsprozesse erreichen durch<br />

eine vorrauschauende Planung, stringente Steuerung<br />

und eine interne als auch externe Vernetzung eine hohe<br />

Effizienz.<br />

n Teilelemente der Kategorie Lieferfähigkeit, insbesondere<br />

die Entwicklungszeit (60,8 %) und die Einhaltung der<br />

Zeitpläne für Neuprodukte (61,8 %) weisen gleichfalls<br />

großes Verbesserungspotenzial auf. Ein systematisches<br />

Projektmanagement mit klar definierten Aufgaben und<br />

Regeln sowie die frühzeitige Bildung von interdisziplinären<br />

Teams, die für eine Produktionslinie während<br />

des gesamten Produktlebenszyklus verantwortlich sind,<br />

ermöglichen signifikante Verbesserungen. Diese sollten<br />

vorwiegend durch einen höheren Innovationsgrad und<br />

den Zugang zu neuen Technologien erreicht werden. Zudem<br />

können durch eine enge und geplante Abstimmung<br />

zwischen Produktion und Entwicklung sowie Marketing<br />

potenzielle Engpässe frühzeitig erkannt und behoben<br />

werden.<br />

n Von den vier Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

schneidet die Flexibilität im Produktionsprozess<br />

mit durchschnittlich 67,4 % am zweitbesten ab. Entscheidend<br />

ist hierbei, dass Unternehmen, abhängig vom<br />

zugrundeliegenden A-, B- oder C-Produkt, die richtige<br />

Flexibilität, sprich die den spezifischen Kundenwünschen<br />

angepasste Flexibilität erreichen. Zwar kann dies<br />

oftmals durch schnell veränderbare Produktionsabläufe<br />

mit modernen Maschinen in kurzer Zeit umgesetzt werden,<br />

aber das Hauptproblem liegt häufig am Mangel<br />

einer klaren strategischen Orientierung. Diese muss<br />

den Grad der benötigten Flexibilität definieren, um beispielsweise<br />

Produkt A am richtigen Ort zur richtigen<br />

Zeit bei hohen volatilen Nachfrageschwankungen verfügbar<br />

zu haben.<br />

n Die Fertigungsqualität stellt mit einer durchschnittlichen<br />

Zielerreichung von 70 % den größten Wettbewerbsvorteil<br />

dar. Da aber das Qualitätsniveau von<br />

Unter nehmen aus Asien bzw. aus den BRIC-Staaten<br />

ebenfalls zunimmt, müssen sich die deutschen Unternehmen<br />

hier ebenfalls kontinuierlich verbessern.<br />

Für die stete und nachhaltige Steigerung der Produktqualität<br />

ist eine entsprechende „innere Haltung“<br />

aller Mitarbeiter hin zu einer Null-Fehler Philosophie<br />

er<strong>for</strong>derlich, die vom Topmanagement ge<strong>for</strong>dert und<br />

gefördert werden muss. Dies kann über einen kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess erreicht werden. In<br />

manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

selbständigen Teams werden dabei kontinuierlich Optimierungsschritte<br />

identifiziert, incentiviert und umgesetzt.<br />

Hierfür müssen den Mitarbeitern Know-how,<br />

Leistungsanreize und entsprechende Freiräume zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Unternehmen müssen die Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance nachhaltig steigern, um im globalen<br />

Wettbewerb bestehen zu können.<br />

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Unternehmen noch<br />

erhebliche Fortschritte in Bezug auf eine hohe Manufacturing<br />

Per<strong>for</strong>mance erzielen müssen, um langfristig verstärkt<br />

im internationalen Wettbewerb punkten zu können. Die<br />

kontinuierliche Verbesserung der Prozesse und des In<strong>for</strong>mationsmanagements<br />

sollten als Kernaufgabe verstanden<br />

werden. Dabei werden vor allem diejenigen Unternehmen<br />

Spitzenleistungen in der Fertigung erzielen, welche die einzelnen<br />

Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance strategisch<br />

klar definieren und ihre Wertschöpfungskette fest im<br />

Griff haben.<br />

Literatur<br />

n Anand, G., Kodali, R., Per<strong>for</strong>mance measurement system<br />

<strong>for</strong> lean manufacturing: A perspective from SMEs,<br />

in: International Journal of Globalisation and Small<br />

Business, 2 Jg. (2008), H. 4, S. 371-410.<br />

n Bloech, J., Bogaschewsky, R., Buscher, U., Daub, A., Einführung<br />

in die Produktion, 6. Aufl., Berlin 2007.<br />

n Cagliano, R., Cania<strong>to</strong>, F., Spina, G., Lean, agile and<br />

traditional supply: How do they impact manufacturing<br />

per<strong>for</strong>mance?, in: Journal of Purchasing and Supply<br />

Management, 10 Jg. (2004), H. 4-5, S. 151-164.<br />

n Corsten, H., Gössinger R., Produktionswirtschaft. Einführung<br />

in das industrielle Produktionsmanagement,<br />

12. Aufl., München 2009.<br />

n Dyckhoff, H., Grundzüge der Produktionswirtschaft.<br />

Einführung in die Theorie betrieblicher Wertschöpfung,<br />

4. Aufl., Berlin 2002.<br />

n Fandel, G., Fistek, A., Stütz, S., Produktionsmanagement,<br />

2. Aufl., Berlin 2010.<br />

n Gerwin, D., Manufacturing flexibility: A strategic perspective,<br />

in: Management Science, 39. Jg. (1993), H. 4,<br />

S. 395-410.<br />

n Moos, C., Komplexität, Flexibilität und Erfolg als Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

mark<strong>to</strong>rientierter Fertigungsstrategien, in:<br />

Strohhecker, J., Größler, A. (Hrsg.), Strategisches und<br />

operatives Produktionsmanagement: Empirie und Simulation,<br />

Wiesbaden 2009, S. 47-69.<br />

n Sarmien<strong>to</strong>, R., Byrne, M., Contreras, R. L., Rich, N.,<br />

Delivery reliability, manufacturing capabilities and<br />

new models of manufacturing efficiency, in: Journal of<br />

Manufacturing Technology Management, 18 Jg. (2007),<br />

H. 4, S. 367-386.<br />

s u p p l y chain management i /2012 17


manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />

n Schneeweiß, C., Einführung in die Produktionswirtschaft,<br />

8. Aufl., Berlin 2002.<br />

n Wannenwetsch, H., Integrierte Materialwirtschaft und<br />

Logistik: Beschaffung, Logistik, Materialwirtschaft und<br />

Produktion, 4. Aufl., Heidelberg 2009.<br />

n Zäpfel, G., Grundzüge des Produktions- und Logistikmanagements,<br />

2. Aufl., München 2001.<br />

Summary<br />

A high manufacturing per<strong>for</strong>mance, i. e., excellence in the<br />

entire manufacturing process, is vital <strong>for</strong> achieving competitive<br />

advantage. The study presented in this article examines four manufacturing<br />

per<strong>for</strong>mance categories, namely production quality,<br />

production flexibility, supply availability and cost of production<br />

in 349 firms from six different industries.<br />

With an average manufacturing per<strong>for</strong>mance of 65.9 % the<br />

results highlight that there is a significant improvement potential.<br />

Production quality achieves the highest value with 70 %<br />

on average. In contrast, the values <strong>for</strong> production costs (62 %)<br />

and elements of the supply availability, in particular development<br />

time (60.8 %) and adherence <strong>to</strong> time schedules <strong>for</strong> new products<br />

(61.8 %), are much lower.<br />

18<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Verfasser<br />

DR. PAN THEO GROSSE-RUYKEN, Jahrgang 1978,<br />

ist Habilitand am Lehrstuhl für Logistikmanagement<br />

an der ETH Zürich mit den Forschungsschwerpunkten<br />

Supply Chain Strategie, Supply Chain Finance und<br />

Supply Chain Management.<br />

PROF. DR. STEPHAN M. WAGNER, Jahrgang 1969,<br />

ist Inhaber des Lehrstuhls für Logistikmanagement<br />

(Stiftungslehrstuhl der Kühne-Stiftung) an der ETH<br />

Zürich mit den Forschungsschwerpunkten Beschaffung,<br />

Logistik und Supply Chain Management.<br />

RUBEN JÖNKE, Jahrgang 1981, ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter und Dok<strong>to</strong>rand am Lehrstuhl für<br />

Logistikmanagement an der ETH Zürich mit den Forschungsschwerpunkten<br />

After Sales Management und<br />

produktbezogene Dienstleistungen.


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Gestaltungsansätze<br />

zur kooperativen<br />

Zusammenfassung<br />

Ausgehend von den veränderten Rahmenbedingungen<br />

auf den Beschaffungsmärkten erfolgt im Beitrag<br />

eine theoretische Ableitung der relevanten Einflussfak<strong>to</strong>ren<br />

auf partnerschaftliche Beziehungen.<br />

Insbesondere das Konstrukt Opportunismus und In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />

als seine zentralen Antezedenzen stehen hier im<br />

Fokus. Basierend auf dieser theoretischen Verankerung wird ein<br />

Konzept zur Verringerung von In<strong>for</strong>mationsungleichgewichten<br />

in organisatio nalen Partnerschaften entwickelt. Ziel des Konzepts<br />

ist die Ableitung zentraler Handlungsempfehlungen für die<br />

Gestaltung von Rahmen bedingungen und Anreizsystemen für<br />

Kooperatio nen zwischen OEMs und Lieferanten, insbesondere<br />

zur Innovationsgenerierung.<br />

Soziale Interaktion als Kernmerkmal von<br />

Kooperationen<br />

Seit geraumer Zeit verändern sich die Rahmenbedingungen<br />

auf den Beschaffungsmärkten: Durch zunehmendes,<br />

globales Outsourcing steigt der Beitrag von<br />

Lieferanten zur Wertschöpfung der OEMs. Die Konsequenz<br />

ist eine stetig wachsende Integration von Zulieferern<br />

in die Leistungserstellungsprozesse ihrer Abnehmer<br />

[Hawker/Theocharides/Bourdé<br />

2007, Jahns 2003 Müller 2004].<br />

Diese Entwicklung geht so weit,<br />

dass Abnehmer und Lieferanten<br />

im Bereich der Forschung und<br />

Entwicklung, einer ihrer Kernkompetenzen,<br />

immer verstärkter<br />

zusammenarbeiten, um bei der<br />

Generierung von Innovationen<br />

besser, schneller und kostengünstiger<br />

zu agieren als ihre Wettbewerber<br />

[Rüdiger 2000, Brockhoff<br />

1990, Hermes 1995, Schneider/<br />

Zieringer 1991, Vavakova 1995].<br />

Voraussetzung für diese verstärkte<br />

Zusammenarbeit sind<br />

wechselseitig transparentes,<br />

nachvollziehbares Verhalten mit<br />

Innovationsmanagement<br />

Innovationsgenerierung<br />

Dr. Bernd Martens, Dr. Tanja Ernst, Til Fabio Schäfer, Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

Seite 1<br />

Opportunistisches<br />

Verhalten<br />

15. Ok<strong>to</strong>ber 2010<br />

-<br />

definierten Prozessen sowie ein reziproker In<strong>for</strong>mationsaustausch.<br />

Hierdurch werden Vertrauen und Commitment<br />

aufgebaut und letztlich eine langfristige relationale Sichtweise<br />

geschaffen.<br />

Die genannten Veränderungen bedingen ein „Umdenken“<br />

in Unternehmen: Früher auf „arm’s length“<br />

geführte diskrete Transaktionen weichen langfristig ausgerichteten<br />

relationalen Geschäftsbeziehungen [Zimmer<br />

2000, Ganesan 1994]. Dies bewirkt, dass sowohl die<br />

vergangenen Handlungen als auch das antizipierte, zukünftige<br />

Verhalten Berücksichtigung im Rahmen der<br />

Geschäftsbeziehung finden. Die Austauschprozesse zwischen<br />

Unternehmen sind entsprechend zu einem hohem<br />

Maße durch soziale Interaktion gekennzeichnet [Zimmer<br />

2000]. Aus diesem Grund gewinnen Verhaltensaspekte<br />

wie Vertrauen , Selbstverpflichtung (Commitment), aber<br />

auch Opportunismus an Bedeutung (Abb. 1). Insbesondere<br />

bei kooperativ-relationalen Beziehungen im Rahmen<br />

der Forschung und Entwicklung steigt der Stellenwert,<br />

den diese Verhaltenscharakteristika der Geschäftspartner<br />

einnehmen. Zurückzuführen ist dies auf das gegenseitige<br />

Abhängigkeitsverhältnis im Rahmen einer Kooperation<br />

sowie problematische Ergebnistransfers und Geheimhaltungsschwierigkeiten<br />

[Rüdiger 2000, Ghodsypour/<br />

O’Brien 1996].<br />

Beziehungs-<br />

Commitment<br />

+<br />

Vertrauen<br />

Basic Template<br />

+<br />

+<br />

Kooperation<br />

Abb. 1: Einflussfak<strong>to</strong>ren zur Ausgestaltung inter­organisationaler Kooperationen<br />

[Angelehnt an Morgan/Hunt 1994, Ernst 2011]<br />

s u p p l y chain management i /2012 21


Innovationsmanagement<br />

Einflussfak<strong>to</strong>ren inter­organisationaler<br />

Kooperationen<br />

Ein zentrales Konstrukt bei der Gestaltung von organisationalen<br />

Kooperationen ist (reziprokes) opportunistisches<br />

Verhalten. Warum ist dieses Verhalten eine so relevante<br />

Größe in Geschäftsbeziehungen?<br />

Zwar bestehen Kooperationen lediglich durch eine<br />

„innere Bindung“ bzw. Selbstverpflichtung der Geschäftsbeziehung<br />

gegenüber (Commitment) und einer damit<br />

einhergehenden Zuversicht auf die Beständigkeit der<br />

Opportunismus als zentraler Einflussfak<strong>to</strong>r bei der<br />

Ausgestaltung von Kooperationen.<br />

Partnerschaft (Vertrauen) [Ahlert/Kenning/Petermann<br />

2001, Fuhrmann 2001, Klaus 2002, Hosmer 1995, Krystek<br />

1995, Morgan/Hunt 1994, Moorman/Deshpandé/<br />

Zaltman 1993, Zimmer 2000], allerdings sind zu Beginn<br />

der Intensivierung einer Geschäftsbeziehung hin zu einer<br />

Partnerschaft Vertrauen und Commitment per se oftmals<br />

nicht vorhanden [Rousseau/Sitkin/Burt et al. 1998,<br />

Bhattacharya /Devinney/Pillutla 1998]. Ihr Aufbau gestaltet<br />

sich schwierig, da in der Regel eines der beiden Unternehmen<br />

eine hervorgehobene Machtstellung ausnutzen<br />

könnte. Ebenso diffizil gestaltet sich die Aufrechterhaltung<br />

von Vertrauen und Commitment [Bachmann 2000, Beck<br />

1998]. Opportunismus jedoch kann entlang des gesamten<br />

Zeitablaufes einer Geschäftsbeziehung auftreten und ist ein<br />

komplexes, dynamisches Konstrukt.<br />

Wie also stellt sich opportunistisches Verhalten in der<br />

Praxis dar und welche Charakteristika zeichnen es aus?<br />

Unter dem Begriff Opportunismus wird verstanden,<br />

dass einer der beiden oder sogar beide Partner lediglich<br />

ihren eigenen Nutzen bzw. ihre Zielsetzungen maximieren,<br />

ohne auf die Auswirkungen des Handelns auf andere zu<br />

achten [Williamson 1979, Hawkins/Wittmann/Beyerlein<br />

2008]. Opportunismus kann sich z. B. manifestieren in dem<br />

Verzerren sowie Zurückhalten von In<strong>for</strong>mationen, falschen<br />

Drohungen und Versprechungen sowie dem Brechen von<br />

Zusagen und Verträgen [Wathne/Heide 2000, Anderson<br />

1988, John 1984]. Opportunismus weist folglich ein breites<br />

Spektrum an Verhaltensweisen auf und offenbart sich in<br />

der Praxis in verschiedenen Formen: Differenziert werden<br />

können aktive und passive Ausprägungen von opportunistischem<br />

Verhalten, die jeweils sowohl starke als auch<br />

schwache bzw. offenkundige (gegen Verträge vers<strong>to</strong>ßende)<br />

oder subtile (schwer nachvollziehbare) Ausprägungen<br />

zeigen [Luo 2006, Masten 1988, Wathne/Heide 2000,<br />

Hougaard /Bjerre 2002, Muris 1981]. Diese Charakteristika<br />

sind gleichfalls vor- als auch nachvertraglich zu beobachten<br />

(ex ante- vs. ex post-Formen) [Jap/Anderson 2003].<br />

Um langfristige Partnerschaften effektiv und effizient<br />

gestalten zu können, muss die Reduzierung wechselseitiger<br />

Opportunismustendenzen eine wesentliche Ziel-<br />

22<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

setzung beider Geschäftspartner sein. Im Kern stellt sich<br />

folge richtig die Frage, wie Opportunismus begrenzt werden<br />

kann.<br />

Zur Beantwortung dieser Frage ist es zentral, die Auslöser<br />

von Opportunismus zu analysieren. Eine im Jahr 2011<br />

veröffentlichte Studie zu opportunistischem Verhalten<br />

in Einkäufer-Lieferanten-Beziehungen untersuchte diese<br />

Antezedenzen im Rahmen einer quantitativen Befragung<br />

[vgl. hierzu und zu den folgenden Aussagen im Hinblick<br />

auf die Studie Ernst 2011]: Als eines der zentralen Ergebnisse<br />

der Studie ist festzuhalten, dass In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />

die größten Einflussfak<strong>to</strong>ren auf<br />

Opportunismus sind. Dies lässt sich auch<br />

auf die Praxis von Abnehmer-Lieferanten-<br />

Beziehungen übertragen: Aufgrund von<br />

Outsourcing wird die Arbeitsteilung zwischen<br />

Lieferant und OEM größer. Hierdurch<br />

nimmt das Wissen der Geschäftspartner in ihrem<br />

jeweiligen Spezialgebiet zu, das gemeinsam geteilte Wissen<br />

hingegeben ist rückläufig. Es entstehen In<strong>for</strong>mationsvorsprünge,<br />

auch In<strong>for</strong>mationsasymmetrien genannt, die<br />

im Rahmen von opportunistischem Verhalten ausgenutzt<br />

werden können.<br />

Korrespondierend zum Konstrukt Opportunismus sind<br />

hierbei zum einen In<strong>for</strong>mationsasymmetrien zu unterscheiden,<br />

die ex ante (vor Vertragsabschluss) auftreten,<br />

zum anderen aber auch ex post (nach Vertragsabschluss)<br />

evident werden [vgl. hierzu und zu den folgenden Ausführungen<br />

Arrow 1985, Spremann 1990, Picot/Reichwald /<br />

Wigand 1996, Ebers/Gotsch 2006, Kaluza/Dullnig/Malle<br />

2003, Douma/Schreuder 2002, Williamson 1979 sowie<br />

Abb. 2]:<br />

1. Die In<strong>for</strong>mationasymmetrie „Hidden Intention“ tritt ex<br />

ante auf und ist dadurch gekennzeichnet, dass einer der<br />

beiden Vertragspartner die Motivationen des anderen<br />

nicht ausreichend kennt, um zu prognostizieren, wie er<br />

sich im Verlauf der Geschäftsbeziehung verhalten wird.<br />

Als problematisch gestaltet sich diese Konstellation insbesondere,<br />

wenn „spezifische Investitionen“ getätigt<br />

wurden (Investitionen, die lediglich in dieser Geschäftsbeziehung<br />

zum Einsatz kommen können) und keine<br />

„vollständigen Verträge“ vorliegen. Der investierende<br />

Partner gerät in ein Abhängigkeitsverhältnis.<br />

2. Ebenfalls vor Vertragsabschluss offenbart sich die In<strong>for</strong>mationsasymmetrie<br />

„Hidden Characteristics“, bei der<br />

ein Geschäftspartner nicht nachvollziehen kann, inwiefern<br />

sein Gegenüber die notwendigen organisationalen<br />

Fähigkeiten und Ressourcen aufweist, welche zur Vertragserfüllung<br />

notwendig sind. Diese Problematik ist<br />

insbesondere relevant für die Auswahl der Geschäftspartner.<br />

3. „Hidden Action“ als ex post-In<strong>for</strong>mationsasymmetrie<br />

ist durch eine mangelnde Beobachtbarkeit, Zurechenbarkeit<br />

oder Beurteilbarkeit der Leistungen des Partners<br />

charakterisiert. Es ist folglich nicht möglich festzustellen,<br />

ob die Leistung auf Handlungen des Partners oder aber<br />

exogene Fak<strong>to</strong>ren zurückzuführen ist.


Aus diesen In<strong>for</strong>mationsungleichgewichten kann opportunistisches<br />

Verhalten resultieren. Umso bedeutsamer<br />

erscheint es, das In<strong>for</strong>mationsverhalten zwischen Ab-<br />

15. Ok<strong>to</strong>ber 2010<br />

Basic Template<br />

nehmern und Lieferanten zu verbessern, um durch die<br />

Reduzierung opportunistischer Tendenzen Vertrauen und<br />

Commitment zu etablieren und die Kooperation lang fristig<br />

auszugestalten. Dies gilt umso mehr für Forschungs- und<br />

Entwicklungskooperationen. Die Generierung von Innovationen<br />

kann vor allem in den frühen Phasen des Entwicklungsprozesses<br />

als Black Box bezeichnet werden, bei<br />

der In<strong>for</strong>mationen nicht gleichverteilt vorliegen: Nicht<br />

alle Entwicklungsschritte lassen sich eindeutig dokumentieren,<br />

beschreiben und nachvollziehen. Oftmals lässt sich<br />

vor Vertragsabschluss der Bedarf an Ressourcen und Zeit<br />

nicht eindeutig bestimmen. Auch Know-how-Abfluss stellt<br />

in diesem Zusammenhang ein erhebliches Problem dar.<br />

Sowohl Abnehmer als auch Zulieferer wollen „ihr“ spezifisches<br />

Wissen sichern, damit es nicht für die Konkurrenz<br />

zugänglich wird.<br />

Seite 2<br />

Hidden<br />

Characteristics:<br />

Qualitätseigenschaften der<br />

Leistung vor<br />

Vertragsabschluss<br />

unbekannt<br />

In<strong>for</strong>mationsasymmetrie<br />

Hidden Action:<br />

Anstrengungsniveau der<br />

Handlungen nach<br />

Vertragsabschluss nicht<br />

beobacht-/ beurteilbar<br />

Opportunismus<br />

Abb. 2: Formen von In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />

[Kaluza/Dullnig/Malle 2003, Ernst 2011]<br />

Partnerschaftliche Innovationsgenerierung<br />

bei der Volkswagen AG<br />

Die Marke VW PKW der Volkswagen AG versucht<br />

bei der Gestaltung von Innovationskooperationen diese<br />

Erkenntnisse von Beginn an und soweit möglich zu berücksichtigen.<br />

Auf der einen Seite wurde grundsätzlich hinterfragt, wie<br />

der wechselseitige In<strong>for</strong>mationsfluss zwischen Lieferanten<br />

und Abnehmern optimiert werden kann. Zielsetzung war<br />

es, im Sinne eines In<strong>for</strong>mationsmanagements sowohl den<br />

In<strong>for</strong>mationsbedarf für die Zusammenarbeit im Rahmen<br />

von Entwicklungsprojekten zu erfassen, d. h. die für die<br />

Kooperation benötigen, relevanten In<strong>for</strong>mationen zu ermitteln,<br />

als auch das In<strong>for</strong>mationsangebot zu überprüfen und<br />

somit zu analysieren, welche In<strong>for</strong>mationen und welche<br />

In<strong>for</strong>mationsquellen während der Kooperation genutzt<br />

werden können. Die In<strong>for</strong>mationsversorgung sicherzustellen,<br />

d. h. die vorhandenen und benötigten In<strong>for</strong>mationen<br />

über Standardprozesse abzugleichen und verfügbar zu machen,<br />

bildet den Rahmen hierfür.<br />

Hidden Intention:<br />

Motivation/ Absichten vor<br />

Vertragsabschluss<br />

unbekannt<br />

Innovationsmanagement<br />

Aus diesen Überlegungen<br />

lassen sich nachstehende Ansatzpunkte<br />

zur positiven Ausgestaltung<br />

von Innovationspartnerschaften<br />

ableiten:<br />

Der In<strong>for</strong>mationsbedarf umfasst<br />

zunächst die Frage nach<br />

der jeweiligen Motivation und<br />

Zielsetzung der beiden Partner<br />

im Rahmen der Kooperation.<br />

Die Motivation für die Partnerschaft<br />

lässt sich aus den<br />

Anreizstrukturen sichtbar machen,<br />

welche die Unternehmen<br />

zur Zusammenarbeit bewegen<br />

kann:<br />

Insbesondere relevant sind hierbei Anreize finanzieller<br />

Natur, wie z. B. eine Kostenbeteiligung durch den OEM,<br />

das zeitverzögerte Einsetzen eines Global Sourcings aber<br />

auch die verbindliche Zusage von Auftragsvolumina für<br />

einen bestimmten Zeitraum. Neben den finanziellen Aspekten<br />

im Rahmen einer potentiellen Vergabe besteht die<br />

Forderung nach einer intensiveren Berücksichtigung der<br />

Innovationsaktivitäten in der frühen Phase von Entwicklungsprojekten.<br />

Neben dieser Motivation ist ein weiterer relevanter<br />

In<strong>for</strong>mationsbedarf in der strategischen Ausrichtung<br />

der gemeinschaftlichen Innovationstätigkeiten zu sehen.<br />

Hierunter lassen sich In<strong>for</strong>mationen über die jeweiligen<br />

Innovations-Roadmaps der Partner, die Produktstrategien,<br />

angestrebte Zielsegmente und wahrgenommene Megatrends<br />

auf den Märkten subsummieren. Aber auch ein Abgleich<br />

der Markterwartungen der beiden Unternehmen ist<br />

hierbei zentraler Bestandteil.<br />

Durch geschäftsbereichsumfassende, auf oberster Führungsebene<br />

angesiedelte Ansprechpartner zum Thema<br />

Innovationen in beiden Unternehmen lassen sich im nächsten<br />

Schritt In<strong>for</strong>mationsbedarf und das In<strong>for</strong>mationsangebot<br />

abgleichen.<br />

Um die In<strong>for</strong>mationsversorgung sicherzustellen, gilt es<br />

standardisierte, gleichzeitig jedoch flexible, auf die jeweilige<br />

Situation der Partnerschaft abgestimmte Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen: Eine Amortisation der Kosten auf<br />

beiden Seiten ist grundsätzlich von höchster Bedeutung. In<br />

diesem Zusammenhang müssen die Fak<strong>to</strong>ren Exklusivität<br />

der Innovationsidee und die zu realisierenden Sourcing-<br />

Preise in einem angemessenen Verhältnis stehen. Dieser<br />

Punkt beinhaltet entsprechend lieferantenseitig sowohl<br />

das Interesse nach einen Schutz des Know-hows als auch<br />

nach einer langfristigen Vergütung der Investitionskosten<br />

im Rahmen der partnerschaftlichen Forschung. Dies ist beispielweise<br />

realisierbar durch zeitversetzte Global Sourcing-<br />

Aktivitäten des Abnehmers sowie Langzeitvereinbarungen<br />

über die Nutzung der Innovation. Abnehmerseitig ist es<br />

Ziel, ein Alleinstellungsmerkmal durch die Innovation zu<br />

erhalten, die zumindest mittelfristig nicht an Wettbewerber<br />

abgegeben werden soll. Darüber hinaus gilt es, die Kosten<br />

s u p p l y chain management i /2012 23


Innovationsmanagement<br />

für die partnerschaftliche Innovationsgenerierung in Einklang<br />

zu bringen mit den späteren Absatzmöglichkeiten.<br />

Insofern ist es insgesamt bedeutsam, eine finanzielle „Win-<br />

Win“-Situation sicherzustellen.<br />

Basierend auf diesen Überlegungen hat Volkswagen<br />

das „Innovationsscreening“ ins Leben gerufen. Ziel dieses<br />

Konzeptes ist es, den Kundennutzen und Innovationsgrad<br />

durch konsequente partnerschaftliche Optimierung der<br />

Fahrzeugprojekte zu steigern. Dabei werden ausgewählte<br />

Lieferanten gebeten, Innovationsideen im Rahmen eines<br />

Topmanagement-Treffens vorzustellen. Bei der Konzeption<br />

des Innovationsscreenings wurde das Augenmerk auf eine<br />

transparente, nachvollziehbare Prozessgestaltung gelegt.<br />

In einem ersten Schritt wurde das Projekt-Setting festgelegt.<br />

Als Kernpunkte sind hierbei die Auswahl potenziell<br />

teilnehmender Lieferanten sowie die terminliche Abstimmung<br />

zwischen allen Teilnehmern zu nennen. Die nachstehend<br />

ausführlich erläuterte, inhaltliche Positionierung<br />

des Innovationsscreenings sowie seine zugrundeliegenden<br />

Rahmenbedingungen wurden vor der Durchführung der<br />

Topmanagement-Treffen ausführlich allen Beteiligten erörtert.<br />

Eine klare, einheitliche Kommunikation war in allen<br />

Phasen des Innovationsscreenings zentrales Anliegen der<br />

Marke VW PKW. Nach der Durchführung der eigentlichen<br />

Veranstaltung wurde entsprechend darauf geachtet, dass<br />

die Bewertungen der Innovations ideen durch die verschiedenen<br />

Fachbereiche und den Vorstand an die Lieferanten<br />

weitergegeben wurden.<br />

Inhaltlich wurden seitens Volkswagen hierbei keine Vorgaben<br />

bezüglich der Ausrichtung der Innovationskonzepte<br />

gemacht. Vielmehr ist es beabsichtigt, dass die Lieferanten<br />

ihre Ideen für zukunftsweisende Technologien vorstellen<br />

und den damit einhergehenden Kundennutzen aufzeigen.<br />

Rahmenbedingungen der partnerschaftlichen<br />

In<strong>for</strong>mationsgenerierung<br />

Zur Vorbeugung vorvertraglicher In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />

wurde zunächst darauf geachtet, dass die Lieferanten<br />

keine hohen spezifischen Investitionen tätigen müssen,<br />

sondern bereits bestehende Konzeptideen vorstellen sollen.<br />

Somit werden keine zusätzlichen Ressourcen notwendig.<br />

Entsprechend besteht insbesondere zu Beginn des Innovationsscreenings<br />

kein Abhängigkeitsverhältnis zu Ungunsten<br />

des Lieferanten (Vorbeugung der In<strong>for</strong>mationsasymmetrie<br />

„Hidden Intention“). Volkswagen verpflichtet sich zudem<br />

dazu, zwei Jahre lang kein Global Sourcing für diese Innovationsidee<br />

anzus<strong>to</strong>ßen, so dass der Lieferant die Möglichkeit<br />

bekommt, sein Konzept zu amortisieren. Darüber<br />

hinaus wird das im Rahmen des Innovationsscreenings<br />

gewonnene Know-how nicht für interne Projekte bei Volkswagen<br />

genutzt und somit ein Wissensabfluss vermieden.<br />

Zur Reduzierung einer Gefahr von „Hidden Characteristics“<br />

werden lediglich Lieferanten für das Innovationsscreening<br />

zugelassen, die sich bereits in mehreren vorangegangenen<br />

Projekten durch ihre Innovationsfähigkeit ausgezeichnet<br />

haben. Damit soll sichergestellt werden, dass notwendige<br />

24<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Ressourcen und Kenntnisse bei den Lieferanten vorhanden<br />

sind.<br />

Durch das stetige Hinterfragen der oben genannten Aspekte,<br />

soll der Prozess der kooperativen Innovationsgenerierung<br />

für zukünftige Projekte insbesondere im Hinblick<br />

auf das In<strong>for</strong>mationsverhalten zwischen der Volkswagen<br />

AG und ihren Lieferanten kontinuierlich optimiert werden.<br />

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n Zimmer, P., Commitment in Geschäftsbeziehungen,<br />

Wiesbaden 2000.<br />

Summary<br />

The article focuses on a theoretical discussion of the relevant<br />

fac<strong>to</strong>rs influencing partner relationships based on the frameworks<br />

within the global purchasing markets. Especially the construct of<br />

in<strong>for</strong>mation symmetries as its central antecedent receives attention .<br />

Based on this theoretical foundation a concept <strong>to</strong> reduce the in<strong>for</strong>mation<br />

disequilibrium in organizational partnerships is developed.<br />

The goal of the concept is <strong>to</strong> induce a central plan of action <strong>to</strong> develop<br />

the frameworks and incentive system <strong>for</strong> cooperation between<br />

the OEM and suppliers, particularly in the context of innovation<br />

generation.<br />

Verfasser<br />

DR. BERND MARTENS, Jahrgang 1966, ist Leiter<br />

der Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe der<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

DR. TANJA ERNST, Jahrgang 1982, ist Vorstandsreferentin<br />

der Konzernbeschaffung der Volkswagen<br />

Aktiengesellschaft<br />

TIL FABIO SCHÄFER, Jahrgang 1982, ist Assistent<br />

des Leiters der Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe<br />

der Volkswagen Aktiengesellschaft.<br />

s u p p l y chain management i /2012 25


26<br />

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Inserentenverzeichnis<br />

Airbus<br />

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BLG Au<strong>to</strong>motive Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Tel.: +49 421 3981<br />

www.blg.de<br />

Booz & Company <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 30 887050<br />

www.booz.com/de<br />

Clusterland Oberösterreich <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +43 732 798105085<br />

www.clusterland.at<br />

Drozak Consulting <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 30 3067330<br />

www.drozak.com<br />

EDAG <strong>GmbH</strong> & Co. KGaA<br />

Tel.: +49 661 60000<br />

www.edag.de<br />

GITO Verlag mbH<br />

Tel.: +49 30 41938364<br />

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Impreglon SE<br />

Tel.: +49 4131 88210<br />

www.impreglon.de<br />

<strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 511 47314790<br />

www.ipm-scm.com<br />

LANXESS AG<br />

Tel.: +49 214 3033333<br />

www.laxess.de<br />

LEONI Bordnetz-Systeme <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 911 20230<br />

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Linamar <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 3762 70450<br />

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SGL Carbon SE<br />

Tel.: +49 611 60290<br />

www.sglcarbon.de<br />

STIWA Holding <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +43 7674 6030<br />

www.stiwa.com<br />

Sumi<strong>to</strong>mo Electric Bordnetze <strong>GmbH</strong><br />

Tel: +49 5308 400400<br />

www.se-bordnetze.de<br />

Ticona <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 69 30516299<br />

www.ticona.de<br />

TRW Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +44 121 5065000<br />

www.trw.com<br />

uwe braun <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 38792 9850<br />

www.uwe-braun.de<br />

Valeo <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 711 7870600<br />

www.valeo.com<br />

Virginia Economic Development Partnership<br />

Tel.: +32 26477433<br />

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Volkswagen AG<br />

Tel.: +49 5361 90<br />

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Optimierung der Distributionslogistik<br />

Ansätze zur Optimierung<br />

der Distributionsprozesse<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Thomas Zernechel, Dr. Volker Schmidt, Dr. Ansgar Hermes, Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

Zusammenfassung<br />

Vor dem Hintergrund der enormen Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie ist es nicht mehr<br />

ausreichend, Logistiknetzwerke in fest definierten<br />

Abständen zu planen und bis zum nächsten Planungsdurchlauf<br />

in einen operativen Serienbetrieb zu übergeben.<br />

Vielmehr ist eine permanente, ganzheitliche und dynamische<br />

Planung und Steuerung der Netzwerke notwendig, die eine<br />

zuverlässige , schnelle, kostengünstige und nachhaltige Logistik<br />

sicherstellt. Am Beispiel der Distributionslogistik, die für die<br />

Versorgung des Kunden mit Fertigfahrzeugen zuständig ist, werden<br />

in diesem Artikel drei Strategien vorgestellt, die eine solche<br />

Planung und Steuerung ermöglichen.<br />

Durch das Transport-Kapazitätsmanagement<br />

werden die Transportkapazitäten und der Transportbedarf<br />

im kurz-, mittel- und langfristigen<br />

Zeithorizont aktiv abgeglichen und gesteuert,<br />

um Kapazitätsengpässe a priori zu vermeiden.<br />

Das Regional-Hub-Konzept ist eine Maßnahme<br />

im Rahmen der Netzwerkstrukturgestaltung, die dazu dient,<br />

Transporte ökonomisch, ökologisch und zuverlässig durchzuführen.<br />

Im Rahmen der distributionsorientierten Programm- und Reihenfolgeplanung<br />

werden durch die Berücksichtigung spezifischer Distributionskriterien<br />

Produktionsvolumina aktiv gesteuert.<br />

Ausgangssituation<br />

Die Aufgabe des Au<strong>to</strong>mobilherstellers besteht insbesondere<br />

vor dem Hintergrund des hohen Build-<strong>to</strong>-Order-Anteils<br />

in Europa darin, dem Kunden sein individuell spezifiziertes<br />

Fahrzeug möglichst schnell, dem Kundenwunschtermin<br />

entsprechend und zu minimalen Kosten, zur Verfügung<br />

zu stellen [Volling 2009]. Dieses Ziel stellt hohe An<strong>for</strong>derungen<br />

an den Auftragsabwicklungsprozess, der sämtliche<br />

Prozesse zwischen dem Kundenauftrag und der Auslieferung<br />

des Fahrzeugs beim Kunden umfasst. Da die Logistik<br />

sowohl die Prozesskosten als auch die Lieferzeit und -treue<br />

beeinflusst, stellt sie einen entscheidenden Fak<strong>to</strong>r bei der<br />

Zielerreichung dar [Wiendahl 1992]. Die Aufgabe der Logistik<br />

ist es somit, den Auftragsabwicklungsprozess des Herstellers<br />

wettbewerbsfähig zu gestalten. Gleichzeitig steigen<br />

jedoch die An<strong>for</strong>derungen an den Prozess enorm und die<br />

Logistik muss sich immer neuen Heraus<strong>for</strong>derungen stellen.<br />

Vor Kurzem hat die Europäische Union beschlossen,<br />

die Treibhausgasemissionen im Verkehrssek<strong>to</strong>r, von denen<br />

circa 88 Prozent auf CO 2 entfallen [Umweltbundesamt<br />

2009], bis zum Jahr 2020 um zehn Prozent zu reduzieren<br />

(Bezugsjahr 2005) [Bundesministerium für Umwelt 2008].<br />

Hieraus resultiert die Notwendigkeit, nach neuen Ansätzen<br />

zu suchen, mit denen die Logistik nicht nur kostengünstig,<br />

sondern auch umwelteffizient durchgeführt werden kann.<br />

Eine Möglichkeit stellt dabei die stärkere Nutzung des Verkehrsträgers<br />

Schiene dar, das heißt eine zunehmende Verlagerung<br />

der Transporte vom Transportmittel Lkw auf die<br />

Bahn. Die Aufgabe der Logistik besteht somit darin, das<br />

In der Au<strong>to</strong>mobilindustrie ist eine permanente,<br />

ganzheitliche und dynamische Planung und Steuerung<br />

der Netzwerke notwendig.<br />

Spannungsfeld im Hinblick auf eine hohe Logistikleistung,<br />

geringe Logistikkosten und eine hohe Nachhaltigkeit der<br />

Prozesse zu beherrschen und möglichst alle Ziele zu berücksichtigen<br />

[Hermes 2011].<br />

Weitere Heraus<strong>for</strong>derungen, denen sich die Logistik<br />

stellen muss, sind die dynamische Marktsituation, ein hoher<br />

Wettbewerbsdruck und die Wachstumsstrategien der<br />

Hersteller. Demzufolge reicht es nicht mehr aus, Logistiknetzwerke<br />

in fest definierten Abständen zu planen und<br />

bis zum nächsten Planungsdurchlauf in einen operativen<br />

Serienbetrieb zu übergeben. Vielmehr ist eine permanente,<br />

ganzheitliche und dynamische Planung und Steuerung der<br />

Netzwerke notwendig, die eine zuverlässige, schnelle, kostengünstige<br />

und nachhaltige Logistik gewährleistet. Am<br />

Beispiel der Distributionslogistik, die für die Versorgung<br />

des Kunden mit Fertigfahrzeugen zuständig ist, sollen in<br />

diesem Artikel folgende Planungs- und Steuerungsstrategien<br />

vorgestellt werden:<br />

n Transport-Kapazitätsmanagement (TKM)<br />

Durch das Transport-Kapazitätsmanagement werden<br />

die Transportkapazitäten und der Transportbedarf im<br />

kurz-, mittel- und langfristigen Zeithorizont aktiv abgeglichen<br />

und gesteuert, um Engpässe zu vermeiden.<br />

s u p p l y chain management i /2012 29


30<br />

Planungs-<br />

-prozess<br />

Optimierung der Distributionslogistik<br />

Steuerungs<br />

-prozess<br />

Fahrzeugprozess<br />

Netzwerk-<br />

gestaltung<br />

Transport-<br />

Kapazitäts-<br />

management<br />

Auftrags-<br />

management<br />

n Regional-Hub-Konzept<br />

Das Regional-Hub-Konzept ist eine Maßnahme im Rahmen<br />

der Netzwerkstrukturgestaltung, die dazu dient<br />

Transporte ökonomisch, ökologisch und zuverlässig<br />

durchzuführen.<br />

n Distributionsorientierte Programm- und Reihenfolgeplanung<br />

Im Rahmen der Programm- und Reihenfolgeplanung<br />

werden durch die Berücksichtigung von An<strong>for</strong>derungen<br />

der Distribution Produktionsvolumina aktiv im Sinne<br />

der Distribution gesteuert.<br />

Die im Folgenden beschriebenen Planungs- und Steuerungsstrategien<br />

können in den Auftragsabwicklungsprozess<br />

eingeordnet werden (Abb. 1).<br />

Transport­Kapazitätsmanagement (TKM)<br />

Grundlage jeder Planung und Steuerung ist die Transparenz<br />

über die Anzahl der zu transportierenden oder umzuschlagenden<br />

Fahrzeuge pro<br />

Relation (Quelle-Senke-Beziehung),<br />

die den Transportbedarf<br />

darstellen. Auf Basis dieses Mengengerüsts<br />

werden langfristige<br />

Planungen, aber auch kurzfristige<br />

Maßnahmen abgeleitet. Um<br />

bei existierenden Distributionsnetzwerken<br />

abzuschätzen, ob<br />

die bestehenden Kapazitäten<br />

ausreichend sind, ist ein Abgleich<br />

des Transportbedarfs mit den<br />

Kapazitäten notwendig. Darauf<br />

basierend kann eine Anpassung<br />

erfolgen. Dieser Abgleich wird<br />

im Rahmen der vier Phasen des<br />

Transport-Kapazitätsmanagements<br />

durchgeführt (Abb. 2).<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Programm-<br />

und<br />

Reihen-<br />

folgeplanung<br />

Produktion Distribution<br />

Abb. 1: Einordnung der Steuerungsstrategien in den Auftragsabwicklungsprozess<br />

1. Erfassung der Datensätze<br />

� Erfassung, Analyse und<br />

Auswertung der<br />

er<strong>for</strong>derlichen<br />

Transportkapazitäten<br />

4. Soll-Ist-Vergleiche<br />

� Soll-Ist-Vergleiche<br />

Auslieferung<br />

an den Kunden<br />

Im ersten Schritt werden die Datensätze erfasst, das<br />

heißt der zukünftige Transportbedarf wird abgeleitet.<br />

Die Datenbasis stellt die Produktionsprogrammplanung<br />

des Herstellers dar, die auf Quelle-Senke-Beziehungen<br />

herunter gebrochen wird. Dabei kann zwischen einer lang-,<br />

mittel- und kurzfris tigen Betrachtung unterschieden werden.<br />

Im langfristigen Bereich wird ein Zeitraum von ein<br />

bis zwei Jahren auf der Basis von Monats- oder Wochenvolumina<br />

betrachtet. Diese Zahlen dienen dazu, im Rahmen<br />

einer Planung Kapazitäten festzulegen und Dienstleister<br />

mit den Transporten zu beauftragen. Der mittelfristige Zeitraum<br />

bezieht sich auf vier Monate bis zu einem Jahr und<br />

der kurzfristige auf weniger als vier Monate, wobei die Volumina<br />

auf Wochen- oder, wenn verfügbar, auf Tages basis<br />

betrachtet werden sollten. Je kurzfristiger der Zeitraum,<br />

des<strong>to</strong> mehr tritt die mittel- bis kurzfristige Anpassung der<br />

geplanten Kapazitäten in den Vordergrund.<br />

Im zweiten Schritt werden die ermittelten Bedarfe mit<br />

den bestehenden oder geplanten Kapazitäten abgeglichen.<br />

TKM<br />

Regelkreis<br />

Abb. 2: Prinzip des Transport­Kapazitätsmanagements<br />

2. Moni<strong>to</strong>ring der Kapazitäten<br />

Copytext<br />

� Abgleich benötigte zu<br />

abgesicherten Kapazitäten<br />

� Ableitung der Engpässe<br />

3. Kapazitätssicherung<br />

Copytext<br />

� Kapazitätsabsicherung bzw.<br />

-ausgleich


Ist-Situation Soll-Situation<br />

Dabei kann mittels eines Ampelsystems eine Unterdeckung<br />

einer Relation schnell identifiziert werden. Tritt eine Unterdeckung<br />

auf, so wird im dritten Schritt ein Kapazitätsausgleich<br />

durchgeführt. Dabei können verschiedene Maßnahmen<br />

in Abhängigkeit von dem betrachteten Zeithorizont<br />

eingeleitet werden:<br />

n Langfristig: Planungsans<strong>to</strong>ß für ein neues Distributionskonzept<br />

oder Anpassung der Kapazitäten im bestehenden<br />

Konzept.<br />

n Mittel- bis kurzfristig: Beschaffung zusätzlicher Kapazitäten<br />

im Rahmen von kurzfristigen Verträgen.<br />

Im vierten Schritt wird geprüft, ob die prognostizierten<br />

Bedarfe den tatsächlichen Bedarfen entsprachen. Daraus<br />

kann die Prognosegüte abgeleitet werden, die Auswirkungen<br />

auf die Maßnahmenableitung sowie die Verlässlichkeit<br />

der Daten hat und determiniert, in welchem Schema sich<br />

Abweichungen zu den prognostizierten Volumen ergeben.<br />

Das Transport-Kapazitätsmanagement dient dazu, über<br />

eine durchgehende Transparenz in Bezug auf Transportkapazitäten<br />

und -bedarfe zu verfügen und daraus Maßnahmen<br />

zur Engpassvermeidung abzuleiten. Vor dem<br />

Hintergrund steigender Produktionsvolumina und immer<br />

komplexerer Distributionsnetzwerke ist diese Funktion<br />

unerlässlich und eine Grundlage<br />

zur Planung und Steuerung von<br />

Netzwerken.<br />

Netzwerkgestaltung:<br />

Regional­Hub<br />

Das Produktionsvolumen pro<br />

Werk und pro Periode ist relativ<br />

konstant (Abb. 3). Durch die Aufteilung<br />

der Fahrzeuge in bis zu 60<br />

Ziele pro Werk entstehen jedoch<br />

große Schwankungen.<br />

Diese erzeugen einen hohen<br />

Steuerungsaufwand u. a. dadurch,<br />

dass in den Werken oftmals kurzfristig<br />

zusätzliche Kapazitäten<br />

be schafft werden müssen, um<br />

Regional-<br />

Hub 1<br />

Regional-<br />

Hub 2<br />

Werk Werk<br />

Regional-<br />

Hub 3<br />

Konzernvolumen<br />

Abb. 3: Schwankende Volumina pro Relation [Hermes 2011]<br />

ML 1 ML 2 ML 3<br />

Hub<br />

1<br />

Hub<br />

3<br />

Konstante Ausbringung von Fahrzeugen<br />

Optimierung der Distributionslogistik<br />

Hub<br />

2<br />

die Bedarfsspitzen abzufangen.<br />

Darüber hinaus schaffen die<br />

Schwankungen Unsicherheit<br />

in den Prozessen des Versands,<br />

was zu höherem Flächenbedarf,<br />

längeren Durchlaufzeiten und<br />

höheren Beständen führt.<br />

An dieser Stelle setzt das<br />

Regional-Hub-Konzept an. Das<br />

Ziel ist es, den Steuerungsaufwand<br />

durch die Reduzierung<br />

der Anzahl der Ziele pro Werk<br />

zu verringern. Dazu wird eine<br />

weitere Umschlagstufe in die<br />

Prozesskette eingefügt, die als<br />

Cross-Dock dient und als Regio-<br />

nal-Hub bezeichnet wird. Wurden zuvor im Werk mehrere<br />

Relationen gesteuert, werden diese nunmehr zu einer Relation<br />

gebündelt, was den Aufwand und den Stellplatzbedarf<br />

im Werk reduziert.<br />

Zusätzliche Vorteile entstehen dadurch, dass das Volumen<br />

der neuen Relation so groß sein muss, dass ein täglicher<br />

Ganzzug zwischen Regional-Hub und Werk pendeln<br />

kann. Ein Ganzzug ist ein sehr effizientes, wirtschaftliches<br />

und umwelteffizientes Transportmittel. Wurden vorher<br />

die Einzelziele überwiegend per Lkw bedient, wird dieser<br />

Transport nun auf die Schiene verlagert.<br />

Auf dem Regional-Hub wird der Zug entladen und ohne<br />

Lagerung (Cross-Docking) per Lkw zum Ziel transportiert.<br />

Dabei sollte ein frühzeitiges Avis über zulaufende Volumina<br />

an das Regional-Hub erfolgen, um eine schnelle Bereitstellung<br />

der Lkw-Kapazitäten zu gewährleisten.<br />

Werden in einem zweiten Schritt mehrere Werke an ein<br />

Regional-Hub (Abb. 4) angeschlossen, stellt sich ein weiterer<br />

positiver Effekt ein: Wurden zuvor die Schwankungen<br />

lediglich auf das Regional-Hub verlagert, werden sie nun<br />

auch auf dem Regional-Hub durch die Bündelung mit den<br />

Transportvolumina anderer Werke ausgeglichen, was zu<br />

einer weiteren Reduzierung der Schwankungen führt.<br />

Produktion Distribution<br />

Abb. 4: Prinzip des Regional­Hub­Konzepts<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

Schwankende Volumina pro Transportziel<br />

v<br />

s u p p l y chain management i /2012 31<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v<br />

v


32<br />

Optimierung der Distributionslogistik<br />

Ist:<br />

Zufällige Verteilung<br />

von Fahrzeugen<br />

über die Woche pro<br />

Relation<br />

Soll:<br />

Geglättete<br />

Produktion pro<br />

Relation<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Mo Di Mi Do Fr<br />

Das Regional-Hub-Konzept ermöglicht es, trotz steigender<br />

Produktionsvolumina der Werke den Steuerungsaufwand<br />

des Versands zu reduzieren und die Distribution<br />

der Fahrzeuge sowohl ökonomisch als auch ökologisch zu<br />

gestalten.<br />

Distributionsorientierte Programm­ und<br />

Reihenfolgeplanung<br />

Bisher stellt die Analyse der vorgegebenen Transportbedarfe<br />

den Ausgangspunkt einer Distributionsplanung<br />

dar. Diese werden weitgehend durch das Produktionsprogramm<br />

vorbestimmt und sind eine konstante Rahmenbedingung,<br />

an der sich die gesamte Planung ausrichten<br />

muss [Kuhn 2007]. Der Grundgedanke des neuen Ansatzes<br />

[Hermes 2011] ist nun, das Produktionsprogramm<br />

im Sinne der Distribution<br />

zu beeinflussen. Da die Produktionspro-<br />

gramme grundsätzlich ohne Berücksichtigung<br />

von Restriktionen aus der Logistik<br />

entstehen, wird die Produktionsreihenfolge<br />

hauptsächlich über die Minimierung der<br />

sogenannten Taktverlustzeiten in der Montage bestimmt.<br />

Nach Abschluss der Produktion sind ausstattungsbezogene<br />

Kriterien nicht mehr relevant. Für eine effiziente<br />

Steuerung der Transportprozesse durch die Distributionslogistik<br />

sind vielmehr die Eigenschaften Zielmarkt bzw.<br />

Transportziel von Bedeutung. Diese werden jedoch bei<br />

der Festlegung der Produktionsreihenfolge nicht aktiv gesteuert,<br />

was dazu führt, dass die Transportvolumina pro<br />

Transportziel von Periode zu Periode sehr stark schwanken.<br />

Durch das Regional-Hub-Konzept können Schwankungen<br />

zwar durch Bündelung von Relationen reduziert<br />

werden, jedoch kann durch eine aktive Steuerung der<br />

Produktionsvolumina weiteres Optimierungspotenzial realisiert<br />

werden.<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Arten der Berücksichtigung<br />

Glättung Bündelung<br />

Mo Di Mi Do Fr<br />

Nutzen:<br />

Vermeidung von Transportbedarfsspitzen<br />

Ist: Zufällige Produktion pro Relation<br />

Soll: Bündelung von Fzg. pro Relation<br />

Fahrzeuge für ein Transportziel<br />

Nutzen:<br />

Verkürzung der Ladungsbildungszeit<br />

Abb. 5: Lösungsprinzipien der distributionsorientierten Programm­ und<br />

Reihenfolgeplanung [Hermes 2011]<br />

Der neue Ansatz im Rahmen<br />

der Logistikplanung besteht darin,<br />

das Produktionsprogramm<br />

nicht als unveränderliche Eingangsgröße,<br />

sondern als Objekt<br />

der Planung zu betrachten,<br />

welches im Sinne der Distributionslogistik<br />

angepasst werden<br />

kann. Es kommt also zu einer<br />

Umkehrung eines bislang unumstößlichen<br />

Prinzips. Diese<br />

Optimierung findet von der<br />

Produktion nur dann Akzeptanz,<br />

wenn die Produktivität,<br />

also der Durchsatz, unangetastet<br />

bleibt, das heißt, wenn<br />

sich die Taktverlustzeiten nicht<br />

deutlich erhöhen. Eine mögliche<br />

Effizienzsteigerung in der<br />

Distribution, wie zum Beispiel<br />

kürzere Durchlaufzeiten oder ein<br />

verbesserter Ressourceneinsatz, darf jedoch nicht zu einer<br />

Effizienzverminderung der Produktion (Karosseriebau,<br />

Lackiererei, Montage) oder auch der Beschaffungsprozesse<br />

führen.<br />

Die distributionsorientierte Programm- und Reihenfolgeplanung<br />

kann die Produktionsprogramme auf folgenden<br />

Wegen beeinflussen (Abb. 5):<br />

n Glättung (gleichmäßige Verteilung),<br />

n Bündelung von ausgewählten Aufträgen einer Produktionsperiode<br />

(Tagesscheibe).<br />

Durch eine Glättung von Volumina pro Transportziel<br />

über mehrere Perioden werden Transportbedarfsspitzen<br />

vermieden und eine Beruhigung der Distributionsprozesse<br />

erreicht. Dieses Lösungsprinzip eignet sich vor allem bei<br />

hochvolumigen Relationen. Durch eine Bündelung kann<br />

Die distributionsorientierte Programm­ und<br />

Reihen folgeplanung betrachtet den Transportbedarf<br />

als aktiv zu gestaltendes Planungsobjekt.<br />

die Ladungsbildung pro Ziel verkürzt werden, was zu einer<br />

Reduktion des Ressourcenbedarfs und der Durchlaufzeit<br />

führt. Dieses Lösungsprinzip lässt sich insbesondere bei<br />

kleinvolumigen Relationen umsetzen.<br />

Fazit<br />

Durch die vorgestellten Planungs- und Steuerungsstrategien<br />

ist es möglich, die großen Heraus<strong>for</strong>derungen zu<br />

bewältigen, die sich der Distribution stellen. Das Transport-<br />

Kapazitätsmanagement stellt ein Instrumentarium dar,<br />

mit dem stets Transparenz über zukünftige Transportbedarfe<br />

generiert werden kann und so eine frühzeitige und<br />

schnelle Planung sowie eine rechtzeitige Steuerung der


Transportkapazitäten ermöglicht wird. Durch das Regional-Hub-Konzept<br />

wird das Netzwerk beruhigt, indem die<br />

Anzahl der Relationen pro Werk reduziert wird. Darüber<br />

hinaus ist es ein nachhaltiges Konzept, da CO 2 -Emissionen<br />

durch die Verlagerung von Transporten vom Lkw auf<br />

die Bahn reduziert werden. Die distributionsorientierte<br />

Programm- und Reihenfolgeplanung ist ein völlig neuer<br />

Ansatz Distributionsprozesse zu gestalten, da der Transportbedarf<br />

nicht als Rahmenbedingung in die Planung einfließt,<br />

sondern als Gegenstand der Planung, welcher aktiv<br />

gestaltet werden kann.<br />

Literatur<br />

n Hermes, A., Modellbasierte Bewertung von Potenzialen<br />

einer distributionsorientierten Programm- und Reihenfolge<br />

planung in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie, Dortmund 2011.<br />

n Kuhn, A., Schmidt, A., Beller, M., Neue Vorgehensmodelle<br />

zur prozessorientierten Logistikplanung, Jahrbuch<br />

Logistik 2007, S. 246-251.<br />

n N.N., Aufteilung der EU-Klimaschutzziele 2020 („EU-<br />

Ef<strong>for</strong>t-Sharing“), Bundesministerium für Umwelt, unter:<br />

http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/hintergrund_aufteilung_ziele.pdf<br />

(abgerufen<br />

am: 15.12.2008).<br />

n N.N., CO 2 -Emissionen nach Quellkategorien, Umweltbundesamt,<br />

unter: http://www.umweltbundes amtdaten-zur-umwelt.de/umweltdaten/public/theme.<br />

do?nodeIdent=2842, (abgerufen im Juli 2009).<br />

n Volling, T., Auftragsbezogene Planung bei variantenreicher<br />

Serienproduktion – Eine Untersuchung mit Fallstudien<br />

aus der Au<strong>to</strong>mobilindustrie, Wiesbaden 2009.<br />

n Wiendahl, H.-P., Petermann, D., Glässner, J., Application<br />

of load-oriented manufacturing control in industry,<br />

in: Production Planning and Control. Volume 3,<br />

Nr. 2/1992.<br />

Summary<br />

The great challenges in the au<strong>to</strong>motive industry require new<br />

approaches of logistic management. It is no longer sufficient <strong>to</strong><br />

plan logistics processes and networks in a defined frequency.<br />

Instead, a new approach has <strong>to</strong> be considered: A permanent and<br />

dynamic planning and steering of processes and networks which<br />

will result in a reliable, fast, cost efficient and sustainable logistics<br />

system. Taking the instance of distribution logistics as<br />

an example, this article demonstrates three approaches that will<br />

enable companies <strong>to</strong> implement such a steering and planning<br />

strategy.<br />

With the help of transport capacity management transport<br />

demand and capacity will be aligned in long-, middle- and shortterm<br />

time frames. The concept of regional hubs is a mean in the<br />

field of network design and helps <strong>to</strong> bundle transportation volume<br />

in order <strong>to</strong> operate in an economic, ecological and reliable way.<br />

Distribution orientated production planning and sequencing is<br />

a way <strong>to</strong> integrate logistic requirements in the manufacturer’s<br />

production planning process.<br />

Optimierung der Distributionslogistik<br />

Verfasser<br />

THOMAS ZERNECHEL, Jahrgang 1958, ist Leiter<br />

der Konzernlogistik der Volkswagen AG und Sprecher<br />

der Geschäftsführung der Volkswagen Logistics. Nach<br />

dem Maschinenbaustudium stieg Thomas Zernechel<br />

1979 bei Volkswagen ein und diplomierte 1985 in der<br />

Qualitätssicherung. Bei Volkswagen hat er seitdem verschiedene<br />

Funktionen im Bereich Logistik innegehabt,<br />

von der Disposition über die Leitung der Logistikoptimierung<br />

bis hin zur Verantwortung einer Werklogistik<br />

und des CKD (Completely Knocked Down) der Marke<br />

Volkswagen PKW. Seit 2004 leitet er die Konzernlogistik,<br />

die seit 2009 mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestattet<br />

ist und u. a. die Logistikprozesse Outbound<br />

(Distribution) markenübergreifend steuert.<br />

DR. VOLKER SCHMIDT, Jahrgang 1962, studierte<br />

Maschinenbau an der TU Braunschweig und promovierte<br />

am Lehrstuhl für Fabrikbetriebslehre und Unternehmens<strong>for</strong>schung<br />

1991. In mehr als 20 Jahren war<br />

er in verschiedenen Bereichen der Logistik bei der<br />

Volkswagen AG tätig. Seit 2001 verantwortete er die<br />

zentrale Auftragsabwicklung Fahrzeuge und seit 2005<br />

die Planung und Steuerung der Distribution für fertige<br />

Fahrzeuge in Europa. Seit 2011 ist er in der Internationalen<br />

Logistik (CKD) für Planung und Prozesse verantwortlich.<br />

An der Ostfalia Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften ist er als Dozent tätig.<br />

DR. ANSGAR HERMES, Jahrgang 1981, ist Projektleiter<br />

für Prozess- und Netzwerkentwicklung in<br />

der Distributionslogistik der Konzernlogistik der<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft. Er hat an der technischen<br />

Universität Dortmund Logistik (Dipl.-Logist.)<br />

und an der University of Warwick Supply Engineering<br />

and Logistics (Master of Science) studiert. Nach<br />

seinem Studium hat Ansgar Hermes eine berufsbegleitende<br />

Dissertation zum Thema „Ansätze distributionsorientierter<br />

Programm- und Reihenfolgeplanung“<br />

erstellt. Seit seinem Einstieg bei Volkswagen im Jahr<br />

2005 hat er Projekte in der Werklogistik, im Prozessmanagement<br />

sowie der Distributionsplanung durchgeführt<br />

und beschäftigt sich mit strategischen, taktischen<br />

und operativen Themen der Logistikplanung. Für die<br />

Volkswagen Au<strong>to</strong>Uni ist er als Referent tätig.<br />

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s u p p l y chain management i /2012 33


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Lichttechnologie zur<br />

Zusammenfassung<br />

Bedingt durch den Einsatz von LEDs zeichnet sich<br />

im Bereich der Leuchtmittelentwicklung eine sehr<br />

starke Entwicklungsdynamik ab. Der Status und die<br />

bestehenden Entwicklungsperspektiven spezifischer<br />

Leuchtmittel werden nachfolgend erörtert und deren Einsatz im<br />

Lichttunnel im Rahmen einer visuellen Oberflächenprüfung beschrieben.<br />

Gegenwärtig wird die Beleu chtung<br />

im Lichttunnel durch die klassischen TL-<br />

Leuchtmittel dominiert. Der derzeitige Stand<br />

der LED-Technologie ist lichttechnisch mit den<br />

TL-Leuchtmitteln vergleichbar , allerding liegen<br />

die Preise ca. um den Fak<strong>to</strong>r 20 höher als die<br />

der TL-Leuchtmittel. Auf Grund der sehr hohen<br />

Entwicklungsgeschwindigkeit der LED-Technologie wird sich<br />

dieser Fak<strong>to</strong>r in den nächsten vier bis fünf Jahren auf acht bis<br />

neun reduzieren. Die Effizienz der LED-Leuchtmittel wird sich<br />

zukünftig weiter verbessern, was zu Energie einsparpotenzialen<br />

von einem Fak<strong>to</strong>r größer zwei im Vergleich<br />

zu den heutigen Konzepten<br />

führt. Zudem gibt es intensive<br />

Anstrengungen , die Qualität der<br />

Ober flächen zu erhöhen, die Defektdetektion<br />

durch Bildverarbeitungskonzepte<br />

zu verbessern und eine<br />

100 % Prüfung durchzuführen.<br />

Ausgangssituation<br />

Zur visuellen Oberflächeninspektion<br />

von Defekten wie z. B.<br />

Dellen, Beulen oder Pickel auf<br />

Karosserien oder Bauteilen werden<br />

zurzeit zwei unterschiedliche<br />

Systeme in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

eingesetzt. Abbildung 1 zeigt<br />

einen Lichttunnel der Firma uwe<br />

braun <strong>GmbH</strong>, so wie er in vielen<br />

Fertigungslinien Standard ist.<br />

Bei dem zweiten System wird<br />

die Beleuchtung nicht direkt<br />

durch die Leuchten generiert.<br />

supply chain Quality management<br />

Oberflächenkontrolle in<br />

der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Dr. Klaus Radermacher, uwe braun <strong>GmbH</strong><br />

Das Inspektionslicht wird vielmehr indirekt über ein System<br />

von Lamellen reflektiert und waagerecht auf die Karosserie<br />

projiziert. Beide Tunnel basieren auf dem Prinzip der<br />

Streifenlichtprojektion. Wie Abbildung 2 veranschaulicht,<br />

verlaufen bei einer defektfreien Oberfläche die projizierten<br />

Lichtstreifen relativ symmetrisch und geradlinig. Abbildung<br />

3 zeigt, dass es bei kleinen Oberflächendefekten zu<br />

Verzerrungen dieser geraden Linien kommt.<br />

Der zunehmende Einsatz von LED­Leuchtmitteln<br />

induziert zukünftig eine sehr starke Dynamik im<br />

Bereich der Leuchtmittelentwicklung.<br />

Diese Defekte werden insbesondere in der Bewegung<br />

sehr gut sichtbar, wenn der Defekt vom Dunkelfeld in den<br />

Übergangsbereich zum Hellfeld läuft. Der Lichttunnel ist<br />

demzufolge ideal zur Inspektion in der Linie geeignet.<br />

Abb. 1: Lichttunnel zur visuellen Endkontrolle des VW Phae<strong>to</strong>n in Dresden<br />

s u p p l y chain management i /2012 35


supply chain Quality management<br />

Abb. 2: Streifenlichtprojektion auf einem Prüfling<br />

(Au<strong>to</strong>tür ) ohne Defekte<br />

Abb. 3: Streifenlichtprojektion auf einem Prüfling<br />

(Au<strong>to</strong>tür) mit kleinen Defekten<br />

Vergleich und Entwicklungspotenziale<br />

von Leuchtmitteln<br />

In den letzten Jahren wurden in der Regel konventionelle<br />

Leuchts<strong>to</strong>ffmittel für den Lichttunnel eingesetzt (TL-<br />

Leuchtmittel in den Formaten T8 und T5). Abbildung 4<br />

dokumentiert die Effizienz von verschiedenen Leuchtmitteln<br />

im Zeitablauf [Slomski 2012]. Zum Vergleich ist<br />

die Effizienz weiterer Leuchtmittel eingetragen. Für die<br />

Streifen lichtprojektion haben sich bisher die stabförmigen<br />

TL-Leuchtmittel bewährt. Auffallend ist der starke<br />

Effizienz anstieg der LED-Leuchtmittel.<br />

In der Literatur berichtet die Firma Nichia bereits von<br />

einer Effizienz in Höhe von 250 lm/W [Extance 2010],<br />

welche allerdings nur unter Laborbedingungen erreicht<br />

wurde. Wo exakt die theoretische Effizienzgrenze liegt,<br />

wird in der Literatur unterschiedlich diskutiert. Zudem<br />

differieren die Lieferantenangaben in der Effizienz sehr<br />

stark, da keine allgemein verbindlichen Standards zur<br />

Effizienzangabe existieren. Längerfristig erscheint eine<br />

Effizienz von 250-300 lm/W möglich. Die Effizienz des<br />

36<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Abb. 4: Zeitliche Entwicklung der Effizienz<br />

verschiedener Leuchtmittel in Lumen pro Watt<br />

Leuchtmittels ist ein wichtiger Parameter, der das Potenzial<br />

für Energieeinsparungen kennzeichnet. Dennoch<br />

muss das Leuchtmittel auch in der Lage sein, eine ge<strong>for</strong>derte<br />

Ausleuchtung zu gewährleisten. In der Vergangenheit<br />

war dies mit LED-Leuchtmitteln nicht immer der Fall.<br />

Abbildung 5 verdeutlicht die zeitliche Entwicklung des<br />

LED-Lichtstromes pro Package.<br />

Analog zum Mooreschen Gesetz [Moore 1965], nach dem<br />

alle 18 bis 24 Monate eine Verdoppelung der Integrationsdichte<br />

von Mikroprozessoren realisiert wird, stellte Haitz<br />

im Jahre 2000 das nach ihm benannte Gesetz für den Lichtstrom<br />

(Fluss) pro Package auf [Haitz/Kish/Tsao/Nelson<br />

1999]. Zusätzlich zu den Daten von Haitz sind in der<br />

Abbildung 5 Daten von G. Slomski [Slomski 2012] sowie<br />

Datenerhebungen der uwe braun <strong>GmbH</strong> dargestellt. Das<br />

Haitzsche Gesetz besagt, dass der Lichtfluss/Package pro<br />

Jahrzehnt ca. um einen Fak<strong>to</strong>r 20-30 steigt. Nach dieser Vorhersage<br />

würde ungefähr im Jahr 2015 ein Lichtstrom erreicht,<br />

der mit dem der TL-Beleuchtung vergleichbar wäre.<br />

Durch die rasante Entwicklung der LEDs und dem zunehmenden<br />

Einsatz von LEDs pro Package zeichnet sich seit<br />

2000 ein steilerer Anstieg ab und seit 2010/11 ist der LED-<br />

Leuchtstrom vergleichbar zu TL-Leuchtmitteln. Dennoch<br />

hat sich der LED-Einsatz auf Grund der hohen Kosten noch<br />

nicht durchgesetzt.<br />

Abb. 5: LED­Lichtstrom pro Package im Zeitablauf<br />

(Haitz‘sches Gesetz)


Effizienz von Leuchten für die<br />

Oberflächenkontrolle<br />

Neben der Leuchtmitteleffizienz sind auch Verluste<br />

durch den Einbau in ein Leuchtengehäuse zu berücksichtigen.<br />

Im Folgenden werden drei Leuchtmittel hinsichtlich<br />

ihrer Effi zienz in der Leuchte verglichen. Hierzu wurden<br />

mechanisch baugleiche LED-Leuchtmittel von verschiedenen<br />

Herstellern, die als Retrofit für TL-Leuchtmittel entwickelt<br />

wurden, durch den Einbau in eine OberflächenKontrollOptik<br />

der uwe braun <strong>GmbH</strong> untersucht. Die Ergebnisse<br />

dieses lichttechnischen Vergleichs sind Abbildung 6<br />

zu entnehmen.<br />

Alle Messungen wurden inklusive der Verlustleistung<br />

der Vorschaltgeräte durchgeführt. Es zeigt sich, dass der<br />

gesamte Lichtstrom des LED-Leuchtmittels etwa halb so<br />

groß ist, wie bei dem des T8-Leuchtmittels. Dies ist insofern<br />

nachvollziehbar, da die T8 über die doppelte Leistung verfügt.<br />

Entsprechend ist die Effizienz des T8- und des LED-<br />

Leuchtmittels ungefähr gleich. Die T5-Leuchtmittel zeigen<br />

im Mittel eine ca. 5 % höhere Effizienz. Dies deckt sich auch<br />

mit Herstellerangaben, die eine 5 bis 10 % höhere Effizienz<br />

für T5-Leuchtmittel im Vergleich zu T8-Leuchtmitteln angeben<br />

[Osram/Philips 2012]. Beim Einbau in ein Gehäuse gibt<br />

es optische Elemente (z. B. Reflek<strong>to</strong>ren, Linsenprismenoptik)<br />

und Abschattungsbereiche auf der Abdeckscheibe, die<br />

einen sauberen Dunkelbereich des Reflexbildes garantieren.<br />

Diese Elemente zeigen Absorptionen oder Abschattungen<br />

und führen dazu, dass nicht der komplette Lichtstrom aus<br />

der Leuchte kommt und somit für Beleuchtungszwecke<br />

verloren geht. Dieser Umstand wird durch den Leuchtenwirkungsgrad<br />

beschrieben. Er errechnet sich aus dem Verhältnis<br />

des Lichtstromes, der aus der Leuchte austritt, und<br />

dem vom Leuchtmittel insgesamt abgestrahlten Lichtstrom.<br />

Dieser Leuchtenwirkungsgrad beträgt für T8-Leuchtmittel<br />

nur 50 %. Durch Optimierung in der Geometrie ergibt sich<br />

für eine neue Generation von T5-Leuchten schon ein Wirkungsgrad<br />

von ca. 63 %. Bei der LED liegt dieser sogar bei<br />

68 %, welcher im Aufbau der LED-Röhre begründet liegt,<br />

da diese bereits eine Vorzugsrichtung in der Abstrahlcharakteristik<br />

besitzt (Licht wird nur in einen Halbraum emittiert,<br />

so dass weniger Verluste durch Absorption auftreten).<br />

Damit ergibt sich für die verschiedenen Leuchtmittel im<br />

eingebauten Zustand ein Gesamtwirkungsgrad, der sich<br />

Abb. 6: Lichttechnischer Vergleich von TL­ und LED­Leuchtmitteln<br />

supply chain Quality management<br />

Abb. 7: Zeitliche Entwicklung der Leistungsaufnahme<br />

eines Lichttunnels für TL­ und LED­Leuchtmittel<br />

aus der Effizienz des Leuchtmittels und dem Leuchtenwirkungsgrad<br />

zusammensetzt. Da beim momentanen Stand<br />

der Technik LED- und T5-Leuchtmittel beim Einbau in eine<br />

Oberflächenkontrolloptik in gleicher Weise effizient sind,<br />

ergibt sich bei der LED-Technologie aktuell kein Potenzial<br />

zur Energieeinsparung.<br />

Lichttechnische Innovationspotenziale<br />

Sowohl im Bereich der Leuchtmittel als auch in der<br />

Leuchtenentwicklung sind in den nächsten Jahren weitere<br />

Verbesserungen zu erwarten.<br />

Wie alle Leuchts<strong>to</strong>fflampen enthalten TL-Leuchten giftiges<br />

Quecksilber. Nach der RoHS-Richtlinie gilt in der<br />

EU eine Höchstmenge von 5 mg je Lampe. Da die genaue<br />

Menge gemäß der EU-Verordnung (EG) Nr. 244/2009 angegeben<br />

werden muss, wird dies in der Zukunft zu einer<br />

Reduzierung der Quecksilberkonzentration führen. Quecksilber<br />

ist jedoch für die Funktionsweise der TL-Leuchten<br />

unerlässlich und da ein Ersatzs<strong>to</strong>ff noch nicht gefunden ist,<br />

wird eine Optimierung der TL-Leuchten in der Quecksilberreduktion<br />

und nicht in der Effizienzsteigerung erfolgen.<br />

Dennoch ist durch Verbesserungen der Materialien und der<br />

Geometrie eine sukzessive Verbesserung der Leuchtenwirkungsgrade<br />

zu erwarten. Insbesondere der Übergang von<br />

T8- zu T5-Leuchtmitteln führt hier schon zu einer deutlichen<br />

Reduzierung der Leistungsaufnahme bei gleichbleibender<br />

Beleuchtungsstärke. Bei den LEDs sind hingegen<br />

weitere Verbesserungen in der<br />

Leuchtmitteleffizienz (inklusive<br />

der Vorschaltgeräte) sowie<br />

im Leuchtenwirkungsgrad in<br />

den nächsten fünf Jahren zu<br />

erwarten. Im Vergleich zu 2011<br />

kann von einer Halbierung des<br />

Energieverbrauches von LED-<br />

Leuchten bis 2017 ausgegangen<br />

werden.<br />

Modellrechnungen des Energieverbrauchs<br />

eines Lichttunnels<br />

mit sechs Ringen und je<br />

s u p p l y chain management i /2012 37


supply chain Quality management<br />

fünf Leuchten sind in Abbildung 7 dargestellt. Wenn ein<br />

Lichttunnel konventionell mit T8-Leuchtmitteln ausgestattet<br />

wird (Standard 2010/11), ist bei einer Dimmung von 100 %<br />

eine Leistung von ca. 5,2 kW notwendig. Durch den Einsatz<br />

von T5-Leuchtmitteln lässt sich die Leistungsaufnahme auf<br />

ca. 3,8 kW senken. Mit einer weiteren kleinen Optimierung<br />

mit T5-Leuchtmitteln wäre eine Leistungsaufnahme in fünf<br />

Jahren von ca. 3,3 kW zu erwarten. Aktuell macht der LED-<br />

Einsatz zur Reduzierung der Leistungsaufnahme mit dem<br />

heutigen Stand der Technik wenig Sinn. Jedoch ergibt sich<br />

bei der LED ein deutlich höheres Energieeinsparpotenzial<br />

von 30-40 % relativ zum Stand von 2012 in den nächsten<br />

fünf Jahren.<br />

Entwicklungspotenziale beim Lichttunnel<br />

Bei der visuellen Kontrolle stellen neben der Subjektivität<br />

bei der Fehlererfassung Ermüdungserscheinungen der<br />

Kontrolleure ein Problem dar. Au<strong>to</strong>mobilhersteller sind<br />

demzufolge daran interessiert, die Fehlererkennung zu objektivieren<br />

und die Fehlererkennungsrate zu erhöhen. Es<br />

gibt erste Ansätze, die Oberflächen mittels moderner optischer<br />

3D-Oberflächenanalyser zu vermessen. Diesbezüglich<br />

gibt es auch erfolgreich eingesetzte Systemlösungen<br />

in der Industrie – hauptsächlich im Bereich des Rohkarosseriebaus.<br />

Diese Technologien sind extrem genau und ermöglichen<br />

eine sehr präzise Vermessung der Oberflächen<br />

hinsichtlich Maßhaltigkeit und sicherer Erkennung von<br />

Oberflächendefekten. Nachteilig sind die zeitaufwendigen<br />

Messungen, die sehr komplexe Analyse und die aufwendige<br />

Datenverarbeitung. Dies führt zu langen Messzeiten,<br />

die den Einsatz in der Linie zurzeit nur mit sehr großen<br />

Aufwendungen ermöglichen. Zur Inspektion spiegelnder<br />

Oberflächen bietet sich das deflek<strong>to</strong>metrische Prinzip an.<br />

Hierbei wird aus der Beobachtung der Spiegelbilder von<br />

bekannten Mustern auf die spiegelnde Fläche geschlossen.<br />

Als Muster werden meist sinusförmige Streifenmuster<br />

verwendet. Bei der Auswertung kann zwischen einem<br />

einzelnen Muster und einer ganzen Musterserie unterschieden<br />

werden. Mittels kompakter Sensorik, bestehend<br />

aus einer Kamera und einem Moni<strong>to</strong>r zur Anzeige der<br />

Streifenmus ter, lässt sich dieses deflek<strong>to</strong>metrische Prinzip<br />

einfach anwenden. Zur Prüfung von großen und komplex<br />

ge<strong>for</strong>mten Objekten (z. B. Au<strong>to</strong>karosserien) wird ein geeignetes<br />

Handhabungssystem benötigt, um die kompakte<br />

Sensorik über die gesamte Oberfläche zu bewegen. Hierzu<br />

wird typischerweise eine roboterbasierte Lösung eingesetzt<br />

[Steinbichler/Micro-Epsilon/Visoul 2012]. Nachteilig<br />

an diesem Konzept sind die er<strong>for</strong>derliche hohe Anzahl<br />

von Einzelmessungen und der Einsatz sehr teurer Komponenten.<br />

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, befinden<br />

sich derzeit Konzepte in der Entwicklung, welche die<br />

Fehlererkennung (teil)au<strong>to</strong>matisieren. In wenigen Jahren<br />

wird dieser Entwicklungsprozess abgeschlossen sein, so<br />

dass eine Komplettinspektion gewährleistet ist und der<br />

Inspekteur bei der Fehlersuche effektiv unterstützt werden<br />

kann.<br />

38<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Literatur<br />

n Extance, A., Nichia claims record efficacy <strong>for</strong> 1A operation,<br />

in: LEDs Magazine (2010), unter: http://www.ledsmagazine.com/news/7/9/4?cmpid=EnlLEDsSeptemb<br />

er82010 (abgerufen am 05.04.2012).<br />

n Haitz, R., Kish, F., Tsao, J., Nelson, J., The Case <strong>for</strong> a National<br />

Research Program on Semiconduc<strong>to</strong>r Lighting,<br />

S. 5, Washing<strong>to</strong>n 1999.<br />

n Micro-Epsilon 2012, unter: http://www.micro-epsilon.<br />

de/measurement-systems/Paint-Inspection/karosserie/index.html<br />

(abgerufen am 05.04.2012).<br />

n Moore G.E., Cramming <strong>more</strong> components on<strong>to</strong> integrated<br />

circuits, in Electronics, 38. Jg. (1965), H. 8, S. 114-117.<br />

n Osram 2012, unter: http://www.osram.com/osram_<br />

com/products/lamps/fluorescent-lamps/index.jsp (abgerufen<br />

am 05.04.2012).<br />

n Philips 2012, unter: http://www.lighting.philips.de (abgerufen<br />

am 05.04.2012).<br />

n Slomski, G., LED in der Allgemeinbeleuchtung – Status<br />

und Trends: 7 Markttrends, Technologie-Highlights,<br />

Effizienz- und Lebensdauerbetrachtung, Vortrag bei<br />

der Veranstaltung „LED in der Lichttechnik“, Haus der<br />

Technik, Essen (2012).<br />

n Steinbichler 2012, unter: http://www.steinbichler.de/<br />

de/main/abis_ii.htm (abgerufen am 05.04.2012).<br />

n Visoul 2012: http://www.visuol.com/174-93-en-Robo-<br />

Surf.html (abgerufen am 05.04.2012).<br />

Summary<br />

There is a strong development dynamic in the field of illuminants<br />

due <strong>to</strong> the implementation of LEDs. This article will discuss<br />

the current status and development perspectives <strong>for</strong> specific illuminants<br />

and their application in light tunnels <strong>for</strong> visual surface<br />

control. Currently, classical TL lamps dominate light tunnel applications.<br />

The current LED technology status is comparable with<br />

TL lamps, but LEDs are much <strong>more</strong> expensive than TL lamps.<br />

Due <strong>to</strong> the very high development rates of LED technology, prices<br />

are expected <strong>to</strong> decease over the next four <strong>to</strong> five years. The LED<br />

efficiency will improve further in the future, resulting in energy<br />

savings potential by a fac<strong>to</strong>r higher than two compared <strong>to</strong> current<br />

designs. In addition, there are intensive ef<strong>for</strong>ts <strong>to</strong> increase surface<br />

quality by improving defect detection by machine vision with the<br />

goal of 100% au<strong>to</strong>matic defect detection.<br />

Verfasser<br />

DR. KLAUS RADERMACHER, Jahrgang 1964, ist<br />

Head of Development bei der uwe braun <strong>GmbH</strong>.


Veranstaltungen<br />

14. Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg<br />

13. bis 14. Juni 2012, Wolfsburg<br />

Institut für Produktionsmanagement – <strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 511 47314790<br />

www.ipm-scm.com/IFO<br />

2. Deutsch-Russische Logistikkonferenz<br />

18. bis 19. Juni 2012, Moskau<br />

Bundesvereinigung Logistik e.V.<br />

Tel.: +49 421 1738435<br />

www.bvl.de<br />

9th Annual Europe Trade & SC Finance Conference<br />

18. bis 19. Juni 2012, Amsterdam<br />

Exporta Group<br />

Tel.: +44 20 86739666<br />

www.exportagroup.com<br />

9. Netzwerk<strong>for</strong>um Logistik<br />

19. Juni 2012, Köln<br />

Bundesverband BME e.V.<br />

Tel.: +49 69 30838240<br />

www.bme.de<br />

Pack 2012<br />

26. bis 27. Juni 2012, Köln<br />

EHI Retail Institute <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 163 7712942<br />

www.pack-kongress.de<br />

5th International Conference Cool Chain<br />

29. bis 31. August 2012, Berlin<br />

IQPC <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: +49 30 20913330<br />

www.cool-chain-conference.com<br />

Zukunftskongress Logistik<br />

11. bis 12. September 2012, Dortmund<br />

Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML<br />

Tel.: +49 231 97430<br />

www.zukunftskongress-logistik.de<br />

29. Deutscher Logistik-Kongress<br />

17. bis 19. Ok<strong>to</strong>ber 2012, Berlin<br />

Bundesvereinigung Logistik e.V.<br />

Tel.: +49 421 1738434<br />

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AUTOMOTIVE<br />

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Veranstaltungen<br />

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39


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14. INDUSTRIEFORUM<br />

WOLFSBURG 2012<br />

Globalisierung und Innovation:<br />

Paradigmen der Zukunft!<br />

13. und 14. Juni 2012<br />

Konferenz und Ausstellung<br />

Schirmherr<br />

Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />

Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG<br />

Kompetenzpartner<br />

www.ipm-scm.com/IFO<br />

Top-Themen<br />

■ Erfolgspotenzial<br />

Nord-/Südamerika (13. Juni)<br />

■ Elektromobilität/ Vernetztes<br />

Au<strong>to</strong>mobil (14. Juni)<br />

Organized by


Globalisierung Grußwort und Innovation:<br />

Paradigmen der Zukunft!<br />

Dr. Francisco Javier Garcia Sanz<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Erschließung neuer Absatzmärkte sowie die Entwicklung von Produkt- und Prozessinnovationen die Erschließung bilden neuer wesentliche Absatzmärkte sowie die Entwicklung<br />

Wachstumsfelder der Volkswagen Konzern Strategie 2018. Die Heraus<strong>for</strong>derungen an Wachstumsfelder alle Fachbereiche der sowie Volkswagen unsere Konzern Strategie 2018. D<br />

weltweiten Lieferantennetzwerke werden daher zukünftig drastisch ansteigen. Vor diesem weltweiten Hintergrund Lieferantennetzwerke diskutieren wir werden daher zukünftig dr<br />

auf dem Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012 gemeinsam mit unseren Lieferanten Strategien, auf dem Konzepte Industrie<strong>for</strong>um und Lösungen Wolfsburg eines 2012 gemeinsam mit uns<br />

globalen Lieferantenmanagements.<br />

globalen Lieferantenmanagements.<br />

Das Leitthema der zweitägigen Konferenz lautet „Globalisierung und Innovation: Paradigmen Das Leitthema der Zukunft!“ der zweitägigen Konferenz lautet „Globalisier<br />

Im Fokus stehen dabei die folgenden Themenfelder:<br />

Im Fokus stehen dabei die folgenden Themenfelder:<br />

■ Erfolgspotenzial Nord-/Südamerika (13. Juni),<br />

■ Erfolgspotenzial Nord-/Südamerika (13. Juni),<br />

■ Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil (14. Juni).<br />

■ Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil (14. Juni).<br />

Besonders hervorheben möchte ich die Eröffnungsvorträge zu den beiden Themenschwerpunkten:<br />

Besonders hervorheben möchte ich die Eröffnungsvorträge z<br />

Herr Thomas Lieber, Leiter Elektro-Traktion in der Technischen Entwicklung für die Marke Herr Volkswagen, Thomas Lieber, und Leiter Herr Alexander Elektro-Traktion in der Technischen<br />

Seitz, Board Member Volkswagen Group South America and Vice President Purchasing Seitz, South Board America, Member erörtern Volkswagen ausge- Group South America and<br />

wählte Aspekte der Entwicklungsstrategie des Volkswagen Konzerns sowie der Beschaffungsstrategie wählte Aspekte in der Nord-/Südamerika.<br />

Entwicklungsstrategie des Volkswagen Ko<br />

In der begleitenden Ausstellung präsentieren renommierte Unternehmen und Institutionen In der begleitenden innovative Lösungen Ausstellung im präsentieren renommierte U<br />

Kontext der Elektromobilität sowie weiterer Anwendungsfelder. Die Ausstellung eröffnet Kontext der Gouverneur der Elektromobilität von Virginia, sowie weiterer Anwendungsfeld<br />

Mr. Robert F. McDonnell. Die Abendrede im phæno hält Frau Barbara Kux, Mitglied des Mr. Vorstands Robert F. McDonnell. der Siemens Die AG. Abendrede im phæno hält Frau<br />

Mit ca. 800 Teilnehmern, darunter zahlreiche Topmanager und Manager von Volkswagen, Mit ca. bietet 800 Teilnehmern, das Industrie<strong>for</strong>um darunter zahlreiche Topmanager u<br />

Wolfsburg 2012 einen effizienten Zugang zu Best-Practice Know-how sowie hervorragende Wolfsburg Kontakt- 2012 und einen Netzwerk- effizienten Zugang zu Best-Practice Kn<br />

möglichkeiten.<br />

möglichkeiten.<br />

Wir freuen uns auf ein Treffen in Wolfsburg!<br />

Wir freuen uns auf ein Treffen in Wolfsburg!<br />

Mit besten Grüßen<br />

Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />

Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG<br />

Kompetenzpartner Kooperationspartner Kompetenzpartner Koo<br />

42<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Globalisierung und Innovation:<br />

Paradigmen der Zukunft!<br />

Dr. Francisco Javier Garcia Sanz<br />

Mit besten Grüßen<br />

Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />

Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG


Partner<br />

Globalisation Partner<br />

Platinsponsoren<br />

The Global Leader in Innovation<br />

and High-Tech Consulting<br />

Goldsponsoren<br />

Sponsoren<br />

Partner und sponsoren<br />

Kommunikationspartner Logistikpartner<br />

s u p p l y chain management i /2012 43


44<br />

Aussteller<br />

Aussteller<br />

The Global Leader in Innovation<br />

and High-Tech Consulting<br />

s u p p l y chain management i /2012


Vortragssaal Forum<br />

The Global Leader in Innovation<br />

and High-Tech Consulting<br />

Buffet<br />

Buffet<br />

Ausstellungsplan<br />

Buffet<br />

Vortragssaal Plenum<br />

s u p p l y chain management i /2012 45


46<br />

Innovation Guide<br />

Aussteller und Ansprechpartner<br />

Altran <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

n Ausgestellte Innovationen: Traceability in einer standardisierten<br />

Powerline Kommunikation am Beispiel einer<br />

Kompatibilitätsprüfung eines „Golf Blue-e-Motion“,<br />

einer „RWE eStation smart Ladestadion“ und des<br />

„Altran PowerLine Tracers“<br />

n Herr Herman Winter, Tel. +49 172 900 89 81<br />

Battenberg ROBOTIC <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

n Ausgestellte Innovationen: RobSeat, das robotergestützte<br />

Sitzprüfsystem für das Messen, Analysieren<br />

und Bewerten von Sicherheits- und Kom<strong>for</strong>tmerkmalen<br />

n Herr Günther Battenberg, Tel. +49 171 2731899<br />

Bayer MaterialScience AG<br />

n Ausgestellte Innovationen: unter anderem Full<br />

LED Scheinwerfer, Fahrzeugdach aus Polycarbonat-<br />

Blend<br />

n Dr. Joachim Simon, Tel. +49 175 30 67319<br />

BLG Au<strong>to</strong>motive Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

n Ausgestellte Innovationen: Wearable Computing<br />

System zur Identifikation und Positionsbestimmung<br />

von Fahrzeugen<br />

n Herr Lars-Rainer Viet, Tel. +49 171 7237418<br />

Brose Fahrzeugteile <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

n Ausgestellte Innovationen: Mechatronische Systeme<br />

für Karosserie und Innenraum, Elektromo<strong>to</strong>ren, Ladetechnik<br />

n Herr Ralf Schülke, Tel. +49 5308 92149 11<br />

Clusterland Oberösterreich <strong>GmbH</strong> (AC) +<br />

CMO (Clean Motion Offensive)<br />

n Ausgestellte Innovationen: Fly Wheel (Schwungradspeicher):<br />

60.000 U/min/80 kW Peak/20 x 20 x 20 cm/<br />

40 kg speicherbare Energie: PKW mit 80 km/h<br />

(300 kJ), Biodiesel Range-Extender: 2-Zylinder/<br />

vollständiger Massenausgleich/37 kW/Pumpe Düse/<br />

< 100 kg<br />

n Herr Wolfgang Komatz, Tel. +43 664 28 26 426,<br />

Frau Nina Kainz, Tel. +43 664 884 95 292<br />

Drozak Consulting <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Angewandte Spieltheorie<br />

im Einkauf (Integrated Mechanism Design)<br />

n Dr. Jacek Drozak, Tel. +49 172 382 39 25<br />

EDAG <strong>GmbH</strong> & Co. KGaA<br />

n Ausgestellte Innovationen: Intelligente Ladesysteme<br />

für E-Fahrzeuge, Batteriemanagementsysteme,<br />

Optimierung Energieflüsse im Fahrzeug<br />

n Herr Gerd Blaschke, Tel. +49 5361 799-260<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

ElringKlinger AG<br />

n Ausgestellte Innovationen: Komponenten für Li-Ionen<br />

Energiespeichersysteme, sichere Stromführung und wirtschaftliche<br />

Serienfertigung & Abgasnachbehandlung, Einsparpotentiale<br />

durch edelmetallfreie DPF Beschichtung<br />

n Herr Peter Schweizer, Tel. +49 7123 724 351<br />

FACTON <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Kalkulations-Software<br />

für unternehmensweit einheitliche, transparente<br />

Produktkosten ; Optimierung, Simulation, Reporting<br />

n Herr Stefan Wedderkopp, Tel. +49 172 4528230<br />

Forschungskura<strong>to</strong>rium Textil e.V. –<br />

Textil<strong>for</strong>schung in Deutschland<br />

n Ausgestellte Innovationen: KfZ-Sitz mit ins Textil integrierter<br />

Elektronik; faserverstärkte Verbundwerks<strong>to</strong>ffe<br />

n Dr. Klaus Jansen, Tel. +49 30 7262 2041<br />

FutureCarbon <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Elektrische Heizbeschichtungen<br />

auf Basis von Kohlens<strong>to</strong>ff-Super-Kompositen<br />

n Dr. Walter Schütz, Tel. +49 921 507 388 0, Herr Julian<br />

Michelsen, Tel. +49 921 507 388 0<br />

Gruber & Kaja High Tech Metals <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Einsparpotenzial im<br />

Antrieb : Materialsubstitution: ZSB Dichtflansch – Alu-<br />

Gehäuse mit Kunsts<strong>to</strong>ffdeckel; Gewichtsreduktion<br />

durch DG-Verfahren: Hinterachsgetriebegehäuse<br />

n Herr Reinhard Dietachmayr, Tel. +43 664 18 40 480<br />

H&D International Group<br />

n Ausgestellte Innovationen: Ganzheitliche und lösungsorientierte<br />

IT Dienstleistungen<br />

n Herr Wolfgang-Joachim Schmälzle, Tel. +49 5371 960-0<br />

HS Systemtechnik <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Thermomanagement für Lithium-Ionen-Batterien,<br />

Gehäuse für Elektromobili tät, IP-<br />

Schutzklassen und EMV, Antriebstechnik/Reiblamellen<br />

n Herr Christian Melzer, Tel. +49 171 7279906<br />

Hutchinson <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Energy Management/<br />

Gewichtsreduzierung<br />

n Herr Gilbert Wolfhugel, Tel. +49 172 8425 467<br />

IBB International<br />

n Ausgestellte Innovationen: Hochwertig verchromte In terieurteile<br />

aus Zinkdruckguss und Aluminium für Au<strong>to</strong>motive<br />

und Aviation; hochwertige Metallteile ver chromt<br />

nach einem neuen Verfahren komplett Chrom-VI-frei<br />

n Dr. Franz-Udo Brückner, Tel. +49 170 306 10 44


Aussteller und Ansprechpartner<br />

Impreglon SE<br />

n Ausgestellte Innovationen: Zinkthermodiffusion:<br />

Ersetzt Feuerverzinken mit hohem Korrosionsschutz<br />

und engen Toleranzen, ohne Gefahr von Wassers<strong>to</strong>ffversprödung;<br />

SilverTouch: Umwelt- und ressourcenschonender<br />

Ersatz für dekorative Chromschichten<br />

n Dr. Karsten Fischer, Tel. +49 4131 882 207,<br />

Dr.-Ing. Uwe Lemcke +49 4131 882 10<br />

Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Kalt<strong>for</strong>mteile versus<br />

Dreh teile – Einsparungen durch die Wahl der<br />

wirtschaftlichsten Herstellmethode<br />

n Herr Joachim Hermes, Tel. +49 621 8786 150 und<br />

Herr Jürgen Reinhardt, Tel. +49 511 74061-23<br />

Kompetenzzentrum Das virtuelle Fahrzeug<br />

Forschungsgesellschaft mbH<br />

n Ausgestellte Innovationen: Virtuelle Entwicklung,<br />

Disziplinen übergreifende Simulation, funktionale<br />

Pro<strong>to</strong> typenerprobung bis hin zur Validierung von<br />

neuen Konzepten und Methoden<br />

n Dr. Aldo Ofenheimer, Tel. +43 676 450 17 80<br />

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

n Ausgestellte Innovationen: Lieferantenrisiko-Management-Tool<br />

VONTIK, Worldwide Supplier Risk Advisory<br />

Services, Umsetzungsberatung für Elektromobilitätsstrategien<br />

n WP StB Dr. Wolfgang Schmal, Tel. +49 30 2068 4190<br />

LANXESS AG<br />

n Ausgestellte Innovationen: Auswahl an Hochleistungsrohs<strong>to</strong>ffen<br />

vor allem Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe, Hochleitungskautschuke<br />

und Lösungen für die Leder-Industrie<br />

sowie weitere Highlights aus unserem Portfolio<br />

n Herr Rodrigo Henriquez, Tel. +49 175 30 53501<br />

LEONI Bordnetz­Systeme <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Lösungen für die Ver kabe lung<br />

von Elektro- und Hybridfahrzeugen & Ladeinfrastruktur<br />

n Herr Sascha Simon, Tel. +49 5361 60069285<br />

Linamar <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Zylinderkurbelgehäuse,<br />

Zylinderköpfe , Nockenwellen, Pleuel, Komponenten<br />

für Diesel-Einspritzsysteme<br />

n Herr L. Essmann, Tel. +49 176 17045282<br />

montara Verpacken mit System <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Einsparpotenziale im Logistikprozess:<br />

Faltrahmen mit textilen Teileaufnahmen & multifunktionale<br />

Paletten für See-Container, LKW, Eisenbahn<br />

n Herr Chris<strong>to</strong>ph Dimer, Tel. +49 173 5709762<br />

Innovation Guide<br />

montara <strong>GmbH</strong> & Orbis<br />

n Ausgestellte Innovationen: Savings in the field of<br />

Logistics : Standarized Best Practice Solutions global<br />

available by our common network<br />

n Herr Dan Roovers, Tel. +001 248 210 3254 und<br />

Herr Chris<strong>to</strong>ph Dimer, Tel. +49 173 5709762<br />

NTT Communications/NTT Europe<br />

n Ausgestellte Innovationen: NTT Europe ist einer der<br />

führenden Anbieter von End-<strong>to</strong>-End-Netzwerk- &<br />

IT-Lösungen für multinationale Unternehmen<br />

n Frau Wen Yin, Tel. +49 171 8600410,<br />

Herr Mathias Brühning, Tel. +49 151 14511442<br />

Orbis Corporation<br />

n Ausgestellte Innovationen: Savings in the Field of<br />

Supply Chain Logistics; Standardized, Reusable Bins<br />

and Totes; Pack Density and Part Quality Improvements;<br />

Transportation Optimization<br />

n Herr Dan Roovers, Tel. +001 248 210 3254<br />

PHOENIX CONTACT <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

n Ausgestellte Innovationen: Kombiniertes AC- und<br />

DC-Lade stecksystem für die Elektromobilität – das<br />

fahrzeugseiti ge Inlet ist kompatibel zum AC- und DC-<br />

Connec<strong>to</strong>r Typ 2<br />

n Herr Wilhelm Scholle, Tel. +49 171 9783874<br />

PSIPENTA Software Systems <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Softwarelösungen für Au<strong>to</strong>motive,<br />

Maschinen-/Anlagenbau und Aerospace: ERP,<br />

MES, PEC, Instandhaltung, JIS<br />

n Herr Werner Goldmann, Tel. +49 173 904 89 49<br />

RITTAL <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

n Ausgestellte Innovationen: Green Car Body:<br />

Energie effiziente Schaltschrank-Klimatisierung im<br />

Rohbau<br />

n Herr Markus Hülsmann, Tel. +49 160 7492532<br />

Rücker AG<br />

n Ausgestellte Innovationen: Helix - Ein dynamisch,<br />

neigbares Dreiradkonzept. Ein PKW für 2 Personen mit<br />

minimalem Platzbedarf<br />

n Herr Tristan Glinka, Tel. +49 160 745 6680<br />

SGL Carbon<br />

n Ausgestellte Innovationen: Themenbereich „Leichtbau<br />

durch Carbonfaser-Verbundwerks<strong>to</strong>ffe“: Schweller und<br />

A-Säule für Lamborghini & Blattfeder für „Volkswagen<br />

Crafter + Mercedes Sprinter“<br />

n Herr Peter Weber, Tel. +49 151 19639082<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

47


48<br />

Innovation Guide<br />

Aussteller und Ansprechpartner<br />

State of Virginia<br />

n Ausgestellte Innovationen: Unterstützung bei der<br />

Standortauswahl und Lokalisierung von Produktionsstätten<br />

in den USA<br />

n Herr Matthias Duys, Tel. +32 473-707734<br />

STIWA Holding <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Entwicklung und<br />

Industriali sierung innovativer Laserschweißlösungen<br />

n Herr Günther Reiter, Tel. +43 664 80803 281<br />

Sumi<strong>to</strong>mo Electric Bordnetze <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Hochvolt-Komponenten für<br />

die Verkabelung von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

am Beispiel japanischer Serienfahrzeuge<br />

n Herr Stefan Mlynski, Tel. +49 5308 400400<br />

Ticona <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Einsparpotenziale im<br />

Mo<strong>to</strong>rraum , blasge<strong>for</strong>mtes Ladeluftrohr aus dem<br />

Polyphenylensulfid (PPS)<br />

n Herr Henning Küll, Tel. +49 163 2772405<br />

uwe braun <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Innovative Lichttechnologie<br />

zur visuellen und digitalen Oberflächenkontrolle<br />

n Dr. Klaus Radermacher, Tel. +49 38792 985 0<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Vimi Fasteners S.p.A.<br />

n Ausgestellte Innovationen: Auszug der Produktpalette<br />

für Hochfeste & Hochwarmfeste Anwendungen<br />

n Herr Michael Kimpel, Tel. +49 152 29971861<br />

Volkswagen AG<br />

n Ausgestellte Innovationen: E-Fahrzeuge<br />

WKW Erbslöh Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

n Ausgestellte Innovationen: Zier- und Funktionsteile<br />

aus Aluminium und Stahl sowie innovative<br />

Dachrelingsys teme<br />

n Herr Marc Wildförster, Tel. +49 173 5872379<br />

Wolfsburg AG | MobilitätsWirtschaft<br />

n Ausgestellte Innovationen: Internationale<br />

Zuliefererbörse 2012 & Internationaler Au<strong>to</strong>mobil<br />

Kongress Argentinien | Brasilien<br />

n Herr Stefan Schiller, Tel. +49 152 26381166<br />

ZF Friedrichshafen AG<br />

n Ausgestellte Innovationen: Einsparpotenziale im Antriebsstrang:ZF-Hybridbaukasten/8-Gang-Vollhybridgetriebe<br />

n Dr. Albert Dick, Tel. +49 7541 77 6225<br />

„Keine Straße ist lang<br />

mit einem Freund an der Seite“,<br />

heißt es in einem japanischen Sprichwort.<br />

Als Full-System-Supplier für die internationale Au<strong>to</strong>mobilindustrie reicht<br />

unsere Produktkompetenz von der Entwicklung und Konfektionierung von<br />

Bordnetzen über Kunsts<strong>to</strong>ffkomponenten bis hin zur Fahrzeugelektronik.<br />

Sumi<strong>to</strong>mo Electric Bordnetze <strong>GmbH</strong><br />

Heinenkamp 18 ∙ 38444 Wolfsburg<br />

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Das Ganze im Blick!<br />

Die ganzheitliche entwicklungskompetenz für Fahrzeuge und Produktionsanlagen sind unsere leistung.<br />

synergien, die sich aus der Verzahnung von Produkt und Produktion ergeben, sind unsere stärke.<br />

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Alles wird sichtbar. Perfekt.<br />

OberflächenKontrollOptiken<br />

ColorMatchingSysteme<br />

ProzessKontrolle<br />

Die uwe braun <strong>GmbH</strong> bietet optische Systeme zur digitalen<br />

Qualitätsbeurteilung von Produkten in der Industrie an. Diese<br />

optischen Farb- und Oberflächenkontrollsysteme ermöglichen<br />

eine dauerhafte und reproduzierbare Qualitätskontrolle und<br />

führen somit zu einer echten Qualitätssteigerung.<br />

Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie hat hohe Qualitätsan<strong>for</strong>derungen, z.B.<br />

an die Oberfläche ihrer Karosserien. Diese Problematik hat<br />

uns veranlasst, sehr spezifische optische Systeme zur Fehlererkennung<br />

zu entwickeln.<br />

www.uwe-braun.de


50<br />

Programm<br />

Mittwoch, 13. Juni 2012<br />

07.00–08.30<br />

07.00–08.00<br />

08.30–09.00<br />

09.00–09.30<br />

10.45–11.15<br />

11.15–11.45<br />

Check-In<br />

Referentenfrühstück im Ritz Carl<strong>to</strong>n (nur auf Einladung)<br />

Erfolgspotenzial Südamerika: Globaler Wettbewerb in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie!<br />

Alexander Seitz, Board Member Volkswagen Group South America and Vice President Purchasing South America<br />

■ Optimierung der aktuellen Kostenposition in Südamerika<br />

■ Etablierung des weltweiten Lieferantenverbundes<br />

■ Nutzung Low-cost-Standorte<br />

■ Umstellung auf Konzerntechnologien<br />

09.30–10.00 Chance ‚Americas‘ – aus Reifenperspektive<br />

Nikolai Setzer, Mitglied des Vorstands, Continental AG<br />

■ Überblick Continental – The ‚Americas‘<br />

■ Marktentwicklung und Reifentrends<br />

■ Operieren in verschiedenen Geschwindigkeiten<br />

■ Chancen nutzen, Risiken minimieren<br />

10.00–10.10 Eröffnung der Fachausstellung<br />

Robert F. McDonnell, Governor of Virginia (USA)<br />

10.10–10.45<br />

12.15–13.00<br />

Eröffnung des Kongresses<br />

Dr. Francisco J. Garcia Sanz, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG<br />

Monika Thomas, Stadtbaurätin, Stadt Wolfsburg<br />

Dr.-Ing. Peter F. Tropschuh, Leiter, Au<strong>to</strong>Uni<br />

Prof. Dr. Rosemarie Karger, Vizepräsidentin, Ostfalia - Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Prof. Dr. Johannes Walther, Leiter, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />

Kaffeepause und Rundgang durch die Fachausstellung<br />

Vortragssaal „Plenum“ Vortragssaal „Forum“<br />

Moderation: Prof. Dr. Hans-Gerhard Seeba,<br />

Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />

Individuelle Mobilität von morgen: Intuitive<br />

Bedienkonzepte, personifizierte Datenkommunikation<br />

und teilau<strong>to</strong>nomes Fahren<br />

Joachim Mathes, Product and Marketing Direc<strong>to</strong>r Com<strong>for</strong>t<br />

and Driving Assistance Business Group, Valeo <strong>GmbH</strong><br />

Qualitätsphilosophien in den USA und Europa:<br />

Unterschiede und Auswirkungen in der Praxis<br />

Joachim Hermes, Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />

Lunch und Besuch der Fachausstellung<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

www.ipm-scm.com/IFO<br />

Erfolgspotenzial Nord-/Südamerika<br />

Mittwoch, 13. Juni 2012 Erfolgspotenzial Nord­/Südamerika<br />

Moderation: Prof. Dr. Gert Bruche,<br />

Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />

Globale Platt<strong>for</strong>men in Amerika –<br />

Erfolgskriterien für den Zulieferer<br />

Matthias Bieler, Vice President,<br />

TRW Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

Globale Notwendigkeiten und Lösungen aus<br />

Sicht eines mittelständischen Au<strong>to</strong>mobilzulieferers<br />

Rainer Gölz, Geschäftsführer, WITTE Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

11.45–12.15 Heraus<strong>for</strong>derungen der Globalisierung für Globalisierung aus Sicht eines SME mit<br />

Logistik-Dienstleister<br />

Fokus auf USA und Mexiko<br />

Dr. Bernd Lieberoth-Leden, Mitglied des Vorstands, Wolfgang-Joachim Schmälzle, Chief Sales Officer,<br />

BLG Logistics Group<br />

H&D International Group


13.00–13.30 Purchasing Quo Vadis?<br />

A New Vision <strong>for</strong> Purchasing?<br />

Josip T. Tomasevic, Vice President, Global Purchasing<br />

and Materials, AGCO Corp.<br />

14.00–14.30<br />

14.30–15.00<br />

15.00–15.30<br />

15.30–18.30 Transfer, Workshops und Exkursionen<br />

16.00<br />

16.00<br />

19.00<br />

Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung<br />

Erfolgspotenzial Nord- und Südamerika aus der Sicht eines Zulieferers<br />

Galadinner im phæno – der Welt der Phänomene<br />

Grußwort<br />

Klaus Mohrs, Oberbürgermeister, Stadt Wolfsburg<br />

Nachhaltiger Wettbewerbsvorteil durch Supply Chain Management<br />

Barbara Kux, Mitglied des Vorstands, Siemens AG<br />

www.ipm-scm.com/IFO<br />

14. INDUSTRIEFORUM<br />

Programm<br />

WOLFSBURG 2012<br />

KIRCHHOFF, der Weg zum familiengeführten<br />

Global Player<br />

Dr. Thorsten Gaitzsch, Mitglied der Geschäftsführung,<br />

KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

13.30–14.00 Globalisierung in der Cloud:<br />

Globale Kompetenz in Spezialschmiers<strong>to</strong>ffen<br />

E-Mobility als Beispiel<br />

für Ihre Heraus<strong>for</strong>derungen vor Ort<br />

Jens Leuchters, Country Manager Central Europe, Claus Langgartner, Sprecher der Geschäftsleitung,<br />

NTT Europe Ltd.<br />

Klüber Lubrication München KG<br />

Kurt Sauernheimer, Mitglied der Geschäftsführung, Brose Fahrzeugteile <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

■ Brose – Zahlen, Daten, Fakten<br />

■ Nord- und Südamerika: Marktentwicklung 1990 - 2020<br />

■ Brose in den ‚Americas‘ – vom Vertriebsbüro zum kontinentalen Footprint<br />

■ ‚Americas‘ Erfolgsfak<strong>to</strong>ren<br />

Wettbewerbsvorteil Logistik: Das Netzwerk der Zukunft macht den Unterschied<br />

Carsten Goransch, Leiter Logistikplanung Standards/Regionen, Volkswagen AG<br />

■ Wirtschaftslage auf dem amerikanischen Kontinent<br />

■ Au<strong>to</strong>mobilindustrie in Nord- und Südamerika<br />

■ Volkswagen Konzern auf dem amerikanischen Kontinent<br />

■ Die Logistik im Kontext Nord- und Südamerika<br />

Workshops<br />

■ Workshop 1: Globalisierung<br />

Grenzen der Globalisierung: Ein Paradigmenwechsel?<br />

Leitung: Prof. Dr. Hans-Gerhard Seeba, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />

Experten: Dr. Bernd Martens, Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe, Volkswagen Aktiengesellschaft,<br />

Angela Dum, Principal und Mitglied der Geschäftsleitung, Booz & Company <strong>GmbH</strong>,<br />

Dr.-Ing. Guenther R. Reinelt, Senior Vice President Corporate Procurement, Miele & Cie. KG,<br />

Karsten M. Krahwinkel, Managing Direc<strong>to</strong>r, Wire Harness Industry, tesa se<br />

■ Workshop 2: Innovation<br />

Management von Innovationen: Globales Lieferantennetzwerk als Erfolgsfak<strong>to</strong>r?<br />

Leitung: Prof. Dr. Gert Bruche, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />

Experten: Uwe Wiesner, EBP Patente, Marken, Lizenzen, Volkswagen AG, Joachim Müller, Innovationsmanagement,<br />

Volkswagen AG, Dr. Klaus Radermacher, Head of Development, uwe braun <strong>GmbH</strong>,<br />

Hartwig Meier, Semi-Crystalline Products, Vice President of Global Product and Application Development,<br />

Lanxess AG, Henning Küll, Leiter Kommunikation, Ticona<br />

Exkursionen (bitte eine Auswahl treffen)<br />

Fachbesucher<strong>to</strong>ur VW Werk<br />

■ Einblick in die Touran-/<br />

Tiguanfertigung<br />

■ Fahrt durch das Karosseriewerk<br />

■ Besichtigung des Presswerks<br />

Führung VW Logistikzentrum<br />

■ Kurzvorstellung VW-Logistics<br />

■ Führung durch Wareneingang,<br />

Lager, Kommission<br />

■ Besichtigung der Leergut-<br />

aufbereitung<br />

Weitere Exkursionen<br />

■ Erlebnisführung Au<strong>to</strong>stadt<br />

■ Tiguan und Touareg Geländepar.<br />

■ SicherheitsTraining<br />

■ Probefahrt E-Golf/<br />

Besichtigung E-Mobility-Station<br />

s u p p l y chain management i /2012 51<br />

Programmänderungen vorbehalten!


52<br />

Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg:<br />

Kommunikationsplatt<strong>for</strong>m<br />

der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Prof. Dr. Johannes Walther, Leiter, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />

INDUSTRIEFORUM WOLFSBURG<br />

Die Konferenzreihe INDUSTRIEFORUM WOLFSBURG<br />

ist seit 13 Jahren eine valide Kommunikationsplatt<strong>for</strong>m in<br />

der Au<strong>to</strong>mobilindustrie. Den thematischen Fokus bilden<br />

die Themenfelder Beschaffung, Entwicklung und Supply<br />

Chain Management.<br />

Schirmherr des INDUSTRIEFORUMS WOLFSBURG ist<br />

Dr. Garcia Sanz, Mitglied des Vorstands der Volkswagen<br />

AG für den Geschäftsbereich Beschaffung, Kompetenzpartner<br />

ist die Volkswagen AG. Der Programmbeirat der<br />

Konferenz setzt sich aus Topmanagern der Volkswagen<br />

AG und der Porsche AG zusammen. Der Beirat entscheidet<br />

über die Festlegung der Konferenzthemen und ist in<br />

die Auswahl der Redner und Workshop-Experten eingebunden.<br />

Das INDUSTRIEFORUM WOLFSBURG eröffnet den<br />

Teilnehmern einen effizienten Zugang zu Best Practice<br />

Know-how der Au<strong>to</strong>mobilindustrie und bietet einen Überblick<br />

über aktuelle Forschungsprojekte der Wissenschaft.<br />

Hierzu werden Transferkonzepte und -<strong>for</strong>mate wie Key<br />

Notes, Fachvorträge, Workshops, Wissenschaftssymposien<br />

und eine Fachausstellung zu den Themen „Globalisierung“<br />

und „Innovation“ entwickelt und realisiert.<br />

Im Rahmen des INDUSTRIEFORUMS WOLFSBURG<br />

2012 wird in Kooperation mit dem Institut für Beschaffung<br />

des Volkswagen Konzerns bereits zum dritten Mal ein<br />

Wissen schaftssymposium durchgeführt, auf dem Promovenden<br />

in Impulsvorträgen ihre Forschungsergebnisse vorstellen<br />

und mit den Teilnehmern diskutieren. Die Zielsetzung<br />

des Symposiums besteht darin, den Dialog zwischen<br />

Wissenschaft und Wirtschaftspraxis zu intensivieren.<br />

In der konferenzbegleitenden Fachausstellung präsentieren<br />

Volkswagen und seine Lieferanten sowie Hochschulen<br />

und Forschungsinstitutionen innovative Lösungen im Kontext<br />

der Elektromobilität und des Vernetzten Au<strong>to</strong>mobils<br />

sowie weiterer Anwendungsfelder.<br />

Die Fachzeitschrift SUPPLY CHAIN MANAGEMENT TM<br />

AUTOMOTIVE enthält Grundlagen- und Praxis beiträge<br />

zu den jeweiligen Konferenzthemen. Zudem werden<br />

Tagungs in<strong>for</strong>mationen und Profile der Redner und Experten<br />

veröffentlicht , die neben den zentralen Vortragsinhalten<br />

die jeweiligen Unternehmens- und Kontaktdaten enthalten.<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

PROF. DR. JOHANNES<br />

WALTHER ist Leiter des Instituts<br />

für Produktionsmanagement<br />

(<strong>IPM</strong>), Professor<br />

für Produktionsmanagement<br />

an der Ostfalia Hochschule<br />

für angewandte Wissenschaften<br />

und Mitglied im Beirat<br />

des Instituts für Beschaffung<br />

des Volkswagen Konzern.<br />

<strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong> – Institut für Produktionsmanagement<br />

Donarweg 6, D-30657 Hannover<br />

Tel. +49 511 47314790<br />

E-Mail: j.w@ipm-scm-com<br />

www.ipm-scm.com<br />

Mit über 1.000 Tagesgästen ist das INDUSTRIEFORUM<br />

WOLFSBURG 2012 eine herausragende Platt<strong>for</strong>m für einen<br />

profunden In<strong>for</strong>mations- und Erfahrungsaustausch sowie<br />

ein intensives Networking.<br />

Institut für Produktionsmanagement<br />

Das <strong>IPM</strong> übernimmt Forschungs- und Qualifizierungsaufgaben<br />

zu den Themenbereichen Beschaffung, Innovation,<br />

Globalisierung und Supply Chain Management. Das <strong>IPM</strong> ist<br />

zudem Partner des Instituts für Beschaffung des Volks wagen<br />

Konzerns und publiziert im 12. Jahrgang das Magazin<br />

SUPPLY CHAIN MANAGEMENT TM . Im jährlichen Turnus<br />

werden die folgenden Fachkonferenzen zu industriespezifischen<br />

Themenfeldern des Beschaffung- und Innovationsmanagements<br />

sowie des Supply Chain Managements realisiert:<br />

INDUSTRIE FORUM Wolfsburg in Kooperation mit Volkswagen,<br />

AVIATION FORUM Hamburg in Kooperation mit<br />

Airbus und RAILWAY FORUM Berlin in Kooperation mit<br />

der Deutschen Bahn.


Globaler Wettbewerb<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Alexander Seitz, Vorstand Beschaffung Südamerika, Volkswagen do Brasil<br />

Ausgangssituation<br />

In den letzten Jahren hat der südamerikanische Markt<br />

enorm an Bedeutung gewonnen. Aufgrund der steigenden<br />

Kaufkraft der Kunden konnten die Auslieferungen kontinuierlich<br />

gesteigert werden. Dies hat insbesondere in Brasilien<br />

zur Errichtung neuer Produktionsstätten geführt.<br />

Das Wachstumspotenzial macht Brasilien zu einem der<br />

weltweit attraktivsten Ziele für Direktinvestitionen. Für den<br />

Zeitraum von 2011 bis 2015 wird angenommen, dass alle<br />

Au<strong>to</strong>mobilhersteller kumuliert ca. 17 Milliarden Euro in<br />

Brasilien investieren werden. Fünf neue Fabriken sind bereits<br />

in Bau, vier weitere Produktionsstätten sind geplant.<br />

Des Weiteren planen einige globale Au<strong>to</strong>mobilhersteller, ihre<br />

erste Fabrik in Brasilien zu errichten. Wenn sich diese Vorhaben<br />

konkretisieren, wird sich die Anzahl der Au<strong>to</strong>bauer<br />

in Brasilien von 12 auf 15 erhöhen. Im Ranking der Anzahl<br />

produzierenden Au<strong>to</strong>mobilhersteller würde Brasilien (15)<br />

nach China (65) und USA (27) auf den dritten Platz klettern.<br />

Heute liegt Brasilien auf Platz fünf hinter Indien und Japan.<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

Der Au<strong>to</strong>mobilsek<strong>to</strong>r Brasiliens wies bisher ein durchschnittliches<br />

Wachstum von ca. sieben Prozent auf. Als<br />

Mo<strong>to</strong>r für den Gesamtmarkt ist das Wachstum des Au<strong>to</strong>mobilsek<strong>to</strong>rs<br />

eines der Prio-Themen der brasilianischen<br />

Regierung. Vor kurzem wurden protektionistische Maßnahmen<br />

für Importfahrzeuge verstärkt, um die lokale Produktion<br />

zu schützen und den Local Content zu erhöhen.<br />

Selbst für Importe aus Mexico wurden trotz des bestehenden<br />

Freihandelsabkommens in Mercosul Importbeschränkungen<br />

definiert.<br />

Eine wesentliche Problematik der Fahrzeugproduktion<br />

in Brasilien liegt auf der Kostenseite. Hierzu gehören auch<br />

hohe Steuern auf Konsumgüter, die im Vergleich zu Europa<br />

geringere Au<strong>to</strong>matisierung in den Werken, höhere Zinskosten,<br />

deutlich höhere Rohmaterialkosten sowie die hohen<br />

Logistik- und Transportkosten innerhalb des Landes und in<br />

den Ausfuhrhäfen, die den Preis vor Kunde nicht unerheblich<br />

beeinflussen.<br />

Die größte Heraus<strong>for</strong>derung für den brasilianischen<br />

Au<strong>to</strong> mobilmarkt ist der direkte Wettbewerb mit den Importfahrzeugen,<br />

die nicht zuletzt wegen des starken Reals<br />

zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden konnten.<br />

Obwohl die Maßnahmen der Regierung kurzfristig Effekte<br />

aufweisen, wird der brasilianische Au<strong>to</strong>mobilsek<strong>to</strong>r auf<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Referent<br />

ALEXANDER SEITZ ist seit<br />

insgesamt 25 Jahren in der<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie in den<br />

Bereichen Finanz, Controlling<br />

und Beschaffung verschiedener<br />

OEMs tätig. In<br />

2005 kam Herr Seitz zum<br />

Volkswagen Konzern und<br />

war unter anderem für den<br />

Konzerneinkauf von Powertrain-Umfängen<br />

verantwortlich.<br />

Seit August 2008 verantwortet er das Beschaffungsressort<br />

für den südamerikanischen Markt.<br />

Alexander Seitz, Member of the Board<br />

Procurement South America<br />

Via Anchieta Km. 23,5 CPI: 1105<br />

Bairro Demarchi – São Bernardo do Campo, SP<br />

CEP: 09823-901, BRAZIL<br />

Tel. +55 11 4347-2602<br />

E-Mail: alexander.seitz@volkswagen.com.br<br />

einen langen Zeitraum betrachtet massiv in neue Technologien<br />

und Au<strong>to</strong>matisierung investieren müssen, um dem internationalen<br />

Wettbewerb standzuhalten. Protektionistische<br />

Maßnahmen werden keine Langfristlösung sein können.<br />

Erfolgspotenzial<br />

Der Volkswagen Konzern ist so komplex, vielfältig und<br />

global wie nie zuvor. Dies eröffnet aber auch Chancen für<br />

die lokale Produktion in Südamerika.<br />

Durch die Optimierung der aktuellen Kostenposition in<br />

Südamerika mit der Einführung von Konzern-Platt<strong>for</strong>men<br />

und damit einer Ausweitung des weltweiten Lieferantenverbundes<br />

in der Verbindung mit der Nutzung von kostengünstigen<br />

Standorten wie Mexiko, Indien und China bei<br />

Modulen sowie die Umstellung auf Konzerntechnologien,<br />

können Risiken reduziert und Marktchancen für VW aktiv<br />

genutzt werden.<br />

s u p p l y chain management i /2012 53


54<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

chance ‚Americas‘ –<br />

aus Reifenperspektive<br />

Nikolai Setzer, Mitglied des Vorstands, Continental Aktiengesellschaft<br />

Die Region ‚Americas‘, Brasilien ausgenommen, ist<br />

im aktuellen Umfeld nicht die erstgenannte Region für<br />

aggressive Direktinvestitionen in der Au<strong>to</strong>mobil- und der<br />

Zuliefer industrie. Trotzdem beinhaltet diese sowohl im<br />

au<strong>to</strong> mobilen Erstausrüstungs- und Ersatzbereich sowie für<br />

industrielle Anwendungen große Chancen, allerdings mit<br />

hohen Ansprüchen an Organisationsstrukturen, Flexibilität<br />

und das Managen unterschiedlicher Entwicklungsgeschwindigkeiten.<br />

So steht Nordamerika beispielsweise auch heute noch für<br />

etwa 25 % des globalen Reifenersatzmarktes. Wenngleich<br />

Indika<strong>to</strong>ren für die bestimmenden Fak<strong>to</strong>ren der zukünftigen<br />

Marktentwicklung, wie die Entwicklung des Fahrzeugbestandes<br />

und der au<strong>to</strong>mobilen Fahrleistungen, aufgrund<br />

der bereits eingesetzten Maturität in den Kernmärkten vergleichsweise<br />

schwach sind, wird aufgrund der hohen Werthaltigkeit<br />

des Marktes dieser noch sehr viele Jahre eine gewichtige<br />

globale Rolle spielen.<br />

Südamerika hingegen, angetrieben von seinem Powerhouse<br />

Brasilien, befindet sich noch auf einem substanziell<br />

kleineren Marktniveau, sowohl in der Menge als auch im<br />

Wert. Die Entwicklungsgeschwindigkeit beider Komponenten<br />

übersteigt allerdings die des Nordens um ein Vielfaches<br />

und bietet folglich lokal gut positionierten Unternehmen die<br />

Möglichkeit, an überproportionalem Wachstum zu partizipieren.<br />

Die Continental AG, mit allen Divisionen regional<br />

vertreten , und im Speziellen die Reifen-Division, hat sich als<br />

Ziel gesetzt, bei höchstmöglicher Minimierung potenzieller<br />

Risiken von diesen Chancen zu profitieren. Die Region<br />

Nordamerika stand im Jahr 2011 für 19 % des globalen Konzernumsatzes.<br />

Continental­Konzern<br />

Continental gehört mit einem Umsatz von 30,5 Milliarden<br />

Euro im Jahr 2011 weltweit zu den führenden Au<strong>to</strong>mobilzulieferern.<br />

Als Anbieter von Bremssystemen, Systemen und<br />

Komponenten für Antrieb und Fahrwerk, Instrumentierung,<br />

Infotainment-Lösungen, Fahrzeugelektronik, Reifen<br />

und technischen Elas<strong>to</strong>mer-Produkten trägt Continental zu<br />

mehr Fahrsicherheit und zum globalen Klima schutz bei.<br />

Continental ist darüber hinaus ein kompetenter Partner in<br />

der vernetzten, au<strong>to</strong>mobilen Kommunikation. Continental<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

NIKOLAI SETZER, Jahrgang<br />

1971, verantwortete verschiedene<br />

leitende Funktionen<br />

innerhalb der PKW-Reifen-<br />

Division vor seiner Berufung<br />

in den Vorstand der Continental<br />

AG in 2009. Durch die<br />

organisa<strong>to</strong>rische Zusammenlegung<br />

der PKW- und NFZ-<br />

Reifen-Division ist er im Vorstand<br />

seit August 2011 nunmehr für die Division Reifen<br />

von Continental verantwortlich.<br />

Continental Aktiengesellschaft<br />

Nikolai Setzer<br />

Division Reifen<br />

Vahrenwalder Str. 9<br />

30165 Hannover<br />

Tel. +49-511-938-01<br />

www.continental-corporation.com<br />

beschäftigt derzeit knapp 167.000 Mitarbeiter in 46 Ländern.<br />

Reifen­Division<br />

Im August 2011 wurden die Geschäftsbereiche Pkw-, Lkw-,<br />

Bus- und Industrie-Reifen sowie die Zweirad-Reifen-Aktivitäten<br />

organisa<strong>to</strong>risch in der Reifen-Division zusammengefasst.<br />

Als einer der weltweit führenden Reifen her steller<br />

hat die Division 2011 mit mehr als 41.000 Mitarbeitern einen<br />

kumulierten Umsatz von mehr als 8,8 Mrd. Euro erwirtschaftet.<br />

Die Reifen-Division verfügt heute über 22 Produktions-<br />

und Entwicklungs-Standorte weltweit.<br />

Das breite Produktportfolio sowie kontinuierliche Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung leisten einen wichtigen<br />

Beitrag zu wirtschaftlich und ökologisch effizienter<br />

Mobilität.


Virginia, UsA: your partner in<br />

globalization and innovation<br />

Robert F. McDonnell, Governor, Commonwealth of Virginia (USA)<br />

Pro­Business Operating Environment<br />

Every state talks about its positive business climate. In<br />

Virginia, we’ve let others do the talking. Virginia continues<br />

<strong>to</strong> rank among America’s leading states <strong>for</strong> business according<br />

<strong>to</strong> CNBC and Forbes.com. In each analysis, cost<br />

of doing business, quality of work<strong>for</strong>ce, and regula<strong>to</strong>ry<br />

environment all drove Virginia <strong>to</strong> the <strong>to</strong>p. Virginia businesses<br />

benefit from a low-cost operating environment<br />

and companies have improved their bot<strong>to</strong>m lines just by<br />

locating in Virginia. From soft costs like healthier, <strong>more</strong><br />

productive workers, <strong>to</strong> hard costs like cheaper, available<br />

and reliable electricity, companies benefit from the unique<br />

combination of resources that only a Virginia location<br />

can offer. Virginia offers companies a favorable business<br />

environment with a stable, competitive tax structure and<br />

legislation that protects “at will” and “right-<strong>to</strong>-work”<br />

employment practices. Worker’s compensation and unemployment<br />

insurance payroll expenses are consistently<br />

among the lowest in the nation. A corporate income tax<br />

of 6 % has not changed in over thirty years. Unsurpassed<br />

quality of life, health care, educational and recreational<br />

benefits <strong>for</strong> families rank among the finest available anywhere<br />

in the United States.<br />

Virginia’s Au<strong>to</strong>motive Industry<br />

Virginia is home <strong>to</strong> 170 au<strong>to</strong>motive companies, employing<br />

14,700, covering vehicle assembly, bodies and trailers,<br />

parts, tires and corporate offices. Several Tier One operations<br />

are regarded as global centers of excellence within<br />

their organizations, and OEM presence includes: Volkswagen<br />

of America headquarters and AB Volvo’s North American<br />

Class 8 truck assembly plant, the largest Volvo truck<br />

plant in the world.<br />

Location Advantages<br />

Centrally located on the U.S. East Coast, Virginia’s integrated<br />

transportation system ensures you can reach each of<br />

your markets and receive shipments from suppliers <strong>more</strong><br />

efficiently. Washing<strong>to</strong>n Dulles International Airport has<br />

nons<strong>to</strong>p service <strong>to</strong> 149 destinations. The Port of Virginia<br />

is one of the three largest container ports on the U.S. East<br />

Coast. Six interstate highways and direct rail connections<br />

and on-dock rail service provide quick access <strong>to</strong> major<br />

markets .<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Referent<br />

ROBERT MCDONNELL,<br />

71st Governor of Virginia,<br />

a lawyer by training with<br />

many years of public service,<br />

has built a record of results.<br />

He defeated a proposed $2<br />

billion increase in the state<br />

income tax, kept existing car<br />

tax relief in place and produced<br />

a $400 million surplus.<br />

Virginia was recently named by CNBC as “The Best<br />

State <strong>for</strong> Business” in the USA.<br />

State of Virginia (USA), European Office<br />

Avenue Louise 479, box 25<br />

B1050 Brussels, BELGIUM<br />

Tel. 32-2-647-7433<br />

E-Mail: mduys@yesvirginia.org<br />

Work<strong>for</strong>ce Assets<br />

Time and again, new businesses in Virginia comment<br />

about how pleased they are with their hardworking labor<br />

<strong>for</strong>ce. In fact, Virginia facilities consistently earn productivity<br />

awards within their organizations. The au<strong>to</strong>motive<br />

industry benefits from Virginia’s status as a ‘right <strong>to</strong> work’<br />

state, and our universities offer nationally ranked programs<br />

in Mechanical Engineering, Transportation Safety and Advanced<br />

Manufacturing.<br />

Industry Research<br />

Virginia Tech’s Department of Mechanical Engineering<br />

is home <strong>to</strong> many au<strong>to</strong>motive-related research centers<br />

and labs. The Virginia Tech Transportation Institute offers<br />

many au<strong>to</strong>motive research options. Finally, Virginia’s<br />

Commonwealth Center <strong>for</strong> Advanced Manufacturing<br />

(CCAM) will deliver new “production-ready” solutions<br />

<strong>to</strong> industry.<br />

s u p p l y chain management i /2012 55


56<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

connected Lifestyle –<br />

Intuitive Driving<br />

Joachim Mathes, R&D and Product Marketing Direc<strong>to</strong>r, Valeo Com<strong>for</strong>t and Driving Assistance Business Group<br />

Schritt für Schritt gewöhnen sich die heutigen Konsumenten<br />

an die allgegenwärtige Präsenz ihrer persönlichen<br />

Daten: Terminkalender, E-Mails, Adressen oder Musik. Alles<br />

soll bei Bedarf jederzeit und an jedem Ort zur Verfügung<br />

stehen. Dabei trägt kaum noch jemand ein Adressbuch oder<br />

gar eine Schallplattensammlung mit sich herum. Durch<br />

digitale Speichermedien werden viele Produkte „entmaterialisiert“.<br />

Im Gegenzug wächst der Bedarf, über tragbare<br />

Endgeräte auf die gespeicherten Daten zugreifen zu können,<br />

sei es lokal oder in der Cloud.<br />

Smartphones bieten hierfür die technischen Voraussetzungen.<br />

Darüber hinaus prägen die Handys und Tablets<br />

auch Bediengewohnheiten. Speziell der Au<strong>to</strong>fahrer läuft<br />

Gefahr, beim Zugriff auf die Daten und die diversen Applikationen<br />

seine eigentliche Aufgabe als Fahrer im immer<br />

komplexeren Verkehr nicht mehr konzentriert bewältigen<br />

zu können. In den USA wird eine intensive Diskussion<br />

darüber geführt, wie Ablenkungen sich auf die Verkehrssicherheit<br />

auswirken und wie der Gesetzgeber hier möglicherweise<br />

eingreifen kann.<br />

Die Kunden werden es in Zukunft nicht mehr akzeptieren ,<br />

im Au<strong>to</strong> von der vernetzten Welt abgekoppelt zu werden.<br />

Daher arbeitet Valeo an Anzeige- und Bedienlösungen, die<br />

den Zugriff auf Smartphone-Inhalte ermöglichen oder das<br />

Smartphone direkt als Zugang zur Cloud nutzen. Je mehr<br />

das Fahrzeug zu einer Erweiterung der digitalen Privatsphäre<br />

beiträgt, des<strong>to</strong> stärker wächst das Bedürfnis aus der<br />

Distanz auf Fahrzeugin<strong>for</strong>mationen zuzugreifen oder Funktionen<br />

über Funk zu aktivieren. Was hier denkbar ist, hat<br />

Valeo mit seinem Park4U® Remote Pro<strong>to</strong>typ auf der IAA<br />

vorgeführt: Der Fahrer kann aussteigen und sein Au<strong>to</strong> per<br />

Smartphone einparken lassen.<br />

Diese schöne vernetzte Welt birgt natürlich auch Heraus<strong>for</strong>derungen:<br />

Eine Vielzahl an Frequenzen und Kommunikationsstandards<br />

muss genutzt werden. Dabei sind sowohl<br />

funktionale Sicherheit als auch eine zuverlässige Verschlüsselung<br />

der persönlichen Daten und Berechtigungen zu gewährleisten.<br />

All das soll für den Nutzer unsichtbar im Hintergrund<br />

ablaufen.<br />

Dazu kommen die kurzen Lebenszyklen der Telekommunikationsindustrie<br />

sowie Geschäftsmodelle, die von den<br />

traditionellen Lieferantenbeziehungen der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

deutlich abweichen.<br />

Egal ob Bedienung, Kommunikationsstandards oder Innovationszyklen:<br />

Der Kunde ist und bleibt das Maß aller<br />

Dinge . Der digitale Lebensstil macht nicht vor dem Au<strong>to</strong> halt.<br />

Er induziert auch hier gravierende Veränderungen. Valeo ist<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

JOACHIM MATHES, Jahrgang<br />

1964, begann 1989 bei<br />

der SWF Au<strong>to</strong>- Electronic.<br />

Er bekleidete verschiedene<br />

Leitungsfunktionen in Entwicklung<br />

und Projektmanagement.<br />

Zahlreiche Entwicklungen,<br />

die unter seiner<br />

Ägide entstanden, erhielten<br />

den renommierten PACE<br />

Award, hierzu zählt auch das „Park4U®“ System. Innerhalb<br />

der Valeo Com<strong>for</strong>t and Driving Assistance<br />

Business Group ist der studierte Elektrotechniker für<br />

R&D und Produktmarketing verantwortlich.<br />

Com<strong>for</strong>t and Driving Assistance Business Group<br />

R&D and Product Marketing Direc<strong>to</strong>r<br />

Tel. +49-7142-916-1114<br />

E-Mail: Joachim.Mathes@Valeo.com<br />

www.valeo.com<br />

ein Treiber dieser Veränderungen und bietet eine Vielfalt<br />

technischer Lösun gen an, denen allen eines gemeinsam ist:<br />

Intuitive Interaktion mit dem Fahrzeug!<br />

Dazu zählt ein breites Portfolio an Assistenzsystemen.<br />

Ebenso sind es innovative Sicherheitssysteme, die den Zugang<br />

und den Zugriff auf das Fahrzeug über große und<br />

kurze Distanzen einfach und sicher gestalten. Im Innenraum<br />

er<strong>for</strong>dert dies Bedienmodule, die einerseits mit dem<br />

Au<strong>to</strong>, andererseits mit der Außenwelt vernetzt sind. Ein<br />

Schlüsselelement wird zukünftig das Smartphone sein, mit<br />

dem das Fahrzeug über Mirror Link, Blue<strong>to</strong>oth, NFC und<br />

andere Pro<strong>to</strong>kolle kommuniziert.<br />

Den Kunden interessieren keine technischen Details und<br />

Abkürzungen. Er will zuverlässige und einfache Funktionen,<br />

und er wird den Anbieter bevorzugen, der ihm genau<br />

diese bieten kann.


Qualitätsphilosophien in den<br />

UsA und Europa: Unterschiede<br />

und Auswirkungen in der Praxis<br />

Joachim Hermes, Mitglied der Geschäftsleitung, Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />

Begriffe wie „Total Quality Management“ oder das „Null-<br />

Fehler-Prinzip“ sind weltweit bekannt. Werden diese Philosophien<br />

aber weltweit auch identisch angewandt?<br />

Um ein Verständnis für die unterschiedliche praktische<br />

Umsetzung dieser Philosophien zu bekommen, ist es notwendig,<br />

mit einem Rückblick in das letzte Jahrhundert zu<br />

beginnen:<br />

Bereits in den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts hatten große US-amerikanische Unternehmen<br />

erkannt, dass es günstiger ist, Qualität zu produzieren ,<br />

anstatt diese zu kontrollieren und sich mit der Fehlerbeseitigung<br />

zu beschäftigen. Hierfür waren die ersten<br />

Qualitätsstatistiken ein geeignetes Hilfsmittel. Nach dem<br />

zweiten Weltkrieg war das Wirtschaftswachstum bzw. die<br />

Einnahme der führenden Stellung der USA allerdings auch<br />

ohne die Anwendung von Qualitätsstatistiken möglich. Damit<br />

gerieten diese für die nächsten 40 Jahre in den USA in<br />

Vergessenheit.<br />

Dennoch ist es der Amerikaner W. Edwards Deming, der<br />

als Pionier für Qualitätssicherungssysteme auf Basis von<br />

Statistiken und Regelkreisen gilt. Da seine Theorien jedoch<br />

in seinem Heimatland nicht den gewünschten Nährboden<br />

fanden, beschloss er 1951 nach Japan zu gehen, wo seine<br />

Theorien fast vom ersten Tag an große Aufmerksamkeit<br />

erlangten. Ähnlich erging es dem zweiten großen Pionier<br />

Joseph M. Juran, welcher 1954 nach Japan ging und als Vater<br />

des Total Quality Managements gilt.<br />

Fast dreißig Jahre blieb dem Rest der Welt nahezu unbemerkt,<br />

welchen großen Beitrag zum japanischen Wirtschaftswunder<br />

diese Qualitätsmanagementprinzipien durch die<br />

damit einhergehenden Kostenvorteile und Produktivitätsgewinne<br />

leisteten. Ganze Industriebereiche, wie z. B. die Elektronik<br />

und die optische Industrie, wurden von japanischen<br />

Unternehmen beherrscht. Als dieses Schicksal auch für die<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie drohte, wachte man zumindest in den<br />

USA auf und Deming konnte seine Qualitätsphilosophie im<br />

Juni 1980 in den USA vorstellen und wurde zur nationalen<br />

Berühmtheit. „If Japan Can, Why Can’t We?“<br />

Bei der Umsetzung Demings und Jurans Qualitätsphilosophien<br />

tat man sich in Europa erheblich schwerer als in den<br />

USA. Schließlich hatte man hier eine eigene Tradition und<br />

der Begriff „Made in Germany“ stand seit Menschengedenken<br />

für gute Qualität.<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Referent<br />

JOACHIM HERMES, Jahrgang<br />

1968, studierte nach<br />

seiner Ausbildung zum IndustriekaufmannBetriebswirtschaftslehre<br />

an der Verwaltungs-<br />

und Wirtschaftsakademie<br />

Bochum. Bevor er<br />

1999 zur Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />

wechselte, nahm er verschiedene<br />

führende Positionen in<br />

der Schraubenindustrie wahr. Joachim Hermes ist als<br />

Mitglied der Geschäftsleitung für Vertrieb, Technik und<br />

Logistik der Berrang-Gruppe verantwortlich.<br />

Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />

Helmertstraße 1 · 68219 Mannheim<br />

Tel. +49 621 8786-150<br />

Fax +49 621 8786-402<br />

E-Mail: joachim.hermes@berrang.de<br />

www.berrang.de<br />

Vielleicht ist gerade dies der Grund, dass der Eindruck<br />

entsteht, dass man in Europa die Theorien nicht eins zu<br />

eins in die Praxis umsetzen möchte, sondern nur in einer<br />

angemessenen Form. Schlussendlich ist in einem gut funktionierenden<br />

Unternehmen nicht die Papier<strong>for</strong>m und die vollendete<br />

Dokumentation entscheidend, sondern das Wissen<br />

und das Können der Mitarbeiter. Jeden Tag stehen wir vor<br />

Entscheidungen, die das Unternehmen in der Zukunft beeinflussen.<br />

Ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem bietet<br />

hierbei nur bedingt Hilfe. „Es ist zwar der Führerschein in<br />

unserem Geschäft, fahren und entscheiden müssen wir aber<br />

jeden Tag selbst.“ Wichtig ist, dass wir Fehler vermeiden;<br />

sollten sie aber auftreten, müssen wir aus ihnen lernen, um<br />

sie in der Zukunft zu vermeiden. Damit schließt sich auch in<br />

Europa der Qualitätsregelkreis.<br />

s u p p l y chain management i /2012 57


58<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

der Globalisierung für<br />

Logistikdienstleister<br />

Dr.-Ing. Bernd Lieberoth-Leden, Vorstandsmitglied, BLG LOGISTICS GROUP<br />

Die Rolle der Logistik für die Au<strong>to</strong>mobilindustrie wird<br />

öffentlich vielfach noch nicht adäquat geschätzt. Die Logistiker,<br />

die auf das Management von Transportketten von den<br />

Herstellern zu den Händlern spezialisiert sind, profitieren<br />

in der Summe von den Erfolgen der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />

Das gilt ebenso für die Logistiker, die mit den Materialflüssen<br />

in Beschaffung und Produktion befasst sind. Die<br />

Logistik ist ein harter Produktionsfak<strong>to</strong>r: ein zentraler Baustein<br />

für Zuverlässigkeit, Qualität und Kostenmanagement.<br />

Die Au<strong>to</strong>teilelogistik mit den Leistungsbausteinen CKD,<br />

SKD, Part by Part, SILS und Line Feeding gilt sogar als<br />

Königsdisziplin der Logistik.<br />

Die Au<strong>to</strong>mobilhersteller sind Initia<strong>to</strong>ren und Treiber<br />

der Globalisierung. Mit dem Prinzip von Global Sourcing,<br />

Global Production und Global Selling sind die An<strong>for</strong>derungen<br />

an die Logistik erheblich gestiegen. Die Werke<br />

der Hersteller sind im weltweiten Produktionsverbund<br />

zumeist Montagelinien für bestimmte Modellreihen oder<br />

spezialisierte Produktionsstätten für die Herstellung von<br />

Baugruppen, die wiederum aus Komponenten vieler Zulieferer<br />

bestehen. Die eigene Produktion arbeitet also teils<br />

ebenfalls als Zulieferer für die weltweite Montage. Diese<br />

Montagelinien versorgen entweder regionale Märkte oder<br />

auch den gesamten Weltmarkt. Wird heute ein Au<strong>to</strong> noch<br />

in der Endmontage aus rund 3.000 Teilen montiert, so<br />

werden es künftig deutlich weniger Komponenten sein,<br />

weil damit die Montage wesentlich effizienter gestaltet<br />

werden kann. Vormontagen liegen dann noch stärker bei<br />

Zulieferern und Logistikern.<br />

Welcher Zulieferer soll welche Teile in welcher Stückzahl,<br />

wann und in welcher Reihenfolge an welche Montage-Linie<br />

und an welchen Arbeitsplatz liefern? Dabei wird die Montage<br />

der Nachfrage entsprechend gesteuert und wechselt<br />

demzufolge ständig das Tempo. Daraus resultieren hohe<br />

logistische An<strong>for</strong>derungen. Wer Logistik in dieser Qualität<br />

beherrschen will, muss global agieren – ob ein Hersteller<br />

neue Produktionsstätten auf anderen Kontinenten aufbaut<br />

oder für veränderte Beschaffungs-, Produktions- oder Absatzstrategien<br />

neue Supply Chains benötigt.<br />

Mit dem Outsourcing der Logistik erreichen die Hersteller<br />

Know-how-, Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen<br />

bei gleichzeitiger Kostensenkung. Sie können<br />

flexibler agieren, eigene Logistikinvestitionen erübrigen<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

DR.-ING. BERND LIEBE ROTH-<br />

LEDEN verantwortet die<br />

Kontraktlogistik der BLG.<br />

Das Ressort umfasst die Au<strong>to</strong>teile-<br />

und Handelslogis tik<br />

sowie die Industrie- und die<br />

Hafenlogistik. Seine beruflichen<br />

Stationen führten ihn<br />

unter anderem von der Robert<br />

Bosch <strong>GmbH</strong> zum Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung der Karmann <strong>GmbH</strong> sowie<br />

zum Geschäftsführenden Gesellschafter und Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung des Au<strong>to</strong>mobil zulieferers<br />

AKsys <strong>GmbH</strong>.<br />

BLG LOGISTICS GROUP<br />

Präsident-Kennedy-Platz 1<br />

28203 Bremen<br />

Tel. +49 421 3983391<br />

E-Mail: blieberoth-leden@blg.de<br />

www. blg.de<br />

sich, Lieferengpässe werden vermieden und eigene Kapazitäten<br />

mit Fixkosten in teilvariable Kosten umgewandelt.<br />

Das Outsourcing der Logistik ist ein Baustein der Lean<br />

Production.<br />

Der OEM erwartet ein Leistungsspektrum, das seine individuellen<br />

Supply Chains von der Beschaffung über die<br />

Produktion bis zur Distribution an das Händlernetz über<br />

sämtliche Wertschöpfungsstufen koordiniert und steuert.<br />

Dabei muss der Logistiker seine Kompetenzen in Beschaffungs-,<br />

Industrie-, Produktions- und Distributionslogistik<br />

intelligent miteinander verknüpfen. Ge<strong>for</strong>dert sind kundenindividuelle,<br />

ganzheitliche Logistikkonzepte und damit<br />

ein solides Fundament für ein effizientes Supply Chain<br />

Management .


At AGCO, we believe our vision, “High-Tech solutions<br />

<strong>for</strong> professional farmers feeding the world,” is directly<br />

aligned with long-term economic, social and environmental<br />

sustainability. As the largest manufacturer purely focused<br />

on agriculture, we are uniquely positioned <strong>to</strong> provide innovative<br />

technology <strong>for</strong> <strong>more</strong> productive agriculture.<br />

As the world prepares <strong>to</strong> embrace a population of almost<br />

9 billion people by 2040, and the middle class increases by<br />

3 billion over the next 20 years, global requirements <strong>for</strong><br />

food, fuel and fiber will be exponential. Consumption of<br />

products originating with agricultural crops will continue<br />

<strong>to</strong> accelerate . The <strong>for</strong>ecast of increasingly growing wealth<br />

and livelihoods brings optimism <strong>to</strong> our business. But we<br />

are cautious in knowing alongside this news that there are<br />

new challenges <strong>for</strong> farmers and agribusinesses <strong>to</strong> meet their<br />

needs.<br />

We committed <strong>to</strong> approach these trends and issues in<br />

a strategic manner and have found that we are uniquely<br />

positioned <strong>to</strong> be a key link in enabling a <strong>more</strong> sustainable<br />

food system.<br />

The profitability and productivity of farms will be instrumental<br />

in meeting the challenges of the future, and as<br />

we include these indica<strong>to</strong>rs in our business, we are seeing<br />

greater growth <strong>opportunities</strong>.<br />

Many of our products are setting industry standards <strong>for</strong><br />

supporting environmental and economic sustainability on<br />

the farm. Examples include:<br />

n Our high-horsepower trac<strong>to</strong>r, the Fendt 936 Vario,<br />

awarded world record Best in Class by DLG (Deutsche<br />

Landwirtschafts Gesellschaft – German Agricultural<br />

Society), consumes 20 percent less diesel than the DLG<br />

Powermix average.<br />

n Our work with the U.S. Department of energy has developed<br />

unique solutions <strong>for</strong> harvesting and processing<br />

new energy crops <strong>to</strong> produce second-generation biofuels.<br />

n Precision agricultural systems, tracking and guided<br />

steering technology are improving farm productivity<br />

and profitability as they work <strong>for</strong> the environment with<br />

less overlap , less soil compensation and fewer transport<br />

costs.<br />

Along with these advancements in the <strong>to</strong>ols <strong>for</strong> farm<br />

production, our recent acquisition of a company focused on<br />

grain s<strong>to</strong>rage and protein production systems has enabled<br />

us <strong>to</strong> facilitate <strong>more</strong> innovation <strong>opportunities</strong> down the agricultural<br />

product value chain. We will continue <strong>to</strong> support<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

sustainability at AGcO –<br />

A new Vision <strong>for</strong> Purchasing<br />

Josip T. Tomasevic, Vice President, Global Purchasing and Materials, AGCO Corporation<br />

Referent<br />

JOSIP T. TOMASEVIC, born<br />

in 1967, joined AGCO as Vice<br />

President, Global Purchasing<br />

and Materials in 2011. Prior<br />

<strong>to</strong> that he directed purchasing<br />

organizations at CLAAS,<br />

GILDEMEISTER and EMAG.<br />

Since 2008 Josip serves as a<br />

Member of the Federal Board<br />

of Direc<strong>to</strong>rs of the BME, the<br />

German Association of Materials Management, Purchasing<br />

and Logistics (AMMPL).<br />

AGCO Corporation, Corporate Headquarters<br />

Josip T. Tomasevic<br />

Vice President, Global Purchasing and Materials<br />

4205 River Green Parkway<br />

Duluth<br />

GA 30096-2568<br />

USA<br />

Tel. +1 770-813-6144<br />

E-Mail: Josip.Tomasevic@AGCOcorp.com<br />

the livelihood of farmers through machinery that enables<br />

maximum production yields while providing harvesting<br />

s<strong>to</strong>rage systems <strong>to</strong> reduce post-harvest losses.<br />

As we invest in solutions <strong>to</strong> address the growing demand<br />

<strong>for</strong> food, fool and fiber, we are implementing our sustainability<br />

initiative, which will create new avenues of savings<br />

in our operations and will grow our business through the<br />

new <strong>opportunities</strong>.<br />

These are completely new challenges <strong>for</strong> the global purchasing<br />

and supply chain organization at AGCO, in order<br />

<strong>to</strong> develop a highly efficient global supply chain <strong>to</strong> farmers<br />

offer cus<strong>to</strong>mized solutions worldwide. At the same time,<br />

cus<strong>to</strong>mers will benefit from the synergies of various product<br />

plat<strong>for</strong>ms and flexible manufacturing technologies.<br />

s u p p l y chain management i /2012 59


60<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Globalisierung in der cloud:<br />

Wir sind der Wegbegleiter<br />

für Globale Anwendung<br />

Jens Leuchters, General Manager Central Europe, NTT Europe Ltd.<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

E-Mobility Anwendungen müssen global und noch innovativer<br />

sein. Das macht auch im Au<strong>to</strong>mobil nicht halt.<br />

Telematik, Mobiles Internet, E-Mail, Facebook & Co, werden<br />

integrale Bestandteile im Au<strong>to</strong>mobil. Bei der Bereitstellung<br />

dieser intelligenten und dynamischen Dienste,<br />

spielen Cloud-Lösungen eine wichtige Rolle. Aber wo<br />

liegen die Fallen und Schwierigkeiten? Besonders die In<strong>for</strong>mations-<br />

und Kommunikationstechnologie (ICT) unterliegt<br />

länderspezifischen Rahmenbedingungen, die es<br />

zu beachten gilt.<br />

Lösungen<br />

Die NTT Gruppe gehört zu den führenden, globalen ICT<br />

Lösungsanbietern mit einer langjährigen, flächendeckenden<br />

Präsenz. Der Konzern mit japanischen Wurzeln bietet<br />

eine zuverlässige globale ICT Wertschöpfungskette, lokale<br />

Ansprechpartner sowie die er<strong>for</strong>derliche Fachkompetenz in<br />

globalen Märkten.<br />

Wie können die optimalen Lösungen für die Standorte,<br />

Systeme und Anwendungen unserer Kunden identifiziert<br />

werden?<br />

Wie können Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen mit<br />

bedarfsgerechten ICT Lösungen zukunftsorientiert ausgestattet<br />

ist? Welche Ziele Sie im globalen Markt auch verfolgen<br />

– um sie erfolgreich zu erreichen, benötigen Sie sichere<br />

und flexible IT Infrastruktur und Dienste.<br />

Mit flexiblen ICT Lösungen öffnet NTT global agierenden<br />

Unternehmen das Tor zu den BRIC-Märkten und insbesondere<br />

eine Brücke nach Asien. Kunden von NTT profitieren<br />

von der länderspezifischen Expertise, die für die<br />

Beratung und Umsetzung von unternehmensspezifischen<br />

ICT-Projekten entscheidend sind.<br />

Ob bei dem Aufbau einer neuen Niederlassung, der Anbindung<br />

von Büros an die Zentrale, Globale Data Center<br />

Services oder das Ausrollen eines globalen Systems – NTT<br />

bietet mit Projektteams und Niederlassungen weltweit einen<br />

lokalen Support und eine kompetente Vor Ort-Betreuung.<br />

So kann auf allen Ebenen der reibungslose Ablauf von<br />

Projekten sichergestellt werden.<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

JENS LEUCHTERS, Jahrgang<br />

1969, begann seine berufliche<br />

Laufbahn bei dem Au<strong>to</strong>mobilzulieferer<br />

VDO Adolf<br />

Schindling AG. Später war er<br />

u. a. als Country Manager und<br />

Geschäftsführer von europäischen<br />

ITK-Unternehmen<br />

für Länder wie Deutschland,<br />

Kroatien, Slowenien und<br />

Österreich verantwortlich.<br />

Heute blickt er auf 20 Jahre Berufserfahrung zurück<br />

und ist seit 2011 General Manager für die Region Central<br />

Europe bei NTT Europe.<br />

NTT Europe Ltd.<br />

Bleidenstraße 6-10<br />

60311 Frankfurt<br />

Tel. +49 69 1338 6 8100<br />

E-Mail: jens.leuchters@ntt.eu · www.eu.ntt.com<br />

Unternehmen<br />

Als internationaler ICT Solution Partner bietet NTT<br />

Communications ein breites Spektrum an Dienstleistungen.<br />

Dazu zählen globale Netzwerke, Sicherheits-, Hosting-,<br />

Sprach- , Daten- und IP-Services, Cloud-Computing sowie<br />

Managementlösungen bis hin zu IT-Dienstleistungen, die<br />

das Unternehmen mit seinem Tier 1 IP-Backbone in über<br />

150 Ländern bereitstellt.<br />

NTT Communications ist ein hundertprozentiges Tochter<br />

unternehmen der Nippon Telegraph and Telephone<br />

(NTT) Corporation, einem der weltgrößten an den Börsen<br />

in Tokio, London und New York notierten Telekommunikationsunternehmen.<br />

Zur NTT Gruppe gehören unter<br />

anderem die Unternehmen Dimension Data, Cirquent,<br />

Integralis , itelligence und Net Mobile.


Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Globale Platt<strong>for</strong>men in Nord-<br />

und südamerika – Erfolgs-<br />

kriterien für den Zulieferer<br />

Matthias Bieler, Vice President, TRW Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

Als Folge der weltweiten Wirtschaftskrise befindet sich<br />

die Au<strong>to</strong>mobilindustrie in einem Trans<strong>for</strong>mationsprozess.<br />

Zudem beeinflusst die Globalisierung die Fahrzeugproduktion<br />

in allen Regionen dieser Welt weiterhin stark.<br />

Das Wachstum in Südamerika fiel 2011 sehr unterschiedlich<br />

aus, was die Wachstumsraten von 3 % in Brasilien, 24 %<br />

in Chile und 31% in Argentinien verdeutlichen.<br />

In Brasilien lässt sich ein stetiger Aufwärtstrend in der<br />

Fahrzeugproduktion erkennen. Insgesamt werden hier bis<br />

2015 Investitionen in Höhe von 26 Milliarden US-Dollar<br />

von den Fahrzeugherstellern und 12 Milliarden von den<br />

Zulieferern erwartet.<br />

In Nordamerika ist die Industrie von der Krise stark erschüttert<br />

worden, aber aufgestaute Nachfrage und die verbesserten<br />

wirtschaftlichen Aussichten haben die Stimmung<br />

am Markt in 2012 verbessert.<br />

Die europäischen und asiatischen Hersteller investieren<br />

auch zukünftig in mehr Wachstum, so dass die Dominanz<br />

der „Detroit 3“ voraussichtlich weiter zurückgehen wird.<br />

Chancen für die Zulieferer<br />

Die Zulieferindustrie muss sich anstrengen, um den<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen der Globalisierung gewachsen zu bleiben,<br />

da mittlerweile rund 85 % der Serienanläufe auf globalen<br />

Platt<strong>for</strong>men stattfinden. Um Kunden in allen Regionen<br />

dabei erfolgreich unterstützen zu können, müssen Betriebsabläufe<br />

und Sub-Lieferanten gut organisiert werden.<br />

Einige Fahrzeughersteller verfügen über herausragende<br />

globale Qualitätssysteme. Das Prinzip, die Prozesse in jedem<br />

Fertigungsstandort überall auf der Welt zu vereinheitlichen,<br />

vereinfacht die Unterstützung der Fahrzeughersteller, sobald<br />

Platt<strong>for</strong>men weltweit in verschiedenen geographischen<br />

Regionen – manchmal sogar zeitgleich – anlaufen.<br />

Technologische An<strong>for</strong>derungen an ein Brems- oder Airbagsystem<br />

variieren je nach Land; die Notwendigkeit zur<br />

Kostenkontrolle hingegen besteht überall und ist wichtiger<br />

denn je. Die Heraus<strong>for</strong>derung liegt darin, eine Balance zu<br />

finden zwischen Standardisierung und der Notwendigkeit,<br />

Produkte an die individuellen Wünsche der Kunden und<br />

des Marktes anzupassen. Daraus hat sich eine neue Art<br />

von Innovationsprozessen – vom Konzept bis zur Auslieferung<br />

– entwickelt.<br />

Referent<br />

MATTHIAS BIELER ist seit<br />

1997 bei TRW tätig und hat<br />

in dieser Zeit verschiedene<br />

Rollen mit zunehmender Verantwortung<br />

für den Hersteller<br />

VW wahrgenommen. In<br />

seiner jetzigen Rolle als Vice<br />

President ist Matthias Bieler<br />

für den weltweiten VW-<br />

Vertrieb bei TRW zuständig.<br />

Herr Bieler absolvierte ein Ingenieursstudium an der<br />

Universität in Paderborn und einen MBA am Henley<br />

Management College (UK).<br />

TRW Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

Carl-Spaeter-Str. 8, 56070 Koblenz<br />

Tel. +49 261 895 2800<br />

E-Mail: matthias.bieler@trw.com<br />

Diese Heraus<strong>for</strong>derungen bieten gleichzeitig aber auch<br />

die Möglichkeit, die hochwertigsten Technologien für Fahrzeugkäufer<br />

in allen Märkten erschwinglich zu machen.<br />

TRW Au<strong>to</strong>motive<br />

Mit einem Umsatz von 16,2 Milliarden US-Dollar in 2011<br />

rangiert TRW Au<strong>to</strong>motive, mit Hauptsitz in Livonia, Michigan,<br />

USA, unter den weltweit führenden Zulieferern der<br />

Au<strong>to</strong> mobilindustrie. Das Unternehmen ist in 26 Ländern auf<br />

der ganzen Welt vertreten und beschäftigt rund 60.000 Mitarbeiter.<br />

Zum Produktportfolio zählen integrierte Fahrzeugregel-<br />

und Fahrerassistenzsysteme, Elektronik, Brems-, Lenk-,<br />

Fahrwerk-, und Insassenschutzsysteme (Sicherheitsgurte<br />

und Airbags), Mo<strong>to</strong>rkomponenten, Befestigungssysteme sowie<br />

Ersatzteile und Kundendienstleistungen. In Nord- und<br />

Südamerika verfügt TRW mit 49 Standorten über eine starke<br />

Präsenz und betreut auch von dieser Region aus seine Kunden<br />

weltweit.<br />

s u p p l y chain management i /2012 61


62<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Globale strategische<br />

Partnerschaften<br />

Rainer Gölz, Geschäftsführender Gesellschafter, WITTE Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

Globale Notwendigkeiten:<br />

Ausgangs situation<br />

Im Jahr 2000 wurden weltweit 58 Mio. Fahrzeuge (Werte<br />

nach OICA) produziert. Die größte Region war Nordamerika<br />

mit ca. 31 % Marktanteil, gefolgt von Westeuropa und Asien<br />

mit dem Schwerpunkt Japan. Inzwischen werden 80 Mio.<br />

Fahrzeuge hergestellt. Die Regionen Nordamerika und Europa<br />

sind weiterhin von großer Bedeutung, allerdings ist China<br />

massiv gewachsen und auch Brasilien und Indien konnten<br />

stark zulegen.<br />

Die Forderung der Au<strong>to</strong>mobilhersteller an ihre Zulieferer<br />

ist klar: Ihr müsst da sein, wo wir produzieren. Insbesondere<br />

der VW-Konzern, der früher als viele andere OEMs internationalisiert<br />

hat, trieb nicht nur große Tier-1 an, ihm zu folgen.<br />

Auch für mittelständische Au<strong>to</strong>mobilzulieferer war und ist<br />

die globale Präsenz von existentieller Bedeutung. WITTE<br />

Au<strong>to</strong>motive gehörte zu diesen Zulieferern. 1992 mit einem<br />

ersten Auslandswerk nach Tschechien gegangen, verfügte<br />

man auch über erste Erfahrungen mit Lizenzpartnern in<br />

Fernost. Im Gegensatz zu Großunternehmen fehlen einem<br />

typischen Mittelständler jedoch nicht nur Kapital sondern<br />

insbesondere auch ausreichend Personal. Wie sollte nun mit<br />

diesen Voraussetzungen in kürzester Zeit Nordamerika,<br />

Asien und auch Südamerika abgedeckt werden?<br />

Die mittelständische Lösung:<br />

Strategische Allianz<br />

Die gefundene Lösung ist in ihrer Konstellation wohl<br />

einmalig in der Branche: eine strategische Allianz mit damals<br />

einem, heute zwei US-amerikanischen Partnern, eng<br />

miteinander verbunden durch Technologie-Lizenzvereinbarungen,<br />

sowie einem gleichberechtigten Joint Venture, über<br />

das Auslandsengagements im „Rest der Welt“ gehalten und<br />

gemanagt werden.<br />

Jüngste Studien, z. B. von Roland Berger (siehe „Au<strong>to</strong>motive<br />

Insights“ Dez. 2011), bestätigen die Sinnhaftigkeit<br />

von strategischen Partnerschaften in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />

Sie sind gut geeignet, neue Märkte abzudecken. Zusätzlich<br />

können Ressourcen gebündelt, Kosten reduziert,<br />

Investitions risiken geteilt, das Know-how erweitert und das<br />

Innovations potenzial erhöht werden. Die Berater rechnen<br />

mit einer weiteren Zunahme dieser Partnerschaften. Als<br />

Erfolgsfak<strong>to</strong>ren wurden das Kombinieren von Stärken, der<br />

kulturelle Fit, Transparenz, klare Zielsetzungen und Topmanagement-Attention<br />

ermittelt.<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

RAINER GÖLZ, Jahrgang<br />

1970, begann seine Laufbahn<br />

bei einer international tätigen<br />

Beratung. 1999 trat der<br />

Wirtschaftsingenieur dem<br />

Familienunternehmen bei.<br />

2001 zum Geschäftsführer berufen,<br />

hatte er maßgeblichen<br />

Anteil am Aufbau der globalen<br />

Allianz VAST mit den<br />

amerikanischen Partnern für Fahrzeugzugangssysteme<br />

STRATTEC und ADAC Au<strong>to</strong>motive.<br />

WITTE Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

Schlüssige Konzepte für die Au<strong>to</strong>mobilwelt<br />

Höferstraße 3-15<br />

42551 Velbert<br />

Tel. +49 (0) 2051 498-0<br />

E-Mail: info@witte-au<strong>to</strong>motive.de<br />

www.witte-au<strong>to</strong>motive.de<br />

WITTE bestätigt diese Studienergebnisse. Auch wenn<br />

die internationale Abstimmung nicht immer leicht ist: Die<br />

Vehicle Access Systems Technology (VAST) Alliance ist heute<br />

12 Jahre alt und als einer der Marktführer für Schließsysteme<br />

weltweit ein Erfolg: Eine Lösung für Mittelständler<br />

von der gemeinsamen Entwicklung bis zur gemeinsamen<br />

Produktion auf aktuell vier Kontinenten.<br />

Über WITTE Au<strong>to</strong>motive<br />

1899 gegründet entwickelt und produziert WITTE Au<strong>to</strong>motive<br />

Schließ-, Scharnier- und Betätigungssysteme für<br />

Front- und Heckklappen sowie Türen und Sitze für alle<br />

namhaften Au<strong>to</strong>mobilhersteller und -zulieferer. In Europa<br />

ist WITTE mit Produktions- und Entwicklungsstandorten in<br />

Deutschland, Frankreich, Schweden, Tschechien und Bulgarien<br />

vertreten und außerdem in den USA, Mexiko, Brasilien,<br />

China, Japan und Korea präsent.


Globalisierung<br />

von IT-Prozessen<br />

Wolfgang-Joachim Schmälzle, Chief Sales Officer, H&D International Group<br />

Nach mehreren Jahren internationaler Expertise im Ausbau<br />

unserer Tochtergesellschaften in Tschechien, Mexiko<br />

und den USA haben wir eine belastbare Basis und Kompetenz<br />

für eine globale Projekt- und Service-Delivery etabliert.<br />

H&D ist in der Au<strong>to</strong>mobilbranche über viele Jahre stabil<br />

gewachsen und hat sich umfassendes Branchen- und Prozessverständnis<br />

angeeignet.<br />

Unsere Business­An<strong>for</strong>derungen<br />

n Lieferung von Innovations-Potenzialen und -Ressourcen<br />

für die Produktentwicklung.<br />

n Professionelles Workplace Management für Mitarbeiter<br />

(verschiedene Rollen, erhöhte Mobilität & Collaboration,<br />

Sicherheit).<br />

n Implementierung von Business-orientierter Logistik sowie<br />

Vertriebs- & Service-Lösungen.<br />

n Expansion in Schwellenländer, Globalisierung und weltweite<br />

Unternehmensstrategie inklusive Roll-out-Projekte.<br />

n lokale Wettbewerbsfähigkeit durch ein attraktives Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis.<br />

Unser Ansatz<br />

Unsere umfassenden Erfahrungen in internationalen<br />

Projekten und unsere globale Präsenz bei unseren Kunden<br />

ermöglichen es uns, die An<strong>for</strong>derungen des Corporate<br />

Business zu erfüllen – im Hinblick auf die Strategien unserer<br />

Kunden. Sowohl bei Au<strong>to</strong>mobilherstellern als auch in<br />

der Zulieferindustrie haben wir erfolgreich Projekte umgesetzt,<br />

mit denen wir die gesamte Prozesskette der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

abdecken – von rein ingenieurtechnischer Unterstützung<br />

in der Produktentwicklung über PDM-Projekte<br />

sowie den Betrieb von internationalen IT Service Desks für<br />

Hersteller wie auch Zulieferer bis hin zur Entwicklung und<br />

Betreuung weltweiter Bestellsysteme für Händler, Importeure<br />

und Flottenkunden sowie von ERP-Anwendungen.<br />

Globale Strategie­Umsetzung<br />

Eine strategische Entscheidung, ein ganzheitlicher Team-<br />

Ansatz und das Engagement unserer Gründer sind für uns<br />

elementare Fak<strong>to</strong>ren für den Eintritt in neue Märkte. Als<br />

wertschöpfendes, agiles IT-Service-Unternehmen haben<br />

wir uns an den Heraus<strong>for</strong>derungen der Geschäfts- und IT-<br />

Prozesse unserer mittelständischen und großen Au<strong>to</strong>mobilkunden<br />

orientiert und deren Wettbewerbsfähigkeit durch<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Referent<br />

WOLFGANG-JOACHIM<br />

SCHMÄLZLE ist Dipl.-Kfm.<br />

und seit 2009 bei der H&D<br />

International Group tätig. In<br />

seiner Position als Chief Sales<br />

Officer verantwortet er den<br />

globalen Vertrieb unternehmensweit.<br />

Er blickt auf 30<br />

Jahre Berufserfahrung in Führungspositionen<br />

bei großen<br />

Technologieherstellern (u. a. HP, T-Systems) und in der<br />

Au<strong>to</strong>mobilbranche (u. a. Daimler-Benz, Volkswagengedas)<br />

zurück.<br />

H&D International Group<br />

Hönigsberg & Düvel Datentechnik <strong>GmbH</strong><br />

August-Horch-Straße 1 · 38518 Gifhorn<br />

Tel. +49 5371 9600<br />

E-Mail: wolfgang-joachim.schmaelzle@hud.de<br />

www.hud.de<br />

unsere Kosten- und Leistungsposition wesentlich verbessert.<br />

Unternehmen können also jederzeit zu wettbewerbsfähigen<br />

Konditionen hochqualifizierte (Managed) Services<br />

von H&D beziehen, die sie dabei unterstützen, Effizienz-<br />

und Effektivitätssteigerungen nicht nur im IT-Bereich zu<br />

realisieren, sondern auch mit aktuellem Know-how ihre<br />

Entwicklungen innovativ voran zu bringen.<br />

H&D International Group<br />

Die H&D International Group ist ein inhabergeführter,<br />

weltweit tätiger IT-Dienstleister mit Hauptsitz in Wolfsburg<br />

und 20 Niederlassungen. Seit 1996 erfolgreich am Markt,<br />

beschäftigen wir 1.500 Mitarbeiter in IT-Projekten. Zu unserem<br />

Portfolio gehören neben der Unternehmensberatung<br />

auch Server-, Infrastructure- und Workplace-Management,<br />

Anwenderschulungen und Management-Services, SAP-<br />

und CAx-Dienstleistungen sowie eigene Produktentwicklungen.<br />

s u p p l y chain management i /2012 63


64<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

KIRcHHOFF – Der Weg<br />

zum familiengeführten<br />

Global Player<br />

Dr.-Ing. Thorsten Gaitzsch, Executive Vice President Sales & Technical Development, KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

Die weltweite Au<strong>to</strong>mobilindustrie entwickelt sich<br />

rasant weiter. Wird für das Jahr 2012 noch eine globale<br />

Produktion von ca. 70 Mio. PKW prognostiziert, so<br />

wird bis zum Jahr 2020 ein Anstieg auf bis zu 100 Mio.<br />

Fahrzeuge erwartet. Dieses enorme Wachstum bedeutet<br />

nicht nur für die Au<strong>to</strong>mobilhersteller selbst einen Kraftakt<br />

an Organisation , Planung und Strategie, sondern auch<br />

für die Zuliefer-Unternehmen, die inzwischen einen Großteil<br />

der Fahrzeug-Komponenten selbst entwickeln und<br />

produzieren. Insbesondere die mittlerweile weltweiten<br />

Standorte der Au<strong>to</strong>mobilhersteller und die (neuen) Haupt-<br />

Wachstumsmärkte wie die BRIC- oder Next-11-Staaten,<br />

finden in der Unternehmensplanung und Strategie-Ausrichtung<br />

der einzelnen Akteure besondere Berücksichtigung.<br />

So gilt es, lokale Besonderheiten zu analysieren<br />

und zu beachten und den Kunden nach wie vor durch<br />

lokale Präsenz und Lieferung von Komponenten und<br />

Modulen in gleichbleibender Qualität auf allen Kontinenten<br />

zu überzeugen. Diese globale Ausrichtung und<br />

Komplexität der au<strong>to</strong>mobilen Welt zieht viele strategische<br />

Überlegungen und Entscheidungen nach sich, so dass<br />

die schrittweise Entwicklung vom mittelständischen<br />

Familien betrieb zum etablierten globalen (Entwicklungs-)<br />

Partner der Au<strong>to</strong>mobilhersteller wie bei KIRCHHOFF<br />

Au<strong>to</strong>motive gelingen kann.<br />

Kurzportrait KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive<br />

KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive ist führender Entwicklungspartner<br />

für komplexe Metall- und Hybridstrukturen für<br />

Karosserie und Fahrwerk für die internationale Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />

Das seit 1785 bestehende Familien-Unternehmen<br />

gehört zur KIRCHHOFF Gruppe, die mit ihren Geschäftsbereichen<br />

Au<strong>to</strong>motive, FAUN Umwelttechnik, REHA<br />

Group Au<strong>to</strong>motive und WITTE Werkzeuge in 2011 einen<br />

Umsatz von 1,35 Milliarden Euro erwirtschaftete und 9.850<br />

Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Bei KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive begeistern sich weltweit<br />

über 7.800 Mitarbeiter in 12 Ländern für ihre Aufgaben und<br />

sorgten im Jahr 2011 für einen Umsatz von 970 Mio. Euro.<br />

Mit den zentralisierten Funktionen „Vertrieb & Technische<br />

Entwicklung“ mit separatem TEC Center in Attendorn<br />

und dezentraler Produktion in 29 Werken entsteht aus den<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

DR.-ING. THORSTEN<br />

GAITZSCH ist seit 15 Jahren<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

tätig, 11 davon in Stabs- und<br />

Linienfunktionen in Produktion,<br />

Vertrieb und Unternehmensaufbau<br />

im In- und<br />

Ausland der Wilhelm Karmann<br />

<strong>GmbH</strong>. Seit 2008 ist<br />

er Managing Direc<strong>to</strong>r der<br />

KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive Deutschland <strong>GmbH</strong> und<br />

Executive Vice President Sales & Technical Development<br />

der KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong>.<br />

KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />

Am Eckenbach 10 - 14<br />

57439 Attendorn<br />

Tel. +49 2722 696 132<br />

E-Mail: t.gaitzsch@kirchhoff-gruppe.de<br />

www.kirchhoff-gruppe.de<br />

Kernkompetenzen Um<strong>for</strong>men, Fügen und Oberflächenbehandlung<br />

eine internationale Prozesskette in Kundennähe.<br />

Aus diesen Kerntechnologien produziert KIRCHHOFF<br />

Au<strong>to</strong>motive Komponenten für den Metallstrukturbereich<br />

wie Front-Ends, S<strong>to</strong>ßfängersysteme, Armaturentafel-, Längs-<br />

und Querträger sowie Montageplatten.<br />

Das TEC Center bietet in enger Zusammenarbeit mit externen<br />

Entwicklern und Forschungsinstituten wie Universitäten<br />

und Hochschulen Lösungen für au<strong>to</strong>mobile Strukturen vom<br />

Stadtmobil bis hin zum schwersten Nutzfahrzeug. Mit neuen<br />

Um<strong>for</strong>m- und Fügeverfahren wie Presshärten und Kleben<br />

entwickelt KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive innovative Produkte<br />

im au<strong>to</strong>mobilen Leichtbau. Durch Um<strong>for</strong>men höchstfester<br />

Stähle und Verbunds<strong>to</strong>ffe sowohl für konventionelle als auch<br />

für Fahrzeuge mit Elektromo<strong>to</strong>r erfüllt KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive<br />

die An<strong>for</strong>derungen seiner Kunden.


Die Bedeutung von maßgeschneiderten<br />

Spezialschmiers<strong>to</strong>ffen<br />

Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe wirken meist im Hintergrund.<br />

Da sie Teil der Komponenten sind, sieht man sie, in aller<br />

Regel , nicht. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn<br />

die Anwendung besondere An<strong>for</strong>derungen stellt. Dies können<br />

extreme Temperaturen sein, hohe Drücke, besondere<br />

Materialpaarungen , Verschleiß- und Korrossions schutz,<br />

lange Lebensdauer ohne Nachschmierung, Geräuschdämpfung<br />

und nicht zuletzt Energieeinsparung.<br />

Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe sind nicht „von der Stange“ zu kaufen.<br />

Sie werden gemeinsam mit den Kunden individuell für<br />

eine bestimmte Anwendung ausgewählt und maßgeschneidert.<br />

Dafür hat Klüber Lubrication einen Direktvertrieb für die<br />

weltweite, individuelle Kundenberatung vor Ort aufgebaut.<br />

Vorteile für Komponenten, Fahrzeuge<br />

und Produktion<br />

An über 150 Schmierstellen im Au<strong>to</strong>mobil wirken Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe,<br />

unter anderem im VW Passat aus den<br />

USA oder dem VW Fox aus Brasilien. Im Vortrag wird anhand<br />

von einigen Beispielen aus Nord- und Südamerika gezeigt,<br />

wie Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe bei geringen Kosten große<br />

Wirkung erzielen, indem sie Lösungen für komplexe technische<br />

Probleme bieten. In der Produktion helfen Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe,<br />

Wartungskosten und Verschleiß zu senken<br />

und Produktivitätsgewinne zu erzielen.<br />

Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie kann für zukünftige Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

der Elektrofahrzeuge von Spezialschmiers<strong>to</strong>ffanwendungen<br />

in anderen Industrien lernen. So werden elektrisch<br />

leitfähige Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe bei Traktionsmo<strong>to</strong>ren<br />

der Bahn oder in Windkraftanlagen zum Schutz gegen<br />

Elektrokorrosion eingesetzt und Steckkontakte werden vor<br />

Verschleiß durch Mikrobewegungen geschützt.<br />

Globale Standards – Beratung,<br />

Entwicklung und Produktion vor Ort<br />

Als Weltmarktführer für Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe erfüllt<br />

Klüber Lubrication hohe globale Qualitätsstandards. Unterschiedlichen<br />

lokalen An<strong>for</strong>derungen und Rohs<strong>to</strong>ffverfügbar-<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Globale Kompetenz in<br />

spezialschmiers<strong>to</strong>ffen für Ihre<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen vor Ort<br />

Claus Langgartner, Sprecher der Geschäftsleitung, Klüber Lubrication München KG<br />

Referent<br />

CLAUS LANGGARTNER,<br />

Jahrgang 1957, begann seine<br />

Laufbahn im Marketing der<br />

BASF AG. Nach mehreren<br />

Stationen im In- und Ausland<br />

wechselte er zur BUSS AG in<br />

die Schweiz und USA. 1999<br />

übernahm er die Geschäftsleitung<br />

Vertrieb und Marketing<br />

der Klüber Lubrication<br />

München KG. Seit 2005 ist Herr Langgartner Sprecher<br />

der Geschäftsleitung.<br />

Klüber Lubrication München KG<br />

Geisenhausenerstraße 7 · 81379 München<br />

Tel. +49 89 78760<br />

E-Mail: info@klueber.com<br />

www.klueber.com<br />

keiten, beispielsweise durch nationale Chemikaliengesetze<br />

oder Importbeschränkungen, begegnet das Unternehmen<br />

durch Entwicklung, Produktion und Beratungskompetenz<br />

vor Ort. Dafür hat Klüber Lubrication schon frühzeitig zusätzlich<br />

zu den Produktions- und Entwicklungsstandorten in<br />

Europa und Asien weitere in den USA, Mexiko, Brasilien und<br />

Argentinien aufgebaut und dadurch weltweit eine hohe Verfügbarkeit<br />

und Nähe zu Zulieferern und Herstellern gesichert.<br />

Klüber Lubrication<br />

Klüber Lubrication ist der weltweit führende Hersteller<br />

von Spezialschmiers<strong>to</strong>ffen und bietet tribologische Highend-Lösungen<br />

für nahezu alle Industrien und in alle<br />

Märkte . Klüber Lubrication gehört heute zur Freudenberg<br />

Chemical Specialities KG, einem Teilkonzern der Freudenberg-Gruppe<br />

, Weinheim, und beschäftigte im Jahr 2011 über<br />

1900 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern.<br />

s u p p l y chain management i /2012 65


66<br />

Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Brose in Amerika –<br />

strategie eines globalen<br />

Zulieferers<br />

Kurt Sauernheimer, Mitglied der Geschäftsführung, Brose Fahrzeugteile <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Markterschließung Amerika<br />

Mit seinem globalen Footprint unterstützt Brose die Globalisierungsstrategien<br />

seiner Kunden und erfüllt die Forderung<br />

nach hoher Lokalisierung und marktgerechten Produkten.<br />

Auf dem amerikanischen Kontinent ist Brose seit 30 Jahren<br />

erfolgreich tätig. Mit dem amerikanischen Hauptsitz in<br />

Detroit und Produktionsstätten in Kanada, USA, Mexiko<br />

und Brasilien ist Brose auf dem ganzen Kontinent präsent.<br />

Der systematische Aufbau der Aktivitäten begann mit<br />

Entwicklungs-, Einkaufs- und Vertriebsfunktionen und setzte<br />

sich <strong>for</strong>t in kundennahen Produktionsstätten auf dem ganzen<br />

Kontinent. Für die Marken des VW-Konzerns wird an<br />

sechs Standorten produziert.<br />

Für jeden der beiden Wirtschaftsräume NAFTA und<br />

MERCOSUR gilt es zum einen, kontinentale Synergien zu<br />

nutzen und zum anderen regionalen Gegebenheiten Rechnung<br />

zu tragen. Brose verfügt heute über eine umfassende<br />

Organisation in Amerika. Diese agiert im Rahmen der globalen<br />

Strategie und ist Entwicklungs- und Produktionspartner<br />

für die Kunden in den verschiedenen Ländern auf dem amerikanischen<br />

Kontinent.<br />

Die Brose Gruppe<br />

Wir sind Partner der internationalen Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

und beliefern rund 80 Au<strong>to</strong>mobilmarken und über 30 Zulieferer<br />

mit mechatronischen Systemen und Elektromo<strong>to</strong>ren.<br />

Mehr als 19.000 Mitarbeiter sind an weltweit 53 Standorten<br />

in 23 Ländern auf allen wichtigen Au<strong>to</strong>mobilmärkten für<br />

Brose tätig.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 erzielte unsere Unternehmensgruppe<br />

einen Umsatz in Höhe von 4 Mrd. Euro. Gegenwärtig ist<br />

Brose unter den TOP 100 der weltweiten Au<strong>to</strong>mobil-Zulieferer<br />

das fünftgrößte Unternehmen in Familienbesitz.<br />

Wir nutzen unser jahrzehntelanges Know-how in Mechanik,<br />

Elektrik und Elektronik, um zugeschnitten auf die<br />

Bedürfnisse unserer Kunden die richtigen Lösungen zu finden.<br />

Im Fokus steht die Entwicklung neuer Produkte, die zur<br />

Verringerung des Krafts<strong>to</strong>ffverbrauchs und damit zur CO 2 -<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

KURT SAUERNHEIMER,<br />

Jahrgang 1960, ist seit 25<br />

Jahren für die Brose-Unternehmensgruppe<br />

tätig. Der<br />

Wirtschaftsingenieur war<br />

in verschiedenen leitenden<br />

Funktionen in den Bereichen<br />

Vertrieb, Projektmanagement<br />

und Einkauf aktiv. Seit 1999<br />

ist er Mitglied der Geschäftsführung<br />

und verantwortet den Geschäftsbereich Türsysteme<br />

mit einem Umsatzvolumen von 2,3 Mrd. €.<br />

Brose Fahrzeugteile <strong>GmbH</strong> & Co.<br />

Kommandit gesellschaft, Hallstadt<br />

Max-Brose-Straße 2<br />

96103 Hallstadt<br />

Tel. +49 951 7474 1161<br />

E-Mail: Kurt.Sauernheimer@brose.com<br />

Reduzierung beitragen. Gleichzeitig tragen wir mit unseren<br />

Komponenten und Systemen dazu bei, dass die Bedienung<br />

des Au<strong>to</strong>mobils noch kom<strong>for</strong>tabler und sicherer wird.<br />

Mit Innovationsfähigkeit, modernster Fertigungstechnologie<br />

und Logistik sowie mit strategischen Investitionen<br />

und Vorleistungen bei stabilen Eigentumsverhältnissen bieten<br />

wir den Au<strong>to</strong>herstellern eine langfristige Partnerschaft.<br />

Anfang 2011 haben wir mit der SEW EURODRIVE <strong>GmbH</strong><br />

& Co. KG, einem der führenden Anbieter von Antriebstechnik<br />

und -au<strong>to</strong>matisierung, ein Gemeinschaftsunter nehmen gegründet:<br />

die BROSE-SEW ELEKTROMOBILITÄTS <strong>GmbH</strong> &<br />

CO. Kommanditgesellschaft. Das Joint Venture wird künftig<br />

Antriebe und Ladetechnik für Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />

entwickeln und produzieren.


Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />

Das Netzwerk der Zukunft<br />

macht den Unterschied<br />

Carsten Goransch, Leiter Logistikplanung Standards/Regionen, Volkswagen AG<br />

Wirtschaftslage auf dem<br />

amerikanischen Kontinent<br />

Der amerikanische Kontinent gliedert sich in zwei<br />

heterogene Wirtschaftsräume. Im nordamerikanischen<br />

Wirtschaftsraum stellt die USA die größte Volkswirtschaft<br />

dar. Nach dem Krisenjahr 2009 mit negativem Wachstum<br />

erholte sich die Wirtschaft in den darauffolgenden Jahren.<br />

Die lateinamerikanischen Länder sind durch stetig hohes<br />

Wirtschaftswachstum geprägt. Mit einem durchschnittlichen<br />

Wachstum von 7,0 % in den letzten vier Jahren sind<br />

Länder wir Uruguay, Peru und Argentinien in den Fokus<br />

gerückt. Angeführt werden die südamerikanischen Staaten<br />

von Brasilien, das mittlerweile auf Platz 6 des weltweiten<br />

BiP-Wirtschaftsranking rangiert. Gründe hierfür liegen neben<br />

dem hohen Vorkommen an Rohs<strong>to</strong>ffen auch am stetigen<br />

Bevölkerungswachstum und einer immer stärker werdenden<br />

Mittelschicht. Es wird prognostiziert, dass die Anzahl<br />

an Haushalten mit einem durchschnittlichen Einkommen<br />

von über 20.000 US-Dollar pro Jahr bis 2020 um ca. 55 % steigt.<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie in Nord­ und<br />

Südamerika<br />

Die USA stellen den weltweit größten Au<strong>to</strong>mobilabsatzmarkt<br />

hinter China dar. Nach einem Einbruch der Verkäufe<br />

um 21,4 % im Krisenjahr 2009 konnte im Jahr 2011 eine Absatzmarktsteigerung<br />

von 10,8 % im Vergleich zum Vorjahr<br />

registriert werden.<br />

Größter Absatzmarkt in Südamerika ist Brasilien. Die<br />

brasilianische Kfz-Industrie entwickelt sich weiter positiv<br />

und verzeichnete 2011 bei den Neuzulassungen von<br />

Kraftfahrzeugen ein Plus von 3,4 %. Im Gegensatz zu den<br />

zweistelligen Zuwachsraten bei den Pkw-Neuzulassungen<br />

anderer südamerikanischer Länder hat sich der brasilianische<br />

Kfz-Markt normalisiert.<br />

Volkswagen Konzern in Nord­ und<br />

Südamerika<br />

Der Volkswagen Konzern ist mit verschiedenen Produktionsstandorten<br />

in Nord- und Südamerika vertreten. In den<br />

USA wird der Passat für den amerikanischen Markt im Werk<br />

Chattanooga gebaut. Fahrzeugbauende Werke sind außerdem<br />

in Puebla, Mexiko, und den brasilianischen Standorten<br />

Anchieta, Curitiba und Taubaté sowie im argentinischen<br />

Pacheco zu finden. Neben den fahrzeugbauenden Werken<br />

Referent<br />

CARSTEN GORANSCH,<br />

Jahrgang 1962, begann seine<br />

berufliche Laufbahn in der<br />

Markenlogistik bei Volkswagen<br />

in Wolfsburg. Es<br />

folgten diverse Leitungsfunktionen<br />

in den Bereichen<br />

Logis tik, Beschaffung und<br />

Vertrieb in Mexiko, USA,<br />

China und Deutschland. Seit<br />

2009 verantwortet Herr Carsten Goransch die Logistikplanung<br />

in der Konzernlogistik.<br />

Volkswagen AG<br />

Brieffach 1607, 38436 Wolfsburg<br />

Tel. +49 5361 263-1900<br />

E-Mail: carsten.goransch@volkswagen.de<br />

www.volkswagen.de<br />

besitzt der Volkswagen Konzern vier Komponentenstandorte<br />

in Nord- und Südamerika. Im mexikanischen Puebla werden<br />

neben Fahrzeugen auch Mo<strong>to</strong>ren und Getriebe gefertigt. In<br />

Silao , Mexiko, ist ein Mo<strong>to</strong>renwerk im Aufbau. Mo<strong>to</strong>ren werden<br />

außerdem in São Carlos, Brasilien, gefertigt, eine Getriebefertigung<br />

ist am argentinischen Standort Córdoba ansässig.<br />

Die Logistik im Kontext Nord­ und<br />

Südamerika<br />

Der heutige Wettbewerb er<strong>for</strong>dert individuelle und innovative<br />

Fahrzeuge, die immer schneller in hoher Qualität und zu<br />

günstigen Kosten auf die weltweiten Märkte gebracht werden<br />

müssen. Um diesen An<strong>for</strong>derungen gerecht zu werden, ist es<br />

notwendig, Fahrzeugmodelle je nach Bedarf an verschiedenen<br />

Standorten auf der Welt zu fertigen. Dazu bedarf es eines flexiblen<br />

Logistiknetzwerkes. Neue, moderne und standardisierte<br />

Logistikkonzepte müssen aus Europa auf Zukunftsmärkte in<br />

Nord- und Südamerika unter Berücksichtigung von lokalen<br />

Er<strong>for</strong>dernissen übertragen werden. Denn den Unterschied<br />

macht das logistische Netzwerk der Zukunft.<br />

s u p p l y chain management i /2012 67


68<br />

Workshop Globalisierung<br />

Grenzen der Globalisierung:<br />

Ein Paradigmenwechsel?<br />

Prof. Dr. Hans-Gerhard Seeba , Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt<br />

Au<strong>to</strong>mobilwirtschaft , Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Globalisierung als Paradigma der<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Aus der Sättigung der wettbewerbsintensiven Triademärkte<br />

und dem andererseits raschen Wachstum der sogenannten<br />

Schwellenländer resultiert für viele Fahrzeughersteller<br />

und ihre Zulieferer die Notwendigkeit, sich globaler<br />

im Markt zu positionieren, um die wirtschaftlichen Vorteile<br />

einer Expansionsstrategie nutzen zu können. Globalisierung<br />

im Sinne des Prozesses einer weltweiten Verflechtung der<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie wird so ein fast weltanschaulicher Verständnis-<br />

und Handlungsrahmen für strategische Unternehmensentscheidungen.<br />

Die Akzeptanz und die Stärke dieses<br />

Paradigmas ist jedoch nicht eine Frage seiner theoretischen<br />

Nachvollziehbarkeit, sondern vor allem seiner praktischen<br />

Bewährung. Globalisierung und Internationalisierung der<br />

Unternehmen der Au<strong>to</strong>mobilindustrie und ihrer Wertschöpfungsketten<br />

haben sich jedenfalls als robuster Trend etabliert.<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen der Globalisierung<br />

Neben der Erschließung neuer, nachfragestarker Märkte<br />

ist „Globalisierung“ wertschöpfungsseitig zusätzlich dadurch<br />

gekennzeichnet, insbesondere die Arbeitskostenvorteile<br />

in Niedriglohnländern zu nutzen. Zusätzlich sollen die<br />

in den Währungsschwankungen begründeten Risiken besser<br />

bewältigt werden. Mit der geographischen Verlagerung<br />

unternehmerischer Funktionen ins Ausland („Offshoring“)<br />

und der Ausnutzung von Kostenvorteilen sollen gleichzeitig<br />

die vorhandenen inländischen Standorte gesichert werden.<br />

Gleichzeitig entstehen durch Offshoring neue Kosten und<br />

Risiken wie Administrationsaufwand, Kommunikationsrisiken,<br />

interkulturelle und ethische Probleme, Logistikkosten<br />

und staatlicher Protektionismus. Neben der erhöhten<br />

Komplexität im Management der Wertschöpfungs kette<br />

ergibt sich eine stärkere logistische Abhängigkeit von geopolitischen<br />

Entwicklungen, die Auswirkungen auf die<br />

Versorgungs sicherheit haben können.<br />

Globalisierungs­ und<br />

Internationalisierungsstrategien<br />

Globalisierung und Internationalisierung bleiben eine<br />

große Chance, deren Nutzung jedoch sorgfältig geplant und<br />

abgewogen werden muss. Die geostrategischen S<strong>to</strong>ßrichtun-<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

PROF. DR. HANS-GERHARD<br />

SEEBA ist Professor für AllgemeineBetriebswirtschaftslehre<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Au<strong>to</strong>mobilwirtschaft an der<br />

Ostfalia Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften am<br />

Campus Wolfsburg. Zusätzlich<br />

agiert er als Chairman<br />

des ICDP (Internationales<br />

Forschungsprogramm zum Au<strong>to</strong>mobilvertrieb) und<br />

als Dozent der Volkswagen Au<strong>to</strong>Uni in Seminaren für<br />

die Komponentenwerke.<br />

Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Siegfried-Ehlers-Straße 1<br />

38440 Wolfsburg<br />

Tel. +49 5361 8922-25260<br />

E-Mail: h-g.seeba@ostfalia.de<br />

www.ostfalia.de/w<br />

gen zur Erreichung eines optimalen Globalisierungsgrades<br />

und zur Bestimmung des Regionenportfolios hängen ebenso<br />

von den Bedingungen der Länder wie von den unternehmensindividuellen<br />

Zielen und Ressourcen ab. Zusätzlich<br />

kommen Kooperations- und Akquisitionsstrategien in Betracht.<br />

Die großen Au<strong>to</strong>mobilzulieferer haben sich parallel<br />

zu den Herstellern in den Wachstumsmärkten positioniert<br />

und die Globalisierung der Wertschöpfung als Chance angenommen.<br />

Dagegen besteht für die kleineren Zulieferer<br />

oftmals noch Nachholbedarf. Konsequente Globalisierung<br />

heißt, dass regionale Standorte gleichberechtigt und in weltweit<br />

einheitliche Geschäftsprozesse integriert sind, gemeinsam<br />

finanzielle und technologische Beiträge zum Unternehmensergebnis<br />

leisten und dass die Produkte auf globalen<br />

Platt<strong>for</strong>men mit lokaler Anpassung gefertigt und vermarktet<br />

werden („Glocalisierung“).


TO LEARN MORE<br />

Virginia<br />

Virginia’s Au<strong>to</strong>motive Assets<br />

Industry assets in Virginia include:<br />

- 3 au<strong>to</strong>motive assembly plant sites<br />

- international airports<br />

- Port of Virginia<br />

- Virginia Tech College of Engineering<br />

- Virginia Tech Transportation Institute (VTTI)<br />

- Commonwealth Center <strong>for</strong> Advanced Manufacturing (CCAM)<br />

- National Tire Research Center (NTRC)<br />

Companies with operations in Virginia include:<br />

- Volkswagen<br />

- AB Volvo<br />

- Goodyear<br />

- TRW<br />

- Valeo<br />

- Timken<br />

- Continental<br />

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BUSINESS


70<br />

Workshop Globalisierung<br />

Die Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

der Beschaffung des<br />

Volkswagen Konzerns<br />

Dr. Bernd Martens, Leiter Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe, Volkswagen AG<br />

Die Unternehmensziele des Volkswagen Konzerns sind<br />

in der Strategie 2018 definiert. Daraus sind die Bereichsziele<br />

der Konzernbeschaffung abgeleitet. Diese umfassen marktkon<strong>for</strong>me<br />

Top Qualität und Innovation vor Kunde, die<br />

Erreichung unserer Kostenziele sowie globale Volumenabsicherung.<br />

Zur Operationalisierung sind die strategischen<br />

Beschaffungsziele in 25 Programmen konkretisiert worden.<br />

Deren Umsetzung treiben wir konsequent voran.<br />

Alleine das Einkaufsvolumen zum modularen Querbaukasten<br />

(MQB) wird sich gegenüber der ehemaligen<br />

PQ-Platt<strong>for</strong>m in 2018 mehr als verdoppeln. Zu diesem Zeitpunkt<br />

werden zwei Drittel des MQB-Volumens außerhalb<br />

Europas produziert. In den kostengünstigen Märkten wird<br />

ein überproportionales Wachstum des Beschaffungsvolumens<br />

stattfinden. Dabei steht die bestmögliche Nutzung<br />

der weltweiten Beschaffungsmärkte in unserem Fokus. Ein<br />

weiterer wesentlicher Grund für die Anteilsverschiebung<br />

ist der <strong>for</strong>tschreitende Ausbau der ausländischen Fertigungsstandorte<br />

des Volkswagen Konzerns und die damit<br />

verbundenen Lokalisierungsheraus<strong>for</strong>derungen in den verschiedenen<br />

Ländern.<br />

Für uns gilt weltweit das Gebot optimaler Kostenstrukturen<br />

in den Lieferketten, um im Wettbewerb erfolgreich<br />

bestehen zu können. Dazu ist die frühzeitige Einbindung<br />

der Lieferanten in die Produktentstehung ein wichtiger<br />

Bestandteil in unseren Programmen. Damit ist auch der<br />

Rahmen für die gemeinsame Generierung von Innovationen,<br />

und eine gesicherte Teileverfügbarkeit insbesondere<br />

in der Anlaufphase gelegt. Unser Qualitätsanspruch bleibt<br />

kompromisslos hoch und setzt insbesondere bei den Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

außerhalb Europas auf ausgewählte und<br />

verlässliche Partner. Eine Internationalisierung der Lieferantenstrukturen<br />

ist daher unerlässlich. Die Zusammenarbeit<br />

mit wettbewerbsfähigen Lieferanten, vor allem in den<br />

neuen Märkten, ist das Fundament für die Erreichung der<br />

strategischen Beschaffungsziele.<br />

Unternehmen<br />

Die Volkswagen AG mit Sitz in Wolfsburg, ist der größte<br />

Au<strong>to</strong>mobilhersteller Europas und der zweitgrößte der Welt.<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Experte<br />

DR. BERND MARTENS ist<br />

nach Stationen bei Mercedes-<br />

Benz und Roland Berger<br />

seit 1997 im Volkswagen<br />

Konzern tätig. Von 1997 bis<br />

2005 sammelte der Diplom-<br />

Wirtschaftsingenieur und<br />

promo vierte Dr. rer. pol. umfassende<br />

Auslandserfahrung<br />

in Führungsfunktionen im<br />

Produktmanagement und im Einkauf bei Volkswagen<br />

do Brasil. Seit 2005 verantwortet Dr. Bernd Martens<br />

innerhalb der Volkswagen Aktiengesellschaft den Bereich<br />

Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe.<br />

VOLKSWAGEN AG<br />

Dr. Bernd Martens<br />

Leiter Konzernbeschaffung<br />

Neue Produktanläufe<br />

VOLKSWAGEN AG<br />

38436 Wolfsburg<br />

Brieffach 011/16280<br />

Tel. +49 5361 9-73467<br />

E-Mail: bernd.martens@volkswagen.de<br />

Über 500.000 Beschäftigte produzieren an jedem Arbeitstag<br />

rund um den Globus circa 34.500 Fahrzeuge, sind mit<br />

fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst oder arbeiten<br />

in weiteren Geschäftsfeldern. Im Jahr 2011 produzierte der<br />

Volkswagen Konzern weltweit rund 8,5 Mio. Fahrzeuge<br />

und erwirtschaftet in über 150 Märkten einen Rekorderlös<br />

von rund 159,3 Mrd. Euro. Das Einkaufsvolumen lag bei<br />

110,2 Mrd. Euro.


Au<strong>to</strong>mobileinkauf Neu<br />

Angela Dum, Principal und Mitglied der Geschäftsleitung, Booz & Company <strong>GmbH</strong><br />

Globalisierung bedeutet Heraus<strong>for</strong>derungen: Neue<br />

Märkte und Nachfragemuster, globale Konkurrenz und<br />

neue Wettbewerber, immer stärker integrierte, komplexere<br />

Lieferketten sowie eine kontinuierliche Verschiebung der<br />

Schwerezentren. China und andere „Emerging Markets“<br />

laufen sukzessive den entwickelten Wirtschaftsregionen<br />

den Rang ab. Die Zielsetzung ist unverändert: Nachhaltiger<br />

Erfolg und profitables Wachstum. Die Rahmenbedingungen<br />

hierfür sind komplexer denn je.<br />

Differenzierung und Veränderung<br />

„Bloß“ besser als der Wettbewerb zu sein, ist nicht genug<br />

– unseres Erachtens sind deutliche Differenzierung<br />

und fundamentale Veränderung überlebensnotwendig.<br />

Neue Antriebstechnologien und globale Baukästen z. B.<br />

sichern nur dann die globale Wettbewerbsfähigkeit eines<br />

OEMs, wenn traditionelle Geschäftsmodelle rigoros<br />

und konsequent an neue An<strong>for</strong>derungen angepasst und<br />

nach lokalen Bedürfnissen differenziert werden – insgesamt<br />

und im Einkauf im Speziellen. Neue Fähigkeiten und<br />

eine globale Neuausrichtung sind unabdingbar für den<br />

Au<strong>to</strong>mobil einkauf von morgen.<br />

Neue Fähigkeiten – Intern und extern<br />

Vorhandende Kernfähigkeiten der „alten Einkaufswelt “<br />

wie Global Sourcing zielen primär auf Kostenführerschaft<br />

und traditionelle Märkte. Die „neue Einkaufswelt“ verlangt<br />

nach einem integrierten Fähigkeitssystem. Intern<br />

ist der Aufbau neuer und lokal differenzierender Talente ,<br />

Expertisen und Einkaufsstrategien – z. B. durch lokale<br />

Einkäufer mit Erfahrungen in lokalen als auch globalen<br />

Märkten sowie neuen Technologien – unabdingbar. Extern<br />

ist die bestehende und potenziell zukünftige globale<br />

Lieferantenbasis (Tier 1-N) genauso stringent auf das Vorhandensein<br />

erfolgsentscheidender Fähigkeiten wie z. B.<br />

neuer Technologien, Innovationen, Standorte und Nachhaltigkeit<br />

anzupassen.<br />

Globale Neuausrichtung<br />

Mit mehr als 1,7 Millionen Fahrzeugen hat Volkswagen<br />

2011 erstmals in China genauso viele Fahrzeuge wie in<br />

Europa abgesetzt und ist nur ein Beispiel für die bereits<br />

vollzogene Verlagerung der Schwerezentren. Allgemein<br />

und somit auch im Einkauf sind Fähigkeiten schlagkräftig<br />

auf An<strong>for</strong>derungen in z. B. BRIC-Ländern lokal abzustellen<br />

und erst dann – wo zutreffend – für das globale Geschäftsmodell<br />

zu nutzen. Beispiele aus anderen Branchen zeigen<br />

Referent<br />

ANGELA DUM ist Principal<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

bei der globalen Strategieberatung<br />

Booz & Company .<br />

Die Industrie-Expertin mit<br />

über 12 Jahren Beratungserfahrung<br />

betreut globale Kunden<br />

der Au<strong>to</strong>mobil-, Luftfahrt-<br />

und Industriegüterindus trie<br />

bei Fragestellungen in den<br />

Bereichen Einkauf und Entwicklung, Operations und<br />

Unter nehmensstrategie. Sie studierte Handelswissenschaften<br />

an der Wirtschaftsuniversität Wien und erlangte<br />

einen Master of European Management an der<br />

Universität Luigi Bocconi in Mailand.<br />

Booz & Company <strong>GmbH</strong><br />

Kärntner Ring 5-7<br />

1010 Wien<br />

Tel. +43 1 51822 900<br />

E-Mail: angela.dum@booz.com<br />

www.booz.com<br />

erfolgreiche Wege auf, welche den Bogen von „Reverse<br />

Innovation “ bis hin zur Verlagerung des Zentraleinkaufs in<br />

neue globale Zentren spannen.<br />

Booz & Company<br />

Workshop Globalisierung<br />

Booz & Company ist mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in<br />

60 Büros auf allen Kontinenten eine der weltweit führenden<br />

Strategieberatungen. Unser Gründer Edwin Booz <strong>for</strong>mulierte<br />

bereits 1914 die Grundlagen der Unternehmensberatung.<br />

Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren Klienten<br />

zusammen, um die Heraus<strong>for</strong>derungen globaler Märkte zu<br />

meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu<br />

kombinieren wir Marktwissen, funktionale Expertise und<br />

einen praxisnahen Ansatz, um unseren Klienten jederzeit<br />

den entscheidenden Vorteil zu verschaffen – Essential<br />

Advantage .<br />

s u p p l y chain management i /2012 71


72<br />

Workshop Globalisierung<br />

Innovationsprozess und Ferti-<br />

gungsexzellenz verbunden<br />

mit globalem Value sourcing<br />

Dr.-Ing. Günther R. Reinelt, Leiter Zentralbereich Einkauf, Miele & Cie. KG<br />

Miele ist die einzige weltweit verbreitete Premium-Marke<br />

für Hausgeräte sowie gewerbliche Geräte, die auf fünf Kontinenten<br />

erhältlich sind.<br />

1899 gegründet, ist Miele bis heute inhabergeführt und<br />

zu 100 Prozent im Besitz der beiden Gründerfamilien. Das<br />

Firmenmot<strong>to</strong> aus den Gründerjahren „Immer besser“ hat<br />

bis heute Gültigkeit und wird von den Mitarbeitern im<br />

Unter nehmensalltag gelebt.<br />

Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2010/11 rund 2,95<br />

Milliarden Euro (plus 4 Prozent), wovon etwa 70 Prozent<br />

auf das Ausland entfallen. Mit mehr als 16.600 Menschen,<br />

davon ca. 62 Prozent in Deutschland, die für die Miele<br />

Gruppe arbeiten, ist die Beschäftigtenzahl auf hohem<br />

Niveau konstant. Im Geschäftsjahr 2010/11 betrug der Anteil<br />

von Hausgeräten ca. 78 Prozent und der gewerblichen<br />

Geräte 11 Prozent vom Gesamtumsatz.<br />

12 Werkstandorte gehören zu Miele. Das Unternehmen<br />

produziert mit acht Werken überwiegend in Deutschland.<br />

Zudem fertigt Miele seine Produkte und die dazugehörigen<br />

Komponenten in je einem Werk in Österreich (Bürmoos),<br />

Tschechien (Uničov), China (Dongguan) und seit Herbst<br />

2009 in Rumänien (Brașov).<br />

47 Vertriebsgesellschaften (VGs) vertreten Miele weltweit<br />

in ebenso vielen Ländern. Die Größe der einzelnen<br />

Niederlassungen variiert stark. Sie reicht von anfänglich<br />

fünf Mitarbeitern in der jungen VG Indien bis zu über<br />

400 Personen in etablierten VGs. Vertrieb, Service und Ersatzteilbeschaffung<br />

werden so international sichergestellt.<br />

Beispielhaft für den internationalen Ausbau der Vertriebs-<br />

und Servicepräsenz ist die Eröffnung der Miele-VG in<br />

Kasachstan , Lettland und Indien.<br />

In 23 Produktgruppen bietet Miele langlebige Premium-<br />

Hausgeräte. Unter dem Markennamen „Miele Professional “<br />

werden außerdem Geschirrspüler, Waschmaschinen und<br />

Wäschetrockner sowie Reinigungs-, Desinfektions- und<br />

Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und<br />

Labora<strong>to</strong>rien für den gewerblichen Einsatz vertrieben.<br />

Seit Herbst 2009 gehören auch Container- und Transportwagen-Waschanlagen<br />

hierzu. Der Geschäftsbereich Hausgeräte<br />

trägt den wesentlichen Teil zum Umsatz bei: Im<br />

Geschäftsjahr 2010/11 betrug der Anteil von Hausgeräten<br />

ca. 78 Prozent und der gewerblichen Geräte 11 Prozent vom<br />

Gesamtumsatz.<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

DR.-ING. GÜNTHER R.<br />

REINELT begann seine berufliche<br />

Laufbahn im Manufacturing<br />

Engineering der<br />

Braun AG. Danach folgten<br />

bei verschiedenen Unternehmen<br />

im In- und Ausland<br />

Leitungsfunktionen in den<br />

Gebieten Qualitätsmanagement,<br />

Materialwirtschaft,<br />

Logistik und Einkauf. Seit 1990 leitet er den Zentralbereich<br />

Einkauf der Miele & Cie. KG in Gütersloh.<br />

Miele & Cie. KG<br />

Carl-Miele-Straße 29, 33332 Gütersloh<br />

Tel. +49 5241 89-1603<br />

E-Mail: guenther.reinelt@miele.de<br />

www.miele.de<br />

Heraus<strong>for</strong>derung: Globalisierter Einkauf<br />

bei Miele<br />

Zur optimalen Unterstützung des überwiegend in<br />

Deutschland produzierenden Entwicklungs- und Fertigungsverbundes<br />

hat der Einkauf von Miele die Aufgabe zu<br />

lösen, die Wertschöpfungspotenziale der globalen Beschaffungsmärkte<br />

zu identifizieren und zu erschließen.<br />

Mittlere Stückzahlen, viele Varianten, höchstes Qualitätsniveau,<br />

Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit<br />

bestimmen neben der Absicherung der günstigsten Kostenpositionen<br />

und Innovationen die Randbedingungen für die<br />

Beschaffungsaktivitäten.<br />

Das stetig weiterentwickelte Erfolgskonzept präsentiert<br />

sich als funktions- und standortübergreifend vernetzte Beschaffungsorganisation<br />

mit lokaler und globaler Kompetenz<br />

und vollständiger Integration in den Produktentstehungsprozess.


Workshop Globalisierung<br />

Dicht dran statt nur dabei –<br />

die wichtige Rolle des Global<br />

Value chain managements<br />

Karsten M. Krahwinkel, Managing Direc<strong>to</strong>r Wire Harness Industry, Tesa SE<br />

Heraus<strong>for</strong>derung<br />

Mit Tesa verbinden in Deutschland die meisten den<br />

Tesa film. Ganz anders in Asien: Dort hat kaum jemand<br />

den transparenten Klebefilm jemals in der Hand gehabt.<br />

Tesa ist vielmehr bekannt als Zulieferer, unter anderem<br />

der Au<strong>to</strong>mobilindustrie . Knapp 80 Prozent des<br />

Umsatzes erwirtschaftet die Tesa SE (7000 Produkte), eine<br />

100-prozentige Tochtergesellschaft der Beiersdorf AG, mit<br />

technologisch anspruchsvollen Industrieprodukten. Mehr<br />

als 50 verschiedene Tesa-Klebebänder können beispielsweise<br />

in und an einem Pkw enthalten sein – von der Zierleisten-<br />

Fixierung über das Laser-Labeling bis zum Oberflächenschutz.<br />

Bei Kabelumwicklungen (Wire Harnessing) ist Tesa<br />

seit etlichen Jahren Weltmarktführer.<br />

Um als „Tier-2“ der Au<strong>to</strong>mobilindustrie erfolgreich zu<br />

sein, hat Tesa ein Global Value Chain Management (GVCM)<br />

etabliert. Hierbei geht es darum, die komplexe Wertschöpfungskette<br />

zu durchdringen und auf diese Weise deutlich<br />

zu machen, wo Tesa mit seinen Systemlösungen einen Beitrag<br />

zum „Value adding“ leisten kann. Außerdem wird es<br />

immer relevanter, ein noch engeres Netzwerk in den Einkaufs-,<br />

Technik- und Designabteilungen der OEMs sowie<br />

deren Zulieferern aufzubauen und dieses kontinuierlich<br />

zu pflegen. Das GVCM-Team ist die „Brücke“ zwischen<br />

den Ländern, in denen OEMs die Spezifizierung (spec-in)<br />

durchführen sowie das Design festlegen, und jenen Ländern,<br />

in denen letztlich produziert wird.<br />

Erfolgsfak<strong>to</strong>r Innovation<br />

Doch Strukturen nützen wenig, wenn die Basis nicht<br />

vorhanden ist: hervorragende Produktqualität. Anfang<br />

des Jahres stellte Tesa eine neue Generation von Hightech-<br />

Tapes für hochfeste Permanent-Verbindungen vor. Die<br />

innovativen , doppelseitigen Acrylat-Klebebänder basieren<br />

auf einer weltweit einzigartigen, besonders umweltschonenden<br />

Technologie und verfügen über Eigenschaften, die selbst<br />

widrigsten Umständen trotzen. Erstmals lassen sich durch<br />

die sogenannte ACX-Technologie – abgeleitet vom Begriff<br />

„Acrylat Extrusion“ – besonders hohe Schichtdicken mit<br />

extrem starker Klebkraft herstellen. Diese bleibt selbst auf<br />

kritischen Oberflächen verlässlich und dauerhaft erhalten.<br />

Referent<br />

KARSTEN M. KRAHWINKEL,<br />

Jahrgang 1966, begann seine<br />

berufliche Laufbahn bei der<br />

Continental Products Corporation,<br />

New Jersey (USA).<br />

Es folgten danach diverse<br />

nationale und internationale<br />

Leitungsfunktionen in Sales<br />

& Marketing bei General<br />

Tire (USA) und der Tesa SE,<br />

Hamburg. Seit 2009 ist er als Managing Direc<strong>to</strong>r Wire<br />

Harness Industry für das globale Kabelsatzgeschäft der<br />

Tesa SE verantwortlich.<br />

Quickbornstraße 24, 20253 Hamburg, Germany<br />

Tel. + 49 40 4909 2600<br />

E-Mail: karsten.krahwinkel@tesa.com, www.tesa.de<br />

Erfolgsfak<strong>to</strong>r Systemlösung<br />

Das beste Produkt ist allerdings nur halb so gut, wenn es<br />

sich nicht auch schnell, sauber und sicher verarbeiten lässt.<br />

Tesa arbeitet seit vielen Jahren eng mit Geräteherstellern<br />

zusammen, um modernste Applikationshilfen anbieten zu<br />

können. Der Trend ist unumkehrbar: weg vom „nackten“<br />

Produkt, hin zur integrierten Systemlösung.<br />

Erfolgsfak<strong>to</strong>r Kundennähe<br />

An<strong>for</strong>derungen der Kunden exakt erfüllen zu können,<br />

wird zu einem immer wichtigeren Wettbewerbsvorteil. Tesa<br />

verfügt beispielsweise über Converting-Center in Asien, in<br />

denen vor Ort „Maß“ genommen wird. Technisch hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter diskutieren auf Augenhöhe mit den<br />

Ingenieuren der Au<strong>to</strong>mobilhersteller bzw. deren Zulieferer<br />

über laufende oder zukünftige Entwicklungen. So lokal<br />

muss manchmal global sein…<br />

s u p p l y chain management i /2012 73


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Procurement Service Provi ding:<br />

Prozessorientierte SCM-Optimierung<br />

Konzeption – Branchen studie – Praxisbeispiel<br />

am Beispiel des Message Hub<br />

Sherin Stepniak, Wolfgang Buchholz,<br />

Klaus Josef Schäfer, Clariant Corporation<br />

Fachhochschule Münster<br />

RFID-gestützte Logistik in der Pharmaindustrie<br />

The Evolution in Supply Chain Replenishment<br />

Frank Brzoska, SAP Deutschland AG & Co. KG<br />

Models: New Opportunities <strong>to</strong> Create Value<br />

Die erfolgreiche Integration komplexer Supply<br />

Oliver Eitelwein, CTcon Management Consulting,<br />

Chains bei einem Firmenzusammenschluss<br />

Prof. Dr. Thomas J. Goldsby, University of Kentucky (USA),<br />

Dr. Hans-Walter Höhl, Bayer Schering Pharma AG<br />

Prof. Dr. Terrance L. Pohlen,<br />

University of North Texas (USA),<br />

Handlungsempfehlungen zum<br />

Dr. Carl Marcus Wallenburg,<br />

Bestandsmanagement<br />

WHU-Ot<strong>to</strong> Beisheim School of Management<br />

Dr. Götz-Andreas Kemmner, Abels & Kemmner <strong>GmbH</strong><br />

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INHALT<br />

Sicherheit in globalen Supply Chains:<br />

Ableitungen aus der Prinzipal-Agent-Theorie<br />

Andreas Wieland, Technische Universität Berlin<br />

Szenario-Management in der Logistik –<br />

Planungspraxis, Potenziale und Perspektiven<br />

Dr. Heiko A. von der Gracht,<br />

European Business School (EBS)<br />

PRTM Studie:<br />

Global Supply Chain Trends 2008 – 2010<br />

Dr. Reinhard Geissbauer, Michael D’heur,<br />

PRTM Management Consultants <strong>GmbH</strong><br />

Monetäres Supply Chain Management:<br />

Beitrag des SCM zum Unternehmenswert<br />

Alwin Locker, Soltar – The Supply Chain<br />

Experts, Markus Rothböck, del<strong>for</strong>tgroup AG<br />

Lean Management und RFID in der<br />

Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Dr. Walter Huber, A<strong>to</strong>s Origin <strong>GmbH</strong><br />

Best Cost Country: Kosten optimale Wertschöpfungskette<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Markus Wiederstein, Lutz Fischer,<br />

PA Consulting Group<br />

Dynamic Vendor Managed Inven<strong>to</strong>ry –<br />

Platt<strong>for</strong>m für eine veränderte Business Kultur<br />

Prof. Dr.-Ing. Thorsten Brandes, TFH Wildau,<br />

Marc Tuma, Mo<strong>to</strong>rola <strong>GmbH</strong>,<br />

Stefan Wiesemann, T-Mobile Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

Risiko- und Kostenminimierung<br />

bei internationalen Beschaffungen<br />

Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt,<br />

Janko Kukolja, RWTH Aachen<br />

II/2008<br />

AUTOMOTIVE<br />

III-IV/2008


„chindian OEms“:<br />

Die neuen Heraus<strong>for</strong>derer?<br />

Prof. Dr. Gert Bruche, Professor für Internationales Management, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin<br />

„Heraus<strong>for</strong>dererfirmen“ aus China und Indien werden zu<br />

ernsthaften Weltmarktkonkurrenten der „alten Multis“ oder<br />

sind sogar auf dem Sprung zur Weltmarktführerschaft. Sie<br />

treten damit in die Fußstapfen ihrer asiatischen Vorläufer aus<br />

Japan oder Südkorea. Wie sieht es in diesem Zusammenhang<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie aus?<br />

Joint Ventures versus unabhängige<br />

Au<strong>to</strong>mobilhersteller (UAH)<br />

Als Resultat der Investitionsrestriktionen sind die großen<br />

chinesischen und internationalen Au<strong>to</strong>mobilhersteller<br />

in Joint Ventures eingebunden. UAH wie Chery, Geely oder<br />

BYD treten erst spät als ernsthafte Wettbewerber auf. In<br />

Indien entstand dagegen nach 1991 eine Dualität zwischen<br />

ausländisch kontrollierten OEMs und indischen UAH wie<br />

Tata Mo<strong>to</strong>rs (TM) und dem Nischenhersteller Mahindra &<br />

Mahindra (M&M).<br />

Auf Basis ihrer Erfahrungen im Nutzfahrzeug- und<br />

Militärbereich sind die indischen UAH früher als die<br />

chinesischen UAH in die Pkw-Herstellung eingestiegen.<br />

Die chinesischen Hersteller treten dagegen mit nur geringen<br />

Vorerfahrungen aus „benachbarten Bereichen“ (Geely:<br />

Mo<strong>to</strong>rräder , Chery: Au<strong>to</strong>teile) oder wie der Batteriehersteller<br />

BYD durch lokale Akquisition in den Au<strong>to</strong>mobilmarkt ein.<br />

Varianten im Aufholprozess<br />

TM richtete bereits in den 1960er Jahren ein Pkw-Forschungszentrum<br />

ein, betrieb den Bau von leichten Nutzfahrzeugen<br />

und SUVs ab den 1980er Jahren und schließlich<br />

die „duplikative Eigenentwicklung“ des Kleinwagens<br />

„Indica “ (1998) sowie die Neuentwicklung des „Tata Nano“<br />

(2009). Diese Strategie wird durch ein Entwicklungszentrum<br />

in Großbritannien, die Akquisition des Ingenieur-<br />

Dienstleisters INCAT und den Aufbau von Tochtergesellschaften<br />

im Zulieferbereich flankiert. Die Aufholstrategie<br />

der indischen Hersteller kann als „Kompetenzorientierte<br />

Lernstrategie“ begriffen werden.<br />

Im Unterschied dazu sind die ersten Produkte der chinesischen<br />

UAH im äußeren Design Kopien von Modellen führender<br />

OEMs oder ein Modell-Mix basierend auf Reverse<br />

Engineering und Zukauf von Komponenten. Mit Hilfe von<br />

abgeworbenen Experten der JVs, Kooperationen und Outsourcing<br />

verfolgen die Chinesischen UAH ein pragmatisch<br />

getaktetes, rasches „Imitationslernen“ mit schrittweiser<br />

Steigerung des Originalitätsgrades.<br />

Referent<br />

Trans<strong>for</strong>mative Sprünge<br />

Workshop Innovation<br />

PROF. DR. GERT BRUCHE.<br />

Nach Tätigkeiten für die Vereinten<br />

Nationen, das Institut<br />

für Management (WZB) und<br />

Führungspositionen bei der<br />

Schering AG in China und<br />

Deutschland, trat Dr. Bruche<br />

eine Professur für Internationales<br />

Management an der<br />

Hochschule für Wirtschaft<br />

und Recht Berlin an, wo er auch als Prorek<strong>to</strong>r und Dekan<br />

tätig war. In der auf Asien spezialisierten Strategieberatung<br />

BGM Associates ist er als Geschäftsführender<br />

Gesellschafter tätig.<br />

Berlin School of Economics and Law<br />

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin<br />

Badensche Str. 52, 10825 Berlin, Germany<br />

Tel. + 49 16097805031<br />

E-Mail: gert.bruche@hwr-berlin.de<br />

www.hwr-berlin.de/en/prof/gert-bruche<br />

Wie frühere Aufholprozesse, z. B. von Hyundai, gezeigt<br />

haben, folgt auf die Phase des imitationsbasierten Aufbaus<br />

der Grundfähigkeiten für Au<strong>to</strong>mobilentwicklung und -bau<br />

das anspruchsvollere Aufholen „der letzten Meile“ zur internationalen<br />

Konkurrenzfähigkeit. Diesen langwierigen<br />

Prozess versuchen TM und Geely durch die Akquisition<br />

von JLR und Volvo zu „überspringen“. Ihre Akquisitionen<br />

bringen ihnen auf einen Schlag Ingenieurkompetenz, neue<br />

Modelle, relativ starke Marken und internationale Produktions-<br />

und Vertriebsnetze.<br />

Wie rasch sich die UAH Chinas und Indiens in die erste<br />

Liga „katapultieren“ können (die Diskussionen schwanken<br />

zwischen 5 bis 15 Jahren) ist zur Zeit sehr unsicher. Sicher<br />

ist, dass nichts so bleibt wie es einmal war und dass die dynamischen<br />

Fähigkeiten der UAH noch zu Überraschungen<br />

führen dürften.<br />

s u p p l y chain management i /2012 75


76<br />

Workshop Innovation<br />

Bedeutung von<br />

schutzrechten in china<br />

Uwe Wiesner, EBP Patente, Marken, Lizenzen, Volkswagen AG<br />

Heraus<strong>for</strong>derung<br />

Die rasante Entwicklung der Wirtschaft in China wird<br />

auch begleitet von enormen Anstrengungen der chinesischen<br />

Politik, den Schutz des geistigen Eigentums<br />

kontinuier lich aufzubauen und weiterzuentwickeln. So trat<br />

bereits im April 1985 nach dem Vorbild der deutschen Gesetzgebung<br />

ein modernes Patentgesetz in Kraft, das <strong>for</strong>tlaufend<br />

an internationale Entwicklungen angepasst wird. Allmählich<br />

etabliert sich auch eine Rechtsprechungspraxis, die<br />

insbesondere für die Gerichte Peking und Shanghai bereits<br />

ein beachtliches Niveau erreicht hat und keinen internationalen<br />

Vergleich scheuen muss.<br />

Aber wie in Europa auch haben nicht alle Regionen in<br />

China den gleichen Entwicklungsstand, so dass man immer<br />

wieder mit Überraschungen rechnen muss. Auf lange Sicht<br />

unabdingbar ist eine Präsenz von Schutzrechtsexperten vor<br />

Ort, weil nur auf diese Weise mit einer Kombination unterschiedlicher<br />

Maßnahmen ein wirksamer Schutz der sehr<br />

differenzierten Aspekte des geistigen Eigentums sichergestellt<br />

werden kann.<br />

Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem eine<br />

Betriebsorganisation mit personalbezogenen und technischen<br />

Vorkehrungen im Hinblick auf Datensicherheit,<br />

Verständnis politischer und verwaltungsbezogener Strukturen<br />

sowie Anwendung jeweils adäquater Verhandlungsstrategien<br />

oder rechtlicher Durchsetzungsinstrumente.<br />

Je nach Unternehmensgröße und Bedeutung des chinesischen<br />

Marktes für das eigene Produkt- und Dienstleistungsspektrum<br />

können dabei verschiedene Strategien<br />

verfolgt werden.<br />

Während für Großunternehmen mittlerweile die Präsenz<br />

eigener Schutzrechtsexperten vor Ort obliga<strong>to</strong>risch ist,<br />

empfiehlt sich für kleinere Unternehmen die Integration in<br />

Aktivitäten des eigenen Branchenverbandes oder die strategische<br />

Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen innerhalb<br />

der jeweiligen Wertschöpfungskette.<br />

Alternativ kann auch eine langfristig angelegte Zusammenarbeit<br />

mit international ausgerichteten Großkanzleien<br />

in Betracht gezogen werden, die sich zwischenzeitlich in<br />

China etabliert haben und mit den Gegebenheiten vor Ort<br />

bestens vertraut sind. Im Kampf gegen die Produktpiraterie<br />

gibt es auch aus dem Mittelstandsbereich bereits bemerkenswerte<br />

Erfolge. Diesbezügliche Pionierunternehmen<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

UWE WIESNER begann nach<br />

dem Maschinenbaustudium in<br />

Braunschweig seine berufliche<br />

Karriere 1986 bei der Volkswagen<br />

AG. Nach verschiedenen<br />

Stationen im Konzern<br />

(u. a. bei Audi) verantwortet<br />

er seit 2008 die Hauptabteilung<br />

EBP Patente, Marken,<br />

Lizenzen. Uwe Wiesner ist<br />

darüber hinaus Leiter des Arbeitskreises Gewerblicher<br />

Rechtsschutz im VDA sowie Mitglied des Sonderausschusses<br />

für Gewerblichen Rechtsschutz im BDI.<br />

EBP Patente, Marken, Lizenzen<br />

VOLKSWAGEN AG<br />

D-38436 Wolfsburg<br />

Germany<br />

Tel. +49 5361 9-28092<br />

E-Mail: uwe.wiesner@volkswagen.de<br />

www.volkswagen.com<br />

wie Sennheiser auf dem Gebiet der Unterhaltungselektronik<br />

oder Stihl bei Spezialwerkzeugen haben unter Beweis<br />

gestellt, dass mit einer klaren Schutzrechtsstrategie auch<br />

in China die eigene Marke und das damit verbundene Geschäft<br />

wirksam geschützt werden kann.<br />

Für den Schutz des geistigen Eigentums steht EBP<br />

„Patente , Marken, Lizenzen“ bei Volkswagen vor der großen<br />

Heraus<strong>for</strong>derung, über verschiedene Geschäftsbereiche<br />

hinweg ein konsistentes Vorgehen sicherzustellen. So<br />

ist beispielsweise zum Schutz von Fahrzeugteilen, Antriebskomponenten<br />

und Designelementen im Vorfeld der<br />

eigentlichen Produktentwicklung die Beschaffung ebenso<br />

zu sensibilisieren wie schließlich das After-Sales-Geschäft<br />

oder Merchandising-Aktivitäten im Vertrieb. Gleiches gilt<br />

für die Zusammenarbeit mit der Produktionsplanung, um<br />

Herstellungsverfahren und Fertigungs-Know-how schutzrechtlich<br />

abzusichern.


Unternehmensvision:<br />

Innovation Excellence<br />

Joachim Müller, Innovationsmanagement, Volkswagen AG<br />

Die Wichtigkeit von Innovationen und von Innovationsmanagement<br />

nimmt vor dem Hintergrund beschleunigter<br />

Innovationszyklen und einer verstärkten Globalisierung<br />

deutlich zu. Volkswagen ist sich seit Jahren der internationalen<br />

Trans<strong>for</strong>mationsprozesse bewusst und hat sich das<br />

Ziel gesetzt, in einigen Jahren die innovativste Volumenmarke<br />

der Welt zu sein.<br />

Innovationsprozess<br />

Der Volkswagen-Innovationsprozess besteht aus einem<br />

strategischen Prozess und der operativen Einsteuerung in<br />

Fahrzeugprojekte.<br />

Der operative Prozess der Einsteuerung von Innovationen<br />

im Rahmen des Fahrzeugentstehungsprozesses umfasst<br />

die wesentlichen Meilensteine Innovationsabfrage,<br />

Innovationsbörse und Innovationsentscheid. In der Innovationsabfrage<br />

werden die An<strong>for</strong>derungen des Fahrzeugprojektes<br />

verdeutlicht, um darauf aufbauend entsprechende<br />

Innovationen einzusetzen. In der Innovationsbörse werden<br />

die Vorschläge dem Produktteam vorgestellt und die<br />

weitere Verfolgung entschieden. Zum Innovationsentscheid<br />

ist ein Business Case mit Nachweis einer angemessenen<br />

Wirtschaftlichkeit zu erarbeiten, der in einem Vorstandsgremium<br />

zur Entscheidung gebracht wird.<br />

Open Innovation<br />

Das Innovationsmanagement unterstützt die Fachbereiche<br />

mit Tools zur Ideengenerierung und Lösungsfindung.<br />

Dazu gehören Maßnahmen mit Intermediären und auch<br />

spezifische Projekte mit Hochschulen. Beispielhaft sei hier<br />

ein Projekt mit der Universität Magdeburg genannt. Seit<br />

Ende 2010 bearbeiten studentische, interdisziplinäre Teams<br />

im Rahmen von Projektarbeiten des Instituts für Integrierte<br />

Produktentwicklung spezifische Aufgabenstellungen.<br />

Im Rahmen der Vernetzung mit Lieferanten ist das Forum<br />

Innovation mit Lieferanten ein wesentlicher Baustein,<br />

um spezifische Innovationen bzw. Lösungen von Lieferanten<br />

abzufragen. Dabei wird in einem Wettbewerb jeweils<br />

eine Aufgabenstellung durch mehrere Lieferanten bearbeitet.<br />

Volkswagen bewertet die Konzepte technisch und<br />

wirtschaftlich und entscheidet abschließend, mit welchen<br />

Lieferanten ein Vorentwicklungsprojekt oder eine Serienentwicklung<br />

verfolgt wird. Die einzuladenden Lieferanten<br />

werden weltweit über die globalen Beschaffungsvertretungen<br />

recherchiert und gemeinsam ausgewählt.<br />

Referent<br />

Volkswagen hat in den letzten Jahren verschiedene Initiativen<br />

zur Öffnung des Innovationsprozesses in Richtung<br />

Open Innovation gestartet. Im Jahr 2011 wurden mit der<br />

Internetplatt<strong>for</strong>m »People’s Car Project« (www.zaoche.cn)<br />

zwei Dimensionen für den aufstrebenden chinesischen<br />

Markt miteinander verbunden: Das »People’s Car Project«<br />

umfasst sowohl eine Abfrage von Vorlieben der chinesischen<br />

Kunden als auch eine Platt<strong>for</strong>m zur Entwicklung<br />

eigener Konzepte, die mit geeigneten Online-Tools dargestellt<br />

werden.<br />

Innovation Excellence<br />

Workshop Innovation<br />

JOACHIM MÜLLER hat an<br />

der TU Braunschweig Maschinenbau<br />

studiert und<br />

war in den Konzeptentwicklungen<br />

in Wolfsburg und<br />

Shanghai sowie in der Konzern-Entwicklungssteuerung<br />

tätig. Im Volkswagen Innovationsmanagement<br />

betreut er<br />

u. a. das Forum Innovation<br />

mit Lieferanten und den Prozess ConceptTeams. Er ist<br />

für die Prozessentwicklung und die operative Innovationseinsteuerung<br />

zuständig.<br />

Joachim Müller<br />

Brieffach 011/1696<br />

D-38436 Wolfsburg<br />

Tel. +49-5361-9-22206<br />

E-Mail: joachim.mueller@volkswagen.de<br />

www.volkswagen.de<br />

Volkswagen ist auf einem guten Weg, um die Unternehmensziele<br />

bis zum Ende des Jahrzehnts zu erreichen und<br />

dem Anspruch als innovativster Volumenhersteller gerecht<br />

zu werden. Innovation Excellence bleibt auch darüber hinaus<br />

eine langfristige und kontinuierliche Heraus<strong>for</strong>derung,<br />

die mit nachhaltigen Maßnahmen <strong>for</strong>tzuführen ist.<br />

s u p p l y chain management i /2012 77


Expertenwissen nutzen �<br />

Zeitschrift für industrielle Geschäftsprozesse<br />

www.industrie-management.de<br />

GITO Verlag Grüne Technologien<br />

Industrie Management 6/2011<br />

www.erp-management.de<br />

GITO Verlag ERP-Strategien ERP Management 4/2011<br />

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6/2011<br />

Dezember 2011<br />

ISSN 1434-1980 9 783942 183574 4<br />

Grüne Grüne Grüne Tech Tech Technologien<br />

9 783942 183567 0 7<br />

Selbst-<br />

optimierende<br />

Produktion<br />

Sensorgestützte Sensorge Sensorgestützte stützte PPS PPS PPS<br />

Fabrik Fabrik Fabrik sselbststeuernder<br />

sselbstst elbstst elbstste elbstste ste steuern uern uernder uernder uernder uernder nder nder<br />

Produkte PPProduk Produk Produkte Produkte dukte dukte kte kte<br />

Nachfrag Nachfrag Nachfrag Nachfrageorienti<br />

Nachfrageorientierte<br />

eorientierte erte<br />

Selbststeuerung<br />

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Bauteili Bauteilinhärente<br />

Bauteilinhärente nhärente<br />

In<strong>for</strong>mationsspeicherung<br />

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Hybride Hybride Hybride Simulation Simulation Simulation<br />

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Anlagenbau<br />

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Lean Lean Lean vs. vs. vs. Six Six Six Sig Sigma Sigma ma<br />

Constraint Constrai Constraint nt Management<br />

Management<br />

Management<br />

Zeitschrift für unternehmensweite Anwendungssysteme 4/2011<br />

GITO Verlag Selbs<strong>to</strong>ptimierende Produktion PRODUCTIVITY Management 5/2011<br />

November 2011<br />

ISSN 1860-6725<br />

0<br />

5/2011<br />

November 2011<br />

ISSN 1868-8519<br />

M A N A G E M E N T<br />

ERP-Strategien<br />

Prozessharmonisierung<br />

Best Practice zur ERP-Strategie<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Multi-Site-ERP<br />

IT-Strategieentwicklung<br />

Integrationsansätze<br />

Modernisierungskonzepte<br />

Globales<br />

Stammdatenmanagement<br />

IT-Leistungsmessung<br />

Marktüberblick<br />

Business Intelligence<br />

Ja, ich möchte von folgenden Zeitschriften<br />

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CO2-effiziente Produktion<br />

Grüne Logistik<br />

Innovative<br />

Umschlagstechnologien<br />

Analyse der Energieeffizienz<br />

Nachhaltige Logistikprozesse<br />

Druckluft in der Produktion<br />

Energiedatenerfassungssysteme<br />

Ökologie in der Kontraktlogistik<br />

Energiemanagement<br />

in der Produktion<br />

Nachhaltige Kooperation in<br />

Logistiknetzwerken<br />

Kompetenz in Produktion und Logistik<br />

Green Supply Chain<br />

� ERP Management in<strong>for</strong>miert über unternehmensweite<br />

Anwendungssysteme, deren Technologien,<br />

Einsatzerfahrungen und Probleme.<br />

� PRODUCTIVITY Management ist die praxisnahe<br />

Kompetenz in Produktion und Logistik und<br />

beschreibt, wie die Produktivität in der Fabrik<br />

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Sie uns und fragen Sie nach weiteren In<strong>for</strong>mationen<br />

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Industrie Management -<br />

die Fachzeitschrift für industrielle Geschäftsprozesse<br />

behandelt Auftragsabwicklung und<br />

Produktentwicklung<br />

Marktrecherche<br />

Intralogistik<br />

Productivity Management -<br />

Kompetenz in Produktion und Logistik.<br />

Sie beschreibt, wie die Produktivität des<br />

Unternehmens erhöht werden kann.<br />

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in<strong>for</strong>miert branchen- und unternehmensgrößenunabhängig<br />

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Fax-Antwort an (030) 41 93 83 67 | service@gi<strong>to</strong>.de<br />

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Ihre Telefon-Nummer (für Rückfragen zur Belieferung)<br />

Ihre E-Mail-Adresse<br />

Lieferanschrift:<br />

GITO mbH Verlag, Detmolder Str. 62, 10715 Berlin, Geschäftsführerin Martina Braun,<br />

Handelsregister HRB 55327, Tel.: (030) 41 93 83 64, E-Mail: service@gi<strong>to</strong>.de<br />


Individuelle und<br />

energie effiziente<br />

Oberflächen kontrollsysteme<br />

Dr. Klaus Radermacher, Head of Development, uwe braun <strong>GmbH</strong><br />

Im Bereich der industriell gefertigten Güter, insbesondere<br />

in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie, nimmt die Qualitätskontrolle<br />

und -sicherung einen immer höheren Stellenwert ein. Bereits<br />

zu Beginn des Fertigungsprozesses gilt es, Qualitätsan<strong>for</strong>derungen<br />

zu erfüllen. Werden Oberflächenfehler erst in<br />

späteren Bearbeitungsschritten identifiziert, ist es nur noch<br />

mit hohem Aufwand bzw. zum Teil gar nicht mehr möglich,<br />

diese Fehler zu beseitigen.<br />

Aus diesem Grund setzen bereits zahlreiche Au<strong>to</strong>mobilhersteller<br />

die innovativen Oberflächenkontrollsysteme<br />

der uwe braun <strong>GmbH</strong> zur Qualitätsbewertung<br />

ein. Aktuell wird die visuelle Oberflächenkontrolle durch<br />

besonders geschulte Mitarbeiter durchgeführt, weswegen<br />

eine optimale Beleuchtung der Oberfläche essentiell<br />

ist. Zum Einsatz kommen hier besondere Leuchten, die<br />

„OberflächenKontrollOptiken“ (OKO) der uwe braun<br />

<strong>GmbH</strong>. Durch die patentierte Konstruktion dieser Leuchten<br />

werden die Mitarbeiter des Qualitätsmanagements<br />

dabei unterstützt, die Defekte der Oberflächen besser<br />

und schneller zu erkennen. Ein weiterer, wichtiger Aspekt<br />

bei der Qualitätskontrolle des Au<strong>to</strong>mobils ist die<br />

Farbabmusterung (ColorMatching). Die Karosse eines<br />

Fahrzeugs ist ein Gefüge aus vielen Teilkomponenten,<br />

welche in der Regel durch Zulieferer an unterschiedlichen<br />

Produktionsstandorten hergestellt werden. Ziel<br />

ist es, alle extern produzierten Einzelteile in ein farblich<br />

einheitliches Gesamtgefüge zu integrieren. Durch die<br />

komplexen Rezepturen der Farbpigmente und Lackierungen<br />

werden nicht alle hergestellten Komponenten<br />

farblich passend produziert. So erscheinen einzelne<br />

Produktteile unter Kunstlicht im Werk farblich passend<br />

zu den übrigen Karossenbestandteilen, jedoch können<br />

sie unter Tageslichtbedingungen farblich abweichen.<br />

Mittels der „ColorMatching-Systeme“ der uwe braun<br />

<strong>GmbH</strong> lassen sich durch die Veränderung der Farbtemperatur<br />

zwischen 2.700 und 6.500 Kelvin verschiedene<br />

Tageslichtsituationen simulieren. Die dadurch sichtbaren<br />

Farbabweichungen können zeitnah und durch effektiv<br />

eingeleitete Prozesskorrekturen behoben werden. Durch<br />

den Einsatz der Oberflächenkontrollsysteme ist es möglich,<br />

eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten und<br />

somit am Ende des Produktionsprozesses ein makelloses<br />

Produkt auszuliefern.<br />

Referent<br />

DR. KLAUS RADERMACHER<br />

war nach der Promotion<br />

am Institut für Schicht- und<br />

Ionen technik bei Philips in<br />

den Niederlanden tätig. Anschließend<br />

verantwortete er<br />

bei Siemens in China die<br />

Abteilung für digitale Hardwareentwicklung,<br />

welche er<br />

später als Senior Manager<br />

bei BenQ Mobile China betreute. Derzeit leitet er den<br />

Bereich Entwicklung und Konstruktion bei der uwe<br />

braun <strong>GmbH</strong>.<br />

uwe braun <strong>GmbH</strong><br />

Lange Felder 6<br />

19309 Lenzen<br />

Tel. +49 38792 985-0<br />

E-Mail: info@uwe-braun.de<br />

www.uwe-braun.de<br />

Unternehmen<br />

Workshop Innovation<br />

Die uwe braun <strong>GmbH</strong> (www.uwe-braun.com) mit Sitz<br />

im brandenburgischen Lenzen ist ein weltweiter Anbieter<br />

optischer Qualitätskontrollsysteme. Spezialisiert auf die<br />

Qualitätskontrolle industriell gefertigter Oberflächen, finden<br />

diese insbesondere in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie Anwendung.<br />

Daneben gehören Farbmesssysteme, Farbabmusterung<br />

(ColorMatching) sowie die industrielle Bildverarbeitung<br />

zu den Kernkompetenzen der uwe braun <strong>GmbH</strong>.<br />

Mit mehreren Tausend weltweit installierten Systemen zur<br />

Oberflächenkontrolle und Farbabmusterung in der Au<strong>to</strong>mobil-,<br />

Stahl-, Möbel-, Kunsts<strong>to</strong>ff-, Keramik- und Papierindustrie<br />

gehört die uwe braun <strong>GmbH</strong> zu den führenden<br />

Anbietern und zeigt weltweit Präsenz mit Vertretungen in<br />

China, USA, Russland, Korea, Indien und Frankreich.<br />

s u p p l y chain management i /2012 79


80<br />

Workshop Innovation<br />

LANXEss:<br />

Innovativ, zuverlässig, flexibel<br />

Hartwig Meier, High Per<strong>for</strong>mance Materials, Vice President of Global Product and Application Development, Lanxess AG<br />

LANXESS: Innovativ, zuverlässig, flexibel<br />

Bei LANXESS widmen sich weltweit mehr als 1.500 Mitarbeiter<br />

dem Megathema Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe – das sind<br />

etwa 13 Prozent der Konzernbelegschaft. Unsere Business<br />

Unit High Per<strong>for</strong>mance Materials (HPM) versorgt mit ihren<br />

Produkten über 600 Kunden in aller Welt, darunter zahlreiche<br />

Unternehmen aus der Au<strong>to</strong>mobil- und Zulieferindustrie.<br />

Damit zählt HPM zu den Top Five auf dem Weltmarkt<br />

für moderne Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe.<br />

Die Business Unit liefert passgenaue Lösungen für<br />

ihre Kunden – oder entwickelt entsprechende Produkte<br />

und Technologien gemeinsam mit ihnen. Dabei können<br />

Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen auf die langjährige<br />

Erfahrung und technologische Expertise unseres<br />

Konzerns vertrauen. Denn LANXESS investiert schon<br />

lange intensiv und gezielt in mark<strong>to</strong>rientierte Forschung<br />

und Entwicklung.<br />

Neben unserer weltweiten Fertigung verfügen wir<br />

zwischen Atlantik und Pazifik über fünf F&E-Labore mit<br />

insgesamt 122 Mitarbeitern. Von der Molekül- bis zur Anwendungsentwicklung<br />

gilt auch für sie, dass vor allem<br />

die Nähe zu ihren Kunden den Fokus ihrer Aktivitäten<br />

bestimmt. Denn LANXESS konzentriert sich vor allem auf<br />

Innovationen, die in den nächsten Jahren tatsächlich gebraucht<br />

werden – und die für die Wertschöpfung unserer<br />

Kunden von zentraler Bedeutung sind.<br />

Wir sind ein innovativer, zuverlässiger und flexibler<br />

Partner, der schnell entscheidet – und liefert. Zwei Stärken<br />

zeichnen die Business Unit HPM besonders aus: exzellente<br />

Premium-Produkte und Technologieführerschaft. Und das<br />

gilt für alle Stufen des Entwicklungsprozesses und der<br />

Wertschöpfungskette.<br />

Unsere Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe sind hochspezialisierte<br />

Produkte – besser bekannt unter ihren Markennamen:<br />

Durethan ® und Pocan ® . Beide Namen stehen seit vielen<br />

Jahren für Kunsts<strong>to</strong>ffe von höchster Zuverlässigkeit und<br />

Belastbarkeit. Durethan ® auf Basis des Polymers Polyamid<br />

6, Pocan ® auf Basis von Polybutylentherephthalat.<br />

Eingesetzt werden Durethan ® und Pocan ® beispielsweise<br />

bei der Herstellung moderner Hybrid-Front-Ends oder für<br />

die Produktion von Kunsts<strong>to</strong>ffteilen im Mo<strong>to</strong>rraum. Immer<br />

dort also, wo höchste Beanspruchung die Regel ist – sei es<br />

durch Hitze, Abrieb oder physikalische Krafteinwirkung<br />

von außen. Stichwort: Crash-Sicherheit.<br />

Ein weiteres Beispiel für die technologische Expertise<br />

und hohe Innovationskraft von LANXESS ist HiAnt ® .<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

HARTWIG MEIER hat nach<br />

seiner Werkzeug macherausbildung<br />

erfolgreich ein<br />

Maschinenbaustudium an<br />

der Universität Paderborn<br />

abgeschlossen. Sein Berufsstart<br />

führte ihn 1980 zur<br />

BAYER AG in Lever kusen,<br />

wo er verschiedene Positionen<br />

im Bereich der Anwendungstechnik<br />

Kunsts<strong>to</strong>ffe innehatte. Mit Ausgründung<br />

der Lanxess AG übernahm er die weltweite Verantwortung<br />

für die Produkt- und Anwendungs entwicklung<br />

der Business Unit High Per<strong>for</strong>mance Materials (Kunsts<strong>to</strong>ffe)<br />

in Dormagen.<br />

LANXESS AG<br />

Rodrigo Henriquez<br />

Corporate Communications<br />

Direc<strong>to</strong>r Market Communications<br />

Tel. +49 214 30 53501<br />

E-Mail: rodrigo.henriquez@lanxess.com<br />

www.lanxess.com<br />

Unter dem Markennamen HiAnt ® beliefern wir unsere<br />

Partner nicht einfach mit einem Granulat – sondern<br />

mit einem umfassenden technologischen Know-how-<br />

Paket, das seinesgleichen sucht. Wie bei einem Puzzle<br />

greifen dabei alle Teile ineinander: Schon bevor die<br />

Kunden beispielsweise ein bestimmtes Produkt bei<br />

uns bestellen, besprechen unsere Ingenieure mit deren<br />

Fachleuten, welche Materialan<strong>for</strong>derungen genau bestehen:<br />

Was exakt muss das spätere Bauteil unter realen<br />

Betriebsbedingungen „können“?<br />

Aber wir können nicht nur Karrosserie und Mo<strong>to</strong>r: Auch<br />

in der Produktion von Kunsts<strong>to</strong>ffen für Anwendungen der<br />

Elektro- und Elektronikindustrie kennen wir uns bestens<br />

aus. Ein Know-how, das angesichts des Trends zur Elektromobilität<br />

auch für unsere Kunden in der Au<strong>to</strong>mobil- und<br />

Zulieferindustrie immer wertvoller wird.


Workshop Innovation<br />

management von Innova-<br />

tionen: Globales Lieferanten-<br />

netzwerk als Erfolgsfak<strong>to</strong>r?<br />

Henning Küll, Leiter Kommunikation Europa, Ticona <strong>GmbH</strong><br />

Die Zukunft des Au<strong>to</strong>mobilbaus gehört alternativen<br />

Antrieben – und leistungsstarken, leichten Werks<strong>to</strong>ffen.<br />

Für Verbraucher, Hersteller und Umwelt lassen sich so<br />

die gegenwärtigen Trends ökonomisch und ökologisch<br />

sinnvoll umsetzen sowie neue Features entwickeln bzw.<br />

bestehende Anwendungen weiter optimieren. Dies er<strong>for</strong>dert<br />

ein konstantes Innovationsniveau – sowohl im<br />

Unternehmen selbst als auch in der Zusammenarbeit mit<br />

unseren Kunden . Reichte es vor wenigen Jahren aus, ein<br />

Au<strong>to</strong> mit den Kriterien schnell, schön und preiswert auf<br />

den Markt zu bringen, müssen die Fahrzeuge heutzutage<br />

vor allem eines sein: sparsam und umweltfreundlich.<br />

Effizienz ist nicht nur beim Fahrzeug selbst, sondern bereits<br />

während dessen Herstellung wichtig. Dafür müssen<br />

die verwendeten Materialien nicht nur in der Anwendung,<br />

sondern auch in der Verarbeitung, mit den steigenden<br />

An<strong>for</strong>derungen Schritt halten. Dies kann nur durch<br />

einen ständigen, bewusst gelenkten Fluss von In<strong>for</strong>mation<br />

zwischen uns und unseren Kunden gewährleitet werden<br />

– die dann in unseren Entwicklungsabteilungen zu innovativen<br />

Material lösungen geschmiedet werden. Dabei<br />

denken wir jedoch weit über die An<strong>for</strong>derungen von<br />

heute hinweg. Wir entwickeln schon heute Materialien,<br />

die sich an den An<strong>for</strong>derungen gesellschaftlicher Megatrends<br />

von morgen orientieren. Gleichzeitig ermöglichen<br />

wir diese und sind so als Unternehmen sowohl aktiv als<br />

auch reaktiv untrennbar in den globalen, technischen<br />

Innovationsprozess eingewoben und tragen diesen mit.<br />

Unserer globalen Präsenz als Lieferant kommt dabei eine<br />

tragende Rolle zu. Innovativ kann nur der Lieferant sein,<br />

der nahe beim Kunden ist und seine An<strong>for</strong>derungen und<br />

Probleme kennt. Uns zeichnet unsere Nähe zum Kunden<br />

aus – räumlich durch globale Präsenz, marktwirtschaftlich<br />

durch Beratung und Betreuung entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette und zeitlich durch die Bereitstellung<br />

innovativer Lösungen heute und morgen. Unser breites<br />

Produkt-Portfolio ermöglicht es uns, mit unseren Kunden<br />

in jedem Schritt des Wertschöpfungsprozesses zusammenzuarbeiten.<br />

Wir sind weltweit Marktführer in Acetalpolymeren,<br />

flüssigkristallinen Polymeren, lang faserverstärkten<br />

Thermoplasten und ultrahochmolekularem Polyethylen und<br />

haben eine starke Position im Markt der weiteren Thermoplasten.<br />

Weltweit arbeiten etwa 1.600 Mitarbeiter in der<br />

Referent<br />

HENNING KÜLL arbeitete<br />

nach seinem Masterabschluss<br />

in Politik, Geschichte und<br />

Französisch an der Albert-<br />

Magnus-Universität Köln<br />

und der anschließenden<br />

Ausbildung zum Journalisten<br />

und PR-Manager an<br />

der Management Akademie<br />

in Essen zunächst für das<br />

Innenministerium Nordrhein-Westfalen. Seit nun fünf<br />

Jahren vertritt er als Kommunikationsleiter Europa den<br />

Kuns<strong>to</strong>ffhersteller Ticona.<br />

Ticona <strong>GmbH</strong><br />

Henning Küll<br />

Am Unisys-Park 1<br />

D-68543 Sulzbach<br />

Tel. +49 69 450091797<br />

E.Mail: henning.kuell@ticona.de<br />

www.ticona.de<br />

Polymerproduk tion, in Compoundier anlagen sowie in<br />

Labors und Design-Zentren. Unsere Kunden schätzen besonders<br />

die Hochwertigkeit unserer Materialien sowie unsere<br />

lösungsorien tierte Arbeitsweise. Aus diesem Grund<br />

werden unsere Produkte in zahlreichen Schlüsselmärkten<br />

von Designern und Ingenieuren eingesetzt, u. a. im Au<strong>to</strong>mobilbau,<br />

bei Haushaltsgeräten, in der In<strong>for</strong>mationstechnologie,<br />

bei Konsumgütern und Freizeitprodukten, in<br />

der Industrie, in der Medizin und im Gesundheitswesen.<br />

Ticona operiert zudem auf der Grundlage der Responsible<br />

Care-Initiative. Das bedeutet, dass wir verantwortlich<br />

zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit unserer Kunden<br />

und Mitarbeiter und der Umwelt handeln.<br />

s u p p l y chain management i /2012 81


82<br />

Dinner speech<br />

Nachhaltiger<br />

Wettbewerbsvorteil durch<br />

supply chain management<br />

Barbara Kux, Mitglied des Vorstands, Siemens AG<br />

Es gibt Erfolgsfak<strong>to</strong>ren für Unternehmen, die man auf<br />

den ersten Blick nicht als solche erkennt. Supply Chain<br />

Management und Nachhaltigkeit sind zwei davon.<br />

Der Blick auf das aktuelle Weltgeschehen zeigt, dass viele<br />

Krisen auf mangelnde Nachhaltigkeit zurückzu führen sind.<br />

Insbesondere bei der Ressourcennutzung fehlt nachhaltiges<br />

Denken, denn die Menschheit nutzt mehr natürliche<br />

Ressourcen, als ihr zur Verfügung stehen: Sie verbraucht<br />

bereits heute die Kapazität von 1,6 Planeten.<br />

Dieses Beispiel macht deutlich, dass Nachhaltigkeit<br />

eine der Kernaufgaben unserer Zeit ist. Für Siemens ist<br />

Nachhaltigkeit nicht nur ein ethisches Grundprinzip des<br />

wirtschaftlichen Handelns, sondern eine große Chance für<br />

den wirtschaftlichen Erfolg. Nachhaltigkeit ist bei Siemens<br />

ein „Hidden Champion“, ähnlich wie das Supply Chain<br />

Management . In den vergangenen Jahren wurden diese<br />

Hidden-Champions konsequent entfaltet. Heute tragen<br />

diese beiden Felder maßgeblich zum Unternehmenserfolg<br />

bei.<br />

Supply Chain ist ein starker Hebel<br />

Die Supply Chain spielt bei Siemens nicht nur unter Kostengesichtspunkten<br />

eine zunehmend wichtigere Rolle. Sie<br />

umfasst Prozesse und Strukturen rund um die Lieferkette,<br />

mit denen ein Unternehmen auf lange Sicht seinen Führungsanspruch<br />

und seine Wettbewerbsfähigkeit ausbauen<br />

kann. Siemens arbeitet kontinuierlich daran, die Supply<br />

Chain in allen ihren Stufen auf Weltklasse-Standard weiterzuentwickeln.<br />

Dazu gehört etwa das frühzeitige Einbinden von Lieferanten<br />

in die Produktentwicklung, um deren Innovationskraft<br />

zu nutzen, aber auch um Produktionsverfahren<br />

zu optimieren und Qualität schon zu sichern, bevor eingekauftes<br />

Material bei den Siemens-Werken angeliefert wird.<br />

Zu den Maßnahmen gehört auch eine stärkere Präsenz in<br />

den aufstrebenden Wachstumsmärkten – sowohl, was die<br />

Lieferantenstruktur als auch was die Absatzmärkte betrifft.<br />

Darüber hinaus strebt Siemens eine „grüne“ Supply Chain<br />

an. Die Entwicklung geht von einem traditionellen Einkauf<br />

mit reinem Kostenfokus über eine wer<strong>to</strong>rientierte Supply<br />

Chain hin zu einem Wertschöpfungsnetz, in dem alle Komponenten<br />

und Teilnehmer voll integriert sind.<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referentin<br />

BARBARA KUX ist seit 2008<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

Siemens AG. Sie leitet das<br />

konzernweite Supply Chain<br />

Management und ist als<br />

Chief Sustainability Officer<br />

verantwortlich für die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

des Unternehmens.<br />

Sie gehört zum<br />

Kreis der Global Leader of<br />

Tomorrow des World Economic Forums und ist Mitglied<br />

im Aufsichtsrat von Total S.A., Frankreich.<br />

Siemens AG<br />

Corporate Supply Chain Management<br />

Wittelsbacherplatz 2, 80333 München<br />

Tel. +49 89 636 00<br />

E-Mail: info@siemens.com<br />

www.siemens.com<br />

Netzwerke treten gegen Netzwerke an<br />

Wir erleben einen Paradigmenwechsel: Gestern traten<br />

im Wettbewerb Firmen gegen Firmen an – heute sind es<br />

Netzwerke gegen Netzwerke. Künftig werden jene Unternehmen<br />

an der Spitze liegen, welche die besten Netzwerke<br />

haben. Und es gewinnt derjenige, der gemeinsam mit<br />

seinen Partnern die beste virtuelle Integration erreicht.<br />

Zwei Handlungsfelder sind für Unternehmen also von<br />

zentraler Bedeutung: Ein gutes Supply Chain Management<br />

und eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie. Wettbewerbsfak<strong>to</strong>ren<br />

sind dabei Geschwindigkeit, Flexibilität<br />

sowie der Auf- und Ausbau von Netzwerken. In den letzten<br />

drei Geschäftsjahren konnte Siemens zeigen, dass man auch<br />

in Krisenzeiten mit den richtigen Strategien erfolgreich sein<br />

kann. Hidden Champions wurden erkannt, entwickelt und<br />

zu Erfolgsfak<strong>to</strong>ren gemacht.


ZTD-Schichten<br />

Für höchste An<strong>for</strong>derungen<br />

an den Korrosionsschutz<br />

ENGINEERED SURFACES<br />

SilverTouch ®<br />

Es muss nicht immer Chrom<br />

sein, was glänzt ...<br />

s u p p l y chain management i /2012 83<br />

www.impreglon.net


84<br />

Programm<br />

Donnerstag, 14. Juni 2012 Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

Donnerstag, 14. Juni 2012 Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

07.30–09.15<br />

09.15–09.30<br />

09.30–10.00<br />

Check-In<br />

Eröffnung des Kongresses<br />

Prof. Dr. Johannes Walther, Leiter, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />

Elektromobilität als Treiber für die Vernetzung von Fahrzeugen<br />

Thomas Lieber, Leiter Elektro-Traktion, Technische Entwicklung, Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

■ Globale Rahmenbedingungen und Treiber für Elektromobilität<br />

■ Aktuelle Serienprojekte bei Volkswagen<br />

■ Heraus<strong>for</strong>derungen bei der E-Mobilität, insbesondere bei der Vernetzung von Fahrzeugen<br />

■ Erfahrungen aus den Golf Blue-e-Motion Testflotten weltweit<br />

10.00–10.30 Erwartungen an die Mobilität der Zukunft<br />

10.30–11.00<br />

12.30–13.30<br />

Prof. Dr. Burkhard Göschel, CTO, Magna International<br />

■ Die Gesellschaft im Wandel<br />

■ Auswirkungen auf das Au<strong>to</strong>mobil<br />

■ Connectivity – Hochwertige Unterstützung in jeder Situation?<br />

■ Geschäftsmodelle<br />

Kaffeepause und offizieller Rundgang durch die Fachausstellung<br />

Vortragssaal „Plenum“ Vortragssaal „Forum“<br />

Moderation: Prof. Dr. Hans-Gerhard Seeba,<br />

Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />

11.00–11.30 Materialien und Technologien für<br />

Battery Technology, Value Chain and<br />

energieeffiziente Fahrzeuge<br />

Business Models<br />

Dr. Joachim Simon, Vice President Au<strong>to</strong>motive and Dr.-Ing. Joachim Fetzer, Executive Vice President,<br />

Transportation, Bayer MaterialScience AG<br />

SB LiMotive Co. Ltd., SB LiMotive Germany <strong>GmbH</strong><br />

11.30–12.00 Künftige Verteilung energienaher<br />

PLM im Zusammenspiel mit<br />

Marktrollen im Elektromobilitätsmarkt<br />

Faserverbundtechnologie<br />

Benjamin Teufel, Manager, Energy & Natural Resources, Dr.-Ing. Arne Ostermann, Head of Research &<br />

Consulting, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Technology, Airbus CIMPA<br />

12.00–12.30 Powerline Kommunikation<br />

Elektrische Heizbeschichtungen auf Basis<br />

Lutz Höppner, Global Account Manager,<br />

von Kohlens<strong>to</strong>ff-Super-Kompositen<br />

Altran <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Dr. Walter Schütz, Mitglied der Geschäftsführung,<br />

FutureCarbon <strong>GmbH</strong><br />

Lunch und Besuch der Fachausstellung<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

www.ipm-scm.com/IFO<br />

Moderation: Prof. Dr. Gert Bruche,<br />

Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)


www.ipm-scm.com/IFO<br />

14. INDUSTRIEFORUM<br />

Programm<br />

WOLFSBURG 2012<br />

13.30–14.00 Safe electric s<strong>to</strong>rage: New generation<br />

Mit Innovation neue Geschäftsfelder<br />

of supercap<br />

erschließen am Beispiel Carbonfaser<br />

Philippe Sonntag, Vice President <strong>for</strong> Science,<br />

Dr. Kersten Link, Technischer Vorstand,<br />

Hutchinson <strong>GmbH</strong><br />

Eisenmann AG<br />

14.00–14.30 Innovative Werks<strong>to</strong>ffe öffnen neue Wege Unterstützung der Elektromobilität durch<br />

zum Leichtbau und den nachhaltigen<br />

Lasermaterialbearbeitung im Leichtbau<br />

Einstieg in die Elektromobilität<br />

Dietmar Wagner, Geschäftsführer,<br />

Dr. Gerd Wingefeld, Mitglied des Vorstands,<br />

SGL Carbon AG<br />

Jenoptik Au<strong>to</strong>matisierungstechnik <strong>GmbH</strong><br />

11.00–14.30<br />

14.30–15.00<br />

15.00–15.30<br />

15.30–16.00<br />

16.00<br />

Wissenschaftssymposium<br />

Begrüßung und Einleitung<br />

Thomas Bernstein, Leiter Vorstandsbüro Konzernbeschaffung,<br />

Volkswagen AG<br />

■ Decision quality in cross-functional<br />

purchasing teams<br />

Claudia Wagner, Dok<strong>to</strong>randin,<br />

WHU – Ot<strong>to</strong> Beisheim School of Management<br />

■ Megatrends 2021 and their implications<br />

<strong>for</strong> supply management: a critical view<br />

Niels Pulles, Dok<strong>to</strong>rand,<br />

University of Twente<br />

Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung<br />

Best Cost Sourcing im Kontext von Globalisierung, Nachhaltigkeit und Innovationen<br />

Dr. Stefan Sommer, Vorsitzender des Vorstands (ab Mai 2012), ZF Friedrichshafen AG<br />

■ Entwicklung der weltweiten Warenströme und deren Auswirkungen<br />

■ Synergiepotenziale als Strategieelemente – Jenseits der Volumenbündelung<br />

■ Elemente der Kostenführerschaft im Volumen- und Premiumsegment<br />

■ Erfolgsbeitrag der Einkaufs- und Lieferantenfrüheinbindung in den Innovationsprozess<br />

Hype oder Crash – die Zukunft der E-Mobilität<br />

Dirk Hornickel, Leiter Konzernbeschaffung Powertrain, Volkswagen Aktiengesellschaft<br />

■ Die Entwicklungsschritte der E-Mobilität<br />

■ Die An<strong>for</strong>derungen der Kunden an das Fahrzeug von morgen<br />

■ Die Energiewende und Ihre Folgen für die E-Mobilität<br />

■ Bedeutung und Einfluss des Staates für den au<strong>to</strong>mobilen Wandel<br />

Closing Adress<br />

Prof. Dr. Johannes Walther, Institutsleiter, <strong>IPM</strong><br />

Moderation<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Ulli Arnold,<br />

Universität Stuttgart<br />

■ Lieferantenintegration in Produktionsanläufen<br />

Jan-Philipp Ehlers, Dok<strong>to</strong>rand, Au<strong>to</strong>Uni,<br />

Volkswagen AG<br />

■ Offshore-Sourcing in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

Michael Strempel, Dok<strong>to</strong>rand, Au<strong>to</strong>Uni,<br />

Volkswagen AG<br />

s u p p l y chain management i /2012 85<br />

Programmänderungen vorbehalten!


86<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

Rahmenbedingungen<br />

der Elektromobilität<br />

Thomas Lieber, Leiter Elektro-Traktion, Technische Entwicklung, Volkswagen AG Wolfsburg<br />

Die globalen Rahmenbedingungen wie der Klimawandel,<br />

die Verknappung der fossilen Brenns<strong>to</strong>ffe und die<br />

Urbanisierung er<strong>for</strong>dern ein ganzheitliches Umdenken bezüglich<br />

des Individualverkehrs. Das gesetzte Ziel zur Begrenzung<br />

der Erderwärmung um 2 °C bis zum Jahr 2050<br />

und der damit er<strong>for</strong>derlichen Reduktion der CO 2 -Emissionen<br />

stellen die Mobilitätskonzepte der Zukunft vor neue<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen.<br />

Elektro-Fahrzeuge können hier einen wertvollen Beitrag<br />

leisten, vorausgesetzt der eingesetzte Strom wird auf regenerative<br />

Weise gewonnen.<br />

Laut Statistik werden 80 % aller Fahrzeuge weniger als<br />

60 km pro Tag bewegt. Angesichts dieser Tatsache wird<br />

deutlich, daß die in 2013 eingeführten Volkswagen Elektro<br />

fahrzeuge mit Reichweite von ca. 150 km den überwiegenden<br />

Teil der individuellen Mobilität abdecken können.<br />

Damit können diese wesentlich zu einer Reduzierung der<br />

Lärm- und Abgasemissionen vor allem in den Metropolen<br />

und Ballungsgebieten beitragen.<br />

Neue Heraus<strong>for</strong>derungen und<br />

Handlungsfelder<br />

Hinsichtlich des Einstiegs in die flächendeckende Elektromobilität<br />

stellt sich Volkswagen einer ganzen Reihe von<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen, die weit über die bloße Entwicklung<br />

und Produktion von E-Fahrzeugen hinausgehen. Hier wäre<br />

die Entwicklung innovativer, mobiler Online-Dienste und<br />

neuer, effizienter Mobilitätskonzepte aber auch die Integration<br />

regenerativer Energie zu nennen.<br />

Die Elektro-Au<strong>to</strong>s von Volkswagen werden zukünftig<br />

stärker untereinander und mit ihrer Umwelt vernetzt sein.<br />

Dies führt nicht nur für den Kunden zu einer deutlichen<br />

Kom<strong>for</strong>tsteigerung, sondern dient auch einer reichweitenoptimierten<br />

Fahrzeugverfügbarkeit. Der Fahrer erhält<br />

über das auf seiner Route vorausliegende Verkehrsgeschehen<br />

einen deutlich aktuelleren Überblick und kann damit<br />

rechtzeitig wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen. Darüber<br />

hinaus wird er zukünftig in die Lage versetzt werden,<br />

die besonders in den Metropolen überlastete Verkehrsinfrastruktur<br />

effizienter zu nutzen, was ebenfalls zu einer<br />

Reduzierung des Verkehrsaufkommens führt.<br />

Hinsichtlich der regenerativen Stromerzeugung beschränkt<br />

Volkswagen sein Engagement nicht nur auf<br />

diverse Partnerschaften und Kooperationen mit Stromer-<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

THOMAS LIEBER, Jahrgang<br />

1965, begann seine berufliche<br />

Laufbahn als Leiter Einkauf<br />

bei Philips Electronics.<br />

1999 wechselte er zu Audi<br />

nach Ingolstadt. Bis 2010 verantwortete<br />

er dort diverse<br />

Managementpositionen im<br />

Einkauf, Kundendienst und<br />

in der Technischen Entwicklung.<br />

Im Jahre 2010 wurde Herr Lieber als Leiter der<br />

Elektro-Traktion der Marke Volkswagen nach Wolfsburg<br />

berufen.<br />

Volkswagen AG Wolfsburg<br />

Berliner Ring 2<br />

38440 Wolfsburg<br />

Tel. +49 5361 9-37769<br />

E-Mail: thomas.lieber@volkswagen.de<br />

zeugern, sondern investiert in den Ausbau regenerativer<br />

Energien. Das Unternehmen beteiligt sich direkt an Wind-<br />

und Wasserkraftwerken – zum Beispiel in Emden oder<br />

Brasilien. Im Rahmen der Flottenerprobungen hat Volkswagen<br />

„grünen Strom“ in einem Gesamtpaket mit dem<br />

Au<strong>to</strong> angeboten und prüft derzeit Optionen zur weiteren<br />

Fortführung dieses Konzeptes. Das Thema Elektromobilität<br />

wird von uns ganzheitlich gedacht und umfasst nicht<br />

nur Fahrzeug und Infrastruktur, sondern zielgruppengerechte<br />

Mobilitätsdienstleistungen sowie die Integration<br />

regenerativer Energie. Um all diese Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

meistern zu können, hat Volkswagen 2011 den Startschuss<br />

für den Elektrocampus auf dem Werksgelände in Wolfsburg<br />

gegeben. Hier wird die gesamte Kompetenz in den<br />

Bereichen Elektrik, Elektronik und Elektro-Traktion gebündelt.<br />

In diesem Kompetenzcenter werden über 1.700<br />

Menschen arbeiten.


Erwartungen an die<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

mobilität der Zukunft<br />

Prof. Dr. Burkhard Göschel, Chief Technology Officer, Magna International<br />

Die Gesellschaft im Wandel<br />

Das Verlangen der Menschen nach Wohlstand und das<br />

steigende Bevölkerungswachstum, vor allem in Städten und<br />

stadtnahen Gebieten, sind die Triebfedern für die enormen<br />

Zuwachsraten der Mobilität in Wachstumsmärkten wie<br />

China und Indien. Dabei werden die Bedingungen der neuen<br />

Megacities das Umfeld der Mobilität völlig neu beschreiben.<br />

Es ergeben sich aus den global unterschiedlich ausgeprägten<br />

sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbe dingungen<br />

und Trends für die Zukunft unterschiedliche Szenarien ,<br />

welche von „kosteneffizienter Mobilität“ bis zur „Premiumklasse<br />

der Mobilität“ mit „Lifestyle Elementen“ und<br />

„Zero Emission “ reichen werden. Connectivity gewinnt in<br />

allen Lebensbereichen an Bedeutung. „Always on“ ist ein<br />

wesentlicher Schlüssel zur Tür in die Zukunft, sowohl für<br />

den Endkunden als auch für die zukünftigen Beteiligten.<br />

Auswirkungen auf das Au<strong>to</strong>mobil<br />

Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie steht insgesamt vor einem<br />

Wandel . Aus den Erwartungen der Gesellschaft sind zwei<br />

Fak<strong>to</strong>ren wesentlich: der Wechsel in der Antriebstechnologie<br />

und der zunehmende Grad der Vernetzung.<br />

Bei den Antriebstechnologien weist der Weg zu effizienten<br />

aber gleichzeitig kostenverträglichen Systemen, die über<br />

Hybridsysteme wie Plug in Hybrid oder kosteneffiziente<br />

Hybridsysteme dargestellt werden. Das reine Elektro fahrzeug,<br />

insbesondere mit eigener, spezifischer Architektur,<br />

wird in den Ballungszentren zum Bestandteil der Mobilitätskonzepte<br />

werden. Hier gilt es, die Effizienz der Systeme<br />

maßgeblich zu steigern. Durch die steigende Elektrifizierung<br />

des Gesamtsystems Fahrzeug ergibt sich die zunehmende<br />

Bedeutung der In<strong>for</strong>mations- und Kommunikationstechnologie<br />

(IKT) für die Mobilität der Zukunft.<br />

Connectivity – Hochwertige Unterstützung<br />

in jeder Situation?<br />

IKT im Fahrzeug und das Zusammenspiel von Internet<br />

und Fahrzeug ermöglichen einen neuen Zugang zu Mobilität.<br />

Es werden durch Connectivity immer mehr Endkunden-<br />

relevante Funktionen und Funktionalitäten realisiert, wie<br />

eine weitere Steigerung der Effizienz des Fahrzeugeinsatzes ,<br />

aktive Sicherheit sowie Fragen der persönlichen Wünsche<br />

des Fahrers zu der Einbindung in das Umweltgeschehen.<br />

Durch die Vernetzung des Fahrzeuges ergeben sich auch<br />

Referent<br />

PROF. DR.-ING. BURK-<br />

HARD GÖSCHEL war in den<br />

Jahren 2000 bis 2006 als Vorstand<br />

der BMW Group verantwortlich<br />

für die Ressorts<br />

Forschung, Entwicklung und<br />

Einkauf. Seit 2007 ist er CTO<br />

des Zulieferkonzerns Magna<br />

International.<br />

Prof. Dr. Burkhard Goeschel<br />

MAGNA International<br />

Magna-Straße 1, A-2522 Oberwaltersdorf<br />

Tel. +43 2253 600 1411<br />

E-Mail: burkhard.goeschel@magna-europe.com<br />

www.magna.com<br />

neue An<strong>for</strong>derungen an die Schnittstelle zwischen Mensch<br />

und der Maschine Fahrzeug, die als neuartige Platt<strong>for</strong>m für<br />

eine vernetzte Welt gesehen werden kann. Daraus entstehen<br />

neue Möglichkeiten und Handlungsfelder in der Systemarchitektur<br />

des Fahrzeuges mit neuer Gestaltung von Bedienung<br />

und Anzeigen. Daneben wird die Leistungs fähigkeit<br />

der Software und das dazu notwendige Know-how einen<br />

wesentlichen Beitrag in der Wertschöpfung zu einem zum<br />

Endkunden orientierten Service darstellen.<br />

Geschäftsmodelle<br />

Die Geschäftsmodelle werden sich dadurch in der Zukunft<br />

verändern. Die Kommunikation der Mobilitätsteilnehmer<br />

mit der Außenwelt wird neue Spieler in die Welt<br />

der Mobilität bringen, die die Schwerpunkte der Wertschöpfung<br />

und die Innovationsgeschwindigkeit ihren Erfahrungen<br />

anpassen. Deren Geschäftsmodelle beruhen auf dem<br />

Management von Daten. Über diese Schiene sind weitere<br />

funktionale Erweiterungen für den Endkunden vorstellbar.<br />

Der Mensch rückt in den Mittelpunkt von Service und<br />

Zahlungsstrom. Die bestimmenden Fak<strong>to</strong>ren der Indus trie<br />

werden Einfachheit, Robustheit, Geschwindigkeit, Grad<br />

der Vernetzung und Echtzeitfähigkeit sein.<br />

s u p p l y chain management i /2012 87


88<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

materialien und<br />

Technologien für Energie-<br />

effiziente<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Fahrzeuge<br />

Dr. Joachim Simon, Vice President Au<strong>to</strong>motive and Transportation, Bayer MaterialScience AG<br />

Neue Kunsts<strong>to</strong>ffe sind selten geworden und neue<br />

Eigen schaftsprofile umso mehr. Energieeffizienz in der<br />

Herstellung und dem Gebrauch ist daher mittlerweile<br />

neben der ubiquitären Kostenbetrachtung der wesentliche<br />

Motivations fak<strong>to</strong>r für Innovationen bei Kunsts<strong>to</strong>ffmaterialien,<br />

Systemlösungen und deren Verarbeitungstechnologien<br />

für Au<strong>to</strong>mobile und Transportfahrzeuge.<br />

Die Bayer MaterialScience AG entwickelt seit Jahrzehnten<br />

in den Werks<strong>to</strong>ffklassen der Polyurethane und Polycarbonate<br />

auf globaler Basis industriespezifische Teile- und<br />

Systemlösungen in Form von Lackrohs<strong>to</strong>ffen, Reaktivbausteinen,<br />

technischen Thermoplasten sowie Platten-und<br />

Folienhalbzeugen .<br />

Während die Materialien für wasserbasierte und<br />

lösungsmittelarme PUR-Lacke ebenso wie umweltfreundliche<br />

Schaumsysteme heute technologischer Au<strong>to</strong>mobilstandard<br />

geworden sind, stehen thermoplastbasierte<br />

LED-Beleuchtungssysteme und Lichtleiter im Innen- und<br />

Außenraum der Fahrzeuge noch in einer steilen Wachstumskurve.<br />

Die Material- und Verarbeitungstechnologieentwicklungen<br />

bestimmen hierbei letztlich die Dauergebrauchseigenschaften,<br />

Designan<strong>for</strong>derungen, optischen An<strong>for</strong>derungen sowie<br />

die Erfüllung der konstruktiven Bedingungen wie Wärmestandfestigkeit<br />

und Wärmeableitung dieser energieeffizienten<br />

Beleuchtungstechnologie.<br />

Produktionszykluszeiten bei Kunsts<strong>to</strong>fflinsensystemen<br />

werden durch neue Verarbeitungskonzepte serientauglich<br />

verkürzt.<br />

Gewichtsersparnis, Wärmeisolationsvorteile, Design-<br />

und Integrationsoptionen er<strong>for</strong>dern transparente Polycarbonat-Verscheibungssysteme<br />

(„glazing“) im Seiten- und Heckbereich,<br />

besonders aber in integrierten Dachsystemen. Eine<br />

komplett integrierte „all-in-one“ Heckklappen-Studie von<br />

Bayer zeigte hierbei erstmals das Maximum der Integration<br />

von Heckfunktionen in einer gleichzeitig transparenten und<br />

schwarz hochglänzenden einteiligen Heckkonstruktion.<br />

Verbrauchsgetriebene „lightweight“ Konzeptionen für<br />

zukünftige neue Antriebs<strong>for</strong>men er<strong>for</strong>dern hierbei auch<br />

Außenanbauteile, Dachsystemteile und Dachmodule in<br />

Wagenfarbe und speziell in Hochglanz-Optiken.<br />

Zukunftsfahrzeuge mit ganz oder teilweise elektrifiziertem<br />

Antriebsstrang und Batterien auf Lithium-Ionen-Basis<br />

Referent<br />

DR. JOACHIM SIMON,<br />

Jahrgang 1966, begann seine<br />

industrielle Laufbahn 1994 im<br />

Zentralbereich Forschung der<br />

Bayer AG. Dort übernahm er<br />

eine Bayer AG Holding Stabsstelle<br />

zur Strategieentwicklung<br />

des MaterialScience-<br />

Geschäftes . Seit Ende 2009<br />

verantwortet er in Europa,<br />

Afrika und Lateinamerika als Marketing- und Geschäftssegment-Leiter<br />

das „Au<strong>to</strong>motive and Transportation“<br />

Branchengeschäft der Geschäftseinheit Polycarbonat.<br />

Bayer MaterialScience Aktiengesellschaft<br />

Dr. Joachim Simon<br />

Leverkusen, B207<br />

Tel. +49 214 30 67319<br />

E-Mail: joachim.simon@bayer.com<br />

www.bayermaterialscience.com<br />

werden in zunehmendem Maß als „Elektroartikel“ sowohl<br />

die au<strong>to</strong>mobiltypischen Mechanik-An<strong>for</strong>derungen in einem<br />

sehr breiten Temperaturbereich erfüllen müssen, als auch<br />

während Fahrt- und Ladevorgang Flammschutz-An<strong>for</strong>derungen<br />

Rechnung tragen, die in dieser Form heute noch<br />

nicht im Fokus stehen. Flammgeschützte Batteriegehäusewerks<strong>to</strong>ffe<br />

sowie deren Systemlösungen mit Faser- oder<br />

Mineralverstärkung werden daher an Bedeutung gewinnen.<br />

Während die An<strong>for</strong>derungen für Oberflächenqualitäten<br />

besonders im Innenraum wieder zunehmen, entsteht gleichzeitig<br />

die Forderung nach der Reduktion oder dem Wegfall<br />

von Lackierschritten, sowie die kosteneffiziente Kombination<br />

von Spritzguss und Lackierung (Direct Coating) im<br />

Spritzgusswerkzeug. Neue Verarbeitungs- und Materialentwicklungen<br />

ermöglichen hier Serienlösungen der Zukunft.


Künftige Verteilung<br />

Handhabung von Komplexität<br />

Auf Worte folgen Taten: die Zahl der seriengefertigten<br />

Elektroau<strong>to</strong>s auf dem Markt steigt kontinuierlich. Insbesondere<br />

französische, chinesische und japanische Au<strong>to</strong>mobilkonzerne<br />

haben die Elektromobilität als Wachstumsfeld<br />

definiert und versuchen durch ihren frühen Markteintritt<br />

einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.<br />

Die Tatsache, dass für Elektroau<strong>to</strong>s im öffentlichen Bereich<br />

allerdings (noch) keine annähernd zum vorhandenen<br />

Tankstellennetz vergleichbare Schnellladeinfrastruktur<br />

vorhanden ist, führt dazu, dass das Laden im privaten<br />

und gewerblichen Bereich zu einer interessanten Alternative<br />

wird. Vor diesem Hintergrund <strong>for</strong>miert sich zurzeit<br />

ein Markt, in dem sich Energieversorger, Hersteller<br />

von Ladeinfrastruktur und Hardwarekomponenten (z. B.<br />

Ladekabel, Smart Meter), Installations- und Telekommunikationsunternehmen<br />

sowie weitere Dienstleister positionieren.<br />

Erste Au<strong>to</strong>mobilkonzerne wie z. B. Nissan, Renault,<br />

Daimler und Opel haben bereits nationale und internationale<br />

Kooperationen mit Dienstleistern abgeschlossen,<br />

um ihren Kunden neben dem reinen Elektroau<strong>to</strong> weitere<br />

Dienstleistungen, z. B. eine persönliche Ladeinfrastruktur<br />

für die Garage, bieten zu können.<br />

Über KPMG<br />

KPMG ist ein weltweites Netzwerk von Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Beratungsunternehmen mit 145.000 Mitarbeitern<br />

in 152 Ländern. In Deutschland sind wir an mehr als 20<br />

Standorten vertreten. „Cutting through complexity“, so lautet<br />

unser zentrales Versprechen an unsere Mandanten und<br />

Geschäftspartner. Unser Know-how und unsere breite Aufstellung<br />

über viele Disziplinen hinweg gibt unseren Kunden<br />

Sicherheit. Sicherheit, die sie für das Erreichen ihrer Wachstumsziele<br />

benötigen. Mit KPMG haben sie einen Partner, der<br />

nicht nur geschäftliche Möglichkeiten und Chancen aufzeigt,<br />

sondern auch Wege, um künftige Entwicklungen zu beeinflussen<br />

und die Wachstumsrichtung zu steuern. Aus diesem<br />

Grund haben wir eine Branchenspezialisierung für wesentliche<br />

Sek<strong>to</strong>ren unserer Wirtschaft vorgenommen. Dieses<br />

interdisziplinäre Vorgehen bietet den Mandanten geschäfts-<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

energienaher marktrollen<br />

im Elektromobilitätsmarkt<br />

Benjamin Teufel, Manager Consulting, Energy & Natural Resources, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Referent<br />

BENJAMIN TEUFEL arbeitet<br />

als Manager im Bereich Consulting,<br />

Energy & Natural<br />

Resources für die KPMG in<br />

München. Er besitzt sowohl<br />

mehrjährige Beratungserfahrung<br />

im Energie- und<br />

Au<strong>to</strong>mobilsek<strong>to</strong>r als auch<br />

operative Erfahrung im Bereich<br />

Elektromobilität. Seine<br />

Schwerpunkte sind Strategieentwicklung, Prozessdesign,<br />

Produkt- und Geschäftsentwicklung Elektromobilität.<br />

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ganghoferstraße 29, 80339 München<br />

Tel. +49 89 9282 1720<br />

E-Mail: bteufel@kpmg.com<br />

www.kpmg.de<br />

bereichsübergreifende Lösungsansätze für individuelle<br />

Frage stellungen, wovon u. a. die Marktteilnehmer in der<br />

Elektromobilitätsbranche profitieren.<br />

ANZEIGENSCHLUSS<br />

Ausgabe Aviation II/2012<br />

9. Ok<strong>to</strong>ber 2012<br />

AVIATION<br />

TM<br />

s u p p l y chain management i /2012 89


90<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

Innovativer Tester für<br />

Ladesäulen und E-Au<strong>to</strong>s<br />

Lutz Höppner, Global Account Manager, Altran <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Altran Interface Tester<br />

In Wolfsburg beschäftigt sich ein Team von Altran mit<br />

einem weiteren essentiellen Technologiekomplex der E-Mobility,<br />

nämlich der standardisierten Lademöglichkeit unterschiedlichster<br />

Batterie- und Ladesysteme. Ziel ist es, eine<br />

landesweite Infrastruktur mit möglichst effizienten Ladesäulen<br />

zu entwickeln.<br />

Ein Entwicklungsteam von Altran hat in Wolfsburg<br />

kürzlich einen Interface-Tester vorgestellt, der an der<br />

Schnittstelle von Elektroau<strong>to</strong> und Ladesäule den Ladevorgang<br />

der Batterie überwachen und regeln kann. Zugleich<br />

wird der Tester das Verhalten von E-Au<strong>to</strong>s beim Laden<br />

simulieren, ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung<br />

der Ladesäulen und damit für die Energieerzeuger<br />

und -anbieter.<br />

Bedeutsam ist diese Erfindung insbesondere – aber bei<br />

weitem nicht ausschließlich – für die großen Au<strong>to</strong>mobilhersteller:<br />

Sie wollen sicherstellen, dass ihre Fahrzeuge von<br />

allen am Markt verfügbaren Ladesäulen geladen werden<br />

können und auch der er<strong>for</strong>derliche Datenaustausch reibungslos<br />

funktioniert. Das Testgerät hilft aber auch Zulieferern<br />

dadurch, dass die von ihnen gelieferten und in E-Au<strong>to</strong>s<br />

verbauten Komponenten später von der Ladesäule erkannt<br />

werden. Auf der anderen Seite simuliert der Tester für die<br />

Hersteller von Lade säulen das Verhalten der E-Au<strong>to</strong>s beim<br />

Ladevorgang. Schließlich möchte jeder Fahrer eines künftigen<br />

„Stromers“ garantiert wissen, dass er seinen Wagen an<br />

allen Ladesäulen auftanken kann.<br />

Unternehmensprofil Altran<br />

Altran wurde 1982 in Paris gegründet und ist das global<br />

führende Beratungsunternehmen für Innovations- und Ingenieurdienstleistungen.<br />

Altran begleitet seine Kunden bei der<br />

Konzeption und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen<br />

und berät seit über 30 Jahren Marktführer aus den<br />

Bereichen Au<strong>to</strong>mobilbau, Energie, Finanzen, Healthcare,<br />

Luft- und Raumfahrt, Schienen- und Transportwesen sowie<br />

Telekommunikation.<br />

Altran deckt mit seinen Beratungsangeboten sämtliche<br />

Stufen der Projektentwicklung ab, von der strategischen<br />

Planung bis hin zur Serienreife und kann dabei auf umfangreiches<br />

Technologie-Know-how aus vier Solutions zurückgreifen:<br />

Innovative Technologies, Sustainability Products,<br />

Sustainability Concepts sowie Sustainability Enterprise Per<strong>for</strong>mance.<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

LUTZ HÖPPNER, Jahrgang<br />

1969, studierte Luft- und<br />

Raumfahrttechnik an der<br />

Hochschule Bremen. Im Jahre<br />

2001 begann er seine Karriere<br />

bei Altran zunächst als Consultant<br />

im Bereich Infotainment.<br />

In 2003 betreute er als<br />

Key Account Manager den<br />

Kunden Audi und übernahm<br />

die Niederlassungsleitung in Stuttgart in 2005 mit<br />

einem persönlichen Fokus auf den Kunden Porsche.<br />

Nach einer Interims-Geschäftsführerschaft in China im<br />

Jahr 2010 übernahm er die Verantwortung als „Global<br />

Account Manager“ für die weltweite Kundenbeziehung<br />

für den Kunden Volkswagen.<br />

The Global Leader in Innovation<br />

and High-Tech Consulting<br />

Altran <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Schiller Straße 20, 60313 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 21976770<br />

E-Mail: Lutz.Hoeppner@Altran.com<br />

www.altran.com<br />

Altran beschäftigt derzeit weltweit mehr als 17.000 Mitarbeiter<br />

in über 20 Ländern, darunter 15.000 Consultants, und<br />

betreut über 500 Kunden.<br />

In Deutschland hat Altran über 1.000 Mitarbeiter an<br />

10 Stand orten, die eng in das weltweite Kompetenz-Netzwerk<br />

eingebunden sind. Schwerpunktthemen sind unter<br />

anderem innovative sowie nachhaltige Konzepte im Bereich<br />

Energie, Produktentwicklung und Enterprise Per<strong>for</strong>mance.<br />

Altran Group<br />

The Altran Group was founded in Paris and is now the<br />

European market leader in High Technology and Innovation<br />

Consulting and supports its cus<strong>to</strong>mers in the implementation<br />

of future-oriented projects. Altran achieved a turnover<br />

of € 1 420 m in the business year 2011 and employs <strong>more</strong> than<br />

17,000 staff in offices in <strong>more</strong> than 20 countries.


The energy situation in recent years, marked by rising<br />

fuel prices and lower CO 2 emissions imposed by legislation,<br />

are all fac<strong>to</strong>rs that have pushed au<strong>to</strong>makers <strong>to</strong> develop alternative<br />

energy solutions <strong>to</strong> the engine <strong>for</strong> vehicle traction,<br />

enabling the emergence of hybrid vehicles, a manda<strong>to</strong>ry step<br />

in the coming decades be<strong>for</strong>e the advent of the all-electric<br />

vehicle.<br />

Market <strong>for</strong>ecasts indicate that by 2020, 80 % of the European<br />

vehicles will be hybrid type cars, and <strong>more</strong> than 50 % of<br />

cars will be equipped with a S<strong>to</strong>p & Start system.<br />

Various functions in the car require powerful power supplies<br />

with a high cyclelife. The solutions adopted <strong>to</strong>day are<br />

either Lead or NiMH oversized batteries (bringing about significant<br />

embedded masses and volumes) or supercapaci<strong>to</strong>rs.<br />

We have developed in the research center of Hutchinson<br />

supercapaci<strong>to</strong>rs that offer a high energy density (≥ 6 Wh/kg),<br />

capable of responding <strong>to</strong> the problem of start-restart.<br />

Safety and cost of the systems have been key parameters<br />

in our development, which is the reason why we opted <strong>for</strong> an<br />

aqueous technology. Unlike ace<strong>to</strong>nitrile-based electrolytes<br />

typically used in supercapacitive systems, our aqueous electrolyte<br />

is non-<strong>to</strong>xic, non flammable and non-volatile, which<br />

are undeniable benefits in terms of safety <strong>for</strong> an electrical<br />

energy s<strong>to</strong>rage system embedded in a vehicle. Moreover, the<br />

aqueous medium is also interesting in terms of stability at<br />

higher temperatures.<br />

The aqueous electrolyte is characterized by an accessible<br />

potential window lower than that of organic electrolytes,<br />

from then on the optimization of the electrode capacitance<br />

is one of the key of our high energy density products. Of<br />

course, aqueous media are prone <strong>to</strong> corrosion phenomena,<br />

there<strong>for</strong>e a special attention has paid <strong>to</strong> protect the systems<br />

against corrosion side reactions, improving the aging of the<br />

systems.<br />

Our systems are currently being validated by our cus<strong>to</strong>mers<br />

and partners (OEMs and vehicle manufacturers) <strong>for</strong><br />

energy management applications.<br />

Company<br />

safe electric s<strong>to</strong>rage:<br />

New generation of supercap<br />

Philippe Sonntag, Vice President <strong>for</strong> Science, Hutchinson <strong>GmbH</strong><br />

HUTCHINSON, 100 % subsidiary of Total, is the world<br />

leader in the field of processing and trans<strong>for</strong>mation of elas<strong>to</strong>mers<br />

and thermoplastic elas<strong>to</strong>mers. The company has very<br />

efficient human and material resources <strong>for</strong> the investigation<br />

and development of new products and materials and <strong>for</strong> developing<br />

new technologies in the elas<strong>to</strong>mers and thermoplastic<br />

elas<strong>to</strong>mers processing industry.<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

Referent<br />

After a PhD in Theoretical<br />

Physics obtained in 1995 in<br />

Strasbourg (France), Philippe<br />

Sonntag worked as a research<br />

associate at the Sheffield Hallam<br />

University (UK) and then<br />

at the University of Essen<br />

(Germany), notably on issues<br />

related <strong>to</strong> polymers processing.<br />

Advisor at Goldschmidt<br />

AG in 1997, he joined Hutchinson in 1999 and became<br />

the scientific direc<strong>to</strong>r of the group in 2009.<br />

Hutchinson SA<br />

2 rue Balzac, 75008 Paris<br />

Tel. +33 6 77 00 37 35<br />

E-Mail: philippe.sonntag@cdr.hutchinson.fr<br />

www.hutchinsonworldwide.com<br />

At the heart of the business of Hutchinson, the development<br />

of new materials is an important part of the activity of<br />

the Research Centre and brings undoubtedly a major differentiating<br />

fac<strong>to</strong>r. The innovative „products“ conducted at the<br />

Research Center also extends over a wide range of industrial<br />

applications in the fields of Au<strong>to</strong>motive, Railway or of Aeronautics.<br />

Finally, the process control remains a key fac<strong>to</strong>r of<br />

the decrease of the products cost.<br />

ARCHIV 2001 bis 2012<br />

Download unter<br />

www.ipm­scm.com<br />

AUTOMOTIVE<br />

TM<br />

s u p p l y chain management i /2012 91


92<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

Innovative Werks<strong>to</strong>ffe öffnen<br />

neue Wege zum Leichtbau<br />

und den nachhaltigen Ein-<br />

stieg in die Elektromobilität<br />

Dr. Gerd Wingefeld, Mitglied des Vorstands, SGL CARBON SE<br />

Der nachhaltige Einstieg in die Elektromobilität ist ohne<br />

die nächste Technologiestufe des Leichtbaus nicht vorstellbar.<br />

Dabei kommt innovativen Werks<strong>to</strong>ffen eine besondere<br />

Bedeutung zu. Neben der Weiterentwicklung der bisherigen<br />

etablierten Materialklassen, wie Stahl und Leichtmetalle,<br />

eröffnen sich aber hier erstmals Möglichkeiten,<br />

Strukturbauteile aus Karbonfaser-Verbundwerks<strong>to</strong>ffen in<br />

industrielle Großserien einzuführen, um die ehrgeizigen<br />

CO 2 -Reduktionsziele zu erreichen.<br />

Nachdem bereits heute Karbonfaser-Verbundwerks<strong>to</strong>ffe<br />

die Materialklasse der Wahl bei Strukturbauteilen im Luftfahrtbereich<br />

darstellen, stehen wir derzeit am Beginn des<br />

industriellen Einsatzes im Au<strong>to</strong>mobilbereich. Alle namhaften<br />

Hersteller weltweit beschäftigen sich aktuell mit diesem<br />

Werks<strong>to</strong>ff und prüfen dessen Eignung für die Serienfertigung.<br />

Dabei gilt es, entlang der Wertschöpfungskette noch<br />

beträchtliche Entwicklungshürden zu überwinden. Neben<br />

der kostenoptimierten Großserienfertigung von industriellen<br />

Karbonfasern für den au<strong>to</strong>mobilen Bereich steht die Entwicklung<br />

von serientauglichen Fertigungsprozessen mit kurzen<br />

Taktzeiten im Zentrum der Entwicklung. Die er<strong>for</strong>derliche<br />

Pre<strong>for</strong>m-Technologie wird weiter helfen, die Einsatzfak<strong>to</strong>ren<br />

der Karbonfaser zu optimieren und die Verlustmengen<br />

weiter zu minimieren. Hierbei kommt es besonders auf die<br />

enge interdisziplinäre Vernetzung der Entwicklungsarbeiten<br />

von der chemischen Polymerentwicklung als Matrixkomponente,<br />

der Optimierung der Karbonfasern, inklusive der<br />

angepassten Oberflächenaktivierung und Beschichtung in<br />

Verbindung mit textilen Verarbeitungsprozessen bis hin zu<br />

großtechnischen Formgebungsverfahren an. Nur so wird es<br />

gelingen, die heute noch vielfach einem Großserieneinsatz<br />

entgegenstehenden prohibitiven Kosten für Bauteile aus<br />

Karbonfaserverbundwerks<strong>to</strong>ffen deutlich zu reduzieren.<br />

SGL Carbon ist das einzige europäische Unternehmen,<br />

welches heute über die komplette Wertschöpfungskette,<br />

von der organischen Polymerfaser über die Karbonfaser,<br />

und den daraus hergestellten textilen Gelegen als auch den<br />

Verbundwerks<strong>to</strong>ffen verfügt. Neben dem Thema Leichtbau<br />

kommt mit der Einführung der E-Mobilität der Batterieentwicklung<br />

eine besondere Bedeutung zu.<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

DR. GERD WINGEFELD,<br />

Jahrgang 1958, begann<br />

seine berufliche Laufbahn<br />

in der Material<strong>for</strong>schung<br />

der Hoechst AG. Es folgten<br />

mehrere Leitungsfunktionen<br />

im In- und Ausland in den<br />

Bereichen F&E und Operations.<br />

2002 wechselte Gerd<br />

Wingefeld zu SGL Carbon<br />

und ist seit 2008 als Mitglied des Vorstands verantwortlich<br />

für „Technology & Innovation“.<br />

SGL CARBON SE<br />

Rheingaustraße 182 · 65203 Wiesbaden<br />

Tel. +49 611 6029 280<br />

E-Mail: gerd.wingefeld@sglcarbon.de<br />

www.sglgroup.com<br />

SGL Carbon, mit der breiten Kompetenz als Anodenmaterialhersteller<br />

auf Basis von Kohlens<strong>to</strong>ff für Konsumer-<br />

Elektronikprodukte, arbeitet hier mit Partnern an dem<br />

Batterie system der Zukunft. Anodenmaterialien auf Kohlens<strong>to</strong>ff-Basis<br />

werden unserer Überzeugung nach auch für<br />

au<strong>to</strong>mobile Anwendungen die Materialbasis der Zukunft<br />

sein.<br />

Wenn auch heute noch viele Heraus<strong>for</strong>derungen bis zu<br />

einem breiten industriellen Einsatz von Karbonfaser-Verbundwerks<strong>to</strong>ffen<br />

im Au<strong>to</strong>mobilbau zu meistern sind, so<br />

sind wir von SGL Carbon jedoch davon überzeugt, dass<br />

sowohl an Karbonfasern als auch an Kohlens<strong>to</strong>ffwerks<strong>to</strong>ffen<br />

in au<strong>to</strong>mobilen Hochleistungsbatterien für zukünftige<br />

Elektrofahrzeuge kein Weg vorbeiführen wird.


Auch bei optimistischen Elektrofahrzeug-Szenarien wird<br />

der Verbrennungsmo<strong>to</strong>r in den nächsten zwei Dekaden<br />

noch die vorherrschende Antriebstechnologie bleiben. Die<br />

parallele Entwicklung dieser Technologien bedeutet für die<br />

Au<strong>to</strong>industrie eine gewaltige finanzielle und inhaltliche Heraus<strong>for</strong>derung,<br />

was vermutlich nur finanzstarke, innovative<br />

Unternehmen mit langjähriger Au<strong>to</strong>motive-Erfahrung stemmen<br />

können. Es herrscht jedoch Einigkeit unter allen Beteiligten,<br />

dass die Elektrifizierung von Kraftfahrzeugen in den<br />

nächsten Jahren erheblich an Fahrt gewinnen wird, wobei<br />

die Verknappung der Ölressourcen, gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

und die weltweite Urbanisierung die ausschlaggebenden<br />

Fak<strong>to</strong>ren sein werden.<br />

Als Trend zeichnen sich Einfahrtsbeschränkungen bzw.<br />

Mautzahlungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmo<strong>to</strong>ren in<br />

Mega Cities ab, die zukünftig auch auf kleinere Städte ausgedehnt<br />

werden. Neben anderen Themenfeldern wie Infrastruktur,<br />

Smart Cities und Smart Grids kommt der Batterie<br />

eine Hauptrolle zu, um der Elektromobilität zum Durchbruch<br />

zu verhelfen. Dabei setzen die Hersteller weltweit auf<br />

Lithium-Ionen-Batterien als Energiespeicher. Diese Technik<br />

bietet aktuell die besten Entwicklungschancen im Hinblick<br />

auf Energie- und Leistungsdichte, Lebensdauer, Sicherheit,<br />

Kosten und Qualität. Neue Konzepte wie Lithium-Schwefel-<br />

oder Lithium-Luft-Batterien versprechen eine weitere Steigerung<br />

der Energiedichte gegenüber heute um das Fünf- bis<br />

Zehnfache. Um diese Technologien serienreif zu machen, ist<br />

jedoch noch viel Grundlagen<strong>for</strong>schung zu leisten und ein<br />

Serieneinsatz ist deshalb Stand heute nicht vor Mitte der<br />

nächsten Dekade zu erwarten.<br />

Was das Thema Sicherheit betrifft, so wird diese auf der<br />

Ebene des Batteriesystems durch eine optimale Steuerung<br />

bzw. Regelung der Batterie gewährleistet: Strom, Spannung,<br />

Temperatur und Ladezustand werden über das Batterie-<br />

Management -System (BMS) kontinuierlich erfasst und geregelt.<br />

Die Steuerung bzw. Regelung führt darüber hinaus<br />

zu einer maximierten Batterielebensdauer, die für einen wirtschaftlichen<br />

Einsatz unabdingbar ist.<br />

Unter den genannten Schlüsselerfolgsfak<strong>to</strong>ren ist die<br />

Produktionsqualität eine der größten Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

und bringt einen besonders hohen Entwicklungsaufwand<br />

und Know-how-Einsatz mit: Da eine Li-Ionen-Batterie für<br />

Elektrofahrzeuge aus einer Reihenschaltung von vielen<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

speichertechnologie –<br />

Batterien entscheiden über die<br />

Zukunft von Elektromobilität<br />

Dr. Joachim Fetzer, Executive Vice President, SB LiMotive Co. Ltd., SB LiMotive Germany <strong>GmbH</strong><br />

Referent<br />

DR. JOACHIM FETZER übernahm<br />

nach der Promo tion<br />

im Bereich Elektrotechnik<br />

diverse Funktionen, u. a. als<br />

Geschäftsführer der Vec<strong>to</strong>r<br />

Consulting <strong>GmbH</strong>, bei der<br />

Robert Bosch <strong>GmbH</strong> als Abteilungsleiter<br />

sowie als Leiter<br />

des Projekthauses Batterie .<br />

Seit 2008 ist er Executive<br />

Vice President von SB LiMotive und verantwortlich<br />

für Engineering , Quality Management und Corporate<br />

Planning.<br />

SB LiMotive Germany <strong>GmbH</strong><br />

Postfach 300 220<br />

70442 Stuttgart<br />

Tel. +49 711 55320-0<br />

E-Mail: info@de.sblimotive.com<br />

www.sblimotive.de<br />

Einzelzellen besteht, ist eine wesentliche Voraussetzung<br />

für eine hohe Lebensdauer, dass alle Zellen über die gesamte<br />

Betriebszeit gleiche Eigenschaften aufweisen. Hier<br />

ist entscheidend, dass die Zellen mit einer äußerst hohen<br />

Präzision und einer geringen Fertigungs<strong>to</strong>leranz hergestellt<br />

werden.<br />

Nicht zuletzt wird der Erfolg von Elektroau<strong>to</strong>s ganz wesentlich<br />

von ihrem Preis abhängen und die Batterie ist dabei<br />

die teuerste Komponente. Die Batteriekosten können durch<br />

verbesserte Kathoden- und Anodenmaterialien, durch Optimierung<br />

der Fertigungsverfahren sowie eine Standardisierung<br />

der Batteriezellen und dem damit verbundenen Stückzahlfak<strong>to</strong>r<br />

wesentlich reduziert werden.<br />

s u p p l y chain management i /2012 93


94<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

PLm im Zusammenspiel<br />

mit Faserverbundtechnologie<br />

Dr.-Ing. Arne Ostermann, Head of Research & Technology, CIMPA <strong>GmbH</strong><br />

Handhabung von Komplexität<br />

Die Komplexität von Systemen, hängt von der Anzahl<br />

der Elemente, deren Vernetzung den enthaltenen In<strong>for</strong>mationen<br />

sowie den Interaktionen intern als auch mit ihrer<br />

Umgebung ab. Alle industriellen Bereiche werden heute<br />

durch In<strong>for</strong>mationssysteme unterstützt, um mit komplexen<br />

Systemen mit eingebetteter Intelligenz immer weitreichendere<br />

Aufgaben zu erfüllen. Die Komplexität der Lösungen,<br />

in Verbindung mit unterschiedlicher Herkunft und Entstehungszeitpunkten,<br />

verhindert per se singuläre Gesamtsysteme<br />

– und erzwingt eine Vielzahl von Komponenten, die<br />

optimal zusammenwirken.<br />

In der Produktentwicklung werden heute produktrelevante<br />

In<strong>for</strong>mationen konsequent erfasst und den Beteiligten<br />

stets aktuell und an jedem Standort effizient bereitgestellt.<br />

Das Ziel ist die Vermeidung unproduktiver Tätigkeit<br />

und die Parallelisierung von Prozessschritten. „Product<br />

Lifecycle Management“ (PLM) bezeichnet den Ansatz, die<br />

Benutzer, Prozesse und Technologien zu integrieren und<br />

somit Zeit, Kosten und Qualität von der Produktidee bis<br />

zur Entsorgung zu optimieren. Durch die heutige Reife der<br />

Komponenten erscheint der Lösungstransfer im PLM zwischen<br />

Industrien zunehmend als sinnvoll und möglich.<br />

Faserverbundtechnologie als<br />

Komplexitätstreiber<br />

Im allgemeinen Effizienzstreben hilft PLM auf Prozessebene,<br />

während im Physischen z. B. Nanotechnologie und<br />

Leichtbau – und hier speziell Faserverbundstrukturen –<br />

zum Tragen kommen. Die Faserverbundtechnologie (FVT),<br />

zunächst in Raumfahrt und Freizeitindustrie eingesetzt,<br />

setzt sich im Flugzeug- und Au<strong>to</strong>mobilbau weiter durch.<br />

Während sich der Einsatz im Flugzeugbau, getrieben durch<br />

hohe Gewichtsrelevanz, einem momentanen Maximum nähert,<br />

liegt das Wachstum im Au<strong>to</strong>motive weiter auf hohem<br />

Niveau. Zunehmende Technologiereife erlaubt nun ausreichende<br />

Produktionsraten mit guter Wiederholgenauigkeit,<br />

verlässliche Qualitätsprüfungen, Vollau<strong>to</strong>matisierungen<br />

von Fertigungs verfahren sowie eine Materialverfügbarkeit,<br />

die auch wirtschaftliche Massenfertigung erlaubt.<br />

Technologiespezifika bedingen allerdings die Adaption<br />

im begleitenden PLM. Durch den Lagenaufbau und<br />

dessen Auswirkung in der Fertigung müssen in Planung,<br />

Konstruktion und Fertigung zusätzliche In<strong>for</strong>mationen<br />

verarbeitet werden. Die Optimierungsmöglichkeiten sind<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

ARNE OSTERMANN, Jahrgang<br />

1970, begann seine berufliche<br />

Laufbahn bei Mercedes<br />

Benz im Bereich der Fabrikplanung<br />

und -simulation.<br />

Es folgten diverse Planungs-<br />

und Leitungsfunktionen in<br />

verschiedenen Dienstleistungsunternehmen<br />

mit Logistik-,<br />

Fertigungs- und Faserverbundthemen<br />

bei der Hermes Logistik Gruppe und<br />

CIMPA . Ende 2011 wurde er zum Head of Research &<br />

Technology ernannt.<br />

CIMPA <strong>GmbH</strong><br />

Notkestraße 11, 22607 Hamburg<br />

Tel. +49 40 88130260<br />

E-Mail: arne.ostermann@airbus.com<br />

www.cimpa.com<br />

sehr viel umfangreicher, mit der Folge entsprechenden<br />

Planungsitera tionen. Ein um den Fak<strong>to</strong>r 10 bis 100 höherer<br />

Planungs- und Dokumentationsaufwand ist realistisch.<br />

Dem Änderungsmanagement kommt eine enorme Bedeutung<br />

zu, zumal Simulationen und spezifische Fertigungsaspekte<br />

gravierende Rückwirkungen auf Konzeption und<br />

Gestaltung haben. Ohne technologie- und firmenspezifisch<br />

angepasste PLM-Lösungen ist eine erfolgreiche FVT-Einführung<br />

nicht vorstellbar.<br />

CIMPA<br />

Als Tochterunternehmen von Airbus SAS bietet CIMPA<br />

Dienstleistungen rund um den Produktlebenszyklus an: Integration<br />

von Geschäftsprozessen, -methoden und IT-Werkzeugen<br />

bei Herstellern, Zulieferern und Betreibern. CIMPA<br />

verfügt über 17 Jahre Erfahrung in der Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />

Unser Ziel ist es, den Kunden Effizienzsteigerung<br />

über den gesamten Lebenszyklus und damit Wettbewerbsvorteile<br />

zu bieten.


Elektrische Heiz beschich -<br />

tun gen auf Basis von<br />

Kohlens<strong>to</strong>ff-super-Kompositen<br />

Dr. Walter Schütz, Geschäftsführer, FutureCarbon <strong>GmbH</strong><br />

FutureCarbon ist auf die Entwicklung und Herstellung<br />

von Kohlens<strong>to</strong>ff-Nanomaterialien und ihre Veredelung zu<br />

sogenannten „Carbon-Super-Kompositen“ als Vorprodukte<br />

für die weiterverarbeitende Industrie spezialisiert. Carbon-<br />

Super-Komposite sind Kombinationswerks<strong>to</strong>ffe, die die besonderen<br />

Eigenschaften der Kohlens<strong>to</strong>ff-Nanomaterialien<br />

in der makroskopischen Welt der realen Anwendungen zur<br />

Entfaltung bringen. Die Produktion aller unserer Materialien<br />

erfolgt in industriellem Maßstab.<br />

Das Produkt Carbo e-Therm ist eine Heizbeschichtung auf<br />

Basis von Kohlens<strong>to</strong>ff-Nanomaterialien, die speziell für den<br />

Betrieb mit gefahrloser Niederspannung entwickelt wurde.<br />

Im Vergleich zu konventionellen Heizlösungen bietet<br />

Carbo e-Therm viele Vorteile:<br />

n einfachste Applikation, wie eine Beschichtung manuell<br />

oder maschinell zu verarbeiten,<br />

n Beheizung von beliebig ge<strong>for</strong>mten Oberflächengeometrien,<br />

n höchste elektrische Sicherheit durch Betrieb mit ungefährlicher<br />

Niederspannung,<br />

n Niederspannungsquellen sind direkt nutzbar, wie z. B.<br />

12V/24V-Bordnetze, Solarstrom,<br />

n einfachster elektrischer Anschluss,<br />

n einfachste Kontrolle und Steuerung,<br />

n hohe Heizleistung bei niedrigen Versorgungsspannungen,<br />

n vollkommen gleichmäßige Erwärmung großer Flächen<br />

ohne „Hot Spots“,<br />

n sehr kostengünstig im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Heizsystemen.<br />

Carbo e-Therm-Heizschichten sind mechanisch sehr<br />

robust . Je nach Produktart zeigen sie eine sehr gute Dauerelastizität<br />

oder hohe Härte und zeichnen sich durch ausgezeichnete<br />

Wasser- sowie Alkalibeständigkeit aus.<br />

Die Produktvariante CarboImpreg ermöglicht die Imprägnierung<br />

von rauen oder saugfähigen Oberflächen unterschiedlichster<br />

Materialien, wie zum Beispiel Leder oder<br />

Texti lien. Die imprägnierten Oberflächen können durch Anlegen<br />

einer ungefährlichen Kleinspannung (z.B. 12V oder<br />

24V) elektrisch beheizt werden. Im Gegensatz zu einer Beschichtung<br />

dringt CarboImpreg in die Materialoberfläche<br />

ein und verbindet sich innig mit dem Material. Auf diese<br />

Weise bleibt die uneingeschränkte Verarbeitungsfähigkeit<br />

des Materials erhalten. Außerdem wird eine sehr hohe Strapazierfähigkeit<br />

in der Anwendung erreicht.<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

Referent<br />

DR. WALTER SCHÜTZ begann<br />

nach dem Studium der<br />

Physik an der Universität<br />

Bayreuth sowie anschließender<br />

Promotion seine berufliche<br />

Karriere 1997 bei<br />

Mannesmann. Als Senior<br />

Technology Manager war er<br />

verantwortlich für Kohlens<strong>to</strong>ff<br />

Nanomaterialien sowie<br />

Wassers<strong>to</strong>ff- und Brenns<strong>to</strong>ffzellentechnik. 2002<br />

gründete er die FutureCarbon <strong>GmbH</strong> und ist seitdem<br />

Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

FutureCarbon <strong>GmbH</strong><br />

Gottlieb-Keim-Str. 60<br />

95448 Bayreuth<br />

Tel. +49 921 507 388-0<br />

E-Mail: info@future-carbon.de<br />

www.future-carbon.de<br />

Anwendungsschwerpunkte von Carbo e-Therm und<br />

Carbo Impreg liegen in folgenden Bereichen: Au<strong>to</strong>motive,<br />

Batterietechnik, Energieversorgung, Gebäudetechnik, Luft-<br />

und Raumfahrttechnik, Maschinen- und Anlagenbau und<br />

Umwelttechnik.<br />

Mit Carbo e-Therm und CarboImpreg ist es sehr kom<strong>for</strong>tabel<br />

möglich, auch kompliziert ge<strong>for</strong>mte Geometrien<br />

einfach zu beheizen, wie z.B. Interieurteile in Fahrzeugen<br />

wie Türverkleidungen, Lenkrad, Mittelkonsole, Armauflage.<br />

Im Sitzbereich entfalten die Produkte ihr enormes Potenzial,<br />

weil hier z. B. Aufheizzeiten von wenigen Sekunden realisiert<br />

werden können. Alle Anwendungen zeigen außerdem<br />

enormes Energiesparpotenzial, da die Wärme gezielt und<br />

sehr oberflächennah erzeugt wird. Somit eignet sich Carbo<br />

e-Therm/CarboImpreg nicht nur für den Einsatz als Kom<strong>for</strong>tfunktion<br />

in bestehenden Fahrzeugkonzepten sondern<br />

auch als innovative Heizlösung in Elektrofahrzeugen.<br />

s u p p l y chain management i /2012 95


96<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

mit Innovation neue<br />

Geschäftsfelder<br />

Dr.-Ing. Kersten Chris<strong>to</strong>ph Link, Technischer Vorstand, Eisenmann AG<br />

Die Fähigkeit zur ständigen Innovation ist der größte<br />

Wettbewerbsvorteil über den wir in den etablierten Industriegesellschaften<br />

verfügen. Nur mit der konsequenten Umsetzung<br />

neuer Ideen und der Stärkung von Forschung und<br />

Entwicklung wird es uns gelingen, diesen Vorsprung zu<br />

halten.<br />

Wie wichtig die konsequente Verfolgung neuer Ideen ist,<br />

zeigt die Firmengeschichte der Eisenmann AG. Schon die<br />

Gründung vor 60 Jahren ging zurück auf einige bahnbrechende<br />

Erfindungen zur künstlichen Holztrocknung, die<br />

den Firmengründer dazu veranlassten, ein eigenes Ingenieurbüro<br />

und kurz darauf auch eine erste Fertigung für<br />

Trocknungsanlagen und später auch Lackieranlagen zu<br />

gründen.<br />

Neben zahlreichen neuen Produktentwicklungen waren<br />

aber auch innovative Dienstleistungen, wie z. B. die ersten<br />

Betreibermodelle im Lackieranlagenbereich, Grundlage für<br />

immer neue Geschäftsfelder.<br />

Diese Geschäftsfelder haben sich immer dann erfolgreich<br />

entwickelt, wenn zwei Dinge zusammenkamen:<br />

Zunächst musste das neue Geschäftsfeld einer gewissen<br />

technologischen Logik folgen, d. h. aufbauend auf vorhandenem<br />

technischen Know-how musste die neue Technologie<br />

beherrschbar sein. Gleichzeitig war aber auch ein<br />

Marktumfeld notwendig, dass diese technischen Lösungen<br />

nachhaltig benötigte.<br />

Das Beispiel Carbonfaser<br />

Dies lässt sich sehr gut am Beispiel „Herstellung von<br />

Carbonfaser“ aufzeigen. Auf Grund langjähriger Erfahrungen<br />

im Trockner- und Ofenbau für die Lackierindustrie<br />

verfügte Eisenmann über umfangreiches Know-how in der<br />

Prozessstabilität und Temperaturgenauigkeit von thermischen<br />

Prozessen.<br />

Das hier vorhandene Know-how ließ sich hervorragend<br />

auf die Fertigung von Carbonfaser übertragen und so hat<br />

Eisenmann vor neun Jahren die erste Anlage zur Carbonfaseroxidation<br />

gebaut.<br />

Durch die Einführung neuer Strömungskonzepte und<br />

durch die energetische Einbindung der komplexen Abluftreinigung<br />

ist es gelungen, sich hier von den etablierten<br />

Wettbewerbern deutlich abzuheben. Zwischenzeitlich wurden<br />

bereits mehr als 80 Oxidationsöfen realisiert. Neben<br />

der technologischen Weiterentwicklung wurde dieses Geschäftsfeld<br />

auch strategisch weiterentwickelt. So ist Eisenmann<br />

nach der Übernahme der Ruhstrat <strong>GmbH</strong> im letzten<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Jahr nun in der Lage, den gesamten Herstellungsprozess<br />

der Carbonfaser aus einer Hand anzubieten.<br />

Dem Werks<strong>to</strong>ff Carbonfaser kommt für die Entwicklung<br />

der Au<strong>to</strong>mobilindustrie eine sehr gewichtige Rolle zu.<br />

Zukünftige Leichtbaukonzepte zur Vorbereitung der<br />

Elektro mobilität und Realisierung von Spriteinsparungen<br />

bauen auf dem Werks<strong>to</strong>ff auf. Somit ist auch die Marktnachfrage<br />

vorhanden, die aus einer Innovation ein zukünftiges<br />

Geschäftsfeld macht.<br />

Zur Firma<br />

erschließen<br />

Referent<br />

DR.-ING. KERSTEN<br />

CHRISTOPH LINK, Jahrgang<br />

1966, arbeitete zunächst<br />

an der TU Karlsruhe<br />

und am M.I.T. in Cambridge<br />

Massachusetts , bevor er 1996<br />

seine berufliche Laufbahn<br />

bei EISENMANN begann. Es<br />

folgten diverse Leitungsfunktionen,<br />

bevor er 2006 zum Geschäftsführer<br />

der Eisenmann Anlagenbau <strong>GmbH</strong> & Co.<br />

KG ernannt und 2008 zum Technischen Vorstand der<br />

Eisenmann AG berufen wurde.<br />

Eisenmann AG<br />

Tübinger Straße 81<br />

71032 Böblingen<br />

Tel. +49 7031-782102<br />

E-Mail: inge.weitmann@eisenmann.com<br />

www.eisenmann.com<br />

Die Eisenmann AG ist ein international führender Anlagenbauer<br />

in den Bereichen Oberflächentechnik, Umwelttechnik,<br />

Hochtemperatur- und Prozesstechnik und Fördertechnik.<br />

Mit mehr als 3.600 Mitarbeitern an 21 Standorten<br />

realisieren wir für unsere Kunden individuelle Lösungen,<br />

die höchsten Ansprüchen an Ressourcen- und Energieeffizienz<br />

genügen.


Laserverfahren:<br />

schlüsseltechnologie<br />

Leichtbau<br />

Dr. Dietmar Wagner, Geschäftsführer, Jenoptik Au<strong>to</strong>matisierungstechnik <strong>GmbH</strong><br />

Aufgrund der immer stärker werdenden Forderungen<br />

nach Energieeinsparung sind sowohl Straßen- als auch<br />

Schienen - und Luftfahrzeughersteller bestrebt, neben effizienteren<br />

Antriebssystemen das Gesamtgewicht des betreffenden<br />

Fahrzeugs bei immer komplexerer Funktionalität und Ausstattung<br />

deutlich zu reduzieren. Neben metallischen Leichtbaumaterialien<br />

aus Titan, Aluminium und hochfesten Stählen<br />

spielen Kunsts<strong>to</strong>ffe und vor allem faserverstärkte Materialien<br />

eine bestimmende Rolle, insbesondere unter den nochmals<br />

verschärften Randbedingungen der Elektromobilität.<br />

Für fast alle metallischen Komponenten haben sich das<br />

Laserstrahlschneiden und auch -schweißen als großserientaugliche<br />

Verfahren in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie etabliert.<br />

Insbesondere im Leichtbau stellen Laserverfahren eine<br />

Schlüsseltechnologie dar. Vor allem mit dem Laserschweißen<br />

von Karosserien und Anbauteilen konnte die Steifigkeit und<br />

damit auch die Fahrzeugsicherheit bei reduziertem Gewicht<br />

deutlich erhöht werden. Für pressgehärtete bzw. warmumge<strong>for</strong>mte<br />

Stähle für den Bereich der Trägerbauteile ist das<br />

Laserschneiden gar nur eines von wenigen in Frage kommenden<br />

Trennverfahren. Andererseits stellt die Vielfalt von<br />

nichtmetallischen Exterieur- und Innverkleidungsteilen aus<br />

Kunsts<strong>to</strong>ff, wie z. B. S<strong>to</strong>ßfängern oder Instrumententafeln,<br />

hohe An<strong>for</strong>derungen, vor allem an die Bearbeitung der glas-<br />

oder kohlefaserverstärkten Materialien.<br />

Die Vorteile der Lasermaterialbearbeitung gegenüber<br />

konventionellen Füge- und Trennverfahren bestehen vor allem<br />

in hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten in Finish-Qualität,<br />

geringen Werkzeug- und Verschleißkosten, der guten Au<strong>to</strong>matisierbarkeit<br />

und der hohen Verfahrensflexibilität für<br />

Kleinserienanwendungen.<br />

Nichtsdes<strong>to</strong>trotz sind mit den großen Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

der zukünftigen Elektromobilität noch eine Vielzahl von Entwicklungsaufgaben<br />

gegeben wie z.B. die Weiterqualifikation<br />

des Laserschweißens von Kuns<strong>to</strong>ffen oder die Reduzierung<br />

der Wärmeeinflusszone (HAZ) bei faserverstärkten Kunsts<strong>to</strong>ffen<br />

beim Laserschnitt, mit dem Ziel der Verbesserung<br />

der Kantenqualität. Schlussendlich sind Laserschweiß- und<br />

-schneidverfahren attraktive Technologien zur Bearbeitung<br />

von Hightech-Werks<strong>to</strong>ffen wie Leichtmetalllegierungen und<br />

Faserverbundwerks<strong>to</strong>ffen für die Au<strong>to</strong>mobilindustrie, den<br />

allgemeinen Fahrzeugbau und natürlich auch der Luft- und<br />

Raumfahrtfahrtindustrie.<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

Referent<br />

Unternehmen<br />

für<br />

DR. DIETMAR WAGNER,<br />

Jahrgang 1954, ist seit 2012<br />

Geschäftsführer der Jenoptik<br />

Au<strong>to</strong>matisierungstechnik<br />

<strong>GmbH</strong>. Nach Physikstudium<br />

und Promotion startete er<br />

seine Karriere im Werkzeugmaschinenbau<br />

und war danach<br />

in Führungspositionen<br />

bei LUMONICS in München<br />

tätig. Seit 2006 bekleidete er die Position des Geschäftsführers<br />

bei der LASAG Industrial-Lasers AG, Schweiz.<br />

JENOPTIK | Laser & Materialbearbeitung<br />

Jenoptik Au<strong>to</strong>matisierungstechnik <strong>GmbH</strong><br />

Konrad-Zuse-Straße 6<br />

07745 Jena<br />

Tel. +49 3641 65-3059<br />

E-Mail: dietmar.wagner@jenoptik.com<br />

www.jenoptik.com<br />

Als integrierter Op<strong>to</strong>elektronik-Konzern ist Jenoptik in<br />

den fünf Sparten Laser & Materialbearbeitung, Optische<br />

Systeme, Industrielle Messtechnik, Verkehrssicherheit sowie<br />

Verteidigung & Zivile Systeme aktiv. Zu den Kunden weltweit<br />

gehören vor allem Unternehmen der Halbleiter- und<br />

Halbleiterausrüstungsindustrie, der Au<strong>to</strong>mobil- und Au<strong>to</strong>mobilzulieferindustrie,<br />

der Medizintechnik, der Sicherheits-<br />

und Wehrtechnik sowie der Luftfahrtindustrie.<br />

Neben mehreren großen Standorten in Deutschland ist<br />

Jenoptik in knapp 70 Ländern präsent und hat große ausländische<br />

Produktionsstandorte in den USA, in Frankreich und<br />

in der Schweiz sowie Beteiligungen in Indien, China, Korea<br />

und Japan.<br />

s u p p l y chain management i /2012 97


Airbus, its logo and the product names are registered trademarks.<br />

lovea380.com<br />

“Amazing aircraft! The quietest plane I have ever flown. Love it!”<br />

A380. Liebe auf den ersten Flug.<br />

Matthias, Germany


Aviation Forum 2012<br />

Hamburg – Germany<br />

Aerospace Supply Chains<br />

Globalization & Innovation<br />

27 th and 28 th of November 2012<br />

Conference and Exhibition<br />

Congress Center Hamburg (CCH)<br />

Conference Hotel: Radisson Blu Hotel<br />

www.ipm-scm.com/AFO<br />

Special Topics<br />

Patron<br />

Dr. Klaus Richter<br />

Executive Vice President Airbus Procurement<br />

Competence Partner<br />

■ Innovation dynamics and flexible<br />

Aerospace Supply Chains<br />

■ Mass Production in the Aerospace<br />

Industry: Strategy of Success!<br />

Organized by


100<br />

Wissenschaftssymposium<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

in der Beschaffung<br />

Thomas Bernstein, Leiter Vorstandsbüro Konzernbeschaffung, Volkswagen AG<br />

Ausgangssituation<br />

In 125 Jahren Au<strong>to</strong>mobilgeschichte hat sich eine Fertigungstiefe<br />

etabliert, welche die OEMs gleichermaßen mit<br />

großen Heraus<strong>for</strong>derungen und enormen Chancen konfrontiert.<br />

Der hohe Anteil an externer Wertschöpfung macht<br />

die Au<strong>to</strong>mobilindustrie nicht nur spannend und interessant<br />

für die Marktteilnehmer selbst, auch die Wissenschaft<br />

widmet sich der Er<strong>for</strong>schung dementsprechend komplexer<br />

Managementaufgaben.<br />

Aufgrund der enormen Produktkomplexität und der<br />

Vernetzung synchronisierter Produktionsstrukturen in<br />

globalen Wertschöpfungsnetzwerken mit Tausenden<br />

von Marktteilnehmern besteht im Hinblick auf die Versorgungs-<br />

und Kostensituation ein Höchstmaß an Steuerungs-<br />

und Koordinationsbedarf. Auf dem diesjährigen<br />

Wissenschaftssymposium werden Dissertationsprojekte<br />

vorgestellt, die sich mit diesbezüglichen Aufgabenstellungen<br />

befassen.<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

Es ist eine der zentralen Aufgaben und Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

für OEMs, die „Lieferantenintegration in Produktionsanläufen“<br />

sicherzustellen. Durch die langen Produktentwicklungszyklen<br />

und die volatile Entwicklung der Märkte ist<br />

eine frühzeitige und durchgängige Kommunikation von<br />

großer Bedeutung, um kostenadäquat den Start der Serienfertigung<br />

sicherstellen und die geplanten Anlaufkurven<br />

realisieren zu können.<br />

Vor diesem Hintergrund müssen OEMs die Kunde-<br />

Zulieferer-Beziehung so gestalten, dass der bestmögliche<br />

Zugriff auf die Ressourcen der Zulieferer sichergestellt ist.<br />

Dadurch kann ein entscheidender kompetitiver Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber anderen OEMs realisiert werden.<br />

Dementsprechend wird neben weiteren „Megatrends 2022“<br />

insbesondere die Rohs<strong>to</strong>ffknappheit zukünftig enorme Auswirkungen<br />

auf die Ausgestaltung der Beschaffung haben.<br />

Die anhaltende Globalisierung und die Erschließung<br />

neuer Märkte ist ebenfalls ein Megatrend, der die Wettbewerbsposition<br />

von Unternehmen verbessern kann. Jedoch<br />

gerade beim „Offshore-Sourcing in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie“<br />

in Emerging Markets ist zu beachten, dass erhebliche<br />

Transaktionskosten in den Lieferantbeziehungen entstehen,<br />

welche die Per<strong>for</strong>mance deutlich beeinträchtigen können.<br />

Durch viele simultan wirkende Einflussfak<strong>to</strong>ren werden<br />

analytische Sourcing-Entscheidungen immer kom-<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

THOMAS BERNSTEIN,<br />

Jahrgang 1975, begann nach<br />

dem Studium der Wirtschaftsmathematik<br />

2004 seine<br />

berufliche Laufbahn bei<br />

Volkswagen als Berater der<br />

Volkswagen Consulting im<br />

Geschäftsfeld Beschaffung.<br />

2008 folgte die Position Leiter<br />

Beschaffungsstrategie, Gremien<br />

und Investitionsplanung. Seit dem September<br />

2010 leitet Thomas Bernstein das Vorstandsbüro der<br />

Konzernbeschaffung der Volkswagen AG.<br />

Volkswagen AG<br />

Thomas Bernstein<br />

Brieffach 011/1645<br />

D-38436 Wolfsburg<br />

Tel. +49 5361 9-73473<br />

E-Mail: thomas.bernstein@volkswagen.de<br />

www.volkswagen.de<br />

plexer und instabiler. Gerade in dynamischen Märkten ist<br />

der Zeitraum von der Datenbeschaffung über die Analyse<br />

bis zur Entscheidung häufig sehr lang. Zwischenzeitlich<br />

können sich Eingangsgrößen geändert haben, so dass die<br />

notwendige Entscheidungsqualität nicht mehr gegeben ist.<br />

Hier stellt sich die Frage, ob die „Entscheidungsqualität in<br />

cross-funktionalen Einkaufsteams“ durch die Anwendung<br />

von intuitiven Entscheidungen, die eine schnellere Reaktionszeit<br />

auf Veränderungen erlauben, verbessert werden<br />

kann.<br />

Die auf dem Wissenschaftssymposium vorgestellten<br />

Dissertationsprojekte reflektieren eindrucksvoll die gegenwärtig<br />

bestehenden Heraus<strong>for</strong>derungen in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />

Die Zielsetzung des Symposiums besteht darin, den<br />

Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaftspraxis zu<br />

fördern.


Wissenschaftssymposium<br />

Optimale Verknüpfung von<br />

Wissenschaft und Praxis<br />

Professor Dr. Dr. h.c. Ulli Arnold, Lehrstuhl für Investitionsgütermarketing und Beschaffungsmanagement,<br />

Universität Stuttgart<br />

Mit dem Wissenschaftssymposium schafft das Industrie<strong>for</strong>um<br />

eine außergewöhnliche Möglichkeit der Begegnung<br />

von Managern und jungen Wissenschaftlern: Die TeilnehmerInnen<br />

sind eingeladen, die Arbeitsberichte von Dok<strong>to</strong>randen<br />

zu hören und deren Forschungsergebnisse zu<br />

diskutieren. Junge Wissenschaftler haben so die Gelegenheit,<br />

einem fachkundigen und interessierten Audi<strong>to</strong>rium<br />

ihre Forschungskonzepte vorzustellen und Anregungen<br />

zu erhalten. Die interessierten Zuhörer können sich einen<br />

Eindruck über den „state of art“ aktueller betriebswirtschaftlicher<br />

Forschungsarbeiten im Rahmen von Dissertationsprojekten<br />

verschaffen. Für diese Verknüpfung von<br />

Wissenschaft und Praxis gebührt dem Veranstalter des<br />

Industrie<strong>for</strong>ums deshalb großer Dank. Vier thematisch sehr<br />

unterschiedliche Forschungsarbeiten aus dem Bereich des<br />

Supply Management werden präsentiert – sie komplementieren<br />

die Fachvorträge dieses Industrie<strong>for</strong>ums mit ihren<br />

Bezügen zur Globalisierung, zum Global Sourcing und zur<br />

Integration bzw. Vernetzung von Wertschöpfungsaktivitäten.<br />

Bei der Entwicklung von Beschaffungsstrategien benötigen<br />

Unternehmen In<strong>for</strong>mationen über die Zukunft. Angesichts<br />

zunehmender Volatilität von Märkten, Ressourcen<br />

und Umweltbedingungen wird es immer schwieriger, die<br />

relevanten Zukunftsentwicklungen zutreffend einzuschätzen<br />

bzw. zu antizipieren. Die Lösung methodischer Proble me<br />

(wie?) ist von großer praktischer Bedeutung. Die inhaltliche<br />

Frage (was?) ist, welche Trends von Beschaffungsstrategien<br />

beachtet werden müssen (bspw. Technologien, Ressourcenknappheit).<br />

Neben diesen Einflüssen müssen Beschaffungsstrategien<br />

die Verschiebungen ökonomischer Wachstumszentren<br />

und die An<strong>for</strong>derungen an Corporate Social<br />

Responsibility (CSR) berücksichtigen. Niels Pulles (Twente)<br />

beschäftigt sich mit diesen Megatrends. – Neue Beschaffungsmärkte<br />

werden in den „emerging countries“ entstehen.<br />

Dafür müssen Industrieunternehmen wirkungsvollere<br />

Konzepte zur Markterschließung, zur Entwicklung und<br />

Integration neuer Lieferanten erarbeiten. Neue Formen des<br />

Outsourcing werden benötigt. Michael Strempel (Au<strong>to</strong>Uni<br />

Wolfsburg) analysiert die Möglichkeiten und Limitationen<br />

eines Offshore-Sourcing aus Sicht der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />

– Neue Beschaffungsmärkte, neue Lieferanten aufzufinden<br />

ist eine Sache. In vernetzten Wertschöpfungsstrukturen<br />

müssen Lieferanten möglichst nahtlos in die Fertigungsabläufe<br />

der Käufer integriert werden. Dies ist besonders<br />

Referent<br />

PROFESSOR DR. DR. H.C.<br />

ULLI ARNOLD. Ordinarius<br />

an der Universität Stuttgart,<br />

Lehrstuhl für Investitionsgüter<br />

marketing und Beschaffungsmanagement,Schwerpunkte<br />

Lehre/Forschung,<br />

Beschaffung/Supply Chain<br />

Management, Logistik, NPO-<br />

Management.<br />

Zahlreiche Lehrtätigkeiten an ausländischen Hochschulen.<br />

Mitherausgeber verschiedener wissenschaftlicher<br />

Zeitschriften. Mitglied in verschiedenen Stiftungsbzw.<br />

Aufsichtsräten.<br />

Betriebswirtschaftliches Institut der Universität Stuttgart<br />

Abteilung VI: Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

Investitionsgütermarketing und<br />

Beschaffungsmanagement<br />

Keplerstraße 17<br />

70174 Stuttgart<br />

Tel. +49 711 685 83161<br />

in der Phase von Produktionsabläufen eine anspruchsvolle<br />

Gestaltungsaufgabe (Jan-Philipp Ehlers, Au<strong>to</strong>Uni/<br />

Wolfsburg). – Komplexere Beschaffungsaufgaben können<br />

nur noch von vernetzten, mehrdimensional organisierten<br />

Beschaffungsteams bewältigt werden. Die besonderen Entscheidungsaspekte<br />

unterschiedlicher Geschäftsbereiche,<br />

Warengruppen und Regionen sind organisa<strong>to</strong>risch zu koordinieren.<br />

Die möglichen Auswirkungen auf die Qualität<br />

von Entscheidungen bzw. Entscheidungsprozessen untersucht<br />

Claudia Wagner (WHU Vallendar).<br />

Lassen Sie sich von diesen Forschungsberichten<br />

inspirieren – dazu sind Sie herzlich eingeladen. Die jungen<br />

Wissenschafter freuen sich über ein kritisches Feedback.<br />

s u p p l y chain management i /2012 101


Clean Motion Offensive<br />

Schlüsseltechnologien für E-Mobilität<br />

Software für wirtschaftlichen Betrieb<br />

Teilkomponenten für die Serienproduktion<br />

Konzepte für alltagstauglichen Einsatz<br />

Im Projekt Clean Motion Offensive (CMO)<br />

werden kostengünstige Komponenten für<br />

die Fahrzeugindustrie und eine einfache<br />

Anwendung der Infrastruktur entwickelt.<br />

Bei den Fahrzeugkomponenten fokussieren<br />

sich die Arbeiten auf die Vergrößerung<br />

der Reichweite durch die Entwicklung<br />

eines Biodiesel-Range-Extenders sowie<br />

eines Schwungradspeichers. Ein im CMO-<br />

Projekt entwickeltes Steuerungssystem<br />

erlaubt die Kombination von Energiespeichern<br />

mit unterschiedlichen Eigenschaften.<br />

Die Praxistauglichkeit von induktiven Ladesystemen<br />

wird getestet um Erfahrungen<br />

zu dieser neuen Technologie zu sammeln.<br />

Die Zukunft fährt mit Strom.<br />

Und mit Technologie aus Österreich.<br />

Die Auswertung von Akku-und Fahrzeugdaten<br />

mit der dafür konzipierten SEM-Box<br />

ermöglicht eine längere Lebensdauer der<br />

Akkus. Ein komplett ausgestattetes Testfahrzeug<br />

führt die CMO-Technologien zusammen.<br />

Im Bereich der Infrastruktur werden im<br />

Flottenbetrieb eine anwenderfreundliche<br />

und kostengünstige Infrastruktur mit Satellitensystemen<br />

und eine leistungsfähige<br />

Softwarelösung für das Lastmanagement<br />

von Energieversorgern entwickelt.<br />

Der wirtschaftliche Einsatz von E-Fahrzeugen<br />

wird in unterschiedlichen Businessmodellen<br />

in firmenübergreifenden<br />

Flottenanwendungen getestet.<br />

smart<br />

mobility<br />

www.cleanmotion.at<br />

®


Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

Best cost sourcing im Kontext<br />

von Globalisierung, Nach-<br />

haltigkeit und Innovation<br />

Dr. Stefan Sommer, Vorsitzender des Vorstands, ZF Friedrichshafen AG<br />

In der weltweiten Entwicklung der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />

zeichnet sich seit Jahren eine Verlagerung des Wachstums in<br />

Richtung Asien und Emerging Markets ab. Wirtschaftszyklen<br />

verkürzen sich und es findet eine Verschiebung der weltweiten<br />

Warenströme statt. Sourcing-Regionen wie Asien und Osteuropa<br />

stehen dabei besonders im Fokus. Risiken , wie etwa<br />

stark schwankende Währungskurse, volatile Rohmaterialien,<br />

kurzfristige Kapazitätsschwankungen beherrschen das<br />

Tagesgeschäft. Die Innovations- und Produkt lebenszyklen<br />

verändern sich, die weltweiten Kundenan<strong>for</strong>derungen steigen<br />

kontinuierlich. Die Globalisierung hat zur Folge, dass<br />

der Druck auf die weltweiten Preismargen stetig steigt.<br />

Unter nehmen sind ge<strong>for</strong>dert, innovative Lösungen zu finden<br />

und ihre Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen.<br />

Jenseits von Volumenbündelung sind strategische Elemente<br />

gefragt, um weltweite Synergiepotenziale zu realisieren.<br />

Eine ganzheitliche Betrachtung der Prozesskette ist<br />

notwendig. Ansätze wie Total Cost of Ownership spielen<br />

eine wesentliche Rolle. Zu häufig sind in den letzten Jahren<br />

Lieferantenentscheidungen getroffen worden, welche nach<br />

einer kritischen Kostenprüfung im Nachgang korrigiert<br />

werden mussten. Die Zulieferer sind aufge<strong>for</strong>dert, im Vorfeld<br />

von Lieferantenentscheidungen durch zielorientiertes<br />

Frontloading dafür zu sorgen, dass Nachhaltigkeit die Lieferantenentscheidungen<br />

auszeichnet.<br />

Unter Berücksichtigung aller Einflussfak<strong>to</strong>ren ist festzuhalten,<br />

dass insbesondere bei hochtechnologischen Produkten<br />

auch Deutschland ein Best Cost Sourcing-Land sein<br />

kann. Die Nähe zu den Entwicklungsstandorten, Rohmaterialverfügbarkeiten,<br />

Kapazitäten und Know-how sind<br />

vordergründige Fak<strong>to</strong>ren, die Sourcing-Entscheidungen<br />

beeinflussen. Eine ausschließliche Entscheidung auf Basis<br />

von Lohnkostenvorteilen ist zu kurz gedacht. Im Sinne von<br />

nachhaltigen Strategien sind lange Logistikwege zu vermeiden<br />

und Supply Chain Aktivitäten auch hinsichtlich<br />

einer effizienten CO ² -Bilanz zu <strong>for</strong>cieren.<br />

Unternehmensprofil ZF­Konzern<br />

ZF ist ein weltweit führender Au<strong>to</strong>mobilzulieferkonzern<br />

in der Antriebs- und Fahrwerktechnik mit 121 Produktionsgesellschaften<br />

in 27 Ländern. Der Konzern mit rund 72.000<br />

Mitarbeitern erzielte im Jahr 2011 einen Umsatz von 15,5<br />

Referent<br />

DR. STEFAN SOMMER, Jahr-<br />

gang 1963, begann nach<br />

Maschinenbau-Studium und<br />

Promotion als Entwicklungsingenieur<br />

bei der ITT Au<strong>to</strong>motive<br />

Europe <strong>GmbH</strong>. Ab<br />

1997 bekleidete er bei Continental<br />

Au<strong>to</strong>motive Systems<br />

in Hannover diverse leitende<br />

Positionen und wechselte<br />

2008 als Vorstandsmitglied für den Bereich Fahrwerk<br />

zur damaligen ZF Sachs AG. Seit 2010 ist Dr. Sommer<br />

Materialwirtschaftsvorstand und seit Mai 2012 Vorsitzender<br />

des Vorstands der ZF Friedrichshafen AG.<br />

ZF Friedrichshafen AG<br />

Graf-von-Soden-Platz 1<br />

88046 Friedrichshafen<br />

Tel. +49 7541 777247<br />

E-Mail: stefan.sommer@zf.com<br />

www.zf.com<br />

Milliarden Euro. Auf der Rangliste der Au<strong>to</strong>mobilzulieferer<br />

ist ZF unter den zehn größten Unternehmen weltweit.<br />

Gegründet wurde das Unternehmen im Jahre 1915 zur Entwicklung<br />

und Produktion von Getrieben für Luftschiffe und<br />

Fahrzeuge. Heute gehören Getriebe und Lenkungen sowie<br />

Fahrwerk- und Elektronikkomponenten sowie komplette<br />

Achssysteme und -module für die Au<strong>to</strong>mobil- und Industrietechnik<br />

zum Produktprogramm. Jährlich investiert der<br />

ZF-Konzern mehr als fünf Prozent des Gesamtumsatzes<br />

für Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2011 lagen diese<br />

Aufwendungen bei rund 750 Millionen Euro. Auch bei den<br />

Investitionen geht der ZF-Konzern mit großen Schritten<br />

voran . Über eine Milliarde Euro hat ZF 2011 in den Ausbau<br />

seiner bestehenden und den Aufbau neuer Werke investiert.<br />

s u p p l y chain management i /2012 103


104<br />

Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />

Was kommt nach dem Hype –<br />

ein langer Weg zur E-mobi lität?<br />

Dirk Hornickel, Leiter Konzernbeschaffung Powertrain, Volkswagen AG<br />

Ein Blick zurück<br />

Vor dem Hintergrund zunehmend größer werdender<br />

Begeisterung für Elektrofahrzeuge haben wir vor zwei<br />

Jahren darüber diskutiert, ob das E-Fahrzeug kurzfristig<br />

die Alternative zum konventionellen Antrieb ist. In Studien<br />

wurde für das Jahr 2020 bereits ein Absatz von über 10 Mio.<br />

E-Fahrzeugen allein für Europa prognostiziert. Wir von<br />

Volkswagen haben bereits zu der Zeit in unserer Strategie<br />

deutlich gemacht, dass es kein „ENTWEDER ODER“<br />

sondern nur ein „SOWOHL ALS AUCH“ in unserer Antriebsstrategie<br />

gibt, d. h. das eine zu tun – Vorantreiben der<br />

E-Mobilität – ohne das andere – Weiterentwicklung konventioneller<br />

Antriebe – zu lassen.<br />

Globale Trends<br />

Die Endlichkeit unserer heutigen fossilen Energieträger<br />

ist unstrittig. Verschiedenen Untersuchungen folgend<br />

wurde der Peak Oil für leicht förderbares Öl bereits erreicht,<br />

mit erheblichen Auswirkungen auf das Erdöl als Treibs<strong>to</strong>ff<br />

unserer heutigen Mobilität, wenn wir allein die Preisentwicklung<br />

für Krafts<strong>to</strong>ff betrachten.<br />

Für eine umfassende Beleuchtung der zukünftigen<br />

Antriebskonzepte müssen wir unseren Blick aber weiter<br />

fassen und neben der Erzeugung unserer heutigen Krafts<strong>to</strong>ffe<br />

auch die Erzeugung alternativer Treibs<strong>to</strong>ffe der Au<strong>to</strong>mobile<br />

von morgen berücksichtigen. Spätestens seit den<br />

schrecklichen Ereignissen im japanischen A<strong>to</strong>mkraftwerk<br />

Fukushima als Folge der Naturkatastrophe im März 2011<br />

und der in Deutschland eingeleiteten Energiewende hat ein<br />

weltweites Umdenken bei der Stromerzeugung eingesetzt.<br />

Welchen Einfluss haben diese Ereignisse auf die zukünftige<br />

CO 2 Bilanz des elektrischen Fahrens?<br />

Betrachten wir daneben z. B. auch die globale Bevölkerungsentwicklung<br />

und die prognostizierte weitergehende<br />

Urbanisierung – Schätzungen zufolge wird sich der Zahl<br />

der Megacities mit mehr als 10 Mio. Einwohnern bis 2025<br />

auf 29 erhöhen – so wird ein Umdenken in der Art unserer<br />

Fortbewegung sowohl im ökonomischen als auch ökologischen<br />

Sinne stattfinden müssen.<br />

Auswirkungen auf die Entwicklung der<br />

Mobilitätskonzepte<br />

Gehen wir alleine von diesen Annahmen und Prognosen<br />

aus, so stellt sich die Frage, welche Antriebskonzepte werden<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

Referent<br />

DIRK HORNICKEL, Jahrgang<br />

1960, begann seine<br />

berufliche Laufbahn im<br />

Volkswagen Konzern bei<br />

Audi im Einkaufsbereich.<br />

Es folgten diverse Leitungsfunktionen<br />

in verschiedenen<br />

Bereichen der Beschaffung<br />

innerhalb des Volkswagen<br />

Konzerns und des Produktmanagements<br />

bei Audi. Mitte 2008 übernahm er als<br />

Konzernbereichsleiter die Beschaffung Powertrain in<br />

Wolfsburg.<br />

Volkswagen AG<br />

K-BP - Konzernbeschaffung Powertrain<br />

Brieffach 1688, 38436 Wolfsburg<br />

Tel. +49 5361 9-39380<br />

E-Mail: dirk.hornickel@volkswagen.de<br />

www.volkswagen.de<br />

den sich ändernden An<strong>for</strong>derungen gerecht? Wie und mit<br />

welchen Folgen führt die Elektrifizierung des Antriebes zu<br />

einer Verlagerung der CO 2 Emission weg vom Moment des<br />

Konsums hin zum Zeitpunkt der Erzeugung? Wie muss das<br />

Au<strong>to</strong> von morgen aussehen und vor allem was sind die Erwartungen<br />

und An<strong>for</strong>derungen des Kunden?<br />

MANUSKRIPTE<br />

Zusendung von Exposés an:<br />

mail@ipm­scm.com<br />

AUTOMOTIVE<br />

TM


Impressum<br />

Supply Chain Management ®<br />

ISSN 1618-1956<br />

Herausgeber<br />

Prof. Dr. Johannes Walther<br />

Verlag<br />

<strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Donarweg 6, 30657 Hannover<br />

Tel. +49 511 47314790 · Fax +49 511 47314791<br />

E-Mail mail@ipm-scm.com<br />

Internet www.ipm-scm.com<br />

Redaktionsleitung<br />

Ines Hagemann<br />

Tel. +49 511 47314790 · Fax +49 511 47314791<br />

E-Mail i.h@ipm-scm.com<br />

Redaktion und Vertrieb<br />

Dr. Hajo Drees<br />

Tel. +49 511 47314790 · Fax +49 511 47314791<br />

E-Mail h.d@ipm-scm.com<br />

Redaktion und Fo<strong>to</strong>grafie<br />

Marc Reitemeier<br />

Tel. +49 511 47314793 · Fax +49 511 47314791<br />

E-Mail m.r@ipm-scm.com<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Ulli Arnold<br />

Universität Stuttgart<br />

Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky<br />

Universität Würzburg<br />

Prof. Dr. Michael Essig<br />

Universität der Bundeswehr<br />

Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />

Volkswagen AG<br />

Prof. Dr. Bernd Hellingrath<br />

Universität Münster<br />

Dr. Walter Huber<br />

Siemens IT Solutions and Services<br />

Prof. Dr. Paul Schönsleben<br />

ETH Zürich<br />

Dr. Thomas Uhlig<br />

Trelleborg Sealing Solutions<br />

Prof. Dr. Andreas Waldraff<br />

UBF.B <strong>GmbH</strong><br />

Thomas Zernechel<br />

Volkswagen AG<br />

Erscheinungsweise<br />

3-mal jährlich<br />

Erscheint 2012 im 12. Jahrgang<br />

Jahresabonnement<br />

EUR 78,00 (Inland)<br />

EUR 88,00 (europäisches Ausland)<br />

Studentenabonnement<br />

EUR 25,00 (Inland)<br />

EUR 35,00 (europäisches Ausland)<br />

inkl. MwSt. und Versandkosten<br />

Bankverbindung<br />

Postbank Hannover<br />

BLZ 250 100 30<br />

Kon<strong>to</strong>-Nr. 903 850 302<br />

Druck<br />

KLARtext Direct Communications <strong>GmbH</strong><br />

Gertrud-Greising-Weg 18<br />

30177 Hannover<br />

Gestaltung<br />

Gaby Reglitz<br />

Internet www.gm-grafikdesign.de<br />

Titelbild<br />

Gaby Reglitz<br />

Gerichtsstand und Erfüllungsort<br />

Hannover<br />

Impressum<br />

Manuskripte werden von der Redaktion gerne entge -<br />

gen genommen. Sie unterliegen vor Veröffentlichung<br />

der re daktionellen Bearbeitung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fo<strong>to</strong>s wird keine Haftung<br />

übernommen. Korrekturabzüge können nicht zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Die Fachzeitschrift Supply Chain Management ® sowie<br />

alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich<br />

vom Urheberrecht zugelassen ist, bedarf der vorherigen<br />

schriftlichen Genehmigung des Verlages. Dies gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung<br />

und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

AUTOMOTIVE<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

TM<br />

105


MobilitätsWirtschaft<br />

Internationaler Au<strong>to</strong>mobil Kongress<br />

Argentinien | Brasilien<br />

9. Ok<strong>to</strong>ber 2012<br />

Arena der Wolfsburg AG<br />

Kooperationspartner: Medienpartner:<br />

Mobilität erfahren<br />

www.izb-kongress.com


Guntram Wette<br />

Supply Chain Management in<br />

kleinen und mittleren Unternehmen<br />

Diplomica Verlag,<br />

ISBN 978-3-8428-5586-1<br />

Hamburg 2011, 69 Seiten, € 38,00<br />

Aufgrund des Wandels von Verkäufer- zu Käufermärkten<br />

sehen sich Unternehmen mit steigenden Kundenan<strong>for</strong>derungen<br />

konfrontiert. Diese Entwicklung wird durch<br />

die drastische Verkürzung der Entwicklungs- und Produktlebenszyklen<br />

als Folge der Globalisierung und Dynamik auf<br />

den Absatz- und Beschaffungsmärkten deutlich verschärft.<br />

In gesättigten Märkten ist ein Wachstum nur durch die Gewinnung<br />

von Marktanteilen der Mitbewerber möglich, in<br />

der Folge entsteht ein Verdrängungswettbewerb. Unternehmen<br />

müssen die aus dieser Entwicklung resultierenden<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen bewältigen, um in einem intensiven,<br />

globalisierten Wettbewerb langfristig bestehen zu können.<br />

Ein probates Vorgehen bildet die Kooperation mit den<br />

vor- und nachgelagerten Stufen in der Supply Chain. Auf<br />

diese Weise entstehen neben interorganisationalen Netzwerken<br />

auf regionaler und nationaler Ebene globale Netzwerke,<br />

die durch eine effizientere Leistungserstellung<br />

bedeutende Wettbewerbsvorteile erzielen können. Insbesondere<br />

die größeren Distanzen zwischen den Kooperationspartnern<br />

und unterschiedliche Zeitzonen induzieren<br />

hier eine steigende Komplexität, der durch die Definition<br />

unternehmensübergreifender Prozessketten begegnet werden<br />

kann. Dadurch lassen sich die logistischen Prozesse<br />

entlang einer Wertschöpfungskette effizient und effektiv<br />

steuern und optimieren. Die unternehmensübergreifende<br />

Koordination und Optimierung aller Material- und In<strong>for</strong>mationsflüsse<br />

subsumiert nachhaltige Erfolgspotenziale.<br />

Supply Chain Management wurde bislang vor allem in<br />

Großunternehmen (Endprodukthersteller) eingesetzt, die<br />

mit den An<strong>for</strong>derungen globaler Märkte konfrontiert sind.<br />

Die vorliegende Publikation untersucht, inwieweit Supply<br />

Chain Management auch in kleinen und mittleren Unter-<br />

Rezensionen<br />

nehmen nutzbringend eingesetzt werden kann. Das Ziel<br />

der Untersuchung besteht somit darin, zu überprüfen ob<br />

KMU eine Supply Chain erfolgreich implementieren und<br />

erhalten können. Dabei sollen insbesondere die diesbezüglichen<br />

Erfolgsfak<strong>to</strong>ren und Voraussetzungen identifiziert<br />

und mit denen verglichen werden, die in Großunternehmen<br />

er<strong>for</strong>derlich sind.<br />

Im Anschluss an die Einleitung im ersten Kapitel erfolgt<br />

im zweiten Kapitel eine terminologische Abgrenzung der<br />

Termini Supply Chain und Supply Chain Management.<br />

Dabei wird Supply Chain Management als unternehmensübergreifende<br />

Koordination der Material- und In<strong>for</strong>mationsflüsse<br />

über den gesamten Wertschöpfungsprozess<br />

hinweg verstanden. Aus idealtypischer Sicht beginnt die<br />

Supply Chain bei der Rohs<strong>to</strong>ffgewinnung, setzt sich über<br />

die einzelnen Wertschöpfungsstufen <strong>for</strong>t und endet beim<br />

Endkunden. Die Zielsetzung besteht darin, den Gesamtprozess<br />

unter Zeit- und Kostenaspekten optimal zu gestalten.<br />

Der Au<strong>to</strong>r stellt anschießend die Bedeutung des<br />

Supply Chain Managements heraus und erläutert die Aufgaben<br />

und Zielsetzungen, die mit seinem Einsatz verfolgt<br />

werden. Zudem werden Einsatzmöglichkeiten der In<strong>for</strong>mations-<br />

und Kommunikations-(IuK-)technlogie analysiert<br />

sowie die Nutzen- und Gefahrenpotenziale der Einführung<br />

von Supply Chain Management beleuchtet.<br />

Im Anschluss an eine quantitative und qualitative Gegenüberstellung<br />

von KMU und Großunternehmen erfolgt<br />

im dritten Kapitel eine Erörterung der Planungsmethoden<br />

und Strategien von KMU sowie eine Diskussion der wirtschaftlichen<br />

Relevanz von KMU in Deutschland.<br />

Die Vorstellung von Kooperations- und Netzwerk<strong>for</strong>men<br />

und möglicher SCM-Systeme, die für KMU geeignet sind,<br />

sowie die Erläuterung diesbezüglicher Erfolgsfak<strong>to</strong>ren und<br />

Voraussetzungen sind Gegenstand des vierten Kapitels. Die<br />

Ausführungen werden ergänzt durch eine Beurteilung der<br />

Stärken und Schwächen sowie der Chancen und Risiken<br />

einer Einführung von Supply Chain Management in KMU.<br />

Zudem werden diesbezügliche Handlungsempfehlungen<br />

<strong>for</strong>muliert.<br />

Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst.<br />

Ein adäquates und zielgerichtetes Supply Chain Management<br />

ist gleichermaßen für Global Player sowie für<br />

KMU – insbesondere vor dem Hintergrund komplexer<br />

wirtschaftlicher Rahmenbedingungen – unerlässlich, um<br />

ihre Wettbewerbsposition nachhaltig zu verbessern und<br />

auszubauen.<br />

Das Buch präsentiert dem Leser eine kompakte Einführung<br />

in diesen Themenbereich. Prägnant vermittelt der<br />

Au<strong>to</strong>r Grundlagen des Supply Chain Managements und<br />

analysiert sehr gut nachvollziehbar diesbezügliche Einsatzmöglichkeiten<br />

in KMU. Dem Buch ist eine weite Verbreitung<br />

zu wünschen.<br />

Dr. Peter Bräuer, München<br />

s u p p l y chain management i /2012 107


108<br />

Rezensionen<br />

Marc Helmold<br />

Lieferantenmanagement als<br />

Wettbewerbsvorteil<br />

Shaker Verlag,<br />

ISBN 978-3-8440-0042-9<br />

Aachen 2011, 227 Seiten, € 39,80<br />

Megatrends wie die Globalisierung, die Konzentration<br />

auf Kernkompetenzen sowie das Outsourcing von Produkten<br />

und Prozessen induzieren in Industrieunternehmen<br />

drastisch sinkende Wertschöpfungstiefen. Dementsprechend<br />

nimmt die Abhängigkeit der Industrieunternehmen<br />

von ihren jeweiligen Lieferantennetzwerken deutlich<br />

zu. In der Folge steigt die Bedeutung des strategischen<br />

Lieferanten managements, dessen Aufgabe darin besteht,<br />

sämtliche Kunden-Lieferantenbeziehungen entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette zielorientiert zu gestalten.<br />

Dabei werden das Lieferantenmanagement und die Lieferantenintegration<br />

zur Erreichung von Qualitäts-, Kosten-<br />

und Logistikzielen miteinander verknüpft.<br />

Das Ziel des strategischen Lieferantenmanagements besteht<br />

in der Sicherstellung einer hohen Kundenzufriedenheit,<br />

die sich auf Produkte und Prozesse bezieht, für die ein<br />

Kunde bereit ist, einen angemessenen Preis zu entrichten .<br />

Dementsprechend hat das Lieferantenmanagement die<br />

Aufgabe, die Lieferanten so zu steuern, dass die unternehmens<br />

bezogenen Liefer-, Kosten und Qualitätsziele<br />

optimal erfüllt werden. Dadurch werden Wettbewerbsvorteile<br />

realisiert, mit denen sich Unternehmen von ihren Mitbewerbern<br />

wirkungsvoll abgrenzen können.<br />

Schlanke Prinzipien er<strong>for</strong>dern eine taktgenaue und synchrone<br />

Anlieferung von Gütern in der richtigen Qualität,<br />

zum richtigen Ort und zum richtigen Preis. Um diese An<strong>for</strong>derungen<br />

zu bewältigen, muss Verschwendung grundsätzlich<br />

eliminiert werden. Dabei gelten die schlanken<br />

Prinzipien nicht nur in seriengetriebenen Produktionsbetrieben,<br />

sondern auch in Branchen mit Kleinserien wie die<br />

Flugzeug- und Eisenbahnindustrie sowie der Maschinenbau.<br />

Das vorliegende Fachbuch erörtert Konzepte und In-<br />

s u p p l y chain management i /2012<br />

strumente des strategischen Lieferantenmanagements, die<br />

auf unterschiedliche Branchen und Unternehmensgrößen<br />

übertragen werden können.<br />

Im ersten Kapitel des Buches steht der Begriff des<br />

strategischen Lieferantenmanagements im Fokus. Unter<br />

expliziter Berücksichtigung kultureller Aspekte werden<br />

konzeptionelle Unterschiede in japanischen, deutschen und<br />

amerikanischen Unternehmen diskutiert.<br />

Die Notwendigkeit einer Vernetzung des strategischen<br />

Einkaufs mit dem Lieferantenmanagement wird im zweiten<br />

Kapitel erläutert. Der „Einkäufer der Zukunft“ bündelt die<br />

Aktivitäten beider Funktionen durch eine nachhaltige und<br />

strategische Lieferanteintegration.<br />

Im dritten Kapitel werden ausgewählte Methoden und<br />

Instrumente des Qualitätsmanagements vorgestellt, die<br />

sich in der Unternehmenspraxis bewährt haben. Dabei liegt<br />

der Fokus auf präventiven und begleitenden Maßnahmen<br />

des Qualitätsmanagements.<br />

Die schlanke Produktion und Six Sigma sind zwei herausragende<br />

Erfolgsfak<strong>to</strong>ren im strategischen Lieferantenmanagement,<br />

deren Prinzipien im vierten Kapitel vorgestellt<br />

werden.<br />

Das fünfte Kapitel behandelt spezifische Themenfelder<br />

wie das Projektmanagement, Qualifikationsprofile für Lieferantenmanager,<br />

Logistikkonzepte und die Auswahl von<br />

„Incoterms“.<br />

Das sechste Kapitel beschreibt Kennzahlen zur Messung<br />

der Unternehmens- und Lieferantenper<strong>for</strong>mance. Es wird<br />

deutlich, dass neben anderen Leistungsparametern insbesondere<br />

der Overall Equipment Effectiveness (OEE) ein<br />

probates Mittel ist, um Produktionsprozesse und Kapazitätsbedarfe<br />

zu bewerten.<br />

Fallstudien zum Anlaufmanagement sowie zum Total<br />

Supplier Management werden im siebten Kapitel vorgestellt.<br />

Abschließend stellt der Au<strong>to</strong>r im achten Kapitel die Notwendigkeit<br />

einer strategischen und integrativen Gestaltung<br />

von OEM-Lieferantenbeziehungen heraus.<br />

Unternehmen können sich von ihren Mitbewerbern nur<br />

abgrenzen, wenn Sie sie ihre Lieferantenbeziehungen strategisch<br />

und integrativ gestalten. Insbesondere ein präventives<br />

und nachhaltiges strategisches Lieferantenmanagement<br />

ist charakteristisch für Unternehmen mit einem hohen Erfolgspotenzial.<br />

Nur durch kontinuierliche Verbesserungen<br />

innerhalb der Supply Chain und ein Best-in-Class Lieferantenmanagement,<br />

das durch Materialgruppenmanagement<br />

und einen partnerschaftlichen Wettbewerb gekennzeichnet<br />

ist, gelingt es Unternehmen, ein wirkungsvolles Differenzierungspotenzial<br />

am Absatzmarkt zu entwickeln.<br />

Das Buch richtet sich an Interessierte aus Unternehmen<br />

und Wissenschaft und erörtert Konzepte, Methoden und<br />

Instrumente des strategischen Lieferantenmanagements.<br />

Die Publikation ist gleichermaßen Wissenschaftlern, Studierenden<br />

und Praktiken zu empfehlen.<br />

Dr. Peter Bräuer, München


15. INDUSTRIEFORUM<br />

WOLFSBURG 2013<br />

Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie im Wandel:<br />

Strategien – Konzepte – Lösungen<br />

19. und 20. Juni 2013<br />

Konferenz und Ausstellung<br />

Schirmherr<br />

Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />

Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG<br />

Kompetenzpartner<br />

<strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Institut für Produktionsmanagement<br />

Donarweg 6 · D-30657 Hannover<br />

Fon +49 511 47314790 · Fax +49 511 47314791<br />

kontakt@ipm-scm.com<br />

www.ipm-scm.com/IFO<br />

Top-Themen<br />

■ Globalisierung:<br />

Quo vadis Europa? (19. Juni)<br />

■ Innovation: Leichtbau!<br />

(20. Juni)<br />

Organized by


GRÜNE MOBILITÄT ENERGIZED BY<br />

Die weltweit zunehmende Mobilität braucht neue, nachhaltige Lösungen. Als Technolo<br />

gie führer in der Spezialchemie entwickeln wir Anwendungen, die grüne Mobilität<br />

erst ermöglichen: Unsere synthetischen Kautschuke erhöhen in so genannten „Grünen<br />

Reifen“ die Lau� eistung und schonen Rohs<strong>to</strong>ffressourcen. Und dank unserer innovativen<br />

Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe und der von uns entwickelten Kunsts<strong>to</strong>ff-Metall-Hybridtechnologie<br />

kann in vielen Bereichen des Fahrzeugbaus heute auf Metall verzichtet werden. Das<br />

Ergebnis: Transportmittel werden leichter – und verbrauchen dadurch weniger. Erfahren<br />

Sie mehr über GREEN MOBILITY von LANXESS: www.green-mobility.com

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