“yes” to more opportunities for success? Then say - IPM GmbH
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INHALT<br />
Im Fokus: Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012<br />
„Globalisierung und Innovation: Paradigmen der Zukunft!“<br />
Konferenzprogramm, Innovation Guide<br />
Profile der Redner, Aussteller, Sponsoren, Partner<br />
Megatrends 2022: Implikationen für den Einkauf<br />
Prof. Dr. Holger Schiele, Niels Pulles,<br />
Klaus-Johannes Möller, Universität Twente<br />
Manufacturing Per<strong>for</strong>mance:<br />
Der Status quo bei deutschen Unternehmen<br />
Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken, Prof. Dr. Stephan M. Wagner,<br />
Ruben Jönke, ETH Zürich<br />
Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012<br />
I/2012<br />
AUTOMOTIVE<br />
Gestaltungsansätze zur kooperativen<br />
Innovationsgenerierung<br />
Dr. Bernd Martens, Dr. Tanja Ernst, Til Fabio Schäfer,<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
Ansätze zur Optimierung der Distributionsprozesse<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Thomas Zernechel, Dr. Volker Schmidt, Dr. Ansgar Hermes,<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
Lichttechnologie zur Oberflächenkontrolle in der<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Dr. Klaus Radermacher, uwe braun <strong>GmbH</strong><br />
TM
Rocking the Hybrid.<br />
Der neue Touareg.<br />
Der erste<br />
Wer ein verbrauchs- und emissionsarmes Au<strong>to</strong> fahren wollte, musste auf wirkliches<br />
Fahrvergnügen bisher viel zu oft verzichten. Bei der Entwicklung der Hybrid*-Technologie<br />
im neuen Touareg wollten wir deshalb einen Antrieb schaffen, der genauso<br />
nachhaltig fasziniert, wie er CO2-Auss<strong>to</strong>ß und Krafts<strong>to</strong>ffkonsum reduziert. Wie sich<br />
diese zukunftsweisende Verbindung aus dem Vortrieb eines V6-TSI-Aggregats und der<br />
Effizienz eines Elektromo<strong>to</strong>rs anfühlt, sollten Sie jedoch am besten selbst erleben.<br />
*Touareg, V6-TSI Hybrid, 245 kW (333 PS) und 34,3 kW (46 PS), Krafts<strong>to</strong>ffverbrauch, l/100 km, innerorts 8,7/außerorts 7,9/<br />
kombiniert 8,2; CO2-Emission, kombiniert 193 g/km. Gemäß RL 1999/100/EG, abhängig von Fahrweise, Straßen- und<br />
Verkehrsverhältnissen. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.<br />
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der Vernunft von<br />
Langeweile befreit.<br />
Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie im Wandel:<br />
Paradigmen der Zukunft!<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K
AUTOMOTIVE<br />
TM<br />
Edi<strong>to</strong>rial<br />
Die vorliegende Ausgabe von Supply Chain Management TM beinhaltet einen<br />
Sonderteil zum Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012. Auf dieser internationalen<br />
Fachkonferenz diskutiert Volkswagen mit seinen Zulieferern und weiteren Experten<br />
aus der Industrie, Wirtschaft und Politik das Themenfeld „Globalisierung<br />
und Innovation: Paradigmen der Zukunft!“ Der erste Konferenztag widmet<br />
sich dem Thema „Erfolgspotenzial Nord-/Südamerika“, am zweiten Tag<br />
steht der Themenbereich „Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil“ im Fokus.<br />
Neben Fachvorträgen und Expertenworkshops wird zu einem Wissenschaftssymposium<br />
eingeladen, auf dem Promovenden aktuelle Forschungsergebnisse<br />
im Kontext der Beschaffung vorstellen.<br />
In Grundlagenbeiträgen werden die Megatrends im Jahr 2022 sowie die<br />
daraus resultierenden Implikationen für den Einkauf diskutiert und die<br />
Ergebnisse einer Studie vorgestellt, welche die Manufacturing Per<strong>for</strong>mance in<br />
sechs verschiedenen Industrien untersucht. Praxisbeiträge analysieren Gestaltungsansätze<br />
zur kooperativen Innovationsgenerierung, erörtern Ansätze zur<br />
Optimierung der Distributionslogistik und erläutern den Einsatz der Lichttechnologie<br />
zur Oberflächenkontrolle in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />
Prof. Dr. Johannes Walther Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />
Leiter, Institut für Mitglied des Vorstands<br />
Produktionsmanagement der Volkswagen AG<br />
Herausgeber Mitherausgeber<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
3
Gateway <strong>to</strong> Asia<br />
NTT Communications ist der Daten- und<br />
IP-Dienste-Geschäftsbereich der Nippon Telegraph &<br />
Telephone Corporation (NTT), dem führenden<br />
Telekommunikationskonzern unter den Fortune Global 500.<br />
ICT-Verordnungen sowie Import- und Exportbestimmungen fallen je<br />
nach Region sehr unterschiedlich aus – um nationale Gesetzgebungen<br />
auch im Detail zu verstehen und mögliche Hindernisse zu vermeiden,<br />
ist das Wissen um lokale Besonderheiten von unschätzbarem Wert.<br />
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Grundlagenbeiträge<br />
Megatrends 2022:<br />
Implikationen für den Einkauf<br />
Prof. Dr. Holger Schiele, Niels Pulles,<br />
Klaus-Johannes Möller, Universität Twente 7<br />
Manufacturing Per<strong>for</strong>mance:<br />
Der Status quo bei deutschen Unternehmen<br />
Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken,<br />
Prof. Dr. Stephan M. Wagner,<br />
Ruben Jönke, ETH Zürich 13<br />
Praxisbeiträge<br />
Gestaltungsansätze zur kooperativen<br />
Innovationsgenerierung<br />
Dr. Bernd Martens, Dr. Tanja Ernst,<br />
Til Fabio Schäfer,<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft 21<br />
Ansätze zur Optimierung der<br />
Distributionsprozesse in der<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Thomas Zernechel,<br />
Dr. Volker Schmidt, Dr. Ansgar Hermes,<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft 29<br />
Lichttechnologie zur Oberflächenkontrolle<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Dr. Klaus Radermacher, uwe braun <strong>GmbH</strong> 35<br />
Im Fokus:<br />
Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012 41<br />
Grußwort 42<br />
Partner und Sponsoren 43<br />
Aussteller 44<br />
Ausstellungsplan 45<br />
Innovation Guide 46<br />
Programm: Mittwoch, 13. Juni 2012 50<br />
Referentenprofile 52<br />
Programm: Donnerstag, 14. Juni 2012 84<br />
Referentenprofile 86<br />
Rezensionen 107<br />
Edi<strong>to</strong>rial 3<br />
Au<strong>to</strong>renverzeichnis 12<br />
Veranstaltungen 39<br />
Impressum 105<br />
Inserentenverzeichnis 26<br />
Inhalt<br />
Megatrends 2022: Implikationen für den Einkauf<br />
Prof. Dr. Holger Schiele, Niels Pulles, Klaus-Johannes Möller,<br />
Universität Twente<br />
Welchen Einflussfak<strong>to</strong>ren sieht sich der Einkauf die nächsten<br />
Jahre ausgesetzt und was sind die zentralen Heraus<strong>for</strong>derungen,<br />
denen er sich bis zum Jahr 2022 stellen muss? Im Beitrag werden<br />
fünf Megatrends vorgestellt sowie Maßnahmen, mittels derer sich<br />
Unternehmen auf diese Megatrends vorbereiten. Aus den Ergebnissen<br />
geht hervor, dass sich führende Unternehmen oftmals besser<br />
auf die Auswirkungen von Megatrends einstellen, während<br />
weniger erfolgreiche Unternehmen Trends offenbar eher reaktiv<br />
abwarten. Grundsätzlich sollten Megatrends immer wieder neu<br />
bewertet und kritisch hinterfragt werden, um Fehleinschätzungen<br />
durch Trendabweichungen zu verhindern. Seite 7<br />
Manufacturing Per<strong>for</strong>mance:<br />
Der Status quo bei deutschen Unternehmen<br />
Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken, Prof. Dr. Stephan M. Wagner,<br />
Ruben Jönke, ETH Zürich<br />
Insbesondere angesichts des globalen Wettbewerbs ist eine hohe<br />
Manufacturing Per<strong>for</strong>mance, also Spitzenleistungen im gesamten<br />
Fertigungsprozess, für produzierende Unternehmen ein wichtiger<br />
Schlüssel zur Erreichung von Wettbewerbsvorteilen. Um herauszufinden,<br />
wie gut Unternehmen heutzutage in der Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance abschneiden, untersucht die vorliegende Studie<br />
die Manufacturing Per<strong>for</strong>mance Kategorien Fertigungsqualität,<br />
Flexibilität in der Produktion, Lieferfähigkeit und Produktionskosten<br />
bei 349 Unternehmen aus sechs verschiedenen Industrien.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass eine durchschnittliche Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance von nur 65,9 % erreicht wird. Seite 13<br />
Gestaltungsansätze zur kooperativen<br />
Innovationsgenerierung<br />
Dr. Bernd Martens, Dr. Tanja Ernst, Til Fabio Schäfer,<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
Ausgehend von den Rahmenbedingungen auf den Beschaffungsmärkten<br />
erfolgt im Beitrag eine theoretische Ableitung der<br />
relevanten Einflussfak<strong>to</strong>ren auf partnerschaftliche Beziehungen.<br />
Insbesondere das Konstrukt Opportunismus und In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />
als seine zentralen Antezedenzen stehen hier im<br />
Fokus. Basierend auf dieser theoretischen Verankerung wird ein<br />
Konzept zur Verringerung von In<strong>for</strong>mationsungleichgewichten<br />
in organisationalen Partnerschaften entwickelt. Ziel des Konzepts<br />
ist die Ableitung zentraler Handlungsempfehlungen für die Gestaltung<br />
von Rahmenbedingungen und Anreizsystemen für Kooperationen<br />
zwischen OEMs und Lieferanten, insbesondere zur<br />
Innovationsgenerierung. Seite 21<br />
Ansätze zur Optimierung der Distributionsprozesse<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Thomas Zernechel, Dr. Volker Schmidt, Dr. Ansgar Hermes,<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
Vor dem Hintergrund der enormen Heraus<strong>for</strong>derungen in der<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie ist es nicht mehr ausreichend, Logistiknetzwerke<br />
in fest definierten Abständen zu planen und bis zum<br />
nächsten Planungsdurchlauf in einen operativen Serienbetrieb<br />
zu übergeben. Vielmehr ist eine permanente, ganzheitliche und<br />
dynamische Planung und Steuerung der Netzwerke notwendig,<br />
die eine zuverlässige, schnelle, kostengünstige und nachhaltige<br />
Logistik sicherstellen. Am Beispiel der Distributionslogistik, die<br />
für die Versorgung des Kunden mit Fertigfahrzeugen zuständig<br />
ist, werden in diesem Artikel drei Strategien vorgestellt, die eine<br />
solche Planung und Steuerung ermöglichen. Seite 29<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
5
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megatrends 2022:<br />
megatrends 2022<br />
Implikationen für den Einkauf<br />
Prof. Dr. Holger Schiele, Niels Pulles, Klaus-Johannes Möller, Universität Twente<br />
Zusammenfassung<br />
Welchen Einflussfak<strong>to</strong>ren sieht sich der Einkauf<br />
die nächsten Jahre ausgesetzt und was sind die<br />
zentralen Heraus<strong>for</strong>derungen, denen er sich bis<br />
zum Jahr 2022 stellen muss?<br />
Da der Einkauf die zentrale Schnittstelle zwischen Unternehmen<br />
und der Angebotsseite des Marktes darstellt, ist die Identifikation<br />
von langfristigen externen Veränderungen, sogenannten<br />
Megatrends, hilfreich. Aufgrund ihres lang andauernden und<br />
globalen Einflusses wird angenommen, dass die Auswirkungen<br />
von Megatrends das Handeln von Gesellschaften, Unternehmen<br />
und Regierungen für lange Zeit beeinflussen werden.<br />
In der vorliegenden Studie werden fünf Megatrends vorgestellt<br />
sowie Maßnahmen, mittels derer sich Unternehmen auf diese<br />
Megatrends vorbereiten. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass<br />
sich führende Unternehmen oftmals besser auf die Auswirkungen<br />
von Megatrends einstellen, während weniger erfolgreiche Unternehmen<br />
Trends offenbar eher reaktiv abwarten. Relativierend lässt<br />
sich feststellen, dass die Megatrends immer wieder neu bewertet<br />
und kritisch hinterfragt werden sollten, um Fehleinschätzungen<br />
durch Trendabweichungen zu verhindern.<br />
Die Notwendigkeit, sich frühzeitig auf<br />
Veränderungen vorzubereiten<br />
Die Zukunft vorherzusagen<br />
ist unmöglich, jedoch lassen sich<br />
lang andauernde Trends oder<br />
Megatrends identifizieren und<br />
ökonomisch nutzen. Unternehmen,<br />
die sich frühzeitig auf die in<br />
Megatrends implizierten zukünftigen<br />
Veränderungen vorbereiten,<br />
versetzen sich hierdurch in<br />
die Lage, Chancen effektiver nutzen<br />
und Risiken früher erkennen<br />
zu können.<br />
Die derzeit steigende Anzahl<br />
von Studien über Megatrends<br />
belegt die zunehmende Bedeutung<br />
der Thematik. Jedoch ist<br />
der Großteil dieser Studien von<br />
nicht-wissenschaftlicher Natur.<br />
Die vorliegende Studie ist somit<br />
eine der ersten, die die Bedeu-<br />
Verbreitung<br />
tung von Megatrends und die Reaktionen von Firmen mittels<br />
empirischer Daten unterlegt.<br />
Der MegatrendAnsatz: Lang<br />
andauernde , multidisziplinäre Trends<br />
Der Begriff Megatrend wurde von John Naisbitt in seinem<br />
gleichnamigen Buch „Megatrends“, publiziert im Jahr<br />
1982, maßgeblich geprägt. In seinem Buch identifizierte<br />
Naisbitt zehn Megatrends für die kommenden Jahrzehnte<br />
[Naisbitt 1982]. In der Trend<strong>for</strong>schung wird zwischen verschiedenen<br />
Trendarten wie Metatrends, sozio kulturellen<br />
Trends und Konsumtrends unterschieden. Die Einordnung<br />
in eine dieser Trendkategorien erfolgt je nach Relevanz,<br />
Dauer und Intensität des jeweiligen Trends [Horx/Huber/<br />
Steinle/Wenzel 2007].<br />
Was genau ist ein Megatrend? Grundsätzlich können<br />
Megatrends als weitreichende Veränderungen sozialer und<br />
technologischer sowie ökonomischer und politischer Bedingungen<br />
gesehen werden [Naisbitt/Aburdene 1990]. Ein<br />
jeder Megatrend zeigt die folgenden drei Charakteristika:<br />
1. Die Entwicklung von Megatrends erfolgt stufenweise.<br />
Ist diese einmal abgeschlossen, hält ihr Einfluss bis zu<br />
25 Jahre oder länger an [Naisbitt/Aburdene 1990].<br />
2. Megatrends wirken sich auf viele verschiedene Lebensbereiche<br />
aus.<br />
Zeit<br />
2011 2020<br />
Quelle: Procurement Intelligence Unit, Naisbitt (1982)<br />
Abb. 1: Die MegatrendLogik [Naisbitt 1982]<br />
Mikrotrends<br />
Megatrend 1<br />
Megatrend 2<br />
Megatrend n<br />
s u p p l y chain management i /2012 7
megatrends 2022<br />
3. Megatrends haben einen globalen Charakter; jedoch<br />
kann dieser globale Charakter in einer Region stärker<br />
ausgeprägt sein als in einer anderen [Horx/Huber/<br />
Steinle/Wenzel 2007].<br />
Zudem besteht ein Megatrend aus verschiedenen kleineren<br />
Trends, so genannten Mikrotrends. (Abb. 1).<br />
Forschungsmethode: Identifikation der<br />
Megatrends in drei Schritten<br />
Im Rahmen einer umfangreichen Studie hat die h&z<br />
Unternehmensberatung und die Procurement Intelligence<br />
Unit (PIU) unter Beteiligung der Universität Twente drei<br />
Workshops in Europa (München), Amerika (New York)<br />
und Asien (Shanghai) veranstaltet [h&z consulting 2011].<br />
Teilnehmer waren Einkaufsleiter internationaler Konzerne<br />
sowie Beschaffungsprofessoren, die in den Workshops<br />
Megatrends und deren Bedeutung für den Einkauf herausgearbeitet<br />
haben. Ergänzend zu den Expertenworkshops<br />
haben wir die gut 200 Teilnehmer eines NEVI-Kongresses<br />
zum Thema „Trends im Einkauf“ in Nyenrode (NL) gebeten,<br />
die Wichtigkeit der von den Workshopteilnehmern<br />
identifizierten Megatrends anzugeben und die Reaktionen<br />
ihrer Unternehmen zu beschreiben.<br />
Richtig ist, dass durch eine repräsentative Gruppe als<br />
relevant identifizierte Trends nicht im naturwissenschaftlichen<br />
Sinne als „bewiesen“ angesehen werden können.<br />
Da Trends jedoch maßgeblich durch die handelnden Akteure<br />
selber bestimmt werden, entbehrt die Befragungsmethode<br />
nicht innewohnender Plausibilität. Im finalen<br />
Schritt der Studie wurden die identifizierten Megatrends<br />
schließlich durch eine intensive Literaturrecherche kritisch<br />
überprüft.<br />
8<br />
Corporate Social<br />
Responsibility (CSR)<br />
wird als zunehmend<br />
bedeutsamer eingestuft<br />
Demografischer<br />
Rückgang wird vermutlich<br />
mehr Einfluss<br />
haben sowohl im Hinblick<br />
auf qualifizierte<br />
Facharbeit als auch für<br />
Niedriglohntätigkeiten<br />
Quelle: h&z Workshop-Teilnehmer<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Zunahme von<br />
Umwelt- und<br />
Sozialver-<br />
antwortung<br />
Demografischer<br />
Wandel<br />
Verschiebung der<br />
ökonomischen<br />
Wachstumszentren<br />
Fünf Megatrends, von denen<br />
maßgebliche Einflüsse auf den Einkauf<br />
von morgen erwartet werden<br />
Beschleunigung des technologischen Fortschritts<br />
Im Allgemeinen ist ein globaler Zuwachs von Forschern<br />
und wissenschaftlichen Publikationen zu beobachten. In<br />
diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass die Anzahl<br />
der wissenschaftlichen Publikationen im Verhältnis zur<br />
Anzahl der Forscher wesentlich stärker gestiegen ist. Dies<br />
lässt auf einen Anstieg der Pro-Kopf-Produktivität von<br />
Forschern schließen [UNESCO 2010]. Generell steigt die<br />
Anzahl von Innovationen in Schwellenländern wesentlich<br />
schneller als in den Industriestaaten, wobei relativierend<br />
anzumerken ist, dass die Menge an Publikationen noch<br />
nicht zwingend deren wirtschaftsrelevante Qualität widerspiegeln<br />
muss. Recht unzweideutig ist in jedem Fall der<br />
Trend zur Verlagerung von Innovationstätigkeit aus den<br />
Labors großer Hersteller hin zu Lieferanten.<br />
Mögliche Reaktionen von Unternehmen auf den Trend<br />
zur Innovationsbeschleunigung und -verlagerung sind die<br />
frühzeitige Einkaufs- und Lieferanteneinbindung, „Valuesourcing“<br />
und „Reverse Marketing“, um die Attraktivität des<br />
kaufenden Unternehmens für innovative Lieferanten auf dem<br />
Beschaffungsmarkt zu steigern. Aus dieser Studie geht hervor,<br />
dass sich besonders führende Unternehmen darum bemühen,<br />
bei ihren innovativen Lieferanten den Status eines „preferred<br />
cus<strong>to</strong>mer“ zu erlangen. Einen solchen Vorzugskundenstatus<br />
hat ein Unternehmen erreicht, wenn es vom Lieferanten<br />
bevorzugte Ressourcen-Zuteilung erhält. Lieferanten stellen<br />
Vorzugskunden beispielsweise ihr bestes Personal für gemeinsame<br />
Produktentwicklungen zur Verfügung und passen ihre<br />
Leistungen an die individuellen Kundenwünsche an. Zudem<br />
Beschleunigung<br />
des technologischen<br />
Fortschritts<br />
Verände-<br />
rungen in<br />
politischer<br />
& makro-<br />
ökono-<br />
mischer<br />
Umgebung<br />
Innovationen (von<br />
Lieferanten) werden<br />
als entscheidender<br />
Erfolgsfak<strong>to</strong>r gesehen<br />
Grundlegende<br />
Marktinstabilitäten<br />
kommen häufiger vor<br />
und die Verfügbarkeit<br />
von Rohs<strong>to</strong>ffen könnte<br />
kritischer werden<br />
Nachfrage und Wachstum in traditionellen Märkten (Industrieländer) werden vermutlich<br />
abnehmen, während die Wachstumsprognosen für Entwicklungsländer positiv sind.<br />
Abb. 2: Globale Megatrends [h&z WorkshopTeilnehmer]
Abnahme Ressourcenintensität im Zeitablauf<br />
profitieren Vorzugskunden von den Innovationen der Lieferanten<br />
[Schiele/Veldman/Hüttinger 2010]. Eine zunehmend<br />
praktizierte Möglichkeit für Unternehmen, auf den Megatrend<br />
der Beschleunigung des technologischen Fortschritts<br />
zu reagieren, ist es, die relevanten Innovationslieferanten zu<br />
identifizieren und dort „preferred cus<strong>to</strong>mer“ Status anzustreben,<br />
bevor ihre Wettbewerber auf die gleichen innovationstreibenden<br />
Lieferanten aufmerksam werden.<br />
megatrends 2022<br />
zuwirken, haben insbesondere<br />
führende Unternehmen umfangreicheRisikomanagementprogramme<br />
eingeführt oder bereits<br />
bestehende Praktiken dieser Art<br />
intensiviert. Vor dem Hintergrund<br />
des Megatrends politische<br />
Instabilität wird deutlich, das<br />
Risikomanagement gekommen<br />
ist, um zu bleiben.<br />
Aufgrund der abnehmenden<br />
Ressourcenintensität (Abb. 3) als<br />
Folge des technologischen Fortschritts<br />
ist jedoch abzuwarten,<br />
ob die aktuelle Rohs<strong>to</strong>ff- und<br />
Ressourcenknappheit als ein<br />
dauerhaftes oder vorübergehen-<br />
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Statistisches Bundesamt, IdW (2011)<br />
des Phänomen zu betrachten ist.<br />
Abb. 3: Abnahme der Ressourcenintensität im Zeitablauf [Statistisches Bundeamt 2011] Denn zur Erbringung gleicher<br />
Leistungen werden kontinuierlich<br />
weniger Rohs<strong>to</strong>ffe benötigt, was den Megatrend infrage<br />
stellen könnte.<br />
Veränderungen in der politischen und<br />
Verschiebung der ökonomischen Wachstumszentren<br />
Die Entwicklungs- und Schwellenländer, allen voran<br />
die BRIC-Staaten, werden noch immer als die treibenden<br />
Kräfte des globalen Wirtschaftswachstums gesehen. Begünstigt<br />
durch das starke Wachstum in diesen Ländern,<br />
wird erwartet, dass sich bis 2030 eine globale Mittelklasse<br />
entwickelt, die bis zu drei Milliarden Menschen umfasst,<br />
makroökonomischen Umgebung<br />
deren Konsumverhalten sich sehr stark an dem der west-<br />
Zugleich wird von den Befragten in den nächsten Jahren lichen Länder orientiert. Diese globale Mittelklasse soll<br />
eine zunehmende Verknappung von Rohs<strong>to</strong>ffen erwartet. größtenteils in schnell wachsenden Großstädten entstehen<br />
Zum einen wird der Zugang zu Rohmaterialien Entwicklung als zuneh- der und Arbeitsplätze somit den Mikrotrend in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie der Urbanisierung widerspie- von 2002 bis<br />
mend kritisch eingestuft und zum anderen erhöhen sich die<br />
Preise durch die steigende Rohgeln.<br />
2015<br />
s<strong>to</strong>ffnachfrage, die durch das starke<br />
Wachstum der Schwellenländer<br />
verursacht wird. Außerdem ist zu<br />
4500<br />
4000<br />
beobachten, dass Regierungen mit 3500<br />
2002<br />
Hilfe von Staatsfonds zunehmend<br />
in die globalen Märkte eingreifen,<br />
3000<br />
Entwicklung bis 2015<br />
um sich strategische Ressourcen 2500<br />
zu sichern. Generell wird daher 2000<br />
ein weiterer Zuwachs von finanziellen<br />
Spekulationen in Rohs<strong>to</strong>ffe<br />
1500<br />
erwartet. So stieg das Investitions- 1000<br />
volumen in Rohs<strong>to</strong>ffderivate von<br />
13 Mrd. Euro im Jahr 2003 auf 205<br />
500<br />
Mrd. Euro im Jahr 2005 [Europäische<br />
Kommission 2011]. Die Konsequenz<br />
aus dieser Entwicklung<br />
ist, dass Rohs<strong>to</strong>ffmärkte nicht<br />
mehr ausschließlich von der realen<br />
Wirtschaft beeinflusst werden.<br />
0<br />
Um der makroökonomi- Abb. 4: Entwicklung der Arbeitsplätze in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie [Dannenberg/<br />
schen Unsicherheit entgegen-<br />
Kleinhans 2004]<br />
Arbeitsplätze (in Tausend)<br />
Europa<br />
Nordamerika<br />
Japan<br />
Südkorea, Indien<br />
China<br />
Südamerika<br />
Rest der Welt<br />
s u p p l y chain management i /2012 9
megatrends 2022<br />
Eine Möglichkeit für Unternehmen vom Boom und von<br />
den niedrigen Kostenstrukturen in Schwellenländern zu<br />
profitieren, könnte die Einrichtung global verteilter Organisations<strong>for</strong>men<br />
im Rahmen von Offshoring- und Outsourcingaktivitäten<br />
sein. Hierbei ist jedoch abzuwarten, ob sich<br />
z. B. chinesische Lieferanten nicht zu Wettbewerbern entwickeln.<br />
Es gilt in diesem Zusammenhang allerdings auch festzustellen,<br />
dass Europa in Zukunft, gemessen in absoluten<br />
Zahlen, wahrscheinlich der Standort mit den meisten Arbeitsplätzen<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie sein wird (Abb. 4).<br />
Kritisch ist ferner zu bemerken, dass beispielsweise<br />
das BSP pro Kopf in Deutschland in den letzten 25 Jahren<br />
stärker gewachsen ist als beispielsweise in Brasilien [OECD<br />
2011]. Ein au<strong>to</strong>matischer Bedeutungsverlust traditioneller<br />
Industrieländer ist somit kritisch und fallbezogen zu prüfen.<br />
Demografischer Rückgang<br />
In den nächsten zehn Jahren wird in den meisten Industriestaaten<br />
mit einem Fachkräftemangel gerechnet, der das<br />
Resultat von alternden Bevölkerungen und niedrigen Geburtenraten<br />
ist. Im Gegensatz zu China und den meisten<br />
Ländern in Europa, die mit einem Bevölkerungsrückgang<br />
zu kämpfen haben, wird sich der Anteil der sich im erwerbstätigen<br />
Alter befindenden Bevölkerung in den Entwicklungsländern<br />
stark erhöhen und für einen Bevölkerungsüberschuss<br />
sorgen.<br />
Um den Konsequenzen des drohenden Fachkräftemangels<br />
in Industriestaaten entgegenzuwirken, können Unternehmen<br />
durch internes Marketing die Position des Einkaufs<br />
innerhalb des Unternehmens verstärken und so die Attraktivität<br />
dieses Bereichs steigern. Eine weitere Reaktion auf<br />
den bevorstehenden „war <strong>for</strong> talents“ ist die Einführung<br />
Besonders führende Unternehmen sind darum<br />
bemüht , bei ihren innovativen Lieferanten den Status<br />
eines „preferred cus<strong>to</strong>mer“ zu erlangen.<br />
von karrierefördernden Angeboten für „high potentials“,<br />
wie z. B. die Unterstützung von Master- und Promotionsprogrammen.<br />
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob der „war <strong>for</strong><br />
talents“ nicht nur eine vorübergehende Erscheinung ist, da<br />
der demografische Rückgang, wie er sich in vielen Industriestaaten<br />
abzeichnet, eine wirtschaftliche Stagnation einleiten<br />
kann. Das Schicksal Japans, einer kontinuierlichen<br />
Stagnation, könnte somit auch anderswo Realität werden<br />
[Coulmas 2011]. Es ist ferner zu beachten, dass die Geburtenraten<br />
nahezu global zurückgehen, also auch in den<br />
Entwicklungsländern und ohne Trendumkehr auch dort<br />
mittelfristig ähnliche demografische Probleme entstehen<br />
könnten [United Nations 2009]. So ist beispielsweise die<br />
Geburtenrate in Brasilien bereits unter die bevölkerungserhaltende<br />
Reproduktionsrate gefallen und nähert sich sukzessive<br />
europäischen Verhältnissen an.<br />
10<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Zunahme von Umwelt und Sozialverantwortung<br />
Nie zuvor war das Bewusstsein für Corporate Social<br />
Responsility (CSR) so stark wie heute. Daher wird erwartet,<br />
dass CSR auch in Zukunft eines der zentralen Themen<br />
für Unternehmen bleiben wird, angetrieben durch Konsumenten<br />
mit einem hohen sozialen und ökologischen<br />
Anspruch sowie durch die Einführung von Gesetzen zum<br />
Umweltschutz und zum sozialeren Handeln. Als Folge dessen<br />
könnte sowohl in Industriestaaten als auch in Schwellen-<br />
und Entwicklungsländern der Anteil an erneuerbaren<br />
Energiequellen auch weit über das Jahr 2020 hinaus steigen.<br />
Weltweite Investitionen in erneuerbare Energiequellen sind<br />
von 130 Mrd. US-Dollar im Jahr 2008 über 160 Mrd. US-<br />
Dollar im Jahr 2009 bis hin zu 210 Mrd. US-Dollar im Jahr<br />
2010 gestiegen [REN21 2011].<br />
Auffallend ist, dass verstärkt führende Unternehmen<br />
bereits CSR-Aspekte in ihre Lieferantenentwicklung und<br />
-bewertung aufgenommen haben. Aktuell sind in Niedriglohnländern<br />
jedoch deutliche Diskrepanzen zwischen Realität<br />
und Anspruch bei der Umsetzung von CSR zu verzeichnen.<br />
Die Workshops in der Triade zeigten zudem, dass CSR außerhalb<br />
Europas noch nicht vollständig „angekommen“ ist. Auch<br />
hieraus ergibt sich ein trendbeeinträchtigendes Potenzial.<br />
Verlinkung und gegenseitige Verstärkung<br />
der Megatrends<br />
Die fünf vorgestellten Megatrends sind nicht nur separat,<br />
sondern auch in ihrer Gesamtheit zu betrachten. So haben<br />
die Megatrends Beschleunigung des technologischen Fortschritts,<br />
Veränderungen in der politischen und makroökonomischen<br />
Umgebung, Verschiebung der ökonomischen<br />
Wachstumszentren und Zunahme von Umwelt- und Sozialverantwortung<br />
eine Gemeinsamkeit, die sich wie ein roter<br />
Faden durch diese vier Megatrends hindurch<br />
zieht. Diese Gemeinsamkeit ist die<br />
wachsende Bedeutung von umweltfreundlichen<br />
und nachhaltigen Technologien. Die<br />
Verknappung vieler Rohs<strong>to</strong>ffe geht einher<br />
mit einer global steigenden Nachfrage nach<br />
Rohs<strong>to</strong>ffen, die durch den Eingriff von Staaten<br />
und vermehrte Finanzspekulationen angetrieben wird.<br />
Zudem kann erwartet werden, dass Konsumentenwünsche<br />
in Bezug auf die CSR von Unternehmen zukünftig noch<br />
anspruchsvoller sein werden und sich die Forderung nach<br />
ethischem und nachhaltigem Verhalten von Unternehmen<br />
und deren Lieferanten (weiter als Tier-1) somit intensivieren<br />
wird, vorausgesetzt, dass CSR insbesondere in Asien auch<br />
durch Konsumenten einge<strong>for</strong>dert wird. Letzteres ist sehr<br />
sorgfältig zu moni<strong>to</strong>ren. Die Beobachtung, dass rund 17 Prozent<br />
der globalen CO 2 -Emissionen durch Verkehr verursacht<br />
werden, macht die Entwicklung umweltfreundlicher und<br />
nachhaltiger Technologien auch für die Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
zu einem zentralen Thema des nächsten Jahrzehnts [International<br />
Energy Agency 2011], selbst wenn in letzter Zeit die<br />
klimabestimmende Zentralität von CO 2 kontrovers in Frage<br />
gestellt wird [Vahrenholt/Lüning 2012].
Fazit: Regelmäßige Überprüfung der<br />
identifizierten Megatrends zur Fehlervermeidung<br />
Abschließend lässt sich sagen, dass von den vorgestellten<br />
Megatrends maßgeblicher Einfluss auf den Einkauf<br />
von Unternehmen (und auf andere Fachbereiche) erwartet<br />
wird. Für die meisten identifizierten Megatrends lassen sich<br />
jedoch auch kritische Daten bzw. trendkritische Entwicklungen<br />
identifizieren. Durch ständige Prüfung der identifizierten<br />
Megatrends können etwaige Fehleinschätzungen<br />
korrigiert und unvorhersehbare Ereignisse mit in die Bewertung<br />
aufgenommen werden.<br />
Literatur<br />
n Coulmas, F., Jenseits des Wachstums, Weltwoche 68. Jg.<br />
(2011), H. 3, S. 42-43.<br />
n Dannenberg, J., Kleinhans, C., The coming age of collaboration<br />
in the au<strong>to</strong>motive industry, in: Mercer Management<br />
Journal, 17. Jg. (2004), S. 88-94.<br />
n Europäische Kommission, Grunds<strong>to</strong>ffmärkte und Rohs<strong>to</strong>ffe:<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen und Lösungsansätze, Brüssel<br />
2011.<br />
n Horx, M., Huber, J., Steinle, A., Wenzel, E., Zukunft<br />
machen: Wie Sie von Trends zu Business-Innovationen<br />
kommen, Frankfurt 2007.<br />
n h&z consulting, Challenges in Procurement 2021, München<br />
2011.<br />
n International Energy Agency, CO 2 emissions from fuel<br />
combustion, Paris 2011.<br />
n Naisbitt, J., Megatrends: Ten New Directions Trans<strong>for</strong>ming<br />
Our Lives, New York 1982.<br />
n Naisbitt, J., Aburdene, P., Megatrends 2000: Zehn Perspektiven<br />
für den Weg ins nächste Jahrtausend, 4. Aufl.,<br />
Düsseldorf u. a. 1990<br />
n OECD, Stat extracts, 2011.<br />
n REN21, Renewables 2011: Global Status Report, Paris 2011.<br />
n Schiele, H., Veldman, J., Hüttinger, L., Supplier innovativeness<br />
and supplier pricing: the role of preferred<br />
cus<strong>to</strong>mer status, in: International Journal of Innovation<br />
Management, 15. Jg. (2011), H.1, S. 1-27.<br />
n Statistisches Bundesamt, Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen<br />
IdW, 2011.<br />
n UNESCO Science Report 2010, The current status of<br />
science around the world, 2. Aufl., Paris 2010.<br />
n United Nations, World Fertility Patterns, New York 2009.<br />
n Vahrenholt, F., Lüning, S., Die kalte Sonne: Warum die<br />
Klimakatastrophe nicht stattfindet, Hamburg 2012.<br />
Summary<br />
Which will be the influencing fac<strong>to</strong>rs <strong>for</strong> procurement within<br />
the next years and what are the key challenges until 2022? Since<br />
procurement links companies and the supply side of the market,<br />
the identification of long-lasting, external changes, so called<br />
megatrends, is necessary <strong>to</strong> stay competitive in the future. In the<br />
Verfasser<br />
megatrends 2022<br />
present study five megatrends which are expected <strong>to</strong> have a longlasting<br />
influence on procurement will be introduced: increasing<br />
corporate social responsibility, acceleration of technological<br />
progress, macro-economic instability, shift of growth centres<br />
and demographic decline. Further<strong>more</strong>, it will be outlined as <strong>to</strong><br />
how firms can prepare <strong>for</strong> the megatrends. The results show that<br />
especially leading firms are often better prepared on the effects<br />
of the megatrends, while less <strong>success</strong>ful firms adopt a waiting<br />
attitude. Concluding it is <strong>to</strong> state that the megatrends should<br />
be assessed and critically scrutinised continuously in order <strong>to</strong><br />
prevent misjudgements because of trend variances.<br />
PROF. DR. HOLGER SCHIELE, Jahrgang 1969, ist<br />
Inhaber des Lehrstuhls für Technologiemanagement<br />
– Innovation in Einkauf, Produktion und Logistik an<br />
der Universität Twente in Enschede (NL). Nach zehn<br />
Jahren praktischer Erfahrung bei der Preussag AG,<br />
PricewaterhouseCoopers und der h&z Unternehmensberatung<br />
habilitierte er sich 2008 an der Leibniz Universität<br />
Hannover. Er ist Au<strong>to</strong>r mehrerer Managementbücher<br />
(#1 der Financial Times Liste) sowie zahlreicher<br />
Fachartikel und wissenschaftlicher Aufsätze.<br />
NIELS PULLES, Jahrgang 1984, studierte technische<br />
Betriebswirtschaftslehre an der Universität Twente.<br />
Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für<br />
Technologiemanagement an der Universität Twente.<br />
Gegenwärtig promoviert er dort zum Thema „Becoming<br />
a preferred cus<strong>to</strong>mer of key suppliers“.<br />
KLAUS-JOHANNES MÖLLER, Jahrgang 1987, absolvierte<br />
ein Bachelorstudium „International Business<br />
& Management Studies“ an der Saxion Hogeschool<br />
in Enschede, was er durch einen Master für Betriebswirtschaftslehre<br />
an der Universität Twente ergänzte.<br />
In diesem Zusammenhang hat er das Projekt „Megatrends<br />
2022“ bearbeitet und daraus auch seine Abschlussarbeit<br />
erstellt.<br />
MEDIADATEN<br />
Download unter<br />
www.ipmscm.com<br />
AUTOMOTIVE<br />
TM<br />
s u p p l y chain management i /2012 11
12<br />
Au<strong>to</strong>renverzeichnis<br />
Au<strong>to</strong>renverzeichnis<br />
Dr. Tanja Ernst<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
Tel. +49 5361 9-76350<br />
E-Mail: tanja.ernst@volkswagen.de<br />
Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken<br />
ETH Zürich<br />
Tel. +41 44 632-0987<br />
E-Mail: ptgrosse-ruyken@ethz.ch<br />
Dr. Ansgar Hermes<br />
Volkswagen Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. OHG<br />
Tel. +49 5361 263-1870<br />
E-Mail: ansgar.hermes@volkswagen.de<br />
Ruben Jönke<br />
ETH Zürich<br />
Tel. +41 44 632-0987<br />
E-Mail: ptgrosse-ruyken@ethz.ch<br />
Dr. Bernd Martens<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
Tel. +49 5361 9-73467<br />
E-Mail: bernd.martens@volkswagen.de<br />
Klaus-Johannes Möller<br />
Universität Twente<br />
Tel. +31 489-5615<br />
E-Mail: k.moller@student.utwente.nl<br />
Niels Pulles<br />
Universität Twente<br />
Tel. +31 489-4556<br />
E-Mail: n.j.pulles@utwente.nl<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Dr. Klaus Radermacher<br />
uwe braun <strong>GmbH</strong><br />
Tel. +49 38792 985-0<br />
E-Mail: radermacher@uwe-braun.de<br />
Til Fabio Schäfer<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
Tel. +49 5361 9-40985<br />
E-Mail: til.fabio.schaefer@volkswagen.de<br />
Prof. Dr. Holger Schiele<br />
Universität Twente<br />
Tel. +31 489-5615<br />
E-Mail: h.schiele@utwente.nl<br />
Dr. Volker Schmidt<br />
Volkswagen Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. OHG<br />
Tel. +49 5361 921731<br />
E-Mail: volker.schmidt@Volkswagen.de<br />
Prof. Dr. Stephan M. Wagner<br />
ETH Zürich<br />
Tel. +41 44 632-0987<br />
E-Mail: ptgrosse-ruyken@ethz.ch<br />
Thomas Zernechel<br />
Volkswagen Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. OHG<br />
Tel. +49 5361 263-1110<br />
E-Mail: thomas.zernechel@volkswagen.de<br />
AUTOMOTIVE<br />
TM
manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
manufacturing Per<strong>for</strong>mance:<br />
Der status quo bei<br />
deutschen Unternehmen<br />
Dr. Pan Theo Grosse-Ruyken, Prof. Dr. Stephan M. Wagner, Ruben Jönke, ETH Zürich<br />
Zusammenfassung<br />
Eine hohe Manufacturing Per<strong>for</strong>mance, also Spitzenleistungen<br />
im gesamten Fertigungsprozess, ist für produzierende<br />
Unternehmen ein wichtiger Schlüssel zur<br />
Erreichung von Wettbewerbsvorteilen. Um herauszufinden,<br />
wie gut Unternehmen heutzutage in der Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance abschneiden, untersucht die vorliegende Studie die<br />
Manufacturing Per<strong>for</strong>mance Kategorien Fertigungsqualität, Flexibilität<br />
in der Produktion, Lieferfähigkeit und Produktionskosten<br />
bei 349 Unternehmen aus sechs verschiedenen<br />
Industrien. Die Ergebnisse zeigen, dass eine<br />
durchschnittliche Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
von nur 65,9 % erreicht wird. Auf den höchsten<br />
Wert kommt dabei die Fertigungsqualität<br />
mit einer durchschnittlichen Zielerreichung von<br />
70 %. Im Gegensatz dazu schneiden die Produktionskosten<br />
mit 62 % und Teilelemente der Lieferfähigkeit, insbesondere<br />
die Entwicklungszeit mit 60,8 % und die Einhaltung der<br />
Zeitpläne für Neuprodukte mit 61,8 %, deutlich schlechter ab.<br />
Spitzenleistungen durch eine hohe<br />
Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
Produzierende Unternehmen sehen sich zunehmend<br />
einem starken globalen Wettbewerb und steigenden<br />
Kunden an<strong>for</strong>derungen in Bezug auf Qualität, Flexibilität,<br />
Liefer zeiten und Innovativität ausgesetzt [Sarmien<strong>to</strong> et al.<br />
2007]. Eine effektive und kosteneffiziente Produktion ist<br />
ein Schlüsselfak<strong>to</strong>r, um diesen Heraus<strong>for</strong>derungen gerecht<br />
werden zu können [Corsten/Gössinger 2009, Fandel et al.<br />
2010]. Es gilt dabei, Zielkonflikte zwischen Produktionskosten,<br />
Flexibilität, Fertigungsqualität und Lieferfähigkeit<br />
zu überwinden. Gegenwärtig stehen insbesondere Bemühungen<br />
um eine erhöhte Flexibilität der Produktion im Mittelpunkt<br />
des Interesses [Cagliano et al. 2004]. Die Durchlaufzeiten,<br />
d. h. die Zeiten vom Produktionsbeginn eines<br />
Produkts bis zur Fertigstellung, werden immer kürzer, um<br />
noch schneller auf Marktveränderungen reagieren können.<br />
Der Au<strong>to</strong>mobilzulieferer Cherry (heute ZF Electronics)<br />
konnte, beispielsweise unterstützt durch eine umfassende<br />
Umstrukturierung und Optimierung im Produktionsbereich,<br />
in den Bereichen Fertigungsqualität, Flexibilität,<br />
Lieferfähigkeit und Produktionskosten im Verlauf von<br />
zehn Jahren eine massive Umsatzsteigerung von 25 Mio.<br />
Euro auf über 105 Mio. Euro und eine Halbierung der Entwicklungszeit<br />
von ca. 40 auf 20 Monate erzielen. Gleichzeitig<br />
wurden die Lieferquote auf 98 % gesteigert und die<br />
Lagerbestände auf 1,06 Tage reduziert. Die Kundenreklamationsrate<br />
liegt heute bei unter fünf ppm (Anzahl Defekte<br />
in 1 Million gefertigten Teile) [Wannenwetsch 2009]. Ähnlich<br />
eindrucksvoll ist ein weiteres Beispiel aus der Elektronikbranche.<br />
Sanyo schaffte es, innerhalb von fünf Monaten<br />
Eine hohe Manufacturing Per<strong>for</strong>mance induziert<br />
Wettbewerbsvorteile und wird im Spannungsfeld<br />
zwischen Betriebs und Marktzielen realisiert.<br />
die Fehlerrate in einem TV-Produktionswerk in Arkansas<br />
um 30 % zu senken, nachdem dieses Produktionswerk von<br />
Sanyo übernommen wurde. Hierfür waren keine Investitionen<br />
in neue Produktionsanlagen er<strong>for</strong>derlich, vielmehr<br />
wurden konsequent Ineffizienzen in der Fertigung eliminiert<br />
[Wannenwetsch 2009]. Diese Beispiele zeigen, dass<br />
Spitzenleistungen in der Produktion – also eine hohe Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance in den Kategorien Produktionskosten,<br />
Fertigungsqualität, Lieferfähigkeit und Flexibilität<br />
im Produktionsbereich – von erfolgreichen Unternehmen<br />
umgesetzt werden. Zugleich stellt die Erreichung einer<br />
hohen Manufacturing Per<strong>for</strong>mance jedoch in allen vier genannten<br />
Kategorien eine große Heraus<strong>for</strong>derung für viele<br />
Unternehmen dar.<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen auf dem Weg<br />
zu einer exzellenten Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance<br />
Auf dem Weg zu einer exzellenten Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance besteht oftmals ein Zielkonflikt zwischen<br />
Betriebszielen, wie kurze Amortisationszeiten, Standardisierung,<br />
geringe Fertigungstiefen, Konzentration auf Kernkompetenzen,<br />
hohe Auslastung und niedrige Bestände ,<br />
sowie Marktzielen, wie Kundenindividualität, kürzere Produktlebenszyklen,<br />
Sortimentsbreite, Individualisierung ,<br />
s u p p l y chain management i /2012 13
manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
hohe Liefertreue und kurze Lieferzeiten [Bloech et al. 2007,<br />
Dyckhoff 2002]. Aus Kundensicht besteht der Wunsch<br />
nach kurzen Lieferzeiten und hoher Liefertreue, d. h. nach<br />
schneller Verfügbarkeit der Produkte. Bereits beim Streben<br />
nach kurzer Lieferzeit und hoher Liefertreue können große<br />
Probleme auftreten, da ein Unternehmen, z. B. bei hoher<br />
Grundauslastung der Fertigungskapazitäten, eine kurze<br />
Lieferzeit nur durch das Zurückstellen anderer Aufträge<br />
erreichen kann, was die Liefertreue dieser Aufträge gefährdet.<br />
So ist beispielsweise in der Au<strong>to</strong>mobilproduktion häufig<br />
die Lackiererei ein Engpass, da eine möglichst hohe Auslastung<br />
mit einem Farb<strong>to</strong>n über mehrere Tage, einer großen<br />
Vielfalt an häufig wechselnden Farben, die kundenindividuell<br />
ausgewählt werden können, gegenüberstehen [Zäpfel<br />
2001]. Aus Sicht des Unternehmens sind aufgrund der hohen<br />
Fixkosten hohe Auslastungen unabdingbar. Dies sollte<br />
aber gleichzeitig mit möglichst geringen Beständen erreicht<br />
werden, um die Kosten des Umlaufkapitals in Grenzen zu<br />
halten. Es stehen also die Betriebsziele in Konflikt mit den<br />
Marktzielen, was das Management produzierender Unternehmen<br />
heraus<strong>for</strong>dert. Daher ist es unabdingbar, dass<br />
Unternehmen strategisch wie operativ auf ein optimales<br />
Zusammenspiel zwischen den vier Kategorien der Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance achten [Anand/Kodali 2008]:<br />
n Fertigungsqualität<br />
Die Fertigungsqualität determiniert im Produktionsprozess<br />
die Anzahl der Endprodukte, die keine Mängel<br />
aufweisen. Dieses wird anhand der Fak<strong>to</strong>ren Produkteigenschaften<br />
und Leistungsfähigkeit, Anzahl der<br />
Kundenreklamationen, Ausschuss während des Produktionsprozesses<br />
und Qualität der<br />
Produkte (gemessen am Anteil der Fer-<br />
tigprodukte, die die finale Inspektion<br />
bestehen) bestimmt [Schneeweiß 2002].<br />
Somit ist die Fertigungsqualität ein Indika<strong>to</strong>r<br />
dafür, inwieweit die Produktion<br />
die Konstruktionsvorgaben in fehlerfreie<br />
Produkte umsetzen kann. Die Leistung eines Produktionssystems<br />
lässt sich in mengen- und wertmäßiger,<br />
aber auch in qualitativer Hinsicht messen. Gerade bei<br />
technisch anspruchsvollen Produkten werden Qualität<br />
und die daraus resultierende Kundenzufriedenheit immer<br />
mehr zur entscheidenden Überlebensfrage, wie die<br />
Beispiele Nokia und Research in Motion (RIM) zeigen.<br />
n Flexibilität<br />
Flexibilität beschreibt die Fähigkeit eines Systems, sich<br />
an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. In<br />
strategischer Hinsicht gilt ein Produktionssystem dann<br />
als flexibel, wenn es sich in angemessener Zeit auf die<br />
veränderten technologischen, politischen, rechtlichen,<br />
wirtschaftlichen und soziokulturellen Umweltbedingungen<br />
anpassen kann [Cagliano et al. 2004, Gerwin<br />
1993]. Die Flexibilität im Produktionsprozess wird mit<br />
den Fak<strong>to</strong>ren Anzahl der Produktvarianten, die hergestellt<br />
werden können, Veränderungen der Bestellmenge<br />
(Volumenänderungen), nachträgliche Modifikationen in<br />
der laufenden Serie (Produktveränderungen) und Her-<br />
14<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
stellungsmenge im Fertigungsprozess (Losgröße) bestimmt<br />
[Moos 2009]. Eine unzureichende Flexibilität hat<br />
Auswirkungen auf die Beschaffung, Fertigung und den<br />
Absatz. Auf der Beschaffungsseite sind die Folgen einer<br />
mangelnden Flexibilität eine unzuverlässige Teileversorgung<br />
oder lange Reaktionszeiten der Lieferanten. Auf<br />
der Fertigungsseite zeigt sich eine mangelnde Flexibilität<br />
durch lange Umrüstzeiten und Nachfrageschwankungen<br />
zwischen Produktgruppen. Auf der Marktseite zeigt sich<br />
eine mangelnde Flexibilität durch überdurchschnittlich<br />
lange Produktentwicklungszeiten, Kunden<strong>for</strong>derungen<br />
nach kurzen Lieferzeiten sowie kundenspezifischere Produkte,<br />
die von Wettbewerbern angeboten werden.<br />
n Lieferfähigkeit<br />
Die Lieferfähigkeit ist ein Indika<strong>to</strong>r für die Erfüllung<br />
der vom Kunden gewünschten Lieferzeit [Fandel et al.<br />
2010, Wannenwetsch 2009]. Die Lieferfähigkeit wird<br />
mit den Fak<strong>to</strong>ren Liefertreue, also die Einhaltung von<br />
Lieferzusagen (Lead Time) welche die Zeit zwischen einer<br />
Kundenbestellung und der Auslieferung darstellt,<br />
Einhaltung der Zeitpläne für Neuprodukte sowie Entwicklungszeit<br />
für Neuprodukte bestimmt. Die industrielle<br />
Erzeugung eines Produktes er<strong>for</strong>dert eine Vielzahl<br />
von Einzelschritten. Je schneller diese zeitliche Wegstrecke<br />
überwunden wird, des<strong>to</strong> mehr Wertschöpfung kann<br />
mit den verfügbaren Produktionsressourcen erzielt werden.<br />
Dabei tragen die Gestaltung der Infrastruktur der<br />
Produktion, d. h. die technische und organisa<strong>to</strong>rische<br />
Auslegung der Produktionseinrichtungen, die Art ihres<br />
Zusammenwirkens sowie die effiziente Bewältigung<br />
Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
bilden Kundenan<strong>for</strong>derungen in Bezug auf Qualität,<br />
Flexibilität, Lieferzeiten und Innovationskraft.<br />
der Produktionsplanungs- und -steuerungsaufgaben<br />
wesent lich zur Erreichung der gesetzten Lieferfähigkeit<br />
bei [Wannenwetsch 2009].<br />
n Produktionskosten<br />
Die Produktionskosten stellen die Summe des bei der<br />
betrieblichen Leistungserstellung durch den Einsatz<br />
von Produktionsfak<strong>to</strong>ren entstehenden Aufwands dar<br />
[Bloech et al. 2007]. Dazu zählen die Fak<strong>to</strong>ren Stückkosten,<br />
Arbeitsproduktivität, Lagerumschlag und die<br />
Durchlaufzeit. Dabei sind die Stückkosten die Kosten<br />
je produzierter Einheit. Die Arbeitsproduktivität ist die<br />
Ausbringungsmenge im Verhältnis zu den geleisteten<br />
Arbeitsstunden. Die Durchlaufzeit umfasst die Zeit vom<br />
Eingang des Materials bis zur Auslieferung. Der Lagerumschlag<br />
ist der Austausch des Lagerbestands pro Jahr.<br />
Durch eine Analyse der Kosten pro produzierte Einheit<br />
zwischen Wettbewerbern sind Rückschlüsse auf die Arbeitsproduktivität,<br />
den Lagerumschlag sowie die Durchlaufzeiten<br />
möglich. Zudem kann damit die Wirtschaftlichkeit<br />
des Produktionsprozesses bewertet werden.
Technische<br />
Produkte<br />
Prozess-<br />
industrie<br />
77<br />
112<br />
Sonstige<br />
Manufacturing Per<strong>for</strong>mance in der<br />
Unternehmenspraxis<br />
12<br />
n=349<br />
Um der Frage nachzugehen, wie gut Unternehmen hinsichtlich<br />
der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance abschneiden, wurden<br />
im 2. Quartal 2011 bei insgesamt 349 Unternehmen aus sechs<br />
verschiedenen Industrien die Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
Kategorien im Produktionsprozess untersucht. Abbildung 1<br />
zeigt einen Überblick der untersuchten Unter nehmen.<br />
Die Manufacturing Per<strong>for</strong>mance setzt sich aus den vier<br />
Kategorien Fertigungsqualität, Flexibilität, Lieferfähigkeit<br />
und Produktionskosten im Produktionsprozess zusammen.<br />
Je Kategorie wurden jeweils vier Fak<strong>to</strong>ren bewertet. Die<br />
befragten Unternehmen mussten diese Fak<strong>to</strong>ren auf einer<br />
45<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
28<br />
75<br />
Elektrogeräte<br />
Konsum-<br />
güter<br />
Abb. 1: Anzahl der untersuchten Unternehmen je<br />
Branche<br />
Fertigungsqualität<br />
Produktionskosten Lieferfähigkeit Flexibilität<br />
Produkteigenschaften und Leistungsfähigkeit<br />
Qualität der Produkte<br />
Kundenreklamationen<br />
Ausschuss<br />
Anzahl der Produktvarianten<br />
Bestellmengenänderungen<br />
Produktveränderungen<br />
Losgrössenänderungen<br />
Liefertreue<br />
Lead Time (Bestellung->Versand)<br />
Einhaltung der Zeitpläne für Neuprodukte<br />
Entwicklungszeit für Neuprodukte<br />
Stückkosten<br />
Arbeitsproduktivität<br />
Lagerumschlag<br />
Durchlaufzeit (Materialeingang->Auslieferung)<br />
60,8%<br />
61,0%<br />
61,6%<br />
61,8%<br />
manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
Likert-Skala von eins (einem sehr schlechten Abschneiden)<br />
bis fünf (einem sehr guten Abschneiden) im Verhältnis zu<br />
ihren Wettbewerbern evaluieren.<br />
Der Durchschnitt aller Fak<strong>to</strong>ren der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
liegt bei den untersuchten Unternehmen bei nur<br />
65,9 %, was einen signifikanten Verbesserungsbedarf bei<br />
allen Fak<strong>to</strong>ren offenbart. Am besten schneiden die Unternehmen<br />
bei den Fak<strong>to</strong>ren der Fertigungsqualität mit durchschnittlich<br />
70 % ab. Im Vergleich dazu erreichen die Fak<strong>to</strong>ren<br />
der Produktionskosten nur 62 % und haben damit das<br />
größte Verbesserungspotenzial.<br />
Bei der Betrachtung der besten 25 % und schlechtesten<br />
25 % der untersuchten Unternehmen liegen durchschnittlich<br />
15,6 Prozentpunkte. Allerdings entspricht die Reihenfolge<br />
der vier Manufacturing Per<strong>for</strong>mance Kategorien<br />
sowohl bei den 25 % besten als auch bei den 25 % schlechtesten<br />
Unternehmen der gesamten Stichprobe.<br />
Abbildung 2 zeigt die Ergebnisse der Untersuchung für<br />
jeden einzelnen Fak<strong>to</strong>r der vier Kategorien der Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance.<br />
Fertigungsqualität<br />
Von den vier Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
bewerten die befragten Unternehmen die Fertigungsqualität<br />
der eigenen Produkte im Vergleich mit den<br />
Hauptwettbewerbern mit durchschnittlich 70 % am besten.<br />
Die Betrachtung der einzelnen Fak<strong>to</strong>ren der Fertigungsqualität<br />
zeigt jedoch, dass die Streuung um diesen Mittelwert<br />
groß ist. Zwischen dem besten und schlechtesten Fak<strong>to</strong>r<br />
in dieser Kategorie liegen mehr als 10 Prozentpunkte. Die<br />
Produkteigenschaften und die Leistungsfähigkeit werden<br />
mit 75 % bei dieser Kategorie am besten bewertet. Der<br />
62,4%<br />
62,4%<br />
62,2%<br />
64,8%<br />
66,5%<br />
67,5%<br />
67,2%<br />
68,2%<br />
67,9%<br />
72,2%<br />
73,3%<br />
60% 65% 70% 75%<br />
Abb. 2: Durchschnittliche Ausprägung der einzelnen Fak<strong>to</strong>ren der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance je Kategorie (n = 349)<br />
75,0%<br />
s u p p l y chain management i /2012 15
16<br />
manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
������������������<br />
Au<strong>to</strong>mobil-<br />
������������<br />
industrie<br />
(n=45)<br />
����������������<br />
�����������������<br />
������������������<br />
Elektrogeräte ������������<br />
(n=28) ����������������<br />
�����������������<br />
������������������<br />
Konsumgüter ������������<br />
(n=75) ����������������<br />
�����������������<br />
������������������<br />
Prozess-<br />
������������<br />
industrie<br />
����������������<br />
(n=112)<br />
�����������������<br />
������������������<br />
Technische<br />
������������<br />
Produkte<br />
����������������<br />
(n=77)<br />
�����������������<br />
������������������<br />
Sonstige ������������<br />
(n=12) ����������������<br />
�����������������<br />
61,5%<br />
61,3%<br />
63,2%<br />
63,0%<br />
62,3%<br />
64,7%<br />
64,9%<br />
64,2%<br />
65,0%<br />
Ausschuss während des Produktionsprozesses wird mit<br />
64,8 % in dieser Kategorie am schlechtesten bewertet und<br />
er<strong>for</strong>dert somit deutliche Verbesserungen.<br />
Flexibilität<br />
Die Flexibilität im Produktionsprozess wird von den untersuchten<br />
Unternehmen im Vergleich zu ihren Hauptwettbewerbern<br />
als gut eingeschätzt und befindet sich mit einem<br />
Durchschnittswert von 67,4 % auf dem zweiten Rang von<br />
insgesamt vier Kategorien. Die Anzahl der Produktvarianten,<br />
die hergestellt werden können, bewerten die befragten<br />
Unternehmen mit 73,3 % in dieser Kategorie am besten.<br />
Einzig Losgrößenänderungen, also Änderungen der Herstellungsmenge<br />
im Fertigungsprozess, stellen die Unternehmen<br />
vor Probleme und werden nur mit 61,6 % bewertet.<br />
Die Abweichung dieses Fak<strong>to</strong>rs zum Durchschnittswert ist<br />
groß und beträgt 5,8 Prozentpunkte. Die Diskrepanz zwischen<br />
dem besten und schlechtesten Fak<strong>to</strong>r in dieser Kategorie<br />
liegt sogar bei über 11 Prozentpunkten.<br />
Lieferfähigkeit<br />
Die Lieferfähigkeit im Vergleich zu den Hauptwettbewerbern<br />
wird von den Unternehmen sehr divergent eingeschätzt.<br />
Im Durchschnitt wird die Lieferfähigkeit mit<br />
64,2 % bewertet. Die Liefertreue, also die Einhaltung von<br />
Lieferzusagen, schneidet mit 67,9 % in dieser Kategorie<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
66,1%<br />
65,1%<br />
65,9%<br />
67,6%<br />
69,4%<br />
69,6%<br />
69,2%<br />
70,1%<br />
69,6%<br />
69,6%<br />
68,4%<br />
72,7%<br />
71,6%<br />
71,6%<br />
72,2%<br />
60% 65% 70% 75%<br />
Abb. 3: Durchschnittliche Ausprägung der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
Kategorien je Branche (n = 349)<br />
Unternehmen bewerten die Fertigungsqualität<br />
der eigenen Produkte im Vergleich zu den Hauptwettbewerbern<br />
mit durchschnittlich 70 % am besten.<br />
Fertigungsqualität<br />
Flexibilität<br />
Lieferfähigkeit<br />
Produktionskosten<br />
am besten ab. Deutlich schlechter<br />
sieht es bei der Einhaltung<br />
der Zeitpläne für Neuprodukte<br />
(61,8 %) aus. Noch schlechter<br />
schneidet die benötigte Entwicklungszeit<br />
für Neuprodukte<br />
ab (60,8 %) und weist eine Differenz<br />
von 3,4 Prozentpunkten<br />
zum Durchschnitt in dieser Kategorie<br />
auf.<br />
Produktionskosten<br />
Die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der eigenen Produktionskosten<br />
im Vergleich mit den Hauptwettbewerbern<br />
bewerten die<br />
untersuchten Unternehmen<br />
schlecht. Diese Kategorie wird<br />
mit einem Durchschnittswert<br />
von 62 % bewertet und ist somit<br />
die schlechteste der vier<br />
analysierten Kategorien. Dabei<br />
schneidet der Fak<strong>to</strong>r Durchlaufzeit<br />
mit 60,6 % wiederum am<br />
schlechtesten ab. Auch die drei anderen Fak<strong>to</strong>ren dieser<br />
Kategorie liegen nur minimal über dem Durchschnittswert.<br />
Manufacturing Per<strong>for</strong>mance pro<br />
Industriecluster<br />
Um ein differenzierteres Bild auf die Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance verschiedener Industrien zu erhalten, sind in<br />
Abbildung 3 die vier Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
jeweils pro Industriecluster dargestellt. Am besten<br />
schneiden die Unternehmen der Industrie Elektrogeräte mit<br />
einem Gesamtdurchschnitt von 68,7 % ab. Die durchschnittliche<br />
Differenz zwischen der besten und schlechtesten Industrie<br />
beträgt aber nur 3 %. Fünf der sechs Industrien weisen<br />
eine sehr ähnliche Ausprägung der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
auf. Am besten schneidet dabei<br />
die Kategorie Fertigungsqualität ab, gefolgt<br />
von Flexibilität, Lieferfähigkeit und Produktionskosten<br />
als Schlusslicht. Im Gegensatz<br />
zu dieser Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
Struktur fällt bei Unternehmen aus der<br />
Konsumgüterindustrie die Per<strong>for</strong>mance der<br />
einzelnen Kategorien anders aus. Hier schneidet am besten<br />
die Kategorie Flexibilität ab, gefolgt von Fertigungsqualität,<br />
Produktionskosten und als letzte Kategorie Lieferfähigkeit.<br />
Somit haben die Unternehmen der Konsumgüterindustrie<br />
bei der Lieferfähigkeit das grösste Verbesserungspotenzial.<br />
Handlungsempfehlungen<br />
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass alle vier<br />
Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance bei 349 Unternehmen<br />
mit einem Durchschnitt von 65,9 % noch großes
Verbesserungspotenzial aufweisen. Hierbei sollten insbesondere<br />
die nachfolgenden Aspekte Berücksichtigung<br />
finden :<br />
n Die Produktionskosten weisen das größte Optimierungspotenzial<br />
auf, da durchschnittlich in dieser Kategorie<br />
nur ein Wert von 62 % erreicht<br />
wird. Zur Verbesserung der Produktionskosten<br />
sollte eine Optimierung und<br />
Steigerung der Produktionsanlageneffizienz<br />
erfolgen und kurze Auftragsdurchlaufzeiten<br />
angestrebt werden.<br />
Fertigungsprozesse erreichen durch<br />
eine vorrauschauende Planung, stringente Steuerung<br />
und eine interne als auch externe Vernetzung eine hohe<br />
Effizienz.<br />
n Teilelemente der Kategorie Lieferfähigkeit, insbesondere<br />
die Entwicklungszeit (60,8 %) und die Einhaltung der<br />
Zeitpläne für Neuprodukte (61,8 %) weisen gleichfalls<br />
großes Verbesserungspotenzial auf. Ein systematisches<br />
Projektmanagement mit klar definierten Aufgaben und<br />
Regeln sowie die frühzeitige Bildung von interdisziplinären<br />
Teams, die für eine Produktionslinie während<br />
des gesamten Produktlebenszyklus verantwortlich sind,<br />
ermöglichen signifikante Verbesserungen. Diese sollten<br />
vorwiegend durch einen höheren Innovationsgrad und<br />
den Zugang zu neuen Technologien erreicht werden. Zudem<br />
können durch eine enge und geplante Abstimmung<br />
zwischen Produktion und Entwicklung sowie Marketing<br />
potenzielle Engpässe frühzeitig erkannt und behoben<br />
werden.<br />
n Von den vier Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
schneidet die Flexibilität im Produktionsprozess<br />
mit durchschnittlich 67,4 % am zweitbesten ab. Entscheidend<br />
ist hierbei, dass Unternehmen, abhängig vom<br />
zugrundeliegenden A-, B- oder C-Produkt, die richtige<br />
Flexibilität, sprich die den spezifischen Kundenwünschen<br />
angepasste Flexibilität erreichen. Zwar kann dies<br />
oftmals durch schnell veränderbare Produktionsabläufe<br />
mit modernen Maschinen in kurzer Zeit umgesetzt werden,<br />
aber das Hauptproblem liegt häufig am Mangel<br />
einer klaren strategischen Orientierung. Diese muss<br />
den Grad der benötigten Flexibilität definieren, um beispielsweise<br />
Produkt A am richtigen Ort zur richtigen<br />
Zeit bei hohen volatilen Nachfrageschwankungen verfügbar<br />
zu haben.<br />
n Die Fertigungsqualität stellt mit einer durchschnittlichen<br />
Zielerreichung von 70 % den größten Wettbewerbsvorteil<br />
dar. Da aber das Qualitätsniveau von<br />
Unter nehmen aus Asien bzw. aus den BRIC-Staaten<br />
ebenfalls zunimmt, müssen sich die deutschen Unternehmen<br />
hier ebenfalls kontinuierlich verbessern.<br />
Für die stete und nachhaltige Steigerung der Produktqualität<br />
ist eine entsprechende „innere Haltung“<br />
aller Mitarbeiter hin zu einer Null-Fehler Philosophie<br />
er<strong>for</strong>derlich, die vom Topmanagement ge<strong>for</strong>dert und<br />
gefördert werden muss. Dies kann über einen kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess erreicht werden. In<br />
manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
selbständigen Teams werden dabei kontinuierlich Optimierungsschritte<br />
identifiziert, incentiviert und umgesetzt.<br />
Hierfür müssen den Mitarbeitern Know-how,<br />
Leistungsanreize und entsprechende Freiräume zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Unternehmen müssen die Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance nachhaltig steigern, um im globalen<br />
Wettbewerb bestehen zu können.<br />
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Unternehmen noch<br />
erhebliche Fortschritte in Bezug auf eine hohe Manufacturing<br />
Per<strong>for</strong>mance erzielen müssen, um langfristig verstärkt<br />
im internationalen Wettbewerb punkten zu können. Die<br />
kontinuierliche Verbesserung der Prozesse und des In<strong>for</strong>mationsmanagements<br />
sollten als Kernaufgabe verstanden<br />
werden. Dabei werden vor allem diejenigen Unternehmen<br />
Spitzenleistungen in der Fertigung erzielen, welche die einzelnen<br />
Kategorien der Manufacturing Per<strong>for</strong>mance strategisch<br />
klar definieren und ihre Wertschöpfungskette fest im<br />
Griff haben.<br />
Literatur<br />
n Anand, G., Kodali, R., Per<strong>for</strong>mance measurement system<br />
<strong>for</strong> lean manufacturing: A perspective from SMEs,<br />
in: International Journal of Globalisation and Small<br />
Business, 2 Jg. (2008), H. 4, S. 371-410.<br />
n Bloech, J., Bogaschewsky, R., Buscher, U., Daub, A., Einführung<br />
in die Produktion, 6. Aufl., Berlin 2007.<br />
n Cagliano, R., Cania<strong>to</strong>, F., Spina, G., Lean, agile and<br />
traditional supply: How do they impact manufacturing<br />
per<strong>for</strong>mance?, in: Journal of Purchasing and Supply<br />
Management, 10 Jg. (2004), H. 4-5, S. 151-164.<br />
n Corsten, H., Gössinger R., Produktionswirtschaft. Einführung<br />
in das industrielle Produktionsmanagement,<br />
12. Aufl., München 2009.<br />
n Dyckhoff, H., Grundzüge der Produktionswirtschaft.<br />
Einführung in die Theorie betrieblicher Wertschöpfung,<br />
4. Aufl., Berlin 2002.<br />
n Fandel, G., Fistek, A., Stütz, S., Produktionsmanagement,<br />
2. Aufl., Berlin 2010.<br />
n Gerwin, D., Manufacturing flexibility: A strategic perspective,<br />
in: Management Science, 39. Jg. (1993), H. 4,<br />
S. 395-410.<br />
n Moos, C., Komplexität, Flexibilität und Erfolg als Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
mark<strong>to</strong>rientierter Fertigungsstrategien, in:<br />
Strohhecker, J., Größler, A. (Hrsg.), Strategisches und<br />
operatives Produktionsmanagement: Empirie und Simulation,<br />
Wiesbaden 2009, S. 47-69.<br />
n Sarmien<strong>to</strong>, R., Byrne, M., Contreras, R. L., Rich, N.,<br />
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new models of manufacturing efficiency, in: Journal of<br />
Manufacturing Technology Management, 18 Jg. (2007),<br />
H. 4, S. 367-386.<br />
s u p p l y chain management i /2012 17
manufacturing Per<strong>for</strong>mance<br />
n Schneeweiß, C., Einführung in die Produktionswirtschaft,<br />
8. Aufl., Berlin 2002.<br />
n Wannenwetsch, H., Integrierte Materialwirtschaft und<br />
Logistik: Beschaffung, Logistik, Materialwirtschaft und<br />
Produktion, 4. Aufl., Heidelberg 2009.<br />
n Zäpfel, G., Grundzüge des Produktions- und Logistikmanagements,<br />
2. Aufl., München 2001.<br />
Summary<br />
A high manufacturing per<strong>for</strong>mance, i. e., excellence in the<br />
entire manufacturing process, is vital <strong>for</strong> achieving competitive<br />
advantage. The study presented in this article examines four manufacturing<br />
per<strong>for</strong>mance categories, namely production quality,<br />
production flexibility, supply availability and cost of production<br />
in 349 firms from six different industries.<br />
With an average manufacturing per<strong>for</strong>mance of 65.9 % the<br />
results highlight that there is a significant improvement potential.<br />
Production quality achieves the highest value with 70 %<br />
on average. In contrast, the values <strong>for</strong> production costs (62 %)<br />
and elements of the supply availability, in particular development<br />
time (60.8 %) and adherence <strong>to</strong> time schedules <strong>for</strong> new products<br />
(61.8 %), are much lower.<br />
18<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Verfasser<br />
DR. PAN THEO GROSSE-RUYKEN, Jahrgang 1978,<br />
ist Habilitand am Lehrstuhl für Logistikmanagement<br />
an der ETH Zürich mit den Forschungsschwerpunkten<br />
Supply Chain Strategie, Supply Chain Finance und<br />
Supply Chain Management.<br />
PROF. DR. STEPHAN M. WAGNER, Jahrgang 1969,<br />
ist Inhaber des Lehrstuhls für Logistikmanagement<br />
(Stiftungslehrstuhl der Kühne-Stiftung) an der ETH<br />
Zürich mit den Forschungsschwerpunkten Beschaffung,<br />
Logistik und Supply Chain Management.<br />
RUBEN JÖNKE, Jahrgang 1981, ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter und Dok<strong>to</strong>rand am Lehrstuhl für<br />
Logistikmanagement an der ETH Zürich mit den Forschungsschwerpunkten<br />
After Sales Management und<br />
produktbezogene Dienstleistungen.
Wie bringt eine gute Beratung<br />
die PS ihrer Kunden auf die Straße?<br />
Eine gute Beratung ist heute mehr als »Methoden-Excellence«.<br />
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Gestaltungsansätze<br />
zur kooperativen<br />
Zusammenfassung<br />
Ausgehend von den veränderten Rahmenbedingungen<br />
auf den Beschaffungsmärkten erfolgt im Beitrag<br />
eine theoretische Ableitung der relevanten Einflussfak<strong>to</strong>ren<br />
auf partnerschaftliche Beziehungen.<br />
Insbesondere das Konstrukt Opportunismus und In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />
als seine zentralen Antezedenzen stehen hier im<br />
Fokus. Basierend auf dieser theoretischen Verankerung wird ein<br />
Konzept zur Verringerung von In<strong>for</strong>mationsungleichgewichten<br />
in organisatio nalen Partnerschaften entwickelt. Ziel des Konzepts<br />
ist die Ableitung zentraler Handlungsempfehlungen für die<br />
Gestaltung von Rahmen bedingungen und Anreizsystemen für<br />
Kooperatio nen zwischen OEMs und Lieferanten, insbesondere<br />
zur Innovationsgenerierung.<br />
Soziale Interaktion als Kernmerkmal von<br />
Kooperationen<br />
Seit geraumer Zeit verändern sich die Rahmenbedingungen<br />
auf den Beschaffungsmärkten: Durch zunehmendes,<br />
globales Outsourcing steigt der Beitrag von<br />
Lieferanten zur Wertschöpfung der OEMs. Die Konsequenz<br />
ist eine stetig wachsende Integration von Zulieferern<br />
in die Leistungserstellungsprozesse ihrer Abnehmer<br />
[Hawker/Theocharides/Bourdé<br />
2007, Jahns 2003 Müller 2004].<br />
Diese Entwicklung geht so weit,<br />
dass Abnehmer und Lieferanten<br />
im Bereich der Forschung und<br />
Entwicklung, einer ihrer Kernkompetenzen,<br />
immer verstärkter<br />
zusammenarbeiten, um bei der<br />
Generierung von Innovationen<br />
besser, schneller und kostengünstiger<br />
zu agieren als ihre Wettbewerber<br />
[Rüdiger 2000, Brockhoff<br />
1990, Hermes 1995, Schneider/<br />
Zieringer 1991, Vavakova 1995].<br />
Voraussetzung für diese verstärkte<br />
Zusammenarbeit sind<br />
wechselseitig transparentes,<br />
nachvollziehbares Verhalten mit<br />
Innovationsmanagement<br />
Innovationsgenerierung<br />
Dr. Bernd Martens, Dr. Tanja Ernst, Til Fabio Schäfer, Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
Seite 1<br />
Opportunistisches<br />
Verhalten<br />
15. Ok<strong>to</strong>ber 2010<br />
-<br />
definierten Prozessen sowie ein reziproker In<strong>for</strong>mationsaustausch.<br />
Hierdurch werden Vertrauen und Commitment<br />
aufgebaut und letztlich eine langfristige relationale Sichtweise<br />
geschaffen.<br />
Die genannten Veränderungen bedingen ein „Umdenken“<br />
in Unternehmen: Früher auf „arm’s length“<br />
geführte diskrete Transaktionen weichen langfristig ausgerichteten<br />
relationalen Geschäftsbeziehungen [Zimmer<br />
2000, Ganesan 1994]. Dies bewirkt, dass sowohl die<br />
vergangenen Handlungen als auch das antizipierte, zukünftige<br />
Verhalten Berücksichtigung im Rahmen der<br />
Geschäftsbeziehung finden. Die Austauschprozesse zwischen<br />
Unternehmen sind entsprechend zu einem hohem<br />
Maße durch soziale Interaktion gekennzeichnet [Zimmer<br />
2000]. Aus diesem Grund gewinnen Verhaltensaspekte<br />
wie Vertrauen , Selbstverpflichtung (Commitment), aber<br />
auch Opportunismus an Bedeutung (Abb. 1). Insbesondere<br />
bei kooperativ-relationalen Beziehungen im Rahmen<br />
der Forschung und Entwicklung steigt der Stellenwert,<br />
den diese Verhaltenscharakteristika der Geschäftspartner<br />
einnehmen. Zurückzuführen ist dies auf das gegenseitige<br />
Abhängigkeitsverhältnis im Rahmen einer Kooperation<br />
sowie problematische Ergebnistransfers und Geheimhaltungsschwierigkeiten<br />
[Rüdiger 2000, Ghodsypour/<br />
O’Brien 1996].<br />
Beziehungs-<br />
Commitment<br />
+<br />
Vertrauen<br />
Basic Template<br />
+<br />
+<br />
Kooperation<br />
Abb. 1: Einflussfak<strong>to</strong>ren zur Ausgestaltung interorganisationaler Kooperationen<br />
[Angelehnt an Morgan/Hunt 1994, Ernst 2011]<br />
s u p p l y chain management i /2012 21
Innovationsmanagement<br />
Einflussfak<strong>to</strong>ren interorganisationaler<br />
Kooperationen<br />
Ein zentrales Konstrukt bei der Gestaltung von organisationalen<br />
Kooperationen ist (reziprokes) opportunistisches<br />
Verhalten. Warum ist dieses Verhalten eine so relevante<br />
Größe in Geschäftsbeziehungen?<br />
Zwar bestehen Kooperationen lediglich durch eine<br />
„innere Bindung“ bzw. Selbstverpflichtung der Geschäftsbeziehung<br />
gegenüber (Commitment) und einer damit<br />
einhergehenden Zuversicht auf die Beständigkeit der<br />
Opportunismus als zentraler Einflussfak<strong>to</strong>r bei der<br />
Ausgestaltung von Kooperationen.<br />
Partnerschaft (Vertrauen) [Ahlert/Kenning/Petermann<br />
2001, Fuhrmann 2001, Klaus 2002, Hosmer 1995, Krystek<br />
1995, Morgan/Hunt 1994, Moorman/Deshpandé/<br />
Zaltman 1993, Zimmer 2000], allerdings sind zu Beginn<br />
der Intensivierung einer Geschäftsbeziehung hin zu einer<br />
Partnerschaft Vertrauen und Commitment per se oftmals<br />
nicht vorhanden [Rousseau/Sitkin/Burt et al. 1998,<br />
Bhattacharya /Devinney/Pillutla 1998]. Ihr Aufbau gestaltet<br />
sich schwierig, da in der Regel eines der beiden Unternehmen<br />
eine hervorgehobene Machtstellung ausnutzen<br />
könnte. Ebenso diffizil gestaltet sich die Aufrechterhaltung<br />
von Vertrauen und Commitment [Bachmann 2000, Beck<br />
1998]. Opportunismus jedoch kann entlang des gesamten<br />
Zeitablaufes einer Geschäftsbeziehung auftreten und ist ein<br />
komplexes, dynamisches Konstrukt.<br />
Wie also stellt sich opportunistisches Verhalten in der<br />
Praxis dar und welche Charakteristika zeichnen es aus?<br />
Unter dem Begriff Opportunismus wird verstanden,<br />
dass einer der beiden oder sogar beide Partner lediglich<br />
ihren eigenen Nutzen bzw. ihre Zielsetzungen maximieren,<br />
ohne auf die Auswirkungen des Handelns auf andere zu<br />
achten [Williamson 1979, Hawkins/Wittmann/Beyerlein<br />
2008]. Opportunismus kann sich z. B. manifestieren in dem<br />
Verzerren sowie Zurückhalten von In<strong>for</strong>mationen, falschen<br />
Drohungen und Versprechungen sowie dem Brechen von<br />
Zusagen und Verträgen [Wathne/Heide 2000, Anderson<br />
1988, John 1984]. Opportunismus weist folglich ein breites<br />
Spektrum an Verhaltensweisen auf und offenbart sich in<br />
der Praxis in verschiedenen Formen: Differenziert werden<br />
können aktive und passive Ausprägungen von opportunistischem<br />
Verhalten, die jeweils sowohl starke als auch<br />
schwache bzw. offenkundige (gegen Verträge vers<strong>to</strong>ßende)<br />
oder subtile (schwer nachvollziehbare) Ausprägungen<br />
zeigen [Luo 2006, Masten 1988, Wathne/Heide 2000,<br />
Hougaard /Bjerre 2002, Muris 1981]. Diese Charakteristika<br />
sind gleichfalls vor- als auch nachvertraglich zu beobachten<br />
(ex ante- vs. ex post-Formen) [Jap/Anderson 2003].<br />
Um langfristige Partnerschaften effektiv und effizient<br />
gestalten zu können, muss die Reduzierung wechselseitiger<br />
Opportunismustendenzen eine wesentliche Ziel-<br />
22<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
setzung beider Geschäftspartner sein. Im Kern stellt sich<br />
folge richtig die Frage, wie Opportunismus begrenzt werden<br />
kann.<br />
Zur Beantwortung dieser Frage ist es zentral, die Auslöser<br />
von Opportunismus zu analysieren. Eine im Jahr 2011<br />
veröffentlichte Studie zu opportunistischem Verhalten<br />
in Einkäufer-Lieferanten-Beziehungen untersuchte diese<br />
Antezedenzen im Rahmen einer quantitativen Befragung<br />
[vgl. hierzu und zu den folgenden Aussagen im Hinblick<br />
auf die Studie Ernst 2011]: Als eines der zentralen Ergebnisse<br />
der Studie ist festzuhalten, dass In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />
die größten Einflussfak<strong>to</strong>ren auf<br />
Opportunismus sind. Dies lässt sich auch<br />
auf die Praxis von Abnehmer-Lieferanten-<br />
Beziehungen übertragen: Aufgrund von<br />
Outsourcing wird die Arbeitsteilung zwischen<br />
Lieferant und OEM größer. Hierdurch<br />
nimmt das Wissen der Geschäftspartner in ihrem<br />
jeweiligen Spezialgebiet zu, das gemeinsam geteilte Wissen<br />
hingegeben ist rückläufig. Es entstehen In<strong>for</strong>mationsvorsprünge,<br />
auch In<strong>for</strong>mationsasymmetrien genannt, die<br />
im Rahmen von opportunistischem Verhalten ausgenutzt<br />
werden können.<br />
Korrespondierend zum Konstrukt Opportunismus sind<br />
hierbei zum einen In<strong>for</strong>mationsasymmetrien zu unterscheiden,<br />
die ex ante (vor Vertragsabschluss) auftreten,<br />
zum anderen aber auch ex post (nach Vertragsabschluss)<br />
evident werden [vgl. hierzu und zu den folgenden Ausführungen<br />
Arrow 1985, Spremann 1990, Picot/Reichwald /<br />
Wigand 1996, Ebers/Gotsch 2006, Kaluza/Dullnig/Malle<br />
2003, Douma/Schreuder 2002, Williamson 1979 sowie<br />
Abb. 2]:<br />
1. Die In<strong>for</strong>mationasymmetrie „Hidden Intention“ tritt ex<br />
ante auf und ist dadurch gekennzeichnet, dass einer der<br />
beiden Vertragspartner die Motivationen des anderen<br />
nicht ausreichend kennt, um zu prognostizieren, wie er<br />
sich im Verlauf der Geschäftsbeziehung verhalten wird.<br />
Als problematisch gestaltet sich diese Konstellation insbesondere,<br />
wenn „spezifische Investitionen“ getätigt<br />
wurden (Investitionen, die lediglich in dieser Geschäftsbeziehung<br />
zum Einsatz kommen können) und keine<br />
„vollständigen Verträge“ vorliegen. Der investierende<br />
Partner gerät in ein Abhängigkeitsverhältnis.<br />
2. Ebenfalls vor Vertragsabschluss offenbart sich die In<strong>for</strong>mationsasymmetrie<br />
„Hidden Characteristics“, bei der<br />
ein Geschäftspartner nicht nachvollziehen kann, inwiefern<br />
sein Gegenüber die notwendigen organisationalen<br />
Fähigkeiten und Ressourcen aufweist, welche zur Vertragserfüllung<br />
notwendig sind. Diese Problematik ist<br />
insbesondere relevant für die Auswahl der Geschäftspartner.<br />
3. „Hidden Action“ als ex post-In<strong>for</strong>mationsasymmetrie<br />
ist durch eine mangelnde Beobachtbarkeit, Zurechenbarkeit<br />
oder Beurteilbarkeit der Leistungen des Partners<br />
charakterisiert. Es ist folglich nicht möglich festzustellen,<br />
ob die Leistung auf Handlungen des Partners oder aber<br />
exogene Fak<strong>to</strong>ren zurückzuführen ist.
Aus diesen In<strong>for</strong>mationsungleichgewichten kann opportunistisches<br />
Verhalten resultieren. Umso bedeutsamer<br />
erscheint es, das In<strong>for</strong>mationsverhalten zwischen Ab-<br />
15. Ok<strong>to</strong>ber 2010<br />
Basic Template<br />
nehmern und Lieferanten zu verbessern, um durch die<br />
Reduzierung opportunistischer Tendenzen Vertrauen und<br />
Commitment zu etablieren und die Kooperation lang fristig<br />
auszugestalten. Dies gilt umso mehr für Forschungs- und<br />
Entwicklungskooperationen. Die Generierung von Innovationen<br />
kann vor allem in den frühen Phasen des Entwicklungsprozesses<br />
als Black Box bezeichnet werden, bei<br />
der In<strong>for</strong>mationen nicht gleichverteilt vorliegen: Nicht<br />
alle Entwicklungsschritte lassen sich eindeutig dokumentieren,<br />
beschreiben und nachvollziehen. Oftmals lässt sich<br />
vor Vertragsabschluss der Bedarf an Ressourcen und Zeit<br />
nicht eindeutig bestimmen. Auch Know-how-Abfluss stellt<br />
in diesem Zusammenhang ein erhebliches Problem dar.<br />
Sowohl Abnehmer als auch Zulieferer wollen „ihr“ spezifisches<br />
Wissen sichern, damit es nicht für die Konkurrenz<br />
zugänglich wird.<br />
Seite 2<br />
Hidden<br />
Characteristics:<br />
Qualitätseigenschaften der<br />
Leistung vor<br />
Vertragsabschluss<br />
unbekannt<br />
In<strong>for</strong>mationsasymmetrie<br />
Hidden Action:<br />
Anstrengungsniveau der<br />
Handlungen nach<br />
Vertragsabschluss nicht<br />
beobacht-/ beurteilbar<br />
Opportunismus<br />
Abb. 2: Formen von In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />
[Kaluza/Dullnig/Malle 2003, Ernst 2011]<br />
Partnerschaftliche Innovationsgenerierung<br />
bei der Volkswagen AG<br />
Die Marke VW PKW der Volkswagen AG versucht<br />
bei der Gestaltung von Innovationskooperationen diese<br />
Erkenntnisse von Beginn an und soweit möglich zu berücksichtigen.<br />
Auf der einen Seite wurde grundsätzlich hinterfragt, wie<br />
der wechselseitige In<strong>for</strong>mationsfluss zwischen Lieferanten<br />
und Abnehmern optimiert werden kann. Zielsetzung war<br />
es, im Sinne eines In<strong>for</strong>mationsmanagements sowohl den<br />
In<strong>for</strong>mationsbedarf für die Zusammenarbeit im Rahmen<br />
von Entwicklungsprojekten zu erfassen, d. h. die für die<br />
Kooperation benötigen, relevanten In<strong>for</strong>mationen zu ermitteln,<br />
als auch das In<strong>for</strong>mationsangebot zu überprüfen und<br />
somit zu analysieren, welche In<strong>for</strong>mationen und welche<br />
In<strong>for</strong>mationsquellen während der Kooperation genutzt<br />
werden können. Die In<strong>for</strong>mationsversorgung sicherzustellen,<br />
d. h. die vorhandenen und benötigten In<strong>for</strong>mationen<br />
über Standardprozesse abzugleichen und verfügbar zu machen,<br />
bildet den Rahmen hierfür.<br />
Hidden Intention:<br />
Motivation/ Absichten vor<br />
Vertragsabschluss<br />
unbekannt<br />
Innovationsmanagement<br />
Aus diesen Überlegungen<br />
lassen sich nachstehende Ansatzpunkte<br />
zur positiven Ausgestaltung<br />
von Innovationspartnerschaften<br />
ableiten:<br />
Der In<strong>for</strong>mationsbedarf umfasst<br />
zunächst die Frage nach<br />
der jeweiligen Motivation und<br />
Zielsetzung der beiden Partner<br />
im Rahmen der Kooperation.<br />
Die Motivation für die Partnerschaft<br />
lässt sich aus den<br />
Anreizstrukturen sichtbar machen,<br />
welche die Unternehmen<br />
zur Zusammenarbeit bewegen<br />
kann:<br />
Insbesondere relevant sind hierbei Anreize finanzieller<br />
Natur, wie z. B. eine Kostenbeteiligung durch den OEM,<br />
das zeitverzögerte Einsetzen eines Global Sourcings aber<br />
auch die verbindliche Zusage von Auftragsvolumina für<br />
einen bestimmten Zeitraum. Neben den finanziellen Aspekten<br />
im Rahmen einer potentiellen Vergabe besteht die<br />
Forderung nach einer intensiveren Berücksichtigung der<br />
Innovationsaktivitäten in der frühen Phase von Entwicklungsprojekten.<br />
Neben dieser Motivation ist ein weiterer relevanter<br />
In<strong>for</strong>mationsbedarf in der strategischen Ausrichtung<br />
der gemeinschaftlichen Innovationstätigkeiten zu sehen.<br />
Hierunter lassen sich In<strong>for</strong>mationen über die jeweiligen<br />
Innovations-Roadmaps der Partner, die Produktstrategien,<br />
angestrebte Zielsegmente und wahrgenommene Megatrends<br />
auf den Märkten subsummieren. Aber auch ein Abgleich<br />
der Markterwartungen der beiden Unternehmen ist<br />
hierbei zentraler Bestandteil.<br />
Durch geschäftsbereichsumfassende, auf oberster Führungsebene<br />
angesiedelte Ansprechpartner zum Thema<br />
Innovationen in beiden Unternehmen lassen sich im nächsten<br />
Schritt In<strong>for</strong>mationsbedarf und das In<strong>for</strong>mationsangebot<br />
abgleichen.<br />
Um die In<strong>for</strong>mationsversorgung sicherzustellen, gilt es<br />
standardisierte, gleichzeitig jedoch flexible, auf die jeweilige<br />
Situation der Partnerschaft abgestimmte Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen: Eine Amortisation der Kosten auf<br />
beiden Seiten ist grundsätzlich von höchster Bedeutung. In<br />
diesem Zusammenhang müssen die Fak<strong>to</strong>ren Exklusivität<br />
der Innovationsidee und die zu realisierenden Sourcing-<br />
Preise in einem angemessenen Verhältnis stehen. Dieser<br />
Punkt beinhaltet entsprechend lieferantenseitig sowohl<br />
das Interesse nach einen Schutz des Know-hows als auch<br />
nach einer langfristigen Vergütung der Investitionskosten<br />
im Rahmen der partnerschaftlichen Forschung. Dies ist beispielweise<br />
realisierbar durch zeitversetzte Global Sourcing-<br />
Aktivitäten des Abnehmers sowie Langzeitvereinbarungen<br />
über die Nutzung der Innovation. Abnehmerseitig ist es<br />
Ziel, ein Alleinstellungsmerkmal durch die Innovation zu<br />
erhalten, die zumindest mittelfristig nicht an Wettbewerber<br />
abgegeben werden soll. Darüber hinaus gilt es, die Kosten<br />
s u p p l y chain management i /2012 23
Innovationsmanagement<br />
für die partnerschaftliche Innovationsgenerierung in Einklang<br />
zu bringen mit den späteren Absatzmöglichkeiten.<br />
Insofern ist es insgesamt bedeutsam, eine finanzielle „Win-<br />
Win“-Situation sicherzustellen.<br />
Basierend auf diesen Überlegungen hat Volkswagen<br />
das „Innovationsscreening“ ins Leben gerufen. Ziel dieses<br />
Konzeptes ist es, den Kundennutzen und Innovationsgrad<br />
durch konsequente partnerschaftliche Optimierung der<br />
Fahrzeugprojekte zu steigern. Dabei werden ausgewählte<br />
Lieferanten gebeten, Innovationsideen im Rahmen eines<br />
Topmanagement-Treffens vorzustellen. Bei der Konzeption<br />
des Innovationsscreenings wurde das Augenmerk auf eine<br />
transparente, nachvollziehbare Prozessgestaltung gelegt.<br />
In einem ersten Schritt wurde das Projekt-Setting festgelegt.<br />
Als Kernpunkte sind hierbei die Auswahl potenziell<br />
teilnehmender Lieferanten sowie die terminliche Abstimmung<br />
zwischen allen Teilnehmern zu nennen. Die nachstehend<br />
ausführlich erläuterte, inhaltliche Positionierung<br />
des Innovationsscreenings sowie seine zugrundeliegenden<br />
Rahmenbedingungen wurden vor der Durchführung der<br />
Topmanagement-Treffen ausführlich allen Beteiligten erörtert.<br />
Eine klare, einheitliche Kommunikation war in allen<br />
Phasen des Innovationsscreenings zentrales Anliegen der<br />
Marke VW PKW. Nach der Durchführung der eigentlichen<br />
Veranstaltung wurde entsprechend darauf geachtet, dass<br />
die Bewertungen der Innovations ideen durch die verschiedenen<br />
Fachbereiche und den Vorstand an die Lieferanten<br />
weitergegeben wurden.<br />
Inhaltlich wurden seitens Volkswagen hierbei keine Vorgaben<br />
bezüglich der Ausrichtung der Innovationskonzepte<br />
gemacht. Vielmehr ist es beabsichtigt, dass die Lieferanten<br />
ihre Ideen für zukunftsweisende Technologien vorstellen<br />
und den damit einhergehenden Kundennutzen aufzeigen.<br />
Rahmenbedingungen der partnerschaftlichen<br />
In<strong>for</strong>mationsgenerierung<br />
Zur Vorbeugung vorvertraglicher In<strong>for</strong>mationsasymmetrien<br />
wurde zunächst darauf geachtet, dass die Lieferanten<br />
keine hohen spezifischen Investitionen tätigen müssen,<br />
sondern bereits bestehende Konzeptideen vorstellen sollen.<br />
Somit werden keine zusätzlichen Ressourcen notwendig.<br />
Entsprechend besteht insbesondere zu Beginn des Innovationsscreenings<br />
kein Abhängigkeitsverhältnis zu Ungunsten<br />
des Lieferanten (Vorbeugung der In<strong>for</strong>mationsasymmetrie<br />
„Hidden Intention“). Volkswagen verpflichtet sich zudem<br />
dazu, zwei Jahre lang kein Global Sourcing für diese Innovationsidee<br />
anzus<strong>to</strong>ßen, so dass der Lieferant die Möglichkeit<br />
bekommt, sein Konzept zu amortisieren. Darüber<br />
hinaus wird das im Rahmen des Innovationsscreenings<br />
gewonnene Know-how nicht für interne Projekte bei Volkswagen<br />
genutzt und somit ein Wissensabfluss vermieden.<br />
Zur Reduzierung einer Gefahr von „Hidden Characteristics“<br />
werden lediglich Lieferanten für das Innovationsscreening<br />
zugelassen, die sich bereits in mehreren vorangegangenen<br />
Projekten durch ihre Innovationsfähigkeit ausgezeichnet<br />
haben. Damit soll sichergestellt werden, dass notwendige<br />
24<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Ressourcen und Kenntnisse bei den Lieferanten vorhanden<br />
sind.<br />
Durch das stetige Hinterfragen der oben genannten Aspekte,<br />
soll der Prozess der kooperativen Innovationsgenerierung<br />
für zukünftige Projekte insbesondere im Hinblick<br />
auf das In<strong>for</strong>mationsverhalten zwischen der Volkswagen<br />
AG und ihren Lieferanten kontinuierlich optimiert werden.<br />
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n Zimmer, P., Commitment in Geschäftsbeziehungen,<br />
Wiesbaden 2000.<br />
Summary<br />
The article focuses on a theoretical discussion of the relevant<br />
fac<strong>to</strong>rs influencing partner relationships based on the frameworks<br />
within the global purchasing markets. Especially the construct of<br />
in<strong>for</strong>mation symmetries as its central antecedent receives attention .<br />
Based on this theoretical foundation a concept <strong>to</strong> reduce the in<strong>for</strong>mation<br />
disequilibrium in organizational partnerships is developed.<br />
The goal of the concept is <strong>to</strong> induce a central plan of action <strong>to</strong> develop<br />
the frameworks and incentive system <strong>for</strong> cooperation between<br />
the OEM and suppliers, particularly in the context of innovation<br />
generation.<br />
Verfasser<br />
DR. BERND MARTENS, Jahrgang 1966, ist Leiter<br />
der Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe der<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
DR. TANJA ERNST, Jahrgang 1982, ist Vorstandsreferentin<br />
der Konzernbeschaffung der Volkswagen<br />
Aktiengesellschaft<br />
TIL FABIO SCHÄFER, Jahrgang 1982, ist Assistent<br />
des Leiters der Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe<br />
der Volkswagen Aktiengesellschaft.<br />
s u p p l y chain management i /2012 25
26<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Airbus<br />
Tel.: +33 561 933333<br />
www.airbus.com<br />
BLG Au<strong>to</strong>motive Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Tel.: +49 421 3981<br />
www.blg.de<br />
Booz & Company <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 30 887050<br />
www.booz.com/de<br />
Clusterland Oberösterreich <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +43 732 798105085<br />
www.clusterland.at<br />
Drozak Consulting <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 30 3067330<br />
www.drozak.com<br />
EDAG <strong>GmbH</strong> & Co. KGaA<br />
Tel.: +49 661 60000<br />
www.edag.de<br />
GITO Verlag mbH<br />
Tel.: +49 30 41938364<br />
www.gi<strong>to</strong>.de<br />
H&D International Group<br />
Tel.: +49 5361 308560<br />
www.hud.de<br />
Impreglon SE<br />
Tel.: +49 4131 88210<br />
www.impreglon.de<br />
<strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 511 47314790<br />
www.ipm-scm.com<br />
LANXESS AG<br />
Tel.: +49 214 3033333<br />
www.laxess.de<br />
LEONI Bordnetz-Systeme <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 911 20230<br />
www.leoni.com<br />
Linamar <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 3762 70450<br />
www.linamar.de<br />
montara Verpacken mit System <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 35242 4660<br />
www.montara.de<br />
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NTT Europe Ltd., Germany<br />
Tel.: +49 69 133868000<br />
www.ntt.eu<br />
Orbis<br />
Tel.: +1 262 5605000<br />
www.orbiscorporation.com<br />
PSIPENTA Software Systems <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 800 3774968<br />
www.psipenta.de<br />
SGL Carbon SE<br />
Tel.: +49 611 60290<br />
www.sglcarbon.de<br />
STIWA Holding <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +43 7674 6030<br />
www.stiwa.com<br />
Sumi<strong>to</strong>mo Electric Bordnetze <strong>GmbH</strong><br />
Tel: +49 5308 400400<br />
www.se-bordnetze.de<br />
Ticona <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 69 30516299<br />
www.ticona.de<br />
TRW Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +44 121 5065000<br />
www.trw.com<br />
uwe braun <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 38792 9850<br />
www.uwe-braun.de<br />
Valeo <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 711 7870600<br />
www.valeo.com<br />
Virginia Economic Development Partnership<br />
Tel.: +32 26477433<br />
www.YesVirginia.org<br />
Volkswagen AG<br />
Tel.: +49 5361 90<br />
www.volkswagen.de<br />
Wolfsburg AG<br />
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Optimierung der Distributionslogistik<br />
Ansätze zur Optimierung<br />
der Distributionsprozesse<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Thomas Zernechel, Dr. Volker Schmidt, Dr. Ansgar Hermes, Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
Zusammenfassung<br />
Vor dem Hintergrund der enormen Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie ist es nicht mehr<br />
ausreichend, Logistiknetzwerke in fest definierten<br />
Abständen zu planen und bis zum nächsten Planungsdurchlauf<br />
in einen operativen Serienbetrieb zu übergeben.<br />
Vielmehr ist eine permanente, ganzheitliche und dynamische<br />
Planung und Steuerung der Netzwerke notwendig, die eine<br />
zuverlässige , schnelle, kostengünstige und nachhaltige Logistik<br />
sicherstellt. Am Beispiel der Distributionslogistik, die für die<br />
Versorgung des Kunden mit Fertigfahrzeugen zuständig ist, werden<br />
in diesem Artikel drei Strategien vorgestellt, die eine solche<br />
Planung und Steuerung ermöglichen.<br />
Durch das Transport-Kapazitätsmanagement<br />
werden die Transportkapazitäten und der Transportbedarf<br />
im kurz-, mittel- und langfristigen<br />
Zeithorizont aktiv abgeglichen und gesteuert,<br />
um Kapazitätsengpässe a priori zu vermeiden.<br />
Das Regional-Hub-Konzept ist eine Maßnahme<br />
im Rahmen der Netzwerkstrukturgestaltung, die dazu dient,<br />
Transporte ökonomisch, ökologisch und zuverlässig durchzuführen.<br />
Im Rahmen der distributionsorientierten Programm- und Reihenfolgeplanung<br />
werden durch die Berücksichtigung spezifischer Distributionskriterien<br />
Produktionsvolumina aktiv gesteuert.<br />
Ausgangssituation<br />
Die Aufgabe des Au<strong>to</strong>mobilherstellers besteht insbesondere<br />
vor dem Hintergrund des hohen Build-<strong>to</strong>-Order-Anteils<br />
in Europa darin, dem Kunden sein individuell spezifiziertes<br />
Fahrzeug möglichst schnell, dem Kundenwunschtermin<br />
entsprechend und zu minimalen Kosten, zur Verfügung<br />
zu stellen [Volling 2009]. Dieses Ziel stellt hohe An<strong>for</strong>derungen<br />
an den Auftragsabwicklungsprozess, der sämtliche<br />
Prozesse zwischen dem Kundenauftrag und der Auslieferung<br />
des Fahrzeugs beim Kunden umfasst. Da die Logistik<br />
sowohl die Prozesskosten als auch die Lieferzeit und -treue<br />
beeinflusst, stellt sie einen entscheidenden Fak<strong>to</strong>r bei der<br />
Zielerreichung dar [Wiendahl 1992]. Die Aufgabe der Logistik<br />
ist es somit, den Auftragsabwicklungsprozess des Herstellers<br />
wettbewerbsfähig zu gestalten. Gleichzeitig steigen<br />
jedoch die An<strong>for</strong>derungen an den Prozess enorm und die<br />
Logistik muss sich immer neuen Heraus<strong>for</strong>derungen stellen.<br />
Vor Kurzem hat die Europäische Union beschlossen,<br />
die Treibhausgasemissionen im Verkehrssek<strong>to</strong>r, von denen<br />
circa 88 Prozent auf CO 2 entfallen [Umweltbundesamt<br />
2009], bis zum Jahr 2020 um zehn Prozent zu reduzieren<br />
(Bezugsjahr 2005) [Bundesministerium für Umwelt 2008].<br />
Hieraus resultiert die Notwendigkeit, nach neuen Ansätzen<br />
zu suchen, mit denen die Logistik nicht nur kostengünstig,<br />
sondern auch umwelteffizient durchgeführt werden kann.<br />
Eine Möglichkeit stellt dabei die stärkere Nutzung des Verkehrsträgers<br />
Schiene dar, das heißt eine zunehmende Verlagerung<br />
der Transporte vom Transportmittel Lkw auf die<br />
Bahn. Die Aufgabe der Logistik besteht somit darin, das<br />
In der Au<strong>to</strong>mobilindustrie ist eine permanente,<br />
ganzheitliche und dynamische Planung und Steuerung<br />
der Netzwerke notwendig.<br />
Spannungsfeld im Hinblick auf eine hohe Logistikleistung,<br />
geringe Logistikkosten und eine hohe Nachhaltigkeit der<br />
Prozesse zu beherrschen und möglichst alle Ziele zu berücksichtigen<br />
[Hermes 2011].<br />
Weitere Heraus<strong>for</strong>derungen, denen sich die Logistik<br />
stellen muss, sind die dynamische Marktsituation, ein hoher<br />
Wettbewerbsdruck und die Wachstumsstrategien der<br />
Hersteller. Demzufolge reicht es nicht mehr aus, Logistiknetzwerke<br />
in fest definierten Abständen zu planen und<br />
bis zum nächsten Planungsdurchlauf in einen operativen<br />
Serienbetrieb zu übergeben. Vielmehr ist eine permanente,<br />
ganzheitliche und dynamische Planung und Steuerung der<br />
Netzwerke notwendig, die eine zuverlässige, schnelle, kostengünstige<br />
und nachhaltige Logistik gewährleistet. Am<br />
Beispiel der Distributionslogistik, die für die Versorgung<br />
des Kunden mit Fertigfahrzeugen zuständig ist, sollen in<br />
diesem Artikel folgende Planungs- und Steuerungsstrategien<br />
vorgestellt werden:<br />
n Transport-Kapazitätsmanagement (TKM)<br />
Durch das Transport-Kapazitätsmanagement werden<br />
die Transportkapazitäten und der Transportbedarf im<br />
kurz-, mittel- und langfristigen Zeithorizont aktiv abgeglichen<br />
und gesteuert, um Engpässe zu vermeiden.<br />
s u p p l y chain management i /2012 29
30<br />
Planungs-<br />
-prozess<br />
Optimierung der Distributionslogistik<br />
Steuerungs<br />
-prozess<br />
Fahrzeugprozess<br />
Netzwerk-<br />
gestaltung<br />
Transport-<br />
Kapazitäts-<br />
management<br />
Auftrags-<br />
management<br />
n Regional-Hub-Konzept<br />
Das Regional-Hub-Konzept ist eine Maßnahme im Rahmen<br />
der Netzwerkstrukturgestaltung, die dazu dient<br />
Transporte ökonomisch, ökologisch und zuverlässig<br />
durchzuführen.<br />
n Distributionsorientierte Programm- und Reihenfolgeplanung<br />
Im Rahmen der Programm- und Reihenfolgeplanung<br />
werden durch die Berücksichtigung von An<strong>for</strong>derungen<br />
der Distribution Produktionsvolumina aktiv im Sinne<br />
der Distribution gesteuert.<br />
Die im Folgenden beschriebenen Planungs- und Steuerungsstrategien<br />
können in den Auftragsabwicklungsprozess<br />
eingeordnet werden (Abb. 1).<br />
TransportKapazitätsmanagement (TKM)<br />
Grundlage jeder Planung und Steuerung ist die Transparenz<br />
über die Anzahl der zu transportierenden oder umzuschlagenden<br />
Fahrzeuge pro<br />
Relation (Quelle-Senke-Beziehung),<br />
die den Transportbedarf<br />
darstellen. Auf Basis dieses Mengengerüsts<br />
werden langfristige<br />
Planungen, aber auch kurzfristige<br />
Maßnahmen abgeleitet. Um<br />
bei existierenden Distributionsnetzwerken<br />
abzuschätzen, ob<br />
die bestehenden Kapazitäten<br />
ausreichend sind, ist ein Abgleich<br />
des Transportbedarfs mit den<br />
Kapazitäten notwendig. Darauf<br />
basierend kann eine Anpassung<br />
erfolgen. Dieser Abgleich wird<br />
im Rahmen der vier Phasen des<br />
Transport-Kapazitätsmanagements<br />
durchgeführt (Abb. 2).<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Programm-<br />
und<br />
Reihen-<br />
folgeplanung<br />
Produktion Distribution<br />
Abb. 1: Einordnung der Steuerungsstrategien in den Auftragsabwicklungsprozess<br />
1. Erfassung der Datensätze<br />
� Erfassung, Analyse und<br />
Auswertung der<br />
er<strong>for</strong>derlichen<br />
Transportkapazitäten<br />
4. Soll-Ist-Vergleiche<br />
� Soll-Ist-Vergleiche<br />
Auslieferung<br />
an den Kunden<br />
Im ersten Schritt werden die Datensätze erfasst, das<br />
heißt der zukünftige Transportbedarf wird abgeleitet.<br />
Die Datenbasis stellt die Produktionsprogrammplanung<br />
des Herstellers dar, die auf Quelle-Senke-Beziehungen<br />
herunter gebrochen wird. Dabei kann zwischen einer lang-,<br />
mittel- und kurzfris tigen Betrachtung unterschieden werden.<br />
Im langfristigen Bereich wird ein Zeitraum von ein<br />
bis zwei Jahren auf der Basis von Monats- oder Wochenvolumina<br />
betrachtet. Diese Zahlen dienen dazu, im Rahmen<br />
einer Planung Kapazitäten festzulegen und Dienstleister<br />
mit den Transporten zu beauftragen. Der mittelfristige Zeitraum<br />
bezieht sich auf vier Monate bis zu einem Jahr und<br />
der kurzfristige auf weniger als vier Monate, wobei die Volumina<br />
auf Wochen- oder, wenn verfügbar, auf Tages basis<br />
betrachtet werden sollten. Je kurzfristiger der Zeitraum,<br />
des<strong>to</strong> mehr tritt die mittel- bis kurzfristige Anpassung der<br />
geplanten Kapazitäten in den Vordergrund.<br />
Im zweiten Schritt werden die ermittelten Bedarfe mit<br />
den bestehenden oder geplanten Kapazitäten abgeglichen.<br />
TKM<br />
Regelkreis<br />
Abb. 2: Prinzip des TransportKapazitätsmanagements<br />
2. Moni<strong>to</strong>ring der Kapazitäten<br />
Copytext<br />
� Abgleich benötigte zu<br />
abgesicherten Kapazitäten<br />
� Ableitung der Engpässe<br />
3. Kapazitätssicherung<br />
Copytext<br />
� Kapazitätsabsicherung bzw.<br />
-ausgleich
Ist-Situation Soll-Situation<br />
Dabei kann mittels eines Ampelsystems eine Unterdeckung<br />
einer Relation schnell identifiziert werden. Tritt eine Unterdeckung<br />
auf, so wird im dritten Schritt ein Kapazitätsausgleich<br />
durchgeführt. Dabei können verschiedene Maßnahmen<br />
in Abhängigkeit von dem betrachteten Zeithorizont<br />
eingeleitet werden:<br />
n Langfristig: Planungsans<strong>to</strong>ß für ein neues Distributionskonzept<br />
oder Anpassung der Kapazitäten im bestehenden<br />
Konzept.<br />
n Mittel- bis kurzfristig: Beschaffung zusätzlicher Kapazitäten<br />
im Rahmen von kurzfristigen Verträgen.<br />
Im vierten Schritt wird geprüft, ob die prognostizierten<br />
Bedarfe den tatsächlichen Bedarfen entsprachen. Daraus<br />
kann die Prognosegüte abgeleitet werden, die Auswirkungen<br />
auf die Maßnahmenableitung sowie die Verlässlichkeit<br />
der Daten hat und determiniert, in welchem Schema sich<br />
Abweichungen zu den prognostizierten Volumen ergeben.<br />
Das Transport-Kapazitätsmanagement dient dazu, über<br />
eine durchgehende Transparenz in Bezug auf Transportkapazitäten<br />
und -bedarfe zu verfügen und daraus Maßnahmen<br />
zur Engpassvermeidung abzuleiten. Vor dem<br />
Hintergrund steigender Produktionsvolumina und immer<br />
komplexerer Distributionsnetzwerke ist diese Funktion<br />
unerlässlich und eine Grundlage<br />
zur Planung und Steuerung von<br />
Netzwerken.<br />
Netzwerkgestaltung:<br />
RegionalHub<br />
Das Produktionsvolumen pro<br />
Werk und pro Periode ist relativ<br />
konstant (Abb. 3). Durch die Aufteilung<br />
der Fahrzeuge in bis zu 60<br />
Ziele pro Werk entstehen jedoch<br />
große Schwankungen.<br />
Diese erzeugen einen hohen<br />
Steuerungsaufwand u. a. dadurch,<br />
dass in den Werken oftmals kurzfristig<br />
zusätzliche Kapazitäten<br />
be schafft werden müssen, um<br />
Regional-<br />
Hub 1<br />
Regional-<br />
Hub 2<br />
Werk Werk<br />
Regional-<br />
Hub 3<br />
Konzernvolumen<br />
Abb. 3: Schwankende Volumina pro Relation [Hermes 2011]<br />
ML 1 ML 2 ML 3<br />
Hub<br />
1<br />
Hub<br />
3<br />
Konstante Ausbringung von Fahrzeugen<br />
Optimierung der Distributionslogistik<br />
Hub<br />
2<br />
die Bedarfsspitzen abzufangen.<br />
Darüber hinaus schaffen die<br />
Schwankungen Unsicherheit<br />
in den Prozessen des Versands,<br />
was zu höherem Flächenbedarf,<br />
längeren Durchlaufzeiten und<br />
höheren Beständen führt.<br />
An dieser Stelle setzt das<br />
Regional-Hub-Konzept an. Das<br />
Ziel ist es, den Steuerungsaufwand<br />
durch die Reduzierung<br />
der Anzahl der Ziele pro Werk<br />
zu verringern. Dazu wird eine<br />
weitere Umschlagstufe in die<br />
Prozesskette eingefügt, die als<br />
Cross-Dock dient und als Regio-<br />
nal-Hub bezeichnet wird. Wurden zuvor im Werk mehrere<br />
Relationen gesteuert, werden diese nunmehr zu einer Relation<br />
gebündelt, was den Aufwand und den Stellplatzbedarf<br />
im Werk reduziert.<br />
Zusätzliche Vorteile entstehen dadurch, dass das Volumen<br />
der neuen Relation so groß sein muss, dass ein täglicher<br />
Ganzzug zwischen Regional-Hub und Werk pendeln<br />
kann. Ein Ganzzug ist ein sehr effizientes, wirtschaftliches<br />
und umwelteffizientes Transportmittel. Wurden vorher<br />
die Einzelziele überwiegend per Lkw bedient, wird dieser<br />
Transport nun auf die Schiene verlagert.<br />
Auf dem Regional-Hub wird der Zug entladen und ohne<br />
Lagerung (Cross-Docking) per Lkw zum Ziel transportiert.<br />
Dabei sollte ein frühzeitiges Avis über zulaufende Volumina<br />
an das Regional-Hub erfolgen, um eine schnelle Bereitstellung<br />
der Lkw-Kapazitäten zu gewährleisten.<br />
Werden in einem zweiten Schritt mehrere Werke an ein<br />
Regional-Hub (Abb. 4) angeschlossen, stellt sich ein weiterer<br />
positiver Effekt ein: Wurden zuvor die Schwankungen<br />
lediglich auf das Regional-Hub verlagert, werden sie nun<br />
auch auf dem Regional-Hub durch die Bündelung mit den<br />
Transportvolumina anderer Werke ausgeglichen, was zu<br />
einer weiteren Reduzierung der Schwankungen führt.<br />
Produktion Distribution<br />
Abb. 4: Prinzip des RegionalHubKonzepts<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
Schwankende Volumina pro Transportziel<br />
v<br />
s u p p l y chain management i /2012 31<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v<br />
v
32<br />
Optimierung der Distributionslogistik<br />
Ist:<br />
Zufällige Verteilung<br />
von Fahrzeugen<br />
über die Woche pro<br />
Relation<br />
Soll:<br />
Geglättete<br />
Produktion pro<br />
Relation<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Mo Di Mi Do Fr<br />
Das Regional-Hub-Konzept ermöglicht es, trotz steigender<br />
Produktionsvolumina der Werke den Steuerungsaufwand<br />
des Versands zu reduzieren und die Distribution<br />
der Fahrzeuge sowohl ökonomisch als auch ökologisch zu<br />
gestalten.<br />
Distributionsorientierte Programm und<br />
Reihenfolgeplanung<br />
Bisher stellt die Analyse der vorgegebenen Transportbedarfe<br />
den Ausgangspunkt einer Distributionsplanung<br />
dar. Diese werden weitgehend durch das Produktionsprogramm<br />
vorbestimmt und sind eine konstante Rahmenbedingung,<br />
an der sich die gesamte Planung ausrichten<br />
muss [Kuhn 2007]. Der Grundgedanke des neuen Ansatzes<br />
[Hermes 2011] ist nun, das Produktionsprogramm<br />
im Sinne der Distribution<br />
zu beeinflussen. Da die Produktionspro-<br />
gramme grundsätzlich ohne Berücksichtigung<br />
von Restriktionen aus der Logistik<br />
entstehen, wird die Produktionsreihenfolge<br />
hauptsächlich über die Minimierung der<br />
sogenannten Taktverlustzeiten in der Montage bestimmt.<br />
Nach Abschluss der Produktion sind ausstattungsbezogene<br />
Kriterien nicht mehr relevant. Für eine effiziente<br />
Steuerung der Transportprozesse durch die Distributionslogistik<br />
sind vielmehr die Eigenschaften Zielmarkt bzw.<br />
Transportziel von Bedeutung. Diese werden jedoch bei<br />
der Festlegung der Produktionsreihenfolge nicht aktiv gesteuert,<br />
was dazu führt, dass die Transportvolumina pro<br />
Transportziel von Periode zu Periode sehr stark schwanken.<br />
Durch das Regional-Hub-Konzept können Schwankungen<br />
zwar durch Bündelung von Relationen reduziert<br />
werden, jedoch kann durch eine aktive Steuerung der<br />
Produktionsvolumina weiteres Optimierungspotenzial realisiert<br />
werden.<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Arten der Berücksichtigung<br />
Glättung Bündelung<br />
Mo Di Mi Do Fr<br />
Nutzen:<br />
Vermeidung von Transportbedarfsspitzen<br />
Ist: Zufällige Produktion pro Relation<br />
Soll: Bündelung von Fzg. pro Relation<br />
Fahrzeuge für ein Transportziel<br />
Nutzen:<br />
Verkürzung der Ladungsbildungszeit<br />
Abb. 5: Lösungsprinzipien der distributionsorientierten Programm und<br />
Reihenfolgeplanung [Hermes 2011]<br />
Der neue Ansatz im Rahmen<br />
der Logistikplanung besteht darin,<br />
das Produktionsprogramm<br />
nicht als unveränderliche Eingangsgröße,<br />
sondern als Objekt<br />
der Planung zu betrachten,<br />
welches im Sinne der Distributionslogistik<br />
angepasst werden<br />
kann. Es kommt also zu einer<br />
Umkehrung eines bislang unumstößlichen<br />
Prinzips. Diese<br />
Optimierung findet von der<br />
Produktion nur dann Akzeptanz,<br />
wenn die Produktivität,<br />
also der Durchsatz, unangetastet<br />
bleibt, das heißt, wenn<br />
sich die Taktverlustzeiten nicht<br />
deutlich erhöhen. Eine mögliche<br />
Effizienzsteigerung in der<br />
Distribution, wie zum Beispiel<br />
kürzere Durchlaufzeiten oder ein<br />
verbesserter Ressourceneinsatz, darf jedoch nicht zu einer<br />
Effizienzverminderung der Produktion (Karosseriebau,<br />
Lackiererei, Montage) oder auch der Beschaffungsprozesse<br />
führen.<br />
Die distributionsorientierte Programm- und Reihenfolgeplanung<br />
kann die Produktionsprogramme auf folgenden<br />
Wegen beeinflussen (Abb. 5):<br />
n Glättung (gleichmäßige Verteilung),<br />
n Bündelung von ausgewählten Aufträgen einer Produktionsperiode<br />
(Tagesscheibe).<br />
Durch eine Glättung von Volumina pro Transportziel<br />
über mehrere Perioden werden Transportbedarfsspitzen<br />
vermieden und eine Beruhigung der Distributionsprozesse<br />
erreicht. Dieses Lösungsprinzip eignet sich vor allem bei<br />
hochvolumigen Relationen. Durch eine Bündelung kann<br />
Die distributionsorientierte Programm und<br />
Reihen folgeplanung betrachtet den Transportbedarf<br />
als aktiv zu gestaltendes Planungsobjekt.<br />
die Ladungsbildung pro Ziel verkürzt werden, was zu einer<br />
Reduktion des Ressourcenbedarfs und der Durchlaufzeit<br />
führt. Dieses Lösungsprinzip lässt sich insbesondere bei<br />
kleinvolumigen Relationen umsetzen.<br />
Fazit<br />
Durch die vorgestellten Planungs- und Steuerungsstrategien<br />
ist es möglich, die großen Heraus<strong>for</strong>derungen zu<br />
bewältigen, die sich der Distribution stellen. Das Transport-<br />
Kapazitätsmanagement stellt ein Instrumentarium dar,<br />
mit dem stets Transparenz über zukünftige Transportbedarfe<br />
generiert werden kann und so eine frühzeitige und<br />
schnelle Planung sowie eine rechtzeitige Steuerung der
Transportkapazitäten ermöglicht wird. Durch das Regional-Hub-Konzept<br />
wird das Netzwerk beruhigt, indem die<br />
Anzahl der Relationen pro Werk reduziert wird. Darüber<br />
hinaus ist es ein nachhaltiges Konzept, da CO 2 -Emissionen<br />
durch die Verlagerung von Transporten vom Lkw auf<br />
die Bahn reduziert werden. Die distributionsorientierte<br />
Programm- und Reihenfolgeplanung ist ein völlig neuer<br />
Ansatz Distributionsprozesse zu gestalten, da der Transportbedarf<br />
nicht als Rahmenbedingung in die Planung einfließt,<br />
sondern als Gegenstand der Planung, welcher aktiv<br />
gestaltet werden kann.<br />
Literatur<br />
n Hermes, A., Modellbasierte Bewertung von Potenzialen<br />
einer distributionsorientierten Programm- und Reihenfolge<br />
planung in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie, Dortmund 2011.<br />
n Kuhn, A., Schmidt, A., Beller, M., Neue Vorgehensmodelle<br />
zur prozessorientierten Logistikplanung, Jahrbuch<br />
Logistik 2007, S. 246-251.<br />
n N.N., Aufteilung der EU-Klimaschutzziele 2020 („EU-<br />
Ef<strong>for</strong>t-Sharing“), Bundesministerium für Umwelt, unter:<br />
http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/hintergrund_aufteilung_ziele.pdf<br />
(abgerufen<br />
am: 15.12.2008).<br />
n N.N., CO 2 -Emissionen nach Quellkategorien, Umweltbundesamt,<br />
unter: http://www.umweltbundes amtdaten-zur-umwelt.de/umweltdaten/public/theme.<br />
do?nodeIdent=2842, (abgerufen im Juli 2009).<br />
n Volling, T., Auftragsbezogene Planung bei variantenreicher<br />
Serienproduktion – Eine Untersuchung mit Fallstudien<br />
aus der Au<strong>to</strong>mobilindustrie, Wiesbaden 2009.<br />
n Wiendahl, H.-P., Petermann, D., Glässner, J., Application<br />
of load-oriented manufacturing control in industry,<br />
in: Production Planning and Control. Volume 3,<br />
Nr. 2/1992.<br />
Summary<br />
The great challenges in the au<strong>to</strong>motive industry require new<br />
approaches of logistic management. It is no longer sufficient <strong>to</strong><br />
plan logistics processes and networks in a defined frequency.<br />
Instead, a new approach has <strong>to</strong> be considered: A permanent and<br />
dynamic planning and steering of processes and networks which<br />
will result in a reliable, fast, cost efficient and sustainable logistics<br />
system. Taking the instance of distribution logistics as<br />
an example, this article demonstrates three approaches that will<br />
enable companies <strong>to</strong> implement such a steering and planning<br />
strategy.<br />
With the help of transport capacity management transport<br />
demand and capacity will be aligned in long-, middle- and shortterm<br />
time frames. The concept of regional hubs is a mean in the<br />
field of network design and helps <strong>to</strong> bundle transportation volume<br />
in order <strong>to</strong> operate in an economic, ecological and reliable way.<br />
Distribution orientated production planning and sequencing is<br />
a way <strong>to</strong> integrate logistic requirements in the manufacturer’s<br />
production planning process.<br />
Optimierung der Distributionslogistik<br />
Verfasser<br />
THOMAS ZERNECHEL, Jahrgang 1958, ist Leiter<br />
der Konzernlogistik der Volkswagen AG und Sprecher<br />
der Geschäftsführung der Volkswagen Logistics. Nach<br />
dem Maschinenbaustudium stieg Thomas Zernechel<br />
1979 bei Volkswagen ein und diplomierte 1985 in der<br />
Qualitätssicherung. Bei Volkswagen hat er seitdem verschiedene<br />
Funktionen im Bereich Logistik innegehabt,<br />
von der Disposition über die Leitung der Logistikoptimierung<br />
bis hin zur Verantwortung einer Werklogistik<br />
und des CKD (Completely Knocked Down) der Marke<br />
Volkswagen PKW. Seit 2004 leitet er die Konzernlogistik,<br />
die seit 2009 mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestattet<br />
ist und u. a. die Logistikprozesse Outbound<br />
(Distribution) markenübergreifend steuert.<br />
DR. VOLKER SCHMIDT, Jahrgang 1962, studierte<br />
Maschinenbau an der TU Braunschweig und promovierte<br />
am Lehrstuhl für Fabrikbetriebslehre und Unternehmens<strong>for</strong>schung<br />
1991. In mehr als 20 Jahren war<br />
er in verschiedenen Bereichen der Logistik bei der<br />
Volkswagen AG tätig. Seit 2001 verantwortete er die<br />
zentrale Auftragsabwicklung Fahrzeuge und seit 2005<br />
die Planung und Steuerung der Distribution für fertige<br />
Fahrzeuge in Europa. Seit 2011 ist er in der Internationalen<br />
Logistik (CKD) für Planung und Prozesse verantwortlich.<br />
An der Ostfalia Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften ist er als Dozent tätig.<br />
DR. ANSGAR HERMES, Jahrgang 1981, ist Projektleiter<br />
für Prozess- und Netzwerkentwicklung in<br />
der Distributionslogistik der Konzernlogistik der<br />
Volkswagen Aktiengesellschaft. Er hat an der technischen<br />
Universität Dortmund Logistik (Dipl.-Logist.)<br />
und an der University of Warwick Supply Engineering<br />
and Logistics (Master of Science) studiert. Nach<br />
seinem Studium hat Ansgar Hermes eine berufsbegleitende<br />
Dissertation zum Thema „Ansätze distributionsorientierter<br />
Programm- und Reihenfolgeplanung“<br />
erstellt. Seit seinem Einstieg bei Volkswagen im Jahr<br />
2005 hat er Projekte in der Werklogistik, im Prozessmanagement<br />
sowie der Distributionsplanung durchgeführt<br />
und beschäftigt sich mit strategischen, taktischen<br />
und operativen Themen der Logistikplanung. Für die<br />
Volkswagen Au<strong>to</strong>Uni ist er als Referent tätig.<br />
www.ipmscm.com<br />
s u p p l y chain management i /2012 33
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Lichttechnologie zur<br />
Zusammenfassung<br />
Bedingt durch den Einsatz von LEDs zeichnet sich<br />
im Bereich der Leuchtmittelentwicklung eine sehr<br />
starke Entwicklungsdynamik ab. Der Status und die<br />
bestehenden Entwicklungsperspektiven spezifischer<br />
Leuchtmittel werden nachfolgend erörtert und deren Einsatz im<br />
Lichttunnel im Rahmen einer visuellen Oberflächenprüfung beschrieben.<br />
Gegenwärtig wird die Beleu chtung<br />
im Lichttunnel durch die klassischen TL-<br />
Leuchtmittel dominiert. Der derzeitige Stand<br />
der LED-Technologie ist lichttechnisch mit den<br />
TL-Leuchtmitteln vergleichbar , allerding liegen<br />
die Preise ca. um den Fak<strong>to</strong>r 20 höher als die<br />
der TL-Leuchtmittel. Auf Grund der sehr hohen<br />
Entwicklungsgeschwindigkeit der LED-Technologie wird sich<br />
dieser Fak<strong>to</strong>r in den nächsten vier bis fünf Jahren auf acht bis<br />
neun reduzieren. Die Effizienz der LED-Leuchtmittel wird sich<br />
zukünftig weiter verbessern, was zu Energie einsparpotenzialen<br />
von einem Fak<strong>to</strong>r größer zwei im Vergleich<br />
zu den heutigen Konzepten<br />
führt. Zudem gibt es intensive<br />
Anstrengungen , die Qualität der<br />
Ober flächen zu erhöhen, die Defektdetektion<br />
durch Bildverarbeitungskonzepte<br />
zu verbessern und eine<br />
100 % Prüfung durchzuführen.<br />
Ausgangssituation<br />
Zur visuellen Oberflächeninspektion<br />
von Defekten wie z. B.<br />
Dellen, Beulen oder Pickel auf<br />
Karosserien oder Bauteilen werden<br />
zurzeit zwei unterschiedliche<br />
Systeme in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
eingesetzt. Abbildung 1 zeigt<br />
einen Lichttunnel der Firma uwe<br />
braun <strong>GmbH</strong>, so wie er in vielen<br />
Fertigungslinien Standard ist.<br />
Bei dem zweiten System wird<br />
die Beleuchtung nicht direkt<br />
durch die Leuchten generiert.<br />
supply chain Quality management<br />
Oberflächenkontrolle in<br />
der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Dr. Klaus Radermacher, uwe braun <strong>GmbH</strong><br />
Das Inspektionslicht wird vielmehr indirekt über ein System<br />
von Lamellen reflektiert und waagerecht auf die Karosserie<br />
projiziert. Beide Tunnel basieren auf dem Prinzip der<br />
Streifenlichtprojektion. Wie Abbildung 2 veranschaulicht,<br />
verlaufen bei einer defektfreien Oberfläche die projizierten<br />
Lichtstreifen relativ symmetrisch und geradlinig. Abbildung<br />
3 zeigt, dass es bei kleinen Oberflächendefekten zu<br />
Verzerrungen dieser geraden Linien kommt.<br />
Der zunehmende Einsatz von LEDLeuchtmitteln<br />
induziert zukünftig eine sehr starke Dynamik im<br />
Bereich der Leuchtmittelentwicklung.<br />
Diese Defekte werden insbesondere in der Bewegung<br />
sehr gut sichtbar, wenn der Defekt vom Dunkelfeld in den<br />
Übergangsbereich zum Hellfeld läuft. Der Lichttunnel ist<br />
demzufolge ideal zur Inspektion in der Linie geeignet.<br />
Abb. 1: Lichttunnel zur visuellen Endkontrolle des VW Phae<strong>to</strong>n in Dresden<br />
s u p p l y chain management i /2012 35
supply chain Quality management<br />
Abb. 2: Streifenlichtprojektion auf einem Prüfling<br />
(Au<strong>to</strong>tür ) ohne Defekte<br />
Abb. 3: Streifenlichtprojektion auf einem Prüfling<br />
(Au<strong>to</strong>tür) mit kleinen Defekten<br />
Vergleich und Entwicklungspotenziale<br />
von Leuchtmitteln<br />
In den letzten Jahren wurden in der Regel konventionelle<br />
Leuchts<strong>to</strong>ffmittel für den Lichttunnel eingesetzt (TL-<br />
Leuchtmittel in den Formaten T8 und T5). Abbildung 4<br />
dokumentiert die Effizienz von verschiedenen Leuchtmitteln<br />
im Zeitablauf [Slomski 2012]. Zum Vergleich ist<br />
die Effizienz weiterer Leuchtmittel eingetragen. Für die<br />
Streifen lichtprojektion haben sich bisher die stabförmigen<br />
TL-Leuchtmittel bewährt. Auffallend ist der starke<br />
Effizienz anstieg der LED-Leuchtmittel.<br />
In der Literatur berichtet die Firma Nichia bereits von<br />
einer Effizienz in Höhe von 250 lm/W [Extance 2010],<br />
welche allerdings nur unter Laborbedingungen erreicht<br />
wurde. Wo exakt die theoretische Effizienzgrenze liegt,<br />
wird in der Literatur unterschiedlich diskutiert. Zudem<br />
differieren die Lieferantenangaben in der Effizienz sehr<br />
stark, da keine allgemein verbindlichen Standards zur<br />
Effizienzangabe existieren. Längerfristig erscheint eine<br />
Effizienz von 250-300 lm/W möglich. Die Effizienz des<br />
36<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Abb. 4: Zeitliche Entwicklung der Effizienz<br />
verschiedener Leuchtmittel in Lumen pro Watt<br />
Leuchtmittels ist ein wichtiger Parameter, der das Potenzial<br />
für Energieeinsparungen kennzeichnet. Dennoch<br />
muss das Leuchtmittel auch in der Lage sein, eine ge<strong>for</strong>derte<br />
Ausleuchtung zu gewährleisten. In der Vergangenheit<br />
war dies mit LED-Leuchtmitteln nicht immer der Fall.<br />
Abbildung 5 verdeutlicht die zeitliche Entwicklung des<br />
LED-Lichtstromes pro Package.<br />
Analog zum Mooreschen Gesetz [Moore 1965], nach dem<br />
alle 18 bis 24 Monate eine Verdoppelung der Integrationsdichte<br />
von Mikroprozessoren realisiert wird, stellte Haitz<br />
im Jahre 2000 das nach ihm benannte Gesetz für den Lichtstrom<br />
(Fluss) pro Package auf [Haitz/Kish/Tsao/Nelson<br />
1999]. Zusätzlich zu den Daten von Haitz sind in der<br />
Abbildung 5 Daten von G. Slomski [Slomski 2012] sowie<br />
Datenerhebungen der uwe braun <strong>GmbH</strong> dargestellt. Das<br />
Haitzsche Gesetz besagt, dass der Lichtfluss/Package pro<br />
Jahrzehnt ca. um einen Fak<strong>to</strong>r 20-30 steigt. Nach dieser Vorhersage<br />
würde ungefähr im Jahr 2015 ein Lichtstrom erreicht,<br />
der mit dem der TL-Beleuchtung vergleichbar wäre.<br />
Durch die rasante Entwicklung der LEDs und dem zunehmenden<br />
Einsatz von LEDs pro Package zeichnet sich seit<br />
2000 ein steilerer Anstieg ab und seit 2010/11 ist der LED-<br />
Leuchtstrom vergleichbar zu TL-Leuchtmitteln. Dennoch<br />
hat sich der LED-Einsatz auf Grund der hohen Kosten noch<br />
nicht durchgesetzt.<br />
Abb. 5: LEDLichtstrom pro Package im Zeitablauf<br />
(Haitz‘sches Gesetz)
Effizienz von Leuchten für die<br />
Oberflächenkontrolle<br />
Neben der Leuchtmitteleffizienz sind auch Verluste<br />
durch den Einbau in ein Leuchtengehäuse zu berücksichtigen.<br />
Im Folgenden werden drei Leuchtmittel hinsichtlich<br />
ihrer Effi zienz in der Leuchte verglichen. Hierzu wurden<br />
mechanisch baugleiche LED-Leuchtmittel von verschiedenen<br />
Herstellern, die als Retrofit für TL-Leuchtmittel entwickelt<br />
wurden, durch den Einbau in eine OberflächenKontrollOptik<br />
der uwe braun <strong>GmbH</strong> untersucht. Die Ergebnisse<br />
dieses lichttechnischen Vergleichs sind Abbildung 6<br />
zu entnehmen.<br />
Alle Messungen wurden inklusive der Verlustleistung<br />
der Vorschaltgeräte durchgeführt. Es zeigt sich, dass der<br />
gesamte Lichtstrom des LED-Leuchtmittels etwa halb so<br />
groß ist, wie bei dem des T8-Leuchtmittels. Dies ist insofern<br />
nachvollziehbar, da die T8 über die doppelte Leistung verfügt.<br />
Entsprechend ist die Effizienz des T8- und des LED-<br />
Leuchtmittels ungefähr gleich. Die T5-Leuchtmittel zeigen<br />
im Mittel eine ca. 5 % höhere Effizienz. Dies deckt sich auch<br />
mit Herstellerangaben, die eine 5 bis 10 % höhere Effizienz<br />
für T5-Leuchtmittel im Vergleich zu T8-Leuchtmitteln angeben<br />
[Osram/Philips 2012]. Beim Einbau in ein Gehäuse gibt<br />
es optische Elemente (z. B. Reflek<strong>to</strong>ren, Linsenprismenoptik)<br />
und Abschattungsbereiche auf der Abdeckscheibe, die<br />
einen sauberen Dunkelbereich des Reflexbildes garantieren.<br />
Diese Elemente zeigen Absorptionen oder Abschattungen<br />
und führen dazu, dass nicht der komplette Lichtstrom aus<br />
der Leuchte kommt und somit für Beleuchtungszwecke<br />
verloren geht. Dieser Umstand wird durch den Leuchtenwirkungsgrad<br />
beschrieben. Er errechnet sich aus dem Verhältnis<br />
des Lichtstromes, der aus der Leuchte austritt, und<br />
dem vom Leuchtmittel insgesamt abgestrahlten Lichtstrom.<br />
Dieser Leuchtenwirkungsgrad beträgt für T8-Leuchtmittel<br />
nur 50 %. Durch Optimierung in der Geometrie ergibt sich<br />
für eine neue Generation von T5-Leuchten schon ein Wirkungsgrad<br />
von ca. 63 %. Bei der LED liegt dieser sogar bei<br />
68 %, welcher im Aufbau der LED-Röhre begründet liegt,<br />
da diese bereits eine Vorzugsrichtung in der Abstrahlcharakteristik<br />
besitzt (Licht wird nur in einen Halbraum emittiert,<br />
so dass weniger Verluste durch Absorption auftreten).<br />
Damit ergibt sich für die verschiedenen Leuchtmittel im<br />
eingebauten Zustand ein Gesamtwirkungsgrad, der sich<br />
Abb. 6: Lichttechnischer Vergleich von TL und LEDLeuchtmitteln<br />
supply chain Quality management<br />
Abb. 7: Zeitliche Entwicklung der Leistungsaufnahme<br />
eines Lichttunnels für TL und LEDLeuchtmittel<br />
aus der Effizienz des Leuchtmittels und dem Leuchtenwirkungsgrad<br />
zusammensetzt. Da beim momentanen Stand<br />
der Technik LED- und T5-Leuchtmittel beim Einbau in eine<br />
Oberflächenkontrolloptik in gleicher Weise effizient sind,<br />
ergibt sich bei der LED-Technologie aktuell kein Potenzial<br />
zur Energieeinsparung.<br />
Lichttechnische Innovationspotenziale<br />
Sowohl im Bereich der Leuchtmittel als auch in der<br />
Leuchtenentwicklung sind in den nächsten Jahren weitere<br />
Verbesserungen zu erwarten.<br />
Wie alle Leuchts<strong>to</strong>fflampen enthalten TL-Leuchten giftiges<br />
Quecksilber. Nach der RoHS-Richtlinie gilt in der<br />
EU eine Höchstmenge von 5 mg je Lampe. Da die genaue<br />
Menge gemäß der EU-Verordnung (EG) Nr. 244/2009 angegeben<br />
werden muss, wird dies in der Zukunft zu einer<br />
Reduzierung der Quecksilberkonzentration führen. Quecksilber<br />
ist jedoch für die Funktionsweise der TL-Leuchten<br />
unerlässlich und da ein Ersatzs<strong>to</strong>ff noch nicht gefunden ist,<br />
wird eine Optimierung der TL-Leuchten in der Quecksilberreduktion<br />
und nicht in der Effizienzsteigerung erfolgen.<br />
Dennoch ist durch Verbesserungen der Materialien und der<br />
Geometrie eine sukzessive Verbesserung der Leuchtenwirkungsgrade<br />
zu erwarten. Insbesondere der Übergang von<br />
T8- zu T5-Leuchtmitteln führt hier schon zu einer deutlichen<br />
Reduzierung der Leistungsaufnahme bei gleichbleibender<br />
Beleuchtungsstärke. Bei den LEDs sind hingegen<br />
weitere Verbesserungen in der<br />
Leuchtmitteleffizienz (inklusive<br />
der Vorschaltgeräte) sowie<br />
im Leuchtenwirkungsgrad in<br />
den nächsten fünf Jahren zu<br />
erwarten. Im Vergleich zu 2011<br />
kann von einer Halbierung des<br />
Energieverbrauches von LED-<br />
Leuchten bis 2017 ausgegangen<br />
werden.<br />
Modellrechnungen des Energieverbrauchs<br />
eines Lichttunnels<br />
mit sechs Ringen und je<br />
s u p p l y chain management i /2012 37
supply chain Quality management<br />
fünf Leuchten sind in Abbildung 7 dargestellt. Wenn ein<br />
Lichttunnel konventionell mit T8-Leuchtmitteln ausgestattet<br />
wird (Standard 2010/11), ist bei einer Dimmung von 100 %<br />
eine Leistung von ca. 5,2 kW notwendig. Durch den Einsatz<br />
von T5-Leuchtmitteln lässt sich die Leistungsaufnahme auf<br />
ca. 3,8 kW senken. Mit einer weiteren kleinen Optimierung<br />
mit T5-Leuchtmitteln wäre eine Leistungsaufnahme in fünf<br />
Jahren von ca. 3,3 kW zu erwarten. Aktuell macht der LED-<br />
Einsatz zur Reduzierung der Leistungsaufnahme mit dem<br />
heutigen Stand der Technik wenig Sinn. Jedoch ergibt sich<br />
bei der LED ein deutlich höheres Energieeinsparpotenzial<br />
von 30-40 % relativ zum Stand von 2012 in den nächsten<br />
fünf Jahren.<br />
Entwicklungspotenziale beim Lichttunnel<br />
Bei der visuellen Kontrolle stellen neben der Subjektivität<br />
bei der Fehlererfassung Ermüdungserscheinungen der<br />
Kontrolleure ein Problem dar. Au<strong>to</strong>mobilhersteller sind<br />
demzufolge daran interessiert, die Fehlererkennung zu objektivieren<br />
und die Fehlererkennungsrate zu erhöhen. Es<br />
gibt erste Ansätze, die Oberflächen mittels moderner optischer<br />
3D-Oberflächenanalyser zu vermessen. Diesbezüglich<br />
gibt es auch erfolgreich eingesetzte Systemlösungen<br />
in der Industrie – hauptsächlich im Bereich des Rohkarosseriebaus.<br />
Diese Technologien sind extrem genau und ermöglichen<br />
eine sehr präzise Vermessung der Oberflächen<br />
hinsichtlich Maßhaltigkeit und sicherer Erkennung von<br />
Oberflächendefekten. Nachteilig sind die zeitaufwendigen<br />
Messungen, die sehr komplexe Analyse und die aufwendige<br />
Datenverarbeitung. Dies führt zu langen Messzeiten,<br />
die den Einsatz in der Linie zurzeit nur mit sehr großen<br />
Aufwendungen ermöglichen. Zur Inspektion spiegelnder<br />
Oberflächen bietet sich das deflek<strong>to</strong>metrische Prinzip an.<br />
Hierbei wird aus der Beobachtung der Spiegelbilder von<br />
bekannten Mustern auf die spiegelnde Fläche geschlossen.<br />
Als Muster werden meist sinusförmige Streifenmuster<br />
verwendet. Bei der Auswertung kann zwischen einem<br />
einzelnen Muster und einer ganzen Musterserie unterschieden<br />
werden. Mittels kompakter Sensorik, bestehend<br />
aus einer Kamera und einem Moni<strong>to</strong>r zur Anzeige der<br />
Streifenmus ter, lässt sich dieses deflek<strong>to</strong>metrische Prinzip<br />
einfach anwenden. Zur Prüfung von großen und komplex<br />
ge<strong>for</strong>mten Objekten (z. B. Au<strong>to</strong>karosserien) wird ein geeignetes<br />
Handhabungssystem benötigt, um die kompakte<br />
Sensorik über die gesamte Oberfläche zu bewegen. Hierzu<br />
wird typischerweise eine roboterbasierte Lösung eingesetzt<br />
[Steinbichler/Micro-Epsilon/Visoul 2012]. Nachteilig<br />
an diesem Konzept sind die er<strong>for</strong>derliche hohe Anzahl<br />
von Einzelmessungen und der Einsatz sehr teurer Komponenten.<br />
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, befinden<br />
sich derzeit Konzepte in der Entwicklung, welche die<br />
Fehlererkennung (teil)au<strong>to</strong>matisieren. In wenigen Jahren<br />
wird dieser Entwicklungsprozess abgeschlossen sein, so<br />
dass eine Komplettinspektion gewährleistet ist und der<br />
Inspekteur bei der Fehlersuche effektiv unterstützt werden<br />
kann.<br />
38<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Literatur<br />
n Extance, A., Nichia claims record efficacy <strong>for</strong> 1A operation,<br />
in: LEDs Magazine (2010), unter: http://www.ledsmagazine.com/news/7/9/4?cmpid=EnlLEDsSeptemb<br />
er82010 (abgerufen am 05.04.2012).<br />
n Haitz, R., Kish, F., Tsao, J., Nelson, J., The Case <strong>for</strong> a National<br />
Research Program on Semiconduc<strong>to</strong>r Lighting,<br />
S. 5, Washing<strong>to</strong>n 1999.<br />
n Micro-Epsilon 2012, unter: http://www.micro-epsilon.<br />
de/measurement-systems/Paint-Inspection/karosserie/index.html<br />
(abgerufen am 05.04.2012).<br />
n Moore G.E., Cramming <strong>more</strong> components on<strong>to</strong> integrated<br />
circuits, in Electronics, 38. Jg. (1965), H. 8, S. 114-117.<br />
n Osram 2012, unter: http://www.osram.com/osram_<br />
com/products/lamps/fluorescent-lamps/index.jsp (abgerufen<br />
am 05.04.2012).<br />
n Philips 2012, unter: http://www.lighting.philips.de (abgerufen<br />
am 05.04.2012).<br />
n Slomski, G., LED in der Allgemeinbeleuchtung – Status<br />
und Trends: 7 Markttrends, Technologie-Highlights,<br />
Effizienz- und Lebensdauerbetrachtung, Vortrag bei<br />
der Veranstaltung „LED in der Lichttechnik“, Haus der<br />
Technik, Essen (2012).<br />
n Steinbichler 2012, unter: http://www.steinbichler.de/<br />
de/main/abis_ii.htm (abgerufen am 05.04.2012).<br />
n Visoul 2012: http://www.visuol.com/174-93-en-Robo-<br />
Surf.html (abgerufen am 05.04.2012).<br />
Summary<br />
There is a strong development dynamic in the field of illuminants<br />
due <strong>to</strong> the implementation of LEDs. This article will discuss<br />
the current status and development perspectives <strong>for</strong> specific illuminants<br />
and their application in light tunnels <strong>for</strong> visual surface<br />
control. Currently, classical TL lamps dominate light tunnel applications.<br />
The current LED technology status is comparable with<br />
TL lamps, but LEDs are much <strong>more</strong> expensive than TL lamps.<br />
Due <strong>to</strong> the very high development rates of LED technology, prices<br />
are expected <strong>to</strong> decease over the next four <strong>to</strong> five years. The LED<br />
efficiency will improve further in the future, resulting in energy<br />
savings potential by a fac<strong>to</strong>r higher than two compared <strong>to</strong> current<br />
designs. In addition, there are intensive ef<strong>for</strong>ts <strong>to</strong> increase surface<br />
quality by improving defect detection by machine vision with the<br />
goal of 100% au<strong>to</strong>matic defect detection.<br />
Verfasser<br />
DR. KLAUS RADERMACHER, Jahrgang 1964, ist<br />
Head of Development bei der uwe braun <strong>GmbH</strong>.
Veranstaltungen<br />
14. Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg<br />
13. bis 14. Juni 2012, Wolfsburg<br />
Institut für Produktionsmanagement – <strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 511 47314790<br />
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2. Deutsch-Russische Logistikkonferenz<br />
18. bis 19. Juni 2012, Moskau<br />
Bundesvereinigung Logistik e.V.<br />
Tel.: +49 421 1738435<br />
www.bvl.de<br />
9th Annual Europe Trade & SC Finance Conference<br />
18. bis 19. Juni 2012, Amsterdam<br />
Exporta Group<br />
Tel.: +44 20 86739666<br />
www.exportagroup.com<br />
9. Netzwerk<strong>for</strong>um Logistik<br />
19. Juni 2012, Köln<br />
Bundesverband BME e.V.<br />
Tel.: +49 69 30838240<br />
www.bme.de<br />
Pack 2012<br />
26. bis 27. Juni 2012, Köln<br />
EHI Retail Institute <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 163 7712942<br />
www.pack-kongress.de<br />
5th International Conference Cool Chain<br />
29. bis 31. August 2012, Berlin<br />
IQPC <strong>GmbH</strong><br />
Tel.: +49 30 20913330<br />
www.cool-chain-conference.com<br />
Zukunftskongress Logistik<br />
11. bis 12. September 2012, Dortmund<br />
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML<br />
Tel.: +49 231 97430<br />
www.zukunftskongress-logistik.de<br />
29. Deutscher Logistik-Kongress<br />
17. bis 19. Ok<strong>to</strong>ber 2012, Berlin<br />
Bundesvereinigung Logistik e.V.<br />
Tel.: +49 421 1738434<br />
www.bvl.de<br />
AUTOMOTIVE<br />
TM<br />
Veranstaltungen<br />
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14. INDUSTRIEFORUM<br />
WOLFSBURG 2012<br />
Globalisierung und Innovation:<br />
Paradigmen der Zukunft!<br />
13. und 14. Juni 2012<br />
Konferenz und Ausstellung<br />
Schirmherr<br />
Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />
Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG<br />
Kompetenzpartner<br />
www.ipm-scm.com/IFO<br />
Top-Themen<br />
■ Erfolgspotenzial<br />
Nord-/Südamerika (13. Juni)<br />
■ Elektromobilität/ Vernetztes<br />
Au<strong>to</strong>mobil (14. Juni)<br />
Organized by
Globalisierung Grußwort und Innovation:<br />
Paradigmen der Zukunft!<br />
Dr. Francisco Javier Garcia Sanz<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
die Erschließung neuer Absatzmärkte sowie die Entwicklung von Produkt- und Prozessinnovationen die Erschließung bilden neuer wesentliche Absatzmärkte sowie die Entwicklung<br />
Wachstumsfelder der Volkswagen Konzern Strategie 2018. Die Heraus<strong>for</strong>derungen an Wachstumsfelder alle Fachbereiche der sowie Volkswagen unsere Konzern Strategie 2018. D<br />
weltweiten Lieferantennetzwerke werden daher zukünftig drastisch ansteigen. Vor diesem weltweiten Hintergrund Lieferantennetzwerke diskutieren wir werden daher zukünftig dr<br />
auf dem Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg 2012 gemeinsam mit unseren Lieferanten Strategien, auf dem Konzepte Industrie<strong>for</strong>um und Lösungen Wolfsburg eines 2012 gemeinsam mit uns<br />
globalen Lieferantenmanagements.<br />
globalen Lieferantenmanagements.<br />
Das Leitthema der zweitägigen Konferenz lautet „Globalisierung und Innovation: Paradigmen Das Leitthema der Zukunft!“ der zweitägigen Konferenz lautet „Globalisier<br />
Im Fokus stehen dabei die folgenden Themenfelder:<br />
Im Fokus stehen dabei die folgenden Themenfelder:<br />
■ Erfolgspotenzial Nord-/Südamerika (13. Juni),<br />
■ Erfolgspotenzial Nord-/Südamerika (13. Juni),<br />
■ Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil (14. Juni).<br />
■ Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil (14. Juni).<br />
Besonders hervorheben möchte ich die Eröffnungsvorträge zu den beiden Themenschwerpunkten:<br />
Besonders hervorheben möchte ich die Eröffnungsvorträge z<br />
Herr Thomas Lieber, Leiter Elektro-Traktion in der Technischen Entwicklung für die Marke Herr Volkswagen, Thomas Lieber, und Leiter Herr Alexander Elektro-Traktion in der Technischen<br />
Seitz, Board Member Volkswagen Group South America and Vice President Purchasing Seitz, South Board America, Member erörtern Volkswagen ausge- Group South America and<br />
wählte Aspekte der Entwicklungsstrategie des Volkswagen Konzerns sowie der Beschaffungsstrategie wählte Aspekte in der Nord-/Südamerika.<br />
Entwicklungsstrategie des Volkswagen Ko<br />
In der begleitenden Ausstellung präsentieren renommierte Unternehmen und Institutionen In der begleitenden innovative Lösungen Ausstellung im präsentieren renommierte U<br />
Kontext der Elektromobilität sowie weiterer Anwendungsfelder. Die Ausstellung eröffnet Kontext der Gouverneur der Elektromobilität von Virginia, sowie weiterer Anwendungsfeld<br />
Mr. Robert F. McDonnell. Die Abendrede im phæno hält Frau Barbara Kux, Mitglied des Mr. Vorstands Robert F. McDonnell. der Siemens Die AG. Abendrede im phæno hält Frau<br />
Mit ca. 800 Teilnehmern, darunter zahlreiche Topmanager und Manager von Volkswagen, Mit ca. bietet 800 Teilnehmern, das Industrie<strong>for</strong>um darunter zahlreiche Topmanager u<br />
Wolfsburg 2012 einen effizienten Zugang zu Best-Practice Know-how sowie hervorragende Wolfsburg Kontakt- 2012 und einen Netzwerk- effizienten Zugang zu Best-Practice Kn<br />
möglichkeiten.<br />
möglichkeiten.<br />
Wir freuen uns auf ein Treffen in Wolfsburg!<br />
Wir freuen uns auf ein Treffen in Wolfsburg!<br />
Mit besten Grüßen<br />
Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />
Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG<br />
Kompetenzpartner Kooperationspartner Kompetenzpartner Koo<br />
42<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Globalisierung und Innovation:<br />
Paradigmen der Zukunft!<br />
Dr. Francisco Javier Garcia Sanz<br />
Mit besten Grüßen<br />
Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />
Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG
Partner<br />
Globalisation Partner<br />
Platinsponsoren<br />
The Global Leader in Innovation<br />
and High-Tech Consulting<br />
Goldsponsoren<br />
Sponsoren<br />
Partner und sponsoren<br />
Kommunikationspartner Logistikpartner<br />
s u p p l y chain management i /2012 43
44<br />
Aussteller<br />
Aussteller<br />
The Global Leader in Innovation<br />
and High-Tech Consulting<br />
s u p p l y chain management i /2012
Vortragssaal Forum<br />
The Global Leader in Innovation<br />
and High-Tech Consulting<br />
Buffet<br />
Buffet<br />
Ausstellungsplan<br />
Buffet<br />
Vortragssaal Plenum<br />
s u p p l y chain management i /2012 45
46<br />
Innovation Guide<br />
Aussteller und Ansprechpartner<br />
Altran <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
n Ausgestellte Innovationen: Traceability in einer standardisierten<br />
Powerline Kommunikation am Beispiel einer<br />
Kompatibilitätsprüfung eines „Golf Blue-e-Motion“,<br />
einer „RWE eStation smart Ladestadion“ und des<br />
„Altran PowerLine Tracers“<br />
n Herr Herman Winter, Tel. +49 172 900 89 81<br />
Battenberg ROBOTIC <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
n Ausgestellte Innovationen: RobSeat, das robotergestützte<br />
Sitzprüfsystem für das Messen, Analysieren<br />
und Bewerten von Sicherheits- und Kom<strong>for</strong>tmerkmalen<br />
n Herr Günther Battenberg, Tel. +49 171 2731899<br />
Bayer MaterialScience AG<br />
n Ausgestellte Innovationen: unter anderem Full<br />
LED Scheinwerfer, Fahrzeugdach aus Polycarbonat-<br />
Blend<br />
n Dr. Joachim Simon, Tel. +49 175 30 67319<br />
BLG Au<strong>to</strong>motive Logistics <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
n Ausgestellte Innovationen: Wearable Computing<br />
System zur Identifikation und Positionsbestimmung<br />
von Fahrzeugen<br />
n Herr Lars-Rainer Viet, Tel. +49 171 7237418<br />
Brose Fahrzeugteile <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
n Ausgestellte Innovationen: Mechatronische Systeme<br />
für Karosserie und Innenraum, Elektromo<strong>to</strong>ren, Ladetechnik<br />
n Herr Ralf Schülke, Tel. +49 5308 92149 11<br />
Clusterland Oberösterreich <strong>GmbH</strong> (AC) +<br />
CMO (Clean Motion Offensive)<br />
n Ausgestellte Innovationen: Fly Wheel (Schwungradspeicher):<br />
60.000 U/min/80 kW Peak/20 x 20 x 20 cm/<br />
40 kg speicherbare Energie: PKW mit 80 km/h<br />
(300 kJ), Biodiesel Range-Extender: 2-Zylinder/<br />
vollständiger Massenausgleich/37 kW/Pumpe Düse/<br />
< 100 kg<br />
n Herr Wolfgang Komatz, Tel. +43 664 28 26 426,<br />
Frau Nina Kainz, Tel. +43 664 884 95 292<br />
Drozak Consulting <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Angewandte Spieltheorie<br />
im Einkauf (Integrated Mechanism Design)<br />
n Dr. Jacek Drozak, Tel. +49 172 382 39 25<br />
EDAG <strong>GmbH</strong> & Co. KGaA<br />
n Ausgestellte Innovationen: Intelligente Ladesysteme<br />
für E-Fahrzeuge, Batteriemanagementsysteme,<br />
Optimierung Energieflüsse im Fahrzeug<br />
n Herr Gerd Blaschke, Tel. +49 5361 799-260<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
ElringKlinger AG<br />
n Ausgestellte Innovationen: Komponenten für Li-Ionen<br />
Energiespeichersysteme, sichere Stromführung und wirtschaftliche<br />
Serienfertigung & Abgasnachbehandlung, Einsparpotentiale<br />
durch edelmetallfreie DPF Beschichtung<br />
n Herr Peter Schweizer, Tel. +49 7123 724 351<br />
FACTON <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Kalkulations-Software<br />
für unternehmensweit einheitliche, transparente<br />
Produktkosten ; Optimierung, Simulation, Reporting<br />
n Herr Stefan Wedderkopp, Tel. +49 172 4528230<br />
Forschungskura<strong>to</strong>rium Textil e.V. –<br />
Textil<strong>for</strong>schung in Deutschland<br />
n Ausgestellte Innovationen: KfZ-Sitz mit ins Textil integrierter<br />
Elektronik; faserverstärkte Verbundwerks<strong>to</strong>ffe<br />
n Dr. Klaus Jansen, Tel. +49 30 7262 2041<br />
FutureCarbon <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Elektrische Heizbeschichtungen<br />
auf Basis von Kohlens<strong>to</strong>ff-Super-Kompositen<br />
n Dr. Walter Schütz, Tel. +49 921 507 388 0, Herr Julian<br />
Michelsen, Tel. +49 921 507 388 0<br />
Gruber & Kaja High Tech Metals <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Einsparpotenzial im<br />
Antrieb : Materialsubstitution: ZSB Dichtflansch – Alu-<br />
Gehäuse mit Kunsts<strong>to</strong>ffdeckel; Gewichtsreduktion<br />
durch DG-Verfahren: Hinterachsgetriebegehäuse<br />
n Herr Reinhard Dietachmayr, Tel. +43 664 18 40 480<br />
H&D International Group<br />
n Ausgestellte Innovationen: Ganzheitliche und lösungsorientierte<br />
IT Dienstleistungen<br />
n Herr Wolfgang-Joachim Schmälzle, Tel. +49 5371 960-0<br />
HS Systemtechnik <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Thermomanagement für Lithium-Ionen-Batterien,<br />
Gehäuse für Elektromobili tät, IP-<br />
Schutzklassen und EMV, Antriebstechnik/Reiblamellen<br />
n Herr Christian Melzer, Tel. +49 171 7279906<br />
Hutchinson <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Energy Management/<br />
Gewichtsreduzierung<br />
n Herr Gilbert Wolfhugel, Tel. +49 172 8425 467<br />
IBB International<br />
n Ausgestellte Innovationen: Hochwertig verchromte In terieurteile<br />
aus Zinkdruckguss und Aluminium für Au<strong>to</strong>motive<br />
und Aviation; hochwertige Metallteile ver chromt<br />
nach einem neuen Verfahren komplett Chrom-VI-frei<br />
n Dr. Franz-Udo Brückner, Tel. +49 170 306 10 44
Aussteller und Ansprechpartner<br />
Impreglon SE<br />
n Ausgestellte Innovationen: Zinkthermodiffusion:<br />
Ersetzt Feuerverzinken mit hohem Korrosionsschutz<br />
und engen Toleranzen, ohne Gefahr von Wassers<strong>to</strong>ffversprödung;<br />
SilverTouch: Umwelt- und ressourcenschonender<br />
Ersatz für dekorative Chromschichten<br />
n Dr. Karsten Fischer, Tel. +49 4131 882 207,<br />
Dr.-Ing. Uwe Lemcke +49 4131 882 10<br />
Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Kalt<strong>for</strong>mteile versus<br />
Dreh teile – Einsparungen durch die Wahl der<br />
wirtschaftlichsten Herstellmethode<br />
n Herr Joachim Hermes, Tel. +49 621 8786 150 und<br />
Herr Jürgen Reinhardt, Tel. +49 511 74061-23<br />
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n Ausgestellte Innovationen: Virtuelle Entwicklung,<br />
Disziplinen übergreifende Simulation, funktionale<br />
Pro<strong>to</strong> typenerprobung bis hin zur Validierung von<br />
neuen Konzepten und Methoden<br />
n Dr. Aldo Ofenheimer, Tel. +43 676 450 17 80<br />
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
n Ausgestellte Innovationen: Lieferantenrisiko-Management-Tool<br />
VONTIK, Worldwide Supplier Risk Advisory<br />
Services, Umsetzungsberatung für Elektromobilitätsstrategien<br />
n WP StB Dr. Wolfgang Schmal, Tel. +49 30 2068 4190<br />
LANXESS AG<br />
n Ausgestellte Innovationen: Auswahl an Hochleistungsrohs<strong>to</strong>ffen<br />
vor allem Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe, Hochleitungskautschuke<br />
und Lösungen für die Leder-Industrie<br />
sowie weitere Highlights aus unserem Portfolio<br />
n Herr Rodrigo Henriquez, Tel. +49 175 30 53501<br />
LEONI BordnetzSysteme <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Lösungen für die Ver kabe lung<br />
von Elektro- und Hybridfahrzeugen & Ladeinfrastruktur<br />
n Herr Sascha Simon, Tel. +49 5361 60069285<br />
Linamar <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Zylinderkurbelgehäuse,<br />
Zylinderköpfe , Nockenwellen, Pleuel, Komponenten<br />
für Diesel-Einspritzsysteme<br />
n Herr L. Essmann, Tel. +49 176 17045282<br />
montara Verpacken mit System <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Einsparpotenziale im Logistikprozess:<br />
Faltrahmen mit textilen Teileaufnahmen & multifunktionale<br />
Paletten für See-Container, LKW, Eisenbahn<br />
n Herr Chris<strong>to</strong>ph Dimer, Tel. +49 173 5709762<br />
Innovation Guide<br />
montara <strong>GmbH</strong> & Orbis<br />
n Ausgestellte Innovationen: Savings in the field of<br />
Logistics : Standarized Best Practice Solutions global<br />
available by our common network<br />
n Herr Dan Roovers, Tel. +001 248 210 3254 und<br />
Herr Chris<strong>to</strong>ph Dimer, Tel. +49 173 5709762<br />
NTT Communications/NTT Europe<br />
n Ausgestellte Innovationen: NTT Europe ist einer der<br />
führenden Anbieter von End-<strong>to</strong>-End-Netzwerk- &<br />
IT-Lösungen für multinationale Unternehmen<br />
n Frau Wen Yin, Tel. +49 171 8600410,<br />
Herr Mathias Brühning, Tel. +49 151 14511442<br />
Orbis Corporation<br />
n Ausgestellte Innovationen: Savings in the Field of<br />
Supply Chain Logistics; Standardized, Reusable Bins<br />
and Totes; Pack Density and Part Quality Improvements;<br />
Transportation Optimization<br />
n Herr Dan Roovers, Tel. +001 248 210 3254<br />
PHOENIX CONTACT <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
n Ausgestellte Innovationen: Kombiniertes AC- und<br />
DC-Lade stecksystem für die Elektromobilität – das<br />
fahrzeugseiti ge Inlet ist kompatibel zum AC- und DC-<br />
Connec<strong>to</strong>r Typ 2<br />
n Herr Wilhelm Scholle, Tel. +49 171 9783874<br />
PSIPENTA Software Systems <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Softwarelösungen für Au<strong>to</strong>motive,<br />
Maschinen-/Anlagenbau und Aerospace: ERP,<br />
MES, PEC, Instandhaltung, JIS<br />
n Herr Werner Goldmann, Tel. +49 173 904 89 49<br />
RITTAL <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
n Ausgestellte Innovationen: Green Car Body:<br />
Energie effiziente Schaltschrank-Klimatisierung im<br />
Rohbau<br />
n Herr Markus Hülsmann, Tel. +49 160 7492532<br />
Rücker AG<br />
n Ausgestellte Innovationen: Helix - Ein dynamisch,<br />
neigbares Dreiradkonzept. Ein PKW für 2 Personen mit<br />
minimalem Platzbedarf<br />
n Herr Tristan Glinka, Tel. +49 160 745 6680<br />
SGL Carbon<br />
n Ausgestellte Innovationen: Themenbereich „Leichtbau<br />
durch Carbonfaser-Verbundwerks<strong>to</strong>ffe“: Schweller und<br />
A-Säule für Lamborghini & Blattfeder für „Volkswagen<br />
Crafter + Mercedes Sprinter“<br />
n Herr Peter Weber, Tel. +49 151 19639082<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
47
48<br />
Innovation Guide<br />
Aussteller und Ansprechpartner<br />
State of Virginia<br />
n Ausgestellte Innovationen: Unterstützung bei der<br />
Standortauswahl und Lokalisierung von Produktionsstätten<br />
in den USA<br />
n Herr Matthias Duys, Tel. +32 473-707734<br />
STIWA Holding <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Entwicklung und<br />
Industriali sierung innovativer Laserschweißlösungen<br />
n Herr Günther Reiter, Tel. +43 664 80803 281<br />
Sumi<strong>to</strong>mo Electric Bordnetze <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Hochvolt-Komponenten für<br />
die Verkabelung von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
am Beispiel japanischer Serienfahrzeuge<br />
n Herr Stefan Mlynski, Tel. +49 5308 400400<br />
Ticona <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Einsparpotenziale im<br />
Mo<strong>to</strong>rraum , blasge<strong>for</strong>mtes Ladeluftrohr aus dem<br />
Polyphenylensulfid (PPS)<br />
n Herr Henning Küll, Tel. +49 163 2772405<br />
uwe braun <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Innovative Lichttechnologie<br />
zur visuellen und digitalen Oberflächenkontrolle<br />
n Dr. Klaus Radermacher, Tel. +49 38792 985 0<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Vimi Fasteners S.p.A.<br />
n Ausgestellte Innovationen: Auszug der Produktpalette<br />
für Hochfeste & Hochwarmfeste Anwendungen<br />
n Herr Michael Kimpel, Tel. +49 152 29971861<br />
Volkswagen AG<br />
n Ausgestellte Innovationen: E-Fahrzeuge<br />
WKW Erbslöh Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
n Ausgestellte Innovationen: Zier- und Funktionsteile<br />
aus Aluminium und Stahl sowie innovative<br />
Dachrelingsys teme<br />
n Herr Marc Wildförster, Tel. +49 173 5872379<br />
Wolfsburg AG | MobilitätsWirtschaft<br />
n Ausgestellte Innovationen: Internationale<br />
Zuliefererbörse 2012 & Internationaler Au<strong>to</strong>mobil<br />
Kongress Argentinien | Brasilien<br />
n Herr Stefan Schiller, Tel. +49 152 26381166<br />
ZF Friedrichshafen AG<br />
n Ausgestellte Innovationen: Einsparpotenziale im Antriebsstrang:ZF-Hybridbaukasten/8-Gang-Vollhybridgetriebe<br />
n Dr. Albert Dick, Tel. +49 7541 77 6225<br />
„Keine Straße ist lang<br />
mit einem Freund an der Seite“,<br />
heißt es in einem japanischen Sprichwort.<br />
Als Full-System-Supplier für die internationale Au<strong>to</strong>mobilindustrie reicht<br />
unsere Produktkompetenz von der Entwicklung und Konfektionierung von<br />
Bordnetzen über Kunsts<strong>to</strong>ffkomponenten bis hin zur Fahrzeugelektronik.<br />
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Das Ganze im Blick!<br />
Die ganzheitliche entwicklungskompetenz für Fahrzeuge und Produktionsanlagen sind unsere leistung.<br />
synergien, die sich aus der Verzahnung von Produkt und Produktion ergeben, sind unsere stärke.<br />
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eine dauerhafte und reproduzierbare Qualitätskontrolle und<br />
führen somit zu einer echten Qualitätssteigerung.<br />
Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie hat hohe Qualitätsan<strong>for</strong>derungen, z.B.<br />
an die Oberfläche ihrer Karosserien. Diese Problematik hat<br />
uns veranlasst, sehr spezifische optische Systeme zur Fehlererkennung<br />
zu entwickeln.<br />
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50<br />
Programm<br />
Mittwoch, 13. Juni 2012<br />
07.00–08.30<br />
07.00–08.00<br />
08.30–09.00<br />
09.00–09.30<br />
10.45–11.15<br />
11.15–11.45<br />
Check-In<br />
Referentenfrühstück im Ritz Carl<strong>to</strong>n (nur auf Einladung)<br />
Erfolgspotenzial Südamerika: Globaler Wettbewerb in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie!<br />
Alexander Seitz, Board Member Volkswagen Group South America and Vice President Purchasing South America<br />
■ Optimierung der aktuellen Kostenposition in Südamerika<br />
■ Etablierung des weltweiten Lieferantenverbundes<br />
■ Nutzung Low-cost-Standorte<br />
■ Umstellung auf Konzerntechnologien<br />
09.30–10.00 Chance ‚Americas‘ – aus Reifenperspektive<br />
Nikolai Setzer, Mitglied des Vorstands, Continental AG<br />
■ Überblick Continental – The ‚Americas‘<br />
■ Marktentwicklung und Reifentrends<br />
■ Operieren in verschiedenen Geschwindigkeiten<br />
■ Chancen nutzen, Risiken minimieren<br />
10.00–10.10 Eröffnung der Fachausstellung<br />
Robert F. McDonnell, Governor of Virginia (USA)<br />
10.10–10.45<br />
12.15–13.00<br />
Eröffnung des Kongresses<br />
Dr. Francisco J. Garcia Sanz, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG<br />
Monika Thomas, Stadtbaurätin, Stadt Wolfsburg<br />
Dr.-Ing. Peter F. Tropschuh, Leiter, Au<strong>to</strong>Uni<br />
Prof. Dr. Rosemarie Karger, Vizepräsidentin, Ostfalia - Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Prof. Dr. Johannes Walther, Leiter, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />
Kaffeepause und Rundgang durch die Fachausstellung<br />
Vortragssaal „Plenum“ Vortragssaal „Forum“<br />
Moderation: Prof. Dr. Hans-Gerhard Seeba,<br />
Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />
Individuelle Mobilität von morgen: Intuitive<br />
Bedienkonzepte, personifizierte Datenkommunikation<br />
und teilau<strong>to</strong>nomes Fahren<br />
Joachim Mathes, Product and Marketing Direc<strong>to</strong>r Com<strong>for</strong>t<br />
and Driving Assistance Business Group, Valeo <strong>GmbH</strong><br />
Qualitätsphilosophien in den USA und Europa:<br />
Unterschiede und Auswirkungen in der Praxis<br />
Joachim Hermes, Mitglied der Geschäftsleitung,<br />
Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />
Lunch und Besuch der Fachausstellung<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
www.ipm-scm.com/IFO<br />
Erfolgspotenzial Nord-/Südamerika<br />
Mittwoch, 13. Juni 2012 Erfolgspotenzial Nord/Südamerika<br />
Moderation: Prof. Dr. Gert Bruche,<br />
Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />
Globale Platt<strong>for</strong>men in Amerika –<br />
Erfolgskriterien für den Zulieferer<br />
Matthias Bieler, Vice President,<br />
TRW Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
Globale Notwendigkeiten und Lösungen aus<br />
Sicht eines mittelständischen Au<strong>to</strong>mobilzulieferers<br />
Rainer Gölz, Geschäftsführer, WITTE Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
11.45–12.15 Heraus<strong>for</strong>derungen der Globalisierung für Globalisierung aus Sicht eines SME mit<br />
Logistik-Dienstleister<br />
Fokus auf USA und Mexiko<br />
Dr. Bernd Lieberoth-Leden, Mitglied des Vorstands, Wolfgang-Joachim Schmälzle, Chief Sales Officer,<br />
BLG Logistics Group<br />
H&D International Group
13.00–13.30 Purchasing Quo Vadis?<br />
A New Vision <strong>for</strong> Purchasing?<br />
Josip T. Tomasevic, Vice President, Global Purchasing<br />
and Materials, AGCO Corp.<br />
14.00–14.30<br />
14.30–15.00<br />
15.00–15.30<br />
15.30–18.30 Transfer, Workshops und Exkursionen<br />
16.00<br />
16.00<br />
19.00<br />
Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung<br />
Erfolgspotenzial Nord- und Südamerika aus der Sicht eines Zulieferers<br />
Galadinner im phæno – der Welt der Phänomene<br />
Grußwort<br />
Klaus Mohrs, Oberbürgermeister, Stadt Wolfsburg<br />
Nachhaltiger Wettbewerbsvorteil durch Supply Chain Management<br />
Barbara Kux, Mitglied des Vorstands, Siemens AG<br />
www.ipm-scm.com/IFO<br />
14. INDUSTRIEFORUM<br />
Programm<br />
WOLFSBURG 2012<br />
KIRCHHOFF, der Weg zum familiengeführten<br />
Global Player<br />
Dr. Thorsten Gaitzsch, Mitglied der Geschäftsführung,<br />
KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
13.30–14.00 Globalisierung in der Cloud:<br />
Globale Kompetenz in Spezialschmiers<strong>to</strong>ffen<br />
E-Mobility als Beispiel<br />
für Ihre Heraus<strong>for</strong>derungen vor Ort<br />
Jens Leuchters, Country Manager Central Europe, Claus Langgartner, Sprecher der Geschäftsleitung,<br />
NTT Europe Ltd.<br />
Klüber Lubrication München KG<br />
Kurt Sauernheimer, Mitglied der Geschäftsführung, Brose Fahrzeugteile <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
■ Brose – Zahlen, Daten, Fakten<br />
■ Nord- und Südamerika: Marktentwicklung 1990 - 2020<br />
■ Brose in den ‚Americas‘ – vom Vertriebsbüro zum kontinentalen Footprint<br />
■ ‚Americas‘ Erfolgsfak<strong>to</strong>ren<br />
Wettbewerbsvorteil Logistik: Das Netzwerk der Zukunft macht den Unterschied<br />
Carsten Goransch, Leiter Logistikplanung Standards/Regionen, Volkswagen AG<br />
■ Wirtschaftslage auf dem amerikanischen Kontinent<br />
■ Au<strong>to</strong>mobilindustrie in Nord- und Südamerika<br />
■ Volkswagen Konzern auf dem amerikanischen Kontinent<br />
■ Die Logistik im Kontext Nord- und Südamerika<br />
Workshops<br />
■ Workshop 1: Globalisierung<br />
Grenzen der Globalisierung: Ein Paradigmenwechsel?<br />
Leitung: Prof. Dr. Hans-Gerhard Seeba, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />
Experten: Dr. Bernd Martens, Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe, Volkswagen Aktiengesellschaft,<br />
Angela Dum, Principal und Mitglied der Geschäftsleitung, Booz & Company <strong>GmbH</strong>,<br />
Dr.-Ing. Guenther R. Reinelt, Senior Vice President Corporate Procurement, Miele & Cie. KG,<br />
Karsten M. Krahwinkel, Managing Direc<strong>to</strong>r, Wire Harness Industry, tesa se<br />
■ Workshop 2: Innovation<br />
Management von Innovationen: Globales Lieferantennetzwerk als Erfolgsfak<strong>to</strong>r?<br />
Leitung: Prof. Dr. Gert Bruche, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />
Experten: Uwe Wiesner, EBP Patente, Marken, Lizenzen, Volkswagen AG, Joachim Müller, Innovationsmanagement,<br />
Volkswagen AG, Dr. Klaus Radermacher, Head of Development, uwe braun <strong>GmbH</strong>,<br />
Hartwig Meier, Semi-Crystalline Products, Vice President of Global Product and Application Development,<br />
Lanxess AG, Henning Küll, Leiter Kommunikation, Ticona<br />
Exkursionen (bitte eine Auswahl treffen)<br />
Fachbesucher<strong>to</strong>ur VW Werk<br />
■ Einblick in die Touran-/<br />
Tiguanfertigung<br />
■ Fahrt durch das Karosseriewerk<br />
■ Besichtigung des Presswerks<br />
Führung VW Logistikzentrum<br />
■ Kurzvorstellung VW-Logistics<br />
■ Führung durch Wareneingang,<br />
Lager, Kommission<br />
■ Besichtigung der Leergut-<br />
aufbereitung<br />
Weitere Exkursionen<br />
■ Erlebnisführung Au<strong>to</strong>stadt<br />
■ Tiguan und Touareg Geländepar.<br />
■ SicherheitsTraining<br />
■ Probefahrt E-Golf/<br />
Besichtigung E-Mobility-Station<br />
s u p p l y chain management i /2012 51<br />
Programmänderungen vorbehalten!
52<br />
Industrie<strong>for</strong>um Wolfsburg:<br />
Kommunikationsplatt<strong>for</strong>m<br />
der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Prof. Dr. Johannes Walther, Leiter, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />
INDUSTRIEFORUM WOLFSBURG<br />
Die Konferenzreihe INDUSTRIEFORUM WOLFSBURG<br />
ist seit 13 Jahren eine valide Kommunikationsplatt<strong>for</strong>m in<br />
der Au<strong>to</strong>mobilindustrie. Den thematischen Fokus bilden<br />
die Themenfelder Beschaffung, Entwicklung und Supply<br />
Chain Management.<br />
Schirmherr des INDUSTRIEFORUMS WOLFSBURG ist<br />
Dr. Garcia Sanz, Mitglied des Vorstands der Volkswagen<br />
AG für den Geschäftsbereich Beschaffung, Kompetenzpartner<br />
ist die Volkswagen AG. Der Programmbeirat der<br />
Konferenz setzt sich aus Topmanagern der Volkswagen<br />
AG und der Porsche AG zusammen. Der Beirat entscheidet<br />
über die Festlegung der Konferenzthemen und ist in<br />
die Auswahl der Redner und Workshop-Experten eingebunden.<br />
Das INDUSTRIEFORUM WOLFSBURG eröffnet den<br />
Teilnehmern einen effizienten Zugang zu Best Practice<br />
Know-how der Au<strong>to</strong>mobilindustrie und bietet einen Überblick<br />
über aktuelle Forschungsprojekte der Wissenschaft.<br />
Hierzu werden Transferkonzepte und -<strong>for</strong>mate wie Key<br />
Notes, Fachvorträge, Workshops, Wissenschaftssymposien<br />
und eine Fachausstellung zu den Themen „Globalisierung“<br />
und „Innovation“ entwickelt und realisiert.<br />
Im Rahmen des INDUSTRIEFORUMS WOLFSBURG<br />
2012 wird in Kooperation mit dem Institut für Beschaffung<br />
des Volkswagen Konzerns bereits zum dritten Mal ein<br />
Wissen schaftssymposium durchgeführt, auf dem Promovenden<br />
in Impulsvorträgen ihre Forschungsergebnisse vorstellen<br />
und mit den Teilnehmern diskutieren. Die Zielsetzung<br />
des Symposiums besteht darin, den Dialog zwischen<br />
Wissenschaft und Wirtschaftspraxis zu intensivieren.<br />
In der konferenzbegleitenden Fachausstellung präsentieren<br />
Volkswagen und seine Lieferanten sowie Hochschulen<br />
und Forschungsinstitutionen innovative Lösungen im Kontext<br />
der Elektromobilität und des Vernetzten Au<strong>to</strong>mobils<br />
sowie weiterer Anwendungsfelder.<br />
Die Fachzeitschrift SUPPLY CHAIN MANAGEMENT TM<br />
AUTOMOTIVE enthält Grundlagen- und Praxis beiträge<br />
zu den jeweiligen Konferenzthemen. Zudem werden<br />
Tagungs in<strong>for</strong>mationen und Profile der Redner und Experten<br />
veröffentlicht , die neben den zentralen Vortragsinhalten<br />
die jeweiligen Unternehmens- und Kontaktdaten enthalten.<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
PROF. DR. JOHANNES<br />
WALTHER ist Leiter des Instituts<br />
für Produktionsmanagement<br />
(<strong>IPM</strong>), Professor<br />
für Produktionsmanagement<br />
an der Ostfalia Hochschule<br />
für angewandte Wissenschaften<br />
und Mitglied im Beirat<br />
des Instituts für Beschaffung<br />
des Volkswagen Konzern.<br />
<strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong> – Institut für Produktionsmanagement<br />
Donarweg 6, D-30657 Hannover<br />
Tel. +49 511 47314790<br />
E-Mail: j.w@ipm-scm-com<br />
www.ipm-scm.com<br />
Mit über 1.000 Tagesgästen ist das INDUSTRIEFORUM<br />
WOLFSBURG 2012 eine herausragende Platt<strong>for</strong>m für einen<br />
profunden In<strong>for</strong>mations- und Erfahrungsaustausch sowie<br />
ein intensives Networking.<br />
Institut für Produktionsmanagement<br />
Das <strong>IPM</strong> übernimmt Forschungs- und Qualifizierungsaufgaben<br />
zu den Themenbereichen Beschaffung, Innovation,<br />
Globalisierung und Supply Chain Management. Das <strong>IPM</strong> ist<br />
zudem Partner des Instituts für Beschaffung des Volks wagen<br />
Konzerns und publiziert im 12. Jahrgang das Magazin<br />
SUPPLY CHAIN MANAGEMENT TM . Im jährlichen Turnus<br />
werden die folgenden Fachkonferenzen zu industriespezifischen<br />
Themenfeldern des Beschaffung- und Innovationsmanagements<br />
sowie des Supply Chain Managements realisiert:<br />
INDUSTRIE FORUM Wolfsburg in Kooperation mit Volkswagen,<br />
AVIATION FORUM Hamburg in Kooperation mit<br />
Airbus und RAILWAY FORUM Berlin in Kooperation mit<br />
der Deutschen Bahn.
Globaler Wettbewerb<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Alexander Seitz, Vorstand Beschaffung Südamerika, Volkswagen do Brasil<br />
Ausgangssituation<br />
In den letzten Jahren hat der südamerikanische Markt<br />
enorm an Bedeutung gewonnen. Aufgrund der steigenden<br />
Kaufkraft der Kunden konnten die Auslieferungen kontinuierlich<br />
gesteigert werden. Dies hat insbesondere in Brasilien<br />
zur Errichtung neuer Produktionsstätten geführt.<br />
Das Wachstumspotenzial macht Brasilien zu einem der<br />
weltweit attraktivsten Ziele für Direktinvestitionen. Für den<br />
Zeitraum von 2011 bis 2015 wird angenommen, dass alle<br />
Au<strong>to</strong>mobilhersteller kumuliert ca. 17 Milliarden Euro in<br />
Brasilien investieren werden. Fünf neue Fabriken sind bereits<br />
in Bau, vier weitere Produktionsstätten sind geplant.<br />
Des Weiteren planen einige globale Au<strong>to</strong>mobilhersteller, ihre<br />
erste Fabrik in Brasilien zu errichten. Wenn sich diese Vorhaben<br />
konkretisieren, wird sich die Anzahl der Au<strong>to</strong>bauer<br />
in Brasilien von 12 auf 15 erhöhen. Im Ranking der Anzahl<br />
produzierenden Au<strong>to</strong>mobilhersteller würde Brasilien (15)<br />
nach China (65) und USA (27) auf den dritten Platz klettern.<br />
Heute liegt Brasilien auf Platz fünf hinter Indien und Japan.<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
Der Au<strong>to</strong>mobilsek<strong>to</strong>r Brasiliens wies bisher ein durchschnittliches<br />
Wachstum von ca. sieben Prozent auf. Als<br />
Mo<strong>to</strong>r für den Gesamtmarkt ist das Wachstum des Au<strong>to</strong>mobilsek<strong>to</strong>rs<br />
eines der Prio-Themen der brasilianischen<br />
Regierung. Vor kurzem wurden protektionistische Maßnahmen<br />
für Importfahrzeuge verstärkt, um die lokale Produktion<br />
zu schützen und den Local Content zu erhöhen.<br />
Selbst für Importe aus Mexico wurden trotz des bestehenden<br />
Freihandelsabkommens in Mercosul Importbeschränkungen<br />
definiert.<br />
Eine wesentliche Problematik der Fahrzeugproduktion<br />
in Brasilien liegt auf der Kostenseite. Hierzu gehören auch<br />
hohe Steuern auf Konsumgüter, die im Vergleich zu Europa<br />
geringere Au<strong>to</strong>matisierung in den Werken, höhere Zinskosten,<br />
deutlich höhere Rohmaterialkosten sowie die hohen<br />
Logistik- und Transportkosten innerhalb des Landes und in<br />
den Ausfuhrhäfen, die den Preis vor Kunde nicht unerheblich<br />
beeinflussen.<br />
Die größte Heraus<strong>for</strong>derung für den brasilianischen<br />
Au<strong>to</strong> mobilmarkt ist der direkte Wettbewerb mit den Importfahrzeugen,<br />
die nicht zuletzt wegen des starken Reals<br />
zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden konnten.<br />
Obwohl die Maßnahmen der Regierung kurzfristig Effekte<br />
aufweisen, wird der brasilianische Au<strong>to</strong>mobilsek<strong>to</strong>r auf<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Referent<br />
ALEXANDER SEITZ ist seit<br />
insgesamt 25 Jahren in der<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie in den<br />
Bereichen Finanz, Controlling<br />
und Beschaffung verschiedener<br />
OEMs tätig. In<br />
2005 kam Herr Seitz zum<br />
Volkswagen Konzern und<br />
war unter anderem für den<br />
Konzerneinkauf von Powertrain-Umfängen<br />
verantwortlich.<br />
Seit August 2008 verantwortet er das Beschaffungsressort<br />
für den südamerikanischen Markt.<br />
Alexander Seitz, Member of the Board<br />
Procurement South America<br />
Via Anchieta Km. 23,5 CPI: 1105<br />
Bairro Demarchi – São Bernardo do Campo, SP<br />
CEP: 09823-901, BRAZIL<br />
Tel. +55 11 4347-2602<br />
E-Mail: alexander.seitz@volkswagen.com.br<br />
einen langen Zeitraum betrachtet massiv in neue Technologien<br />
und Au<strong>to</strong>matisierung investieren müssen, um dem internationalen<br />
Wettbewerb standzuhalten. Protektionistische<br />
Maßnahmen werden keine Langfristlösung sein können.<br />
Erfolgspotenzial<br />
Der Volkswagen Konzern ist so komplex, vielfältig und<br />
global wie nie zuvor. Dies eröffnet aber auch Chancen für<br />
die lokale Produktion in Südamerika.<br />
Durch die Optimierung der aktuellen Kostenposition in<br />
Südamerika mit der Einführung von Konzern-Platt<strong>for</strong>men<br />
und damit einer Ausweitung des weltweiten Lieferantenverbundes<br />
in der Verbindung mit der Nutzung von kostengünstigen<br />
Standorten wie Mexiko, Indien und China bei<br />
Modulen sowie die Umstellung auf Konzerntechnologien,<br />
können Risiken reduziert und Marktchancen für VW aktiv<br />
genutzt werden.<br />
s u p p l y chain management i /2012 53
54<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
chance ‚Americas‘ –<br />
aus Reifenperspektive<br />
Nikolai Setzer, Mitglied des Vorstands, Continental Aktiengesellschaft<br />
Die Region ‚Americas‘, Brasilien ausgenommen, ist<br />
im aktuellen Umfeld nicht die erstgenannte Region für<br />
aggressive Direktinvestitionen in der Au<strong>to</strong>mobil- und der<br />
Zuliefer industrie. Trotzdem beinhaltet diese sowohl im<br />
au<strong>to</strong> mobilen Erstausrüstungs- und Ersatzbereich sowie für<br />
industrielle Anwendungen große Chancen, allerdings mit<br />
hohen Ansprüchen an Organisationsstrukturen, Flexibilität<br />
und das Managen unterschiedlicher Entwicklungsgeschwindigkeiten.<br />
So steht Nordamerika beispielsweise auch heute noch für<br />
etwa 25 % des globalen Reifenersatzmarktes. Wenngleich<br />
Indika<strong>to</strong>ren für die bestimmenden Fak<strong>to</strong>ren der zukünftigen<br />
Marktentwicklung, wie die Entwicklung des Fahrzeugbestandes<br />
und der au<strong>to</strong>mobilen Fahrleistungen, aufgrund<br />
der bereits eingesetzten Maturität in den Kernmärkten vergleichsweise<br />
schwach sind, wird aufgrund der hohen Werthaltigkeit<br />
des Marktes dieser noch sehr viele Jahre eine gewichtige<br />
globale Rolle spielen.<br />
Südamerika hingegen, angetrieben von seinem Powerhouse<br />
Brasilien, befindet sich noch auf einem substanziell<br />
kleineren Marktniveau, sowohl in der Menge als auch im<br />
Wert. Die Entwicklungsgeschwindigkeit beider Komponenten<br />
übersteigt allerdings die des Nordens um ein Vielfaches<br />
und bietet folglich lokal gut positionierten Unternehmen die<br />
Möglichkeit, an überproportionalem Wachstum zu partizipieren.<br />
Die Continental AG, mit allen Divisionen regional<br />
vertreten , und im Speziellen die Reifen-Division, hat sich als<br />
Ziel gesetzt, bei höchstmöglicher Minimierung potenzieller<br />
Risiken von diesen Chancen zu profitieren. Die Region<br />
Nordamerika stand im Jahr 2011 für 19 % des globalen Konzernumsatzes.<br />
ContinentalKonzern<br />
Continental gehört mit einem Umsatz von 30,5 Milliarden<br />
Euro im Jahr 2011 weltweit zu den führenden Au<strong>to</strong>mobilzulieferern.<br />
Als Anbieter von Bremssystemen, Systemen und<br />
Komponenten für Antrieb und Fahrwerk, Instrumentierung,<br />
Infotainment-Lösungen, Fahrzeugelektronik, Reifen<br />
und technischen Elas<strong>to</strong>mer-Produkten trägt Continental zu<br />
mehr Fahrsicherheit und zum globalen Klima schutz bei.<br />
Continental ist darüber hinaus ein kompetenter Partner in<br />
der vernetzten, au<strong>to</strong>mobilen Kommunikation. Continental<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
NIKOLAI SETZER, Jahrgang<br />
1971, verantwortete verschiedene<br />
leitende Funktionen<br />
innerhalb der PKW-Reifen-<br />
Division vor seiner Berufung<br />
in den Vorstand der Continental<br />
AG in 2009. Durch die<br />
organisa<strong>to</strong>rische Zusammenlegung<br />
der PKW- und NFZ-<br />
Reifen-Division ist er im Vorstand<br />
seit August 2011 nunmehr für die Division Reifen<br />
von Continental verantwortlich.<br />
Continental Aktiengesellschaft<br />
Nikolai Setzer<br />
Division Reifen<br />
Vahrenwalder Str. 9<br />
30165 Hannover<br />
Tel. +49-511-938-01<br />
www.continental-corporation.com<br />
beschäftigt derzeit knapp 167.000 Mitarbeiter in 46 Ländern.<br />
ReifenDivision<br />
Im August 2011 wurden die Geschäftsbereiche Pkw-, Lkw-,<br />
Bus- und Industrie-Reifen sowie die Zweirad-Reifen-Aktivitäten<br />
organisa<strong>to</strong>risch in der Reifen-Division zusammengefasst.<br />
Als einer der weltweit führenden Reifen her steller<br />
hat die Division 2011 mit mehr als 41.000 Mitarbeitern einen<br />
kumulierten Umsatz von mehr als 8,8 Mrd. Euro erwirtschaftet.<br />
Die Reifen-Division verfügt heute über 22 Produktions-<br />
und Entwicklungs-Standorte weltweit.<br />
Das breite Produktportfolio sowie kontinuierliche Investitionen<br />
in Forschung und Entwicklung leisten einen wichtigen<br />
Beitrag zu wirtschaftlich und ökologisch effizienter<br />
Mobilität.
Virginia, UsA: your partner in<br />
globalization and innovation<br />
Robert F. McDonnell, Governor, Commonwealth of Virginia (USA)<br />
ProBusiness Operating Environment<br />
Every state talks about its positive business climate. In<br />
Virginia, we’ve let others do the talking. Virginia continues<br />
<strong>to</strong> rank among America’s leading states <strong>for</strong> business according<br />
<strong>to</strong> CNBC and Forbes.com. In each analysis, cost<br />
of doing business, quality of work<strong>for</strong>ce, and regula<strong>to</strong>ry<br />
environment all drove Virginia <strong>to</strong> the <strong>to</strong>p. Virginia businesses<br />
benefit from a low-cost operating environment<br />
and companies have improved their bot<strong>to</strong>m lines just by<br />
locating in Virginia. From soft costs like healthier, <strong>more</strong><br />
productive workers, <strong>to</strong> hard costs like cheaper, available<br />
and reliable electricity, companies benefit from the unique<br />
combination of resources that only a Virginia location<br />
can offer. Virginia offers companies a favorable business<br />
environment with a stable, competitive tax structure and<br />
legislation that protects “at will” and “right-<strong>to</strong>-work”<br />
employment practices. Worker’s compensation and unemployment<br />
insurance payroll expenses are consistently<br />
among the lowest in the nation. A corporate income tax<br />
of 6 % has not changed in over thirty years. Unsurpassed<br />
quality of life, health care, educational and recreational<br />
benefits <strong>for</strong> families rank among the finest available anywhere<br />
in the United States.<br />
Virginia’s Au<strong>to</strong>motive Industry<br />
Virginia is home <strong>to</strong> 170 au<strong>to</strong>motive companies, employing<br />
14,700, covering vehicle assembly, bodies and trailers,<br />
parts, tires and corporate offices. Several Tier One operations<br />
are regarded as global centers of excellence within<br />
their organizations, and OEM presence includes: Volkswagen<br />
of America headquarters and AB Volvo’s North American<br />
Class 8 truck assembly plant, the largest Volvo truck<br />
plant in the world.<br />
Location Advantages<br />
Centrally located on the U.S. East Coast, Virginia’s integrated<br />
transportation system ensures you can reach each of<br />
your markets and receive shipments from suppliers <strong>more</strong><br />
efficiently. Washing<strong>to</strong>n Dulles International Airport has<br />
nons<strong>to</strong>p service <strong>to</strong> 149 destinations. The Port of Virginia<br />
is one of the three largest container ports on the U.S. East<br />
Coast. Six interstate highways and direct rail connections<br />
and on-dock rail service provide quick access <strong>to</strong> major<br />
markets .<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Referent<br />
ROBERT MCDONNELL,<br />
71st Governor of Virginia,<br />
a lawyer by training with<br />
many years of public service,<br />
has built a record of results.<br />
He defeated a proposed $2<br />
billion increase in the state<br />
income tax, kept existing car<br />
tax relief in place and produced<br />
a $400 million surplus.<br />
Virginia was recently named by CNBC as “The Best<br />
State <strong>for</strong> Business” in the USA.<br />
State of Virginia (USA), European Office<br />
Avenue Louise 479, box 25<br />
B1050 Brussels, BELGIUM<br />
Tel. 32-2-647-7433<br />
E-Mail: mduys@yesvirginia.org<br />
Work<strong>for</strong>ce Assets<br />
Time and again, new businesses in Virginia comment<br />
about how pleased they are with their hardworking labor<br />
<strong>for</strong>ce. In fact, Virginia facilities consistently earn productivity<br />
awards within their organizations. The au<strong>to</strong>motive<br />
industry benefits from Virginia’s status as a ‘right <strong>to</strong> work’<br />
state, and our universities offer nationally ranked programs<br />
in Mechanical Engineering, Transportation Safety and Advanced<br />
Manufacturing.<br />
Industry Research<br />
Virginia Tech’s Department of Mechanical Engineering<br />
is home <strong>to</strong> many au<strong>to</strong>motive-related research centers<br />
and labs. The Virginia Tech Transportation Institute offers<br />
many au<strong>to</strong>motive research options. Finally, Virginia’s<br />
Commonwealth Center <strong>for</strong> Advanced Manufacturing<br />
(CCAM) will deliver new “production-ready” solutions<br />
<strong>to</strong> industry.<br />
s u p p l y chain management i /2012 55
56<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
connected Lifestyle –<br />
Intuitive Driving<br />
Joachim Mathes, R&D and Product Marketing Direc<strong>to</strong>r, Valeo Com<strong>for</strong>t and Driving Assistance Business Group<br />
Schritt für Schritt gewöhnen sich die heutigen Konsumenten<br />
an die allgegenwärtige Präsenz ihrer persönlichen<br />
Daten: Terminkalender, E-Mails, Adressen oder Musik. Alles<br />
soll bei Bedarf jederzeit und an jedem Ort zur Verfügung<br />
stehen. Dabei trägt kaum noch jemand ein Adressbuch oder<br />
gar eine Schallplattensammlung mit sich herum. Durch<br />
digitale Speichermedien werden viele Produkte „entmaterialisiert“.<br />
Im Gegenzug wächst der Bedarf, über tragbare<br />
Endgeräte auf die gespeicherten Daten zugreifen zu können,<br />
sei es lokal oder in der Cloud.<br />
Smartphones bieten hierfür die technischen Voraussetzungen.<br />
Darüber hinaus prägen die Handys und Tablets<br />
auch Bediengewohnheiten. Speziell der Au<strong>to</strong>fahrer läuft<br />
Gefahr, beim Zugriff auf die Daten und die diversen Applikationen<br />
seine eigentliche Aufgabe als Fahrer im immer<br />
komplexeren Verkehr nicht mehr konzentriert bewältigen<br />
zu können. In den USA wird eine intensive Diskussion<br />
darüber geführt, wie Ablenkungen sich auf die Verkehrssicherheit<br />
auswirken und wie der Gesetzgeber hier möglicherweise<br />
eingreifen kann.<br />
Die Kunden werden es in Zukunft nicht mehr akzeptieren ,<br />
im Au<strong>to</strong> von der vernetzten Welt abgekoppelt zu werden.<br />
Daher arbeitet Valeo an Anzeige- und Bedienlösungen, die<br />
den Zugriff auf Smartphone-Inhalte ermöglichen oder das<br />
Smartphone direkt als Zugang zur Cloud nutzen. Je mehr<br />
das Fahrzeug zu einer Erweiterung der digitalen Privatsphäre<br />
beiträgt, des<strong>to</strong> stärker wächst das Bedürfnis aus der<br />
Distanz auf Fahrzeugin<strong>for</strong>mationen zuzugreifen oder Funktionen<br />
über Funk zu aktivieren. Was hier denkbar ist, hat<br />
Valeo mit seinem Park4U® Remote Pro<strong>to</strong>typ auf der IAA<br />
vorgeführt: Der Fahrer kann aussteigen und sein Au<strong>to</strong> per<br />
Smartphone einparken lassen.<br />
Diese schöne vernetzte Welt birgt natürlich auch Heraus<strong>for</strong>derungen:<br />
Eine Vielzahl an Frequenzen und Kommunikationsstandards<br />
muss genutzt werden. Dabei sind sowohl<br />
funktionale Sicherheit als auch eine zuverlässige Verschlüsselung<br />
der persönlichen Daten und Berechtigungen zu gewährleisten.<br />
All das soll für den Nutzer unsichtbar im Hintergrund<br />
ablaufen.<br />
Dazu kommen die kurzen Lebenszyklen der Telekommunikationsindustrie<br />
sowie Geschäftsmodelle, die von den<br />
traditionellen Lieferantenbeziehungen der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
deutlich abweichen.<br />
Egal ob Bedienung, Kommunikationsstandards oder Innovationszyklen:<br />
Der Kunde ist und bleibt das Maß aller<br />
Dinge . Der digitale Lebensstil macht nicht vor dem Au<strong>to</strong> halt.<br />
Er induziert auch hier gravierende Veränderungen. Valeo ist<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
JOACHIM MATHES, Jahrgang<br />
1964, begann 1989 bei<br />
der SWF Au<strong>to</strong>- Electronic.<br />
Er bekleidete verschiedene<br />
Leitungsfunktionen in Entwicklung<br />
und Projektmanagement.<br />
Zahlreiche Entwicklungen,<br />
die unter seiner<br />
Ägide entstanden, erhielten<br />
den renommierten PACE<br />
Award, hierzu zählt auch das „Park4U®“ System. Innerhalb<br />
der Valeo Com<strong>for</strong>t and Driving Assistance<br />
Business Group ist der studierte Elektrotechniker für<br />
R&D und Produktmarketing verantwortlich.<br />
Com<strong>for</strong>t and Driving Assistance Business Group<br />
R&D and Product Marketing Direc<strong>to</strong>r<br />
Tel. +49-7142-916-1114<br />
E-Mail: Joachim.Mathes@Valeo.com<br />
www.valeo.com<br />
ein Treiber dieser Veränderungen und bietet eine Vielfalt<br />
technischer Lösun gen an, denen allen eines gemeinsam ist:<br />
Intuitive Interaktion mit dem Fahrzeug!<br />
Dazu zählt ein breites Portfolio an Assistenzsystemen.<br />
Ebenso sind es innovative Sicherheitssysteme, die den Zugang<br />
und den Zugriff auf das Fahrzeug über große und<br />
kurze Distanzen einfach und sicher gestalten. Im Innenraum<br />
er<strong>for</strong>dert dies Bedienmodule, die einerseits mit dem<br />
Au<strong>to</strong>, andererseits mit der Außenwelt vernetzt sind. Ein<br />
Schlüsselelement wird zukünftig das Smartphone sein, mit<br />
dem das Fahrzeug über Mirror Link, Blue<strong>to</strong>oth, NFC und<br />
andere Pro<strong>to</strong>kolle kommuniziert.<br />
Den Kunden interessieren keine technischen Details und<br />
Abkürzungen. Er will zuverlässige und einfache Funktionen,<br />
und er wird den Anbieter bevorzugen, der ihm genau<br />
diese bieten kann.
Qualitätsphilosophien in den<br />
UsA und Europa: Unterschiede<br />
und Auswirkungen in der Praxis<br />
Joachim Hermes, Mitglied der Geschäftsleitung, Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />
Begriffe wie „Total Quality Management“ oder das „Null-<br />
Fehler-Prinzip“ sind weltweit bekannt. Werden diese Philosophien<br />
aber weltweit auch identisch angewandt?<br />
Um ein Verständnis für die unterschiedliche praktische<br />
Umsetzung dieser Philosophien zu bekommen, ist es notwendig,<br />
mit einem Rückblick in das letzte Jahrhundert zu<br />
beginnen:<br />
Bereits in den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts hatten große US-amerikanische Unternehmen<br />
erkannt, dass es günstiger ist, Qualität zu produzieren ,<br />
anstatt diese zu kontrollieren und sich mit der Fehlerbeseitigung<br />
zu beschäftigen. Hierfür waren die ersten<br />
Qualitätsstatistiken ein geeignetes Hilfsmittel. Nach dem<br />
zweiten Weltkrieg war das Wirtschaftswachstum bzw. die<br />
Einnahme der führenden Stellung der USA allerdings auch<br />
ohne die Anwendung von Qualitätsstatistiken möglich. Damit<br />
gerieten diese für die nächsten 40 Jahre in den USA in<br />
Vergessenheit.<br />
Dennoch ist es der Amerikaner W. Edwards Deming, der<br />
als Pionier für Qualitätssicherungssysteme auf Basis von<br />
Statistiken und Regelkreisen gilt. Da seine Theorien jedoch<br />
in seinem Heimatland nicht den gewünschten Nährboden<br />
fanden, beschloss er 1951 nach Japan zu gehen, wo seine<br />
Theorien fast vom ersten Tag an große Aufmerksamkeit<br />
erlangten. Ähnlich erging es dem zweiten großen Pionier<br />
Joseph M. Juran, welcher 1954 nach Japan ging und als Vater<br />
des Total Quality Managements gilt.<br />
Fast dreißig Jahre blieb dem Rest der Welt nahezu unbemerkt,<br />
welchen großen Beitrag zum japanischen Wirtschaftswunder<br />
diese Qualitätsmanagementprinzipien durch die<br />
damit einhergehenden Kostenvorteile und Produktivitätsgewinne<br />
leisteten. Ganze Industriebereiche, wie z. B. die Elektronik<br />
und die optische Industrie, wurden von japanischen<br />
Unternehmen beherrscht. Als dieses Schicksal auch für die<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie drohte, wachte man zumindest in den<br />
USA auf und Deming konnte seine Qualitätsphilosophie im<br />
Juni 1980 in den USA vorstellen und wurde zur nationalen<br />
Berühmtheit. „If Japan Can, Why Can’t We?“<br />
Bei der Umsetzung Demings und Jurans Qualitätsphilosophien<br />
tat man sich in Europa erheblich schwerer als in den<br />
USA. Schließlich hatte man hier eine eigene Tradition und<br />
der Begriff „Made in Germany“ stand seit Menschengedenken<br />
für gute Qualität.<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Referent<br />
JOACHIM HERMES, Jahrgang<br />
1968, studierte nach<br />
seiner Ausbildung zum IndustriekaufmannBetriebswirtschaftslehre<br />
an der Verwaltungs-<br />
und Wirtschaftsakademie<br />
Bochum. Bevor er<br />
1999 zur Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />
wechselte, nahm er verschiedene<br />
führende Positionen in<br />
der Schraubenindustrie wahr. Joachim Hermes ist als<br />
Mitglied der Geschäftsleitung für Vertrieb, Technik und<br />
Logistik der Berrang-Gruppe verantwortlich.<br />
Karl Berrang <strong>GmbH</strong><br />
Helmertstraße 1 · 68219 Mannheim<br />
Tel. +49 621 8786-150<br />
Fax +49 621 8786-402<br />
E-Mail: joachim.hermes@berrang.de<br />
www.berrang.de<br />
Vielleicht ist gerade dies der Grund, dass der Eindruck<br />
entsteht, dass man in Europa die Theorien nicht eins zu<br />
eins in die Praxis umsetzen möchte, sondern nur in einer<br />
angemessenen Form. Schlussendlich ist in einem gut funktionierenden<br />
Unternehmen nicht die Papier<strong>for</strong>m und die vollendete<br />
Dokumentation entscheidend, sondern das Wissen<br />
und das Können der Mitarbeiter. Jeden Tag stehen wir vor<br />
Entscheidungen, die das Unternehmen in der Zukunft beeinflussen.<br />
Ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem bietet<br />
hierbei nur bedingt Hilfe. „Es ist zwar der Führerschein in<br />
unserem Geschäft, fahren und entscheiden müssen wir aber<br />
jeden Tag selbst.“ Wichtig ist, dass wir Fehler vermeiden;<br />
sollten sie aber auftreten, müssen wir aus ihnen lernen, um<br />
sie in der Zukunft zu vermeiden. Damit schließt sich auch in<br />
Europa der Qualitätsregelkreis.<br />
s u p p l y chain management i /2012 57
58<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
der Globalisierung für<br />
Logistikdienstleister<br />
Dr.-Ing. Bernd Lieberoth-Leden, Vorstandsmitglied, BLG LOGISTICS GROUP<br />
Die Rolle der Logistik für die Au<strong>to</strong>mobilindustrie wird<br />
öffentlich vielfach noch nicht adäquat geschätzt. Die Logistiker,<br />
die auf das Management von Transportketten von den<br />
Herstellern zu den Händlern spezialisiert sind, profitieren<br />
in der Summe von den Erfolgen der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />
Das gilt ebenso für die Logistiker, die mit den Materialflüssen<br />
in Beschaffung und Produktion befasst sind. Die<br />
Logistik ist ein harter Produktionsfak<strong>to</strong>r: ein zentraler Baustein<br />
für Zuverlässigkeit, Qualität und Kostenmanagement.<br />
Die Au<strong>to</strong>teilelogistik mit den Leistungsbausteinen CKD,<br />
SKD, Part by Part, SILS und Line Feeding gilt sogar als<br />
Königsdisziplin der Logistik.<br />
Die Au<strong>to</strong>mobilhersteller sind Initia<strong>to</strong>ren und Treiber<br />
der Globalisierung. Mit dem Prinzip von Global Sourcing,<br />
Global Production und Global Selling sind die An<strong>for</strong>derungen<br />
an die Logistik erheblich gestiegen. Die Werke<br />
der Hersteller sind im weltweiten Produktionsverbund<br />
zumeist Montagelinien für bestimmte Modellreihen oder<br />
spezialisierte Produktionsstätten für die Herstellung von<br />
Baugruppen, die wiederum aus Komponenten vieler Zulieferer<br />
bestehen. Die eigene Produktion arbeitet also teils<br />
ebenfalls als Zulieferer für die weltweite Montage. Diese<br />
Montagelinien versorgen entweder regionale Märkte oder<br />
auch den gesamten Weltmarkt. Wird heute ein Au<strong>to</strong> noch<br />
in der Endmontage aus rund 3.000 Teilen montiert, so<br />
werden es künftig deutlich weniger Komponenten sein,<br />
weil damit die Montage wesentlich effizienter gestaltet<br />
werden kann. Vormontagen liegen dann noch stärker bei<br />
Zulieferern und Logistikern.<br />
Welcher Zulieferer soll welche Teile in welcher Stückzahl,<br />
wann und in welcher Reihenfolge an welche Montage-Linie<br />
und an welchen Arbeitsplatz liefern? Dabei wird die Montage<br />
der Nachfrage entsprechend gesteuert und wechselt<br />
demzufolge ständig das Tempo. Daraus resultieren hohe<br />
logistische An<strong>for</strong>derungen. Wer Logistik in dieser Qualität<br />
beherrschen will, muss global agieren – ob ein Hersteller<br />
neue Produktionsstätten auf anderen Kontinenten aufbaut<br />
oder für veränderte Beschaffungs-, Produktions- oder Absatzstrategien<br />
neue Supply Chains benötigt.<br />
Mit dem Outsourcing der Logistik erreichen die Hersteller<br />
Know-how-, Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen<br />
bei gleichzeitiger Kostensenkung. Sie können<br />
flexibler agieren, eigene Logistikinvestitionen erübrigen<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
DR.-ING. BERND LIEBE ROTH-<br />
LEDEN verantwortet die<br />
Kontraktlogistik der BLG.<br />
Das Ressort umfasst die Au<strong>to</strong>teile-<br />
und Handelslogis tik<br />
sowie die Industrie- und die<br />
Hafenlogistik. Seine beruflichen<br />
Stationen führten ihn<br />
unter anderem von der Robert<br />
Bosch <strong>GmbH</strong> zum Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung der Karmann <strong>GmbH</strong> sowie<br />
zum Geschäftsführenden Gesellschafter und Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung des Au<strong>to</strong>mobil zulieferers<br />
AKsys <strong>GmbH</strong>.<br />
BLG LOGISTICS GROUP<br />
Präsident-Kennedy-Platz 1<br />
28203 Bremen<br />
Tel. +49 421 3983391<br />
E-Mail: blieberoth-leden@blg.de<br />
www. blg.de<br />
sich, Lieferengpässe werden vermieden und eigene Kapazitäten<br />
mit Fixkosten in teilvariable Kosten umgewandelt.<br />
Das Outsourcing der Logistik ist ein Baustein der Lean<br />
Production.<br />
Der OEM erwartet ein Leistungsspektrum, das seine individuellen<br />
Supply Chains von der Beschaffung über die<br />
Produktion bis zur Distribution an das Händlernetz über<br />
sämtliche Wertschöpfungsstufen koordiniert und steuert.<br />
Dabei muss der Logistiker seine Kompetenzen in Beschaffungs-,<br />
Industrie-, Produktions- und Distributionslogistik<br />
intelligent miteinander verknüpfen. Ge<strong>for</strong>dert sind kundenindividuelle,<br />
ganzheitliche Logistikkonzepte und damit<br />
ein solides Fundament für ein effizientes Supply Chain<br />
Management .
At AGCO, we believe our vision, “High-Tech solutions<br />
<strong>for</strong> professional farmers feeding the world,” is directly<br />
aligned with long-term economic, social and environmental<br />
sustainability. As the largest manufacturer purely focused<br />
on agriculture, we are uniquely positioned <strong>to</strong> provide innovative<br />
technology <strong>for</strong> <strong>more</strong> productive agriculture.<br />
As the world prepares <strong>to</strong> embrace a population of almost<br />
9 billion people by 2040, and the middle class increases by<br />
3 billion over the next 20 years, global requirements <strong>for</strong><br />
food, fuel and fiber will be exponential. Consumption of<br />
products originating with agricultural crops will continue<br />
<strong>to</strong> accelerate . The <strong>for</strong>ecast of increasingly growing wealth<br />
and livelihoods brings optimism <strong>to</strong> our business. But we<br />
are cautious in knowing alongside this news that there are<br />
new challenges <strong>for</strong> farmers and agribusinesses <strong>to</strong> meet their<br />
needs.<br />
We committed <strong>to</strong> approach these trends and issues in<br />
a strategic manner and have found that we are uniquely<br />
positioned <strong>to</strong> be a key link in enabling a <strong>more</strong> sustainable<br />
food system.<br />
The profitability and productivity of farms will be instrumental<br />
in meeting the challenges of the future, and as<br />
we include these indica<strong>to</strong>rs in our business, we are seeing<br />
greater growth <strong>opportunities</strong>.<br />
Many of our products are setting industry standards <strong>for</strong><br />
supporting environmental and economic sustainability on<br />
the farm. Examples include:<br />
n Our high-horsepower trac<strong>to</strong>r, the Fendt 936 Vario,<br />
awarded world record Best in Class by DLG (Deutsche<br />
Landwirtschafts Gesellschaft – German Agricultural<br />
Society), consumes 20 percent less diesel than the DLG<br />
Powermix average.<br />
n Our work with the U.S. Department of energy has developed<br />
unique solutions <strong>for</strong> harvesting and processing<br />
new energy crops <strong>to</strong> produce second-generation biofuels.<br />
n Precision agricultural systems, tracking and guided<br />
steering technology are improving farm productivity<br />
and profitability as they work <strong>for</strong> the environment with<br />
less overlap , less soil compensation and fewer transport<br />
costs.<br />
Along with these advancements in the <strong>to</strong>ols <strong>for</strong> farm<br />
production, our recent acquisition of a company focused on<br />
grain s<strong>to</strong>rage and protein production systems has enabled<br />
us <strong>to</strong> facilitate <strong>more</strong> innovation <strong>opportunities</strong> down the agricultural<br />
product value chain. We will continue <strong>to</strong> support<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
sustainability at AGcO –<br />
A new Vision <strong>for</strong> Purchasing<br />
Josip T. Tomasevic, Vice President, Global Purchasing and Materials, AGCO Corporation<br />
Referent<br />
JOSIP T. TOMASEVIC, born<br />
in 1967, joined AGCO as Vice<br />
President, Global Purchasing<br />
and Materials in 2011. Prior<br />
<strong>to</strong> that he directed purchasing<br />
organizations at CLAAS,<br />
GILDEMEISTER and EMAG.<br />
Since 2008 Josip serves as a<br />
Member of the Federal Board<br />
of Direc<strong>to</strong>rs of the BME, the<br />
German Association of Materials Management, Purchasing<br />
and Logistics (AMMPL).<br />
AGCO Corporation, Corporate Headquarters<br />
Josip T. Tomasevic<br />
Vice President, Global Purchasing and Materials<br />
4205 River Green Parkway<br />
Duluth<br />
GA 30096-2568<br />
USA<br />
Tel. +1 770-813-6144<br />
E-Mail: Josip.Tomasevic@AGCOcorp.com<br />
the livelihood of farmers through machinery that enables<br />
maximum production yields while providing harvesting<br />
s<strong>to</strong>rage systems <strong>to</strong> reduce post-harvest losses.<br />
As we invest in solutions <strong>to</strong> address the growing demand<br />
<strong>for</strong> food, fool and fiber, we are implementing our sustainability<br />
initiative, which will create new avenues of savings<br />
in our operations and will grow our business through the<br />
new <strong>opportunities</strong>.<br />
These are completely new challenges <strong>for</strong> the global purchasing<br />
and supply chain organization at AGCO, in order<br />
<strong>to</strong> develop a highly efficient global supply chain <strong>to</strong> farmers<br />
offer cus<strong>to</strong>mized solutions worldwide. At the same time,<br />
cus<strong>to</strong>mers will benefit from the synergies of various product<br />
plat<strong>for</strong>ms and flexible manufacturing technologies.<br />
s u p p l y chain management i /2012 59
60<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Globalisierung in der cloud:<br />
Wir sind der Wegbegleiter<br />
für Globale Anwendung<br />
Jens Leuchters, General Manager Central Europe, NTT Europe Ltd.<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
E-Mobility Anwendungen müssen global und noch innovativer<br />
sein. Das macht auch im Au<strong>to</strong>mobil nicht halt.<br />
Telematik, Mobiles Internet, E-Mail, Facebook & Co, werden<br />
integrale Bestandteile im Au<strong>to</strong>mobil. Bei der Bereitstellung<br />
dieser intelligenten und dynamischen Dienste,<br />
spielen Cloud-Lösungen eine wichtige Rolle. Aber wo<br />
liegen die Fallen und Schwierigkeiten? Besonders die In<strong>for</strong>mations-<br />
und Kommunikationstechnologie (ICT) unterliegt<br />
länderspezifischen Rahmenbedingungen, die es<br />
zu beachten gilt.<br />
Lösungen<br />
Die NTT Gruppe gehört zu den führenden, globalen ICT<br />
Lösungsanbietern mit einer langjährigen, flächendeckenden<br />
Präsenz. Der Konzern mit japanischen Wurzeln bietet<br />
eine zuverlässige globale ICT Wertschöpfungskette, lokale<br />
Ansprechpartner sowie die er<strong>for</strong>derliche Fachkompetenz in<br />
globalen Märkten.<br />
Wie können die optimalen Lösungen für die Standorte,<br />
Systeme und Anwendungen unserer Kunden identifiziert<br />
werden?<br />
Wie können Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen mit<br />
bedarfsgerechten ICT Lösungen zukunftsorientiert ausgestattet<br />
ist? Welche Ziele Sie im globalen Markt auch verfolgen<br />
– um sie erfolgreich zu erreichen, benötigen Sie sichere<br />
und flexible IT Infrastruktur und Dienste.<br />
Mit flexiblen ICT Lösungen öffnet NTT global agierenden<br />
Unternehmen das Tor zu den BRIC-Märkten und insbesondere<br />
eine Brücke nach Asien. Kunden von NTT profitieren<br />
von der länderspezifischen Expertise, die für die<br />
Beratung und Umsetzung von unternehmensspezifischen<br />
ICT-Projekten entscheidend sind.<br />
Ob bei dem Aufbau einer neuen Niederlassung, der Anbindung<br />
von Büros an die Zentrale, Globale Data Center<br />
Services oder das Ausrollen eines globalen Systems – NTT<br />
bietet mit Projektteams und Niederlassungen weltweit einen<br />
lokalen Support und eine kompetente Vor Ort-Betreuung.<br />
So kann auf allen Ebenen der reibungslose Ablauf von<br />
Projekten sichergestellt werden.<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
JENS LEUCHTERS, Jahrgang<br />
1969, begann seine berufliche<br />
Laufbahn bei dem Au<strong>to</strong>mobilzulieferer<br />
VDO Adolf<br />
Schindling AG. Später war er<br />
u. a. als Country Manager und<br />
Geschäftsführer von europäischen<br />
ITK-Unternehmen<br />
für Länder wie Deutschland,<br />
Kroatien, Slowenien und<br />
Österreich verantwortlich.<br />
Heute blickt er auf 20 Jahre Berufserfahrung zurück<br />
und ist seit 2011 General Manager für die Region Central<br />
Europe bei NTT Europe.<br />
NTT Europe Ltd.<br />
Bleidenstraße 6-10<br />
60311 Frankfurt<br />
Tel. +49 69 1338 6 8100<br />
E-Mail: jens.leuchters@ntt.eu · www.eu.ntt.com<br />
Unternehmen<br />
Als internationaler ICT Solution Partner bietet NTT<br />
Communications ein breites Spektrum an Dienstleistungen.<br />
Dazu zählen globale Netzwerke, Sicherheits-, Hosting-,<br />
Sprach- , Daten- und IP-Services, Cloud-Computing sowie<br />
Managementlösungen bis hin zu IT-Dienstleistungen, die<br />
das Unternehmen mit seinem Tier 1 IP-Backbone in über<br />
150 Ländern bereitstellt.<br />
NTT Communications ist ein hundertprozentiges Tochter<br />
unternehmen der Nippon Telegraph and Telephone<br />
(NTT) Corporation, einem der weltgrößten an den Börsen<br />
in Tokio, London und New York notierten Telekommunikationsunternehmen.<br />
Zur NTT Gruppe gehören unter<br />
anderem die Unternehmen Dimension Data, Cirquent,<br />
Integralis , itelligence und Net Mobile.
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Globale Platt<strong>for</strong>men in Nord-<br />
und südamerika – Erfolgs-<br />
kriterien für den Zulieferer<br />
Matthias Bieler, Vice President, TRW Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
Als Folge der weltweiten Wirtschaftskrise befindet sich<br />
die Au<strong>to</strong>mobilindustrie in einem Trans<strong>for</strong>mationsprozess.<br />
Zudem beeinflusst die Globalisierung die Fahrzeugproduktion<br />
in allen Regionen dieser Welt weiterhin stark.<br />
Das Wachstum in Südamerika fiel 2011 sehr unterschiedlich<br />
aus, was die Wachstumsraten von 3 % in Brasilien, 24 %<br />
in Chile und 31% in Argentinien verdeutlichen.<br />
In Brasilien lässt sich ein stetiger Aufwärtstrend in der<br />
Fahrzeugproduktion erkennen. Insgesamt werden hier bis<br />
2015 Investitionen in Höhe von 26 Milliarden US-Dollar<br />
von den Fahrzeugherstellern und 12 Milliarden von den<br />
Zulieferern erwartet.<br />
In Nordamerika ist die Industrie von der Krise stark erschüttert<br />
worden, aber aufgestaute Nachfrage und die verbesserten<br />
wirtschaftlichen Aussichten haben die Stimmung<br />
am Markt in 2012 verbessert.<br />
Die europäischen und asiatischen Hersteller investieren<br />
auch zukünftig in mehr Wachstum, so dass die Dominanz<br />
der „Detroit 3“ voraussichtlich weiter zurückgehen wird.<br />
Chancen für die Zulieferer<br />
Die Zulieferindustrie muss sich anstrengen, um den<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen der Globalisierung gewachsen zu bleiben,<br />
da mittlerweile rund 85 % der Serienanläufe auf globalen<br />
Platt<strong>for</strong>men stattfinden. Um Kunden in allen Regionen<br />
dabei erfolgreich unterstützen zu können, müssen Betriebsabläufe<br />
und Sub-Lieferanten gut organisiert werden.<br />
Einige Fahrzeughersteller verfügen über herausragende<br />
globale Qualitätssysteme. Das Prinzip, die Prozesse in jedem<br />
Fertigungsstandort überall auf der Welt zu vereinheitlichen,<br />
vereinfacht die Unterstützung der Fahrzeughersteller, sobald<br />
Platt<strong>for</strong>men weltweit in verschiedenen geographischen<br />
Regionen – manchmal sogar zeitgleich – anlaufen.<br />
Technologische An<strong>for</strong>derungen an ein Brems- oder Airbagsystem<br />
variieren je nach Land; die Notwendigkeit zur<br />
Kostenkontrolle hingegen besteht überall und ist wichtiger<br />
denn je. Die Heraus<strong>for</strong>derung liegt darin, eine Balance zu<br />
finden zwischen Standardisierung und der Notwendigkeit,<br />
Produkte an die individuellen Wünsche der Kunden und<br />
des Marktes anzupassen. Daraus hat sich eine neue Art<br />
von Innovationsprozessen – vom Konzept bis zur Auslieferung<br />
– entwickelt.<br />
Referent<br />
MATTHIAS BIELER ist seit<br />
1997 bei TRW tätig und hat<br />
in dieser Zeit verschiedene<br />
Rollen mit zunehmender Verantwortung<br />
für den Hersteller<br />
VW wahrgenommen. In<br />
seiner jetzigen Rolle als Vice<br />
President ist Matthias Bieler<br />
für den weltweiten VW-<br />
Vertrieb bei TRW zuständig.<br />
Herr Bieler absolvierte ein Ingenieursstudium an der<br />
Universität in Paderborn und einen MBA am Henley<br />
Management College (UK).<br />
TRW Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
Carl-Spaeter-Str. 8, 56070 Koblenz<br />
Tel. +49 261 895 2800<br />
E-Mail: matthias.bieler@trw.com<br />
Diese Heraus<strong>for</strong>derungen bieten gleichzeitig aber auch<br />
die Möglichkeit, die hochwertigsten Technologien für Fahrzeugkäufer<br />
in allen Märkten erschwinglich zu machen.<br />
TRW Au<strong>to</strong>motive<br />
Mit einem Umsatz von 16,2 Milliarden US-Dollar in 2011<br />
rangiert TRW Au<strong>to</strong>motive, mit Hauptsitz in Livonia, Michigan,<br />
USA, unter den weltweit führenden Zulieferern der<br />
Au<strong>to</strong> mobilindustrie. Das Unternehmen ist in 26 Ländern auf<br />
der ganzen Welt vertreten und beschäftigt rund 60.000 Mitarbeiter.<br />
Zum Produktportfolio zählen integrierte Fahrzeugregel-<br />
und Fahrerassistenzsysteme, Elektronik, Brems-, Lenk-,<br />
Fahrwerk-, und Insassenschutzsysteme (Sicherheitsgurte<br />
und Airbags), Mo<strong>to</strong>rkomponenten, Befestigungssysteme sowie<br />
Ersatzteile und Kundendienstleistungen. In Nord- und<br />
Südamerika verfügt TRW mit 49 Standorten über eine starke<br />
Präsenz und betreut auch von dieser Region aus seine Kunden<br />
weltweit.<br />
s u p p l y chain management i /2012 61
62<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Globale strategische<br />
Partnerschaften<br />
Rainer Gölz, Geschäftsführender Gesellschafter, WITTE Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
Globale Notwendigkeiten:<br />
Ausgangs situation<br />
Im Jahr 2000 wurden weltweit 58 Mio. Fahrzeuge (Werte<br />
nach OICA) produziert. Die größte Region war Nordamerika<br />
mit ca. 31 % Marktanteil, gefolgt von Westeuropa und Asien<br />
mit dem Schwerpunkt Japan. Inzwischen werden 80 Mio.<br />
Fahrzeuge hergestellt. Die Regionen Nordamerika und Europa<br />
sind weiterhin von großer Bedeutung, allerdings ist China<br />
massiv gewachsen und auch Brasilien und Indien konnten<br />
stark zulegen.<br />
Die Forderung der Au<strong>to</strong>mobilhersteller an ihre Zulieferer<br />
ist klar: Ihr müsst da sein, wo wir produzieren. Insbesondere<br />
der VW-Konzern, der früher als viele andere OEMs internationalisiert<br />
hat, trieb nicht nur große Tier-1 an, ihm zu folgen.<br />
Auch für mittelständische Au<strong>to</strong>mobilzulieferer war und ist<br />
die globale Präsenz von existentieller Bedeutung. WITTE<br />
Au<strong>to</strong>motive gehörte zu diesen Zulieferern. 1992 mit einem<br />
ersten Auslandswerk nach Tschechien gegangen, verfügte<br />
man auch über erste Erfahrungen mit Lizenzpartnern in<br />
Fernost. Im Gegensatz zu Großunternehmen fehlen einem<br />
typischen Mittelständler jedoch nicht nur Kapital sondern<br />
insbesondere auch ausreichend Personal. Wie sollte nun mit<br />
diesen Voraussetzungen in kürzester Zeit Nordamerika,<br />
Asien und auch Südamerika abgedeckt werden?<br />
Die mittelständische Lösung:<br />
Strategische Allianz<br />
Die gefundene Lösung ist in ihrer Konstellation wohl<br />
einmalig in der Branche: eine strategische Allianz mit damals<br />
einem, heute zwei US-amerikanischen Partnern, eng<br />
miteinander verbunden durch Technologie-Lizenzvereinbarungen,<br />
sowie einem gleichberechtigten Joint Venture, über<br />
das Auslandsengagements im „Rest der Welt“ gehalten und<br />
gemanagt werden.<br />
Jüngste Studien, z. B. von Roland Berger (siehe „Au<strong>to</strong>motive<br />
Insights“ Dez. 2011), bestätigen die Sinnhaftigkeit<br />
von strategischen Partnerschaften in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />
Sie sind gut geeignet, neue Märkte abzudecken. Zusätzlich<br />
können Ressourcen gebündelt, Kosten reduziert,<br />
Investitions risiken geteilt, das Know-how erweitert und das<br />
Innovations potenzial erhöht werden. Die Berater rechnen<br />
mit einer weiteren Zunahme dieser Partnerschaften. Als<br />
Erfolgsfak<strong>to</strong>ren wurden das Kombinieren von Stärken, der<br />
kulturelle Fit, Transparenz, klare Zielsetzungen und Topmanagement-Attention<br />
ermittelt.<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
RAINER GÖLZ, Jahrgang<br />
1970, begann seine Laufbahn<br />
bei einer international tätigen<br />
Beratung. 1999 trat der<br />
Wirtschaftsingenieur dem<br />
Familienunternehmen bei.<br />
2001 zum Geschäftsführer berufen,<br />
hatte er maßgeblichen<br />
Anteil am Aufbau der globalen<br />
Allianz VAST mit den<br />
amerikanischen Partnern für Fahrzeugzugangssysteme<br />
STRATTEC und ADAC Au<strong>to</strong>motive.<br />
WITTE Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
Schlüssige Konzepte für die Au<strong>to</strong>mobilwelt<br />
Höferstraße 3-15<br />
42551 Velbert<br />
Tel. +49 (0) 2051 498-0<br />
E-Mail: info@witte-au<strong>to</strong>motive.de<br />
www.witte-au<strong>to</strong>motive.de<br />
WITTE bestätigt diese Studienergebnisse. Auch wenn<br />
die internationale Abstimmung nicht immer leicht ist: Die<br />
Vehicle Access Systems Technology (VAST) Alliance ist heute<br />
12 Jahre alt und als einer der Marktführer für Schließsysteme<br />
weltweit ein Erfolg: Eine Lösung für Mittelständler<br />
von der gemeinsamen Entwicklung bis zur gemeinsamen<br />
Produktion auf aktuell vier Kontinenten.<br />
Über WITTE Au<strong>to</strong>motive<br />
1899 gegründet entwickelt und produziert WITTE Au<strong>to</strong>motive<br />
Schließ-, Scharnier- und Betätigungssysteme für<br />
Front- und Heckklappen sowie Türen und Sitze für alle<br />
namhaften Au<strong>to</strong>mobilhersteller und -zulieferer. In Europa<br />
ist WITTE mit Produktions- und Entwicklungsstandorten in<br />
Deutschland, Frankreich, Schweden, Tschechien und Bulgarien<br />
vertreten und außerdem in den USA, Mexiko, Brasilien,<br />
China, Japan und Korea präsent.
Globalisierung<br />
von IT-Prozessen<br />
Wolfgang-Joachim Schmälzle, Chief Sales Officer, H&D International Group<br />
Nach mehreren Jahren internationaler Expertise im Ausbau<br />
unserer Tochtergesellschaften in Tschechien, Mexiko<br />
und den USA haben wir eine belastbare Basis und Kompetenz<br />
für eine globale Projekt- und Service-Delivery etabliert.<br />
H&D ist in der Au<strong>to</strong>mobilbranche über viele Jahre stabil<br />
gewachsen und hat sich umfassendes Branchen- und Prozessverständnis<br />
angeeignet.<br />
Unsere BusinessAn<strong>for</strong>derungen<br />
n Lieferung von Innovations-Potenzialen und -Ressourcen<br />
für die Produktentwicklung.<br />
n Professionelles Workplace Management für Mitarbeiter<br />
(verschiedene Rollen, erhöhte Mobilität & Collaboration,<br />
Sicherheit).<br />
n Implementierung von Business-orientierter Logistik sowie<br />
Vertriebs- & Service-Lösungen.<br />
n Expansion in Schwellenländer, Globalisierung und weltweite<br />
Unternehmensstrategie inklusive Roll-out-Projekte.<br />
n lokale Wettbewerbsfähigkeit durch ein attraktives Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis.<br />
Unser Ansatz<br />
Unsere umfassenden Erfahrungen in internationalen<br />
Projekten und unsere globale Präsenz bei unseren Kunden<br />
ermöglichen es uns, die An<strong>for</strong>derungen des Corporate<br />
Business zu erfüllen – im Hinblick auf die Strategien unserer<br />
Kunden. Sowohl bei Au<strong>to</strong>mobilherstellern als auch in<br />
der Zulieferindustrie haben wir erfolgreich Projekte umgesetzt,<br />
mit denen wir die gesamte Prozesskette der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
abdecken – von rein ingenieurtechnischer Unterstützung<br />
in der Produktentwicklung über PDM-Projekte<br />
sowie den Betrieb von internationalen IT Service Desks für<br />
Hersteller wie auch Zulieferer bis hin zur Entwicklung und<br />
Betreuung weltweiter Bestellsysteme für Händler, Importeure<br />
und Flottenkunden sowie von ERP-Anwendungen.<br />
Globale StrategieUmsetzung<br />
Eine strategische Entscheidung, ein ganzheitlicher Team-<br />
Ansatz und das Engagement unserer Gründer sind für uns<br />
elementare Fak<strong>to</strong>ren für den Eintritt in neue Märkte. Als<br />
wertschöpfendes, agiles IT-Service-Unternehmen haben<br />
wir uns an den Heraus<strong>for</strong>derungen der Geschäfts- und IT-<br />
Prozesse unserer mittelständischen und großen Au<strong>to</strong>mobilkunden<br />
orientiert und deren Wettbewerbsfähigkeit durch<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Referent<br />
WOLFGANG-JOACHIM<br />
SCHMÄLZLE ist Dipl.-Kfm.<br />
und seit 2009 bei der H&D<br />
International Group tätig. In<br />
seiner Position als Chief Sales<br />
Officer verantwortet er den<br />
globalen Vertrieb unternehmensweit.<br />
Er blickt auf 30<br />
Jahre Berufserfahrung in Führungspositionen<br />
bei großen<br />
Technologieherstellern (u. a. HP, T-Systems) und in der<br />
Au<strong>to</strong>mobilbranche (u. a. Daimler-Benz, Volkswagengedas)<br />
zurück.<br />
H&D International Group<br />
Hönigsberg & Düvel Datentechnik <strong>GmbH</strong><br />
August-Horch-Straße 1 · 38518 Gifhorn<br />
Tel. +49 5371 9600<br />
E-Mail: wolfgang-joachim.schmaelzle@hud.de<br />
www.hud.de<br />
unsere Kosten- und Leistungsposition wesentlich verbessert.<br />
Unternehmen können also jederzeit zu wettbewerbsfähigen<br />
Konditionen hochqualifizierte (Managed) Services<br />
von H&D beziehen, die sie dabei unterstützen, Effizienz-<br />
und Effektivitätssteigerungen nicht nur im IT-Bereich zu<br />
realisieren, sondern auch mit aktuellem Know-how ihre<br />
Entwicklungen innovativ voran zu bringen.<br />
H&D International Group<br />
Die H&D International Group ist ein inhabergeführter,<br />
weltweit tätiger IT-Dienstleister mit Hauptsitz in Wolfsburg<br />
und 20 Niederlassungen. Seit 1996 erfolgreich am Markt,<br />
beschäftigen wir 1.500 Mitarbeiter in IT-Projekten. Zu unserem<br />
Portfolio gehören neben der Unternehmensberatung<br />
auch Server-, Infrastructure- und Workplace-Management,<br />
Anwenderschulungen und Management-Services, SAP-<br />
und CAx-Dienstleistungen sowie eigene Produktentwicklungen.<br />
s u p p l y chain management i /2012 63
64<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
KIRcHHOFF – Der Weg<br />
zum familiengeführten<br />
Global Player<br />
Dr.-Ing. Thorsten Gaitzsch, Executive Vice President Sales & Technical Development, KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
Die weltweite Au<strong>to</strong>mobilindustrie entwickelt sich<br />
rasant weiter. Wird für das Jahr 2012 noch eine globale<br />
Produktion von ca. 70 Mio. PKW prognostiziert, so<br />
wird bis zum Jahr 2020 ein Anstieg auf bis zu 100 Mio.<br />
Fahrzeuge erwartet. Dieses enorme Wachstum bedeutet<br />
nicht nur für die Au<strong>to</strong>mobilhersteller selbst einen Kraftakt<br />
an Organisation , Planung und Strategie, sondern auch<br />
für die Zuliefer-Unternehmen, die inzwischen einen Großteil<br />
der Fahrzeug-Komponenten selbst entwickeln und<br />
produzieren. Insbesondere die mittlerweile weltweiten<br />
Standorte der Au<strong>to</strong>mobilhersteller und die (neuen) Haupt-<br />
Wachstumsmärkte wie die BRIC- oder Next-11-Staaten,<br />
finden in der Unternehmensplanung und Strategie-Ausrichtung<br />
der einzelnen Akteure besondere Berücksichtigung.<br />
So gilt es, lokale Besonderheiten zu analysieren<br />
und zu beachten und den Kunden nach wie vor durch<br />
lokale Präsenz und Lieferung von Komponenten und<br />
Modulen in gleichbleibender Qualität auf allen Kontinenten<br />
zu überzeugen. Diese globale Ausrichtung und<br />
Komplexität der au<strong>to</strong>mobilen Welt zieht viele strategische<br />
Überlegungen und Entscheidungen nach sich, so dass<br />
die schrittweise Entwicklung vom mittelständischen<br />
Familien betrieb zum etablierten globalen (Entwicklungs-)<br />
Partner der Au<strong>to</strong>mobilhersteller wie bei KIRCHHOFF<br />
Au<strong>to</strong>motive gelingen kann.<br />
Kurzportrait KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive<br />
KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive ist führender Entwicklungspartner<br />
für komplexe Metall- und Hybridstrukturen für<br />
Karosserie und Fahrwerk für die internationale Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />
Das seit 1785 bestehende Familien-Unternehmen<br />
gehört zur KIRCHHOFF Gruppe, die mit ihren Geschäftsbereichen<br />
Au<strong>to</strong>motive, FAUN Umwelttechnik, REHA<br />
Group Au<strong>to</strong>motive und WITTE Werkzeuge in 2011 einen<br />
Umsatz von 1,35 Milliarden Euro erwirtschaftete und 9.850<br />
Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Bei KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive begeistern sich weltweit<br />
über 7.800 Mitarbeiter in 12 Ländern für ihre Aufgaben und<br />
sorgten im Jahr 2011 für einen Umsatz von 970 Mio. Euro.<br />
Mit den zentralisierten Funktionen „Vertrieb & Technische<br />
Entwicklung“ mit separatem TEC Center in Attendorn<br />
und dezentraler Produktion in 29 Werken entsteht aus den<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
DR.-ING. THORSTEN<br />
GAITZSCH ist seit 15 Jahren<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
tätig, 11 davon in Stabs- und<br />
Linienfunktionen in Produktion,<br />
Vertrieb und Unternehmensaufbau<br />
im In- und<br />
Ausland der Wilhelm Karmann<br />
<strong>GmbH</strong>. Seit 2008 ist<br />
er Managing Direc<strong>to</strong>r der<br />
KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive Deutschland <strong>GmbH</strong> und<br />
Executive Vice President Sales & Technical Development<br />
der KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong>.<br />
KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive <strong>GmbH</strong><br />
Am Eckenbach 10 - 14<br />
57439 Attendorn<br />
Tel. +49 2722 696 132<br />
E-Mail: t.gaitzsch@kirchhoff-gruppe.de<br />
www.kirchhoff-gruppe.de<br />
Kernkompetenzen Um<strong>for</strong>men, Fügen und Oberflächenbehandlung<br />
eine internationale Prozesskette in Kundennähe.<br />
Aus diesen Kerntechnologien produziert KIRCHHOFF<br />
Au<strong>to</strong>motive Komponenten für den Metallstrukturbereich<br />
wie Front-Ends, S<strong>to</strong>ßfängersysteme, Armaturentafel-, Längs-<br />
und Querträger sowie Montageplatten.<br />
Das TEC Center bietet in enger Zusammenarbeit mit externen<br />
Entwicklern und Forschungsinstituten wie Universitäten<br />
und Hochschulen Lösungen für au<strong>to</strong>mobile Strukturen vom<br />
Stadtmobil bis hin zum schwersten Nutzfahrzeug. Mit neuen<br />
Um<strong>for</strong>m- und Fügeverfahren wie Presshärten und Kleben<br />
entwickelt KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive innovative Produkte<br />
im au<strong>to</strong>mobilen Leichtbau. Durch Um<strong>for</strong>men höchstfester<br />
Stähle und Verbunds<strong>to</strong>ffe sowohl für konventionelle als auch<br />
für Fahrzeuge mit Elektromo<strong>to</strong>r erfüllt KIRCHHOFF Au<strong>to</strong>motive<br />
die An<strong>for</strong>derungen seiner Kunden.
Die Bedeutung von maßgeschneiderten<br />
Spezialschmiers<strong>to</strong>ffen<br />
Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe wirken meist im Hintergrund.<br />
Da sie Teil der Komponenten sind, sieht man sie, in aller<br />
Regel , nicht. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn<br />
die Anwendung besondere An<strong>for</strong>derungen stellt. Dies können<br />
extreme Temperaturen sein, hohe Drücke, besondere<br />
Materialpaarungen , Verschleiß- und Korrossions schutz,<br />
lange Lebensdauer ohne Nachschmierung, Geräuschdämpfung<br />
und nicht zuletzt Energieeinsparung.<br />
Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe sind nicht „von der Stange“ zu kaufen.<br />
Sie werden gemeinsam mit den Kunden individuell für<br />
eine bestimmte Anwendung ausgewählt und maßgeschneidert.<br />
Dafür hat Klüber Lubrication einen Direktvertrieb für die<br />
weltweite, individuelle Kundenberatung vor Ort aufgebaut.<br />
Vorteile für Komponenten, Fahrzeuge<br />
und Produktion<br />
An über 150 Schmierstellen im Au<strong>to</strong>mobil wirken Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe,<br />
unter anderem im VW Passat aus den<br />
USA oder dem VW Fox aus Brasilien. Im Vortrag wird anhand<br />
von einigen Beispielen aus Nord- und Südamerika gezeigt,<br />
wie Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe bei geringen Kosten große<br />
Wirkung erzielen, indem sie Lösungen für komplexe technische<br />
Probleme bieten. In der Produktion helfen Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe,<br />
Wartungskosten und Verschleiß zu senken<br />
und Produktivitätsgewinne zu erzielen.<br />
Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie kann für zukünftige Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
der Elektrofahrzeuge von Spezialschmiers<strong>to</strong>ffanwendungen<br />
in anderen Industrien lernen. So werden elektrisch<br />
leitfähige Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe bei Traktionsmo<strong>to</strong>ren<br />
der Bahn oder in Windkraftanlagen zum Schutz gegen<br />
Elektrokorrosion eingesetzt und Steckkontakte werden vor<br />
Verschleiß durch Mikrobewegungen geschützt.<br />
Globale Standards – Beratung,<br />
Entwicklung und Produktion vor Ort<br />
Als Weltmarktführer für Spezialschmiers<strong>to</strong>ffe erfüllt<br />
Klüber Lubrication hohe globale Qualitätsstandards. Unterschiedlichen<br />
lokalen An<strong>for</strong>derungen und Rohs<strong>to</strong>ffverfügbar-<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Globale Kompetenz in<br />
spezialschmiers<strong>to</strong>ffen für Ihre<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen vor Ort<br />
Claus Langgartner, Sprecher der Geschäftsleitung, Klüber Lubrication München KG<br />
Referent<br />
CLAUS LANGGARTNER,<br />
Jahrgang 1957, begann seine<br />
Laufbahn im Marketing der<br />
BASF AG. Nach mehreren<br />
Stationen im In- und Ausland<br />
wechselte er zur BUSS AG in<br />
die Schweiz und USA. 1999<br />
übernahm er die Geschäftsleitung<br />
Vertrieb und Marketing<br />
der Klüber Lubrication<br />
München KG. Seit 2005 ist Herr Langgartner Sprecher<br />
der Geschäftsleitung.<br />
Klüber Lubrication München KG<br />
Geisenhausenerstraße 7 · 81379 München<br />
Tel. +49 89 78760<br />
E-Mail: info@klueber.com<br />
www.klueber.com<br />
keiten, beispielsweise durch nationale Chemikaliengesetze<br />
oder Importbeschränkungen, begegnet das Unternehmen<br />
durch Entwicklung, Produktion und Beratungskompetenz<br />
vor Ort. Dafür hat Klüber Lubrication schon frühzeitig zusätzlich<br />
zu den Produktions- und Entwicklungsstandorten in<br />
Europa und Asien weitere in den USA, Mexiko, Brasilien und<br />
Argentinien aufgebaut und dadurch weltweit eine hohe Verfügbarkeit<br />
und Nähe zu Zulieferern und Herstellern gesichert.<br />
Klüber Lubrication<br />
Klüber Lubrication ist der weltweit führende Hersteller<br />
von Spezialschmiers<strong>to</strong>ffen und bietet tribologische Highend-Lösungen<br />
für nahezu alle Industrien und in alle<br />
Märkte . Klüber Lubrication gehört heute zur Freudenberg<br />
Chemical Specialities KG, einem Teilkonzern der Freudenberg-Gruppe<br />
, Weinheim, und beschäftigte im Jahr 2011 über<br />
1900 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern.<br />
s u p p l y chain management i /2012 65
66<br />
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Brose in Amerika –<br />
strategie eines globalen<br />
Zulieferers<br />
Kurt Sauernheimer, Mitglied der Geschäftsführung, Brose Fahrzeugteile <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Markterschließung Amerika<br />
Mit seinem globalen Footprint unterstützt Brose die Globalisierungsstrategien<br />
seiner Kunden und erfüllt die Forderung<br />
nach hoher Lokalisierung und marktgerechten Produkten.<br />
Auf dem amerikanischen Kontinent ist Brose seit 30 Jahren<br />
erfolgreich tätig. Mit dem amerikanischen Hauptsitz in<br />
Detroit und Produktionsstätten in Kanada, USA, Mexiko<br />
und Brasilien ist Brose auf dem ganzen Kontinent präsent.<br />
Der systematische Aufbau der Aktivitäten begann mit<br />
Entwicklungs-, Einkaufs- und Vertriebsfunktionen und setzte<br />
sich <strong>for</strong>t in kundennahen Produktionsstätten auf dem ganzen<br />
Kontinent. Für die Marken des VW-Konzerns wird an<br />
sechs Standorten produziert.<br />
Für jeden der beiden Wirtschaftsräume NAFTA und<br />
MERCOSUR gilt es zum einen, kontinentale Synergien zu<br />
nutzen und zum anderen regionalen Gegebenheiten Rechnung<br />
zu tragen. Brose verfügt heute über eine umfassende<br />
Organisation in Amerika. Diese agiert im Rahmen der globalen<br />
Strategie und ist Entwicklungs- und Produktionspartner<br />
für die Kunden in den verschiedenen Ländern auf dem amerikanischen<br />
Kontinent.<br />
Die Brose Gruppe<br />
Wir sind Partner der internationalen Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
und beliefern rund 80 Au<strong>to</strong>mobilmarken und über 30 Zulieferer<br />
mit mechatronischen Systemen und Elektromo<strong>to</strong>ren.<br />
Mehr als 19.000 Mitarbeiter sind an weltweit 53 Standorten<br />
in 23 Ländern auf allen wichtigen Au<strong>to</strong>mobilmärkten für<br />
Brose tätig.<br />
Im Geschäftsjahr 2011 erzielte unsere Unternehmensgruppe<br />
einen Umsatz in Höhe von 4 Mrd. Euro. Gegenwärtig ist<br />
Brose unter den TOP 100 der weltweiten Au<strong>to</strong>mobil-Zulieferer<br />
das fünftgrößte Unternehmen in Familienbesitz.<br />
Wir nutzen unser jahrzehntelanges Know-how in Mechanik,<br />
Elektrik und Elektronik, um zugeschnitten auf die<br />
Bedürfnisse unserer Kunden die richtigen Lösungen zu finden.<br />
Im Fokus steht die Entwicklung neuer Produkte, die zur<br />
Verringerung des Krafts<strong>to</strong>ffverbrauchs und damit zur CO 2 -<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
KURT SAUERNHEIMER,<br />
Jahrgang 1960, ist seit 25<br />
Jahren für die Brose-Unternehmensgruppe<br />
tätig. Der<br />
Wirtschaftsingenieur war<br />
in verschiedenen leitenden<br />
Funktionen in den Bereichen<br />
Vertrieb, Projektmanagement<br />
und Einkauf aktiv. Seit 1999<br />
ist er Mitglied der Geschäftsführung<br />
und verantwortet den Geschäftsbereich Türsysteme<br />
mit einem Umsatzvolumen von 2,3 Mrd. €.<br />
Brose Fahrzeugteile <strong>GmbH</strong> & Co.<br />
Kommandit gesellschaft, Hallstadt<br />
Max-Brose-Straße 2<br />
96103 Hallstadt<br />
Tel. +49 951 7474 1161<br />
E-Mail: Kurt.Sauernheimer@brose.com<br />
Reduzierung beitragen. Gleichzeitig tragen wir mit unseren<br />
Komponenten und Systemen dazu bei, dass die Bedienung<br />
des Au<strong>to</strong>mobils noch kom<strong>for</strong>tabler und sicherer wird.<br />
Mit Innovationsfähigkeit, modernster Fertigungstechnologie<br />
und Logistik sowie mit strategischen Investitionen<br />
und Vorleistungen bei stabilen Eigentumsverhältnissen bieten<br />
wir den Au<strong>to</strong>herstellern eine langfristige Partnerschaft.<br />
Anfang 2011 haben wir mit der SEW EURODRIVE <strong>GmbH</strong><br />
& Co. KG, einem der führenden Anbieter von Antriebstechnik<br />
und -au<strong>to</strong>matisierung, ein Gemeinschaftsunter nehmen gegründet:<br />
die BROSE-SEW ELEKTROMOBILITÄTS <strong>GmbH</strong> &<br />
CO. Kommanditgesellschaft. Das Joint Venture wird künftig<br />
Antriebe und Ladetechnik für Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />
entwickeln und produzieren.
Erfolgspotenzial Nord-/südamerika<br />
Das Netzwerk der Zukunft<br />
macht den Unterschied<br />
Carsten Goransch, Leiter Logistikplanung Standards/Regionen, Volkswagen AG<br />
Wirtschaftslage auf dem<br />
amerikanischen Kontinent<br />
Der amerikanische Kontinent gliedert sich in zwei<br />
heterogene Wirtschaftsräume. Im nordamerikanischen<br />
Wirtschaftsraum stellt die USA die größte Volkswirtschaft<br />
dar. Nach dem Krisenjahr 2009 mit negativem Wachstum<br />
erholte sich die Wirtschaft in den darauffolgenden Jahren.<br />
Die lateinamerikanischen Länder sind durch stetig hohes<br />
Wirtschaftswachstum geprägt. Mit einem durchschnittlichen<br />
Wachstum von 7,0 % in den letzten vier Jahren sind<br />
Länder wir Uruguay, Peru und Argentinien in den Fokus<br />
gerückt. Angeführt werden die südamerikanischen Staaten<br />
von Brasilien, das mittlerweile auf Platz 6 des weltweiten<br />
BiP-Wirtschaftsranking rangiert. Gründe hierfür liegen neben<br />
dem hohen Vorkommen an Rohs<strong>to</strong>ffen auch am stetigen<br />
Bevölkerungswachstum und einer immer stärker werdenden<br />
Mittelschicht. Es wird prognostiziert, dass die Anzahl<br />
an Haushalten mit einem durchschnittlichen Einkommen<br />
von über 20.000 US-Dollar pro Jahr bis 2020 um ca. 55 % steigt.<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie in Nord und<br />
Südamerika<br />
Die USA stellen den weltweit größten Au<strong>to</strong>mobilabsatzmarkt<br />
hinter China dar. Nach einem Einbruch der Verkäufe<br />
um 21,4 % im Krisenjahr 2009 konnte im Jahr 2011 eine Absatzmarktsteigerung<br />
von 10,8 % im Vergleich zum Vorjahr<br />
registriert werden.<br />
Größter Absatzmarkt in Südamerika ist Brasilien. Die<br />
brasilianische Kfz-Industrie entwickelt sich weiter positiv<br />
und verzeichnete 2011 bei den Neuzulassungen von<br />
Kraftfahrzeugen ein Plus von 3,4 %. Im Gegensatz zu den<br />
zweistelligen Zuwachsraten bei den Pkw-Neuzulassungen<br />
anderer südamerikanischer Länder hat sich der brasilianische<br />
Kfz-Markt normalisiert.<br />
Volkswagen Konzern in Nord und<br />
Südamerika<br />
Der Volkswagen Konzern ist mit verschiedenen Produktionsstandorten<br />
in Nord- und Südamerika vertreten. In den<br />
USA wird der Passat für den amerikanischen Markt im Werk<br />
Chattanooga gebaut. Fahrzeugbauende Werke sind außerdem<br />
in Puebla, Mexiko, und den brasilianischen Standorten<br />
Anchieta, Curitiba und Taubaté sowie im argentinischen<br />
Pacheco zu finden. Neben den fahrzeugbauenden Werken<br />
Referent<br />
CARSTEN GORANSCH,<br />
Jahrgang 1962, begann seine<br />
berufliche Laufbahn in der<br />
Markenlogistik bei Volkswagen<br />
in Wolfsburg. Es<br />
folgten diverse Leitungsfunktionen<br />
in den Bereichen<br />
Logis tik, Beschaffung und<br />
Vertrieb in Mexiko, USA,<br />
China und Deutschland. Seit<br />
2009 verantwortet Herr Carsten Goransch die Logistikplanung<br />
in der Konzernlogistik.<br />
Volkswagen AG<br />
Brieffach 1607, 38436 Wolfsburg<br />
Tel. +49 5361 263-1900<br />
E-Mail: carsten.goransch@volkswagen.de<br />
www.volkswagen.de<br />
besitzt der Volkswagen Konzern vier Komponentenstandorte<br />
in Nord- und Südamerika. Im mexikanischen Puebla werden<br />
neben Fahrzeugen auch Mo<strong>to</strong>ren und Getriebe gefertigt. In<br />
Silao , Mexiko, ist ein Mo<strong>to</strong>renwerk im Aufbau. Mo<strong>to</strong>ren werden<br />
außerdem in São Carlos, Brasilien, gefertigt, eine Getriebefertigung<br />
ist am argentinischen Standort Córdoba ansässig.<br />
Die Logistik im Kontext Nord und<br />
Südamerika<br />
Der heutige Wettbewerb er<strong>for</strong>dert individuelle und innovative<br />
Fahrzeuge, die immer schneller in hoher Qualität und zu<br />
günstigen Kosten auf die weltweiten Märkte gebracht werden<br />
müssen. Um diesen An<strong>for</strong>derungen gerecht zu werden, ist es<br />
notwendig, Fahrzeugmodelle je nach Bedarf an verschiedenen<br />
Standorten auf der Welt zu fertigen. Dazu bedarf es eines flexiblen<br />
Logistiknetzwerkes. Neue, moderne und standardisierte<br />
Logistikkonzepte müssen aus Europa auf Zukunftsmärkte in<br />
Nord- und Südamerika unter Berücksichtigung von lokalen<br />
Er<strong>for</strong>dernissen übertragen werden. Denn den Unterschied<br />
macht das logistische Netzwerk der Zukunft.<br />
s u p p l y chain management i /2012 67
68<br />
Workshop Globalisierung<br />
Grenzen der Globalisierung:<br />
Ein Paradigmenwechsel?<br />
Prof. Dr. Hans-Gerhard Seeba , Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt<br />
Au<strong>to</strong>mobilwirtschaft , Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Globalisierung als Paradigma der<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Aus der Sättigung der wettbewerbsintensiven Triademärkte<br />
und dem andererseits raschen Wachstum der sogenannten<br />
Schwellenländer resultiert für viele Fahrzeughersteller<br />
und ihre Zulieferer die Notwendigkeit, sich globaler<br />
im Markt zu positionieren, um die wirtschaftlichen Vorteile<br />
einer Expansionsstrategie nutzen zu können. Globalisierung<br />
im Sinne des Prozesses einer weltweiten Verflechtung der<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie wird so ein fast weltanschaulicher Verständnis-<br />
und Handlungsrahmen für strategische Unternehmensentscheidungen.<br />
Die Akzeptanz und die Stärke dieses<br />
Paradigmas ist jedoch nicht eine Frage seiner theoretischen<br />
Nachvollziehbarkeit, sondern vor allem seiner praktischen<br />
Bewährung. Globalisierung und Internationalisierung der<br />
Unternehmen der Au<strong>to</strong>mobilindustrie und ihrer Wertschöpfungsketten<br />
haben sich jedenfalls als robuster Trend etabliert.<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen der Globalisierung<br />
Neben der Erschließung neuer, nachfragestarker Märkte<br />
ist „Globalisierung“ wertschöpfungsseitig zusätzlich dadurch<br />
gekennzeichnet, insbesondere die Arbeitskostenvorteile<br />
in Niedriglohnländern zu nutzen. Zusätzlich sollen die<br />
in den Währungsschwankungen begründeten Risiken besser<br />
bewältigt werden. Mit der geographischen Verlagerung<br />
unternehmerischer Funktionen ins Ausland („Offshoring“)<br />
und der Ausnutzung von Kostenvorteilen sollen gleichzeitig<br />
die vorhandenen inländischen Standorte gesichert werden.<br />
Gleichzeitig entstehen durch Offshoring neue Kosten und<br />
Risiken wie Administrationsaufwand, Kommunikationsrisiken,<br />
interkulturelle und ethische Probleme, Logistikkosten<br />
und staatlicher Protektionismus. Neben der erhöhten<br />
Komplexität im Management der Wertschöpfungs kette<br />
ergibt sich eine stärkere logistische Abhängigkeit von geopolitischen<br />
Entwicklungen, die Auswirkungen auf die<br />
Versorgungs sicherheit haben können.<br />
Globalisierungs und<br />
Internationalisierungsstrategien<br />
Globalisierung und Internationalisierung bleiben eine<br />
große Chance, deren Nutzung jedoch sorgfältig geplant und<br />
abgewogen werden muss. Die geostrategischen S<strong>to</strong>ßrichtun-<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
PROF. DR. HANS-GERHARD<br />
SEEBA ist Professor für AllgemeineBetriebswirtschaftslehre<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Au<strong>to</strong>mobilwirtschaft an der<br />
Ostfalia Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften am<br />
Campus Wolfsburg. Zusätzlich<br />
agiert er als Chairman<br />
des ICDP (Internationales<br />
Forschungsprogramm zum Au<strong>to</strong>mobilvertrieb) und<br />
als Dozent der Volkswagen Au<strong>to</strong>Uni in Seminaren für<br />
die Komponentenwerke.<br />
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Siegfried-Ehlers-Straße 1<br />
38440 Wolfsburg<br />
Tel. +49 5361 8922-25260<br />
E-Mail: h-g.seeba@ostfalia.de<br />
www.ostfalia.de/w<br />
gen zur Erreichung eines optimalen Globalisierungsgrades<br />
und zur Bestimmung des Regionenportfolios hängen ebenso<br />
von den Bedingungen der Länder wie von den unternehmensindividuellen<br />
Zielen und Ressourcen ab. Zusätzlich<br />
kommen Kooperations- und Akquisitionsstrategien in Betracht.<br />
Die großen Au<strong>to</strong>mobilzulieferer haben sich parallel<br />
zu den Herstellern in den Wachstumsmärkten positioniert<br />
und die Globalisierung der Wertschöpfung als Chance angenommen.<br />
Dagegen besteht für die kleineren Zulieferer<br />
oftmals noch Nachholbedarf. Konsequente Globalisierung<br />
heißt, dass regionale Standorte gleichberechtigt und in weltweit<br />
einheitliche Geschäftsprozesse integriert sind, gemeinsam<br />
finanzielle und technologische Beiträge zum Unternehmensergebnis<br />
leisten und dass die Produkte auf globalen<br />
Platt<strong>for</strong>men mit lokaler Anpassung gefertigt und vermarktet<br />
werden („Glocalisierung“).
TO LEARN MORE<br />
Virginia<br />
Virginia’s Au<strong>to</strong>motive Assets<br />
Industry assets in Virginia include:<br />
- 3 au<strong>to</strong>motive assembly plant sites<br />
- international airports<br />
- Port of Virginia<br />
- Virginia Tech College of Engineering<br />
- Virginia Tech Transportation Institute (VTTI)<br />
- Commonwealth Center <strong>for</strong> Advanced Manufacturing (CCAM)<br />
- National Tire Research Center (NTRC)<br />
Companies with operations in Virginia include:<br />
- Volkswagen<br />
- AB Volvo<br />
- Goodyear<br />
- TRW<br />
- Valeo<br />
- Timken<br />
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BUSINESS
70<br />
Workshop Globalisierung<br />
Die Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
der Beschaffung des<br />
Volkswagen Konzerns<br />
Dr. Bernd Martens, Leiter Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe, Volkswagen AG<br />
Die Unternehmensziele des Volkswagen Konzerns sind<br />
in der Strategie 2018 definiert. Daraus sind die Bereichsziele<br />
der Konzernbeschaffung abgeleitet. Diese umfassen marktkon<strong>for</strong>me<br />
Top Qualität und Innovation vor Kunde, die<br />
Erreichung unserer Kostenziele sowie globale Volumenabsicherung.<br />
Zur Operationalisierung sind die strategischen<br />
Beschaffungsziele in 25 Programmen konkretisiert worden.<br />
Deren Umsetzung treiben wir konsequent voran.<br />
Alleine das Einkaufsvolumen zum modularen Querbaukasten<br />
(MQB) wird sich gegenüber der ehemaligen<br />
PQ-Platt<strong>for</strong>m in 2018 mehr als verdoppeln. Zu diesem Zeitpunkt<br />
werden zwei Drittel des MQB-Volumens außerhalb<br />
Europas produziert. In den kostengünstigen Märkten wird<br />
ein überproportionales Wachstum des Beschaffungsvolumens<br />
stattfinden. Dabei steht die bestmögliche Nutzung<br />
der weltweiten Beschaffungsmärkte in unserem Fokus. Ein<br />
weiterer wesentlicher Grund für die Anteilsverschiebung<br />
ist der <strong>for</strong>tschreitende Ausbau der ausländischen Fertigungsstandorte<br />
des Volkswagen Konzerns und die damit<br />
verbundenen Lokalisierungsheraus<strong>for</strong>derungen in den verschiedenen<br />
Ländern.<br />
Für uns gilt weltweit das Gebot optimaler Kostenstrukturen<br />
in den Lieferketten, um im Wettbewerb erfolgreich<br />
bestehen zu können. Dazu ist die frühzeitige Einbindung<br />
der Lieferanten in die Produktentstehung ein wichtiger<br />
Bestandteil in unseren Programmen. Damit ist auch der<br />
Rahmen für die gemeinsame Generierung von Innovationen,<br />
und eine gesicherte Teileverfügbarkeit insbesondere<br />
in der Anlaufphase gelegt. Unser Qualitätsanspruch bleibt<br />
kompromisslos hoch und setzt insbesondere bei den Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
außerhalb Europas auf ausgewählte und<br />
verlässliche Partner. Eine Internationalisierung der Lieferantenstrukturen<br />
ist daher unerlässlich. Die Zusammenarbeit<br />
mit wettbewerbsfähigen Lieferanten, vor allem in den<br />
neuen Märkten, ist das Fundament für die Erreichung der<br />
strategischen Beschaffungsziele.<br />
Unternehmen<br />
Die Volkswagen AG mit Sitz in Wolfsburg, ist der größte<br />
Au<strong>to</strong>mobilhersteller Europas und der zweitgrößte der Welt.<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Experte<br />
DR. BERND MARTENS ist<br />
nach Stationen bei Mercedes-<br />
Benz und Roland Berger<br />
seit 1997 im Volkswagen<br />
Konzern tätig. Von 1997 bis<br />
2005 sammelte der Diplom-<br />
Wirtschaftsingenieur und<br />
promo vierte Dr. rer. pol. umfassende<br />
Auslandserfahrung<br />
in Führungsfunktionen im<br />
Produktmanagement und im Einkauf bei Volkswagen<br />
do Brasil. Seit 2005 verantwortet Dr. Bernd Martens<br />
innerhalb der Volkswagen Aktiengesellschaft den Bereich<br />
Konzernbeschaffung Neue Produktanläufe.<br />
VOLKSWAGEN AG<br />
Dr. Bernd Martens<br />
Leiter Konzernbeschaffung<br />
Neue Produktanläufe<br />
VOLKSWAGEN AG<br />
38436 Wolfsburg<br />
Brieffach 011/16280<br />
Tel. +49 5361 9-73467<br />
E-Mail: bernd.martens@volkswagen.de<br />
Über 500.000 Beschäftigte produzieren an jedem Arbeitstag<br />
rund um den Globus circa 34.500 Fahrzeuge, sind mit<br />
fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst oder arbeiten<br />
in weiteren Geschäftsfeldern. Im Jahr 2011 produzierte der<br />
Volkswagen Konzern weltweit rund 8,5 Mio. Fahrzeuge<br />
und erwirtschaftet in über 150 Märkten einen Rekorderlös<br />
von rund 159,3 Mrd. Euro. Das Einkaufsvolumen lag bei<br />
110,2 Mrd. Euro.
Au<strong>to</strong>mobileinkauf Neu<br />
Angela Dum, Principal und Mitglied der Geschäftsleitung, Booz & Company <strong>GmbH</strong><br />
Globalisierung bedeutet Heraus<strong>for</strong>derungen: Neue<br />
Märkte und Nachfragemuster, globale Konkurrenz und<br />
neue Wettbewerber, immer stärker integrierte, komplexere<br />
Lieferketten sowie eine kontinuierliche Verschiebung der<br />
Schwerezentren. China und andere „Emerging Markets“<br />
laufen sukzessive den entwickelten Wirtschaftsregionen<br />
den Rang ab. Die Zielsetzung ist unverändert: Nachhaltiger<br />
Erfolg und profitables Wachstum. Die Rahmenbedingungen<br />
hierfür sind komplexer denn je.<br />
Differenzierung und Veränderung<br />
„Bloß“ besser als der Wettbewerb zu sein, ist nicht genug<br />
– unseres Erachtens sind deutliche Differenzierung<br />
und fundamentale Veränderung überlebensnotwendig.<br />
Neue Antriebstechnologien und globale Baukästen z. B.<br />
sichern nur dann die globale Wettbewerbsfähigkeit eines<br />
OEMs, wenn traditionelle Geschäftsmodelle rigoros<br />
und konsequent an neue An<strong>for</strong>derungen angepasst und<br />
nach lokalen Bedürfnissen differenziert werden – insgesamt<br />
und im Einkauf im Speziellen. Neue Fähigkeiten und<br />
eine globale Neuausrichtung sind unabdingbar für den<br />
Au<strong>to</strong>mobil einkauf von morgen.<br />
Neue Fähigkeiten – Intern und extern<br />
Vorhandende Kernfähigkeiten der „alten Einkaufswelt “<br />
wie Global Sourcing zielen primär auf Kostenführerschaft<br />
und traditionelle Märkte. Die „neue Einkaufswelt“ verlangt<br />
nach einem integrierten Fähigkeitssystem. Intern<br />
ist der Aufbau neuer und lokal differenzierender Talente ,<br />
Expertisen und Einkaufsstrategien – z. B. durch lokale<br />
Einkäufer mit Erfahrungen in lokalen als auch globalen<br />
Märkten sowie neuen Technologien – unabdingbar. Extern<br />
ist die bestehende und potenziell zukünftige globale<br />
Lieferantenbasis (Tier 1-N) genauso stringent auf das Vorhandensein<br />
erfolgsentscheidender Fähigkeiten wie z. B.<br />
neuer Technologien, Innovationen, Standorte und Nachhaltigkeit<br />
anzupassen.<br />
Globale Neuausrichtung<br />
Mit mehr als 1,7 Millionen Fahrzeugen hat Volkswagen<br />
2011 erstmals in China genauso viele Fahrzeuge wie in<br />
Europa abgesetzt und ist nur ein Beispiel für die bereits<br />
vollzogene Verlagerung der Schwerezentren. Allgemein<br />
und somit auch im Einkauf sind Fähigkeiten schlagkräftig<br />
auf An<strong>for</strong>derungen in z. B. BRIC-Ländern lokal abzustellen<br />
und erst dann – wo zutreffend – für das globale Geschäftsmodell<br />
zu nutzen. Beispiele aus anderen Branchen zeigen<br />
Referent<br />
ANGELA DUM ist Principal<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung<br />
bei der globalen Strategieberatung<br />
Booz & Company .<br />
Die Industrie-Expertin mit<br />
über 12 Jahren Beratungserfahrung<br />
betreut globale Kunden<br />
der Au<strong>to</strong>mobil-, Luftfahrt-<br />
und Industriegüterindus trie<br />
bei Fragestellungen in den<br />
Bereichen Einkauf und Entwicklung, Operations und<br />
Unter nehmensstrategie. Sie studierte Handelswissenschaften<br />
an der Wirtschaftsuniversität Wien und erlangte<br />
einen Master of European Management an der<br />
Universität Luigi Bocconi in Mailand.<br />
Booz & Company <strong>GmbH</strong><br />
Kärntner Ring 5-7<br />
1010 Wien<br />
Tel. +43 1 51822 900<br />
E-Mail: angela.dum@booz.com<br />
www.booz.com<br />
erfolgreiche Wege auf, welche den Bogen von „Reverse<br />
Innovation “ bis hin zur Verlagerung des Zentraleinkaufs in<br />
neue globale Zentren spannen.<br />
Booz & Company<br />
Workshop Globalisierung<br />
Booz & Company ist mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in<br />
60 Büros auf allen Kontinenten eine der weltweit führenden<br />
Strategieberatungen. Unser Gründer Edwin Booz <strong>for</strong>mulierte<br />
bereits 1914 die Grundlagen der Unternehmensberatung.<br />
Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren Klienten<br />
zusammen, um die Heraus<strong>for</strong>derungen globaler Märkte zu<br />
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu<br />
kombinieren wir Marktwissen, funktionale Expertise und<br />
einen praxisnahen Ansatz, um unseren Klienten jederzeit<br />
den entscheidenden Vorteil zu verschaffen – Essential<br />
Advantage .<br />
s u p p l y chain management i /2012 71
72<br />
Workshop Globalisierung<br />
Innovationsprozess und Ferti-<br />
gungsexzellenz verbunden<br />
mit globalem Value sourcing<br />
Dr.-Ing. Günther R. Reinelt, Leiter Zentralbereich Einkauf, Miele & Cie. KG<br />
Miele ist die einzige weltweit verbreitete Premium-Marke<br />
für Hausgeräte sowie gewerbliche Geräte, die auf fünf Kontinenten<br />
erhältlich sind.<br />
1899 gegründet, ist Miele bis heute inhabergeführt und<br />
zu 100 Prozent im Besitz der beiden Gründerfamilien. Das<br />
Firmenmot<strong>to</strong> aus den Gründerjahren „Immer besser“ hat<br />
bis heute Gültigkeit und wird von den Mitarbeitern im<br />
Unter nehmensalltag gelebt.<br />
Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2010/11 rund 2,95<br />
Milliarden Euro (plus 4 Prozent), wovon etwa 70 Prozent<br />
auf das Ausland entfallen. Mit mehr als 16.600 Menschen,<br />
davon ca. 62 Prozent in Deutschland, die für die Miele<br />
Gruppe arbeiten, ist die Beschäftigtenzahl auf hohem<br />
Niveau konstant. Im Geschäftsjahr 2010/11 betrug der Anteil<br />
von Hausgeräten ca. 78 Prozent und der gewerblichen<br />
Geräte 11 Prozent vom Gesamtumsatz.<br />
12 Werkstandorte gehören zu Miele. Das Unternehmen<br />
produziert mit acht Werken überwiegend in Deutschland.<br />
Zudem fertigt Miele seine Produkte und die dazugehörigen<br />
Komponenten in je einem Werk in Österreich (Bürmoos),<br />
Tschechien (Uničov), China (Dongguan) und seit Herbst<br />
2009 in Rumänien (Brașov).<br />
47 Vertriebsgesellschaften (VGs) vertreten Miele weltweit<br />
in ebenso vielen Ländern. Die Größe der einzelnen<br />
Niederlassungen variiert stark. Sie reicht von anfänglich<br />
fünf Mitarbeitern in der jungen VG Indien bis zu über<br />
400 Personen in etablierten VGs. Vertrieb, Service und Ersatzteilbeschaffung<br />
werden so international sichergestellt.<br />
Beispielhaft für den internationalen Ausbau der Vertriebs-<br />
und Servicepräsenz ist die Eröffnung der Miele-VG in<br />
Kasachstan , Lettland und Indien.<br />
In 23 Produktgruppen bietet Miele langlebige Premium-<br />
Hausgeräte. Unter dem Markennamen „Miele Professional “<br />
werden außerdem Geschirrspüler, Waschmaschinen und<br />
Wäschetrockner sowie Reinigungs-, Desinfektions- und<br />
Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und<br />
Labora<strong>to</strong>rien für den gewerblichen Einsatz vertrieben.<br />
Seit Herbst 2009 gehören auch Container- und Transportwagen-Waschanlagen<br />
hierzu. Der Geschäftsbereich Hausgeräte<br />
trägt den wesentlichen Teil zum Umsatz bei: Im<br />
Geschäftsjahr 2010/11 betrug der Anteil von Hausgeräten<br />
ca. 78 Prozent und der gewerblichen Geräte 11 Prozent vom<br />
Gesamtumsatz.<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
DR.-ING. GÜNTHER R.<br />
REINELT begann seine berufliche<br />
Laufbahn im Manufacturing<br />
Engineering der<br />
Braun AG. Danach folgten<br />
bei verschiedenen Unternehmen<br />
im In- und Ausland<br />
Leitungsfunktionen in den<br />
Gebieten Qualitätsmanagement,<br />
Materialwirtschaft,<br />
Logistik und Einkauf. Seit 1990 leitet er den Zentralbereich<br />
Einkauf der Miele & Cie. KG in Gütersloh.<br />
Miele & Cie. KG<br />
Carl-Miele-Straße 29, 33332 Gütersloh<br />
Tel. +49 5241 89-1603<br />
E-Mail: guenther.reinelt@miele.de<br />
www.miele.de<br />
Heraus<strong>for</strong>derung: Globalisierter Einkauf<br />
bei Miele<br />
Zur optimalen Unterstützung des überwiegend in<br />
Deutschland produzierenden Entwicklungs- und Fertigungsverbundes<br />
hat der Einkauf von Miele die Aufgabe zu<br />
lösen, die Wertschöpfungspotenziale der globalen Beschaffungsmärkte<br />
zu identifizieren und zu erschließen.<br />
Mittlere Stückzahlen, viele Varianten, höchstes Qualitätsniveau,<br />
Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit<br />
bestimmen neben der Absicherung der günstigsten Kostenpositionen<br />
und Innovationen die Randbedingungen für die<br />
Beschaffungsaktivitäten.<br />
Das stetig weiterentwickelte Erfolgskonzept präsentiert<br />
sich als funktions- und standortübergreifend vernetzte Beschaffungsorganisation<br />
mit lokaler und globaler Kompetenz<br />
und vollständiger Integration in den Produktentstehungsprozess.
Workshop Globalisierung<br />
Dicht dran statt nur dabei –<br />
die wichtige Rolle des Global<br />
Value chain managements<br />
Karsten M. Krahwinkel, Managing Direc<strong>to</strong>r Wire Harness Industry, Tesa SE<br />
Heraus<strong>for</strong>derung<br />
Mit Tesa verbinden in Deutschland die meisten den<br />
Tesa film. Ganz anders in Asien: Dort hat kaum jemand<br />
den transparenten Klebefilm jemals in der Hand gehabt.<br />
Tesa ist vielmehr bekannt als Zulieferer, unter anderem<br />
der Au<strong>to</strong>mobilindustrie . Knapp 80 Prozent des<br />
Umsatzes erwirtschaftet die Tesa SE (7000 Produkte), eine<br />
100-prozentige Tochtergesellschaft der Beiersdorf AG, mit<br />
technologisch anspruchsvollen Industrieprodukten. Mehr<br />
als 50 verschiedene Tesa-Klebebänder können beispielsweise<br />
in und an einem Pkw enthalten sein – von der Zierleisten-<br />
Fixierung über das Laser-Labeling bis zum Oberflächenschutz.<br />
Bei Kabelumwicklungen (Wire Harnessing) ist Tesa<br />
seit etlichen Jahren Weltmarktführer.<br />
Um als „Tier-2“ der Au<strong>to</strong>mobilindustrie erfolgreich zu<br />
sein, hat Tesa ein Global Value Chain Management (GVCM)<br />
etabliert. Hierbei geht es darum, die komplexe Wertschöpfungskette<br />
zu durchdringen und auf diese Weise deutlich<br />
zu machen, wo Tesa mit seinen Systemlösungen einen Beitrag<br />
zum „Value adding“ leisten kann. Außerdem wird es<br />
immer relevanter, ein noch engeres Netzwerk in den Einkaufs-,<br />
Technik- und Designabteilungen der OEMs sowie<br />
deren Zulieferern aufzubauen und dieses kontinuierlich<br />
zu pflegen. Das GVCM-Team ist die „Brücke“ zwischen<br />
den Ländern, in denen OEMs die Spezifizierung (spec-in)<br />
durchführen sowie das Design festlegen, und jenen Ländern,<br />
in denen letztlich produziert wird.<br />
Erfolgsfak<strong>to</strong>r Innovation<br />
Doch Strukturen nützen wenig, wenn die Basis nicht<br />
vorhanden ist: hervorragende Produktqualität. Anfang<br />
des Jahres stellte Tesa eine neue Generation von Hightech-<br />
Tapes für hochfeste Permanent-Verbindungen vor. Die<br />
innovativen , doppelseitigen Acrylat-Klebebänder basieren<br />
auf einer weltweit einzigartigen, besonders umweltschonenden<br />
Technologie und verfügen über Eigenschaften, die selbst<br />
widrigsten Umständen trotzen. Erstmals lassen sich durch<br />
die sogenannte ACX-Technologie – abgeleitet vom Begriff<br />
„Acrylat Extrusion“ – besonders hohe Schichtdicken mit<br />
extrem starker Klebkraft herstellen. Diese bleibt selbst auf<br />
kritischen Oberflächen verlässlich und dauerhaft erhalten.<br />
Referent<br />
KARSTEN M. KRAHWINKEL,<br />
Jahrgang 1966, begann seine<br />
berufliche Laufbahn bei der<br />
Continental Products Corporation,<br />
New Jersey (USA).<br />
Es folgten danach diverse<br />
nationale und internationale<br />
Leitungsfunktionen in Sales<br />
& Marketing bei General<br />
Tire (USA) und der Tesa SE,<br />
Hamburg. Seit 2009 ist er als Managing Direc<strong>to</strong>r Wire<br />
Harness Industry für das globale Kabelsatzgeschäft der<br />
Tesa SE verantwortlich.<br />
Quickbornstraße 24, 20253 Hamburg, Germany<br />
Tel. + 49 40 4909 2600<br />
E-Mail: karsten.krahwinkel@tesa.com, www.tesa.de<br />
Erfolgsfak<strong>to</strong>r Systemlösung<br />
Das beste Produkt ist allerdings nur halb so gut, wenn es<br />
sich nicht auch schnell, sauber und sicher verarbeiten lässt.<br />
Tesa arbeitet seit vielen Jahren eng mit Geräteherstellern<br />
zusammen, um modernste Applikationshilfen anbieten zu<br />
können. Der Trend ist unumkehrbar: weg vom „nackten“<br />
Produkt, hin zur integrierten Systemlösung.<br />
Erfolgsfak<strong>to</strong>r Kundennähe<br />
An<strong>for</strong>derungen der Kunden exakt erfüllen zu können,<br />
wird zu einem immer wichtigeren Wettbewerbsvorteil. Tesa<br />
verfügt beispielsweise über Converting-Center in Asien, in<br />
denen vor Ort „Maß“ genommen wird. Technisch hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter diskutieren auf Augenhöhe mit den<br />
Ingenieuren der Au<strong>to</strong>mobilhersteller bzw. deren Zulieferer<br />
über laufende oder zukünftige Entwicklungen. So lokal<br />
muss manchmal global sein…<br />
s u p p l y chain management i /2012 73
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Experts, Markus Rothböck, del<strong>for</strong>tgroup AG<br />
Lean Management und RFID in der<br />
Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
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Best Cost Country: Kosten optimale Wertschöpfungskette<br />
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Markus Wiederstein, Lutz Fischer,<br />
PA Consulting Group<br />
Dynamic Vendor Managed Inven<strong>to</strong>ry –<br />
Platt<strong>for</strong>m für eine veränderte Business Kultur<br />
Prof. Dr.-Ing. Thorsten Brandes, TFH Wildau,<br />
Marc Tuma, Mo<strong>to</strong>rola <strong>GmbH</strong>,<br />
Stefan Wiesemann, T-Mobile Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
Risiko- und Kostenminimierung<br />
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Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt,<br />
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Die neuen Heraus<strong>for</strong>derer?<br />
Prof. Dr. Gert Bruche, Professor für Internationales Management, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin<br />
„Heraus<strong>for</strong>dererfirmen“ aus China und Indien werden zu<br />
ernsthaften Weltmarktkonkurrenten der „alten Multis“ oder<br />
sind sogar auf dem Sprung zur Weltmarktführerschaft. Sie<br />
treten damit in die Fußstapfen ihrer asiatischen Vorläufer aus<br />
Japan oder Südkorea. Wie sieht es in diesem Zusammenhang<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie aus?<br />
Joint Ventures versus unabhängige<br />
Au<strong>to</strong>mobilhersteller (UAH)<br />
Als Resultat der Investitionsrestriktionen sind die großen<br />
chinesischen und internationalen Au<strong>to</strong>mobilhersteller<br />
in Joint Ventures eingebunden. UAH wie Chery, Geely oder<br />
BYD treten erst spät als ernsthafte Wettbewerber auf. In<br />
Indien entstand dagegen nach 1991 eine Dualität zwischen<br />
ausländisch kontrollierten OEMs und indischen UAH wie<br />
Tata Mo<strong>to</strong>rs (TM) und dem Nischenhersteller Mahindra &<br />
Mahindra (M&M).<br />
Auf Basis ihrer Erfahrungen im Nutzfahrzeug- und<br />
Militärbereich sind die indischen UAH früher als die<br />
chinesischen UAH in die Pkw-Herstellung eingestiegen.<br />
Die chinesischen Hersteller treten dagegen mit nur geringen<br />
Vorerfahrungen aus „benachbarten Bereichen“ (Geely:<br />
Mo<strong>to</strong>rräder , Chery: Au<strong>to</strong>teile) oder wie der Batteriehersteller<br />
BYD durch lokale Akquisition in den Au<strong>to</strong>mobilmarkt ein.<br />
Varianten im Aufholprozess<br />
TM richtete bereits in den 1960er Jahren ein Pkw-Forschungszentrum<br />
ein, betrieb den Bau von leichten Nutzfahrzeugen<br />
und SUVs ab den 1980er Jahren und schließlich<br />
die „duplikative Eigenentwicklung“ des Kleinwagens<br />
„Indica “ (1998) sowie die Neuentwicklung des „Tata Nano“<br />
(2009). Diese Strategie wird durch ein Entwicklungszentrum<br />
in Großbritannien, die Akquisition des Ingenieur-<br />
Dienstleisters INCAT und den Aufbau von Tochtergesellschaften<br />
im Zulieferbereich flankiert. Die Aufholstrategie<br />
der indischen Hersteller kann als „Kompetenzorientierte<br />
Lernstrategie“ begriffen werden.<br />
Im Unterschied dazu sind die ersten Produkte der chinesischen<br />
UAH im äußeren Design Kopien von Modellen führender<br />
OEMs oder ein Modell-Mix basierend auf Reverse<br />
Engineering und Zukauf von Komponenten. Mit Hilfe von<br />
abgeworbenen Experten der JVs, Kooperationen und Outsourcing<br />
verfolgen die Chinesischen UAH ein pragmatisch<br />
getaktetes, rasches „Imitationslernen“ mit schrittweiser<br />
Steigerung des Originalitätsgrades.<br />
Referent<br />
Trans<strong>for</strong>mative Sprünge<br />
Workshop Innovation<br />
PROF. DR. GERT BRUCHE.<br />
Nach Tätigkeiten für die Vereinten<br />
Nationen, das Institut<br />
für Management (WZB) und<br />
Führungspositionen bei der<br />
Schering AG in China und<br />
Deutschland, trat Dr. Bruche<br />
eine Professur für Internationales<br />
Management an der<br />
Hochschule für Wirtschaft<br />
und Recht Berlin an, wo er auch als Prorek<strong>to</strong>r und Dekan<br />
tätig war. In der auf Asien spezialisierten Strategieberatung<br />
BGM Associates ist er als Geschäftsführender<br />
Gesellschafter tätig.<br />
Berlin School of Economics and Law<br />
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin<br />
Badensche Str. 52, 10825 Berlin, Germany<br />
Tel. + 49 16097805031<br />
E-Mail: gert.bruche@hwr-berlin.de<br />
www.hwr-berlin.de/en/prof/gert-bruche<br />
Wie frühere Aufholprozesse, z. B. von Hyundai, gezeigt<br />
haben, folgt auf die Phase des imitationsbasierten Aufbaus<br />
der Grundfähigkeiten für Au<strong>to</strong>mobilentwicklung und -bau<br />
das anspruchsvollere Aufholen „der letzten Meile“ zur internationalen<br />
Konkurrenzfähigkeit. Diesen langwierigen<br />
Prozess versuchen TM und Geely durch die Akquisition<br />
von JLR und Volvo zu „überspringen“. Ihre Akquisitionen<br />
bringen ihnen auf einen Schlag Ingenieurkompetenz, neue<br />
Modelle, relativ starke Marken und internationale Produktions-<br />
und Vertriebsnetze.<br />
Wie rasch sich die UAH Chinas und Indiens in die erste<br />
Liga „katapultieren“ können (die Diskussionen schwanken<br />
zwischen 5 bis 15 Jahren) ist zur Zeit sehr unsicher. Sicher<br />
ist, dass nichts so bleibt wie es einmal war und dass die dynamischen<br />
Fähigkeiten der UAH noch zu Überraschungen<br />
führen dürften.<br />
s u p p l y chain management i /2012 75
76<br />
Workshop Innovation<br />
Bedeutung von<br />
schutzrechten in china<br />
Uwe Wiesner, EBP Patente, Marken, Lizenzen, Volkswagen AG<br />
Heraus<strong>for</strong>derung<br />
Die rasante Entwicklung der Wirtschaft in China wird<br />
auch begleitet von enormen Anstrengungen der chinesischen<br />
Politik, den Schutz des geistigen Eigentums<br />
kontinuier lich aufzubauen und weiterzuentwickeln. So trat<br />
bereits im April 1985 nach dem Vorbild der deutschen Gesetzgebung<br />
ein modernes Patentgesetz in Kraft, das <strong>for</strong>tlaufend<br />
an internationale Entwicklungen angepasst wird. Allmählich<br />
etabliert sich auch eine Rechtsprechungspraxis, die<br />
insbesondere für die Gerichte Peking und Shanghai bereits<br />
ein beachtliches Niveau erreicht hat und keinen internationalen<br />
Vergleich scheuen muss.<br />
Aber wie in Europa auch haben nicht alle Regionen in<br />
China den gleichen Entwicklungsstand, so dass man immer<br />
wieder mit Überraschungen rechnen muss. Auf lange Sicht<br />
unabdingbar ist eine Präsenz von Schutzrechtsexperten vor<br />
Ort, weil nur auf diese Weise mit einer Kombination unterschiedlicher<br />
Maßnahmen ein wirksamer Schutz der sehr<br />
differenzierten Aspekte des geistigen Eigentums sichergestellt<br />
werden kann.<br />
Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem eine<br />
Betriebsorganisation mit personalbezogenen und technischen<br />
Vorkehrungen im Hinblick auf Datensicherheit,<br />
Verständnis politischer und verwaltungsbezogener Strukturen<br />
sowie Anwendung jeweils adäquater Verhandlungsstrategien<br />
oder rechtlicher Durchsetzungsinstrumente.<br />
Je nach Unternehmensgröße und Bedeutung des chinesischen<br />
Marktes für das eigene Produkt- und Dienstleistungsspektrum<br />
können dabei verschiedene Strategien<br />
verfolgt werden.<br />
Während für Großunternehmen mittlerweile die Präsenz<br />
eigener Schutzrechtsexperten vor Ort obliga<strong>to</strong>risch ist,<br />
empfiehlt sich für kleinere Unternehmen die Integration in<br />
Aktivitäten des eigenen Branchenverbandes oder die strategische<br />
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen innerhalb<br />
der jeweiligen Wertschöpfungskette.<br />
Alternativ kann auch eine langfristig angelegte Zusammenarbeit<br />
mit international ausgerichteten Großkanzleien<br />
in Betracht gezogen werden, die sich zwischenzeitlich in<br />
China etabliert haben und mit den Gegebenheiten vor Ort<br />
bestens vertraut sind. Im Kampf gegen die Produktpiraterie<br />
gibt es auch aus dem Mittelstandsbereich bereits bemerkenswerte<br />
Erfolge. Diesbezügliche Pionierunternehmen<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
UWE WIESNER begann nach<br />
dem Maschinenbaustudium in<br />
Braunschweig seine berufliche<br />
Karriere 1986 bei der Volkswagen<br />
AG. Nach verschiedenen<br />
Stationen im Konzern<br />
(u. a. bei Audi) verantwortet<br />
er seit 2008 die Hauptabteilung<br />
EBP Patente, Marken,<br />
Lizenzen. Uwe Wiesner ist<br />
darüber hinaus Leiter des Arbeitskreises Gewerblicher<br />
Rechtsschutz im VDA sowie Mitglied des Sonderausschusses<br />
für Gewerblichen Rechtsschutz im BDI.<br />
EBP Patente, Marken, Lizenzen<br />
VOLKSWAGEN AG<br />
D-38436 Wolfsburg<br />
Germany<br />
Tel. +49 5361 9-28092<br />
E-Mail: uwe.wiesner@volkswagen.de<br />
www.volkswagen.com<br />
wie Sennheiser auf dem Gebiet der Unterhaltungselektronik<br />
oder Stihl bei Spezialwerkzeugen haben unter Beweis<br />
gestellt, dass mit einer klaren Schutzrechtsstrategie auch<br />
in China die eigene Marke und das damit verbundene Geschäft<br />
wirksam geschützt werden kann.<br />
Für den Schutz des geistigen Eigentums steht EBP<br />
„Patente , Marken, Lizenzen“ bei Volkswagen vor der großen<br />
Heraus<strong>for</strong>derung, über verschiedene Geschäftsbereiche<br />
hinweg ein konsistentes Vorgehen sicherzustellen. So<br />
ist beispielsweise zum Schutz von Fahrzeugteilen, Antriebskomponenten<br />
und Designelementen im Vorfeld der<br />
eigentlichen Produktentwicklung die Beschaffung ebenso<br />
zu sensibilisieren wie schließlich das After-Sales-Geschäft<br />
oder Merchandising-Aktivitäten im Vertrieb. Gleiches gilt<br />
für die Zusammenarbeit mit der Produktionsplanung, um<br />
Herstellungsverfahren und Fertigungs-Know-how schutzrechtlich<br />
abzusichern.
Unternehmensvision:<br />
Innovation Excellence<br />
Joachim Müller, Innovationsmanagement, Volkswagen AG<br />
Die Wichtigkeit von Innovationen und von Innovationsmanagement<br />
nimmt vor dem Hintergrund beschleunigter<br />
Innovationszyklen und einer verstärkten Globalisierung<br />
deutlich zu. Volkswagen ist sich seit Jahren der internationalen<br />
Trans<strong>for</strong>mationsprozesse bewusst und hat sich das<br />
Ziel gesetzt, in einigen Jahren die innovativste Volumenmarke<br />
der Welt zu sein.<br />
Innovationsprozess<br />
Der Volkswagen-Innovationsprozess besteht aus einem<br />
strategischen Prozess und der operativen Einsteuerung in<br />
Fahrzeugprojekte.<br />
Der operative Prozess der Einsteuerung von Innovationen<br />
im Rahmen des Fahrzeugentstehungsprozesses umfasst<br />
die wesentlichen Meilensteine Innovationsabfrage,<br />
Innovationsbörse und Innovationsentscheid. In der Innovationsabfrage<br />
werden die An<strong>for</strong>derungen des Fahrzeugprojektes<br />
verdeutlicht, um darauf aufbauend entsprechende<br />
Innovationen einzusetzen. In der Innovationsbörse werden<br />
die Vorschläge dem Produktteam vorgestellt und die<br />
weitere Verfolgung entschieden. Zum Innovationsentscheid<br />
ist ein Business Case mit Nachweis einer angemessenen<br />
Wirtschaftlichkeit zu erarbeiten, der in einem Vorstandsgremium<br />
zur Entscheidung gebracht wird.<br />
Open Innovation<br />
Das Innovationsmanagement unterstützt die Fachbereiche<br />
mit Tools zur Ideengenerierung und Lösungsfindung.<br />
Dazu gehören Maßnahmen mit Intermediären und auch<br />
spezifische Projekte mit Hochschulen. Beispielhaft sei hier<br />
ein Projekt mit der Universität Magdeburg genannt. Seit<br />
Ende 2010 bearbeiten studentische, interdisziplinäre Teams<br />
im Rahmen von Projektarbeiten des Instituts für Integrierte<br />
Produktentwicklung spezifische Aufgabenstellungen.<br />
Im Rahmen der Vernetzung mit Lieferanten ist das Forum<br />
Innovation mit Lieferanten ein wesentlicher Baustein,<br />
um spezifische Innovationen bzw. Lösungen von Lieferanten<br />
abzufragen. Dabei wird in einem Wettbewerb jeweils<br />
eine Aufgabenstellung durch mehrere Lieferanten bearbeitet.<br />
Volkswagen bewertet die Konzepte technisch und<br />
wirtschaftlich und entscheidet abschließend, mit welchen<br />
Lieferanten ein Vorentwicklungsprojekt oder eine Serienentwicklung<br />
verfolgt wird. Die einzuladenden Lieferanten<br />
werden weltweit über die globalen Beschaffungsvertretungen<br />
recherchiert und gemeinsam ausgewählt.<br />
Referent<br />
Volkswagen hat in den letzten Jahren verschiedene Initiativen<br />
zur Öffnung des Innovationsprozesses in Richtung<br />
Open Innovation gestartet. Im Jahr 2011 wurden mit der<br />
Internetplatt<strong>for</strong>m »People’s Car Project« (www.zaoche.cn)<br />
zwei Dimensionen für den aufstrebenden chinesischen<br />
Markt miteinander verbunden: Das »People’s Car Project«<br />
umfasst sowohl eine Abfrage von Vorlieben der chinesischen<br />
Kunden als auch eine Platt<strong>for</strong>m zur Entwicklung<br />
eigener Konzepte, die mit geeigneten Online-Tools dargestellt<br />
werden.<br />
Innovation Excellence<br />
Workshop Innovation<br />
JOACHIM MÜLLER hat an<br />
der TU Braunschweig Maschinenbau<br />
studiert und<br />
war in den Konzeptentwicklungen<br />
in Wolfsburg und<br />
Shanghai sowie in der Konzern-Entwicklungssteuerung<br />
tätig. Im Volkswagen Innovationsmanagement<br />
betreut er<br />
u. a. das Forum Innovation<br />
mit Lieferanten und den Prozess ConceptTeams. Er ist<br />
für die Prozessentwicklung und die operative Innovationseinsteuerung<br />
zuständig.<br />
Joachim Müller<br />
Brieffach 011/1696<br />
D-38436 Wolfsburg<br />
Tel. +49-5361-9-22206<br />
E-Mail: joachim.mueller@volkswagen.de<br />
www.volkswagen.de<br />
Volkswagen ist auf einem guten Weg, um die Unternehmensziele<br />
bis zum Ende des Jahrzehnts zu erreichen und<br />
dem Anspruch als innovativster Volumenhersteller gerecht<br />
zu werden. Innovation Excellence bleibt auch darüber hinaus<br />
eine langfristige und kontinuierliche Heraus<strong>for</strong>derung,<br />
die mit nachhaltigen Maßnahmen <strong>for</strong>tzuführen ist.<br />
s u p p l y chain management i /2012 77
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Industrie Management 6/2011<br />
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6/2011<br />
Dezember 2011<br />
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November 2011<br />
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Handelsregister HRB 55327, Tel.: (030) 41 93 83 64, E-Mail: service@gi<strong>to</strong>.de<br />
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Individuelle und<br />
energie effiziente<br />
Oberflächen kontrollsysteme<br />
Dr. Klaus Radermacher, Head of Development, uwe braun <strong>GmbH</strong><br />
Im Bereich der industriell gefertigten Güter, insbesondere<br />
in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie, nimmt die Qualitätskontrolle<br />
und -sicherung einen immer höheren Stellenwert ein. Bereits<br />
zu Beginn des Fertigungsprozesses gilt es, Qualitätsan<strong>for</strong>derungen<br />
zu erfüllen. Werden Oberflächenfehler erst in<br />
späteren Bearbeitungsschritten identifiziert, ist es nur noch<br />
mit hohem Aufwand bzw. zum Teil gar nicht mehr möglich,<br />
diese Fehler zu beseitigen.<br />
Aus diesem Grund setzen bereits zahlreiche Au<strong>to</strong>mobilhersteller<br />
die innovativen Oberflächenkontrollsysteme<br />
der uwe braun <strong>GmbH</strong> zur Qualitätsbewertung<br />
ein. Aktuell wird die visuelle Oberflächenkontrolle durch<br />
besonders geschulte Mitarbeiter durchgeführt, weswegen<br />
eine optimale Beleuchtung der Oberfläche essentiell<br />
ist. Zum Einsatz kommen hier besondere Leuchten, die<br />
„OberflächenKontrollOptiken“ (OKO) der uwe braun<br />
<strong>GmbH</strong>. Durch die patentierte Konstruktion dieser Leuchten<br />
werden die Mitarbeiter des Qualitätsmanagements<br />
dabei unterstützt, die Defekte der Oberflächen besser<br />
und schneller zu erkennen. Ein weiterer, wichtiger Aspekt<br />
bei der Qualitätskontrolle des Au<strong>to</strong>mobils ist die<br />
Farbabmusterung (ColorMatching). Die Karosse eines<br />
Fahrzeugs ist ein Gefüge aus vielen Teilkomponenten,<br />
welche in der Regel durch Zulieferer an unterschiedlichen<br />
Produktionsstandorten hergestellt werden. Ziel<br />
ist es, alle extern produzierten Einzelteile in ein farblich<br />
einheitliches Gesamtgefüge zu integrieren. Durch die<br />
komplexen Rezepturen der Farbpigmente und Lackierungen<br />
werden nicht alle hergestellten Komponenten<br />
farblich passend produziert. So erscheinen einzelne<br />
Produktteile unter Kunstlicht im Werk farblich passend<br />
zu den übrigen Karossenbestandteilen, jedoch können<br />
sie unter Tageslichtbedingungen farblich abweichen.<br />
Mittels der „ColorMatching-Systeme“ der uwe braun<br />
<strong>GmbH</strong> lassen sich durch die Veränderung der Farbtemperatur<br />
zwischen 2.700 und 6.500 Kelvin verschiedene<br />
Tageslichtsituationen simulieren. Die dadurch sichtbaren<br />
Farbabweichungen können zeitnah und durch effektiv<br />
eingeleitete Prozesskorrekturen behoben werden. Durch<br />
den Einsatz der Oberflächenkontrollsysteme ist es möglich,<br />
eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten und<br />
somit am Ende des Produktionsprozesses ein makelloses<br />
Produkt auszuliefern.<br />
Referent<br />
DR. KLAUS RADERMACHER<br />
war nach der Promotion<br />
am Institut für Schicht- und<br />
Ionen technik bei Philips in<br />
den Niederlanden tätig. Anschließend<br />
verantwortete er<br />
bei Siemens in China die<br />
Abteilung für digitale Hardwareentwicklung,<br />
welche er<br />
später als Senior Manager<br />
bei BenQ Mobile China betreute. Derzeit leitet er den<br />
Bereich Entwicklung und Konstruktion bei der uwe<br />
braun <strong>GmbH</strong>.<br />
uwe braun <strong>GmbH</strong><br />
Lange Felder 6<br />
19309 Lenzen<br />
Tel. +49 38792 985-0<br />
E-Mail: info@uwe-braun.de<br />
www.uwe-braun.de<br />
Unternehmen<br />
Workshop Innovation<br />
Die uwe braun <strong>GmbH</strong> (www.uwe-braun.com) mit Sitz<br />
im brandenburgischen Lenzen ist ein weltweiter Anbieter<br />
optischer Qualitätskontrollsysteme. Spezialisiert auf die<br />
Qualitätskontrolle industriell gefertigter Oberflächen, finden<br />
diese insbesondere in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie Anwendung.<br />
Daneben gehören Farbmesssysteme, Farbabmusterung<br />
(ColorMatching) sowie die industrielle Bildverarbeitung<br />
zu den Kernkompetenzen der uwe braun <strong>GmbH</strong>.<br />
Mit mehreren Tausend weltweit installierten Systemen zur<br />
Oberflächenkontrolle und Farbabmusterung in der Au<strong>to</strong>mobil-,<br />
Stahl-, Möbel-, Kunsts<strong>to</strong>ff-, Keramik- und Papierindustrie<br />
gehört die uwe braun <strong>GmbH</strong> zu den führenden<br />
Anbietern und zeigt weltweit Präsenz mit Vertretungen in<br />
China, USA, Russland, Korea, Indien und Frankreich.<br />
s u p p l y chain management i /2012 79
80<br />
Workshop Innovation<br />
LANXEss:<br />
Innovativ, zuverlässig, flexibel<br />
Hartwig Meier, High Per<strong>for</strong>mance Materials, Vice President of Global Product and Application Development, Lanxess AG<br />
LANXESS: Innovativ, zuverlässig, flexibel<br />
Bei LANXESS widmen sich weltweit mehr als 1.500 Mitarbeiter<br />
dem Megathema Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe – das sind<br />
etwa 13 Prozent der Konzernbelegschaft. Unsere Business<br />
Unit High Per<strong>for</strong>mance Materials (HPM) versorgt mit ihren<br />
Produkten über 600 Kunden in aller Welt, darunter zahlreiche<br />
Unternehmen aus der Au<strong>to</strong>mobil- und Zulieferindustrie.<br />
Damit zählt HPM zu den Top Five auf dem Weltmarkt<br />
für moderne Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe.<br />
Die Business Unit liefert passgenaue Lösungen für<br />
ihre Kunden – oder entwickelt entsprechende Produkte<br />
und Technologien gemeinsam mit ihnen. Dabei können<br />
Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen auf die langjährige<br />
Erfahrung und technologische Expertise unseres<br />
Konzerns vertrauen. Denn LANXESS investiert schon<br />
lange intensiv und gezielt in mark<strong>to</strong>rientierte Forschung<br />
und Entwicklung.<br />
Neben unserer weltweiten Fertigung verfügen wir<br />
zwischen Atlantik und Pazifik über fünf F&E-Labore mit<br />
insgesamt 122 Mitarbeitern. Von der Molekül- bis zur Anwendungsentwicklung<br />
gilt auch für sie, dass vor allem<br />
die Nähe zu ihren Kunden den Fokus ihrer Aktivitäten<br />
bestimmt. Denn LANXESS konzentriert sich vor allem auf<br />
Innovationen, die in den nächsten Jahren tatsächlich gebraucht<br />
werden – und die für die Wertschöpfung unserer<br />
Kunden von zentraler Bedeutung sind.<br />
Wir sind ein innovativer, zuverlässiger und flexibler<br />
Partner, der schnell entscheidet – und liefert. Zwei Stärken<br />
zeichnen die Business Unit HPM besonders aus: exzellente<br />
Premium-Produkte und Technologieführerschaft. Und das<br />
gilt für alle Stufen des Entwicklungsprozesses und der<br />
Wertschöpfungskette.<br />
Unsere Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe sind hochspezialisierte<br />
Produkte – besser bekannt unter ihren Markennamen:<br />
Durethan ® und Pocan ® . Beide Namen stehen seit vielen<br />
Jahren für Kunsts<strong>to</strong>ffe von höchster Zuverlässigkeit und<br />
Belastbarkeit. Durethan ® auf Basis des Polymers Polyamid<br />
6, Pocan ® auf Basis von Polybutylentherephthalat.<br />
Eingesetzt werden Durethan ® und Pocan ® beispielsweise<br />
bei der Herstellung moderner Hybrid-Front-Ends oder für<br />
die Produktion von Kunsts<strong>to</strong>ffteilen im Mo<strong>to</strong>rraum. Immer<br />
dort also, wo höchste Beanspruchung die Regel ist – sei es<br />
durch Hitze, Abrieb oder physikalische Krafteinwirkung<br />
von außen. Stichwort: Crash-Sicherheit.<br />
Ein weiteres Beispiel für die technologische Expertise<br />
und hohe Innovationskraft von LANXESS ist HiAnt ® .<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
HARTWIG MEIER hat nach<br />
seiner Werkzeug macherausbildung<br />
erfolgreich ein<br />
Maschinenbaustudium an<br />
der Universität Paderborn<br />
abgeschlossen. Sein Berufsstart<br />
führte ihn 1980 zur<br />
BAYER AG in Lever kusen,<br />
wo er verschiedene Positionen<br />
im Bereich der Anwendungstechnik<br />
Kunsts<strong>to</strong>ffe innehatte. Mit Ausgründung<br />
der Lanxess AG übernahm er die weltweite Verantwortung<br />
für die Produkt- und Anwendungs entwicklung<br />
der Business Unit High Per<strong>for</strong>mance Materials (Kunsts<strong>to</strong>ffe)<br />
in Dormagen.<br />
LANXESS AG<br />
Rodrigo Henriquez<br />
Corporate Communications<br />
Direc<strong>to</strong>r Market Communications<br />
Tel. +49 214 30 53501<br />
E-Mail: rodrigo.henriquez@lanxess.com<br />
www.lanxess.com<br />
Unter dem Markennamen HiAnt ® beliefern wir unsere<br />
Partner nicht einfach mit einem Granulat – sondern<br />
mit einem umfassenden technologischen Know-how-<br />
Paket, das seinesgleichen sucht. Wie bei einem Puzzle<br />
greifen dabei alle Teile ineinander: Schon bevor die<br />
Kunden beispielsweise ein bestimmtes Produkt bei<br />
uns bestellen, besprechen unsere Ingenieure mit deren<br />
Fachleuten, welche Materialan<strong>for</strong>derungen genau bestehen:<br />
Was exakt muss das spätere Bauteil unter realen<br />
Betriebsbedingungen „können“?<br />
Aber wir können nicht nur Karrosserie und Mo<strong>to</strong>r: Auch<br />
in der Produktion von Kunsts<strong>to</strong>ffen für Anwendungen der<br />
Elektro- und Elektronikindustrie kennen wir uns bestens<br />
aus. Ein Know-how, das angesichts des Trends zur Elektromobilität<br />
auch für unsere Kunden in der Au<strong>to</strong>mobil- und<br />
Zulieferindustrie immer wertvoller wird.
Workshop Innovation<br />
management von Innova-<br />
tionen: Globales Lieferanten-<br />
netzwerk als Erfolgsfak<strong>to</strong>r?<br />
Henning Küll, Leiter Kommunikation Europa, Ticona <strong>GmbH</strong><br />
Die Zukunft des Au<strong>to</strong>mobilbaus gehört alternativen<br />
Antrieben – und leistungsstarken, leichten Werks<strong>to</strong>ffen.<br />
Für Verbraucher, Hersteller und Umwelt lassen sich so<br />
die gegenwärtigen Trends ökonomisch und ökologisch<br />
sinnvoll umsetzen sowie neue Features entwickeln bzw.<br />
bestehende Anwendungen weiter optimieren. Dies er<strong>for</strong>dert<br />
ein konstantes Innovationsniveau – sowohl im<br />
Unternehmen selbst als auch in der Zusammenarbeit mit<br />
unseren Kunden . Reichte es vor wenigen Jahren aus, ein<br />
Au<strong>to</strong> mit den Kriterien schnell, schön und preiswert auf<br />
den Markt zu bringen, müssen die Fahrzeuge heutzutage<br />
vor allem eines sein: sparsam und umweltfreundlich.<br />
Effizienz ist nicht nur beim Fahrzeug selbst, sondern bereits<br />
während dessen Herstellung wichtig. Dafür müssen<br />
die verwendeten Materialien nicht nur in der Anwendung,<br />
sondern auch in der Verarbeitung, mit den steigenden<br />
An<strong>for</strong>derungen Schritt halten. Dies kann nur durch<br />
einen ständigen, bewusst gelenkten Fluss von In<strong>for</strong>mation<br />
zwischen uns und unseren Kunden gewährleitet werden<br />
– die dann in unseren Entwicklungsabteilungen zu innovativen<br />
Material lösungen geschmiedet werden. Dabei<br />
denken wir jedoch weit über die An<strong>for</strong>derungen von<br />
heute hinweg. Wir entwickeln schon heute Materialien,<br />
die sich an den An<strong>for</strong>derungen gesellschaftlicher Megatrends<br />
von morgen orientieren. Gleichzeitig ermöglichen<br />
wir diese und sind so als Unternehmen sowohl aktiv als<br />
auch reaktiv untrennbar in den globalen, technischen<br />
Innovationsprozess eingewoben und tragen diesen mit.<br />
Unserer globalen Präsenz als Lieferant kommt dabei eine<br />
tragende Rolle zu. Innovativ kann nur der Lieferant sein,<br />
der nahe beim Kunden ist und seine An<strong>for</strong>derungen und<br />
Probleme kennt. Uns zeichnet unsere Nähe zum Kunden<br />
aus – räumlich durch globale Präsenz, marktwirtschaftlich<br />
durch Beratung und Betreuung entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette und zeitlich durch die Bereitstellung<br />
innovativer Lösungen heute und morgen. Unser breites<br />
Produkt-Portfolio ermöglicht es uns, mit unseren Kunden<br />
in jedem Schritt des Wertschöpfungsprozesses zusammenzuarbeiten.<br />
Wir sind weltweit Marktführer in Acetalpolymeren,<br />
flüssigkristallinen Polymeren, lang faserverstärkten<br />
Thermoplasten und ultrahochmolekularem Polyethylen und<br />
haben eine starke Position im Markt der weiteren Thermoplasten.<br />
Weltweit arbeiten etwa 1.600 Mitarbeiter in der<br />
Referent<br />
HENNING KÜLL arbeitete<br />
nach seinem Masterabschluss<br />
in Politik, Geschichte und<br />
Französisch an der Albert-<br />
Magnus-Universität Köln<br />
und der anschließenden<br />
Ausbildung zum Journalisten<br />
und PR-Manager an<br />
der Management Akademie<br />
in Essen zunächst für das<br />
Innenministerium Nordrhein-Westfalen. Seit nun fünf<br />
Jahren vertritt er als Kommunikationsleiter Europa den<br />
Kuns<strong>to</strong>ffhersteller Ticona.<br />
Ticona <strong>GmbH</strong><br />
Henning Küll<br />
Am Unisys-Park 1<br />
D-68543 Sulzbach<br />
Tel. +49 69 450091797<br />
E.Mail: henning.kuell@ticona.de<br />
www.ticona.de<br />
Polymerproduk tion, in Compoundier anlagen sowie in<br />
Labors und Design-Zentren. Unsere Kunden schätzen besonders<br />
die Hochwertigkeit unserer Materialien sowie unsere<br />
lösungsorien tierte Arbeitsweise. Aus diesem Grund<br />
werden unsere Produkte in zahlreichen Schlüsselmärkten<br />
von Designern und Ingenieuren eingesetzt, u. a. im Au<strong>to</strong>mobilbau,<br />
bei Haushaltsgeräten, in der In<strong>for</strong>mationstechnologie,<br />
bei Konsumgütern und Freizeitprodukten, in<br />
der Industrie, in der Medizin und im Gesundheitswesen.<br />
Ticona operiert zudem auf der Grundlage der Responsible<br />
Care-Initiative. Das bedeutet, dass wir verantwortlich<br />
zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit unserer Kunden<br />
und Mitarbeiter und der Umwelt handeln.<br />
s u p p l y chain management i /2012 81
82<br />
Dinner speech<br />
Nachhaltiger<br />
Wettbewerbsvorteil durch<br />
supply chain management<br />
Barbara Kux, Mitglied des Vorstands, Siemens AG<br />
Es gibt Erfolgsfak<strong>to</strong>ren für Unternehmen, die man auf<br />
den ersten Blick nicht als solche erkennt. Supply Chain<br />
Management und Nachhaltigkeit sind zwei davon.<br />
Der Blick auf das aktuelle Weltgeschehen zeigt, dass viele<br />
Krisen auf mangelnde Nachhaltigkeit zurückzu führen sind.<br />
Insbesondere bei der Ressourcennutzung fehlt nachhaltiges<br />
Denken, denn die Menschheit nutzt mehr natürliche<br />
Ressourcen, als ihr zur Verfügung stehen: Sie verbraucht<br />
bereits heute die Kapazität von 1,6 Planeten.<br />
Dieses Beispiel macht deutlich, dass Nachhaltigkeit<br />
eine der Kernaufgaben unserer Zeit ist. Für Siemens ist<br />
Nachhaltigkeit nicht nur ein ethisches Grundprinzip des<br />
wirtschaftlichen Handelns, sondern eine große Chance für<br />
den wirtschaftlichen Erfolg. Nachhaltigkeit ist bei Siemens<br />
ein „Hidden Champion“, ähnlich wie das Supply Chain<br />
Management . In den vergangenen Jahren wurden diese<br />
Hidden-Champions konsequent entfaltet. Heute tragen<br />
diese beiden Felder maßgeblich zum Unternehmenserfolg<br />
bei.<br />
Supply Chain ist ein starker Hebel<br />
Die Supply Chain spielt bei Siemens nicht nur unter Kostengesichtspunkten<br />
eine zunehmend wichtigere Rolle. Sie<br />
umfasst Prozesse und Strukturen rund um die Lieferkette,<br />
mit denen ein Unternehmen auf lange Sicht seinen Führungsanspruch<br />
und seine Wettbewerbsfähigkeit ausbauen<br />
kann. Siemens arbeitet kontinuierlich daran, die Supply<br />
Chain in allen ihren Stufen auf Weltklasse-Standard weiterzuentwickeln.<br />
Dazu gehört etwa das frühzeitige Einbinden von Lieferanten<br />
in die Produktentwicklung, um deren Innovationskraft<br />
zu nutzen, aber auch um Produktionsverfahren<br />
zu optimieren und Qualität schon zu sichern, bevor eingekauftes<br />
Material bei den Siemens-Werken angeliefert wird.<br />
Zu den Maßnahmen gehört auch eine stärkere Präsenz in<br />
den aufstrebenden Wachstumsmärkten – sowohl, was die<br />
Lieferantenstruktur als auch was die Absatzmärkte betrifft.<br />
Darüber hinaus strebt Siemens eine „grüne“ Supply Chain<br />
an. Die Entwicklung geht von einem traditionellen Einkauf<br />
mit reinem Kostenfokus über eine wer<strong>to</strong>rientierte Supply<br />
Chain hin zu einem Wertschöpfungsnetz, in dem alle Komponenten<br />
und Teilnehmer voll integriert sind.<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referentin<br />
BARBARA KUX ist seit 2008<br />
Mitglied des Vorstands der<br />
Siemens AG. Sie leitet das<br />
konzernweite Supply Chain<br />
Management und ist als<br />
Chief Sustainability Officer<br />
verantwortlich für die Nachhaltigkeitsstrategie<br />
des Unternehmens.<br />
Sie gehört zum<br />
Kreis der Global Leader of<br />
Tomorrow des World Economic Forums und ist Mitglied<br />
im Aufsichtsrat von Total S.A., Frankreich.<br />
Siemens AG<br />
Corporate Supply Chain Management<br />
Wittelsbacherplatz 2, 80333 München<br />
Tel. +49 89 636 00<br />
E-Mail: info@siemens.com<br />
www.siemens.com<br />
Netzwerke treten gegen Netzwerke an<br />
Wir erleben einen Paradigmenwechsel: Gestern traten<br />
im Wettbewerb Firmen gegen Firmen an – heute sind es<br />
Netzwerke gegen Netzwerke. Künftig werden jene Unternehmen<br />
an der Spitze liegen, welche die besten Netzwerke<br />
haben. Und es gewinnt derjenige, der gemeinsam mit<br />
seinen Partnern die beste virtuelle Integration erreicht.<br />
Zwei Handlungsfelder sind für Unternehmen also von<br />
zentraler Bedeutung: Ein gutes Supply Chain Management<br />
und eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie. Wettbewerbsfak<strong>to</strong>ren<br />
sind dabei Geschwindigkeit, Flexibilität<br />
sowie der Auf- und Ausbau von Netzwerken. In den letzten<br />
drei Geschäftsjahren konnte Siemens zeigen, dass man auch<br />
in Krisenzeiten mit den richtigen Strategien erfolgreich sein<br />
kann. Hidden Champions wurden erkannt, entwickelt und<br />
zu Erfolgsfak<strong>to</strong>ren gemacht.
ZTD-Schichten<br />
Für höchste An<strong>for</strong>derungen<br />
an den Korrosionsschutz<br />
ENGINEERED SURFACES<br />
SilverTouch ®<br />
Es muss nicht immer Chrom<br />
sein, was glänzt ...<br />
s u p p l y chain management i /2012 83<br />
www.impreglon.net
84<br />
Programm<br />
Donnerstag, 14. Juni 2012 Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
Donnerstag, 14. Juni 2012 Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
07.30–09.15<br />
09.15–09.30<br />
09.30–10.00<br />
Check-In<br />
Eröffnung des Kongresses<br />
Prof. Dr. Johannes Walther, Leiter, Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />
Elektromobilität als Treiber für die Vernetzung von Fahrzeugen<br />
Thomas Lieber, Leiter Elektro-Traktion, Technische Entwicklung, Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
■ Globale Rahmenbedingungen und Treiber für Elektromobilität<br />
■ Aktuelle Serienprojekte bei Volkswagen<br />
■ Heraus<strong>for</strong>derungen bei der E-Mobilität, insbesondere bei der Vernetzung von Fahrzeugen<br />
■ Erfahrungen aus den Golf Blue-e-Motion Testflotten weltweit<br />
10.00–10.30 Erwartungen an die Mobilität der Zukunft<br />
10.30–11.00<br />
12.30–13.30<br />
Prof. Dr. Burkhard Göschel, CTO, Magna International<br />
■ Die Gesellschaft im Wandel<br />
■ Auswirkungen auf das Au<strong>to</strong>mobil<br />
■ Connectivity – Hochwertige Unterstützung in jeder Situation?<br />
■ Geschäftsmodelle<br />
Kaffeepause und offizieller Rundgang durch die Fachausstellung<br />
Vortragssaal „Plenum“ Vortragssaal „Forum“<br />
Moderation: Prof. Dr. Hans-Gerhard Seeba,<br />
Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)<br />
11.00–11.30 Materialien und Technologien für<br />
Battery Technology, Value Chain and<br />
energieeffiziente Fahrzeuge<br />
Business Models<br />
Dr. Joachim Simon, Vice President Au<strong>to</strong>motive and Dr.-Ing. Joachim Fetzer, Executive Vice President,<br />
Transportation, Bayer MaterialScience AG<br />
SB LiMotive Co. Ltd., SB LiMotive Germany <strong>GmbH</strong><br />
11.30–12.00 Künftige Verteilung energienaher<br />
PLM im Zusammenspiel mit<br />
Marktrollen im Elektromobilitätsmarkt<br />
Faserverbundtechnologie<br />
Benjamin Teufel, Manager, Energy & Natural Resources, Dr.-Ing. Arne Ostermann, Head of Research &<br />
Consulting, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Technology, Airbus CIMPA<br />
12.00–12.30 Powerline Kommunikation<br />
Elektrische Heizbeschichtungen auf Basis<br />
Lutz Höppner, Global Account Manager,<br />
von Kohlens<strong>to</strong>ff-Super-Kompositen<br />
Altran <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Dr. Walter Schütz, Mitglied der Geschäftsführung,<br />
FutureCarbon <strong>GmbH</strong><br />
Lunch und Besuch der Fachausstellung<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
www.ipm-scm.com/IFO<br />
Moderation: Prof. Dr. Gert Bruche,<br />
Institut für Produktionsmanagement (<strong>IPM</strong>)
www.ipm-scm.com/IFO<br />
14. INDUSTRIEFORUM<br />
Programm<br />
WOLFSBURG 2012<br />
13.30–14.00 Safe electric s<strong>to</strong>rage: New generation<br />
Mit Innovation neue Geschäftsfelder<br />
of supercap<br />
erschließen am Beispiel Carbonfaser<br />
Philippe Sonntag, Vice President <strong>for</strong> Science,<br />
Dr. Kersten Link, Technischer Vorstand,<br />
Hutchinson <strong>GmbH</strong><br />
Eisenmann AG<br />
14.00–14.30 Innovative Werks<strong>to</strong>ffe öffnen neue Wege Unterstützung der Elektromobilität durch<br />
zum Leichtbau und den nachhaltigen<br />
Lasermaterialbearbeitung im Leichtbau<br />
Einstieg in die Elektromobilität<br />
Dietmar Wagner, Geschäftsführer,<br />
Dr. Gerd Wingefeld, Mitglied des Vorstands,<br />
SGL Carbon AG<br />
Jenoptik Au<strong>to</strong>matisierungstechnik <strong>GmbH</strong><br />
11.00–14.30<br />
14.30–15.00<br />
15.00–15.30<br />
15.30–16.00<br />
16.00<br />
Wissenschaftssymposium<br />
Begrüßung und Einleitung<br />
Thomas Bernstein, Leiter Vorstandsbüro Konzernbeschaffung,<br />
Volkswagen AG<br />
■ Decision quality in cross-functional<br />
purchasing teams<br />
Claudia Wagner, Dok<strong>to</strong>randin,<br />
WHU – Ot<strong>to</strong> Beisheim School of Management<br />
■ Megatrends 2021 and their implications<br />
<strong>for</strong> supply management: a critical view<br />
Niels Pulles, Dok<strong>to</strong>rand,<br />
University of Twente<br />
Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung<br />
Best Cost Sourcing im Kontext von Globalisierung, Nachhaltigkeit und Innovationen<br />
Dr. Stefan Sommer, Vorsitzender des Vorstands (ab Mai 2012), ZF Friedrichshafen AG<br />
■ Entwicklung der weltweiten Warenströme und deren Auswirkungen<br />
■ Synergiepotenziale als Strategieelemente – Jenseits der Volumenbündelung<br />
■ Elemente der Kostenführerschaft im Volumen- und Premiumsegment<br />
■ Erfolgsbeitrag der Einkaufs- und Lieferantenfrüheinbindung in den Innovationsprozess<br />
Hype oder Crash – die Zukunft der E-Mobilität<br />
Dirk Hornickel, Leiter Konzernbeschaffung Powertrain, Volkswagen Aktiengesellschaft<br />
■ Die Entwicklungsschritte der E-Mobilität<br />
■ Die An<strong>for</strong>derungen der Kunden an das Fahrzeug von morgen<br />
■ Die Energiewende und Ihre Folgen für die E-Mobilität<br />
■ Bedeutung und Einfluss des Staates für den au<strong>to</strong>mobilen Wandel<br />
Closing Adress<br />
Prof. Dr. Johannes Walther, Institutsleiter, <strong>IPM</strong><br />
Moderation<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Ulli Arnold,<br />
Universität Stuttgart<br />
■ Lieferantenintegration in Produktionsanläufen<br />
Jan-Philipp Ehlers, Dok<strong>to</strong>rand, Au<strong>to</strong>Uni,<br />
Volkswagen AG<br />
■ Offshore-Sourcing in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
Michael Strempel, Dok<strong>to</strong>rand, Au<strong>to</strong>Uni,<br />
Volkswagen AG<br />
s u p p l y chain management i /2012 85<br />
Programmänderungen vorbehalten!
86<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
Rahmenbedingungen<br />
der Elektromobilität<br />
Thomas Lieber, Leiter Elektro-Traktion, Technische Entwicklung, Volkswagen AG Wolfsburg<br />
Die globalen Rahmenbedingungen wie der Klimawandel,<br />
die Verknappung der fossilen Brenns<strong>to</strong>ffe und die<br />
Urbanisierung er<strong>for</strong>dern ein ganzheitliches Umdenken bezüglich<br />
des Individualverkehrs. Das gesetzte Ziel zur Begrenzung<br />
der Erderwärmung um 2 °C bis zum Jahr 2050<br />
und der damit er<strong>for</strong>derlichen Reduktion der CO 2 -Emissionen<br />
stellen die Mobilitätskonzepte der Zukunft vor neue<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen.<br />
Elektro-Fahrzeuge können hier einen wertvollen Beitrag<br />
leisten, vorausgesetzt der eingesetzte Strom wird auf regenerative<br />
Weise gewonnen.<br />
Laut Statistik werden 80 % aller Fahrzeuge weniger als<br />
60 km pro Tag bewegt. Angesichts dieser Tatsache wird<br />
deutlich, daß die in 2013 eingeführten Volkswagen Elektro<br />
fahrzeuge mit Reichweite von ca. 150 km den überwiegenden<br />
Teil der individuellen Mobilität abdecken können.<br />
Damit können diese wesentlich zu einer Reduzierung der<br />
Lärm- und Abgasemissionen vor allem in den Metropolen<br />
und Ballungsgebieten beitragen.<br />
Neue Heraus<strong>for</strong>derungen und<br />
Handlungsfelder<br />
Hinsichtlich des Einstiegs in die flächendeckende Elektromobilität<br />
stellt sich Volkswagen einer ganzen Reihe von<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen, die weit über die bloße Entwicklung<br />
und Produktion von E-Fahrzeugen hinausgehen. Hier wäre<br />
die Entwicklung innovativer, mobiler Online-Dienste und<br />
neuer, effizienter Mobilitätskonzepte aber auch die Integration<br />
regenerativer Energie zu nennen.<br />
Die Elektro-Au<strong>to</strong>s von Volkswagen werden zukünftig<br />
stärker untereinander und mit ihrer Umwelt vernetzt sein.<br />
Dies führt nicht nur für den Kunden zu einer deutlichen<br />
Kom<strong>for</strong>tsteigerung, sondern dient auch einer reichweitenoptimierten<br />
Fahrzeugverfügbarkeit. Der Fahrer erhält<br />
über das auf seiner Route vorausliegende Verkehrsgeschehen<br />
einen deutlich aktuelleren Überblick und kann damit<br />
rechtzeitig wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen. Darüber<br />
hinaus wird er zukünftig in die Lage versetzt werden,<br />
die besonders in den Metropolen überlastete Verkehrsinfrastruktur<br />
effizienter zu nutzen, was ebenfalls zu einer<br />
Reduzierung des Verkehrsaufkommens führt.<br />
Hinsichtlich der regenerativen Stromerzeugung beschränkt<br />
Volkswagen sein Engagement nicht nur auf<br />
diverse Partnerschaften und Kooperationen mit Stromer-<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
THOMAS LIEBER, Jahrgang<br />
1965, begann seine berufliche<br />
Laufbahn als Leiter Einkauf<br />
bei Philips Electronics.<br />
1999 wechselte er zu Audi<br />
nach Ingolstadt. Bis 2010 verantwortete<br />
er dort diverse<br />
Managementpositionen im<br />
Einkauf, Kundendienst und<br />
in der Technischen Entwicklung.<br />
Im Jahre 2010 wurde Herr Lieber als Leiter der<br />
Elektro-Traktion der Marke Volkswagen nach Wolfsburg<br />
berufen.<br />
Volkswagen AG Wolfsburg<br />
Berliner Ring 2<br />
38440 Wolfsburg<br />
Tel. +49 5361 9-37769<br />
E-Mail: thomas.lieber@volkswagen.de<br />
zeugern, sondern investiert in den Ausbau regenerativer<br />
Energien. Das Unternehmen beteiligt sich direkt an Wind-<br />
und Wasserkraftwerken – zum Beispiel in Emden oder<br />
Brasilien. Im Rahmen der Flottenerprobungen hat Volkswagen<br />
„grünen Strom“ in einem Gesamtpaket mit dem<br />
Au<strong>to</strong> angeboten und prüft derzeit Optionen zur weiteren<br />
Fortführung dieses Konzeptes. Das Thema Elektromobilität<br />
wird von uns ganzheitlich gedacht und umfasst nicht<br />
nur Fahrzeug und Infrastruktur, sondern zielgruppengerechte<br />
Mobilitätsdienstleistungen sowie die Integration<br />
regenerativer Energie. Um all diese Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
meistern zu können, hat Volkswagen 2011 den Startschuss<br />
für den Elektrocampus auf dem Werksgelände in Wolfsburg<br />
gegeben. Hier wird die gesamte Kompetenz in den<br />
Bereichen Elektrik, Elektronik und Elektro-Traktion gebündelt.<br />
In diesem Kompetenzcenter werden über 1.700<br />
Menschen arbeiten.
Erwartungen an die<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
mobilität der Zukunft<br />
Prof. Dr. Burkhard Göschel, Chief Technology Officer, Magna International<br />
Die Gesellschaft im Wandel<br />
Das Verlangen der Menschen nach Wohlstand und das<br />
steigende Bevölkerungswachstum, vor allem in Städten und<br />
stadtnahen Gebieten, sind die Triebfedern für die enormen<br />
Zuwachsraten der Mobilität in Wachstumsmärkten wie<br />
China und Indien. Dabei werden die Bedingungen der neuen<br />
Megacities das Umfeld der Mobilität völlig neu beschreiben.<br />
Es ergeben sich aus den global unterschiedlich ausgeprägten<br />
sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbe dingungen<br />
und Trends für die Zukunft unterschiedliche Szenarien ,<br />
welche von „kosteneffizienter Mobilität“ bis zur „Premiumklasse<br />
der Mobilität“ mit „Lifestyle Elementen“ und<br />
„Zero Emission “ reichen werden. Connectivity gewinnt in<br />
allen Lebensbereichen an Bedeutung. „Always on“ ist ein<br />
wesentlicher Schlüssel zur Tür in die Zukunft, sowohl für<br />
den Endkunden als auch für die zukünftigen Beteiligten.<br />
Auswirkungen auf das Au<strong>to</strong>mobil<br />
Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie steht insgesamt vor einem<br />
Wandel . Aus den Erwartungen der Gesellschaft sind zwei<br />
Fak<strong>to</strong>ren wesentlich: der Wechsel in der Antriebstechnologie<br />
und der zunehmende Grad der Vernetzung.<br />
Bei den Antriebstechnologien weist der Weg zu effizienten<br />
aber gleichzeitig kostenverträglichen Systemen, die über<br />
Hybridsysteme wie Plug in Hybrid oder kosteneffiziente<br />
Hybridsysteme dargestellt werden. Das reine Elektro fahrzeug,<br />
insbesondere mit eigener, spezifischer Architektur,<br />
wird in den Ballungszentren zum Bestandteil der Mobilitätskonzepte<br />
werden. Hier gilt es, die Effizienz der Systeme<br />
maßgeblich zu steigern. Durch die steigende Elektrifizierung<br />
des Gesamtsystems Fahrzeug ergibt sich die zunehmende<br />
Bedeutung der In<strong>for</strong>mations- und Kommunikationstechnologie<br />
(IKT) für die Mobilität der Zukunft.<br />
Connectivity – Hochwertige Unterstützung<br />
in jeder Situation?<br />
IKT im Fahrzeug und das Zusammenspiel von Internet<br />
und Fahrzeug ermöglichen einen neuen Zugang zu Mobilität.<br />
Es werden durch Connectivity immer mehr Endkunden-<br />
relevante Funktionen und Funktionalitäten realisiert, wie<br />
eine weitere Steigerung der Effizienz des Fahrzeugeinsatzes ,<br />
aktive Sicherheit sowie Fragen der persönlichen Wünsche<br />
des Fahrers zu der Einbindung in das Umweltgeschehen.<br />
Durch die Vernetzung des Fahrzeuges ergeben sich auch<br />
Referent<br />
PROF. DR.-ING. BURK-<br />
HARD GÖSCHEL war in den<br />
Jahren 2000 bis 2006 als Vorstand<br />
der BMW Group verantwortlich<br />
für die Ressorts<br />
Forschung, Entwicklung und<br />
Einkauf. Seit 2007 ist er CTO<br />
des Zulieferkonzerns Magna<br />
International.<br />
Prof. Dr. Burkhard Goeschel<br />
MAGNA International<br />
Magna-Straße 1, A-2522 Oberwaltersdorf<br />
Tel. +43 2253 600 1411<br />
E-Mail: burkhard.goeschel@magna-europe.com<br />
www.magna.com<br />
neue An<strong>for</strong>derungen an die Schnittstelle zwischen Mensch<br />
und der Maschine Fahrzeug, die als neuartige Platt<strong>for</strong>m für<br />
eine vernetzte Welt gesehen werden kann. Daraus entstehen<br />
neue Möglichkeiten und Handlungsfelder in der Systemarchitektur<br />
des Fahrzeuges mit neuer Gestaltung von Bedienung<br />
und Anzeigen. Daneben wird die Leistungs fähigkeit<br />
der Software und das dazu notwendige Know-how einen<br />
wesentlichen Beitrag in der Wertschöpfung zu einem zum<br />
Endkunden orientierten Service darstellen.<br />
Geschäftsmodelle<br />
Die Geschäftsmodelle werden sich dadurch in der Zukunft<br />
verändern. Die Kommunikation der Mobilitätsteilnehmer<br />
mit der Außenwelt wird neue Spieler in die Welt<br />
der Mobilität bringen, die die Schwerpunkte der Wertschöpfung<br />
und die Innovationsgeschwindigkeit ihren Erfahrungen<br />
anpassen. Deren Geschäftsmodelle beruhen auf dem<br />
Management von Daten. Über diese Schiene sind weitere<br />
funktionale Erweiterungen für den Endkunden vorstellbar.<br />
Der Mensch rückt in den Mittelpunkt von Service und<br />
Zahlungsstrom. Die bestimmenden Fak<strong>to</strong>ren der Indus trie<br />
werden Einfachheit, Robustheit, Geschwindigkeit, Grad<br />
der Vernetzung und Echtzeitfähigkeit sein.<br />
s u p p l y chain management i /2012 87
88<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
materialien und<br />
Technologien für Energie-<br />
effiziente<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Fahrzeuge<br />
Dr. Joachim Simon, Vice President Au<strong>to</strong>motive and Transportation, Bayer MaterialScience AG<br />
Neue Kunsts<strong>to</strong>ffe sind selten geworden und neue<br />
Eigen schaftsprofile umso mehr. Energieeffizienz in der<br />
Herstellung und dem Gebrauch ist daher mittlerweile<br />
neben der ubiquitären Kostenbetrachtung der wesentliche<br />
Motivations fak<strong>to</strong>r für Innovationen bei Kunsts<strong>to</strong>ffmaterialien,<br />
Systemlösungen und deren Verarbeitungstechnologien<br />
für Au<strong>to</strong>mobile und Transportfahrzeuge.<br />
Die Bayer MaterialScience AG entwickelt seit Jahrzehnten<br />
in den Werks<strong>to</strong>ffklassen der Polyurethane und Polycarbonate<br />
auf globaler Basis industriespezifische Teile- und<br />
Systemlösungen in Form von Lackrohs<strong>to</strong>ffen, Reaktivbausteinen,<br />
technischen Thermoplasten sowie Platten-und<br />
Folienhalbzeugen .<br />
Während die Materialien für wasserbasierte und<br />
lösungsmittelarme PUR-Lacke ebenso wie umweltfreundliche<br />
Schaumsysteme heute technologischer Au<strong>to</strong>mobilstandard<br />
geworden sind, stehen thermoplastbasierte<br />
LED-Beleuchtungssysteme und Lichtleiter im Innen- und<br />
Außenraum der Fahrzeuge noch in einer steilen Wachstumskurve.<br />
Die Material- und Verarbeitungstechnologieentwicklungen<br />
bestimmen hierbei letztlich die Dauergebrauchseigenschaften,<br />
Designan<strong>for</strong>derungen, optischen An<strong>for</strong>derungen sowie<br />
die Erfüllung der konstruktiven Bedingungen wie Wärmestandfestigkeit<br />
und Wärmeableitung dieser energieeffizienten<br />
Beleuchtungstechnologie.<br />
Produktionszykluszeiten bei Kunsts<strong>to</strong>fflinsensystemen<br />
werden durch neue Verarbeitungskonzepte serientauglich<br />
verkürzt.<br />
Gewichtsersparnis, Wärmeisolationsvorteile, Design-<br />
und Integrationsoptionen er<strong>for</strong>dern transparente Polycarbonat-Verscheibungssysteme<br />
(„glazing“) im Seiten- und Heckbereich,<br />
besonders aber in integrierten Dachsystemen. Eine<br />
komplett integrierte „all-in-one“ Heckklappen-Studie von<br />
Bayer zeigte hierbei erstmals das Maximum der Integration<br />
von Heckfunktionen in einer gleichzeitig transparenten und<br />
schwarz hochglänzenden einteiligen Heckkonstruktion.<br />
Verbrauchsgetriebene „lightweight“ Konzeptionen für<br />
zukünftige neue Antriebs<strong>for</strong>men er<strong>for</strong>dern hierbei auch<br />
Außenanbauteile, Dachsystemteile und Dachmodule in<br />
Wagenfarbe und speziell in Hochglanz-Optiken.<br />
Zukunftsfahrzeuge mit ganz oder teilweise elektrifiziertem<br />
Antriebsstrang und Batterien auf Lithium-Ionen-Basis<br />
Referent<br />
DR. JOACHIM SIMON,<br />
Jahrgang 1966, begann seine<br />
industrielle Laufbahn 1994 im<br />
Zentralbereich Forschung der<br />
Bayer AG. Dort übernahm er<br />
eine Bayer AG Holding Stabsstelle<br />
zur Strategieentwicklung<br />
des MaterialScience-<br />
Geschäftes . Seit Ende 2009<br />
verantwortet er in Europa,<br />
Afrika und Lateinamerika als Marketing- und Geschäftssegment-Leiter<br />
das „Au<strong>to</strong>motive and Transportation“<br />
Branchengeschäft der Geschäftseinheit Polycarbonat.<br />
Bayer MaterialScience Aktiengesellschaft<br />
Dr. Joachim Simon<br />
Leverkusen, B207<br />
Tel. +49 214 30 67319<br />
E-Mail: joachim.simon@bayer.com<br />
www.bayermaterialscience.com<br />
werden in zunehmendem Maß als „Elektroartikel“ sowohl<br />
die au<strong>to</strong>mobiltypischen Mechanik-An<strong>for</strong>derungen in einem<br />
sehr breiten Temperaturbereich erfüllen müssen, als auch<br />
während Fahrt- und Ladevorgang Flammschutz-An<strong>for</strong>derungen<br />
Rechnung tragen, die in dieser Form heute noch<br />
nicht im Fokus stehen. Flammgeschützte Batteriegehäusewerks<strong>to</strong>ffe<br />
sowie deren Systemlösungen mit Faser- oder<br />
Mineralverstärkung werden daher an Bedeutung gewinnen.<br />
Während die An<strong>for</strong>derungen für Oberflächenqualitäten<br />
besonders im Innenraum wieder zunehmen, entsteht gleichzeitig<br />
die Forderung nach der Reduktion oder dem Wegfall<br />
von Lackierschritten, sowie die kosteneffiziente Kombination<br />
von Spritzguss und Lackierung (Direct Coating) im<br />
Spritzgusswerkzeug. Neue Verarbeitungs- und Materialentwicklungen<br />
ermöglichen hier Serienlösungen der Zukunft.
Künftige Verteilung<br />
Handhabung von Komplexität<br />
Auf Worte folgen Taten: die Zahl der seriengefertigten<br />
Elektroau<strong>to</strong>s auf dem Markt steigt kontinuierlich. Insbesondere<br />
französische, chinesische und japanische Au<strong>to</strong>mobilkonzerne<br />
haben die Elektromobilität als Wachstumsfeld<br />
definiert und versuchen durch ihren frühen Markteintritt<br />
einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.<br />
Die Tatsache, dass für Elektroau<strong>to</strong>s im öffentlichen Bereich<br />
allerdings (noch) keine annähernd zum vorhandenen<br />
Tankstellennetz vergleichbare Schnellladeinfrastruktur<br />
vorhanden ist, führt dazu, dass das Laden im privaten<br />
und gewerblichen Bereich zu einer interessanten Alternative<br />
wird. Vor diesem Hintergrund <strong>for</strong>miert sich zurzeit<br />
ein Markt, in dem sich Energieversorger, Hersteller<br />
von Ladeinfrastruktur und Hardwarekomponenten (z. B.<br />
Ladekabel, Smart Meter), Installations- und Telekommunikationsunternehmen<br />
sowie weitere Dienstleister positionieren.<br />
Erste Au<strong>to</strong>mobilkonzerne wie z. B. Nissan, Renault,<br />
Daimler und Opel haben bereits nationale und internationale<br />
Kooperationen mit Dienstleistern abgeschlossen,<br />
um ihren Kunden neben dem reinen Elektroau<strong>to</strong> weitere<br />
Dienstleistungen, z. B. eine persönliche Ladeinfrastruktur<br />
für die Garage, bieten zu können.<br />
Über KPMG<br />
KPMG ist ein weltweites Netzwerk von Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Beratungsunternehmen mit 145.000 Mitarbeitern<br />
in 152 Ländern. In Deutschland sind wir an mehr als 20<br />
Standorten vertreten. „Cutting through complexity“, so lautet<br />
unser zentrales Versprechen an unsere Mandanten und<br />
Geschäftspartner. Unser Know-how und unsere breite Aufstellung<br />
über viele Disziplinen hinweg gibt unseren Kunden<br />
Sicherheit. Sicherheit, die sie für das Erreichen ihrer Wachstumsziele<br />
benötigen. Mit KPMG haben sie einen Partner, der<br />
nicht nur geschäftliche Möglichkeiten und Chancen aufzeigt,<br />
sondern auch Wege, um künftige Entwicklungen zu beeinflussen<br />
und die Wachstumsrichtung zu steuern. Aus diesem<br />
Grund haben wir eine Branchenspezialisierung für wesentliche<br />
Sek<strong>to</strong>ren unserer Wirtschaft vorgenommen. Dieses<br />
interdisziplinäre Vorgehen bietet den Mandanten geschäfts-<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
energienaher marktrollen<br />
im Elektromobilitätsmarkt<br />
Benjamin Teufel, Manager Consulting, Energy & Natural Resources, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Referent<br />
BENJAMIN TEUFEL arbeitet<br />
als Manager im Bereich Consulting,<br />
Energy & Natural<br />
Resources für die KPMG in<br />
München. Er besitzt sowohl<br />
mehrjährige Beratungserfahrung<br />
im Energie- und<br />
Au<strong>to</strong>mobilsek<strong>to</strong>r als auch<br />
operative Erfahrung im Bereich<br />
Elektromobilität. Seine<br />
Schwerpunkte sind Strategieentwicklung, Prozessdesign,<br />
Produkt- und Geschäftsentwicklung Elektromobilität.<br />
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Ganghoferstraße 29, 80339 München<br />
Tel. +49 89 9282 1720<br />
E-Mail: bteufel@kpmg.com<br />
www.kpmg.de<br />
bereichsübergreifende Lösungsansätze für individuelle<br />
Frage stellungen, wovon u. a. die Marktteilnehmer in der<br />
Elektromobilitätsbranche profitieren.<br />
ANZEIGENSCHLUSS<br />
Ausgabe Aviation II/2012<br />
9. Ok<strong>to</strong>ber 2012<br />
AVIATION<br />
TM<br />
s u p p l y chain management i /2012 89
90<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
Innovativer Tester für<br />
Ladesäulen und E-Au<strong>to</strong>s<br />
Lutz Höppner, Global Account Manager, Altran <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Altran Interface Tester<br />
In Wolfsburg beschäftigt sich ein Team von Altran mit<br />
einem weiteren essentiellen Technologiekomplex der E-Mobility,<br />
nämlich der standardisierten Lademöglichkeit unterschiedlichster<br />
Batterie- und Ladesysteme. Ziel ist es, eine<br />
landesweite Infrastruktur mit möglichst effizienten Ladesäulen<br />
zu entwickeln.<br />
Ein Entwicklungsteam von Altran hat in Wolfsburg<br />
kürzlich einen Interface-Tester vorgestellt, der an der<br />
Schnittstelle von Elektroau<strong>to</strong> und Ladesäule den Ladevorgang<br />
der Batterie überwachen und regeln kann. Zugleich<br />
wird der Tester das Verhalten von E-Au<strong>to</strong>s beim Laden<br />
simulieren, ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung<br />
der Ladesäulen und damit für die Energieerzeuger<br />
und -anbieter.<br />
Bedeutsam ist diese Erfindung insbesondere – aber bei<br />
weitem nicht ausschließlich – für die großen Au<strong>to</strong>mobilhersteller:<br />
Sie wollen sicherstellen, dass ihre Fahrzeuge von<br />
allen am Markt verfügbaren Ladesäulen geladen werden<br />
können und auch der er<strong>for</strong>derliche Datenaustausch reibungslos<br />
funktioniert. Das Testgerät hilft aber auch Zulieferern<br />
dadurch, dass die von ihnen gelieferten und in E-Au<strong>to</strong>s<br />
verbauten Komponenten später von der Ladesäule erkannt<br />
werden. Auf der anderen Seite simuliert der Tester für die<br />
Hersteller von Lade säulen das Verhalten der E-Au<strong>to</strong>s beim<br />
Ladevorgang. Schließlich möchte jeder Fahrer eines künftigen<br />
„Stromers“ garantiert wissen, dass er seinen Wagen an<br />
allen Ladesäulen auftanken kann.<br />
Unternehmensprofil Altran<br />
Altran wurde 1982 in Paris gegründet und ist das global<br />
führende Beratungsunternehmen für Innovations- und Ingenieurdienstleistungen.<br />
Altran begleitet seine Kunden bei der<br />
Konzeption und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen<br />
und berät seit über 30 Jahren Marktführer aus den<br />
Bereichen Au<strong>to</strong>mobilbau, Energie, Finanzen, Healthcare,<br />
Luft- und Raumfahrt, Schienen- und Transportwesen sowie<br />
Telekommunikation.<br />
Altran deckt mit seinen Beratungsangeboten sämtliche<br />
Stufen der Projektentwicklung ab, von der strategischen<br />
Planung bis hin zur Serienreife und kann dabei auf umfangreiches<br />
Technologie-Know-how aus vier Solutions zurückgreifen:<br />
Innovative Technologies, Sustainability Products,<br />
Sustainability Concepts sowie Sustainability Enterprise Per<strong>for</strong>mance.<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
LUTZ HÖPPNER, Jahrgang<br />
1969, studierte Luft- und<br />
Raumfahrttechnik an der<br />
Hochschule Bremen. Im Jahre<br />
2001 begann er seine Karriere<br />
bei Altran zunächst als Consultant<br />
im Bereich Infotainment.<br />
In 2003 betreute er als<br />
Key Account Manager den<br />
Kunden Audi und übernahm<br />
die Niederlassungsleitung in Stuttgart in 2005 mit<br />
einem persönlichen Fokus auf den Kunden Porsche.<br />
Nach einer Interims-Geschäftsführerschaft in China im<br />
Jahr 2010 übernahm er die Verantwortung als „Global<br />
Account Manager“ für die weltweite Kundenbeziehung<br />
für den Kunden Volkswagen.<br />
The Global Leader in Innovation<br />
and High-Tech Consulting<br />
Altran <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Schiller Straße 20, 60313 Frankfurt am Main<br />
Tel. +49 69 21976770<br />
E-Mail: Lutz.Hoeppner@Altran.com<br />
www.altran.com<br />
Altran beschäftigt derzeit weltweit mehr als 17.000 Mitarbeiter<br />
in über 20 Ländern, darunter 15.000 Consultants, und<br />
betreut über 500 Kunden.<br />
In Deutschland hat Altran über 1.000 Mitarbeiter an<br />
10 Stand orten, die eng in das weltweite Kompetenz-Netzwerk<br />
eingebunden sind. Schwerpunktthemen sind unter<br />
anderem innovative sowie nachhaltige Konzepte im Bereich<br />
Energie, Produktentwicklung und Enterprise Per<strong>for</strong>mance.<br />
Altran Group<br />
The Altran Group was founded in Paris and is now the<br />
European market leader in High Technology and Innovation<br />
Consulting and supports its cus<strong>to</strong>mers in the implementation<br />
of future-oriented projects. Altran achieved a turnover<br />
of € 1 420 m in the business year 2011 and employs <strong>more</strong> than<br />
17,000 staff in offices in <strong>more</strong> than 20 countries.
The energy situation in recent years, marked by rising<br />
fuel prices and lower CO 2 emissions imposed by legislation,<br />
are all fac<strong>to</strong>rs that have pushed au<strong>to</strong>makers <strong>to</strong> develop alternative<br />
energy solutions <strong>to</strong> the engine <strong>for</strong> vehicle traction,<br />
enabling the emergence of hybrid vehicles, a manda<strong>to</strong>ry step<br />
in the coming decades be<strong>for</strong>e the advent of the all-electric<br />
vehicle.<br />
Market <strong>for</strong>ecasts indicate that by 2020, 80 % of the European<br />
vehicles will be hybrid type cars, and <strong>more</strong> than 50 % of<br />
cars will be equipped with a S<strong>to</strong>p & Start system.<br />
Various functions in the car require powerful power supplies<br />
with a high cyclelife. The solutions adopted <strong>to</strong>day are<br />
either Lead or NiMH oversized batteries (bringing about significant<br />
embedded masses and volumes) or supercapaci<strong>to</strong>rs.<br />
We have developed in the research center of Hutchinson<br />
supercapaci<strong>to</strong>rs that offer a high energy density (≥ 6 Wh/kg),<br />
capable of responding <strong>to</strong> the problem of start-restart.<br />
Safety and cost of the systems have been key parameters<br />
in our development, which is the reason why we opted <strong>for</strong> an<br />
aqueous technology. Unlike ace<strong>to</strong>nitrile-based electrolytes<br />
typically used in supercapacitive systems, our aqueous electrolyte<br />
is non-<strong>to</strong>xic, non flammable and non-volatile, which<br />
are undeniable benefits in terms of safety <strong>for</strong> an electrical<br />
energy s<strong>to</strong>rage system embedded in a vehicle. Moreover, the<br />
aqueous medium is also interesting in terms of stability at<br />
higher temperatures.<br />
The aqueous electrolyte is characterized by an accessible<br />
potential window lower than that of organic electrolytes,<br />
from then on the optimization of the electrode capacitance<br />
is one of the key of our high energy density products. Of<br />
course, aqueous media are prone <strong>to</strong> corrosion phenomena,<br />
there<strong>for</strong>e a special attention has paid <strong>to</strong> protect the systems<br />
against corrosion side reactions, improving the aging of the<br />
systems.<br />
Our systems are currently being validated by our cus<strong>to</strong>mers<br />
and partners (OEMs and vehicle manufacturers) <strong>for</strong><br />
energy management applications.<br />
Company<br />
safe electric s<strong>to</strong>rage:<br />
New generation of supercap<br />
Philippe Sonntag, Vice President <strong>for</strong> Science, Hutchinson <strong>GmbH</strong><br />
HUTCHINSON, 100 % subsidiary of Total, is the world<br />
leader in the field of processing and trans<strong>for</strong>mation of elas<strong>to</strong>mers<br />
and thermoplastic elas<strong>to</strong>mers. The company has very<br />
efficient human and material resources <strong>for</strong> the investigation<br />
and development of new products and materials and <strong>for</strong> developing<br />
new technologies in the elas<strong>to</strong>mers and thermoplastic<br />
elas<strong>to</strong>mers processing industry.<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
Referent<br />
After a PhD in Theoretical<br />
Physics obtained in 1995 in<br />
Strasbourg (France), Philippe<br />
Sonntag worked as a research<br />
associate at the Sheffield Hallam<br />
University (UK) and then<br />
at the University of Essen<br />
(Germany), notably on issues<br />
related <strong>to</strong> polymers processing.<br />
Advisor at Goldschmidt<br />
AG in 1997, he joined Hutchinson in 1999 and became<br />
the scientific direc<strong>to</strong>r of the group in 2009.<br />
Hutchinson SA<br />
2 rue Balzac, 75008 Paris<br />
Tel. +33 6 77 00 37 35<br />
E-Mail: philippe.sonntag@cdr.hutchinson.fr<br />
www.hutchinsonworldwide.com<br />
At the heart of the business of Hutchinson, the development<br />
of new materials is an important part of the activity of<br />
the Research Centre and brings undoubtedly a major differentiating<br />
fac<strong>to</strong>r. The innovative „products“ conducted at the<br />
Research Center also extends over a wide range of industrial<br />
applications in the fields of Au<strong>to</strong>motive, Railway or of Aeronautics.<br />
Finally, the process control remains a key fac<strong>to</strong>r of<br />
the decrease of the products cost.<br />
ARCHIV 2001 bis 2012<br />
Download unter<br />
www.ipmscm.com<br />
AUTOMOTIVE<br />
TM<br />
s u p p l y chain management i /2012 91
92<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
Innovative Werks<strong>to</strong>ffe öffnen<br />
neue Wege zum Leichtbau<br />
und den nachhaltigen Ein-<br />
stieg in die Elektromobilität<br />
Dr. Gerd Wingefeld, Mitglied des Vorstands, SGL CARBON SE<br />
Der nachhaltige Einstieg in die Elektromobilität ist ohne<br />
die nächste Technologiestufe des Leichtbaus nicht vorstellbar.<br />
Dabei kommt innovativen Werks<strong>to</strong>ffen eine besondere<br />
Bedeutung zu. Neben der Weiterentwicklung der bisherigen<br />
etablierten Materialklassen, wie Stahl und Leichtmetalle,<br />
eröffnen sich aber hier erstmals Möglichkeiten,<br />
Strukturbauteile aus Karbonfaser-Verbundwerks<strong>to</strong>ffen in<br />
industrielle Großserien einzuführen, um die ehrgeizigen<br />
CO 2 -Reduktionsziele zu erreichen.<br />
Nachdem bereits heute Karbonfaser-Verbundwerks<strong>to</strong>ffe<br />
die Materialklasse der Wahl bei Strukturbauteilen im Luftfahrtbereich<br />
darstellen, stehen wir derzeit am Beginn des<br />
industriellen Einsatzes im Au<strong>to</strong>mobilbereich. Alle namhaften<br />
Hersteller weltweit beschäftigen sich aktuell mit diesem<br />
Werks<strong>to</strong>ff und prüfen dessen Eignung für die Serienfertigung.<br />
Dabei gilt es, entlang der Wertschöpfungskette noch<br />
beträchtliche Entwicklungshürden zu überwinden. Neben<br />
der kostenoptimierten Großserienfertigung von industriellen<br />
Karbonfasern für den au<strong>to</strong>mobilen Bereich steht die Entwicklung<br />
von serientauglichen Fertigungsprozessen mit kurzen<br />
Taktzeiten im Zentrum der Entwicklung. Die er<strong>for</strong>derliche<br />
Pre<strong>for</strong>m-Technologie wird weiter helfen, die Einsatzfak<strong>to</strong>ren<br />
der Karbonfaser zu optimieren und die Verlustmengen<br />
weiter zu minimieren. Hierbei kommt es besonders auf die<br />
enge interdisziplinäre Vernetzung der Entwicklungsarbeiten<br />
von der chemischen Polymerentwicklung als Matrixkomponente,<br />
der Optimierung der Karbonfasern, inklusive der<br />
angepassten Oberflächenaktivierung und Beschichtung in<br />
Verbindung mit textilen Verarbeitungsprozessen bis hin zu<br />
großtechnischen Formgebungsverfahren an. Nur so wird es<br />
gelingen, die heute noch vielfach einem Großserieneinsatz<br />
entgegenstehenden prohibitiven Kosten für Bauteile aus<br />
Karbonfaserverbundwerks<strong>to</strong>ffen deutlich zu reduzieren.<br />
SGL Carbon ist das einzige europäische Unternehmen,<br />
welches heute über die komplette Wertschöpfungskette,<br />
von der organischen Polymerfaser über die Karbonfaser,<br />
und den daraus hergestellten textilen Gelegen als auch den<br />
Verbundwerks<strong>to</strong>ffen verfügt. Neben dem Thema Leichtbau<br />
kommt mit der Einführung der E-Mobilität der Batterieentwicklung<br />
eine besondere Bedeutung zu.<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
DR. GERD WINGEFELD,<br />
Jahrgang 1958, begann<br />
seine berufliche Laufbahn<br />
in der Material<strong>for</strong>schung<br />
der Hoechst AG. Es folgten<br />
mehrere Leitungsfunktionen<br />
im In- und Ausland in den<br />
Bereichen F&E und Operations.<br />
2002 wechselte Gerd<br />
Wingefeld zu SGL Carbon<br />
und ist seit 2008 als Mitglied des Vorstands verantwortlich<br />
für „Technology & Innovation“.<br />
SGL CARBON SE<br />
Rheingaustraße 182 · 65203 Wiesbaden<br />
Tel. +49 611 6029 280<br />
E-Mail: gerd.wingefeld@sglcarbon.de<br />
www.sglgroup.com<br />
SGL Carbon, mit der breiten Kompetenz als Anodenmaterialhersteller<br />
auf Basis von Kohlens<strong>to</strong>ff für Konsumer-<br />
Elektronikprodukte, arbeitet hier mit Partnern an dem<br />
Batterie system der Zukunft. Anodenmaterialien auf Kohlens<strong>to</strong>ff-Basis<br />
werden unserer Überzeugung nach auch für<br />
au<strong>to</strong>mobile Anwendungen die Materialbasis der Zukunft<br />
sein.<br />
Wenn auch heute noch viele Heraus<strong>for</strong>derungen bis zu<br />
einem breiten industriellen Einsatz von Karbonfaser-Verbundwerks<strong>to</strong>ffen<br />
im Au<strong>to</strong>mobilbau zu meistern sind, so<br />
sind wir von SGL Carbon jedoch davon überzeugt, dass<br />
sowohl an Karbonfasern als auch an Kohlens<strong>to</strong>ffwerks<strong>to</strong>ffen<br />
in au<strong>to</strong>mobilen Hochleistungsbatterien für zukünftige<br />
Elektrofahrzeuge kein Weg vorbeiführen wird.
Auch bei optimistischen Elektrofahrzeug-Szenarien wird<br />
der Verbrennungsmo<strong>to</strong>r in den nächsten zwei Dekaden<br />
noch die vorherrschende Antriebstechnologie bleiben. Die<br />
parallele Entwicklung dieser Technologien bedeutet für die<br />
Au<strong>to</strong>industrie eine gewaltige finanzielle und inhaltliche Heraus<strong>for</strong>derung,<br />
was vermutlich nur finanzstarke, innovative<br />
Unternehmen mit langjähriger Au<strong>to</strong>motive-Erfahrung stemmen<br />
können. Es herrscht jedoch Einigkeit unter allen Beteiligten,<br />
dass die Elektrifizierung von Kraftfahrzeugen in den<br />
nächsten Jahren erheblich an Fahrt gewinnen wird, wobei<br />
die Verknappung der Ölressourcen, gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
und die weltweite Urbanisierung die ausschlaggebenden<br />
Fak<strong>to</strong>ren sein werden.<br />
Als Trend zeichnen sich Einfahrtsbeschränkungen bzw.<br />
Mautzahlungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmo<strong>to</strong>ren in<br />
Mega Cities ab, die zukünftig auch auf kleinere Städte ausgedehnt<br />
werden. Neben anderen Themenfeldern wie Infrastruktur,<br />
Smart Cities und Smart Grids kommt der Batterie<br />
eine Hauptrolle zu, um der Elektromobilität zum Durchbruch<br />
zu verhelfen. Dabei setzen die Hersteller weltweit auf<br />
Lithium-Ionen-Batterien als Energiespeicher. Diese Technik<br />
bietet aktuell die besten Entwicklungschancen im Hinblick<br />
auf Energie- und Leistungsdichte, Lebensdauer, Sicherheit,<br />
Kosten und Qualität. Neue Konzepte wie Lithium-Schwefel-<br />
oder Lithium-Luft-Batterien versprechen eine weitere Steigerung<br />
der Energiedichte gegenüber heute um das Fünf- bis<br />
Zehnfache. Um diese Technologien serienreif zu machen, ist<br />
jedoch noch viel Grundlagen<strong>for</strong>schung zu leisten und ein<br />
Serieneinsatz ist deshalb Stand heute nicht vor Mitte der<br />
nächsten Dekade zu erwarten.<br />
Was das Thema Sicherheit betrifft, so wird diese auf der<br />
Ebene des Batteriesystems durch eine optimale Steuerung<br />
bzw. Regelung der Batterie gewährleistet: Strom, Spannung,<br />
Temperatur und Ladezustand werden über das Batterie-<br />
Management -System (BMS) kontinuierlich erfasst und geregelt.<br />
Die Steuerung bzw. Regelung führt darüber hinaus<br />
zu einer maximierten Batterielebensdauer, die für einen wirtschaftlichen<br />
Einsatz unabdingbar ist.<br />
Unter den genannten Schlüsselerfolgsfak<strong>to</strong>ren ist die<br />
Produktionsqualität eine der größten Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
und bringt einen besonders hohen Entwicklungsaufwand<br />
und Know-how-Einsatz mit: Da eine Li-Ionen-Batterie für<br />
Elektrofahrzeuge aus einer Reihenschaltung von vielen<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
speichertechnologie –<br />
Batterien entscheiden über die<br />
Zukunft von Elektromobilität<br />
Dr. Joachim Fetzer, Executive Vice President, SB LiMotive Co. Ltd., SB LiMotive Germany <strong>GmbH</strong><br />
Referent<br />
DR. JOACHIM FETZER übernahm<br />
nach der Promo tion<br />
im Bereich Elektrotechnik<br />
diverse Funktionen, u. a. als<br />
Geschäftsführer der Vec<strong>to</strong>r<br />
Consulting <strong>GmbH</strong>, bei der<br />
Robert Bosch <strong>GmbH</strong> als Abteilungsleiter<br />
sowie als Leiter<br />
des Projekthauses Batterie .<br />
Seit 2008 ist er Executive<br />
Vice President von SB LiMotive und verantwortlich<br />
für Engineering , Quality Management und Corporate<br />
Planning.<br />
SB LiMotive Germany <strong>GmbH</strong><br />
Postfach 300 220<br />
70442 Stuttgart<br />
Tel. +49 711 55320-0<br />
E-Mail: info@de.sblimotive.com<br />
www.sblimotive.de<br />
Einzelzellen besteht, ist eine wesentliche Voraussetzung<br />
für eine hohe Lebensdauer, dass alle Zellen über die gesamte<br />
Betriebszeit gleiche Eigenschaften aufweisen. Hier<br />
ist entscheidend, dass die Zellen mit einer äußerst hohen<br />
Präzision und einer geringen Fertigungs<strong>to</strong>leranz hergestellt<br />
werden.<br />
Nicht zuletzt wird der Erfolg von Elektroau<strong>to</strong>s ganz wesentlich<br />
von ihrem Preis abhängen und die Batterie ist dabei<br />
die teuerste Komponente. Die Batteriekosten können durch<br />
verbesserte Kathoden- und Anodenmaterialien, durch Optimierung<br />
der Fertigungsverfahren sowie eine Standardisierung<br />
der Batteriezellen und dem damit verbundenen Stückzahlfak<strong>to</strong>r<br />
wesentlich reduziert werden.<br />
s u p p l y chain management i /2012 93
94<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
PLm im Zusammenspiel<br />
mit Faserverbundtechnologie<br />
Dr.-Ing. Arne Ostermann, Head of Research & Technology, CIMPA <strong>GmbH</strong><br />
Handhabung von Komplexität<br />
Die Komplexität von Systemen, hängt von der Anzahl<br />
der Elemente, deren Vernetzung den enthaltenen In<strong>for</strong>mationen<br />
sowie den Interaktionen intern als auch mit ihrer<br />
Umgebung ab. Alle industriellen Bereiche werden heute<br />
durch In<strong>for</strong>mationssysteme unterstützt, um mit komplexen<br />
Systemen mit eingebetteter Intelligenz immer weitreichendere<br />
Aufgaben zu erfüllen. Die Komplexität der Lösungen,<br />
in Verbindung mit unterschiedlicher Herkunft und Entstehungszeitpunkten,<br />
verhindert per se singuläre Gesamtsysteme<br />
– und erzwingt eine Vielzahl von Komponenten, die<br />
optimal zusammenwirken.<br />
In der Produktentwicklung werden heute produktrelevante<br />
In<strong>for</strong>mationen konsequent erfasst und den Beteiligten<br />
stets aktuell und an jedem Standort effizient bereitgestellt.<br />
Das Ziel ist die Vermeidung unproduktiver Tätigkeit<br />
und die Parallelisierung von Prozessschritten. „Product<br />
Lifecycle Management“ (PLM) bezeichnet den Ansatz, die<br />
Benutzer, Prozesse und Technologien zu integrieren und<br />
somit Zeit, Kosten und Qualität von der Produktidee bis<br />
zur Entsorgung zu optimieren. Durch die heutige Reife der<br />
Komponenten erscheint der Lösungstransfer im PLM zwischen<br />
Industrien zunehmend als sinnvoll und möglich.<br />
Faserverbundtechnologie als<br />
Komplexitätstreiber<br />
Im allgemeinen Effizienzstreben hilft PLM auf Prozessebene,<br />
während im Physischen z. B. Nanotechnologie und<br />
Leichtbau – und hier speziell Faserverbundstrukturen –<br />
zum Tragen kommen. Die Faserverbundtechnologie (FVT),<br />
zunächst in Raumfahrt und Freizeitindustrie eingesetzt,<br />
setzt sich im Flugzeug- und Au<strong>to</strong>mobilbau weiter durch.<br />
Während sich der Einsatz im Flugzeugbau, getrieben durch<br />
hohe Gewichtsrelevanz, einem momentanen Maximum nähert,<br />
liegt das Wachstum im Au<strong>to</strong>motive weiter auf hohem<br />
Niveau. Zunehmende Technologiereife erlaubt nun ausreichende<br />
Produktionsraten mit guter Wiederholgenauigkeit,<br />
verlässliche Qualitätsprüfungen, Vollau<strong>to</strong>matisierungen<br />
von Fertigungs verfahren sowie eine Materialverfügbarkeit,<br />
die auch wirtschaftliche Massenfertigung erlaubt.<br />
Technologiespezifika bedingen allerdings die Adaption<br />
im begleitenden PLM. Durch den Lagenaufbau und<br />
dessen Auswirkung in der Fertigung müssen in Planung,<br />
Konstruktion und Fertigung zusätzliche In<strong>for</strong>mationen<br />
verarbeitet werden. Die Optimierungsmöglichkeiten sind<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
ARNE OSTERMANN, Jahrgang<br />
1970, begann seine berufliche<br />
Laufbahn bei Mercedes<br />
Benz im Bereich der Fabrikplanung<br />
und -simulation.<br />
Es folgten diverse Planungs-<br />
und Leitungsfunktionen in<br />
verschiedenen Dienstleistungsunternehmen<br />
mit Logistik-,<br />
Fertigungs- und Faserverbundthemen<br />
bei der Hermes Logistik Gruppe und<br />
CIMPA . Ende 2011 wurde er zum Head of Research &<br />
Technology ernannt.<br />
CIMPA <strong>GmbH</strong><br />
Notkestraße 11, 22607 Hamburg<br />
Tel. +49 40 88130260<br />
E-Mail: arne.ostermann@airbus.com<br />
www.cimpa.com<br />
sehr viel umfangreicher, mit der Folge entsprechenden<br />
Planungsitera tionen. Ein um den Fak<strong>to</strong>r 10 bis 100 höherer<br />
Planungs- und Dokumentationsaufwand ist realistisch.<br />
Dem Änderungsmanagement kommt eine enorme Bedeutung<br />
zu, zumal Simulationen und spezifische Fertigungsaspekte<br />
gravierende Rückwirkungen auf Konzeption und<br />
Gestaltung haben. Ohne technologie- und firmenspezifisch<br />
angepasste PLM-Lösungen ist eine erfolgreiche FVT-Einführung<br />
nicht vorstellbar.<br />
CIMPA<br />
Als Tochterunternehmen von Airbus SAS bietet CIMPA<br />
Dienstleistungen rund um den Produktlebenszyklus an: Integration<br />
von Geschäftsprozessen, -methoden und IT-Werkzeugen<br />
bei Herstellern, Zulieferern und Betreibern. CIMPA<br />
verfügt über 17 Jahre Erfahrung in der Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />
Unser Ziel ist es, den Kunden Effizienzsteigerung<br />
über den gesamten Lebenszyklus und damit Wettbewerbsvorteile<br />
zu bieten.
Elektrische Heiz beschich -<br />
tun gen auf Basis von<br />
Kohlens<strong>to</strong>ff-super-Kompositen<br />
Dr. Walter Schütz, Geschäftsführer, FutureCarbon <strong>GmbH</strong><br />
FutureCarbon ist auf die Entwicklung und Herstellung<br />
von Kohlens<strong>to</strong>ff-Nanomaterialien und ihre Veredelung zu<br />
sogenannten „Carbon-Super-Kompositen“ als Vorprodukte<br />
für die weiterverarbeitende Industrie spezialisiert. Carbon-<br />
Super-Komposite sind Kombinationswerks<strong>to</strong>ffe, die die besonderen<br />
Eigenschaften der Kohlens<strong>to</strong>ff-Nanomaterialien<br />
in der makroskopischen Welt der realen Anwendungen zur<br />
Entfaltung bringen. Die Produktion aller unserer Materialien<br />
erfolgt in industriellem Maßstab.<br />
Das Produkt Carbo e-Therm ist eine Heizbeschichtung auf<br />
Basis von Kohlens<strong>to</strong>ff-Nanomaterialien, die speziell für den<br />
Betrieb mit gefahrloser Niederspannung entwickelt wurde.<br />
Im Vergleich zu konventionellen Heizlösungen bietet<br />
Carbo e-Therm viele Vorteile:<br />
n einfachste Applikation, wie eine Beschichtung manuell<br />
oder maschinell zu verarbeiten,<br />
n Beheizung von beliebig ge<strong>for</strong>mten Oberflächengeometrien,<br />
n höchste elektrische Sicherheit durch Betrieb mit ungefährlicher<br />
Niederspannung,<br />
n Niederspannungsquellen sind direkt nutzbar, wie z. B.<br />
12V/24V-Bordnetze, Solarstrom,<br />
n einfachster elektrischer Anschluss,<br />
n einfachste Kontrolle und Steuerung,<br />
n hohe Heizleistung bei niedrigen Versorgungsspannungen,<br />
n vollkommen gleichmäßige Erwärmung großer Flächen<br />
ohne „Hot Spots“,<br />
n sehr kostengünstig im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Heizsystemen.<br />
Carbo e-Therm-Heizschichten sind mechanisch sehr<br />
robust . Je nach Produktart zeigen sie eine sehr gute Dauerelastizität<br />
oder hohe Härte und zeichnen sich durch ausgezeichnete<br />
Wasser- sowie Alkalibeständigkeit aus.<br />
Die Produktvariante CarboImpreg ermöglicht die Imprägnierung<br />
von rauen oder saugfähigen Oberflächen unterschiedlichster<br />
Materialien, wie zum Beispiel Leder oder<br />
Texti lien. Die imprägnierten Oberflächen können durch Anlegen<br />
einer ungefährlichen Kleinspannung (z.B. 12V oder<br />
24V) elektrisch beheizt werden. Im Gegensatz zu einer Beschichtung<br />
dringt CarboImpreg in die Materialoberfläche<br />
ein und verbindet sich innig mit dem Material. Auf diese<br />
Weise bleibt die uneingeschränkte Verarbeitungsfähigkeit<br />
des Materials erhalten. Außerdem wird eine sehr hohe Strapazierfähigkeit<br />
in der Anwendung erreicht.<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
Referent<br />
DR. WALTER SCHÜTZ begann<br />
nach dem Studium der<br />
Physik an der Universität<br />
Bayreuth sowie anschließender<br />
Promotion seine berufliche<br />
Karriere 1997 bei<br />
Mannesmann. Als Senior<br />
Technology Manager war er<br />
verantwortlich für Kohlens<strong>to</strong>ff<br />
Nanomaterialien sowie<br />
Wassers<strong>to</strong>ff- und Brenns<strong>to</strong>ffzellentechnik. 2002<br />
gründete er die FutureCarbon <strong>GmbH</strong> und ist seitdem<br />
Geschäftsführer des Unternehmens.<br />
FutureCarbon <strong>GmbH</strong><br />
Gottlieb-Keim-Str. 60<br />
95448 Bayreuth<br />
Tel. +49 921 507 388-0<br />
E-Mail: info@future-carbon.de<br />
www.future-carbon.de<br />
Anwendungsschwerpunkte von Carbo e-Therm und<br />
Carbo Impreg liegen in folgenden Bereichen: Au<strong>to</strong>motive,<br />
Batterietechnik, Energieversorgung, Gebäudetechnik, Luft-<br />
und Raumfahrttechnik, Maschinen- und Anlagenbau und<br />
Umwelttechnik.<br />
Mit Carbo e-Therm und CarboImpreg ist es sehr kom<strong>for</strong>tabel<br />
möglich, auch kompliziert ge<strong>for</strong>mte Geometrien<br />
einfach zu beheizen, wie z.B. Interieurteile in Fahrzeugen<br />
wie Türverkleidungen, Lenkrad, Mittelkonsole, Armauflage.<br />
Im Sitzbereich entfalten die Produkte ihr enormes Potenzial,<br />
weil hier z. B. Aufheizzeiten von wenigen Sekunden realisiert<br />
werden können. Alle Anwendungen zeigen außerdem<br />
enormes Energiesparpotenzial, da die Wärme gezielt und<br />
sehr oberflächennah erzeugt wird. Somit eignet sich Carbo<br />
e-Therm/CarboImpreg nicht nur für den Einsatz als Kom<strong>for</strong>tfunktion<br />
in bestehenden Fahrzeugkonzepten sondern<br />
auch als innovative Heizlösung in Elektrofahrzeugen.<br />
s u p p l y chain management i /2012 95
96<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
mit Innovation neue<br />
Geschäftsfelder<br />
Dr.-Ing. Kersten Chris<strong>to</strong>ph Link, Technischer Vorstand, Eisenmann AG<br />
Die Fähigkeit zur ständigen Innovation ist der größte<br />
Wettbewerbsvorteil über den wir in den etablierten Industriegesellschaften<br />
verfügen. Nur mit der konsequenten Umsetzung<br />
neuer Ideen und der Stärkung von Forschung und<br />
Entwicklung wird es uns gelingen, diesen Vorsprung zu<br />
halten.<br />
Wie wichtig die konsequente Verfolgung neuer Ideen ist,<br />
zeigt die Firmengeschichte der Eisenmann AG. Schon die<br />
Gründung vor 60 Jahren ging zurück auf einige bahnbrechende<br />
Erfindungen zur künstlichen Holztrocknung, die<br />
den Firmengründer dazu veranlassten, ein eigenes Ingenieurbüro<br />
und kurz darauf auch eine erste Fertigung für<br />
Trocknungsanlagen und später auch Lackieranlagen zu<br />
gründen.<br />
Neben zahlreichen neuen Produktentwicklungen waren<br />
aber auch innovative Dienstleistungen, wie z. B. die ersten<br />
Betreibermodelle im Lackieranlagenbereich, Grundlage für<br />
immer neue Geschäftsfelder.<br />
Diese Geschäftsfelder haben sich immer dann erfolgreich<br />
entwickelt, wenn zwei Dinge zusammenkamen:<br />
Zunächst musste das neue Geschäftsfeld einer gewissen<br />
technologischen Logik folgen, d. h. aufbauend auf vorhandenem<br />
technischen Know-how musste die neue Technologie<br />
beherrschbar sein. Gleichzeitig war aber auch ein<br />
Marktumfeld notwendig, dass diese technischen Lösungen<br />
nachhaltig benötigte.<br />
Das Beispiel Carbonfaser<br />
Dies lässt sich sehr gut am Beispiel „Herstellung von<br />
Carbonfaser“ aufzeigen. Auf Grund langjähriger Erfahrungen<br />
im Trockner- und Ofenbau für die Lackierindustrie<br />
verfügte Eisenmann über umfangreiches Know-how in der<br />
Prozessstabilität und Temperaturgenauigkeit von thermischen<br />
Prozessen.<br />
Das hier vorhandene Know-how ließ sich hervorragend<br />
auf die Fertigung von Carbonfaser übertragen und so hat<br />
Eisenmann vor neun Jahren die erste Anlage zur Carbonfaseroxidation<br />
gebaut.<br />
Durch die Einführung neuer Strömungskonzepte und<br />
durch die energetische Einbindung der komplexen Abluftreinigung<br />
ist es gelungen, sich hier von den etablierten<br />
Wettbewerbern deutlich abzuheben. Zwischenzeitlich wurden<br />
bereits mehr als 80 Oxidationsöfen realisiert. Neben<br />
der technologischen Weiterentwicklung wurde dieses Geschäftsfeld<br />
auch strategisch weiterentwickelt. So ist Eisenmann<br />
nach der Übernahme der Ruhstrat <strong>GmbH</strong> im letzten<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Jahr nun in der Lage, den gesamten Herstellungsprozess<br />
der Carbonfaser aus einer Hand anzubieten.<br />
Dem Werks<strong>to</strong>ff Carbonfaser kommt für die Entwicklung<br />
der Au<strong>to</strong>mobilindustrie eine sehr gewichtige Rolle zu.<br />
Zukünftige Leichtbaukonzepte zur Vorbereitung der<br />
Elektro mobilität und Realisierung von Spriteinsparungen<br />
bauen auf dem Werks<strong>to</strong>ff auf. Somit ist auch die Marktnachfrage<br />
vorhanden, die aus einer Innovation ein zukünftiges<br />
Geschäftsfeld macht.<br />
Zur Firma<br />
erschließen<br />
Referent<br />
DR.-ING. KERSTEN<br />
CHRISTOPH LINK, Jahrgang<br />
1966, arbeitete zunächst<br />
an der TU Karlsruhe<br />
und am M.I.T. in Cambridge<br />
Massachusetts , bevor er 1996<br />
seine berufliche Laufbahn<br />
bei EISENMANN begann. Es<br />
folgten diverse Leitungsfunktionen,<br />
bevor er 2006 zum Geschäftsführer<br />
der Eisenmann Anlagenbau <strong>GmbH</strong> & Co.<br />
KG ernannt und 2008 zum Technischen Vorstand der<br />
Eisenmann AG berufen wurde.<br />
Eisenmann AG<br />
Tübinger Straße 81<br />
71032 Böblingen<br />
Tel. +49 7031-782102<br />
E-Mail: inge.weitmann@eisenmann.com<br />
www.eisenmann.com<br />
Die Eisenmann AG ist ein international führender Anlagenbauer<br />
in den Bereichen Oberflächentechnik, Umwelttechnik,<br />
Hochtemperatur- und Prozesstechnik und Fördertechnik.<br />
Mit mehr als 3.600 Mitarbeitern an 21 Standorten<br />
realisieren wir für unsere Kunden individuelle Lösungen,<br />
die höchsten Ansprüchen an Ressourcen- und Energieeffizienz<br />
genügen.
Laserverfahren:<br />
schlüsseltechnologie<br />
Leichtbau<br />
Dr. Dietmar Wagner, Geschäftsführer, Jenoptik Au<strong>to</strong>matisierungstechnik <strong>GmbH</strong><br />
Aufgrund der immer stärker werdenden Forderungen<br />
nach Energieeinsparung sind sowohl Straßen- als auch<br />
Schienen - und Luftfahrzeughersteller bestrebt, neben effizienteren<br />
Antriebssystemen das Gesamtgewicht des betreffenden<br />
Fahrzeugs bei immer komplexerer Funktionalität und Ausstattung<br />
deutlich zu reduzieren. Neben metallischen Leichtbaumaterialien<br />
aus Titan, Aluminium und hochfesten Stählen<br />
spielen Kunsts<strong>to</strong>ffe und vor allem faserverstärkte Materialien<br />
eine bestimmende Rolle, insbesondere unter den nochmals<br />
verschärften Randbedingungen der Elektromobilität.<br />
Für fast alle metallischen Komponenten haben sich das<br />
Laserstrahlschneiden und auch -schweißen als großserientaugliche<br />
Verfahren in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie etabliert.<br />
Insbesondere im Leichtbau stellen Laserverfahren eine<br />
Schlüsseltechnologie dar. Vor allem mit dem Laserschweißen<br />
von Karosserien und Anbauteilen konnte die Steifigkeit und<br />
damit auch die Fahrzeugsicherheit bei reduziertem Gewicht<br />
deutlich erhöht werden. Für pressgehärtete bzw. warmumge<strong>for</strong>mte<br />
Stähle für den Bereich der Trägerbauteile ist das<br />
Laserschneiden gar nur eines von wenigen in Frage kommenden<br />
Trennverfahren. Andererseits stellt die Vielfalt von<br />
nichtmetallischen Exterieur- und Innverkleidungsteilen aus<br />
Kunsts<strong>to</strong>ff, wie z. B. S<strong>to</strong>ßfängern oder Instrumententafeln,<br />
hohe An<strong>for</strong>derungen, vor allem an die Bearbeitung der glas-<br />
oder kohlefaserverstärkten Materialien.<br />
Die Vorteile der Lasermaterialbearbeitung gegenüber<br />
konventionellen Füge- und Trennverfahren bestehen vor allem<br />
in hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten in Finish-Qualität,<br />
geringen Werkzeug- und Verschleißkosten, der guten Au<strong>to</strong>matisierbarkeit<br />
und der hohen Verfahrensflexibilität für<br />
Kleinserienanwendungen.<br />
Nichtsdes<strong>to</strong>trotz sind mit den großen Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
der zukünftigen Elektromobilität noch eine Vielzahl von Entwicklungsaufgaben<br />
gegeben wie z.B. die Weiterqualifikation<br />
des Laserschweißens von Kuns<strong>to</strong>ffen oder die Reduzierung<br />
der Wärmeeinflusszone (HAZ) bei faserverstärkten Kunsts<strong>to</strong>ffen<br />
beim Laserschnitt, mit dem Ziel der Verbesserung<br />
der Kantenqualität. Schlussendlich sind Laserschweiß- und<br />
-schneidverfahren attraktive Technologien zur Bearbeitung<br />
von Hightech-Werks<strong>to</strong>ffen wie Leichtmetalllegierungen und<br />
Faserverbundwerks<strong>to</strong>ffen für die Au<strong>to</strong>mobilindustrie, den<br />
allgemeinen Fahrzeugbau und natürlich auch der Luft- und<br />
Raumfahrtfahrtindustrie.<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
Referent<br />
Unternehmen<br />
für<br />
DR. DIETMAR WAGNER,<br />
Jahrgang 1954, ist seit 2012<br />
Geschäftsführer der Jenoptik<br />
Au<strong>to</strong>matisierungstechnik<br />
<strong>GmbH</strong>. Nach Physikstudium<br />
und Promotion startete er<br />
seine Karriere im Werkzeugmaschinenbau<br />
und war danach<br />
in Führungspositionen<br />
bei LUMONICS in München<br />
tätig. Seit 2006 bekleidete er die Position des Geschäftsführers<br />
bei der LASAG Industrial-Lasers AG, Schweiz.<br />
JENOPTIK | Laser & Materialbearbeitung<br />
Jenoptik Au<strong>to</strong>matisierungstechnik <strong>GmbH</strong><br />
Konrad-Zuse-Straße 6<br />
07745 Jena<br />
Tel. +49 3641 65-3059<br />
E-Mail: dietmar.wagner@jenoptik.com<br />
www.jenoptik.com<br />
Als integrierter Op<strong>to</strong>elektronik-Konzern ist Jenoptik in<br />
den fünf Sparten Laser & Materialbearbeitung, Optische<br />
Systeme, Industrielle Messtechnik, Verkehrssicherheit sowie<br />
Verteidigung & Zivile Systeme aktiv. Zu den Kunden weltweit<br />
gehören vor allem Unternehmen der Halbleiter- und<br />
Halbleiterausrüstungsindustrie, der Au<strong>to</strong>mobil- und Au<strong>to</strong>mobilzulieferindustrie,<br />
der Medizintechnik, der Sicherheits-<br />
und Wehrtechnik sowie der Luftfahrtindustrie.<br />
Neben mehreren großen Standorten in Deutschland ist<br />
Jenoptik in knapp 70 Ländern präsent und hat große ausländische<br />
Produktionsstandorte in den USA, in Frankreich und<br />
in der Schweiz sowie Beteiligungen in Indien, China, Korea<br />
und Japan.<br />
s u p p l y chain management i /2012 97
Airbus, its logo and the product names are registered trademarks.<br />
lovea380.com<br />
“Amazing aircraft! The quietest plane I have ever flown. Love it!”<br />
A380. Liebe auf den ersten Flug.<br />
Matthias, Germany
Aviation Forum 2012<br />
Hamburg – Germany<br />
Aerospace Supply Chains<br />
Globalization & Innovation<br />
27 th and 28 th of November 2012<br />
Conference and Exhibition<br />
Congress Center Hamburg (CCH)<br />
Conference Hotel: Radisson Blu Hotel<br />
www.ipm-scm.com/AFO<br />
Special Topics<br />
Patron<br />
Dr. Klaus Richter<br />
Executive Vice President Airbus Procurement<br />
Competence Partner<br />
■ Innovation dynamics and flexible<br />
Aerospace Supply Chains<br />
■ Mass Production in the Aerospace<br />
Industry: Strategy of Success!<br />
Organized by
100<br />
Wissenschaftssymposium<br />
Forschungsschwerpunkte<br />
in der Beschaffung<br />
Thomas Bernstein, Leiter Vorstandsbüro Konzernbeschaffung, Volkswagen AG<br />
Ausgangssituation<br />
In 125 Jahren Au<strong>to</strong>mobilgeschichte hat sich eine Fertigungstiefe<br />
etabliert, welche die OEMs gleichermaßen mit<br />
großen Heraus<strong>for</strong>derungen und enormen Chancen konfrontiert.<br />
Der hohe Anteil an externer Wertschöpfung macht<br />
die Au<strong>to</strong>mobilindustrie nicht nur spannend und interessant<br />
für die Marktteilnehmer selbst, auch die Wissenschaft<br />
widmet sich der Er<strong>for</strong>schung dementsprechend komplexer<br />
Managementaufgaben.<br />
Aufgrund der enormen Produktkomplexität und der<br />
Vernetzung synchronisierter Produktionsstrukturen in<br />
globalen Wertschöpfungsnetzwerken mit Tausenden<br />
von Marktteilnehmern besteht im Hinblick auf die Versorgungs-<br />
und Kostensituation ein Höchstmaß an Steuerungs-<br />
und Koordinationsbedarf. Auf dem diesjährigen<br />
Wissenschaftssymposium werden Dissertationsprojekte<br />
vorgestellt, die sich mit diesbezüglichen Aufgabenstellungen<br />
befassen.<br />
Forschungsschwerpunkte<br />
Es ist eine der zentralen Aufgaben und Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
für OEMs, die „Lieferantenintegration in Produktionsanläufen“<br />
sicherzustellen. Durch die langen Produktentwicklungszyklen<br />
und die volatile Entwicklung der Märkte ist<br />
eine frühzeitige und durchgängige Kommunikation von<br />
großer Bedeutung, um kostenadäquat den Start der Serienfertigung<br />
sicherstellen und die geplanten Anlaufkurven<br />
realisieren zu können.<br />
Vor diesem Hintergrund müssen OEMs die Kunde-<br />
Zulieferer-Beziehung so gestalten, dass der bestmögliche<br />
Zugriff auf die Ressourcen der Zulieferer sichergestellt ist.<br />
Dadurch kann ein entscheidender kompetitiver Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber anderen OEMs realisiert werden.<br />
Dementsprechend wird neben weiteren „Megatrends 2022“<br />
insbesondere die Rohs<strong>to</strong>ffknappheit zukünftig enorme Auswirkungen<br />
auf die Ausgestaltung der Beschaffung haben.<br />
Die anhaltende Globalisierung und die Erschließung<br />
neuer Märkte ist ebenfalls ein Megatrend, der die Wettbewerbsposition<br />
von Unternehmen verbessern kann. Jedoch<br />
gerade beim „Offshore-Sourcing in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie“<br />
in Emerging Markets ist zu beachten, dass erhebliche<br />
Transaktionskosten in den Lieferantbeziehungen entstehen,<br />
welche die Per<strong>for</strong>mance deutlich beeinträchtigen können.<br />
Durch viele simultan wirkende Einflussfak<strong>to</strong>ren werden<br />
analytische Sourcing-Entscheidungen immer kom-<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
THOMAS BERNSTEIN,<br />
Jahrgang 1975, begann nach<br />
dem Studium der Wirtschaftsmathematik<br />
2004 seine<br />
berufliche Laufbahn bei<br />
Volkswagen als Berater der<br />
Volkswagen Consulting im<br />
Geschäftsfeld Beschaffung.<br />
2008 folgte die Position Leiter<br />
Beschaffungsstrategie, Gremien<br />
und Investitionsplanung. Seit dem September<br />
2010 leitet Thomas Bernstein das Vorstandsbüro der<br />
Konzernbeschaffung der Volkswagen AG.<br />
Volkswagen AG<br />
Thomas Bernstein<br />
Brieffach 011/1645<br />
D-38436 Wolfsburg<br />
Tel. +49 5361 9-73473<br />
E-Mail: thomas.bernstein@volkswagen.de<br />
www.volkswagen.de<br />
plexer und instabiler. Gerade in dynamischen Märkten ist<br />
der Zeitraum von der Datenbeschaffung über die Analyse<br />
bis zur Entscheidung häufig sehr lang. Zwischenzeitlich<br />
können sich Eingangsgrößen geändert haben, so dass die<br />
notwendige Entscheidungsqualität nicht mehr gegeben ist.<br />
Hier stellt sich die Frage, ob die „Entscheidungsqualität in<br />
cross-funktionalen Einkaufsteams“ durch die Anwendung<br />
von intuitiven Entscheidungen, die eine schnellere Reaktionszeit<br />
auf Veränderungen erlauben, verbessert werden<br />
kann.<br />
Die auf dem Wissenschaftssymposium vorgestellten<br />
Dissertationsprojekte reflektieren eindrucksvoll die gegenwärtig<br />
bestehenden Heraus<strong>for</strong>derungen in der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />
Die Zielsetzung des Symposiums besteht darin, den<br />
Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaftspraxis zu<br />
fördern.
Wissenschaftssymposium<br />
Optimale Verknüpfung von<br />
Wissenschaft und Praxis<br />
Professor Dr. Dr. h.c. Ulli Arnold, Lehrstuhl für Investitionsgütermarketing und Beschaffungsmanagement,<br />
Universität Stuttgart<br />
Mit dem Wissenschaftssymposium schafft das Industrie<strong>for</strong>um<br />
eine außergewöhnliche Möglichkeit der Begegnung<br />
von Managern und jungen Wissenschaftlern: Die TeilnehmerInnen<br />
sind eingeladen, die Arbeitsberichte von Dok<strong>to</strong>randen<br />
zu hören und deren Forschungsergebnisse zu<br />
diskutieren. Junge Wissenschaftler haben so die Gelegenheit,<br />
einem fachkundigen und interessierten Audi<strong>to</strong>rium<br />
ihre Forschungskonzepte vorzustellen und Anregungen<br />
zu erhalten. Die interessierten Zuhörer können sich einen<br />
Eindruck über den „state of art“ aktueller betriebswirtschaftlicher<br />
Forschungsarbeiten im Rahmen von Dissertationsprojekten<br />
verschaffen. Für diese Verknüpfung von<br />
Wissenschaft und Praxis gebührt dem Veranstalter des<br />
Industrie<strong>for</strong>ums deshalb großer Dank. Vier thematisch sehr<br />
unterschiedliche Forschungsarbeiten aus dem Bereich des<br />
Supply Management werden präsentiert – sie komplementieren<br />
die Fachvorträge dieses Industrie<strong>for</strong>ums mit ihren<br />
Bezügen zur Globalisierung, zum Global Sourcing und zur<br />
Integration bzw. Vernetzung von Wertschöpfungsaktivitäten.<br />
Bei der Entwicklung von Beschaffungsstrategien benötigen<br />
Unternehmen In<strong>for</strong>mationen über die Zukunft. Angesichts<br />
zunehmender Volatilität von Märkten, Ressourcen<br />
und Umweltbedingungen wird es immer schwieriger, die<br />
relevanten Zukunftsentwicklungen zutreffend einzuschätzen<br />
bzw. zu antizipieren. Die Lösung methodischer Proble me<br />
(wie?) ist von großer praktischer Bedeutung. Die inhaltliche<br />
Frage (was?) ist, welche Trends von Beschaffungsstrategien<br />
beachtet werden müssen (bspw. Technologien, Ressourcenknappheit).<br />
Neben diesen Einflüssen müssen Beschaffungsstrategien<br />
die Verschiebungen ökonomischer Wachstumszentren<br />
und die An<strong>for</strong>derungen an Corporate Social<br />
Responsibility (CSR) berücksichtigen. Niels Pulles (Twente)<br />
beschäftigt sich mit diesen Megatrends. – Neue Beschaffungsmärkte<br />
werden in den „emerging countries“ entstehen.<br />
Dafür müssen Industrieunternehmen wirkungsvollere<br />
Konzepte zur Markterschließung, zur Entwicklung und<br />
Integration neuer Lieferanten erarbeiten. Neue Formen des<br />
Outsourcing werden benötigt. Michael Strempel (Au<strong>to</strong>Uni<br />
Wolfsburg) analysiert die Möglichkeiten und Limitationen<br />
eines Offshore-Sourcing aus Sicht der Au<strong>to</strong>mobilindustrie.<br />
– Neue Beschaffungsmärkte, neue Lieferanten aufzufinden<br />
ist eine Sache. In vernetzten Wertschöpfungsstrukturen<br />
müssen Lieferanten möglichst nahtlos in die Fertigungsabläufe<br />
der Käufer integriert werden. Dies ist besonders<br />
Referent<br />
PROFESSOR DR. DR. H.C.<br />
ULLI ARNOLD. Ordinarius<br />
an der Universität Stuttgart,<br />
Lehrstuhl für Investitionsgüter<br />
marketing und Beschaffungsmanagement,Schwerpunkte<br />
Lehre/Forschung,<br />
Beschaffung/Supply Chain<br />
Management, Logistik, NPO-<br />
Management.<br />
Zahlreiche Lehrtätigkeiten an ausländischen Hochschulen.<br />
Mitherausgeber verschiedener wissenschaftlicher<br />
Zeitschriften. Mitglied in verschiedenen Stiftungsbzw.<br />
Aufsichtsräten.<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der Universität Stuttgart<br />
Abteilung VI: Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />
Investitionsgütermarketing und<br />
Beschaffungsmanagement<br />
Keplerstraße 17<br />
70174 Stuttgart<br />
Tel. +49 711 685 83161<br />
in der Phase von Produktionsabläufen eine anspruchsvolle<br />
Gestaltungsaufgabe (Jan-Philipp Ehlers, Au<strong>to</strong>Uni/<br />
Wolfsburg). – Komplexere Beschaffungsaufgaben können<br />
nur noch von vernetzten, mehrdimensional organisierten<br />
Beschaffungsteams bewältigt werden. Die besonderen Entscheidungsaspekte<br />
unterschiedlicher Geschäftsbereiche,<br />
Warengruppen und Regionen sind organisa<strong>to</strong>risch zu koordinieren.<br />
Die möglichen Auswirkungen auf die Qualität<br />
von Entscheidungen bzw. Entscheidungsprozessen untersucht<br />
Claudia Wagner (WHU Vallendar).<br />
Lassen Sie sich von diesen Forschungsberichten<br />
inspirieren – dazu sind Sie herzlich eingeladen. Die jungen<br />
Wissenschafter freuen sich über ein kritisches Feedback.<br />
s u p p l y chain management i /2012 101
Clean Motion Offensive<br />
Schlüsseltechnologien für E-Mobilität<br />
Software für wirtschaftlichen Betrieb<br />
Teilkomponenten für die Serienproduktion<br />
Konzepte für alltagstauglichen Einsatz<br />
Im Projekt Clean Motion Offensive (CMO)<br />
werden kostengünstige Komponenten für<br />
die Fahrzeugindustrie und eine einfache<br />
Anwendung der Infrastruktur entwickelt.<br />
Bei den Fahrzeugkomponenten fokussieren<br />
sich die Arbeiten auf die Vergrößerung<br />
der Reichweite durch die Entwicklung<br />
eines Biodiesel-Range-Extenders sowie<br />
eines Schwungradspeichers. Ein im CMO-<br />
Projekt entwickeltes Steuerungssystem<br />
erlaubt die Kombination von Energiespeichern<br />
mit unterschiedlichen Eigenschaften.<br />
Die Praxistauglichkeit von induktiven Ladesystemen<br />
wird getestet um Erfahrungen<br />
zu dieser neuen Technologie zu sammeln.<br />
Die Zukunft fährt mit Strom.<br />
Und mit Technologie aus Österreich.<br />
Die Auswertung von Akku-und Fahrzeugdaten<br />
mit der dafür konzipierten SEM-Box<br />
ermöglicht eine längere Lebensdauer der<br />
Akkus. Ein komplett ausgestattetes Testfahrzeug<br />
führt die CMO-Technologien zusammen.<br />
Im Bereich der Infrastruktur werden im<br />
Flottenbetrieb eine anwenderfreundliche<br />
und kostengünstige Infrastruktur mit Satellitensystemen<br />
und eine leistungsfähige<br />
Softwarelösung für das Lastmanagement<br />
von Energieversorgern entwickelt.<br />
Der wirtschaftliche Einsatz von E-Fahrzeugen<br />
wird in unterschiedlichen Businessmodellen<br />
in firmenübergreifenden<br />
Flottenanwendungen getestet.<br />
smart<br />
mobility<br />
www.cleanmotion.at<br />
®
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
Best cost sourcing im Kontext<br />
von Globalisierung, Nach-<br />
haltigkeit und Innovation<br />
Dr. Stefan Sommer, Vorsitzender des Vorstands, ZF Friedrichshafen AG<br />
In der weltweiten Entwicklung der Au<strong>to</strong>mobilindustrie<br />
zeichnet sich seit Jahren eine Verlagerung des Wachstums in<br />
Richtung Asien und Emerging Markets ab. Wirtschaftszyklen<br />
verkürzen sich und es findet eine Verschiebung der weltweiten<br />
Warenströme statt. Sourcing-Regionen wie Asien und Osteuropa<br />
stehen dabei besonders im Fokus. Risiken , wie etwa<br />
stark schwankende Währungskurse, volatile Rohmaterialien,<br />
kurzfristige Kapazitätsschwankungen beherrschen das<br />
Tagesgeschäft. Die Innovations- und Produkt lebenszyklen<br />
verändern sich, die weltweiten Kundenan<strong>for</strong>derungen steigen<br />
kontinuierlich. Die Globalisierung hat zur Folge, dass<br />
der Druck auf die weltweiten Preismargen stetig steigt.<br />
Unter nehmen sind ge<strong>for</strong>dert, innovative Lösungen zu finden<br />
und ihre Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen.<br />
Jenseits von Volumenbündelung sind strategische Elemente<br />
gefragt, um weltweite Synergiepotenziale zu realisieren.<br />
Eine ganzheitliche Betrachtung der Prozesskette ist<br />
notwendig. Ansätze wie Total Cost of Ownership spielen<br />
eine wesentliche Rolle. Zu häufig sind in den letzten Jahren<br />
Lieferantenentscheidungen getroffen worden, welche nach<br />
einer kritischen Kostenprüfung im Nachgang korrigiert<br />
werden mussten. Die Zulieferer sind aufge<strong>for</strong>dert, im Vorfeld<br />
von Lieferantenentscheidungen durch zielorientiertes<br />
Frontloading dafür zu sorgen, dass Nachhaltigkeit die Lieferantenentscheidungen<br />
auszeichnet.<br />
Unter Berücksichtigung aller Einflussfak<strong>to</strong>ren ist festzuhalten,<br />
dass insbesondere bei hochtechnologischen Produkten<br />
auch Deutschland ein Best Cost Sourcing-Land sein<br />
kann. Die Nähe zu den Entwicklungsstandorten, Rohmaterialverfügbarkeiten,<br />
Kapazitäten und Know-how sind<br />
vordergründige Fak<strong>to</strong>ren, die Sourcing-Entscheidungen<br />
beeinflussen. Eine ausschließliche Entscheidung auf Basis<br />
von Lohnkostenvorteilen ist zu kurz gedacht. Im Sinne von<br />
nachhaltigen Strategien sind lange Logistikwege zu vermeiden<br />
und Supply Chain Aktivitäten auch hinsichtlich<br />
einer effizienten CO ² -Bilanz zu <strong>for</strong>cieren.<br />
Unternehmensprofil ZFKonzern<br />
ZF ist ein weltweit führender Au<strong>to</strong>mobilzulieferkonzern<br />
in der Antriebs- und Fahrwerktechnik mit 121 Produktionsgesellschaften<br />
in 27 Ländern. Der Konzern mit rund 72.000<br />
Mitarbeitern erzielte im Jahr 2011 einen Umsatz von 15,5<br />
Referent<br />
DR. STEFAN SOMMER, Jahr-<br />
gang 1963, begann nach<br />
Maschinenbau-Studium und<br />
Promotion als Entwicklungsingenieur<br />
bei der ITT Au<strong>to</strong>motive<br />
Europe <strong>GmbH</strong>. Ab<br />
1997 bekleidete er bei Continental<br />
Au<strong>to</strong>motive Systems<br />
in Hannover diverse leitende<br />
Positionen und wechselte<br />
2008 als Vorstandsmitglied für den Bereich Fahrwerk<br />
zur damaligen ZF Sachs AG. Seit 2010 ist Dr. Sommer<br />
Materialwirtschaftsvorstand und seit Mai 2012 Vorsitzender<br />
des Vorstands der ZF Friedrichshafen AG.<br />
ZF Friedrichshafen AG<br />
Graf-von-Soden-Platz 1<br />
88046 Friedrichshafen<br />
Tel. +49 7541 777247<br />
E-Mail: stefan.sommer@zf.com<br />
www.zf.com<br />
Milliarden Euro. Auf der Rangliste der Au<strong>to</strong>mobilzulieferer<br />
ist ZF unter den zehn größten Unternehmen weltweit.<br />
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahre 1915 zur Entwicklung<br />
und Produktion von Getrieben für Luftschiffe und<br />
Fahrzeuge. Heute gehören Getriebe und Lenkungen sowie<br />
Fahrwerk- und Elektronikkomponenten sowie komplette<br />
Achssysteme und -module für die Au<strong>to</strong>mobil- und Industrietechnik<br />
zum Produktprogramm. Jährlich investiert der<br />
ZF-Konzern mehr als fünf Prozent des Gesamtumsatzes<br />
für Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2011 lagen diese<br />
Aufwendungen bei rund 750 Millionen Euro. Auch bei den<br />
Investitionen geht der ZF-Konzern mit großen Schritten<br />
voran . Über eine Milliarde Euro hat ZF 2011 in den Ausbau<br />
seiner bestehenden und den Aufbau neuer Werke investiert.<br />
s u p p l y chain management i /2012 103
104<br />
Elektromobilität/Vernetztes Au<strong>to</strong>mobil<br />
Was kommt nach dem Hype –<br />
ein langer Weg zur E-mobi lität?<br />
Dirk Hornickel, Leiter Konzernbeschaffung Powertrain, Volkswagen AG<br />
Ein Blick zurück<br />
Vor dem Hintergrund zunehmend größer werdender<br />
Begeisterung für Elektrofahrzeuge haben wir vor zwei<br />
Jahren darüber diskutiert, ob das E-Fahrzeug kurzfristig<br />
die Alternative zum konventionellen Antrieb ist. In Studien<br />
wurde für das Jahr 2020 bereits ein Absatz von über 10 Mio.<br />
E-Fahrzeugen allein für Europa prognostiziert. Wir von<br />
Volkswagen haben bereits zu der Zeit in unserer Strategie<br />
deutlich gemacht, dass es kein „ENTWEDER ODER“<br />
sondern nur ein „SOWOHL ALS AUCH“ in unserer Antriebsstrategie<br />
gibt, d. h. das eine zu tun – Vorantreiben der<br />
E-Mobilität – ohne das andere – Weiterentwicklung konventioneller<br />
Antriebe – zu lassen.<br />
Globale Trends<br />
Die Endlichkeit unserer heutigen fossilen Energieträger<br />
ist unstrittig. Verschiedenen Untersuchungen folgend<br />
wurde der Peak Oil für leicht förderbares Öl bereits erreicht,<br />
mit erheblichen Auswirkungen auf das Erdöl als Treibs<strong>to</strong>ff<br />
unserer heutigen Mobilität, wenn wir allein die Preisentwicklung<br />
für Krafts<strong>to</strong>ff betrachten.<br />
Für eine umfassende Beleuchtung der zukünftigen<br />
Antriebskonzepte müssen wir unseren Blick aber weiter<br />
fassen und neben der Erzeugung unserer heutigen Krafts<strong>to</strong>ffe<br />
auch die Erzeugung alternativer Treibs<strong>to</strong>ffe der Au<strong>to</strong>mobile<br />
von morgen berücksichtigen. Spätestens seit den<br />
schrecklichen Ereignissen im japanischen A<strong>to</strong>mkraftwerk<br />
Fukushima als Folge der Naturkatastrophe im März 2011<br />
und der in Deutschland eingeleiteten Energiewende hat ein<br />
weltweites Umdenken bei der Stromerzeugung eingesetzt.<br />
Welchen Einfluss haben diese Ereignisse auf die zukünftige<br />
CO 2 Bilanz des elektrischen Fahrens?<br />
Betrachten wir daneben z. B. auch die globale Bevölkerungsentwicklung<br />
und die prognostizierte weitergehende<br />
Urbanisierung – Schätzungen zufolge wird sich der Zahl<br />
der Megacities mit mehr als 10 Mio. Einwohnern bis 2025<br />
auf 29 erhöhen – so wird ein Umdenken in der Art unserer<br />
Fortbewegung sowohl im ökonomischen als auch ökologischen<br />
Sinne stattfinden müssen.<br />
Auswirkungen auf die Entwicklung der<br />
Mobilitätskonzepte<br />
Gehen wir alleine von diesen Annahmen und Prognosen<br />
aus, so stellt sich die Frage, welche Antriebskonzepte werden<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
Referent<br />
DIRK HORNICKEL, Jahrgang<br />
1960, begann seine<br />
berufliche Laufbahn im<br />
Volkswagen Konzern bei<br />
Audi im Einkaufsbereich.<br />
Es folgten diverse Leitungsfunktionen<br />
in verschiedenen<br />
Bereichen der Beschaffung<br />
innerhalb des Volkswagen<br />
Konzerns und des Produktmanagements<br />
bei Audi. Mitte 2008 übernahm er als<br />
Konzernbereichsleiter die Beschaffung Powertrain in<br />
Wolfsburg.<br />
Volkswagen AG<br />
K-BP - Konzernbeschaffung Powertrain<br />
Brieffach 1688, 38436 Wolfsburg<br />
Tel. +49 5361 9-39380<br />
E-Mail: dirk.hornickel@volkswagen.de<br />
www.volkswagen.de<br />
den sich ändernden An<strong>for</strong>derungen gerecht? Wie und mit<br />
welchen Folgen führt die Elektrifizierung des Antriebes zu<br />
einer Verlagerung der CO 2 Emission weg vom Moment des<br />
Konsums hin zum Zeitpunkt der Erzeugung? Wie muss das<br />
Au<strong>to</strong> von morgen aussehen und vor allem was sind die Erwartungen<br />
und An<strong>for</strong>derungen des Kunden?<br />
MANUSKRIPTE<br />
Zusendung von Exposés an:<br />
mail@ipmscm.com<br />
AUTOMOTIVE<br />
TM
Impressum<br />
Supply Chain Management ®<br />
ISSN 1618-1956<br />
Herausgeber<br />
Prof. Dr. Johannes Walther<br />
Verlag<br />
<strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Donarweg 6, 30657 Hannover<br />
Tel. +49 511 47314790 · Fax +49 511 47314791<br />
E-Mail mail@ipm-scm.com<br />
Internet www.ipm-scm.com<br />
Redaktionsleitung<br />
Ines Hagemann<br />
Tel. +49 511 47314790 · Fax +49 511 47314791<br />
E-Mail i.h@ipm-scm.com<br />
Redaktion und Vertrieb<br />
Dr. Hajo Drees<br />
Tel. +49 511 47314790 · Fax +49 511 47314791<br />
E-Mail h.d@ipm-scm.com<br />
Redaktion und Fo<strong>to</strong>grafie<br />
Marc Reitemeier<br />
Tel. +49 511 47314793 · Fax +49 511 47314791<br />
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Wissenschaftlicher Beirat<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Ulli Arnold<br />
Universität Stuttgart<br />
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky<br />
Universität Würzburg<br />
Prof. Dr. Michael Essig<br />
Universität der Bundeswehr<br />
Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />
Volkswagen AG<br />
Prof. Dr. Bernd Hellingrath<br />
Universität Münster<br />
Dr. Walter Huber<br />
Siemens IT Solutions and Services<br />
Prof. Dr. Paul Schönsleben<br />
ETH Zürich<br />
Dr. Thomas Uhlig<br />
Trelleborg Sealing Solutions<br />
Prof. Dr. Andreas Waldraff<br />
UBF.B <strong>GmbH</strong><br />
Thomas Zernechel<br />
Volkswagen AG<br />
Erscheinungsweise<br />
3-mal jährlich<br />
Erscheint 2012 im 12. Jahrgang<br />
Jahresabonnement<br />
EUR 78,00 (Inland)<br />
EUR 88,00 (europäisches Ausland)<br />
Studentenabonnement<br />
EUR 25,00 (Inland)<br />
EUR 35,00 (europäisches Ausland)<br />
inkl. MwSt. und Versandkosten<br />
Bankverbindung<br />
Postbank Hannover<br />
BLZ 250 100 30<br />
Kon<strong>to</strong>-Nr. 903 850 302<br />
Druck<br />
KLARtext Direct Communications <strong>GmbH</strong><br />
Gertrud-Greising-Weg 18<br />
30177 Hannover<br />
Gestaltung<br />
Gaby Reglitz<br />
Internet www.gm-grafikdesign.de<br />
Titelbild<br />
Gaby Reglitz<br />
Gerichtsstand und Erfüllungsort<br />
Hannover<br />
Impressum<br />
Manuskripte werden von der Redaktion gerne entge -<br />
gen genommen. Sie unterliegen vor Veröffentlichung<br />
der re daktionellen Bearbeitung. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fo<strong>to</strong>s wird keine Haftung<br />
übernommen. Korrekturabzüge können nicht zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Die Fachzeitschrift Supply Chain Management ® sowie<br />
alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich<br />
vom Urheberrecht zugelassen ist, bedarf der vorherigen<br />
schriftlichen Genehmigung des Verlages. Dies gilt insbesondere<br />
für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung<br />
und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
AUTOMOTIVE<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
TM<br />
105
MobilitätsWirtschaft<br />
Internationaler Au<strong>to</strong>mobil Kongress<br />
Argentinien | Brasilien<br />
9. Ok<strong>to</strong>ber 2012<br />
Arena der Wolfsburg AG<br />
Kooperationspartner: Medienpartner:<br />
Mobilität erfahren<br />
www.izb-kongress.com
Guntram Wette<br />
Supply Chain Management in<br />
kleinen und mittleren Unternehmen<br />
Diplomica Verlag,<br />
ISBN 978-3-8428-5586-1<br />
Hamburg 2011, 69 Seiten, € 38,00<br />
Aufgrund des Wandels von Verkäufer- zu Käufermärkten<br />
sehen sich Unternehmen mit steigenden Kundenan<strong>for</strong>derungen<br />
konfrontiert. Diese Entwicklung wird durch<br />
die drastische Verkürzung der Entwicklungs- und Produktlebenszyklen<br />
als Folge der Globalisierung und Dynamik auf<br />
den Absatz- und Beschaffungsmärkten deutlich verschärft.<br />
In gesättigten Märkten ist ein Wachstum nur durch die Gewinnung<br />
von Marktanteilen der Mitbewerber möglich, in<br />
der Folge entsteht ein Verdrängungswettbewerb. Unternehmen<br />
müssen die aus dieser Entwicklung resultierenden<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen bewältigen, um in einem intensiven,<br />
globalisierten Wettbewerb langfristig bestehen zu können.<br />
Ein probates Vorgehen bildet die Kooperation mit den<br />
vor- und nachgelagerten Stufen in der Supply Chain. Auf<br />
diese Weise entstehen neben interorganisationalen Netzwerken<br />
auf regionaler und nationaler Ebene globale Netzwerke,<br />
die durch eine effizientere Leistungserstellung<br />
bedeutende Wettbewerbsvorteile erzielen können. Insbesondere<br />
die größeren Distanzen zwischen den Kooperationspartnern<br />
und unterschiedliche Zeitzonen induzieren<br />
hier eine steigende Komplexität, der durch die Definition<br />
unternehmensübergreifender Prozessketten begegnet werden<br />
kann. Dadurch lassen sich die logistischen Prozesse<br />
entlang einer Wertschöpfungskette effizient und effektiv<br />
steuern und optimieren. Die unternehmensübergreifende<br />
Koordination und Optimierung aller Material- und In<strong>for</strong>mationsflüsse<br />
subsumiert nachhaltige Erfolgspotenziale.<br />
Supply Chain Management wurde bislang vor allem in<br />
Großunternehmen (Endprodukthersteller) eingesetzt, die<br />
mit den An<strong>for</strong>derungen globaler Märkte konfrontiert sind.<br />
Die vorliegende Publikation untersucht, inwieweit Supply<br />
Chain Management auch in kleinen und mittleren Unter-<br />
Rezensionen<br />
nehmen nutzbringend eingesetzt werden kann. Das Ziel<br />
der Untersuchung besteht somit darin, zu überprüfen ob<br />
KMU eine Supply Chain erfolgreich implementieren und<br />
erhalten können. Dabei sollen insbesondere die diesbezüglichen<br />
Erfolgsfak<strong>to</strong>ren und Voraussetzungen identifiziert<br />
und mit denen verglichen werden, die in Großunternehmen<br />
er<strong>for</strong>derlich sind.<br />
Im Anschluss an die Einleitung im ersten Kapitel erfolgt<br />
im zweiten Kapitel eine terminologische Abgrenzung der<br />
Termini Supply Chain und Supply Chain Management.<br />
Dabei wird Supply Chain Management als unternehmensübergreifende<br />
Koordination der Material- und In<strong>for</strong>mationsflüsse<br />
über den gesamten Wertschöpfungsprozess<br />
hinweg verstanden. Aus idealtypischer Sicht beginnt die<br />
Supply Chain bei der Rohs<strong>to</strong>ffgewinnung, setzt sich über<br />
die einzelnen Wertschöpfungsstufen <strong>for</strong>t und endet beim<br />
Endkunden. Die Zielsetzung besteht darin, den Gesamtprozess<br />
unter Zeit- und Kostenaspekten optimal zu gestalten.<br />
Der Au<strong>to</strong>r stellt anschießend die Bedeutung des<br />
Supply Chain Managements heraus und erläutert die Aufgaben<br />
und Zielsetzungen, die mit seinem Einsatz verfolgt<br />
werden. Zudem werden Einsatzmöglichkeiten der In<strong>for</strong>mations-<br />
und Kommunikations-(IuK-)technlogie analysiert<br />
sowie die Nutzen- und Gefahrenpotenziale der Einführung<br />
von Supply Chain Management beleuchtet.<br />
Im Anschluss an eine quantitative und qualitative Gegenüberstellung<br />
von KMU und Großunternehmen erfolgt<br />
im dritten Kapitel eine Erörterung der Planungsmethoden<br />
und Strategien von KMU sowie eine Diskussion der wirtschaftlichen<br />
Relevanz von KMU in Deutschland.<br />
Die Vorstellung von Kooperations- und Netzwerk<strong>for</strong>men<br />
und möglicher SCM-Systeme, die für KMU geeignet sind,<br />
sowie die Erläuterung diesbezüglicher Erfolgsfak<strong>to</strong>ren und<br />
Voraussetzungen sind Gegenstand des vierten Kapitels. Die<br />
Ausführungen werden ergänzt durch eine Beurteilung der<br />
Stärken und Schwächen sowie der Chancen und Risiken<br />
einer Einführung von Supply Chain Management in KMU.<br />
Zudem werden diesbezügliche Handlungsempfehlungen<br />
<strong>for</strong>muliert.<br />
Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst.<br />
Ein adäquates und zielgerichtetes Supply Chain Management<br />
ist gleichermaßen für Global Player sowie für<br />
KMU – insbesondere vor dem Hintergrund komplexer<br />
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen – unerlässlich, um<br />
ihre Wettbewerbsposition nachhaltig zu verbessern und<br />
auszubauen.<br />
Das Buch präsentiert dem Leser eine kompakte Einführung<br />
in diesen Themenbereich. Prägnant vermittelt der<br />
Au<strong>to</strong>r Grundlagen des Supply Chain Managements und<br />
analysiert sehr gut nachvollziehbar diesbezügliche Einsatzmöglichkeiten<br />
in KMU. Dem Buch ist eine weite Verbreitung<br />
zu wünschen.<br />
Dr. Peter Bräuer, München<br />
s u p p l y chain management i /2012 107
108<br />
Rezensionen<br />
Marc Helmold<br />
Lieferantenmanagement als<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
Shaker Verlag,<br />
ISBN 978-3-8440-0042-9<br />
Aachen 2011, 227 Seiten, € 39,80<br />
Megatrends wie die Globalisierung, die Konzentration<br />
auf Kernkompetenzen sowie das Outsourcing von Produkten<br />
und Prozessen induzieren in Industrieunternehmen<br />
drastisch sinkende Wertschöpfungstiefen. Dementsprechend<br />
nimmt die Abhängigkeit der Industrieunternehmen<br />
von ihren jeweiligen Lieferantennetzwerken deutlich<br />
zu. In der Folge steigt die Bedeutung des strategischen<br />
Lieferanten managements, dessen Aufgabe darin besteht,<br />
sämtliche Kunden-Lieferantenbeziehungen entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette zielorientiert zu gestalten.<br />
Dabei werden das Lieferantenmanagement und die Lieferantenintegration<br />
zur Erreichung von Qualitäts-, Kosten-<br />
und Logistikzielen miteinander verknüpft.<br />
Das Ziel des strategischen Lieferantenmanagements besteht<br />
in der Sicherstellung einer hohen Kundenzufriedenheit,<br />
die sich auf Produkte und Prozesse bezieht, für die ein<br />
Kunde bereit ist, einen angemessenen Preis zu entrichten .<br />
Dementsprechend hat das Lieferantenmanagement die<br />
Aufgabe, die Lieferanten so zu steuern, dass die unternehmens<br />
bezogenen Liefer-, Kosten und Qualitätsziele<br />
optimal erfüllt werden. Dadurch werden Wettbewerbsvorteile<br />
realisiert, mit denen sich Unternehmen von ihren Mitbewerbern<br />
wirkungsvoll abgrenzen können.<br />
Schlanke Prinzipien er<strong>for</strong>dern eine taktgenaue und synchrone<br />
Anlieferung von Gütern in der richtigen Qualität,<br />
zum richtigen Ort und zum richtigen Preis. Um diese An<strong>for</strong>derungen<br />
zu bewältigen, muss Verschwendung grundsätzlich<br />
eliminiert werden. Dabei gelten die schlanken<br />
Prinzipien nicht nur in seriengetriebenen Produktionsbetrieben,<br />
sondern auch in Branchen mit Kleinserien wie die<br />
Flugzeug- und Eisenbahnindustrie sowie der Maschinenbau.<br />
Das vorliegende Fachbuch erörtert Konzepte und In-<br />
s u p p l y chain management i /2012<br />
strumente des strategischen Lieferantenmanagements, die<br />
auf unterschiedliche Branchen und Unternehmensgrößen<br />
übertragen werden können.<br />
Im ersten Kapitel des Buches steht der Begriff des<br />
strategischen Lieferantenmanagements im Fokus. Unter<br />
expliziter Berücksichtigung kultureller Aspekte werden<br />
konzeptionelle Unterschiede in japanischen, deutschen und<br />
amerikanischen Unternehmen diskutiert.<br />
Die Notwendigkeit einer Vernetzung des strategischen<br />
Einkaufs mit dem Lieferantenmanagement wird im zweiten<br />
Kapitel erläutert. Der „Einkäufer der Zukunft“ bündelt die<br />
Aktivitäten beider Funktionen durch eine nachhaltige und<br />
strategische Lieferanteintegration.<br />
Im dritten Kapitel werden ausgewählte Methoden und<br />
Instrumente des Qualitätsmanagements vorgestellt, die<br />
sich in der Unternehmenspraxis bewährt haben. Dabei liegt<br />
der Fokus auf präventiven und begleitenden Maßnahmen<br />
des Qualitätsmanagements.<br />
Die schlanke Produktion und Six Sigma sind zwei herausragende<br />
Erfolgsfak<strong>to</strong>ren im strategischen Lieferantenmanagement,<br />
deren Prinzipien im vierten Kapitel vorgestellt<br />
werden.<br />
Das fünfte Kapitel behandelt spezifische Themenfelder<br />
wie das Projektmanagement, Qualifikationsprofile für Lieferantenmanager,<br />
Logistikkonzepte und die Auswahl von<br />
„Incoterms“.<br />
Das sechste Kapitel beschreibt Kennzahlen zur Messung<br />
der Unternehmens- und Lieferantenper<strong>for</strong>mance. Es wird<br />
deutlich, dass neben anderen Leistungsparametern insbesondere<br />
der Overall Equipment Effectiveness (OEE) ein<br />
probates Mittel ist, um Produktionsprozesse und Kapazitätsbedarfe<br />
zu bewerten.<br />
Fallstudien zum Anlaufmanagement sowie zum Total<br />
Supplier Management werden im siebten Kapitel vorgestellt.<br />
Abschließend stellt der Au<strong>to</strong>r im achten Kapitel die Notwendigkeit<br />
einer strategischen und integrativen Gestaltung<br />
von OEM-Lieferantenbeziehungen heraus.<br />
Unternehmen können sich von ihren Mitbewerbern nur<br />
abgrenzen, wenn Sie sie ihre Lieferantenbeziehungen strategisch<br />
und integrativ gestalten. Insbesondere ein präventives<br />
und nachhaltiges strategisches Lieferantenmanagement<br />
ist charakteristisch für Unternehmen mit einem hohen Erfolgspotenzial.<br />
Nur durch kontinuierliche Verbesserungen<br />
innerhalb der Supply Chain und ein Best-in-Class Lieferantenmanagement,<br />
das durch Materialgruppenmanagement<br />
und einen partnerschaftlichen Wettbewerb gekennzeichnet<br />
ist, gelingt es Unternehmen, ein wirkungsvolles Differenzierungspotenzial<br />
am Absatzmarkt zu entwickeln.<br />
Das Buch richtet sich an Interessierte aus Unternehmen<br />
und Wissenschaft und erörtert Konzepte, Methoden und<br />
Instrumente des strategischen Lieferantenmanagements.<br />
Die Publikation ist gleichermaßen Wissenschaftlern, Studierenden<br />
und Praktiken zu empfehlen.<br />
Dr. Peter Bräuer, München
15. INDUSTRIEFORUM<br />
WOLFSBURG 2013<br />
Die Au<strong>to</strong>mobilindustrie im Wandel:<br />
Strategien – Konzepte – Lösungen<br />
19. und 20. Juni 2013<br />
Konferenz und Ausstellung<br />
Schirmherr<br />
Dr. Francisco J. Garcia Sanz<br />
Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG<br />
Kompetenzpartner<br />
<strong>IPM</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Institut für Produktionsmanagement<br />
Donarweg 6 · D-30657 Hannover<br />
Fon +49 511 47314790 · Fax +49 511 47314791<br />
kontakt@ipm-scm.com<br />
www.ipm-scm.com/IFO<br />
Top-Themen<br />
■ Globalisierung:<br />
Quo vadis Europa? (19. Juni)<br />
■ Innovation: Leichtbau!<br />
(20. Juni)<br />
Organized by
GRÜNE MOBILITÄT ENERGIZED BY<br />
Die weltweit zunehmende Mobilität braucht neue, nachhaltige Lösungen. Als Technolo<br />
gie führer in der Spezialchemie entwickeln wir Anwendungen, die grüne Mobilität<br />
erst ermöglichen: Unsere synthetischen Kautschuke erhöhen in so genannten „Grünen<br />
Reifen“ die Lau� eistung und schonen Rohs<strong>to</strong>ffressourcen. Und dank unserer innovativen<br />
Hightech-Kunsts<strong>to</strong>ffe und der von uns entwickelten Kunsts<strong>to</strong>ff-Metall-Hybridtechnologie<br />
kann in vielen Bereichen des Fahrzeugbaus heute auf Metall verzichtet werden. Das<br />
Ergebnis: Transportmittel werden leichter – und verbrauchen dadurch weniger. Erfahren<br />
Sie mehr über GREEN MOBILITY von LANXESS: www.green-mobility.com