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JUTTa klos RoBERT JUNkER EiN saBBaTical iN dER - tusitala verlag

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Marktplatz in Amlapura. Unser Fahrer Komang erklärt uns die Gewürze und hilft beim Einkaufen.<br />

besuChen sie ein abgesChottetes bergdorF der bali aga, solange es die ureinWohner noCh gibt.<br />

ihre tradition bestimmt nämliCh, dass Jeder, der naCh aussen heiratet aus der dorFgemeinsChaFt<br />

ausgesChlossen Wird. und die VerloCkungen der modernen Welt sind gross.<br />

Zunächst wohnten wir in Kuta, der wohl touristischsten Stadt der Insel, blieben dort aber<br />

nicht lange. Die Lautstärke und der lebensgefährliche Verkehr trieben uns schnell weiter<br />

aufs Land, wo wir das „wahre Leben“ der Balinesen erkunden wollten.<br />

Als Basislager für Ausflüge ins Landesinnere wählten wir das an der Südostküste gelegene<br />

Städtchen Candidasa. Dort trafen wir auch unseren Fahrer und Reiseleiter Komang, der<br />

sich auf der Insel bestens auskannte und – viel wichtiger – auch Humor hatte. Chauffeure<br />

gab es zu genüge, doch schon eine kleine Änderung in Komangs Ansprache „Do you need<br />

a good looking driver?“ brachte uns zum Lachen. Und ihm den Zuschlag.<br />

Komang ist der dritte Sohn seines Vaters. Denn wäre er der erste, würde er Wayan oder<br />

Gede heißen. Und wäre er der zweite, würden ihn vermutlich alle Kadek oder Made rufen.<br />

Das geht weiter bis zu Sohn Nummer vier, der in der Regel Ketut heißt. Dann beginnt die<br />

Zählung wieder von vorne. Ziemlich fantasielos, dachten wir zunächst, doch Komang erklärte<br />

uns, dass der Name wichtig für die traditionelle Familienhierachie ist, die auf Bali noch eine<br />

große Bedeutung hat. Bei den Töchtern ist die Namensgebung ganz ähnlich geregelt.<br />

„ d o y o U n E E d A G o o d L o o k I n G d R I V E R ? “<br />

So fuhren wir mit dem Drittgeborenen durch subtropische Regenwälder, sahen stufenförmig<br />

angelegte Reisterrassen, tranken Kakao und Kaffee auf einer Kaffeeplantage,<br />

besuchten mit einem Sarong und einer puffigen Gürtelschlaufe um die Hüften (damit hätte<br />

ich im Schwulenkreis schnell neue Freunde gefunden) den größten Tempel der Insel, den<br />

sogenannten „Mothertempel“ (Besakih) und holten uns nasse Füße in einem kunstvoll<br />

angepflanzten Wassergarten (Tirta Gangga).<br />

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