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JUBILäUM<br />
100 Jahre Rondo - eine Erfolgsgeschichte<br />
F ür<br />
den Taglohn eines Arbeiters<br />
von 3 Kronen gab es damals<br />
rund sieben Wecken Brot. Für<br />
den Verkauf von Papieren und Kartonagen<br />
wurde in den 30er Jahren<br />
eine prägende Marke benötigt. Wie<br />
man dabei auf Rondo kam, ist nicht<br />
überliefert. Die erste Vorarlberger<br />
Rondo-Vertriebsniederlassung wurde<br />
1935 in Bregenz eröffnet.<br />
Wellpappeerzeugun<br />
1942 beteiligte sich die Papierfabrik<br />
am Tiroler Rohstoffverwerter<br />
Zimmermann. Dieser lieferte<br />
das wertvolle Rohmaterial an die<br />
Papierindustrie. Später kamen die<br />
Sammlung und Verwertung anderer<br />
Altstoffe wie etwa Metall oder Altpapier<br />
hinzu. Mit der Beteiligung an<br />
Zimmermann erschloss die Vorarlberger<br />
Papierfabrik eine wichtige<br />
Rohstoffquelle.<br />
Heute ist das Tiroler Unternehmen<br />
zu 100 Prozent Teil der Rondo-<br />
Gruppe. Während sich die Vorarlberger<br />
Papierfabrik in den ersten<br />
Jahrzehnten nur langsam entwickelte<br />
wurde nach 1945 ein umso<br />
schnellerer Expansionskurs eingeschlagen.<br />
Erster großer<br />
Erweiterungsschritt war<br />
die Einführung der Wellpappeerzeugung<br />
im Jahr<br />
1954, ein Grundstein für<br />
die erfolgreiche Sicherung<br />
des Unternehmens.<br />
Wellpappe wurde nicht<br />
nur zum wichtigsten Umsatzträger,<br />
sondern kurbelte<br />
gleichzeitig auch die<br />
Papierherstellung an. Seit<br />
jeher widmete sich die<br />
Vorarlberger Papierfabrik<br />
der Altstoffsammlung,<br />
dem Rohstoff für die Papierfabrikation.<br />
St. Ruprecht<br />
Ein großer Expansionsschritt<br />
folgte 1971 mit<br />
der Inbetriebnahme eines<br />
weiteren Wellpappewerks<br />
58 3•2011<br />
Nach einem Brand der Rankweiler Papierfabrik im Jahre<br />
1910 war der Augsburger Fabrikant Theodor Fries auf<br />
der Suche nach einem neuen Papierlieferanten für seine<br />
in Sulz produzierten Garnhülsen. Bei der Textilfabrikantenfamilie<br />
Ganahl stieß er mit seinem Ansinnen, eine eigene<br />
Papierfabrikation zu gründen, auf offene Ohren. 1911<br />
wurde die Vorarlberger Papierfabrik zusammen mit 30<br />
Gesellschaftern gegründet und 1912 die Textilfärberei zur<br />
Papierfabrik umgebaut, ehe man Ende August jenes Jahrs<br />
in Produktion gehen konnte.<br />
in St. Ruprecht/Steiermark. Um mit<br />
dem rasanten Wirtschaftswachstum<br />
in den vormaligen Ostblockstaaten<br />
mitzuhalten, waren weitere Produktionsniederlassungen<br />
notwendig.<br />
1995 expandierte man nach Ungarn,<br />
1999 wurde in Rumänien das erste,<br />
2008 das zweite Wellpappe-Werk<br />
in Betrieb genommen. Heute ist die<br />
Ganahl AG ein kerngesundes Unternehmen<br />
mit modernst ausgestatteten<br />
Werken. Es sind inzwischen 7<br />
Betriebe, die alle in ihren Märkten<br />
eine bedeutende Rolle spielen.<br />
Rondo Wellpappe<br />
Im Wellpappewerk Frastanz wurden<br />
2010 145 Mio. m 2 Wellpappe<br />
produziert, wovon 70% im Ausland<br />
abgesetzt wurden. Als größtes österreichisches<br />
Wellpappewerk ist<br />
man im Bereich der Wellpappeverpackungen<br />
in Westösterreich klarer<br />
Marktführer.<br />
In den beiden Werken in Frastanz<br />
und St. Ruprecht werden rund 25<br />
% der in Österreich hergestellten<br />
Wellpappe produziert. Damit zählt<br />
Rondo zu den Top-Anbietern. Die<br />
Expansion in die Länder Ungarn<br />
und Rumänien erfolgte, weil dort<br />
der wachsende lokale Markt genützt<br />
werden konnte und außerdem<br />
viele internationale Kunden in diesen<br />
Ländern ebenso ihre Produktionen<br />
etablierten.<br />
Rondo ist somit zum Teil den Kunden<br />
gefolgt und konnte auf diese Art<br />
und Weise konnte Rondo auch in<br />
diesen Märkten eine starke Marktposition<br />
erreichen. Es wäre nicht<br />
möglich gewesen, diese Märkte von<br />
den österreichischen Werken aus zu<br />
bedienen, weil die Entfernung viel<br />
zu groß ist und das heutzutage geforderte<br />
Service nicht geboten werden<br />
könnte. Die Betriebe in Ungarn<br />
und Rumänien haben die Position<br />
der österreichischen Betriebe zudem<br />
gestärkt. Einerseits kann die Papierfabrik<br />
einen Teil ihrer Produktion<br />
auch dort absetzen und andererseits<br />
konnten dort neue internationale<br />
Kunden gewonnen werden, die<br />
nun auch von den österreichischen<br />
Standorten bedient werden können.<br />
Worldstar<br />
Pünktlich zum 100 Geburtstag erhielt<br />
Rondo für eine revolutionäre<br />
Konstruktion eines Displays im<br />
Zuge der interpack in Düsseldorf<br />
den world star in der Gruppe „food“.<br />
Die Gründe für die Prämierung waren<br />
die besondere Sockelkonstruktion<br />
und die vielseitige Verwendbarkeit:<br />
• der tragende Sockel ist einteilig<br />
und braucht aufgrund einer einzigartigen<br />
Konstruktion kein Sockelfachwerk<br />
mehr, um Stabilität zu<br />
erreichen (Logistikvorteil)<br />
• durch diese Konstruktion<br />
kann eine deutliche<br />
Materialeinsparung<br />
erreicht werden (Preisvorteil)<br />
• beim Aufbau des Displays<br />
ergeben sich markante<br />
Zeitersparnisse<br />
(Zeit- und Kostenvorteil)<br />
• Der Stabilität verleihende<br />
Sockel ist von<br />
einem bedruckten Zuschnitt<br />
ummantelt, der<br />
laufend ausgetauscht<br />
werden kann, ohne<br />
die aufwändige Innen-<br />
Die Geschäftsführung<br />
vor dem Gründertor.<br />
konstruktion erneuern zu müssen.<br />
So kann die Firma das Display diversen<br />
Aktionen im Handel (z.B.<br />
Grillsaison, Weihnachten etc.) leicht<br />
anpassen, indem nur ein Zuschnitt<br />
erneuert werden muss (Kostenreduktion<br />
und hohe Flexibilität)<br />
• Der Material- und Produktionsaufwand<br />
ist wesentlich geringer als<br />
bei herkömmlichen Lösungen (Ressourcenschonung)<br />
Um diesen Erfolg zu erreichen<br />
wurden auch während der letzten<br />
3 Jahre am Standort Frastanz jährlich<br />
zwischen 7 und 8 Millionen<br />
Euro investiert. Genausowichtig<br />
sind aber auch die Mitarbeiter: Der<br />
Gestaltung einer positiven Unternehmenskultur<br />
kommt bei Rondo<br />
größte Bedeutung zu. Dafür gibt<br />
es formulierte Leitsätze, die klare<br />
Richtlinien bilden. Denn zufriedene<br />
Mitarbeiter sind die stabile Basis<br />
für den Unternehmenserfolg, das<br />
weiß man bei Rondo. Für die fachliche<br />
und persönliche Entwicklung<br />
der Mitarbeiter gibt es die Rondo<br />
Förderwerkstatt, ein spezielles<br />
Schulungsprogramm, welches die<br />
Generierung und den Transfer von<br />
Know-how zum Inhalt hat und<br />
werksübergreifend an allen Standorten<br />
betrieben wird. 40<br />
Mehr über das 100 Jahre junge<br />
Unternehmen finden Sie unter:<br />
www.rondo-ganahl.at