Brandenburgisches Ärztebaltt 5/2008 - Landesärztekammer ...
Brandenburgisches Ärztebaltt 5/2008 - Landesärztekammer ...
Brandenburgisches Ärztebaltt 5/2008 - Landesärztekammer ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
140<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
hierzu zu positionieren und<br />
den Beschluss möglichst ohne<br />
gravierende Änderungen in<br />
ihre Weiterbildungsordnungen<br />
zu übernehmen. Brandenburg<br />
ist eines der wenigen Bundesländer,<br />
in denen die Entscheidung<br />
hierzu noch aussteht.<br />
Mit deutlicher Mehrheit –<br />
35 Ja- zu 12 Nein-Stimmen –<br />
beschlossen die Delegierten<br />
die Aufnahme des Facharztes<br />
für Innere Medizin in das Gebiet<br />
Innere Medizin und Allgemeinmedizin<br />
der Weiterbildungsordnung<br />
der LÄKB und<br />
entsprachen damit der Entscheidung<br />
des Ärztetages. Des<br />
Weiteren wird die Bezeichnung<br />
„Schwerpunkt“ in allen<br />
Facharzttiteln des Gebietes Innere<br />
Medizin und Allgemeinmedizin<br />
gestrichen – so die<br />
Entscheidung der Kammerversammlung.<br />
In einer dritten Abstimmung<br />
einigte man sich auf die Einführung des<br />
Begriffes „Hausarzt“, der in der Weiterbildungsordnung<br />
hinter dem Facharzt für Innere<br />
und Allgemeinmedizin in Klammern<br />
gesetzt wird. Außerdem – so die letzte Entscheidung<br />
der Delegierten hierzu – müssen<br />
in dieser Weiterbildung sechs Monate im<br />
Bereich Chirurgie obligat absolviert werden.<br />
Neben dem Facharzt für Innere Medizin<br />
standen weitere Teilnovellierungen auf der<br />
Tagesordnung. Die Kammerversammlung<br />
beschloss, dass Fachärzte alle Schutzimpfungen<br />
ohne Berücksichtigung ihrer Gebietsgrenzen<br />
durchführen können. Die Weiterbildung<br />
der LÄKB beinhaltet –<br />
so geben es die allgemeinen<br />
Bestimmungen wieder – auch<br />
den Erwerb von Kenntnissen<br />
in präventiven Maßnahmen –<br />
dazu gehören das Impfen und<br />
das Erfassen des Impfstatus’.<br />
Aufgrund einer neuen Richtlinie<br />
der Europäischen Union (EU)<br />
müssen notwendige Änderungen<br />
in der Weiterbildungsordnung<br />
vorgenommen werden,<br />
die die Weiterbildung außerhalb<br />
von Deutschland in Mitgliedsstaaten<br />
der EU betreffen.<br />
Hierauf einigte sich die Kammerversammlung.<br />
Auch der Abschnitt zum Facharzt<br />
für Allgemeine Chirurgie<br />
bedurfte einer Anpassung. So<br />
wurde eine klarstellende For-<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 5/<strong>2008</strong> · 18. Jahrgang<br />
Blick in das Podium: Dr. Hanjo Pohle (r.), neben ihm Dr. Volkmar Skerra (2.v.r.) und<br />
Dipl.-Med. Hubertus Kruse.<br />
mulierung zu den Weiterbildungszeiten erforderlich,<br />
um Rechtsunsicherheiten vorzubeugen.<br />
Zuletzt einigten sich die Delegierten<br />
auf Änderungen in der Zusatzweiterbildung<br />
Psychotherapie – fachgebunden. Hierbei geht<br />
es darum, dass die tiefenpsychologisch fundierte<br />
Psychotherapie beziehungsweise die<br />
Verhaltenstherapie durch entsprechend qualifizierte<br />
ärztliche Psychotherapeuten weiterhin<br />
gemäß Psychotherapie-Vereinbarung geleistet<br />
werden können.<br />
Weitere Beschlussfassungen<br />
Den Delegierten zur Abstimmung lagen<br />
zuletzt Änderungen der Gemeinsamen Bereitschaftsdienstordnung<br />
der LÄKB und der<br />
Für angeregte Diskussionen war in der Pause Zeit: die Delegierten Dr. Frank Eberth,<br />
Dr. Dietmar Groß, Dr. Rüdiger Croux und Dr. Klaus Bethke (v.l.n.r.).<br />
Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Brandenburg (KVBB) sowie der<br />
Wahlordnung der LÄKB vor.<br />
Erstere wurde bereits von der<br />
KVBB mit ihren Änderungen,<br />
die zum überwiegenden Teil<br />
auf dem Anfang letzten Jahres<br />
in Kraft getretenen Vertragsarztrechtsänderungsgesetzbasieren,<br />
beschlossen. Die Kammerversammlung<br />
stimmte dem<br />
zu. Demnach kommen beide<br />
Körperschaften überein, § 4<br />
Absatz 5, in dem es um die<br />
Übermittlung der Adressen der<br />
nur privatärztlich tätigen Ärzte<br />
seitens der LÄKB an die KVBB<br />
geht, entgegen dem Wortlaut<br />
eng auszulegen. Dies bedeutet,<br />
dass es nur im Bedarfsfall<br />
zur namentlichen Nennung<br />
betroffener Privatärzte kommen<br />
soll.<br />
In der Wahlordnung der LÄKB wird festgelegt,<br />
dass für je 150 Angehörige der LÄKB<br />
ein Mitglied in die Kammerversammlung gewählt<br />
werden wird.<br />
Hinweis: Die nächste Kammerversammlung<br />
findet am 6. September statt. Hierbei handelt<br />
es sich um die erste und damit konstituierende<br />
Kammerversammlung der sechsten Legislaturperiode<br />
<strong>2008</strong> bis 2012.<br />
Hintergrund:<br />
Das „Ulmer Papier“ steht auf der Tagesordnung<br />
des 111. Deutschen Ärztetages <strong>2008</strong><br />
in Ulm. Aus diesem Grund hatte der Vorstand<br />
der LÄKB dieses auch<br />
als Thema der Kammerversammlung<br />
vorgesehen, um<br />
mit den Delegierten über<br />
brandenburgische Vorschläge<br />
zum Papier zu diskutieren.<br />
Am 18. April gab die BÄK<br />
einen überarbeiteten Entwurf<br />
der bisherigen Vorlage heraus<br />
– zu kurzfristig, als dass<br />
sich die Delegierten über deren<br />
Inhalt ein Bild hätten machen<br />
können. Ihnen wird der<br />
neue Entwurf in den nächsten<br />
Tagen zugeschickt.<br />
Text und Fotos:<br />
Anja Jüttner, 4iMEDIA