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Auf und Ab mit Tiamat 1 - Edition Tiamat

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der sich am besten in Wien verkaufte. Uli Becker, der einzige,<br />

der sich für jedes Buch, das ich ihm schicke, <strong>mit</strong> einem<br />

Kärtchen oder kleinen Brief bedankt, weshalb ich ihm fast alles<br />

aus dem Verlag zukommen lasse, hatte 1983 vom Spiegel-<br />

Redakteur Christian Schultz-Gerstein den <strong>Auf</strong>trag, Jacques<br />

Rigaut zu besprechen. <strong>Ab</strong>er da er es nicht schaffte, war es nichts<br />

<strong>mit</strong> dem großen Durchbruch.<br />

1983 nahm ich meinen ganzen Mut zusammen <strong>und</strong> schrieb<br />

Wolfgang Pohrt, der zwei grandiose Bücher bei Rotbuch gemacht<br />

hatte <strong>und</strong> dessen Artikel ich in den unterschiedlichsten<br />

Zeitungen aufspürte <strong>und</strong> verschlang. Ich fragte ihn, ob er nicht<br />

Lust hätte, bei mir zu veröffentlichen. Pohrt war zu meiner<br />

Überraschung sofort einverstanden <strong>und</strong> schickte mir auch sogleich<br />

einige R<strong>und</strong>funkbeiträge über Balzac. Im Frühjahr 84<br />

erschienen deshalb gleich zwei Pohrt-Bücher <strong>und</strong> sonst nichts.<br />

Der <strong>Auf</strong>satzband »Kreisverkehr, Wendepunkt« verkaufte sich<br />

für meine Verhältnisse wie geschnitten Brot, <strong>und</strong> da Pohrt im<br />

selben Jahr bei Konkret Kulturredakteur war <strong>und</strong> fast das ganze<br />

Heft vollschrieb, gab es im Herbst 84 gleich noch einen zweiten<br />

<strong>Auf</strong>satzband. Ein bißchen viel für heutige Verhältnisse, aber<br />

Marktgesetze waren mir damals schnuppe, solange mir gefiel,<br />

was ich verlegte. Über Wolfgang Pohrt lernte ich Eike Geisel<br />

kennen, von dem ich ebenfalls ein Buch verlegte. »Wolfgang<br />

Pohrt and Eike Geisel may well be the two most effective<br />

polemical essayists on the contemporary West German scene«,<br />

hatte Saul Friedländer geschrieben, <strong>und</strong> bei mir veröffentlichten<br />

sie nun.<br />

Mit »Zeitgeist, Geisterzeit«, einem neuen Titel von Pohrt,<br />

<strong>und</strong> der »<strong>Ab</strong>handlung über den Stil«, einer furiosen Polemik<br />

von Louis Aragon gegen den zeitgenössischen Kulturbetrieb,<br />

ein Buch, in dem die hohe Kunst der üblen Beleidigung gepflegt<br />

wurde, ging ich 1986 in die Offensive. Es handelte sich<br />

um eine ganz frühe Schrift Aragons, <strong>und</strong> als er dann prominent<br />

wurde <strong>und</strong> zu den Kommunisten konvertierte, war ihm das<br />

Pamphlet peinlich. Erst als der R<strong>und</strong>umschlag 1968 in Paris<br />

geraubdruckt wurde, kam die Schrift bei Gallimard vierzig<br />

Jahre nach der Erstauflage wieder in den Handel.<br />

Im Frühjahr 1987 folgte dann »Die alten Straßenverkehrsordnung«<br />

<strong>mit</strong> zwei »Gründungsdokumenten« der RAF,<br />

kommentiert u.a. von Wolfgang Pohrt, Gabriele Goettle <strong>und</strong> –<br />

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