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Format, wovon eine Seite von <strong>de</strong>r IHK<br />

Frankfurt gesponsert zu sein scheint, weil<br />

dort Fragen zur Berufsausbildung durch<br />

die IHK beantwortet wer<strong>de</strong>n und regelmäßig<br />

Hinweise auf IHK-Veranstaltungen<br />

zu fin<strong>de</strong>n sind. Die drei Seiten wer<strong>de</strong>n<br />

dominiert von drei großen Artikeln. Zum<br />

einen geht es am Stichtag um Jobchancen<br />

im Nahen Osten, zum an<strong>de</strong>ren um<br />

die geringere Bezahlung von Frauen bei<br />

gleicher Arbeit, und zum Dritten um das<br />

„Pauken für Prüfungen“ – einen Ratgeber,<br />

<strong>de</strong>r das Thema Weiterbildung in Reinkultur<br />

verkörpert und vom Karteikartensystem<br />

bis zur Lerngruppe alles bietet, was<br />

das Lernen unter Prüfungsdruck leichter<br />

macht. Der Text ist sehr gut strukturiert<br />

und motivierend geschrieben. Er wen<strong>de</strong>t<br />

sich unserem Eindruck nach aber eher<br />

an Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>. Das reicht natürlich<br />

„Tagesspiegel“, „Berliner Zeitung“, „Hamburger Abendblatt“<br />

Nachtrag. Nur wenige regional be<strong>de</strong>utsame Tageszeitungen leisten sich einen Karriereteil, <strong>de</strong>r<br />

über eine Zeitungsseite hinaus geht. In Ergänzung zu unserem Test <strong>de</strong>r großen, überregionalen<br />

Blätter sollten die Local Heros hier wenigstens einmal erwähnt wer<strong>de</strong>n.<br />

Große Regionalzeitungen machen es gut<br />

Beinahe hätten wir sie übersehen: Es gibt einige wenige<br />

Regionalzeitungen, die sich einen überraschend professionellen<br />

Karriereteil leisten. An erster Stelle sei <strong>de</strong>r „Tagesspiegel“<br />

aus Berlin erwähnt. Er enthält in seiner Sonntagsausgabe<br />

eine Beilage, die mit „Karriere“ überschrieben ist,<br />

und aus drei großen Zeitungsseiten besteht. Eine davon ist<br />

explizit <strong>de</strong>m Thema „Weiterbildung“ gewidmet. Dort wur<strong>de</strong><br />

sogar schon das „mobile Lernen“ abgefeiert – verbun<strong>de</strong>n<br />

mit Tipps zum Lernen in Communities.<br />

Eine achtseitige „Karriere“-Beilage (davon etwa vier Seiten<br />

Artikel) leistet sich die „Berliner Zeitung“. Im Mittelpunkt<br />

stehen mo<strong>de</strong>rne Berufsbil<strong>de</strong>r und arbeitsrechtliche Hintergrundinformationen,<br />

aber es gab vor Kurzem auch einen<br />

sehr fundierten Artikel über die Motivationsprobleme von<br />

Olympiasieger Matthias Steiner. Geschil<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>, wie er<br />

sie mithilfe von Psychologen überwand und was Berufstätige<br />

für sich daraus ableiten können (zum Beispiel die<br />

eigenen Motive besser kennenlernen).<br />

Das „Hamburger Abendblatt“ bringt samstags die Beilage<br />

„Beruf & Erfolg“ heraus, die sich ebenfalls durch 2,5 bis 3<br />

Seiten Artikel (zum Beispiel „Generation Y lernt an<strong>de</strong>rs“)<br />

vom Rest <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Zeitungslandschaft abhebt.<br />

nicht, um zu beeindrucken – zumal Weiterbildung<br />

auch in <strong>de</strong>n Wochen davor bei<br />

<strong>de</strong>r FR nicht übermäßig stark ins Gewicht<br />

viel.<br />

5 „Karriere“ (Han<strong>de</strong>lsblatt)<br />

Auch im Han<strong>de</strong>lsblatt (HB) heißen die<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Seiten schlicht und ergreifend<br />

„Karriere“. Am Stichtag bringt<br />

das Han<strong>de</strong>lsblatt (Tabloid-Format) auf<br />

zwei Seiten zwei Artikel, die bei<strong>de</strong> das<br />

Thema MBA zum Inhalt haben. Einmal<br />

geht es um die Folgen <strong>de</strong>r Finanzkrise für<br />

<strong>de</strong>n Lehrplan <strong>de</strong>r MBA-Schulen. Zum an<strong>de</strong>ren<br />

wird in einem Artikel <strong>de</strong>r Wert von<br />

MBA-Rankings am Beispiel <strong>de</strong>r britischen<br />

Financial Times problematisiert („Bewerbern<br />

hilft das wenig“). Die Artikel sind<br />

nutzwertig und kritisch (!), aber nur für<br />

eine sehr kleine Leserzielgruppe relevant.<br />

Deshalb kommt in unserer Stichprobe<br />

das Han<strong>de</strong>lsblatt nicht gegen die „Karriere<br />

Welt“ an. Traurig, aber wahr: Noch<br />

vor Kurzem leistete sich das Han<strong>de</strong>lsblatt<br />

eine wöchentliche Beilage namens „Perspektiven“,<br />

die auf 20 Seiten Karriere-<br />

und Weiterbildungsthemen umfassend<br />

abhan<strong>de</strong>lte.<br />

In <strong>de</strong>n aktuellen Mediadaten einer großen<br />

Tageszeitung steht, dass 63 Prozent ihrer<br />

Wochenendleser sich für berufliche Weiterbildung<br />

interessieren wür<strong>de</strong>n. Wenn<br />

das tatsächlich zutreffen sollte, dann wird<br />

dieser Wunsch <strong>de</strong>r breiten Masse, etwas<br />

Nützliches über Seminare o<strong>de</strong>r Coachings<br />

zu erfahren, <strong>de</strong>rzeit von <strong>de</strong>n großen Tageszeitungen<br />

gründlich ignoriert.<br />

Nicole Schrehardt, Martin Pichler<br />

Warum Trainer und Berater Zeitung lesen sollten<br />

Auch wenn die Wochenendausgaben <strong>de</strong>m berufstätigen<br />

Durchschittsleser nur wenige Bildungsthemen bieten,<br />

heißt das nicht, dass Weiterbildungsprofessionals nicht<br />

aufmerksam die großen Tageszeitungen lesen sollten.<br />

Dort gibt es schließlich immer umfangreichere „Wissensseiten“<br />

wo neueste Forschungsergebnisse – zum Beispiel<br />

aus <strong>de</strong>r Gehirnforschung, <strong>de</strong>r Psychologie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Pädagogik<br />

– diskutiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch im Wirtschaftsteil sind echte „Diamanten“ zu fin<strong>de</strong>n.<br />

So veröffentlichte am 12. Juli 2010 <strong>de</strong>r bekannte Münchener<br />

Professor Dr. Horst Wil<strong>de</strong>nmann in <strong>de</strong>r FAZ einen<br />

Gastbeitrag, <strong>de</strong>r mit „Unternehmen müssen schneller<br />

lernen“ überschrieben war. Darin stan<strong>de</strong>n Sätze wie: „Die<br />

Lerngeschwindigkeit ist ein schwer zu imitieren<strong>de</strong>r Wettbewerbsfaktor!“<br />

Die Argumentationslinie <strong>de</strong>s Beitrags gibt<br />

einen guten Einblick, wie Wil<strong>de</strong>nmann seine „Genesis“-<br />

Metho<strong>de</strong> verkaufen will. Die Tatsache, dass <strong>de</strong>r Artikel in<br />

<strong>de</strong>r FAZ erschien, zeigt, dass die Zeit reif für dieses Thema<br />

ist. Bemerkenswert wer<strong>de</strong>n es die Insi<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>n Lesern<br />

gefun<strong>de</strong>n haben, dass Wil<strong>de</strong>nmann vergaß, die Personalentwicklungsabteilungen<br />

in seinem Artikel zu erwähnen.<br />

Martin Pichler<br />

01_2011 wirtschaft + weiterbildung 29

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