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Verpackung mit Effekt - Ford

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Klaus-Dieter<br />

Klein<br />

Vier von vielen, für welche die <strong>Ford</strong>-Werke ein neues Betätigungsfeld schaffen<br />

war maßgeblich an der Planung und Einrichtung der neuen Arbeitsplätze<br />

beteiligt. In Zeiten knapper Kassen griff er vor allem auf<br />

vorhandene Einrichtungsgegenstände zurück. So installierte ein<br />

Team aus der FCSD-Instandhaltung ein Förderband, das zuvor unter<br />

der Decke gehangen hatte. Auch die Arbeitstische musste man<br />

nicht neu kaufen, sondern lediglich streichen und aus ergonomischen<br />

Gründen um zehn Zentimeter erhöhen. Angeschafft wurden<br />

lediglich neue Stühle. „Ich war früher für <strong>Ford</strong> Berater für schlanke<br />

Fertigungsprinzipien bei Lieferanten und setze einen Schwerpunkt<br />

auf die Wertschöpfungskette“, erklärt Michael Schmidt.<br />

Durch effektive Arbeitsvorbereitung und optimierte Arbeitswege,<br />

Packmethoden und Materialauswahl konnte bereits eine Produktivitätssteigerung<br />

erreicht werden: „Diesen Erfolg haben wir zum Beispiel<br />

durch das „Stück-für-Stück“-Prinzip geschafft“, so Schmidt.<br />

„Das bedeutet, jede Einheit wird einzeln fertig verpackt, anstatt<br />

etwa zuerst zehn Kartons zu falten und anschließend die Teile hinein<br />

zu legen. So vermeiden wir unnötige Doppelarbeit.“<br />

Können Sie die Grundzüge des <strong>Ford</strong> Disabilty Managements nennen?<br />

Kamil<br />

Öztürk<br />

Zink: Oberstes Ziel des Disability Managements ist der dauerhafte<br />

Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit. Über die Arbeit der interdisziplinären<br />

Integrationsteams sowie die in den letzten Jahren geschaffenen innerbetrieblichen<br />

Strukturen, externe Netzwerke <strong>mit</strong> Leistungsträgern und<br />

Kliniken oder grundlegende Eingliederungsprozesse lassen sich stundenlang<br />

Vorträge halten. Entscheidend dabei ist jedoch die Tatsache, dass<br />

wir uns nicht mehr auf gesundheitliche Defi zite und Einschränkungen<br />

konzentrieren, sondern auf das, was jemand noch kann, um die betroffene<br />

Person entsprechend ihrer Fähigkeiten einsetzen und unterstützen<br />

zu können.<br />

Wie sind denn die Arbeitsplätze für die Betroffenen beschaffen?<br />

Zink: Wir versuchen, die Fähigkeiten der Mitarbeiter und die Anforderungen<br />

am Arbeitsplatz in Einklang zu bringen. So<strong>mit</strong> gibt es keine<br />

speziell ausgewiesenen Arbeitsplätze für Leistungsgewandelte. Anforderungen<br />

können geändert und Fähigkeiten durch berufsspezifi sche Rehabilitation<br />

oder andere medizinische Maßnahmen gesteigert werden.<br />

Der Abgleich von Fähigkeiten und Anforderungen erfolgt anhand eines<br />

Profi lvergleichsystems. Arbeitsmediziner beurteilen dazu die Fähigkeiten<br />

und ausgebildete Fachleute die Anforderungen unter Verwendung identischer<br />

Merkmale, wie etwa heben, tragen oder schieben. Die Bewertung<br />

erfolgt in fünf Stufen: von nicht vorhanden bis sehr hoch.<br />

Rolf<br />

Coslar<br />

Ali<br />

Ertem<br />

Die Einrichtung von Arbeitsplätzen für leistungsgewandelte Mitarbeiter<br />

ist übrigens nichts Neues bei FCSD. Neu ist die Integration<br />

von Mitarbeitern aus anderen Bereichen. „Aber das ist eine prima<br />

Idee, bei der wir eine wundervolle Unterstützung von allen beteiligten<br />

Seiten bekommen haben, so dass wir das Projekt sehr gut<br />

umsetzen konnten“, berichtet Martin Kuckel, Schwerbehindertenvertreter<br />

in Merkenich.<br />

Insgesamt liegt die Schwerbehindertenquote bei <strong>Ford</strong> bei 5,1<br />

Prozent, wo<strong>mit</strong> die gesetzlichen Anforderungen von 5 Prozent<br />

übererfüllt werden. Darüber hinaus lässt <strong>Ford</strong> einzelne Teile in Behindertenwerkstätten<br />

fertigen und verpacken. Die Einrichtung von<br />

Arbeitsplätzen für leistungsgewandelte Kollegen – zuweilen geht es<br />

dabei um relativ wenig aufwendige Maßnahmen wie zum Beispiel<br />

Fußmatten zur Entlastung des Rückgrats oder Kipphilfen zur Befüllung<br />

– wird vom Integrationsamt gefördert. „Ich habe viel Kontakt<br />

<strong>mit</strong> Schwerbehindertenvertretern anderer Firmen und die bestätigen<br />

alle – <strong>Ford</strong> ist absolutes Vorbild in diesem Bereich“, so Kuckel.<br />

Interview <strong>mit</strong> Disability-Managerin<br />

Petra Zink<br />

Welche Vorteile hat das Disability Management?<br />

Es handelt sich um ein effi zientes, ganzheitliches, nachhaltiges Konzept<br />

<strong>mit</strong> Fokus auf Prävention und Rehabilitation. Für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie das Unternehmen ist Disability Management<br />

von grundlegender Bedeutung hinsichtlich Leistungsvermögen am<br />

Arbeitsplatz, Erhalt der Arbeitsfähigkeit, Zunahme der Arbeitszufriedenheit,<br />

persönlichem Wohlbefi nden und Lebensqualität.<br />

Wie ist es zu dem FCSD-Projekt gekommen?<br />

Zink: Es hat lange gedauert, bis die Rahmenbedingungen geklärt<br />

waren. Aber durch die gute Zusammenarbeit zwischen FCSD und den<br />

Niehler Fertigungsbereichen sowie den zuständigen Arbeitsmedizinern,<br />

Personalabteilungen, Betriebsräten und der Schwerbehindertenvertretung<br />

wurde ein innovatives Konzept entwickelt. Der Pilot <strong>mit</strong> Kolleginnen<br />

und Kollegen aus dem Motorenwerk ist bereits umgesetzt.<br />

Wichtig für die Lösung war, dass die nach Merkenich wechselnden<br />

Mitarbeiter in ihrem Stammbereich in Niehl verbleiben und FCSD<br />

abrechnungstechnisch monatlich belastet wird – ein neuer Weg, um<br />

über ein teils auf Kostenstellen konzentriertes Denken hinweg zu kommen<br />

und ein Meilenstein der Integration.<br />

Juni 2009 9

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