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Ein starker Bezirk in einem sozialen Berlin - SPD Lichterfelde-West

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konsequent Berl<strong>in</strong>.<br />

<strong>SPD</strong> Steglitz-Zehlendorf<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong> <strong>starker</strong> <strong>Bezirk</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>sozialen</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Kommunales Wahlprogramm 2006 – 2011


Sozialdemokratische Partei Deutschlands<br />

Kreis Steglitz-Zehlendorf<br />

Thaliaweg 15, 12249 Berl<strong>in</strong><br />

Tel.: 7667 9854<br />

Fax: 7667 9856<br />

E-Mail: spd-zehlendorf@spd-berl<strong>in</strong>.de<br />

Homepage: www.steglitz-zehlendorf.spd-berl<strong>in</strong>.de<br />

Fotos auf der Titelseite: Benny Tschirsch, Michael Karnetzki


Inhaltsverzeichnis<br />

I. Steglitz-Zehlendorf: <strong>E<strong>in</strong></strong> <strong>starker</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>sozialen</strong> Berl<strong>in</strong> ..................... 4<br />

II. WIRTSCHAFT UND ARBEIT: DIE CHANCEN DES BEZIRKS NUTZEN .................. 5<br />

1. <strong>Bezirk</strong>liche Wirtschaftspolitik ....................................................................................5<br />

2. Arbeitsmarktpolitik ................................................................................................... 6<br />

III. Stadt des Wissens: Bildung schafft Chancen ...................................................7<br />

1. Schule ...............................................................................................................................7<br />

2. Wissenschaft ................................................................................................................. 9<br />

3. Jugend ............................................................................................................................10<br />

4. Kultur ..............................................................................................................................11<br />

IV. Soziale Stadt: Gerechtigkeit durch Zusammenhalt ....................................... 12<br />

1. Bauen und Stadtentwicklung ................................................................................... 12<br />

2. Verkehr ..........................................................................................................................14<br />

3. Wohnungspolitik ......................................................................................................... 15<br />

4. Umwelt .........................................................................................................................16<br />

5. Gesundheit ................................................................................................................... 17<br />

6. Soziales ..........................................................................................................................18<br />

7. Senior<strong>in</strong>nen und Senioren .........................................................................................19<br />

8. Sport .............................................................................................................................20<br />

9. Integration ..................................................................................................................20<br />

V. Politik von und für Frauen ................................................................................ 21<br />

VI. Stärkung des Bürgerengagements und der Bürgerbeteiligung ...................23<br />

KandidatInnen der <strong>SPD</strong> Steglitz-Zehlendorf für die BVV .................................. 24<br />

KandidatInnen der <strong>SPD</strong> Steglitz-Zehlendorf für das<br />

Abgeordnetenhaus von Berl<strong>in</strong> ............................................................................ 24


4<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong> <strong>starker</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>sozialen</strong> Berl<strong>in</strong><br />

I. Steglitz-Zehlendorf: <strong>E<strong>in</strong></strong> <strong>starker</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>sozialen</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Die kommunale Ebene ist die Basis<br />

für e<strong>in</strong> soziales und demokratisches Geme<strong>in</strong>wesen.<br />

Innerhalb der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Berl<strong>in</strong> setzen wir uns weiterh<strong>in</strong> für die<br />

Stärkung der Kompetenzen der <strong>Bezirk</strong>e<br />

<strong>in</strong> den Bereichen e<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> den Kernbereich<br />

der kommunalen Selbstverwaltung<br />

gehören. In den <strong>Bezirk</strong>en werden wichtige<br />

Leistungen für die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

erbracht. Das reicht von der Sicherstellung<br />

e<strong>in</strong>es bedarfsdeckenden Angebots an<br />

K<strong>in</strong>dertagesstättenplätzen bis zur Pflege<br />

der öffentlichen Grünanlagen. Die Musikschule<br />

gehört ebenso dazu wie die bauliche<br />

Unterhaltung des Straßenlandes und<br />

der Schulen. Kommunalpolitik sorgt für<br />

e<strong>in</strong> wohnbereichsnahes Angebot an öffentlichen<br />

Bibliotheken und Seniorenfreizeitstätten,<br />

Jugendfreizeitstätten und<br />

Schulstationen, Spielplätzen und Sportstätten.<br />

In Berl<strong>in</strong> ist es für die Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger zuweilen schwierig die fließenden<br />

Kompetenzgrenzen zwischen dem<br />

Land Berl<strong>in</strong> als <strong>E<strong>in</strong></strong>heitsgeme<strong>in</strong>de und den<br />

<strong>Bezirk</strong>en, die von ihrer Größe und Struktur<br />

ihrerseits selbst Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d bzw.<br />

se<strong>in</strong> müssten, zu unterscheiden. Wir wollen<br />

für stärkere Transparenz sorgen, <strong>in</strong>dem<br />

wir die Selbstverwaltungsrechte der<br />

<strong>Bezirk</strong>e stärken. Die dezentrale Form der<br />

Erbr<strong>in</strong>gung öffentlicher Leistungen <strong>in</strong> den<br />

<strong>Bezirk</strong>en bietet für die Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürger die beste Möglichkeit der demokratischen<br />

Mitwirkung bei der Gestaltung<br />

des eigenen Lebensumfeldes. Die kommunale<br />

Demokratie ist die Basis e<strong>in</strong>es demokratischen<br />

Staatswesens – und zugleich<br />

die Alternative zu wachsenden Tendenzen<br />

zur Privatisierung öffentlicher Güter.<br />

Der politischen Modewelle „Public Private<br />

Partnership“ (PPP) werden wir mit Skepsis<br />

und sorgfältiger <strong>E<strong>in</strong></strong>zelfallprüfung begegnen.<br />

Zur Stärkung der Selbstverwaltungsrechte<br />

der <strong>Bezirk</strong>e gehört auch e<strong>in</strong>e ausreichende<br />

F<strong>in</strong>anzausstattung. Nur Reiche<br />

können sich e<strong>in</strong>en armen Staat leisten.<br />

Das gilt auch und ganz besonders für die<br />

kommunale Ebene. Auch effektive <strong>E<strong>in</strong></strong>sparungen<br />

s<strong>in</strong>d nur möglich, wenn vor<br />

Ort autonome Entscheidungen getroffen<br />

werden können.<br />

Gerade <strong>in</strong> der <strong>E<strong>in</strong></strong>heitsgeme<strong>in</strong>de Berl<strong>in</strong><br />

müssen die jeweiligen örtlichen Interessen<br />

der <strong>Bezirk</strong>e gewahrt bleiben. Die Arbeit<br />

der Senatsverwaltung soll grundsätzlich<br />

auf die Erledigung m<strong>in</strong>isterieller Aufgaben<br />

beschränkt werden. Im Grundsatz<br />

sollen alle D<strong>in</strong>ge, die der Nahversorgung<br />

der Bürger mit öffentlichen Gütern dienen,<br />

<strong>in</strong> den <strong>Bezirk</strong>en erbracht und entschieden<br />

werden.<br />

Für unseren „Randbezirk“ Steglitz-<br />

Zehlendorf ist es wichtig, dass die <strong>Bezirk</strong>spolitik<br />

noch aktiver die kommunalpolitische<br />

Abstimmung mit den Nachbargeme<strong>in</strong>den<br />

Teltow, Kle<strong>in</strong>machnow, Stahnsdorf<br />

und Potsdam betreibt. Auch um dies<br />

auf gleicher Augenhöhe leisten zu können,<br />

müssen die bezirklichen Kompetenzen gegenüber<br />

der Berl<strong>in</strong>er Hauptverwaltung gewahrt<br />

und gestärkt werden.<br />

Wir wollen ke<strong>in</strong>e Zuschauerdemokratie.<br />

Deshalb haben wir Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen<br />

und Sozialdemokraten <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren dafür gesorgt, dass die Beteiligungsmöglichkeiten<br />

der Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger auf bezirklicher Ebene durch<br />

die Neue<strong>in</strong>führung von <strong>E<strong>in</strong></strong>wohnerantrag,<br />

Bürgerbegehren und Bürgerentscheid erweitert<br />

wurden.


Stärkung der Rechte der <strong>Bezirk</strong>e,<br />

verbesserte direkte Beteiligungsmöglichkeiten<br />

für die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

1. <strong>Bezirk</strong>liche Wirtschaftspolitik<br />

In Steglitz-Zehlendorf gibt es viele<br />

Menschen, vor allem auch Jugendliche<br />

ohne Arbeit. Wir wissen, dass es zurzeit<br />

nicht genug Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />

gibt. Wir wissen aber auch, dass kle<strong>in</strong>e<br />

und mittlere Betriebe <strong>in</strong> unserer Stadt und<br />

<strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong> die meisten Menschen<br />

ausbilden und beschäftigen. Deshalb werden<br />

wir alles uns mögliche tun, diese Betriebe<br />

zu unterstützen.<br />

Wir wollen e<strong>in</strong> Dienstleistungszentrum<br />

für die regionale Wirtschaft e<strong>in</strong>richten,<br />

<strong>in</strong>dem wir die <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong> bereits<br />

vorhandene Organisationse<strong>in</strong>heit für<br />

Wirtschaftsförderung stärken.<br />

Sie wird als bezirkliche Anlauf- und<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle für Unternehmen<br />

ausgestaltet.<br />

Sie berät <strong>in</strong> wirtschaftsrelevanten Angelegenheiten<br />

Unternehmen und Existenzgründer<strong>in</strong>nen<br />

und Existenzgründer und<br />

fördert entsprechende Vorhaben im <strong>Bezirk</strong>.<br />

Sie ist an allen wirtschaftlich bedeutsamen<br />

Planungen von den zuständigen<br />

bezirklichen Stellen von Amts wegen zu<br />

beteiligen. Sie begleitet Unternehmen <strong>in</strong><br />

bezirklichen Genehmigungs- und sonstigen<br />

Zulassungsverfahren und wird hierbei<br />

von den zuständigen bezirklichen Stellen<br />

unterstützt.<br />

Wir wollen aber auch die Bestandspflege<br />

der Unternehmen ausbauen, d.h. wir<br />

möchten e<strong>in</strong>e bedarfsorientierte Betreuung<br />

der Unternehmen durch gute Netzwerkbetreuung,<br />

Vermittlung von Fördermitteln<br />

und passgenaue Beratung.<br />

und vielfältige wohnbereichsnahe öffentliche<br />

Leistungen für die Bürger gehören<br />

für uns zusammen.<br />

II. WIRTSCHAFT UND ARBEIT: DIE CHANCEN DES BEZIRKS NUTZEN<br />

Wir werden uns auch an der bezirksübergreifenden<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>es regionalen<br />

Früherkennungsprogramms zur<br />

präventiven Bestandspflege von kle<strong>in</strong>en<br />

und mittleren Unternehmen aktiv beteiligen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Industrie- und<br />

Handelskammer sowie der Handwerkskammer<br />

und Gewerkschaften und Betriebsräten<br />

sollen bereits auf bezirklicher<br />

Ebene von Insolvenz bedrohten Unternehmen<br />

Instrumente angeboten werden,<br />

die der Bestandssicherung dienen<br />

und somit auch dem Erhalt, beziehungsweise<br />

die Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

sicherstellen. Solche Instrumente s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />

die zielgerichtete Vermittlung<br />

von F<strong>in</strong>anzhilfen oder die Unterstützung<br />

bei der Auftragssicherung.<br />

Wir werden die Potenziale unseres <strong>Bezirk</strong>s<br />

weiter nutzen. Das bereits sehr erfolgreiche<br />

Tourismusprojekt dient dem<br />

Standortmarket<strong>in</strong>g und enthält noch viele<br />

Möglichkeiten für Arbeits- und Ausbildungsplätze.<br />

Innovationen s<strong>in</strong>d die Grundlage für<br />

die Arbeits- und Ausbildungsplätze der<br />

Zukunft. Unser <strong>Bezirk</strong> hat mit der Freien<br />

Universität Berl<strong>in</strong>, der Charité-Universitätsmediz<strong>in</strong>-Berl<strong>in</strong><br />

/ Campus Benjam<strong>in</strong><br />

Frankl<strong>in</strong>, den außeruniversitären Instituten<br />

sowie hervorragenden wissenschaftlichen<br />

Dienstleistungsunternehmen e<strong>in</strong>e<br />

breite Grundlage von Know-How. Wir<br />

Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und Sozialdemokraten<br />

werden die Vernetzung dieser wissenschaftlichen<br />

Potenziale mit der Wirtschaft<br />

stärken, die Zusammenarbeit der<br />

Transferstellen der Universität mit der bezirklichen<br />

Wirtschaft fördern, das Wachs-<br />

5


6<br />

tumspotenzial am mediz<strong>in</strong>technischen<br />

Standort Focus Mediport nutzen und die<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>richtung neuer Gründerzentren, z.B.<br />

im bisherigen American Hospital, voranbr<strong>in</strong>gen.<br />

Wirtschaftsförderung im Süden Berl<strong>in</strong>s<br />

kann nur erfolgreich se<strong>in</strong>, wenn wir mit<br />

unseren Nachbargeme<strong>in</strong>den zusammenarbeiten.<br />

Wir setzen uns für e<strong>in</strong>e grenzüberschreitende<br />

Vernetzung mit Brandenburg,<br />

<strong>in</strong>sbesondere mit den uns angrenzenden<br />

Landkreisen Teltow-Fläm<strong>in</strong>g,<br />

Potsdam-Mittelmark und der Stadt Potsdam<br />

e<strong>in</strong>, um geme<strong>in</strong>sam Branchenzweige<br />

zu erarbeiten, die wir dann verstärkt unterstützen.<br />

2. Arbeitsmarktpolitik<br />

Mit der <strong>E<strong>in</strong></strong>führung des Sozialgesetzbuchs<br />

II („Hartz IV“) am 1. Januar 2005<br />

hat auch unser <strong>Bezirk</strong> e<strong>in</strong>e neue Verantwortung<br />

für die Arbeitsmarktpolitik<br />

übernommen, der wir uns stellen. Geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Agentur für Arbeit ist<br />

der <strong>Bezirk</strong> Träger des Jobcenters, das die<br />

Betreuung, Aktivierung und Vermittlung<br />

der Langzeitarbeitslosen <strong>in</strong> Steglitz-Zehlendorf<br />

übernommen hat. Wir Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen<br />

und Sozialdemokraten stehen<br />

für die aktive Wahrnahme dieser neuen<br />

Verantwortung.<br />

Arbeitsfördermaßnahmen können<br />

die Massenarbeitslosigkeit nicht alle<strong>in</strong>e<br />

beseitigen. Sie können aber den Betroffenen<br />

helfen, <strong>in</strong>dividuelle Vermittlungshemmnisse<br />

zu überw<strong>in</strong>den und wieder<br />

e<strong>in</strong>e Chance auf dem Arbeitsmarkt zu f<strong>in</strong>den.<br />

Dazu dienen die unterschiedlichen<br />

Integrations-, Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

des Jobcenters, die<br />

passgenau für die e<strong>in</strong>zelnen Arbeitslosen<br />

zugeschnitten und für ihn s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong><br />

und ihn nicht nur irgendwie <strong>in</strong> Bewegung<br />

halten sollen.<br />

Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass das Jobcenter<br />

Steglitz-Zehlendorf möglichst bald<br />

die M<strong>in</strong>deststandards der Bundesagentur<br />

für Arbeit erfüllen kann: Alle Arbeitssuchenden<br />

sollen <strong>in</strong>nerhalb verb<strong>in</strong>dlich festgelegter<br />

Fristen die Unterstützung erhalten,<br />

die ihnen zustehen. Das betrifft die<br />

tatsächliche Erreichbarkeit der Mitarbeiter<br />

für die Kund<strong>in</strong>nen und Kunden, die e<strong>in</strong><br />

Anliegen vorbr<strong>in</strong>gen wollen, e<strong>in</strong>e zügige<br />

Erstberatung und e<strong>in</strong> schneller Abschluss<br />

e<strong>in</strong>er <strong>E<strong>in</strong></strong>gliederungsvere<strong>in</strong>barung. Allen<br />

Arbeitssuchenden unter 25 Jahren soll <strong>in</strong>nerhalb<br />

von vier Wochen nach dem Abschluss<br />

der <strong>E<strong>in</strong></strong>gliederungsvere<strong>in</strong>barung<br />

e<strong>in</strong>e Arbeit, Ausbildung oder e<strong>in</strong>e geeignete<br />

Integrationsmaßnahme angeboten<br />

werden.<br />

Bei Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung(„MAE-Maßnahmen“,<br />

„<strong>E<strong>in</strong></strong>-Euro-Jobs“) werden wir darauf<br />

achten, dass diese nicht zu perspektivlosen<br />

Verschiebebahnhöfen werden, die die Statistik<br />

verschönern. Sie sollen den Arbeitssuchenden<br />

durch e<strong>in</strong>en Zugang zum Arbeitsleben<br />

gesellschaftliche Teilhabe und<br />

neues Selbstwertgefühl ermöglichen und<br />

ihre Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt fördern.<br />

Sie müssen für die <strong>E<strong>in</strong></strong>zelnen geeignet<br />

se<strong>in</strong>. Insbesondere für jugendliche Arbeitssuchende<br />

ohne abgeschlossene Ausbildung<br />

muss die Vermittlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Ausbildungsplatz absolut vorrangig se<strong>in</strong>.<br />

Wir werden darauf achten, dass MAE-<br />

Maßnahmen das Kriterium der Zusätzlichkeit<br />

erfüllen, damit nicht Arbeitsplätze<br />

auf dem 1. Arbeitsmarkt dadurch vernichtet<br />

werden.<br />

Auf der Grundlage der „Positivliste“<br />

von Senat und Wirtschaftsverbänden ist<br />

im <strong>Bezirk</strong> die Diskussion darüber zu führen,<br />

welche Tätigkeitsfelder im öffentlichen<br />

Interesse s<strong>in</strong>d.<br />

Die Übere<strong>in</strong>stimmung der jeweiligen<br />

Tätigkeit mit der Bewilligung der<br />

Maßnahme muss durch regelmäßige


Kontrollen überprüft werden. Die Mitbestimmungsrechte<br />

des bezirklichen Personalrates<br />

werden wir beachten.<br />

Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass die Vermittlungskompetenzen<br />

des Jobcenters mit<br />

den sozialpädagogischen Kompetenzen<br />

III. Stadt des Wissens: Bildung schafft Chancen<br />

1. Schule<br />

Bildung ist e<strong>in</strong> Menschenrecht. Deshalb<br />

wollen wir Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und<br />

Sozialdemokraten die noch immer ungleiche<br />

Verteilung der Bildungschancen<br />

abbauen. Wir wollen unser Bildungssystem<br />

so gestalten, dass die soziale Herkunft<br />

nicht mehr über den Bildungserfolg entscheidet.<br />

Vom K<strong>in</strong>dergarten bis zur Hochschule<br />

muss das Ziel der Chancengleichheit<br />

konsequent verfolgt werden. Wir wollen<br />

e<strong>in</strong> Schulsystem, <strong>in</strong> dem die K<strong>in</strong>der länger<br />

zusammen und von e<strong>in</strong>ander lernen. Das<br />

geht am besten <strong>in</strong> Gesamtschulen von der<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>schulung bis zum Abitur.<br />

In den Berl<strong>in</strong>er Schulen haben wir <strong>in</strong><br />

den vergangenen Jahren grundlegende Reformen<br />

auf den Weg gebracht. Das neue<br />

Schulgesetz ist dabei e<strong>in</strong> entscheidender<br />

Meilenste<strong>in</strong>. Es bietet die Chance zu zukunftsweisenden<br />

Veränderungen und<br />

Erneuerungen. Auch <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong><br />

Steglitz-Zehlendorf hat sich e<strong>in</strong>iges <strong>in</strong> der<br />

Schullandschaft verändert. Mit der Umsetzung<br />

der Reformen im <strong>Bezirk</strong> s<strong>in</strong>d wir<br />

jedoch noch nicht zufrieden.<br />

Die Bildungspolitik der Berl<strong>in</strong>er <strong>SPD</strong><br />

hat die bessere Verzahnung von Schule,<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>richtungen der Jugendhilfe, Wissenschaft,<br />

kulturellen <strong>E<strong>in</strong></strong>richtungen sowie<br />

Wissenschaft und Sport vorbereitet. In den<br />

Kiezen und Wohnvierteln unseres <strong>Bezirk</strong>s<br />

wollen wir die erfolgreiche Vernetzung<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Schulen mit K<strong>in</strong>dergärten,<br />

Jugende<strong>in</strong>richtungen und Sportvere<strong>in</strong>en<br />

des Jugendamtes zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Konzept der Betreuung von arbeitslosen<br />

Jugendlichen zusammengeführt werden.<br />

In ihm behält die Jugendberufshilfe e<strong>in</strong>e<br />

eigenständige Rolle.<br />

vorantreiben, um jedes e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d optimal<br />

zu fördern und zu fordern. Die Kontakte<br />

zwischen Oberschulen und Betrieben<br />

werden ausgebaut.<br />

Die Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und Sozialdemokraten<br />

im <strong>Bezirk</strong> Steglitz-Zehlendorf<br />

setzen sich für e<strong>in</strong>e leistungsfähige Schule<br />

e<strong>in</strong>. Wir wollen e<strong>in</strong>e hohe Qualität<br />

und unterstützen mehr Eigenverantwortung<br />

für die Schulen. Unsere Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

brauchen mehr Freiheit und<br />

Eigenständigkeit. Mehr Eigenverantwortung<br />

führt auch zu besseren Leistungen.<br />

Bildung und ihre F<strong>in</strong>anzierung ist und<br />

bleibt e<strong>in</strong>e öffentliche Verpflichtung. Die<br />

Bildungsf<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> wird aber<br />

trotz aller Anstrengungen der letzten Jahre<br />

den Herausforderungen noch nicht gerecht.<br />

Deshalb darf es ke<strong>in</strong>e weiteren Kürzungen<br />

geben.<br />

Wir setzen uns <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong> dafür<br />

e<strong>in</strong>, dass der Bildungsauftrag der K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

ausgefüllt und die vorschulische<br />

Erziehung enger mit der Grundschule<br />

verknüpft wird. Sprachförderung<br />

für alle K<strong>in</strong>der während der K<strong>in</strong>dergartenzeit<br />

und besonders vor der <strong>E<strong>in</strong></strong>schulung<br />

ist erforderlich. Dafür brauchen wir e<strong>in</strong>e<br />

qualitative Weiterentwicklung der ErzieherInnenausbildung<br />

sowie den Ausbau<br />

der Fort- und Weiterbildungsangebote sowie<br />

Bildungsangebote für Eltern.<br />

Wir wollen, dass Bildung für alle überall<br />

und jederzeit erreichbar ist. Es ist daher<br />

notwendig, <strong>in</strong> allen Schulen die Fähigkeit<br />

<strong>in</strong>dividuellen Lernens auszubauen.<br />

7


8<br />

Gerade die Individualisierung des Lernens<br />

setzt an den Stärken e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des<br />

an. Deshalb setzen wir uns für e<strong>in</strong>e praxisnahe<br />

Lehrerausbildung e<strong>in</strong>, die zur <strong>in</strong>dividuellen<br />

Förderung und zum Umgang<br />

mit Heterogenität befähigt.<br />

Wir werden darauf achten, dass die<br />

VertreterInnen der Religionsgeme<strong>in</strong>schaften<br />

den geme<strong>in</strong>samen Werteunterricht,<br />

den wir ab dem siebenten Schuljahr<br />

e<strong>in</strong>führen, mitgestalten, und setzen uns<br />

dafür e<strong>in</strong>, dass der bekenntnisorientierte<br />

Religionsunterricht weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Schule<br />

se<strong>in</strong>en Platz haben wird.<br />

Die Qualität des Lernens kann durch<br />

den <strong>E<strong>in</strong></strong>satz von Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien gesteigert<br />

werden. Der Erfolg des IT- gestützten Lernens<br />

hängt aber von der Bereitstellung von<br />

Computern im ausreichenden Umfang<br />

und ihrer Wartung ab. Dafür setzen wir<br />

uns <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong> e<strong>in</strong>.<br />

In besonders belasteten Schulen, deren<br />

SchülerInnen ungünstige Lernvoraussetzungen<br />

mitbr<strong>in</strong>gen und deshalb<br />

die Qualifikation oder M<strong>in</strong>deststandards<br />

verfehlen, muss verstärkt sozial- und sonderpädagogisch<br />

qualifiziertes Personal<br />

e<strong>in</strong>gestellt werden.<br />

Wir möchten die Unterrichtsversorgung<br />

durch Fachpersonal sichern.<br />

Bei drohendem Stundenausfall müssen<br />

kurzfristig neue Verträge abgeschlossen<br />

werden. Art und Dauer der Beschäftigung<br />

muss die Entwicklung verlässlicher<br />

Beziehungen zu den K<strong>in</strong>dern ermöglichen.<br />

Wir werden darauf achten, dass die<br />

Schulaufsicht im <strong>Bezirk</strong> schnell und flexibel<br />

agiert.<br />

Das Schul- und Sportstättensanierungsprogramm<br />

darf nicht weiter gekürzt<br />

werden. Viele notwendige Reparaturen an<br />

Schulen <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong> müssen dr<strong>in</strong>gend<br />

durchgeführt werden. Mittelfristig<br />

gehören die Mittel aus dem Schul- und<br />

Sportstättensanierungsprogramms unge-<br />

kürzt <strong>in</strong> die F<strong>in</strong>anzverwaltung der <strong>Bezirk</strong>e,<br />

die für die bauliche Unterhaltung der<br />

eigenen Gebäude die gesetzliche Verantwortung<br />

haben.<br />

Wir begrüßen, dass nach der Überw<strong>in</strong>dung<br />

jahrelanger Schwierigkeiten und Unsicherheiten,<br />

jetzt mit dem Neubau der<br />

Kopernikus-Oberschule auf dem ehemaligen<br />

McNair-Gelände begonnen werden<br />

kann. Endlich werden dann auch an dieser<br />

Gesamtschule die Mittel- und Oberstufe<br />

wieder zusammenführt werden.<br />

Der Hortbetrieb wurde vollständig an<br />

die Schulen verlagert. Wir unterstützen<br />

aus pädagogischen Gründen die <strong>E<strong>in</strong></strong>richtung<br />

von weiteren gebundenen Ganztagsgrundschulen.<br />

Familie und Beruf lassen<br />

sich so außerdem besser mite<strong>in</strong>ander vere<strong>in</strong>baren.<br />

Für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Betreuung<br />

muss aber die personelle Ausstattung verstärkt<br />

werden. Räume, Ausstattung und<br />

Gruppenzahl müssen <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong> leistungs-<br />

und entwicklungsdifferenziertes<br />

Lernen zulassen. Wir setzen uns für die<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>stellung von mehr ErzieherInnen, SonderpädagogInnen<br />

und SozialarbeiterInnen<br />

e<strong>in</strong>. Neu- und Umbauten, die für e<strong>in</strong>e<br />

gute Hortbetreuung notwendig s<strong>in</strong>d, müssen<br />

zügig weitergehen. Wir werden darauf<br />

achten, dass die dafür von der Bundesregierung<br />

zur Verfügung gestellten Mittel <strong>in</strong><br />

vollem Umfang von unserem <strong>Bezirk</strong> beim<br />

Land Berl<strong>in</strong> abgerufen werden.<br />

Die Raumversorgung und die Ausstattung<br />

<strong>in</strong> den Oberschulen unseres <strong>Bezirk</strong>s<br />

entsprechen nicht immer den Anforderungen<br />

der Senatsschulverwaltung, <strong>in</strong>sbesondere<br />

bei den Naturwissenschaften.<br />

Durch den stundentafelbed<strong>in</strong>gten Ganztagsbetrieb<br />

ist auch an diesen Schulen e<strong>in</strong><br />

Essensangebot notwendig geworden. Dafür<br />

wollen wir uns <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong> e<strong>in</strong>setzen.<br />

Für uns Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und<br />

Sozialdemokraten bleibt Bildung zentrales<br />

Politikfeld.


2. Wissenschaft<br />

Die Freie Universität (FU) mit ihren<br />

Standorten <strong>in</strong> Dahlem, Düppel und Lankwitz,<br />

der Campus Benjam<strong>in</strong> Frankl<strong>in</strong> der<br />

Charité, viele Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

wie das Hahn-Meitner- und das Fritz-<br />

Haber-Institut, der Botanische Garten<br />

sowie die drei Museen der Stiftung Preußischer<br />

Kulturbesitz <strong>in</strong> Dahlem stellen<br />

e<strong>in</strong> hervorragendes wissenschaftliches<br />

Potenzial. Die Zukunft unseres <strong>Bezirk</strong>es<br />

und die sehr vieler Menschen im <strong>Bezirk</strong><br />

s<strong>in</strong>d eng mit der Zukunft dieser Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

verknüpft.<br />

Die <strong>SPD</strong> Steglitz-Zehlendorf wird<br />

nicht nur dem Erhalt und der weiteren<br />

Entwicklung des Wissenschaftsstandortes<br />

Steglitz-Zehlendorf deshalb besondere<br />

Aufmerksamkeit widmen, sondern stärker<br />

als es <strong>in</strong> der Vergangenheit geschehen ist,<br />

das wissenschaftliche Potenzial unseres<br />

<strong>Bezirk</strong>es nutzen und vor allem mit der bezirklichen<br />

Wirtschaft vernetzen.<br />

Dazu werden wir die Zusammenarbeit<br />

mit der FU vertiefen: die Hochschule,<br />

die <strong>in</strong> der ersten Stufe des bundesweiten<br />

Wettbewerbs um die Exellenzuniversitäten<br />

erfolgreich war, wird ihre Stärken weiter<br />

entwickeln. Sie wird ihre Leistungen<br />

<strong>in</strong> Forschung und Lehre weiter steigern;<br />

dies verdient die Unterstützung der <strong>SPD</strong><br />

Steglitz-Zehlendorf. Die <strong>in</strong>ternationale<br />

Vernetzung der FU bietet <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong><br />

wachsendes Potential auch für die wirtschaftliche<br />

und kulturelle Entwicklung<br />

unseres <strong>Bezirk</strong>es. Wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

s<strong>in</strong>d die Basis neuer Produkte<br />

und damit neuer Arbeitsplätze. Dem<br />

Know-How- und Technologietransfer<br />

durch die Forschungsvermittlung und die<br />

Patentstelle der FU gilt unsere volle Unterstützung,<br />

dem Focus Mediport werden wir<br />

den nötigen Stellenwert zur weiteren Entwicklung<br />

beimessen und die Kooperation<br />

mit den mediz<strong>in</strong>ischen wissenschaftlichen<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>richtungen fördern. Weitere Kompetenzzentren<br />

im <strong>Bezirk</strong>, z.B. im ehemaligen<br />

American Hospital f<strong>in</strong>den die volle<br />

Unterstützung der SozialdemokratInnen<br />

Steglitz-Zehlendorf.<br />

Über e<strong>in</strong>e Kontaktstelle im <strong>Bezirk</strong>samt<br />

werden wir die Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

bei der Vergabe von Liegenschaften,<br />

<strong>in</strong>sbesondere für Ausgründungen und<br />

bei Gewerbeansiedlungen konstruktiv unterstützen.<br />

Planung, Bau und Betrieb e<strong>in</strong>es<br />

Tagungszentrums an der FU werden wir<br />

begleiten und unterstützen.<br />

Wir werden zusätzliche Wohnungsangebote<br />

für Studierende, Gast- und NachwuchswissenschaftlerInnen<br />

<strong>in</strong>sbesondere<br />

aus dem Ausland <strong>in</strong> Campus- und U-<br />

Bahn-Nähe tatkräftig unterstützen. Der<br />

Erhalt des Studentendorfs Schlachtensee<br />

liegt uns besonders am Herzen.<br />

Wir fördern die Attraktivität des Studienortes<br />

Steglitz-Zehlendorf durch den<br />

Erhalt und die <strong>E<strong>in</strong></strong>richtung von Freizeit-<br />

und Sportflächen und werden uns für die<br />

Verbesserung des ÖPNV, <strong>in</strong>sbesondere des<br />

U-Bahn-Platzangebots auf der L<strong>in</strong>ie 3 <strong>in</strong><br />

Hauptverkehrszeiten e<strong>in</strong>setzen. Das Radwegenetz,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Bereichen<br />

des Campus Dahlem, des Campus Benjam<strong>in</strong><br />

Frankl<strong>in</strong> und des Campus Lankwitz<br />

und deren Verb<strong>in</strong>dung untere<strong>in</strong>ander gilt<br />

es zu verbessern und auszubauen.<br />

Schulen, VHS und Kommunale Kultur-<br />

und Soziale<strong>in</strong>richtungen sollen ermutigt<br />

werden, die Zusammenarbeit mit der<br />

FU und den anderen Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

des <strong>Bezirk</strong>es zu suchen und für die<br />

SchülerInnen und BürgerInnen nutzbar<br />

zu machen.<br />

Das förderliche Mite<strong>in</strong>ander von Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürgern, Unternehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Unternehmern mit <strong>in</strong>ternational<br />

anerkannten Wissenschaftler<strong>in</strong>nen und<br />

Wissenschaftlern ist e<strong>in</strong> herausragendes<br />

Markenzeichen unseres <strong>Bezirk</strong>es.<br />

9


10<br />

3. Jugend<br />

Sozialdemokratische K<strong>in</strong>der- und Jugendpolitik<br />

ist den Zielen des K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) verpflichtet:<br />

„Jeder junge Mensch hat e<strong>in</strong> Recht auf<br />

Förderung se<strong>in</strong>er Entwicklung und auf<br />

Erziehung zu e<strong>in</strong>er eigenverantwortlichen<br />

und geme<strong>in</strong>schaftsfähigen Persönlichkeit.“<br />

(§ 1) In diesem S<strong>in</strong>ne ist Jugendhilfe und<br />

<strong>in</strong>sbesondere Jugendarbeit e<strong>in</strong> eigenständiger,<br />

wesentlich auf Freiwilligkeit und<br />

Selbstbestimmung basierender Sektor des<br />

Bildungssystems.<br />

In den vergangenen Jahren ist es uns<br />

gelungen, trotz schwieriger Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

die Angebotsvielfalt der Jugendhilfe<br />

im <strong>Bezirk</strong> zu erhalten und gefährdete<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>richtungen (Jugendfreizeitstätten,<br />

Schulstationen, Streetworker)<br />

<strong>in</strong> ihrem Bestand zu sichern. Die großen<br />

Umbrüche <strong>in</strong> den Angebotsstrukturen<br />

(z.B. im Kitabereich) haben wir so mitgestaltet,<br />

dass K<strong>in</strong>der, Jugendliche und ihre<br />

Eltern beteiligt und sie dabei nicht überfordert<br />

wurden. Darauf werden wir auch<br />

zukünftig Acht geben.<br />

Die Jugendhilfe hat <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren e<strong>in</strong>en erheblichen Beitrag zur<br />

f<strong>in</strong>anziellen Konsolidierung des Landeshaushalts<br />

erbracht. Wir setzen uns dafür<br />

e<strong>in</strong>, dass es ke<strong>in</strong>e weiteren Kürzungen <strong>in</strong><br />

der Jugendhilfe gibt.<br />

Wir unterstützen den sozialraumorientierten<br />

Umbau der Strukturen der Jugendhilfe.<br />

Sie bedeutet die Bündelung der<br />

verschiedenen Leistungsarten und Träger<br />

der Jugendhilfe sowie der vorhandenen<br />

Ressourcen <strong>in</strong> den Regionen des <strong>Bezirk</strong>s.<br />

Im Rahmen der Sozialraumorientierung<br />

werden wir bei der Mittelvergabe darauf<br />

achten, dass die Angebote <strong>in</strong> den <strong>sozialen</strong><br />

Brennpunktgebieten unseres <strong>Bezirk</strong>s besonders<br />

gefördert werden.<br />

Wir setzen uns für die Stärkung der<br />

präventiven K<strong>in</strong>der- und Jugendarbeit e<strong>in</strong>.<br />

Sie muss Angebote für alle Jugendliche<br />

bereitstellen. Ihre Reduzierung auf sozial<br />

benachteiligte Jugendliche und Jugendliche<br />

mit <strong>in</strong>dividuellen Entwicklungsdefiziten<br />

lehnen wir ab. Der Anteil der präventiven<br />

Jugendarbeit an den Gesamtausgaben<br />

der Jugendhilfe muss schrittweise<br />

an die gesetzliche Vorgabe von 10 Prozent<br />

herangeführt werden. Die Mädchen-<br />

und Jungenarbeit und die politische<br />

Jugendbildungsarbeit s<strong>in</strong>d uns dabei besonders<br />

wichtig.<br />

Wir unterstützen die Kooperation<br />

des öffentlichen Trägers (Jugendamt)<br />

mit freien Trägern der Jugendhilfe. <strong>E<strong>in</strong></strong><br />

eigenständiger Anteil öffentlicher Angebote<br />

der Jugendhilfe muss gesichert bleiben.<br />

Deshalb wollen wir die bestehenden<br />

Jugendfreizeitstätten <strong>in</strong> öffentlicher Trägerschaft<br />

erhalten.<br />

Jugendliche brauchen Orte, die sie<br />

für sich selbst gestalten können, <strong>in</strong> denen<br />

sie unter sich s<strong>in</strong>d. Deshalb wenden<br />

wir uns gegen weitere Umwandlungen<br />

von Jugendfreizeitstätten <strong>in</strong> generationenübergreifende<br />

Nachbarschaftszentren.<br />

Wir werden das Projekt e<strong>in</strong>es selbst verwalteten<br />

Jugendzentrums im <strong>Bezirk</strong> weiter<br />

verfolgen.<br />

Wir setzen uns für den Erhalt der Schulstationen<br />

im <strong>Bezirk</strong> über 2008 h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>.<br />

Schule und Jugendhilfe müssen noch mehr<br />

zusammenwirken. Wir wollen aber ke<strong>in</strong>e<br />

vollständige Unterordnung der Jugendhilfe<br />

unter die Schule, da die Lebenswelt von<br />

Jugendlichen umfassender ist.<br />

Wir wollen die Arbeit von Jugendverbänden<br />

besonders fördern. In ihnen<br />

bündeln sich selbstbestimmte Freizeitgestaltung<br />

und Geme<strong>in</strong>schaft, Bildungsprozesse,<br />

Engagement und Interessenvertretung<br />

von Jugendlichen <strong>in</strong> besonderer Weise.<br />

Die Arbeit des K<strong>in</strong>der- und Jugendbüros<br />

als wichtiges Instrument der Partizipation<br />

von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen im <strong>Bezirk</strong><br />

wollen wir weiter fördern. In der nächsten


Wahlperiode wollen wir e<strong>in</strong>e Diskussion<br />

mit den Jugendlichen im <strong>Bezirk</strong> führen,<br />

ob die Struktur des K<strong>in</strong>der- und Jugendbüros<br />

zu e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>der- und Jugendparlament<br />

ausgebaut werden soll.<br />

Die Kitalandschaft im <strong>Bezirk</strong> hat sich<br />

<strong>in</strong> den vergangenen Jahren sehr verändert.<br />

Die Verantwortung für die Hortbetreuung<br />

wurde an die Schulen übertragen. <strong>Bezirk</strong>liche<br />

Kitas wurden an freie Träger übertragen.<br />

Die <strong>in</strong> öffentlicher Trägerschaft<br />

verbliebenen Kitas wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

Eigenbetrieb mit dem <strong>Bezirk</strong><br />

Tempelhof-Schöneberg überführt. Jetzt<br />

muss wieder Ruhe <strong>in</strong> die Tagesbetreuung<br />

von K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>kehren, damit sich die Kitas<br />

wieder um ihren eigentlichen pädagogischen<br />

Auftrag kümmern können. Deshalb<br />

wenden wir uns gegen weitere Übertragungen<br />

an freie Träger.<br />

In der pädagogischen Arbeit der Kitas<br />

muss die Umsetzung des Berl<strong>in</strong>er Bildungsprogramms<br />

für K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

im Vordergrund stehen.<br />

Mit der <strong>E<strong>in</strong></strong>führung des Sozialgesetzbuchs<br />

II wurden neue Rechtsansprüche<br />

für die <strong>E<strong>in</strong></strong>gliederung von Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> den Arbeitsmarkt geschaffen. Wir setzen<br />

uns dafür e<strong>in</strong>, dass Jugendamt und Jobcenter<br />

mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen<br />

im Interesse der Jugendlichen<br />

zusammenwirken. Die Jugendberufshilfe<br />

muss als eigenständiger Leistungsbereich<br />

der Jugendsozialarbeit erhalten bleiben.<br />

4. Kultur<br />

Das Kulturangebot <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong><br />

gilt es <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er hohen Qualität und Vielfalt<br />

zu sichern. Gerade <strong>in</strong> Zeiten des gesellschaftlichen<br />

Wandels, <strong>in</strong> denen sich die<br />

Menschen auf Veränderungen e<strong>in</strong>stellen<br />

müssen und manches von dem, was uns<br />

wert und teuer war, auf dem Prüfstand<br />

steht, ist Kultur e<strong>in</strong> wichtiges Element zur<br />

Stärkung der Lebenskompetenz und des<br />

Zusammenhalts.<br />

Kulturpolitik ist nicht zuletzt die ideelle<br />

Arbeit von vielen engagierten Bürgern.<br />

Dieses Engagement im kulturellen Bereich<br />

bedarf aber auch e<strong>in</strong>er Politik der materiellen<br />

Absicherung, also der Bereitstellung<br />

f<strong>in</strong>anzieller Mittel für diese kulturellen<br />

Projekte. Dies gilt nicht zuletzt für die dezentrale<br />

Kulturarbeit.<br />

Zu den <strong>E<strong>in</strong></strong>richtungen des <strong>Bezirk</strong>s<br />

und den Projekten, denen wir als Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen<br />

und Sozialdemokraten<br />

besonders unsere kulturpolitische Aufmerksamkeit<br />

und Unterstützung schenken<br />

wollen, zählen u. a. die Viktor-Gollancz-<br />

Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf, die<br />

Ratswaage Lankwitz als Frauentreffpunkt<br />

sowie die Musikschule Steglitz-Zehlendorf,<br />

die e<strong>in</strong>e der größten kommunalen<br />

Musikschulen <strong>in</strong> Europa und durch ihre<br />

qualitätvollen Aufführungen weit über<br />

Berl<strong>in</strong> h<strong>in</strong>aus bekannt ist. Ferner setzen<br />

wir uns für die Förderung und den Erhalt<br />

unserer bezirklichen Theaterlandschaft<br />

e<strong>in</strong>. Weitere <strong>E<strong>in</strong></strong>richtungen <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong>,<br />

denen unser Engagement und unsere<br />

Aufmerksamkeit gelten, s<strong>in</strong>d das Haus am<br />

Waldsee, die Domäne Dahlem, die Liebermann-Villa,<br />

die Schwartz’sche Villa und<br />

die Heimatmuseen <strong>in</strong> Steglitz und Zehlendorf.<br />

Wir werden uns auch für den Erhalt<br />

der Staatlichen Museen <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong><br />

e<strong>in</strong>setzen. Die Stadtbibliothek muss noch<br />

<strong>in</strong>tensiver den Besuchern zugänglich gemacht<br />

werden. Die mobile Versorgung<br />

muss erweitert werden.<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong> besonderer Schwerpunkt unserer<br />

Kulturarbeit muss die Intensivierung<br />

der Zusammenarbeit mit den Schulen<br />

des <strong>Bezirk</strong>s se<strong>in</strong>. Wir wollen Schüler und<br />

Schüler<strong>in</strong>nen anregen, ihre Kreativität<br />

und ihre Interessen <strong>in</strong> Projekten zu realisieren,<br />

wie z. B. Erarbeitung von Themen<br />

<strong>in</strong> Ausstellungen, künstlerischere Aktivitäten<br />

durch Wettbewerbe zwischen den e<strong>in</strong>-<br />

11


12<br />

zelnen Schulen sowie das H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tragen<br />

von kulturellen Angeboten <strong>in</strong> die Schulen.<br />

Die Schulen sollten Orte des Dialogs<br />

und der Begegnung se<strong>in</strong>. Vorstellbar s<strong>in</strong>d<br />

Autorenlesungen, Musikveranstaltungen<br />

und Kunstausstellungen. Und was den<br />

Jüngeren recht ist, sollte auch den Älteren<br />

billig se<strong>in</strong>: Die Stadtbibliothek und<br />

die Kunstmeile müssen noch stärker für<br />

Künstler<strong>in</strong>nen und Künstler aus dem <strong>Bezirk</strong><br />

bereitgestellt werden. Förderung von<br />

Kulturprogrammen und Bemühungen um<br />

ihre Qualität für die Senioren <strong>in</strong> unserem<br />

<strong>Bezirk</strong> s<strong>in</strong>d uns e<strong>in</strong> wichtiges Anliegen.<br />

Wir werden uns weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> unserem<br />

<strong>Bezirk</strong> für e<strong>in</strong>e aktive Er<strong>in</strong>nerungsarbeit<br />

zum Gedenken an die Verbrechen und den<br />

Widerstand im nationalsozialistischen<br />

Deutschland e<strong>in</strong>setzen und dabei mit der<br />

Initiative Haus Wolfenste<strong>in</strong>, der Initiative<br />

KZ-Außenlager <strong>Lichterfelde</strong> und anderen<br />

Gruppen im <strong>Bezirk</strong> zusammenarbeiten.<br />

Wir werden erneut <strong>in</strong>itiativ werden, um<br />

die Treitschkestraße <strong>in</strong> Steglitz, die für antisemitische<br />

Traditionsl<strong>in</strong>ien steht, sowie<br />

die Taku-, Iltis- und Lansstraße <strong>in</strong> Dahlem,<br />

die Zeugnisse imperialistischer Traditionen<br />

s<strong>in</strong>d, umzubenennen.<br />

IV. Soziale Stadt: Gerechtigkeit durch Zusammenhalt<br />

1. Bauen und Stadtentwicklung<br />

Steglitz-Zehlendorf ist e<strong>in</strong> lebens- und<br />

liebenswerter <strong>Bezirk</strong>. Die vorhandenen<br />

Qualitäten wollen wir Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen<br />

und Sozialdemokraten erhalten, weiterentwickeln<br />

und wo erforderlich erneuern.<br />

Wir wollen, dass die Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger <strong>in</strong> allen Ortsteilen e<strong>in</strong> gutes<br />

Wohnangebot, e<strong>in</strong> gutes Wohnumfeld<br />

und e<strong>in</strong>e gute Versorgungssituation vorf<strong>in</strong>den.<br />

Das gilt für den gesamten <strong>Bezirk</strong>,<br />

im Steglitzer Ortskern, wie <strong>in</strong> Wannsee,<br />

wie <strong>in</strong> der Thermometersiedlung.<br />

Stadtentwicklung heißt auch Veränderung.<br />

Wir begrüßen es, wenn <strong>in</strong> unserem<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>in</strong>vestiert wird. Daher ist es wichtig,<br />

dass Investitionen, die sich <strong>in</strong> die städtebaulichen<br />

Planungen e<strong>in</strong>ordnen, befördert<br />

und gut betreut werden. Stadtentwicklung<br />

ist aber auch e<strong>in</strong> Prozess, <strong>in</strong> den die Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger <strong>in</strong>tensiv e<strong>in</strong>zubeziehen<br />

s<strong>in</strong>d. Wir Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und Sozialdemokraten<br />

haben dafür gesorgt, dass<br />

die Beteiligung der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

an Planungsprozessen verbessert und<br />

verstärkt wird.<br />

Auch <strong>in</strong> Zukunft wollen wir z.B. die<br />

Beteiligung von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

bei der Planung von Spielangeboten.<br />

Das K<strong>in</strong>der- und Jugendbüro ist hier e<strong>in</strong>er<br />

der erfahrenen Partner. Aber auch bei<br />

anderen bezirklichen Planungen s<strong>in</strong>d die<br />

Bürger und Bürgergruppen wie z. B. die<br />

Lokale Agenda 21 und der <strong>Bezirk</strong>sbeh<strong>in</strong>dertenbeirat<br />

e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Beteiligung bedarf Information. Daher<br />

werden wir uns dafür e<strong>in</strong>setzen, dass<br />

das Informationsangebot des <strong>Bezirk</strong>samtes<br />

und der <strong>Bezirk</strong>sverordnetenversammlung<br />

verbessert wird. Unser Ziel ist, dass<br />

das <strong>Bezirk</strong>samt regelmäßige und auf die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Stadtteile und Themen bezogene<br />

Stadtteilversammlungen durchführt,<br />

auf denen über wesentliche Vorhaben<br />

der <strong>Bezirk</strong>sverwaltung <strong>in</strong>formiert wird<br />

und aktuelle Fragen und Probleme aufgenommen<br />

werden.<br />

Sozial schwächere Ortsteile werden wir<br />

besonders bei der Mittelvergabe berücksichtigen<br />

und darauf h<strong>in</strong>wirken, dass diese<br />

Gebiete <strong>in</strong> ihrer Sozialstruktur stabilisiert<br />

werden. Schon im Vorfeld ist darauf zu<br />

achten, dass e<strong>in</strong> soziales „Abkippen“ von<br />

Quartieren verh<strong>in</strong>dert wird.


Auch Bürgerengagement gestaltet<br />

den <strong>Bezirk</strong>, es ist an vielen Orten zu sehen:<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>e Eltern<strong>in</strong>itiative hat die Aula<br />

der Z<strong>in</strong>nowald-Grundschule erneuert,<br />

Stiftungen unterstützen den Erhalt von<br />

Baudenkmälern wie beim Strandbad<br />

Wannsee und Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

sammeln mit ihren Eltern Geld für<br />

verkehrsberuhigende Maßnahmen an der<br />

Mühlenau-Grundschule. Dieses Engagement<br />

wollen wir auch <strong>in</strong> Zukunft unterstützen<br />

und fördern, sei es <strong>in</strong> Stiftungen,<br />

Vere<strong>in</strong>en, Stadtteilzentren oder direkt <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>Bezirk</strong>samt.<br />

Damit wollen wir ke<strong>in</strong>en Ersatz von Arbeitsplätzen,<br />

sondern e<strong>in</strong>e Ergänzung des<br />

bestehenden Angebotes erreichen.<br />

Zur Qualität des <strong>Bezirk</strong>s trägt auch<br />

e<strong>in</strong>e Struktur bei, die nicht nur auf e<strong>in</strong><br />

großes Zentrum ausgerichtet ist, sondern<br />

<strong>in</strong> der es neben den zwei großen Zentren<br />

Schloßstraße und Teltower Damm/ Zehlendorf<br />

Mitte e<strong>in</strong>e Vielzahl von weiteren<br />

Zentren gibt. Hier f<strong>in</strong>den die Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner e<strong>in</strong> vielfältiges Angebot<br />

an Läden und Dienstleistungen. Diese<br />

Struktur wollen wir erhalten und stärken.<br />

Dazu zählen:<br />

• Die Erneuerung des bestehenden <strong>E<strong>in</strong></strong>zelhandelsangebotes<br />

und die Verbesserung<br />

der Aufenthaltsqualität <strong>in</strong> der<br />

Schloßstraße durch mehr Platz für<br />

Fußgänger und e<strong>in</strong>e deutliche Verr<strong>in</strong>gerung<br />

des Durchgangsverkehrs, sichere<br />

Führung von Fahrradfahrern<br />

auf e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Bus-, Rad-<br />

und Taxispur und Geschw<strong>in</strong>digkeitsreduzierung<br />

auf Tempo 30. <strong>E<strong>in</strong></strong> dauerhafter<br />

Leerstand des Steglitz Kreisels<br />

ist für uns nicht akzeptabel.<br />

• <strong>E<strong>in</strong></strong>e Stärkung des Zentrums Zehlendorf-Mitte<br />

durch das Projekt „Zehlendorfer<br />

Welle“, wobei wir darauf achten,<br />

dass die Kle<strong>in</strong>teiligkeit der dortigen<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>zelhandelsstruktur bewahrt wird.<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong> Zentrum wird nicht nur durch<br />

kommerzielle Angebote geschaffen,<br />

daher wollen wir auch das kulturelle<br />

Leben <strong>in</strong> Zehlendorf-Mitte stärken.<br />

• Verbesserungen der Ortsteilzentren<br />

und kle<strong>in</strong>eren Nahversorgungsbereiche.<br />

Dabei setzen wir auf e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />

der Händler und Initiativen<br />

vor Ort mit dem <strong>Bezirk</strong>, z.B.<br />

am U-Bahnhof Krumme Lanke, am<br />

Kranoldplatz oder im Zentrum von<br />

Schlachtensee an der Breisgauer Straße.<br />

Die Vielzahl der kle<strong>in</strong>en Zentren<br />

und Nahversorgungsbereiche ist zu<br />

erhalten, von Lankwitz Kirche bis zur<br />

Königstraße <strong>in</strong> Wannsee. Wir werden<br />

uns für den Erhalt und die Stärkung<br />

gerade auch der kle<strong>in</strong>eren bezirklichen<br />

Wochenmärkte e<strong>in</strong>setzen.<br />

• Verh<strong>in</strong>derung der Entwicklung weiterer,<br />

ausschließlich auf den Autoverkehr<br />

zielende Handelsbereiche.<br />

Der Erhalt der bekannten Nachbarschaften<br />

und deren behutsame Weiterentwicklung<br />

s<strong>in</strong>d wichtig, damit die Qualität<br />

der Stadt erhalten bleibt und sich die<br />

Bewohner hier auch <strong>in</strong> Zukunft zuhause<br />

fühlen. Daher haben wir uns Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen<br />

und Sozialdemokraten auch<br />

dafür e<strong>in</strong>gesetzt, dass die städtebaulich<br />

hochwertigen, durch große Gärten geprägten<br />

Bereiche im <strong>Bezirk</strong>, so die Gartenstädte<br />

<strong>in</strong> Zehlendorf- Mitte und <strong>in</strong> <strong>Lichterfelde</strong>-<strong>West</strong><br />

durch Bebauungspläne und andere<br />

Ensembles durch Ergänzungssatzungen<br />

geschützt werden. Diesen Weg werden wir<br />

auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren weitergehen.<br />

Steglitz-Zehlendorf ist e<strong>in</strong> grüner<br />

<strong>Bezirk</strong>. Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und<br />

Sozialdemokraten haben sich <strong>in</strong> der vergangenen<br />

Wahlperiode für den Erhalt<br />

und die Pflege des öffentlichen Grüns e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Wir wollen auch <strong>in</strong> Zukunft das<br />

vielfältige Angebot an Grün- und Freiflächen<br />

erhalten und erweitern. Dieses<br />

bereichert nicht nur unseren <strong>Bezirk</strong>, es<br />

13


14<br />

dient auch als wichtiges überregionales<br />

Erholungsangebot. Den Erholungswert sehen<br />

wir nicht nur bei den großen Parkanlagen,<br />

auch die vielen Grünanlagen <strong>in</strong> den<br />

Nachbarschaften müssen erhalten und gepflegt<br />

werden. In die Pflege dieser Flächen<br />

wollen wir auch Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

e<strong>in</strong>beziehen, um die Identifikation mit<br />

dem direkten Wohnumfeld zu verstärken.<br />

Für uns ist die <strong>E<strong>in</strong></strong>beziehung von Anwohner<strong>in</strong>nen<br />

und Anwohnern sowie von Initiativen<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Ergänzung der Arbeit<br />

des <strong>Bezirk</strong>samtes und ke<strong>in</strong> Ersatz.<br />

Der öffentliche Zugang zum Wasser<br />

muss auf dem gegenwärtigen Niveau erhalten<br />

bleiben. Mittelfristig sollen diese<br />

Zugangsmöglichkeiten erweitert und verbessert<br />

werden.<br />

Der <strong>Bezirk</strong> verfügt über viele öffentliche<br />

Spielplätze. Wir werden auch <strong>in</strong> Zukunft<br />

dafür sorgen, dass diese erhalten<br />

und erneuert werden. Wo öffentliche Spielplätze<br />

fehlen, wie z.B. <strong>in</strong> Wannsee, werden<br />

wir uns für Neuanlagen e<strong>in</strong>setzen.<br />

Große Flächen des <strong>Bezirk</strong>s werden<br />

durch Kle<strong>in</strong>gärten gepflegt und bewirtschaftet.<br />

Die Kolonien s<strong>in</strong>d aber nicht<br />

nur für die Kle<strong>in</strong>gärtner selbst sondern<br />

auch für die Nachbarschaft wichtige Flächen<br />

für die Naherholung. Wir werden<br />

daher die weitere Absicherung der Kolonien<br />

durch Bebauungspläne betreiben.<br />

Dadurch wird auch die Öffnung der Anlagen<br />

für Spaziergänger gesichert. Wir unterstützen<br />

die Initiativen von Kle<strong>in</strong>gartenanlagen,<br />

geme<strong>in</strong>same Aktivitäten mit der<br />

Nachbarschaft durchzuführen.<br />

Steglitz-Zehlendorf ist als Stadt–<br />

randbezirk auch von den Entwicklungen<br />

im Umland betroffen. So wirkt sich<br />

der Bau großer <strong>E<strong>in</strong></strong>kaufszentren, der Bau<br />

von großen Verkehrsprojekten und Gewerbeparks<br />

auch auf die Verkehrsströme und<br />

Zentren des <strong>Bezirk</strong>s aus. Daher wollen wir<br />

e<strong>in</strong>e Verstärkung der Stadt-Umland-Kontakte<br />

und das Initiieren geme<strong>in</strong>samer Pro-<br />

jekte, so z.B. im kommunalen Nachbarschaftsforum,<br />

der AG Süd.<br />

2. Verkehr<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>e lebenswerte Stadt braucht auch<br />

e<strong>in</strong>e gute Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur. Dazu<br />

gehören <strong>in</strong>takte Straßen, die den Verkehr<br />

sicher und für die Anwohner<strong>in</strong>nen und<br />

Anwohner vertretbar aufnehmen. Wir<br />

wollen daher den Straßenverkehr durch<br />

Verkehrsberuhigung und Geschw<strong>in</strong>digkeitsreduzierungen<br />

sicherer und verträglicher<br />

machen. Die ideologische Ablehnung<br />

von Tempo 30 durch die bisherige<br />

konservative Mehrheit <strong>in</strong> der BVV muss<br />

beendet werden. Vorhandene Tempo-30-<br />

Zonen müssen <strong>in</strong> ihrem Bestand gesichert<br />

bleiben. Geschw<strong>in</strong>digkeitsbegrenzungen<br />

dienen der Verkehrssicherung, der Lärmm<strong>in</strong>derung<br />

und der Reduzierung von<br />

Fe<strong>in</strong>staubbelastungen.<br />

Im Interesse e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklung,<br />

aber auch zur Reduzierung von<br />

Schadstoffbelastungen werden wir den<br />

Fahrrad- und Fußgängerverkehr sowie<br />

Busse und Bahnen fördern und bevorzugen.<br />

Verkehrsbereiche s<strong>in</strong>d den jeweiligen<br />

Nutzern zuzuordnen und müssen sicher<br />

benutzbar se<strong>in</strong>. Das bedeutet planmäßige<br />

Reduzierung des Gehwegparkens, Schutz<br />

des Fahrradverkehrs wie z. B. Angebotsstreifen<br />

(mit Vorrang) bzw. Radwege <strong>in</strong> allen<br />

Straßen mit 50 km/h. Um die Sicherheit<br />

für Fußgänger und Fahrradfahrer wesentlich<br />

zu erhöhen, setzen wir uns für getrennte<br />

Ampelschaltungen für Fußgänger,<br />

Fahrradfahrer und PKWs e<strong>in</strong>.<br />

In Parkanlagen ist unter dem Vorrang<br />

der Fußgänger Fahrradnutzung auf bestimmten<br />

Wegen zuzulassen. Ebenso sollen<br />

weitere geeignete <strong>E<strong>in</strong></strong>bahnstraßen für<br />

den Fahrradverkehr <strong>in</strong> beiden Richtungen<br />

freigegeben werden.<br />

Unser Ziel ist die Wiederherstellung<br />

der Stammbahn als schnelle Bahnverb<strong>in</strong>-


dung vom Zentrum Berl<strong>in</strong>s nach Potsdam<br />

mit Haltepunkten <strong>in</strong> Steglitz, Zehlendorf,<br />

Kle<strong>in</strong>machnow und Europarc Dreil<strong>in</strong>den.<br />

Wir setzen uns weiterh<strong>in</strong> für den seit langem<br />

geplanten S-Bahnhaltepunkt Kamenzer<br />

Damm e<strong>in</strong>. Wir treten für Lärmschutz<br />

bei Zügen und Bahntrassen e<strong>in</strong>.<br />

Wir setzen uns für e<strong>in</strong>e bessere Versorgung<br />

durch den ÖPNV auch <strong>in</strong> den Abend-<br />

und Nachtstunden und am Wochenende<br />

und besonders <strong>in</strong> den Randbereichen des<br />

<strong>Bezirk</strong>es e<strong>in</strong>. An Wochenenden soll deshalb<br />

die U3 aus dem Stadtzentrum bis zur<br />

Endstation durchfahren.<br />

Wir wollen, dass die Verlängerung der<br />

U-Bahnl<strong>in</strong>ien von Krumme Lanke bis<br />

Mexikoplatz sowie vom Rathaus Steglitz<br />

nach Lankwitz <strong>in</strong> den Planungen enthalten<br />

bleibt.<br />

Wir wollen Fußgänger- und Fahrradwege<br />

von Zehlendorf nach Teltow und<br />

Kle<strong>in</strong>machnow erweitern bzw. verbessern.<br />

Dafür sollen als Fortsetzung der<br />

Sachtlebenstraße e<strong>in</strong> Steg über den Teltowkanal<br />

gebaut werden und die Lücke am<br />

Stahnsdorfer Damm für Fußgänger und<br />

Fahrradfahrer geschlossen werden. In Albrechts<br />

Teerofen soll der ehemalige Grenzkontrollpunkt<br />

als historischer Ort erhalten<br />

bleiben und e<strong>in</strong>e Querung des Teltowkanals<br />

als Teil des Mauerradweges ermöglicht<br />

werden.<br />

Es ist e<strong>in</strong> sozialdemokratischer Erfolg,<br />

dass die Trasse der B 101, die die Ortsteile<br />

Lankwitz und Südende zerschnitten hätte,<br />

aus dem Flächennutzungsplan gestrichen<br />

wurde. Jetzt s<strong>in</strong>d die Flächen, die<br />

bislang nicht genutzt werden konnten, für<br />

e<strong>in</strong>e weitere Entwicklung der Quartiere zu<br />

nutzen, so für notwendiges Grün nördlich<br />

des Teltowkanals und für den Erhalt der<br />

großen Kle<strong>in</strong>gartenanlagen am südlichen<br />

Ufer. Die aus Brandenburg kommenden<br />

Verkehre sollen schon frühzeitig, noch<br />

auf Brandenburger Gebiet, durch e<strong>in</strong> Ver-<br />

kehrsleitsystem an ihre jeweiligen Ziele gelenkt<br />

werden.<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>e lebenswerte Stadt zeigt sich auch<br />

daran, dass sich alle <strong>in</strong> ihr gut bewegen<br />

können. Daher werden wir uns für e<strong>in</strong>e<br />

weitere Verbesserung für beh<strong>in</strong>derte und<br />

ältere Menschen e<strong>in</strong>setzen. Dabei geht<br />

es um barrierefreie Zugänge zu öffentlichen<br />

Gebäuden, Bahnhöfen, Parkanlagen<br />

und um Bordste<strong>in</strong>absenkungen an Straßenübergängen.<br />

Wir wollen für dieses Ziel<br />

jährlich e<strong>in</strong>en bestimmten Betrag bereitstellen.<br />

3. Wohnungspolitik<br />

Private, städtische und genossenschaftliche<br />

Unternehmen bieten unterschiedliche<br />

Vorteile <strong>in</strong> der Bewirtschaftung,<br />

Erstellung und Betreuung von<br />

Wohnraum. Die Konkurrenz zue<strong>in</strong>ander<br />

befördert Innovationen <strong>in</strong> der Wohnungswirtschaft<br />

und hilft negativen Entwicklungen<br />

im Geme<strong>in</strong>wesen vorzubeugen.<br />

Wohnungspolitik ohne städtische<br />

Unternehmen bedeutet, dass das Pr<strong>in</strong>zip<br />

der Gew<strong>in</strong>nmaximierung zum<br />

vorherrschenden Steuerungspr<strong>in</strong>zip<br />

der Wohnungswirtschaft wird und die<br />

Zukunftsfähigkeit städtischer Geme<strong>in</strong>schaften<br />

gefährdet werden. Wir wollen,<br />

dass auch die Bedürfnisse und die ökonomische<br />

Leistungsfähigkeit der Bewohner<br />

<strong>in</strong> der Bewirtschaftung Berücksichtigung<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Steglitz-Zehlendorf muss weiterh<strong>in</strong><br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern aller<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>kommensschichten offen stehen. Unser<br />

<strong>Bezirk</strong> besitzt den ger<strong>in</strong>gsten Anteil<br />

städtischer Wohnungen Berl<strong>in</strong>. <strong>E<strong>in</strong></strong> weiterer<br />

Rückgang ist nicht zu vertreten, weitere<br />

Privatisierungen werden grundsätzlich<br />

abgelehnt. Orig<strong>in</strong>äre Aufgabe von staatlichen<br />

Unternehmen ist es, die soziale Stabilität<br />

der Wohnquartiere zu gewährleisten<br />

und nicht Erträge für den Landeshaushalt<br />

15


16<br />

zu erwirtschaften. Die Stabilisierung der<br />

städtischen Wohnquartiere hat Vorrang<br />

vor e<strong>in</strong>er adäquaten Gew<strong>in</strong>nerzielung und<br />

Eigenkapitalverz<strong>in</strong>sung.<br />

Steglitz-Zehlendorf ist e<strong>in</strong> <strong>Bezirk</strong>,<br />

<strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>kommensstärkere aber<br />

auch e<strong>in</strong>kommensschwächere Bevölkerungsschichten<br />

<strong>in</strong> unmittelbarer Nachbarschaft<br />

wohnen und leben. Neben gepflegten<br />

Gartenstädten gibt es Wohnquartiere<br />

mit <strong>sozialen</strong> Brennpunkten.<br />

Wir wollen die soziale Durchmischung<br />

im <strong>Bezirk</strong> erhalten. Gute Nachbarschaft<br />

ist unser Ziel, Formen des Quartiers- und<br />

Nachbarschaftsmanagements s<strong>in</strong>d zu<br />

unterstützen und die Selbst<strong>in</strong>itiative der<br />

Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner zu stärken.<br />

Die Pflege des öffentlichen Raumes<br />

ist zu verstetigen sowie die wohnungsnahe<br />

Infrastruktur auszubauen. Beides ist unter<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>beziehung der BewohnerInnen quartiersnah<br />

zu organisieren. Hieraus erwächst<br />

die Identifikation mit dem Wohnbereich.<br />

Wir wollen bewohnerorientierte Modernisierungen<br />

und Quartierstabilität statt<br />

Luxusmodernisierung und Verdrängung.<br />

Der Stabilität des Mietenniveaus kommt<br />

auch <strong>in</strong> Steglitz-Zehlendorf e<strong>in</strong>e hohe Priorität<br />

zu. <strong>E<strong>in</strong></strong>e behutsame Modernisierung<br />

und Instandsetzungspolitik ist dabei e<strong>in</strong><br />

wichtiger Bauste<strong>in</strong>. In jüngster Zeit werden<br />

Modernisierungsmaßnahmen genutzt, um<br />

Wohnquartiere aufzuwerten. Die gleichzeitige<br />

Durchführung von verschiedenen<br />

Modernisierungsmaßnahmen (Errichtung<br />

von Balkonen Fahrstühlen sowie im<br />

Energie- und Entsorgungsbereich) überfordert<br />

oft die ökonomische Leistungsfähigkeit<br />

der BewohnerInnen und verdrängt<br />

sie aus ihren Wohnquartieren. Die Berl<strong>in</strong>er<br />

Modernisierungspolitik bedarf daher<br />

neuer Steuerungsformen und ist wieder<br />

stärker an die Traditionen der behutsamen<br />

Stadterneuerung und am Kriterium der<br />

ökonomischen Leistungsfähigkeit der BewohnerInnen<br />

zu orientieren. Soziale und<br />

umwelttechnische Modernisierungen haben<br />

Vorrang. VermieterInnen dürfen Renovierungskosten<br />

zur Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

nur dann auf die Miete umlegen können,<br />

wenn sie den MieterInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vergleich<br />

zwischen Alt und Neu den Energiee<strong>in</strong>spareffekt<br />

plausibel darlegen können.<br />

4. Umwelt<br />

Die Umweltpolitik für den <strong>Bezirk</strong><br />

Steglitz-Zehlendorf bedeutet Schutz, Pflege,<br />

Wiederherstellung und Entwicklung<br />

des „Grünen Erbes“ unter <strong>E<strong>in</strong></strong>beziehung<br />

von BürgerInnen und Umwelt-Organisationen.<br />

Dabei gehen wir davon aus, dass unser<br />

grüner <strong>Bezirk</strong> auch für Menschen aus<br />

anderen Teilen der Stadt e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Funktion als Naherholungsgebiet hat und<br />

als „grüne Lunge“ für die ganze Stadt<br />

dient. Aus diesem Grunde sehen wir die<br />

Umweltpolitik <strong>in</strong> Steglitz-Zehlendorf als<br />

Wahrnahme gesamtstädtischer Verantwortung<br />

und nicht als e<strong>in</strong> Privileg für die<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger aus Steglitz-Zehlendorf.<br />

Aus diesem Grunde begrüßen<br />

wir das Bürgerprojekt „Netzwerk für 20<br />

grüne Hauptwege <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>“ und setzen<br />

uns für die Lückenschlüsse beim Teltowkanalweg<br />

sowie beim Nord-Süd-Weg e<strong>in</strong>.<br />

Wir setzen uns für den Erhalt bzw. Schaffung<br />

von zusammenhängenden Grünflächen<br />

sowie für den Erhalt bzw. die Wiederherstellung<br />

des zusammenhängenden<br />

Dauerwaldgebietes der Berl<strong>in</strong>er<br />

Forsten Grunewald, Wannsee/Düppel<br />

und Parforceheide und für den Grünzug<br />

entlang des Teltowkanales e<strong>in</strong>.<br />

Wir wollen die Wiederherstellung<br />

bzw. Renaturierung natürlicher grüner<br />

Landschaftselemente, die an unseren<br />

<strong>Bezirk</strong> grenzen (wie Buschgraben/<br />

Bäketalgebiet), <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Brandenburg fördern.<br />

Natur- und Umwelterziehung <strong>in</strong> den<br />

Schulen soll <strong>in</strong>sbesondere durch Anlage


und Betrieb von Schulgärten und Freilandlabore<br />

verstärkt werden. Wir werben<br />

für aktive Patenschaften für Biotop- und<br />

Baumschutz und setzen uns für Neuanpflanzung<br />

von Straßenbäumen e<strong>in</strong>.<br />

Zur Verr<strong>in</strong>gerung des Autoverkehrs und<br />

um e<strong>in</strong>e nachhaltige positive Umweltentwicklung<br />

zu fördern, ist auf großflächige<br />

Handelsbereiche zu verzichten, die<br />

außerhalb des bezirklichen Zentrenkonzeptes<br />

liegen.<br />

Wir werden auf strikte <strong>E<strong>in</strong></strong>haltung und<br />

Kontrolle von Umweltstandards, Gesetzen<br />

und Verordnungen wie z. B. Lärmschutz<br />

durch Verkehr und Industrie und auf die<br />

Beseitigung <strong>in</strong>dustrieller Altlasten im <strong>Bezirk</strong><br />

achten. Dem Lärmschutz an viel befahrenen<br />

Hauptverkehrsstraßen und an<br />

der AVUS sowie an neu entstehenden Eisenbahnverb<strong>in</strong>dungen<br />

durch unseren <strong>Bezirk</strong><br />

gilt unsere besondere Aufmerksamkeit.<br />

Die größte Altlast im <strong>Bezirk</strong> ist die ehemalige<br />

Mülldeponie Wannsee. Wir setzen<br />

uns hier für die weitere Sicherung, Sanierung<br />

und wissenschaftliche Begleitung der<br />

Sicherungs- und der Sanierungsarbeiten<br />

e<strong>in</strong>.<br />

5. Gesundheit<br />

Der Zusammenhang zwischen Sozialstatus<br />

und <strong>in</strong>dividuellem Gesundheitsstand<br />

ist erwiesenermaßen hoch. Je ger<strong>in</strong>ger<br />

der sozioökonomische Status desto bee<strong>in</strong>trächtigter<br />

die körperliche und geistige<br />

Gesundheit. Viele gesundheitliche Probleme<br />

treten sowohl räumlich als auch sektoral<br />

vor allem dort auf, wo auch die <strong>sozialen</strong><br />

Schwierigkeiten am größten s<strong>in</strong>d – auch <strong>in</strong><br />

Steglitz-Zehlendorf. Programme für soziale<br />

Brennpunkte müssen daher auch stärker<br />

Projekte fördern, die die besonderen<br />

gesundheitlichen Bedarfe Benachteiligter<br />

berücksichtigen. Auch die Umgestaltung<br />

des Öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />

muss durch verbesserte Effizienz Platz für<br />

neue Schwerpunkte schaffen.<br />

Dazu wollen wir e<strong>in</strong>e stärkere Ausrichtung<br />

des Öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />

auf den <strong>sozialen</strong> Ausgleich: Beratungs-<br />

und Hilfeangebote müssen verstärkt diejenigen<br />

erreichen, an denen die Angebote<br />

der kassenf<strong>in</strong>anzierten niedergelassenen<br />

und stationären Strukturen vorbeigehen<br />

bzw. die sich dar<strong>in</strong> nicht zu Recht f<strong>in</strong>den.<br />

Das Ressort Gesundheit im <strong>Bezirk</strong>samt<br />

soll mehr Ressourcen für die Unterstützung<br />

und Vernetzung der Präventionsarbeit<br />

vor Ort bekommen. Wir werden das<br />

Rauchverbot <strong>in</strong> allen öffentlichen Gebäuden<br />

des <strong>Bezirk</strong>s durchsetzen.<br />

Wir werden uns auf allen politischen<br />

Ebenen weiter dafür engagieren, dass alle<br />

Menschen krankenversichert s<strong>in</strong>d.<br />

Der Gesundheitssektor bekommt<br />

immer höhere Bedeutung für den Arbeitsmarkt.<br />

Krankenhäuser, Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

und Unternehmensgründungen<br />

im Bereich Mediz<strong>in</strong> bieten vielen<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern unseres <strong>Bezirk</strong>s<br />

e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz. Diesen Sektor<br />

gilt es weiter zu stärken. Der Erhalt des<br />

Universitätskl<strong>in</strong>ikums Benjam<strong>in</strong> Frankl<strong>in</strong><br />

nicht nur als Krankenhaus, sondern<br />

auch als Standort der universitätsmediz<strong>in</strong>ischen<br />

Fakultät ist dafür unverzichtbar.<br />

Die Bemühungen der Charité zum Erhalt<br />

dieses Standorts verdienen daher une<strong>in</strong>geschränkte<br />

Unterstützung der Politik. Weiterh<strong>in</strong><br />

unterstützen wir nachhaltig das im<br />

Kl<strong>in</strong>ikum angesiedelte wichtige Projekt<br />

S.I.G.N.A.L. e.V. gegen häusliche Gewalt.<br />

Wir unterstützen die Zusammenlegung<br />

der Standorte Heckeshorn und Behr<strong>in</strong>g<br />

der Helios-Kl<strong>in</strong>ik Emil von Behr<strong>in</strong>g<br />

durch den Ausbau des Krankenhausstandortes<br />

an der Walterhöferstraße. Die<br />

Zusammenführung beider bislang getrennter<br />

Krankenhausstandorte ist notwendig,<br />

um den wirtschaftlichen Bestand<br />

des Krankenhauses zu sichern. Für den<br />

17


18<br />

Standort Heckeshorn gilt es, e<strong>in</strong> Konzept<br />

für e<strong>in</strong>e geeignete Nachnutzung zu f<strong>in</strong>den.<br />

Im Interessenbekundungsverfahren für<br />

das Gelände des Oskar-Helene-Heims setzen<br />

wir uns für e<strong>in</strong>e Nutzung durch <strong>E<strong>in</strong></strong>richtungen<br />

der mediz<strong>in</strong>ischen Forschung<br />

und Versorgung e<strong>in</strong>.<br />

6. Soziales<br />

Im Bereich Soziales gab es große Veränderungen.<br />

Arbeitsfähige EmpfängerInnen<br />

von Sozialhilfe werden seit 2005 zusammen<br />

mit den bisherigen Beziehern<br />

von Arbeitslosenhilfe vom Jobcenter <strong>in</strong><br />

der Birkbuschstraße betreut. Ziel ist es,<br />

diese <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Das Sozialamt bleibt damit vorwiegend<br />

für Beh<strong>in</strong>derte und Ältere zuständig. Dies<br />

bedeutete e<strong>in</strong>e erhebliche Umstrukturierung<br />

und Personalreduzierung. Wir setzen<br />

uns dafür e<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> der gezielten<br />

Unterstützung dieses Personenkreises tatsächlich<br />

Verbesserungen e<strong>in</strong>treten.<br />

Auch wenn Steglitz-Zehlendorf im<br />

Ganzen betrachtet e<strong>in</strong> <strong>Bezirk</strong> mit guter<br />

Sozialstruktur ist, nehmen die <strong>sozialen</strong><br />

Belastungen zu. Dies ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Quartieren<br />

im <strong>Bezirk</strong> mit höherer Arbeitslosigkeit<br />

und überdurchschnittlichen <strong>sozialen</strong><br />

Belastungen besonders spürbar. Dazu<br />

gehört die Thermometersiedlung <strong>in</strong> <strong>Lichterfelde</strong>-Süd,<br />

die Siedlung rund um die<br />

Belß- und Lüdeckestraße <strong>in</strong> Lankwitz, die<br />

Gegend an der Feuerbachstraße <strong>in</strong> Steglitz<br />

sowie Bereiche <strong>in</strong> Zehlendorf Süd und teilweise<br />

Zehlendorf Ost.<br />

In diesen Gegenden muss der <strong>Bezirk</strong><br />

eng mit den Beteiligten des Netzwerks zur<br />

<strong>sozialen</strong> und Gesundheitsversorgung zusammenarbeiten.<br />

Die Arbeit der „Runden<br />

Tische“ muss unterstützt werden. In regelmäßigen<br />

Stadtteilkonferenzen ist zu analysieren,<br />

welche Maßnahmen vorbeugend<br />

e<strong>in</strong>geleitet und durchgeführt werden können.<br />

Bei der Verteilung der zunehmend<br />

knappen Gelder müssen diese Quartiere<br />

vorrangig und schwerpunktmäßig berücksichtigt<br />

werden.<br />

Soziale Defizite gehen häufig mit gesundheitlichen<br />

Problemen e<strong>in</strong>her. Deshalb<br />

ist e<strong>in</strong>e enge Verzahnung und Verknüpfung<br />

aller Dienste <strong>in</strong> diesen Bereichen<br />

s<strong>in</strong>nvoll und durch den <strong>Bezirk</strong> zu<br />

unterstützen, wie z. B. mit der Schaffung<br />

e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Abteilung Gesundheit<br />

und Soziales im <strong>Bezirk</strong>samt. Sollte es vom<br />

Senat e<strong>in</strong>heitliche Vorgaben für den fachlichen<br />

Zuschnitt der <strong>Bezirk</strong>sämter geben,<br />

werden wir uns für e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Lösung im Land Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>setzen.<br />

Wir werden uns dafür e<strong>in</strong>setzen, dass<br />

bei der Übernahme der Kosten der Unterkunft<br />

für Langzeitarbeitslose das Jobcenter<br />

die vom Senat erlassenen Richtl<strong>in</strong>ien<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Mietobergrenzen so umsetzt,<br />

dass notwendige Umzüge auf e<strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong>imum begrenzt werden. Massenweise<br />

Umzüge im Zuge von „Hartz IV“ bedrohen<br />

nicht nur die soziale Mischung und<br />

den <strong>sozialen</strong> Frieden im <strong>Bezirk</strong>, sondern<br />

erschweren für die Betroffenen auch die<br />

Re<strong>in</strong>tegration <strong>in</strong> das Arbeitsleben, wenn<br />

nachbarschaftliche Netzwerke verloren<br />

gehen und e<strong>in</strong>e Stigmatisierung droht.<br />

Die Umsetzung der vom Senat bereits<br />

beschrittenen Wege <strong>in</strong> der Beh<strong>in</strong>dertenpolitik<br />

unterstützt die <strong>SPD</strong> auch <strong>in</strong> Steglitz-Zehlendorf.<br />

Der barrierefreie Zugang<br />

zu allen öffentlichen Gebäuden, die<br />

Ausstattung der S- und U-Bahnhöfe mit<br />

rollstuhlgerechtem Zugang, Absenkung<br />

von Straßen an Fußgängerüberwegen, befahrbare<br />

Abschrägungen an Treppen im<br />

Straßenland, Beseitigung von Stolperfallen<br />

auf öffentlichen Wegen und ausreichende<br />

Straßenbeleuchtung verbessern nicht nur<br />

die Situation für die älteren Menschen,<br />

sondern fördern die Teilhabe am Leben<br />

<strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong> auch von Beh<strong>in</strong>derten,<br />

Eltern mit K<strong>in</strong>derwagen und letztlich von<br />

allen Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürgern.


7. Senior<strong>in</strong>nen und Senioren<br />

Die kont<strong>in</strong>uierlich steigende Zahl der<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger mit e<strong>in</strong>em Alter<br />

von über 65 Jahren bedeutet e<strong>in</strong>e Chance<br />

und Herausforderung für die Kommunalpolitik.<br />

SeniorInnen bleiben oftmals<br />

bis <strong>in</strong>s hohe Alter aktiv und leistungsfähig.<br />

Sie können und wollen ihre Selbständig<br />

bewahren, ihr Erfahrungswissen <strong>in</strong> die<br />

politischen Entscheidungen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

und aktiv am gesellschaftlichen Leben, an<br />

Kultur und Bildung teilnehmen. Sowohl<br />

als Empfangende, als auch als Gebende.<br />

Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten für<br />

das Geme<strong>in</strong>wesen und die mannigfache<br />

Unterstützung ihrer Familien s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Stütze unserer Gesellschaft.<br />

Wir fördern bürgerschaftliches Engagement<br />

und den Wunsch nach Teilhabe<br />

und Mitsprache der Senioren auf allen<br />

gesellschaftlichen Ebenen. Die <strong>SPD</strong><br />

<strong>in</strong> Steglitz-Zehlendorf setzt sich dafür<br />

e<strong>in</strong>, dass die SeniorInnen unseres<br />

<strong>Bezirk</strong>s z.B. durch die Stärkung der<br />

Seniorenmitbestimmungsrechte <strong>in</strong> der bezirklichen<br />

Seniorenvertretung, <strong>in</strong> <strong>sozialen</strong><br />

und politischen Verbänden und anderen<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>richtungen an der Gestaltung ihres Lebenstraumes<br />

aktiv teilnehmen können.<br />

Das von der <strong>SPD</strong> im März 2006 e<strong>in</strong>gebrachte,<br />

verbesserte „Gesetz zur Stärkung<br />

der Mitwirkung der Senior<strong>in</strong>nen und Senioren<br />

am gesellschaftlichen Leben im<br />

Land Berl<strong>in</strong>“ ist e<strong>in</strong> wichtiger Schritt <strong>in</strong><br />

diese Richtung.<br />

Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass auch<br />

den hilfsbedürftig gewordenen kranken<br />

und alten Menschen jede erforderliche<br />

Unterstützung und Pflege gegeben und<br />

entsprechende gesundheitspolitische und<br />

soziale Rahmenbed<strong>in</strong>gungen festgelegt<br />

werden, um e<strong>in</strong> Altern <strong>in</strong> Würde und e<strong>in</strong>e<br />

weitgehende Selbstbestimmung bis <strong>in</strong>s<br />

hohe Alter zu ermöglichen.<br />

Dabei nimmt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er immer älter werdenden<br />

Gesellschaft die Pflege und Betreuung<br />

chronisch kranker und altersdementer<br />

Menschen e<strong>in</strong>en zunehmend hohen Stellenwert<br />

e<strong>in</strong>. Die Schaffung entsprechender<br />

stationärer und teilstationärer Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />

und die <strong>in</strong>tensive Unterstützung<br />

pflegender Angehöriger und ehrenamtlicher<br />

Helfer<strong>in</strong>nen und Helfer im<br />

häuslichen Umfeld ist e<strong>in</strong>e unaufschiebbare<br />

Aufgabe unserer Gesellschaft!<br />

Immer mehr alte Menschen leben<br />

alle<strong>in</strong>, ohne familiären Rückhalt.<br />

Auch vorübergehende Krankheiten und<br />

Unpässlichkeiten können für sie zu unüberw<strong>in</strong>dlichen<br />

Problemen werden. Durch<br />

die <strong>E<strong>in</strong></strong>richtung ambulanter, niedrig<br />

schwelliger Angebote z.B. durch ehrenamtliche<br />

Helfer<strong>in</strong>nen und Helfer, die der<br />

öffentlichen Verwaltung oder anerkannten<br />

Organisationen angegliedert s<strong>in</strong>d, von<br />

dort e<strong>in</strong>gesetzt werden und e<strong>in</strong>e staatlich<br />

geförderte Aufwandsentschädigung erhalten,<br />

könnte mancher Krankenhaus- oder<br />

Heimaufenthalt vermieden werden. Sie ersetzen<br />

nicht die bestehenden ambulanten<br />

Pflegedienste, die von den Krankenkassen<br />

bezahlt werden, sondern sollen e<strong>in</strong>e Ergänzung<br />

se<strong>in</strong>.<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>e Anpassung des Wohnungsangebotes<br />

an die sich verändernden Bedürfnisse<br />

älterer Menschen trägt dazu bei, ihre<br />

Mobilität, ihre Selbständigkeit und den<br />

Verbleib im gewohnten Wohnumfeld auf<br />

möglichst lange Zeit zu gewährleisten.<br />

Angebote neuer Wohnmodelle, wie z.B.<br />

Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaften, Generationenübergreifende<br />

Wohnformen und<br />

der altersgerechte, <strong>in</strong>dividuell angepasste<br />

Umbau bestehender Wohnungen gehen <strong>in</strong><br />

diese Richtung und werden von uns unterstützt.<br />

Gerade ältere Menschen s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong><br />

gut ausgebautes Angebot des öffentlichen<br />

Nahverkehrs angewiesen, um am gesellschaftlichen<br />

Leben teilhaben zu können.<br />

19


20<br />

Deshalb setzen wir uns weiterh<strong>in</strong> für den<br />

Erhalt e<strong>in</strong>es dichten Busl<strong>in</strong>iennetz im <strong>Bezirk</strong><br />

und für beh<strong>in</strong>dertenfreundliche Umsteigemöglichkeiten<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Wir wollen den Erhalt und s<strong>in</strong>nvollen<br />

Ausbau des Netzes zeitgemäßer Seniorenbegegnungsstätten<br />

und ihre Öffnung<br />

auch an Wochenenden.<br />

Und wir wollen die Stärkung der Besucherdienste<br />

für ältere und kranke Menschen<br />

sowie anderer ehrenamtlicher Sozialarbeit.<br />

8. Sport<br />

In den letzten Jahren konnte die Versorgung<br />

mit Sporthallen durch den Bau<br />

neuer Schulsporthallen verbessert werden.<br />

Der <strong>Bezirk</strong> Steglitz-Zehlendorf konnte<br />

so se<strong>in</strong> Angebot für die Sportvere<strong>in</strong>e<br />

verbessern. Mit dem Sportanlagensanierungsprogramm<br />

des Senates konnten bestehende<br />

Hallen und Sportplätze <strong>in</strong> Teilen<br />

repariert bzw. saniert werden. Aber weiterh<strong>in</strong><br />

ist die Arbeit der Sportvere<strong>in</strong>e durch<br />

die Hallen- und Platzkapazitäten e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Hier muss auch <strong>in</strong> Zukunft die<br />

Sanierung und der Neubau von Sporthallen<br />

und Plätzen sichergestellt werden. Wir<br />

Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen und Sozialdemokraten<br />

werden weiterh<strong>in</strong> als verlässlicher<br />

Partner der Sportvere<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>e Verbesserung<br />

der Hallen- und Platzsituation im<br />

<strong>Bezirk</strong> arbeiten. Die ehrenamtliche Arbeit<br />

der Sportvere<strong>in</strong>e ist e<strong>in</strong> wichtiger Teil von<br />

Jugendarbeit. Durch den Abschluss von<br />

Schlüsselverträgen mit den Sportvere<strong>in</strong>en<br />

kann der <strong>Bezirk</strong> zum e<strong>in</strong>en den Mangel<br />

bei den Hausmeistern ausgleichen und die<br />

eigenverantwortliche Nutzung der Hallen<br />

durch die Vere<strong>in</strong>e ermöglichen.<br />

Durch e<strong>in</strong>e stärkere Bewerbung der<br />

Kooperation von Schule und Sportvere<strong>in</strong>en<br />

kann der <strong>Bezirk</strong> auch hier wieder Synergien<br />

nutzen. Die Schulen stützen ihren<br />

Sportunterricht und Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaf-<br />

ten. Die Vere<strong>in</strong>e werben für ihre Arbeit<br />

und der <strong>Bezirk</strong> stärkt die Gesundheit und<br />

e<strong>in</strong> Freizeitangebot für se<strong>in</strong>e Jugendlichen.<br />

Die Arbeit der Vere<strong>in</strong>e mit ihren<br />

Angeboten für den Breitensport müssen<br />

durch den <strong>Bezirk</strong> gewürdigt und unterstützt<br />

werden. Die Angebote s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

wichtige, preiswerte Unterstützung für die<br />

Gesundheit und das Wohlbef<strong>in</strong>den breiter<br />

Bevölkerungsschichten sowie nicht zuletzt<br />

der <strong>sozialen</strong> Integration.<br />

Der <strong>Bezirk</strong> muss gegenüber dem Land<br />

und den Bäderbetrieben den Schwimmsport<br />

und das Schulschwimmen sicherstellen,<br />

hierfür s<strong>in</strong>d jeweils e<strong>in</strong>e Halle für<br />

den Sport und e<strong>in</strong>e Halle für die Öffentlichkeit<br />

<strong>in</strong> Steglitz und <strong>in</strong> Zehlendorf sicherzustellen.<br />

9. Integration<br />

Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten s<strong>in</strong>d für<br />

uns e<strong>in</strong> selbstverständlicher Teil unseres<br />

gesellschaftlichen Zusammenlebens im<br />

<strong>Bezirk</strong>. Sie s<strong>in</strong>d für uns e<strong>in</strong>e Bereicherung,<br />

aber auch e<strong>in</strong>e Herausforderung. Wir wollen<br />

e<strong>in</strong>e bezirkliche Willkommenskultur<br />

begründen, durch die die Menschen, die<br />

zu uns kommen, wirklich erkennen können,<br />

dass sie hier gern gesehen s<strong>in</strong>d und<br />

gut aufgenommen werden. Die Beachtung<br />

unserer Rechtsordnung bleibt dabei unverzichtbare<br />

Bed<strong>in</strong>gung.<br />

Integration verstehen wir als gesellschaftspolitische<br />

Zukunftsaufgabe, die<br />

vor dem H<strong>in</strong>tergrund des demographischen<br />

Wandels zunehmend an Bedeutung<br />

gew<strong>in</strong>nt.<br />

Wir SozialdemokratInnen setzen uns<br />

für e<strong>in</strong> gleichberechtigtes Zusammenleben<br />

von Menschen unterschiedlicher Ethnien,<br />

Kulturen und Religionen e<strong>in</strong>. Annähernd<br />

9 % der Steglitzer Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

s<strong>in</strong>d ausländischer Herkunft. Auch bei<br />

uns gibt es Quartiere, <strong>in</strong> denen der Anteil


von Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten deutlich<br />

über dem bezirklichen Durchschnitt<br />

liegt und denen sich Integrationsprobleme<br />

zeigen. Außerdem wohnen bei uns zahlreiche<br />

Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten, die<br />

nicht <strong>in</strong> der Statistik geführt werden, da<br />

sie e<strong>in</strong>en deutschen Pass besitzen (wie zum<br />

Beispiel <strong>in</strong> der Thermometersiedlung).<br />

Wir wollen den <strong>in</strong>terkulturellen Dialog<br />

mit allen MigrantInnengruppen <strong>in</strong>tensivieren.<br />

Beim <strong>Bezirk</strong>samt ist die Stelle e<strong>in</strong>er<br />

Migrationsbeauftragten bzw. e<strong>in</strong>es Migrationsbeauftragten<br />

e<strong>in</strong>zurichten. Integration<br />

kann nur dann gel<strong>in</strong>gen, wenn ihr e<strong>in</strong><br />

ausgewogenes Konzept der Förderung und<br />

des Forderns zugrunde liegt. Wir werden<br />

mit aller Kraft daran mitwirken, Integrationsanforderungen<br />

und -förderung konsequent,<br />

frühzeitig und unter Beteiligung<br />

von Eltern, Pädagogen, und Erziehern zu<br />

entwickeln.<br />

Der Erwerb der deutschen Sprache<br />

ist unverzichtbare Voraussetzung für die<br />

gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben und für das Gel<strong>in</strong>gen der Integration.<br />

Deshalb werden wir darauf achten,<br />

dass es hierzu für Migrant<strong>in</strong>nen und<br />

Migranten genügend Angebote gibt und<br />

diese auch wahrgenommen werden.<br />

V. Politik von und für Frauen<br />

Frauenpolitik ist Politik von und für<br />

Frauen. In Steglitz-Zehlendorf ist hier viel<br />

aufzuholen. Die <strong>SPD</strong> will die Sachkompetenz,<br />

die Ideen und die Phantasie der Frauen<br />

aufgreifen und für die <strong>Bezirk</strong>spolitik<br />

nutzen. Ob es um die familiengerechte<br />

Ausgestaltung von neuen Wohnanlagen<br />

oder um e<strong>in</strong>e umweltgerechte Verkehrspolitik<br />

geht: Die Frauen müssen mitreden. Sie<br />

wissen, wie öffentliche oder private Räume<br />

gestaltet werden müssen, die den Bedürfnissen<br />

auch von Frauen entsprechen.<br />

Die Volkshochschule ist im <strong>Bezirk</strong> als<br />

anerkannter Träger für die Integrationssprachkurse<br />

zuständig. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Standesamt ist die Volkshochschule<br />

für die Durchführung der<br />

Sprachtests zur <strong>E<strong>in</strong></strong>bürgerung zuständig.<br />

Um diese Angebote bedarfsgerecht auszuweiten<br />

zu können, werden im Haus der<br />

Weiterbildung im Rathaus <strong>Lichterfelde</strong> zusätzliche<br />

Raumkapazitäten geschaffen.<br />

Wir werden nicht zulassen, dass die<br />

Integration der Zugewanderten <strong>in</strong> und<br />

diskrim<strong>in</strong>ierender Weise mit der Frage<br />

der Extremismusbekämpfung vermischt<br />

wird, um Ängste und Vorbehalte zu schüren.<br />

Klischees s<strong>in</strong>d und waren immer<br />

schon e<strong>in</strong> Nährboden für Rassismus und<br />

Ausgrenzung.<br />

Ziel ist die <strong>E<strong>in</strong></strong>bürgerung der Menschen,<br />

die ihre Heimatländer verlassen haben<br />

oder verlassen mussten, die Deutschland,<br />

Berl<strong>in</strong>, den <strong>Bezirk</strong> Steglitz-Zehlendorf legal<br />

zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht<br />

haben. Die <strong>SPD</strong> Steglitz-Zehlendorf wird<br />

sich dafür e<strong>in</strong>setzen, dass die Erreichung<br />

dieses Zieles nicht durch unüberw<strong>in</strong>dbare<br />

Hürden vereitelt wird. Dazu müssen <strong>E<strong>in</strong></strong>bürgerungsverfahren,<br />

die <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong><br />

noch unerträglich lange dauern, beschleunigt<br />

werden.<br />

Das wichtige Engagement der Frauenbeauftragten<br />

reicht dafür alle<strong>in</strong> nicht aus.<br />

Die <strong>SPD</strong> will e<strong>in</strong>en überparteilichen<br />

Frauenbeirat als frauenpolitische Institution<br />

e<strong>in</strong>richten, der die Berücksichtigung<br />

frauenspezifischer Belange <strong>in</strong> der <strong>Bezirk</strong>spolitik<br />

zum Ziel hat.<br />

Gezielte Frauenförderung gemäß dem<br />

Landesgleichstellungsgesetz gilt für die<br />

Wirtschaft ebenso wie für die Verwaltung<br />

und die wissenschaftlichen <strong>E<strong>in</strong></strong>rich-<br />

21


22<br />

tungen. Bei Stellenabbau oder Umstrukturierungen<br />

im öffentlichen Dienst dürfen<br />

Frauen nicht überproportional betroffen<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Die <strong>SPD</strong> bekennt sich auch <strong>in</strong> der<br />

<strong>Bezirk</strong>spolitik zum europarechtlich verankerten<br />

Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g als politisches<br />

Leitpr<strong>in</strong>zip. Das bedeutet, dass bei<br />

allen politischen Vorhaben und <strong>in</strong> jedem<br />

Ressort die unterschiedlichen Interessen<br />

und Lebenssituationen von Frauen und<br />

Männern bzw. von Mädchen und Jungen<br />

von vornhere<strong>in</strong> berücksichtigt werden<br />

müssen. Dies gilt auch für die Aufstellung<br />

des <strong>Bezirk</strong>shaushalts („Gender Budget<strong>in</strong>g“).<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne fordern wir e<strong>in</strong>en<br />

transparenten und geschlechtergerechten<br />

<strong>Bezirk</strong>shaushalt.<br />

Das Ziel, Familie und Beruf mite<strong>in</strong>ander<br />

zu verb<strong>in</strong>den, kann nur mit e<strong>in</strong>er<br />

bedarfsgerechten Versorgung mit<br />

ganztägigen Betreuungsangeboten für<br />

K<strong>in</strong>der aller Altersstufen erreicht werden.<br />

Durch dieses Ziel s<strong>in</strong>d gleichermaßen<br />

Frauen und Männer, die K<strong>in</strong>der erziehen,<br />

herausgefordert. Trotz schwieriger<br />

F<strong>in</strong>anzsituation wollen wir diese Angebote<br />

ausbauen. Mit dem kostenlosen letzten<br />

Kitajahr, mit der verlässlichen Halbtagsgrundschule<br />

und mit zusätzlichen Ganztagsschulen<br />

s<strong>in</strong>d wir auf dem richtigen<br />

Weg.<br />

Mädchen und junge Frauen brauchen<br />

gleichwertige Perspektiven h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der beruflichen Weiterentwicklung und<br />

der persönlichen Freizeitgestaltung. Die<br />

Interessen von Mädchen und jungen Frauen<br />

müssen bei den Angeboten von Sportstätten,<br />

Jugendfreizeite<strong>in</strong>richtungen und<br />

Jugendprojekten berücksichtigt werden.<br />

Dabei muss auch die Zusammenarbeit mit<br />

den Schulen und Universitäten sowie kulturellen<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>richtungen verstärkt werden.<br />

Wir unterstützen den Mädchenzukunftstag<br />

„Girls day“, der Mädchen und jungen<br />

Frauen <strong>E<strong>in</strong></strong>blicke <strong>in</strong> Berufsfelder gibt, <strong>in</strong><br />

denen Frauen bislang noch unterrepräsentiert<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Auch <strong>in</strong> Steglitz-Zehlendorf muss das<br />

Pr<strong>in</strong>zip „Lebenslanges Lernen“ <strong>E<strong>in</strong></strong>zug<br />

halten.<br />

Wir unterstützen das erweiterte Angebot<br />

der Volkshochschule für Frauen. Und<br />

wir dr<strong>in</strong>gen darauf, dass auch Fördermaßnahmen<br />

der Arbeitsmarktpolitik auf ihre<br />

geschlechtsspezifischen Auswirkungen<br />

überprüft werden. Auch den Menschen,<br />

die ke<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anziellen Leistungen aus der<br />

Arbeitsförderung bekommen – und das<br />

s<strong>in</strong>d viele Frauen – sollen Zugang zu Maßnahmen<br />

der aktiven Arbeitsmarktpolitik<br />

und der beruflichen Wiedere<strong>in</strong>gliederung<br />

sowie zu Informationen darüber erhalten.<br />

Der Aktionsplan gegen häusliche Gewalt<br />

und die gesetzlichen Regelungen, die<br />

der Polizei die „Wegweisung“ von Gewalttätern<br />

ermöglicht, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Erfolg. Leider<br />

s<strong>in</strong>d die unterschiedlichen Dimensionen<br />

von Gewalt gegen Frauen (wie häusliche<br />

Gewalt, Zwangsheirat, Zwangsprostitution)<br />

auch <strong>in</strong> Steglitz-Zehlendorf e<strong>in</strong> Thema,<br />

das wir auch <strong>in</strong> Zukunft nicht außer<br />

Acht lassen werden. Frauenrechte s<strong>in</strong>d<br />

Menschenrechte. Das Grundgesetz gilt für<br />

alle Frauen – auch für Migrant<strong>in</strong>nen.<br />

Frauen s<strong>in</strong>d Expert<strong>in</strong>nen für den <strong>Bezirk</strong>,<br />

<strong>in</strong> dem sie leben. Darum wollen wir,<br />

dass weiblicher Sachverstand <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

erheblich stärker als bisher e<strong>in</strong>bezogen<br />

wird.


VI. Stärkung des Bürgerengagements und der Bürgerbeteiligung<br />

Das Niveau bürgerschaftlichen Engagements<br />

<strong>in</strong> Steglitz-Zehlendorf ist erfreulich<br />

hoch und ergänzt staatliche Angebote <strong>in</strong><br />

hervorragender Weise. Bürgerschaftliches<br />

Engagement hält und führt Menschen aus<br />

unterschiedlichsten Lebensbereichen zusammen.<br />

Wer sich freiwillig engagiert, ob <strong>in</strong><br />

Schule, K<strong>in</strong>dergarten, Sport- oder Musikvere<strong>in</strong>,<br />

ob <strong>in</strong> der Kultur, <strong>in</strong> der Arbeit mit<br />

Jugendlichen oder Senioren, leistet e<strong>in</strong>en<br />

unverzichtbaren Beitrag für die Zivilgesellschaft<br />

und verdient unser Vertrauen<br />

und unsere Solidarität.<br />

Die <strong>SPD</strong> Steglitz-Zehlendorf will alle<br />

Formen des Engagements von Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürgern für unser Geme<strong>in</strong>wesen,<br />

sei es die aktive Mitwirkung <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en<br />

und Organisationen, sei es das Stiften von<br />

Geld, sei es die direkte Beteiligung an politischen<br />

Entscheidungen aufwerten und<br />

unterstützen. Die öffentliche Information<br />

über die vielfältigen Möglichkeiten bürgerschaftlichen<br />

Engagements, die über<br />

das klassische soziale Ehrenamt weit h<strong>in</strong>ausgehen,<br />

soll verbessert, ihre Leistungen<br />

gewürdigt werden. Deshalb wird die <strong>SPD</strong><br />

Steglitz-Zehlendorf darauf h<strong>in</strong>wirken,<br />

dass das <strong>Bezirk</strong>samt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Veröffentlichungen<br />

e<strong>in</strong>schließlich se<strong>in</strong>er Homepage<br />

an prom<strong>in</strong>enter Stelle auf die Möglichkeiten<br />

bürgerschaftlichen Engagements <strong>in</strong><br />

den jeweiligen Bereichen h<strong>in</strong>weist.<br />

In der letzten Legislaturperiode s<strong>in</strong>d<br />

die Möglichkeiten der Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürger, an politischen Entscheidungen<br />

mitzuwirken, verbessert worden. Auch die<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>führung des bezirklichen Wahlrechts<br />

ab 16 Jahren erweitert die politische Teilhabe<br />

und stärkt somit unser demokratisches<br />

Geme<strong>in</strong>wesen. Zugleich wird deutlich,<br />

dass die Wahrnehmung politischer<br />

Rechte h<strong>in</strong>reichende Informationsmöglichkeiten<br />

voraussetzt. Die <strong>SPD</strong>-Fraktion<br />

<strong>in</strong> der <strong>Bezirk</strong>sverordnetenversammlung<br />

wird sich auch deshalb für die <strong>E<strong>in</strong></strong>führung<br />

e<strong>in</strong>er <strong>E<strong>in</strong></strong>wohnerfragestunde e<strong>in</strong>setzen,<br />

die zuletzt am Widerstand von CDU und<br />

FDP gescheitert ist.<br />

Auch <strong>in</strong> unserem <strong>Bezirk</strong> wollen wir geeignete<br />

Instrumente zur direkten Beteiligung<br />

der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger an der<br />

Aufstellung des <strong>Bezirk</strong>shaushalts e<strong>in</strong>führen,<br />

um bezirkliches Handeln transparenter<br />

zu machen und die Demokratie zu stärken.<br />

Alle Erfahrungen von Kommunen,<br />

die bisher den Bürgerhaushalt e<strong>in</strong>geführt<br />

haben, s<strong>in</strong>d überwiegend positiv. Deshalb<br />

setzen wir uns dafür e<strong>in</strong>, die Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger auch im <strong>Bezirk</strong> Steglitz-Zehlendorf<br />

über <strong>in</strong>vestive Teile des <strong>Bezirk</strong>shaushaltes<br />

selbst und nicht mittels der <strong>Bezirk</strong>sparlamente<br />

entscheiden zu lassen.<br />

Wir wollen, dass den Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgern auch <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong> qualitativ gutes<br />

Angebot unterbreitet wird. Dafür müssen<br />

die Standorte der <strong>Bezirk</strong>sverwaltung<br />

gut erreichbar se<strong>in</strong> und <strong>in</strong> den Zentren<br />

des <strong>Bezirk</strong>s ihren Platz haben. Das heißt<br />

für uns aber auch, dass die <strong>Bezirk</strong>e auch<br />

<strong>in</strong> Zukunft vor Ort entscheiden können<br />

sollen, Berl<strong>in</strong> braucht ke<strong>in</strong>e neuen zentralen<br />

Behörden, die den <strong>Bezirk</strong>en Aufgaben<br />

entziehen.<br />

Für dieses Programm stehen Uwe<br />

Stägl<strong>in</strong>, Barbara Loth und die KandidatInnen<br />

der <strong>SPD</strong> für die <strong>Bezirk</strong>sverordnetenversammlung<br />

sowie unsere Abgeordnetenhaus-KandidatInnen<br />

aus Steglitz-<br />

Zehlendorf.<br />

23


24<br />

KandidatInnen der <strong>SPD</strong> Steglitz-Zehlendorf für die BVV<br />

1. Uwe Stägl<strong>in</strong><br />

(Bürgermeisterkandidat)<br />

2. Barbara Loth (Stadtratskandidat<strong>in</strong>)<br />

3. Michael Karnetzki<br />

(Zehlendorf-Mitte)<br />

4. Renate Krohm (Dahlem)<br />

5. Renate Tonnes<br />

(<strong>Lichterfelde</strong>-Süd/Ost)<br />

6. Norbert Müller (Krumme Lanke)<br />

7. Irene Köhne (Zehlendorf-Süd)<br />

8. Mirko Klimas (Steglitz-Zentrum)<br />

9. Heidrun Richter (<strong>Lichterfelde</strong>-<strong>West</strong>)<br />

10. Philipp Schuppan (Südende)<br />

11. Detlev Ronnisch (Nikolassee)<br />

12. Nora Schmidt (Steglitz-Zentrum)<br />

KandidatInnen der <strong>SPD</strong> Steglitz-Zehlendorf für das<br />

Abgeordnetenhaus von Berl<strong>in</strong><br />

Wahlkreis 1 – Steglitz-Zentrum:<br />

Andreas Kugler<br />

Wahlkreis 2 – Südende:<br />

Ulrike Neumann<br />

Wahlkreis 3 – <strong>Lichterfelde</strong>-<strong>West</strong><br />

und Zehlendorf-Süd:<br />

Mart<strong>in</strong> Matz<br />

Wahlkreis 4 – <strong>Lichterfelde</strong> Ost und Süd:<br />

Georg Siebert<br />

Wahlkreis 5 – Lankwitz:<br />

Dr. Michael Arndt<br />

Wahlkreis 6 – Zehlendorf/ Dahlem<br />

Irene Köhne<br />

Wahlkreis 7 – Zehlendorf-<br />

<strong>West</strong>/ Schlachtensee/ Nikolassee/<br />

Wannsee:<br />

Dr. Holger Thärichen<br />

13. Carsten Haase<br />

(<strong>Lichterfelde</strong>-Süd/Ost)<br />

14. Claudia Röttger (Lankwitz)<br />

15. Juliana Kölsch (Zehlendorf-Mitte)<br />

16. Volker Semler (Dahlem)<br />

17. Petra Hauschulz<br />

(<strong>Lichterfelde</strong>-<strong>West</strong>)<br />

18. Marc Pappert (Südende)<br />

19. Sab<strong>in</strong>e Drochner (Steglitz-Zentrum)<br />

20. Andreas L<strong>in</strong>de (Zehlendorf-Mitte)<br />

21. Dom<strong>in</strong>ic St<strong>in</strong>gl (Südende)<br />

22. Kar<strong>in</strong> Lau (Wannsee)<br />

23. Mart<strong>in</strong> Haesener (Lankwitz)<br />

24. Manuela Arndt (Lankwitz)<br />

25. Andreas Liedtke (Krumme Lanke)<br />

und weitere<br />

<strong>Bezirk</strong>sliste:<br />

Platz 1: Dr. Michael Arndt<br />

Platz 2: Ulrike Neumann<br />

Platz 3: Dr. Holger Thärichen<br />

Platz 4: Irene Köhne<br />

Platz 5: Mart<strong>in</strong> Matz<br />

Platz 6: Angelika Hoffmann

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