BlickWinkel - GeWoBa
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Modernes Wohnen<br />
Weg mit den „wunden Punkten“ in der Wohnung!<br />
So können Allergiker sich in ihrem Zuhause rundherum wohl fühlen<br />
In fast jedem normalen Wohnraum finden sich Stoffe, die bei dafür<br />
empfindlichen Menschen allergische Reaktionen wie Schnupfen,<br />
Atemnot, Hautjucken oder Augenreizungen auslösen können.<br />
An erster Stelle stehen hier die berüchtigten Hausstaubmilben,<br />
gefolgt von Tierhaaren, Schimmelpilzen, Tabakrauch sowie Schadstoffen<br />
in Wohntextilien und Möbeln, Putzmitteln und Farben.<br />
Zum Glück aber lässt sich die Belastung durch Allergene im persönlichen<br />
Wohnraum ohne größeren Aufwand auf ein Minimum<br />
reduzieren.<br />
Gut durchlüften ist das A und O<br />
Ein warmes, feuchtes Raumklima ist bei Hausstaubmilben wie<br />
bei Schimmelpilzen gleichermaßen beliebt. Je mehr in einer Wohnung<br />
also gekocht, geduscht, Wäsche im Wohnraum getrocknet,<br />
geheizt und geschwitzt wird, desto wohler fühlen sich die unliebsamen<br />
Hausgenossen.<br />
Dagegen hilft ein ebenso einfaches wie wirkungsvolles Mittel:<br />
regelmäßig lüften. Mindestens zwei- bis dreimal täglich sollte in<br />
der Wohnung ein kräftiger Durchzug von einem weit geöffneten<br />
Fenster über den Flur bis hin zum gegenüberliegenden offenen<br />
Fenster herrschen. Im Winter reichen jeweils drei bis sechs Minuten<br />
Stoßlüften, im Sommer kann man die Fenster auch ständig in<br />
Kippstellung lassen.<br />
Allergiker sollten das Raumklima konsequent mit Thermometern<br />
und Hygrometern kontrollieren: Ideal sind eine Luftfeuchtigkeit<br />
zwischen 40 und 60 Prozent (Milben bevorzugen 70-80 Prozent)<br />
und eine Temperatur von 18-20°C (Milben und Schimmel haben es<br />
lieber 20-30° C warm).<br />
4 GEWOBA Nord · <strong>BlickWinkel</strong> · April 2010<br />
Verbannen Sie unliebsame Bettgenossen!<br />
Staubmilben mögen die Dunkelheit und ernähren sich vorzugsweise<br />
von Hautschuppen und Haaren, Wolle und Federn. Ihr liebster<br />
Lebensraum ist entsprechend der Ort, an dem wir Menschen rund<br />
ein Drittel unseres Lebens verbringen: das Bett. Nirgendwo sonst<br />
also ist eine antiallergene Radikalkur so dringend erforderlich und<br />
effektiv wie hier. Mit einer Matratze, die frei von milbenfreundlichen<br />
Stoffen ist, sowie Bettdecken und Kissen aus Kunstfasern,<br />
die regelmäßig bei 60 Grad gewaschen werden können, ist schon<br />
viel erreicht.<br />
Sehr empfehlenswert ist es, Matratze, Kopfkissen und Bettdecken<br />
mit speziellen milben- und allergendichten, aber atmungsaktiven<br />
Bezügen (den sogenannten „Encasings“) zu versehen. Die Bettbezüge<br />
sollten aus kochfesten Leinen oder glatten Baumwollstoffen<br />
bestehen und jede Woche bei mindestens 60°C gewaschen werden.<br />
Eine Bettsanierung ist jedoch nur sinnvoll, wenn alle Betten im<br />
Raum komplett ausgetauscht und mit Schutzbezügen versehen<br />
werden - auch wenn nur auf einer Seite oder Etage des Doppelbetts<br />
ein Allergiker schläft.<br />
Kuscheltiere? In die Kühltruhe!<br />
Versuchen Sie, Ihrem Kind von Anfang an milben-<br />
und allergendichte Kuscheltiere ans Herz zu legen.<br />
Favoriten aus Plüsch sollten regelmäßig so heiß<br />
es geht gewaschen und möglichst oft für mehrere<br />
Stunden in das den Milben entschieden zu kalte<br />
Gefrierfach gelegt werden. Menschen mit einer<br />
Tierhaarallergie müssen leider auf liebe Mitbewohner<br />
wie Katzen oder Hunde verzichten – oder ihnen<br />
zumindest den Weg in ihren Schlafraum rigoros<br />
versperren. Doch damit allein ist es nicht getan.<br />
Tabu sind auch dekorative Felle aller Art, Schafswolle-<br />
oder Rosshaarmatratzen, Kamelhaardecken und<br />
Federbetten.<br />
Alte Polstermöbel sind ein wahrer Ballsaal für<br />
die Staubmilben, also trennen Sie sich lieber von<br />
solchen Antiquitäten. Als Allergiker sitzen Sie am<br />
besten in Sofas und Sesseln, die mit Leder bezogen<br />
sind. Gardinen und Vorhänge sollten aus glattem,<br />
leicht waschbarem Material bestehen – und dann<br />
auch häufig gewaschen werden.<br />
Dass „Staubfänger“ im Umfeld eines Hausstauballergikers<br />
nichts zu suchen haben, sagt ja schon<br />
der Name. Weg also mit Trockenblumensträußen,<br />
Wandteppichen und offenen Regalen! Bücher, Kleidung,<br />
Spielzeug und Nippes verschwinden konsequent<br />
in geschlossenen Schränken oder Vitrinen.<br />
Wisch- und putzfest<br />
Ideal für Allergiker sind fugenlose Böden wie Parkett,<br />
Laminat, Linoleum oder Kork, die alle zwei bis<br />
drei Tage feucht gewischt werden. Und der Teppich?<br />
Neben kleinen, waschbaren Baumwollteppichen<br />
wird sich wahrscheinlich auch kurzflorige Auslegeware<br />
aus Kunstfaser als unproblematisch erweisen,<br />
wenn Sie sie häufig saugen und regelmäßig mit<br />
einem Anti-Milben-Mitteln reinigen. Hochflorige<br />
oder wollhaltige Teppiche aber sollten Sie meiden.<br />
Irgendwie ja auch ganz angenehm ist, dass Allergiker<br />
alle Tätigkeiten, die im Haushalt Staub aufwirbeln<br />
oder mit Streichen, Lackieren, Schleifen und<br />
anderen Inhalationsgefahren zu tun haben, nach<br />
Möglichkeit nicht selbst übernehmen, sondern anderen<br />
überlassen sollten. Wenn Sie sich aber doch<br />
selbst an die Arbeit machen müssen – dann immer<br />
nur mit Schutzmaske, Spezialstaubtuch und einem<br />
Staubsauger mit Mikrofilter.<br />
Laminat, Kork und Leder<br />
zählen zu den allergikerfreundlichen<br />
Wohnstoffen<br />
Modernes Wohnen<br />
GEWOBA Nord · <strong>BlickWinkel</strong> · April 2010 5<br />
Foto: RTimages, fotolia Foto: Christina Fumi, fotolia