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PROGRAMM MUSEUM LUDWIG19:00 – 20:301. Untergeschoss1MUSEUMLUDWIGEingangGarderobeEingang1Michael Heizer *1944Actual Size (Elsinore) (1970)ImprovisationNiels Klein Saxophon2


Erdgeschoss (Wechselausstellung)MUSEUMLUDWIGEGForum/MuseumskasseCaféWechselausstellung22Louise Lawler *1947Marie + 90 (+180 +270 ) (2010/12)John Cage 1912 – 1992Suite for Toy piano (1948)Ulrich Löffler Toy piano3


1. Obergeschoss (Treppenhaus)MUSEUMLUDWIG1. OG3Museumsstraße453Ernst Ludwig Kirchner 1880 – 1938Halbakt mit Hut (1911)Eugène Ysaye 1858 – 1931II. MalinconiaIII. Danse des ombresaus: Sonate für Violine a-Moll op. 27,2 (1923)Carolin Widmann Violine4


1. Obergeschoss4Barnett Newman 1905 – 1970Midnight Blue (1970)Misato Mochizuki *1969Au bleu bois (1998)für Oboe soloValentine Collet Oboe5Yves Klein 1928 – 1962Relief éponge bleu (RE 19) (1958)Rebecca Saunders *1967blaauw (2004)für Doppeltrichter-TrompeteMarco Blaauw Trompete5


2. Obergeschoss (Treppenhaus)MUSEUMLUDWIG2. OG676Louise Lawler *1947I-O (adjusted fit) (1993/1998/2013) [Brillo Stretch]John Cage 1912 – 1992Souvenir (1983)für OrgelNenad Ivanović Akkordeon7Andy Warhol 1928 – 1987Texan. Portrait Rauschenberg (1963)Philip Glass *1937Arabesque in Memoriam (1988)für Flöte soloDaniel Agi Flöte6


1Michael HeizerActual Size (Elsinore)1970Improvisation – Niels KleinDer gebürtige Hamburger Niels Klein beherrscht auf dem Saxophonalle Spielarten des Jazz – und das durchweg auf ständigpreisverdächtigem Niveau, wie es nicht zuletzt die <strong>Kölner</strong>Jazz-Szene bestätigen kann. Schließlich hat Klein nicht nur mitder WDR Big Band Köln, sondern auch mit dem Cologne ContempraryOrchestra, Nils Wogram und Matthias Schriefl zusammengespielt.Sein unerschöpflicher Ideenreichtum spiegelt sichaber eben nicht allein in seinen eigenen Formationen und Kompositionenwider, für die er u. a. 2009 den Europäischen Komponistenpreisverliehen bekam. Selbst wenn Niels Klein improvisiert,weiß er aus dem Moment heraus atmosphärisch dichte undinspirierende Geschichten zu erzählen.7


2Louise LawlerMarie + 90 (+180 +270 )2010/12John Cage:Suite for Toy Piano (1948)I.II.III.IV.V.1948 trat der Amerikaner John Cage mit seiner Suite tatsächlichin die Fußstapfen eines der größten Spielzeugklavier-Interpreten.Es waren die von Schroeder, dieser vom »Peanuts«-VaterCharles M. Schulz erfundene Tasteneigenbrödler. Die Suite,die aus fünf kurzen und numerisch durchgezählten Miniaturenbesteht, komponierte Cage für den legendären ChoreographenMerce Cunningham. Sie besitzt in ihrer Reduktion und Intimitätdurchaus etwas Augenzwinkerndes. Auf gerade mal neun weißenTasten spielt sich das gesamte Geschehen mit seinen filigranen,glockenähnlichen Trillern und eingängigen Melodien ab.Die dynamische Bandbreite von »sffz« bis »ppp« aber, die Cagewohl als ironischen Seitenhieb auf die oftmals überladen durchkomponiertenPartituren notierte, kann kein Toy-Piano der Weltumsetzen.8


3Ernst Ludwig KirchnerHalbakt mit Hut1911Eugène Ysaÿe:Sonate für Violine a-Moll op. 27,2 (1923)II. MalinconiaIII. Danse des ombresIm Alter von 66 Jahren veröffentlichte der belgische Geigenvirtuoseund Komponist Eugène Ysaÿe 1924 eine Sammlung vonsechs Sonaten für Violine solo, mit der er nicht nur seinem großenVorbild Johann Sebastian Bach eine Reverenz erwies. Jededer Sonaten widmete Ysaÿe berühmten Geigenkollegen wieGeorge Enescu, Fritz Kreisler und Joseph Szigeti. Die viersätzigeSonate Nr. 2, aus der die beiden mittleren Sätze zu hören sind,ist dem Franzosen Jacques Thibaud zugeeignet. Der mit Malinconiabezeichnete zweite Satz wird mit Dämpfer gespielt undstrahlt so eine verwunschene, geheimnisvolle Stimmung aus.Den anschließenden »Tanz der Schatten« eröffnet eine Pizzicato-Sarabande, die sich danach mal in ein Volkslied, in eine Musetteund auch in kleines Virtuosenstück verwandelt.9


4Barnett NewmanMidnight Blue1970Misato Mochizuki:Au bleu bois (1998)Mit ihrer feingliedrigen, bis ins Mikrotonale vordringendenKlangsprache schafft die japanische Komponistin Misato MochizukiWerke von einem geradezu archaischen Zauber. Besondersbeeinflusst wurde sie dabei von Tristan Murail und EmmanuelNunes, bei denen sie in ihrer Wahlheimat Paris studierte. MochizukisStück Au bleu bois für Oboe wurde im Jahr 2000 im Rahmendes Stuttgarter »Eclat«-Festivals uraufgeführt. Und hinter demTitel verbirgt sich ein Wortspiel. ›Bois‹ meint im Französischendas Holz, aus dem die Oboe besteht, aber auch den Wald. »DerTitel«, so die Komponistin, »bezieht sich auf einen blauen Wald,den Van Gogh gemalt hat und in dem Geheimnisse, Mythen undder Wahnsinn beheimatet sind. Mein Stück ist ein Tagtraum zudiesem Bild.«10


5Yves KleinRelief éponge bleu (RE 19)1958Rebecca Saunders:blaauw (2004)Die englische Komponistin Rebecca Saunders hat immer wiederStücke speziell für das Ensemble musikFabrik sowie für desseneinzelne Mitglieder komponiert. 2004 beschenkte sie den niederländischenTrompeter Marco Blaauw mit dem gleichnamigenStück blaauw, bei dem keine klassische, sondern eine Doppeltrichter-Trompetezum Einsatz kommt. Blaauw hat dieses Instrumentmit seinen zwei Schalltrichtern entwickelt, zwischen denener während des Spiels dank eines Zusatzventils hin und herumschalten kann. Auch solche experimentellen Klangbewegungenhat Saunders in ihr farbenreiches, nie das Virtuose in denVordergrund stellende Stück einfließen lassen. Und als zusätzlichenKlangraum lässt sie Blaauw gar den Resonanzkörper einesFlügels nachschwingen.11


6Louise LawlerI-O (adjusted fit)(1993/1998/2013) [Brillo Stretch]John Cage:Souvenir (1983)Das berühmteste Orgelwerk von John Cage heißt Organ 2 /ASLSPund wird noch bis zum Jahr 2640(!) in einer Kirche in Halberstadterklingen. Glücklicherweise findet sich unter Cages wenigenOrgelkompositionen aber mit Souvenir auch ein Stück, dasman vom Anfang bis zum Ende erleben kann. Geschrieben hater es im Auftrag der American Guild of Organists. Und als Foliefür diese meditativ-minimalistische Erkundung der geheimnisvollenRäume zwischen Stille und Klang verwendete Cage dasbereits 1948 entstandene Klavierstück Dream. Das Tonmaterial istauf gerade mal sieben Töne begrenzt. Und da Cage die Rolle desInterpreten revolutionierte, indem er ihm eine gestalterische Mitverantwortungund Freiheit zugestand, hat er das Notenbild vonSouvenir für den Ausführenden variabel gestaltet. Souvenir ist ineiner Fassung für Akkordeon zu hören.12


7Andy WarholTexan. Portrait Rauschenberg1963Philip Glass:Arabesque in Memoriam (1988)Zusammen mit seinem Freund Steve Reich sowie den KollegenTerry Riley und La Monte Young prägte Philip Glass in den 1960erJahren einen Musikstil, der als »Minimalismus« selbst die PopundRockmusik beeinflusste. Das Spiel mit den repetitiven Strukturender Musik, mit all den wiederkehrenden Kreisbewegungenund Schleifen, erprobte Glass aber nicht nur in seinen berühmtenOpern wie Einstein on the Beach oder in den Soundtracks zuKoyaanisqatsi und Powaqqatsi. Unter seiner reichhaltigen Kammermusikfindet sich mit Arabesque in Memoriam auch ein Werkfür Solo-Flöte, das diese für Glass typische Mischung aus poetischerLeichtigkeit und hypnotisch rotierenden Rhythmen besitzt.Komponiert hatte Glass es 1988 im Gedenken an seinen FlötenlehrerBritton Johnson.13


PROGRAMM KÖLNER PHILHARMONIE21:00 – 22:15Carolin Widmann ViolineMichael Riessler Klarinette, SaxophonFlorian Weber KlavierPhil Minton GesangScott Fields GitarrePierre Charial DrehorgelMichael Riessler *1957»ganz schön schnell blau« (2013)für Violine, Bassklarinette und DrehorgelKompositionsauftrag der KölnMusikUraufführungMauricio Kagel 1991 – 2008Blue’s Blue (1978/79)eine musikethnologische Rekonstruktion für vier SpielerJazz Standards »blue«George Gershwin 1898 – 1937Rhapsody in Blue (1924)für Klavier und JazzbandBearbeitung für Klavier, Violine, Saxophon und Drehorgelvon Michael Riessler14


ZU DEN WERKENMichael Riessler: »ganz schönschnell blau« (2013)Als Michael Riessler einmal gebeten wurde, den Begriff »Jazz«näher einzukreisen, gab er folgende Antwort: »Das kommt immerdarauf an, wie man den Begriff ›Jazz‹ definieren will. Es gab maleine groß angelegte Umfrage unter Musikern, die sich selbst inirgendeiner Weise als Jazzmusiker bezeichnen würden. Sie wurdengefragt, was eigentlich das Typische am Jazz, bzw. an ihrerArt von Musik ist. Es gab natürlich alle möglichen Antworten, eswurde auf die Improvisation, auf die Tradition rekurriert usw. usf.Aber das Derivat aus dieser Umfrage war, dass mehr oder wenigeralle gesagt haben: ›I’m doing my own thing!‹ Es ging ihnenalso vor allem um das Originäre und um das Originelle. Das ist,wie ich finde, auch wirklich das alles Entscheidende.«Das Originäre und das Originelle – auch der Klarinettist undKomponist Michael Riessler hat diese beiden Antriebsfederngeradezu verinnerlicht. Er beherrscht alle Spielarten des Jazz.Zugleich scheint es keinen Tag in seinem schaffensfrohen Lebenzu geben, an dem er sie nicht solange weiterdenkt, bis darausetwas völlig Neues entsteht. »Ich will Unbekanntes hören, etwasaus der Luft greifen und zusammenfügen, und mich dabei immerwieder selbst überraschen.« Und der Erfahrungsschatz, aus demer dabei schöpfen kann, entpuppt sich als ungemein vielseitigund damit unendlich inspirierend. In der Neuen Musik kennt ersich auch dank der Zusammenarbeit mit Mauricio Kagel, JohnCage und Karlheinz Stockhausen blendend aus. Mit Rock- undPop-Koryphäen wie David Byrne (Talking Heads) und dem FrankZappa-Drummer Terry Bozzio hat Riessler genauso Projekte aufdie Beine gestellt wie mit den etwas anders tickenden Jazz-Musikern Louis Sclavis und Albert Mangelsdorff.Zu seinen ältesten Musikerfreunden zählt aber ein Franzose, derauch auf Riesslers, 2012 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritikausgezeichneten Album Big Circle seine Instrumentenantiquitätauf Hochtouren gebracht hat. Es ist Pierre Charial,seines Zeichens der Paganini an der Drehorgel. Seit 25 Jahrenarbeiten Riessler und Charial bereits zusammen. Und für das15


heutige Konzert kam Riessler nun auf die Idee, Charial den komplettenOrchesterpart im Arrangement von Gershwins Rhapsodyin Blue auf der Drehorgel spielen zu lassen. »Damit war diesesInstrument auch für meine Auftragskomposition ›ganz schönschnell blau‹ mehr oder weniger gesetzt«, so Riessler. Geschriebenhat er diese rund vierminütige Miniatur für Violine, Bassklarinetteund Drehorgel. Und wenngleich die ineinander verzahntenPatterns an die indische Musik erinnern, kann »ganz schön schnellblau« den Jazz-Musiker Riessler nicht verleugnen. »Es gibt einOstinato in einem 9 / 4 -Takt, der sich unverändert durch das ganzeStück zieht. Doch im Grunde ist das Stück eine Art Spielmusik,die eigentlich so klingen sollte, als wäre alles improvisiert.« Undwie der Titel verrät, geht es dabei ganz schön schnell zu. Oderwie Riessler meint: »Ruckzuck!«Mauricio Kagel: Blue’s Blue.Eine musikethnologischeRekonstruktion für vier Spieler(1978/79)Selbst am Ende, als er bereits gesundheitlich angeschlagen war,konnte es ihm herausbrechen. Dieses aus tiefer Kehle emporschnellendeLachen, das sofort jeden Raum ausfüllte und jedenSaal erbeben ließ. Aber nicht nur mit seinem ausgeprägtenHumor unterschied sich Mauricio Kagel von jeher von vielen inder zeitgenössischen Musikszene. Als Mensch und als Komponistwar er – wie vielleicht nur noch der Amerikaner John Cage– das genaue Gegenteil von den Komponistenkollegen, die sichallzu selbstverliebt in dem gaben, was sie taten. Ganz anders dergebürtige Argentinier und Nachfahre von deutsch-ostjüdischenEmigranten. Für Kagel gab es nie nur den einen Blick- bzw. Hörwinkel.Und weil er eben vom produktiven Zweifel nicht loskam,blieb er damit stets auf Distanz zu allen musikalischen Manifestenund Moden, um sie so besser mit anarchischem Augenzwinkernzu hinterfragen.16


Unter den über 200 Stücken gibt es daher nahezu keines, in demder radikale Freigeist Kagel nicht einen Schritt zur Seite getretenist, um eine neue Perspektive auf liebgewonnene Wahrheiten,Gewissheiten und Traditionen einzunehmen. Und selbst vor denSäulenheiligen der Musikgeschichte machte Kagel nicht halt,indem er die ohnehin von Anekdoten und Klischees durchzogenenBiographien der »drei B’s« Bach, Beethoven und Brahmsmusikalisch umschrieb. 1979 entstand aber auch eine musikalischeErinnerung an einen vierten bedeutenden »B«-Komponisten,der sich bis dahin völlig dem Radarschirm eifrigster Musikologenentzogen hatte. Dabei handelte es sich bei John Blueimmerhin um den Blues-Pionier und damit um einen der Urväterdes Jazz.Für seine Hommage Blue’s Blue konnte Mauricio Kagel JohnBlues etwas lückenhafte Vita zum Teil rekonstruieren: »Dasgenaue Datum seiner Geburt wird vermutlich nie restlos geklärtwerden: 1847? 1851? Sicher ist nur: Er war Zeitgenosse von Wagner,Berlioz und Verdi. John Blue selbst behauptete 1903 gegenübereinem Steuerbeamten, als er vor dem Portal des Kreolen-Friedhofs von New Orleans auf Kundschaft wartete, dass seineHaut so viele Schichten wie die eines riesigen Sequoiabaums[Mammutbaum] aufweise. Leider sei er fast vollständig erblindetund seine Epidermis schwarz. Diese ungünstigen Voraussetzungenerlaubten ihm nicht, eine zuverlässige Prognose seinesAlters zu geben. Die letzte und wohl glücklichste Periode seinesLebens verbrachte Blue als Klageweib-Mann beim Bestattungsinstitut›Excelsior‹ an der Canal Street vis à vis des Ballhauses›Kohlenhändler und Stukkateure‹.« Und nachdem Kagel sich 1979im Werkkommentar zu der musikethnologischen RekonstruktionBlue’s Blue erinnerte, wie er schon als 15-Jähriger die Stimmevon Blue auf einer Schallplatte gehört hatte, konnte er 1981 fürein Filmporträt sogar mit historischen Fotos aufwarten. Etwa vonJohn Blues Großvater. Oder wie er als Baby in den Armen seinerMutter liegt.Nur wenn dann plötzlich von einer knisternden und rauschendenGrammophonplatte die brüchige, scheinbar von Whiskeygetränkte Blues-Stimme erklingt, zuckt man erst irritiert zusammen– bevor der Groschen endlich fällt. Dieses jahrhundertealte17


Klangdokument ist eine einzige Fälschung, eingesungen vonKagel. Überhaupt hat es John Blue nie gegeben, sondern istebenso eine Kagel’sche Kopfgeburt wie viele Jahre zuvor dervon ihm erfundene Barockkomponist Mezzoforte. Und so erweistsich einmal mehr scheinbar Faktisches als reine Fiktion, vermeintlichAuthentisches als hintersinnige Eulenspiegelei.1979 wurde dieses komödiantische Musiktrugstück für Klarinette(und/oder Saxophon), Glastrompete, Gitarre und Violine (oderKontrabass) bei den Wittener Tagen für neue Kammermusikuraufgeführt. Und wie es sich für den auch musiktheatralischenFallensteller Kagel gehörte, hatte er dafür gleich einen heruntergekommenSalon anno 1890 eingerichtet, in dem er und die dreiMusiker sich erst gelangweilt herumlümmelten – bevor sie allenach- und miteinander über einen echten, urwüchsigen Bluesvon John Blue improvisierten. Doch wenn heute Phil Minton stattwie einst Kagel in eine »Glastrompete« bläst, meint man es ausder Himmelsferne wieder zu hören – dieses aus tiefster Kehlegrollende Lachen, mit dem Kagel sich von seiner musikalischenMaskerade weiterhin höchst amüsiert zeigt.George Gershwin:Rhapsody in Blue (1924)Als George Gershwin im Alter von gerade einmal 38 Jahren am11. Juli 1937 in Hollywood an einem Gehirntumor verstarb, hattedie Musikwelt ihren Mozart des Broadways verloren. Und nichtnur Kollegen wie Irving Berlin und Cole Porter trauerten um ihn.Auch sein alter Tennispartner Arnold Schönberg würdigte Gershwin1938 in einem Memorial-Band: »George Gershwin war einerjener seltenen Musiker, für die Musik nicht ein Produkt mehroder weniger großer Geschicklichkeit ist. Musik war für ihn dieLuft, die er atmete, die Speise, die ihn nährte, der Trank, der ihnerfrischte. […] Was er vollbrachte, kam nicht nur der amerikanischenMusik zugute, sondern es war auch ein Beitrag zur Musikder ganzen Welt.«18


Und tatsächlich: obwohl Gershwin nie einen systematischenKompositionsunterricht genossen hatte, gelangen ihm zahllosegeniale Würfe. Mit Porgy and Bess komponierte er dank derEinflüsse von Jazz, Spiritual und Blues die erste amerikanischeOper. Seine Songs, für die größtenteils sein Bruder Ira die Textebeisteuerte, haben längst ihre Weihen von großen Musikernwie Ella Fitzgerald, Frank Sinatra und Miles Davis, aber auchvon Jessye Norman, Janis Joplin und Robbie Williams erhalten.Und auf dem Gebiet des sogenannten »sinfonischen Jazz«gelten Gershwins An American in Paris und vor allem die Rhapsodyin Blue als unerreichte Ohrwürmer, die schon bei ihrenUraufführungen das prominent besetzte Publikum zu Jubelstürmenhinrissen. So saß allein bei der Premiere der Rhapsody inBlue am 12. Februar 1924 in der restlos ausverkauften New YorkerAeolian Hall die Crème de la Crème an Komponisten undMusikern – angefangen bei Sergej Rachmaninow über die GeigerJascha Heifetz und Fritz Kreisler bis hin zu den DirigentenWillem Mengelberg und Leopold Stokowski und den PianistenMoritz Rosenthal und Leopold Godowsky. Alle zeigten sich aufAnhieb von einem Werk wie elektrisiert, das mit dem berühmtestenKlarinettenglissando der Musikgeschichte eröffnet wirdund anschließend auch über jazzinspirierte Rhythmen einensoghaften Drive entwickelt.Zusammen mit der zu einem 23-köpfigen Orchester aufgestocktenBand von Paul Whiteman sorgte Gershwin am Klavier sofür den einzigen Höhepunkt in einem Konzert, das unter demMotto »Ein Experiment mit moderner Musik« stand und bei demimmerhin insgesamt elf neue Werke aufgeführt wurden. Sie allewaren im Auftrag von Whiteman entstanden, der damit den Jazzin den Konzertsaal holen wollte. Obwohl er in den 1920er Jahrenin New York als »King of Jazz« gefeiert wurde, gehörte Whitemanjedoch nicht nur jener von Negro Spirituals, Dixieland undBlues geprägten Jazzszene an, die sich damals bereits um LouisArmstrong und Bix Beiderbecke gebildet hatte. Whitemans Weltwar vielmehr die der Tanz- und Unterhaltungsmusik. Im Vorfelddes von ihm organisierten Konzertabends mit ausschließlichneuer amerikanischer Musik kündigte er an, dass Gershwindafür nun ein »Jazzkonzert« schreiben würde. Wie Whitemanwar zwar auch er mit den tonsprachlichen Charakterzügen des19


Jazz vertraut. Immerhin hatte Gershwin ihn schon als kleinerJunge in Harlem aufgesogen. Und in seinen ersten Anfängen alsKomponist schrieb er gar so manchen Ragtime. Als Whitemanihn aber nun einlud, ein Jazzkonzert für Klavier und Orchesterzu schreiben, ahnte er, dass er diesem Auftrag nicht ganzgerecht werden würde. Schließlich war er der Überzeugung,dass sich die standardisierten Elemente des Jazz nicht strengins klassisch-sinfonische Idiom übersetzen lassen. Um aberzumindest die Seele des Jazz einzufangen – diese laut Gershwin»sehr energische«, aber auch »ungestüme, lärmende, ja sogarvulgäre« Musik –, entschied er sich jetzt für die freie Form derRhapsodie.Zunächst wählte er dafür den Titel »American Rhapsody«, da ermit dem Werk versucht hatte, »unsere [amerikanische] Lebensartauszudrücken, das Tempo unseres modernen Lebens mit seinerHast, seinem Chaos, seiner Vitalität«. Doch dass die »AmericanRhapsody« sehr bald schon umgetauft wurde, verdanktsich Gershwins Bruder Ira. Er hatte gerade eine Ausstellung desamerikanischen Impressionisten James Whistler besucht, dessenGemälde Titel wie Harmonie in Blau und Gold oder Harmoniein Blau und Silber trugen. Die damit zum Ausdruck gebrachtenStimmungen entdeckte Ira nun ebenfalls in dem brandneuenStück seines Bruders. Und daher schlug er George vor, es dochlieber Rhapsody in Blue zu nennen.Ira Gershwin erwies sich darüber hinaus auch bei der Kompositionals wertvoller Ratgeber. So regte er George nicht nur an,einen langsamen Mittelteil einzuarbeiten. Er pickte aus dessenSkizzenbuch auch genau jenes bluesige Thema heraus, dasGeorge Gershwin in der Rhapsody in Blue zu einer seiner schönstenHymnen überhaupt verarbeitet hatte. Und ob diese Passagenun in der Urfassung für zwei Klaviere, in der geläufigen Instrumentierungvon Whitemans Arrangeur Ferde Grofé erklingt oderin der heute von Michael Riessler eingerichteten Version, bei derdie Drehorgel den Orchesterpart spielt – auf Gershwins Rhapsodyin Blue trifft genau das zu, was Leonard Bernstein einmal grundlegendauf den Punkt gebracht hat:20


»Ich glaube, es gibt niemanden in der ganzen Welt, der nichtsofort wüsste, dass Gershwins Musik amerikanische Musik ist.Sie klingt amerikanisch, riecht nach Amerika, und wenn man siehört, fühlt man sich amerikanisch.«Guido Fischer21


IM GESPRÄCHVielseitigkeit hält fit –Die Violinistin Carolin Widmannim Gespräch mit Guido FischerMit zahllosen Uraufführungen von Werken etwa von Rebecca Saunders,Wolfgang Rihm und zuletzt von Dieter Ammann haben Sie sichden Ruf als Fachfrau für Neue Musik erspielt. Haben Sie heute schonPost von Komponisten bekommen, die Ihnen ihre neuesten Werkeunbedingt ans Herz legen wollen?CAROLIN WIDMANN: (Lacht). Nein, heute noch nicht. Aber tatsächlichschicken mir Komponisten immer wieder etwas zu – inder Hoffnung, dass das Stück aufgeführt wird. Eigentlich findeich es schade, dass Komponisten überhaupt so etwas tun müssen.Ihr Job ist es doch, etwas zu schreiben und es nicht auchnoch zu vermarkten.Reichen wenige Blicke in die Partitur aus, um ein Werk zu beurteilen?Oder brauchen Sie den unmittelbar körperlichen Zugang mitder Geige in der Hand?CW: Ich mache den Umschlag mit neuen Noten gleich auf, wennich gerade am Briefkasten stehe. Und dann werfe ich einen Blickhinein, um einen ersten ungefähren Eindruck zu bekommen.Aber beurteilen würde ich da das Stück noch nicht. Überhauptfinde ich, dass viel zu viel beurteilt und verurteilt wird. So schnellsagt man über ein Stück, das man nur einmal gehört hat: Ach,das ist schlecht. Und selbst wenn ich nicht sofort an das Stückherankomme: Wer sagt denn, dass es der Fehler des Stücks ist?Meine Güte – wer sind wir? Der Komponist hat sich jedenfallsetwas länger mit dem Stück beschäftigt als wir alle. Und dahersollte man ihm einfach mal eine Chance geben.Gab es einen Moment, bei dem Sie gesagt haben: Jetzt konzentrieremich als Musikerin eher auf die zeitgenössische Musik als auf dasStandardrepertoire?22


CW: Das habe ich ja nicht selber beschlossen. Ich habe früher bravmeine Tonleitern und das Standardrepertoire gespielt. Und heutespiele ich das, was mich gerade interessiert. Aktuell ist es dieauf 430 Hz gestimmte Barockvioline mit Darmsaiten. Ich könntejetzt nicht von mir behaupten, dass ich mich verstärkt der NeuenMusik widme. Und gerade diese Vielseitigkeit hält einen auch fitund frisch. Aber zumindest in der Öffentlichkeit hat sich wohl mein23


Ruf als Expertin für Neue Musik gebildet, als ich bei den WittenerTagen für neue Kammermusik 2003 zum ersten Mal mit NeuerMusik aufgetreten bin. Und nachdem ich dort die Drei Etüdenmeines Bruders Jörg gespielt hatte, kamen ganz viele Angebote.Diese »Drei Etüden« gehören sicherlich zum Schwierigsten, wasjemals für die Solo-Violine entstanden ist. Wie mir Ihr Bruder einmalim Interview gestanden hat, verdankt er Ihnen alles, was seinenUmgang nicht nur mit der Geige, sondern mit allen Streichinstrumentenangeht …CW: … Danke Jörg!Woher hatten Sie dieses Gespür, ständig nach neuen spieltechnischenFacetten und Ausdrucksmöglichkeiten zu suchen?CW: Das ist ein Spieltrieb. Den aber besitzen Jörg und ich imgleichen Maße. Das war bei uns schon früh so, dass wir dieMusik sehr spielerisch angegangen sind: Probieren wir mal dasaus! Oh, das klingt aber interessant! Dieses Experimentieren mitder Materie liegt uns im Blut. Mich interessiert es stets, hinter undzwischen die Noten zu gucken. Das was man sieht, ist das Offensichtlicheund ist auch wunderbar. Doch damit sollte man sichnicht zufrieden geben. Warum steht da etwa eine Pause? EinePause kann ein revolutionäres Statement sein, wenn sie mittenim Stück auftaucht. Plötzlich Stopp – das ist die radikalste Aussage,die man machen kann. Ich muss einfach nach der Tiefesuchen, die der eigentliche Beweggrund für einen Komponistengewesen ist, genau dieses Stück zu schreiben.Seit 2006 sind Sie Professorin für Violine an der Leipziger Musikhochschule.Und im letzten Jahr haben Sie zudem die Künstlerische Leitungder Musiktage in Hitzacker übernommen. Was hat Sie gereizt,dieses immerhin älteste Kammermusikfestival zu übernehmen?CW: Was ich in meinen Recitalprogrammen im Kleinen mache,kann ich da auf die große Leinwand projizieren. Ich kann das24


Gesamtprogramm gestalten und dafür Stücke berücksichtigen,die eben nicht für Geige geschrieben sind. Außerdem ist dasSpannende dabei, dass ich Bögen auch zu anderen Künsten, zurLiteratur und zum Film, aber auch zu den Wissenschaften schlagenkann. So hatten wir in diesem Jahr, als es um »Träume« ging,auch eine Neuropsychologin zu Gast. Hitzacker ist eine wirklicheSpielwiese. Sie muss nicht jedem gefallen. Doch sie soll zumNachdenken anregen. Wenn man sich mit etwas auseinandersetzt,weiß man immerhin schon mehr als zuvor. Und das ist dasgroße Ziel in Hitzacker: hier sollen Türen geöffnet werden.In Hitzacker haben Sie gerade erst auch Raritäten wie ein Violinkonzertaus dem 18. Jahrhundert von Franz Benda sowie eine Sonatedes Barockkomponisten Johann Georg Pisendel gespielt. Und imheutigen Konzert kann man Sie jetzt sogar als Jazzmusikerin hören.Damit haben Sie in diesem Jahr ja musikalisch einen ganz schönenSpagat hingelegt!CW: Der Jazz und die Barockmusik haben ja unheimlich vielgemeinsam. Da entsteht ja sehr viel aus dem Moment heraus.Das habe ich gerade erst gemerkt, als ich mit der Berliner Akademiefür Alte Musik gespielt habe und eigene Kadenzen schrieb.Da musste ich erst einmal klar darübber werden, was an einerPhrase überhaupt wichtig ist. Genauso ist es beim Jazz. Ich liebeihn, da er einem, dem Zuhörer wie dem Musiker, eine enormeFreiheit gibt. Und ich mag Michael Riessler unglaublich gern.Er ist ein fantastischer Klarinettist und auch Komponist. Nebeneinem Trio-Werk, das er eigens für diesen Abend geschriebenhat, steuert er außerdem ein Arrangement von George GershwinsRhapsody in Blue bei, bei dem Pierre Charial die Dreh orgelspielt. Und es wird eine Sensation, weil man mit der Drehorgelso schnell spielen kann wie mit keinem anderen Instrument derWelt.Haben Sie auch die Musiker ausgewählt?CW: Mit Michael Riessler und Pierre Charial bin ich schon zusammenaufgetreten. Die anderen Musiker kennt Michael schon von25


anderen Projekten her. Daher hat er mich bei der Auswahl derMusiker sehr unterstützt.Wie ja schon der Titel von Gershwins »Rhapsody in Blue« andeutet,dreht sich heute Abend alles um die Farbe »Blau«. Warum nicht»Gelb« oder »Rot«?CW: Auf die Idee dazu kamen wir, als wir durch das MuseumLudwig gegangen sind. Und nachdem ich das berühmte blaueSchwammbild von Yves Klein gesehen hatte, wollte ich unbedingtdie Bildende Kunst, die ja in Köln so einen hohen Stellenwerthat, irgendwie in die <strong>Philharmonie</strong> herüberholen. Zu »Blau«hatte ich sofort viele Assoziationen. Zunächst dachte ich an etwasMediterranes, an Luft, Wasser, Mittelmeer. Aber dann kamen wirauf die Rhapsody in Blue, den Jazz und Mauricio Kagels Stück,bei dem »Blau« ja gleich doppelt im Titel auftaucht …Mehr über die Hochschulprofessorin Carolin Widmann, aber auchüber ihre Lieblingsgeiger erfahren Sie in dem Programmheft zuihrem Konzert am 23. November.26


BiographienDaniel AgiDaniel Agi, geboren 1979 in Mashta-Azaar, Syrien, studierte Flöte in Kölnund Freiburg bei Hans-Martin Müllerund Robert Aitken. 2004/2005 spielte erim Orchester der Duisburger Philharmoniker.Konzertreisen führten ihn unteranderem nach Korea, Ecuador, China,Kuwait, Portugal und Litauen. Agisbesonderes Interesse gilt der Neuen Musik. Regelmäßige Uraufführungenneuer Werke mit seinen Ensembles für Neue Musik,dem ensemble chronophonie, hand werk und CRAS, sowie Gastauftritte,etwa beim niederländischen Insomnio Ensemble, demEnsemble Surplus und dem Ensemble Garage, belegen dies. Seingroßes Interesse daran, innerhalb der Musik Grenzen zu überschreiten,zeigt sich beispielsweise in der Zusammenarbeit mitdem Video- und Klangkünstler Wojciech Kosma, der MärchenerzählerinZinnet Peken und der Band um den Klarinettisten ClaudioPuntin, Sepiasonic. Das klassische Repertoire pflegt er vorallem mit dem Trio Contrejour, aber auch im Duo mit dem BerlinerPianisten Andreas Wolter und vielen verschiedenen anderenKammermusikformationen und Orchestern, etwa der SinfoniettaKöln. 2006/2007 war Agi Stipendiat der Internationalen EnsembleModern Akademie, die er mit einem Master abschloss.Marco BlaauwDie Weiterentwicklung der Trompete,ihrer Technik und ihres Repertoires istZiel und Anliegen von Marco Blaauw.Sein Engagement in der Ensemblemusikergänzt er durch solistische Projekteim Bereich der komponierten undimprovisierten zeitgenössischen Musikund die intensive Zusammenarbeit mitbekannten und jungen Komponisten unserer Zeit. Etliche Werke27


sind eigens für Marco Blaauw geschrieben bzw. von ihm angeregtworden, darunter Kompositionen von Peter Eötvös, WolfgangRihm, Olga Neuwirth, Georg Friedrich Haas und RebeccaSaunders. Seit 1998 arbeitete er intensiv mit Karlheinz Stockhausenszusammen. So war er an zahlreichen Uraufführungeninnerhalb des Opernzyklus Licht beteiligt. Als festes Mitglied istMarco Blaauw dem in Köln ansässigen Ensemble musikFabrikseit 1994 verbunden. Engagements als Solist führten ihn umdie Welt. Er arbeitete u. a. mit dem Niederländischen Rundfunk-Sinfonieorchester, dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Symphonieorchesterdes Bayerischen Rundfunks, dem BBC ScottishSymphony Orchestra, dem Klangforum Wien, der London Sinfoniettaund Dirigenten wie Susanna Mälkki, Peter Eötvös, MatthiasPintscher und Jaap van Zweden. Seine Arbeit in Ensemblesund als Solist ist in zahlreichen Rundfunk- und CD-Produktionendokumentiert. Seit 2005 erschienen fünf Porträt-CDs u. a. mitErsteinspielungen. Im Dezember erscheint seine sechste Solo-CD Angels. Seit 2000 widmet sich Marco Blaauw zudem der pädagogischenArbeit mit musikalischen Laien.Pierre Charial1943 in Lyon geboren, studierte PierreCharial am Konservatorium seinerHeimatstadt Klavier, Fagott und Komposition.1975 beendete er seine Laufbahnals klassischer Berufsmusikerund suchte nach neuen musikalischenWegen der Komposition und Aufführung.Er beschäftigt sich seither mitNotenschrift für mechanische Musikinstrumente und hier vorallem für die Drehorgel. Mit einer von ihm eigens dafür konstruiertenMaschine stanzt er Lochkarten mit Werken nicht nur vonJohann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwigvan Beethoven oder Jean Françaix, sondern auch von LucianoBerio, Iannis Xenakis, Conlon Nancarrow und György Ligeti, umdiese Werke alleine, gemeinsam mit Françoise Terrioux oder in28


Seit Beginn ihres Studiums sammelte sie zahlreiche Orchestererfahrungenals Praktikantin in den Sinfonieorchestern Biel(2005 – 06) und Basel (2009 – 10). Als Mitglied der Rhein-NeckarAkademie 2011/2012 spielte sie im Nationaltheater Mannheim,der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, demTheater orchester Heidelberg und dem Kurpfälzischen KammerorchesterMannheim. Seit September 2012 vertieft Valentine Colletihre Kenntnisse im Bereich der zeitgenössischen Musik alsAkademistin beim Ensemble Modern in Frankfurt (Main).In den Jahren 2010 und 2011 hatte sie die Gelegenheit im Rahmender Lucerne Festival Academy mit den Dirigenten Pierre Boulez,Peter Eötvös, David Robertson, Susanna Mälkki und den Mitgliederndes Ensemble intercontemporain zu arbeiten. WeitereEngagements führten sie zu dem Opernhausorchester Zürich,dem Ensemble intercontemporain, dem Kammerorchester Basel,dem Orchestre de chambre de Genève und dem Ensemble Vocalet Instrumental de Lausanne unter der Leitung von GiovanniAntonini, Michel Corboz, Beat Furrer, Peter Rundel und JonathanNott. Seit 2009 ist sie festes Mitglied des Orchestre de ChambreFribourgeois unter der Leitung von Laurent Gendre.Scott FieldsIn Chicago geboren, spielte Scott Fieldsschon als Teenager Gitarre, sang undschrieb Songs für Rock- und Bluesbands.Zur selben Zeit begann er sichfür Neue Musik und Avantgarde-Jazzzu interessieren. Er wuchs in direkterNachbarschaft zur Association forthe Advancemant of Creative Music(AACM) auf, dem Zentrum der Chicagoer Free-Jazz-Bewegung.Hier werden die unterschiedlichsten Genres der Musik miteinanderverbunden, von asiatischer klassischer Musik, über AfricanTribal bis zu traditionellen europäischen Techniken. Die Begegnungmit dieser Musik und ihren Künstlern führte Scott Fields zur30


intensiven Auseinandersetzung mit der Avantgarde. Mit 17 Jahrengründete er das Trio Life Rhythms. Er spielte Gitarre, Tenor- undSopransaxophon, Flöte, Klarinette und Percussion. Life Rhythmsavancierte zur lautesten Avant-Jazz-Band Chicagos und trat vorwiegendauf Festivals und bei Rockmusikveranstaltungen auf.Mit 23 Jahren ging Scott Fields nach Madison, Wisconsin, umdort an der Universität klassische Gitarre bei George Lindquistund Komposition und Musiktheorie zu studieren. Bei Carl Michelund Roger Brotherhood nahm er Unterricht in Jazz-Gitarre undbei Javier Calderon in klassischer Gitarre. Zur selben Zeit erwarber ein Diplom als Elektroniker, schloss sein Grundstudium imFach Journalismus und Wirtschaft ab, und diplomierte mit seinerForschungsarbeit im Fach Massenkommunikation. 1989 gründeteer das Quintett The Silt Loam Ensemble (heute: The Scott FieldsEnsemble). Unter seinem Namen und als Co-Leader veröffentlichteer über 30 CDs und war an zahlreichen Einspielungen alsSolist und Gastmusiker beteiligt. Kompositionsaufträge erhielter u. a. von der Wisconsin Alliance for Composers, von DouglasRosenburg, Arno Oehri und der MusikTriennale Köln.Nenad IvanovićNenad Ivanović wurde 1988 in Belgradgeboren. Von 2007 bis 2011 studierteer an der Fakultät für Philologieund Künste der Universität Kragujevacim Studiengang Musik/Akkordeon undwurde als bester Student seines Jahrgangsausgezeichnet. Von 2011 bis 2013studierte er Akkordeon im Masterstudiengangbei Teodoro Anzellotti an der Musikhochschule Freiburg,wo er zurzeit das Solisten-Diplom macht. Nenad Ivanovićgewann zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe.Zu seinen wichtigsten Wettbewerbserfolgen zählen Erste Preisebeim internationalen Akkordeonwettbewerb in Castelfidardo/Italien(2011) und beim Akkordeonwettbewerb »Coupe Mondiale« inShanghai/China (2011).31


Niels KleinNiels Klein, 1978 in Hamburg geboren,absolvierte ein Studium an derHochschule für Musik Köln in denHauptfächern Saxophon (bei FrankGratkowski und Claudio Puntin) undKomposition/Arrangement (bei FrankReinshagen und Bill Dobbins). Seitherspielte er als Saxophonist und Klarinettistin verschiedenen Ensembles und mit Künstlern wie u. a.Vince Mendoza, dem Blauklang Ensemble, Peter Erskine, derWDR Big Band Köln, Toots Thielemanns, Jeff Hamilton, NilsWogram, Albert Mangelsdorf, Charlie Mariano, Frank Gratkowskiund Underkarl. Im Bereich Neuer und improvisierter Musikarbeitete er u. a. mit Mike Svoboda, Ernesto Molinari und JoelleLeandre. Von 2001 bis 2009 war er Mitglied der Heavytones, derHausband der Fernsehsendung TV Total, mit der er Musiker wieu. a. Lionel Ritchie, Sara Bareilles und Jan Delay begleitete. 2005wurde er vom Deutschlandradio zum deutschen Repräsentantenim EBU European Jazz Orchestra ausgewählt, verbunden miteiner Tournee durch Europa und Kanada. Im Auftrag des WDRstellte er im gleichen Jahr für eine Studioproduktion das NielsKlein Tentett zusammen, mit dem er auch beim Traumzeit-FestivalDuisburg und beim Jazz Cologne Festival Köln auftrat. DieCD The Last Soup erschien 2007. Seit 2006 gestaltet er zusammenmit Oliver Leicht und Matthias Schriefl das Programm derwöchentlichen Konzertreihe Jazz-O-Rama im <strong>Kölner</strong> Artheatermit anschließender Jam-Session. Seit 2009 ist Niels Klein Professorfür Jazzkomposition/-arrangement, Gehörbildung undTheorie am Institut für Musik der FH Osnabrück. Zurzeit konzertierter regelmäßig u. a. mit dem Niels Klein Quartet, mit DieFreundliche Übernahme, mit der Tobi Christl Lieblingsband unddem Frank Wingold Quartet. Niels Klein erhielt mehrere Preiseund Auszeichnungen. So war er mit dem Niels Klein Oktett Preisträgerdes Jazzpodiums Niedersachsen (2000), außerdem war erPreisträger des NRW-Förderpreises (2004), des Förderpreises derStadt Köln (2005, Horst-und-Gretl-Will-Stipendium), des Jazzbaltica-Förderpreises(2008 mit der Gruppe Firomanum) und desEuropäischen Komponistenpreises der Stadt Berlin (2009).32


Ulrich LöfflerUlrich Löffler absolvierte sein Klavierstudiuman der Folkwang-Hochschulein Essen. Als Solist konzertierte er u. a.mit den Sinfonieorchestern des BayerischenRundfunks und des SWR undwar Gast bei internationalen Festivalswie den Salzburger Festspielen, demHuddersfield Contemporary Music Festivalund Ars Musica Brüssel sowie bei musica viva München undden Stockhausen-Kursen in Kürten. Löffler ist Preisträger derInternationalen Ferienkurse für Neue Musik. Als Gründungsmitgliedspielt er seit 1990 mit dem Ensemble musikFabrik auf alleninternationalen Festivals wie z. B. der Biennale di Venezia, denBerliner Festspielen oder den Donaueschinger Musiktagen undtritt neben seinem Engagement für die komponierte zeitgenössischeMusik auch im Rahmen von Improvisationsprojekten aufund gibt Konzerte mit Rock- und JazzbandsPhil MintonPhil Minton stammt aus dem südenglischenTorquay. In den frühen 1960erJahren spielte er Trompete und sangin der Mike Westbrook Band, dann, fürden Rest des Jahrzehnts, in verschiedeneneuropäischen Tanz- und Rockbands.1971 kehrte er nach Englandzurück, tat sich wieder mit Westbrookzusammen und war bis Mitte der 1980er Jahre an zahlreichenseiner Projekte beteiligt. In den letzten vierzig Jahren trat PhilMinton mit vielen Gruppen und Orchestern und bei zahlreichenGelegenheiten weltweit als improvisierender Sänger in Erscheinung.Etliche Komponisten haben speziell für ihn und seine vielfältigenStimmtechniken Musik geschrieben. Mit Veryan Weston,Roger Turner und John Butcher spielt er im Quartett und ist33


außerdem in Duo-, Trio- und anderen Quartettformationen mitdiesen und vielen anderen Musikern zu erleben. Seit den 1980erJahren veranstaltet Phil Minton mit seinem Feral Choir Workshopsund Konzerte für jeden, der singen will.Michael Riessler1957 in Ulm geboren, spielte MichaelRiessler nach einem Klarinettenstudiumin Köln und Hannover im EnsembleMusique Vivante in Paris. Es folgtenKammermusikkonzerte mit SiegfriedPalm und Aloys Kontarsky sowie Auftrittemit diversen improvisierendenGruppen. Mit der <strong>Kölner</strong> SaxophonMafia tourte Michael Riessler 1988 im Auftrag des Goethe-Institutsdurch West- und Zentralafrika, von 1989 bis 1991 wirkte erim französischen Orchestre National de Jazz mit. 1990 machteer eine Solotournee mit Werken von Karlheinz Stockhausendurch die Sowjetunion. Im Auftrag der Donaueschinger Musiktagekomponierte Michael Riessler 1992 Héloise und wurde fürdas Album mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.Im selben Jahr erhielt er auch den SWF-Jazzpreis.1993 komponierte er für die Donaueschinger Musiktage MomentumMobile, 1997 im Auftrag der Biennale Berlin Honig und Asche.Daneben realisiert er seit Anfang der 1990er Jahre Hörspiel-Musiken und akustische Hörstücke. Michael Riessler interessiertsich für die Verbindungen zwischen Improvisation und ausnotierterMusik, Sprache und Klang, Musik und Tanz. Dabei hat ermit unzähligen Musikern und Formationen unterschiedlichstermusikalischer Provenienz zusammengearbeitet, von MauricioKagel bis John Cage, von Steve Reich bis Helmut Lachenmann,vom Arditti Quartet bis zum Ensemble Modern, von David Byrnebis Michel Portal, von Carla Bley bis Rabih Abou Khalil oder demZappa-Drummer Terry Bozzio. Im Februar 2012 feierte MichaelRiesslers jüngstes Projekt, das Chorwerk SIRENS, mit dem Madrigalchorder Musikhochschule München seine Uraufführung. Für34


das Filmepos Die andere Heimat (2013) von Edgar Reitz schriebMichael Riessler die Filmmusik.Florian WeberFlorian Weber spielte bereits zum Zeitpunktseines Hochschulabschlussesgleichermaßen in Klassik- und Jazzensembles.Als Solist sowie als Ensemblemitgliedgewann er Wettbewerbeund erhielt Erste Preise bzw. beste Auszeichnungen.1999 wurde er als Stipendiatan das Berklee College of Music inBoston eingeladen, lehnte es aber ab, um stattdessen zunächstMathematik, Physik und Biologie zu studieren. Kurz daraufjedoch nahm er vorübergehend bei Hans Lüdemann und dannbei John Taylor ein Jazzstudium in Köln auf. Ab 2001 studierteFlorian Weber bei JoAnne Brackeen, Paul Bley und Danilo Perezin Bosten sowie bei Richie Beirach und Lee Konitz in New York.Bereits in den späten 1990er began er mit Musikern wie MichaelBrecker, Albert Mangelsdorff, Eddie Henderson, Lee Konitz undBenny Bailey zu arbeiten. 2005 schloss er sein Studium an derHochschule für Musik Köln ab. Zusammen mit dem US amerikanischenBassisten Jeff Denson und dem israelischen SchlagzeugerZiv Ravitz gründete Florian Weber 2002 das Trio Minsarah,dessen erste CD 2006 unter dem gleichnamigen Titel erschienund mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnetwurde. 2007 ging Florian Weber als Professor für Jazzklavieran das Institut für Musik der Hochschule Osnabrück und übernahmdie Leitung der dortigen Jazzabteilung. Kurz darauf gründeteer die Formation Farbenweber.2010 spielte er zusammen mit dem Lee Konitz New Quartet imrenommierten New Yorker Village Vanguard ein Live Album ein,das den Choc de l’Anne erhielt. Etwa zur gleichen Zeit gründeteWeber zusammen mit Lionel Loueke (Gitarre), Thomas Morgan35


(Bass) und Dan Weiss (Schlagzeug) die Formation Biosphere, mitder er 2011 die erste CD aufnahm. 2013 rief er zusammen mit demAlter-Ego des Freestyle-Rappers Samy Deluxe, Herr Sorge, undProduzent, Songschreiber und Sänger Jan van der Toorn, aliasDr. Zorn, das Projekt DunkelKammerMusik ins Leben.Florian Weber erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen, darunterder Steinway & Sons-Preis des Klaviersolisten-Wettbewerbsdes Montreux Jazz Festivals (2002). 2013 erhielt er denECHO Jazz als bester nationaler Instrumentalist Piano/Keyboard.2014 wird ihm der WDR Jazzpreis in der Kategorie »Jazz Improvisation«verliehen.36


Carolin WidmannIn München geboren, wurde CarolinWidmann bei Igor Ozim in Köln, beiMichèle Auclair in Boston und bei DavidTakeno an der Guildhall School of Musicand Drama in London ausgebildet. AlsSolistin konzertierte Carolin Widmannmit dem Gewandhaus-Orchester Leipzig,dem Orchestre National de France,dem Orchestra dell’Accademia Nazionaledi Santa Cecilia, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem ORF Radio-SymphonieorchesterWien, dem BBC Symphony Orchestra London,dem London Philharmonic Orchestra und dem China PhilharmonicOrchestra Peking unter Dirigenten wie Riccardo Chailly,Sir Roger Norrington, Sylvain Cambreling, Vladimir Jurowski,Emmanuel Krivine, Peter Eötvös und Heinz Holliger.Carolin Widmann ist regelmäßiger Gast bei den renommiertenFestivals in Luzern, Schleswig-Holstein und Salzburg, beim EnescuFestival in Bukarest, dem Festival d’Automne à Paris sowiebei den Kammermusikfestivals in Lockenhaus, Heimbach undJerusalem. In der Saison 2012/13 debütierte Carolin Widmann mitHans Abrahamsens Doppelkonzert beim Royal Danish Orchestra(unter Sir Simon Rattle) in Kopenhagen sowie bei der Tschechischen<strong>Philharmonie</strong> unter der Leitung von Ingo Metzmacher inPrag. Des Weiteren war sie »Artist in Residence« bei den DuisburgerPhilharmonikern. Im April dieses Jahres spielte sie die Uraufführungendes Violinkonzerts »Giorno velato presso il lago nero«von Salvatore Sciarrino (in München mit dem Symphonieorchesterdes Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von JonathanNott) sowie des Violinkonzerts unbalanced instability von DieterAmann (mit dem WDR Sinfonieorchester Köln bei den WittenerTagen für neue Kammermusik), das sie anschließend auchbeim Lucerne Festival (mit dem Orchester der Lucerne FestivalAcademy unter Pablo Heras-Casado) und erst kürzlich erneutmit dem WDR Sinfonieorchester in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>aufführte.37


Enge musikalische Partnerschaften verbinden sie mit den PianistenDénes Várjon und Alexander Lonquich, mit denen sieAufnahmen von Werken Schuberts und Schumanns einspielte.Gleich Carolin Widmanns Debüt-CD Reflections I wurde 2006 mitdem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.Seither veröffentlichte sie verschiedene Kammermusik-Einspielungenvon Schubert bis Xenakis – allesamt mit größtem Lobvon der nationalen wie internationalen Presse und renommiertenPreisen – wie dem Diapason d’or und dem Preis der deutschenSchallplattenkritik – honoriert. Ihre jüngste Einspielung von MortonFeldmans Violin and Orchestra mit dem hr-Sinfonieorchesterunter der Leitung von Emilio Pomárico erschien im März diesesJahres.Über ihre Solistentätigkeit hinaus ist Carolin Widmann seit Oktober2006 Professorin für Violine an der Hochschule für Musik undTheater »Felix Mendelssohn-Bartholdy« in Leipzig und seit 2012die künstlerische Leiterin des ältesten KammermusikfestivalsDeutschlands, der Sommerlichen Musiktage Hitzacker. Im Märzdieses Jahres wurde sie bei den International Classical MusicAwards als »Artist of the Year« ausgezeichnet. Carolin Widmannspielt eine Violine von G. B. Guadagnini aus dem Jahr 1782.In der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> wird Carolin Widman bereits am23. November erneut zu hören sein. Dann mit Werken von BélaBartók und Olivier Messiaen.38


KölnMusik-VorschauNovemberSO1720:00The Cleveland OrchestraFranz Welser-Möst DirigentLudwig van BeethovenSinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60Dmitrij SchostakowitschSinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65Gefördert durch das KuratoriumKölnMusik e. V.extra mit Deutschlandfunk 2Internationale Orchester 3DI1920:00Gautier Capuçon VioloncelloVenice Baroque OrchestraAndrea Marcon DirigentAntonio VivaldiKonzerte für Streicher undBasso continuo G-Dur RV 146,g-Moll RV 531 und a-Moll RV 418Carl Philipp Emanuel BachKonzert für Violoncello undStreicher a-Moll Wq 170Francesco GeminianiConcerto grosso Nr. 12 d-Mollfür Streicher und Cembalo. Arrangiertnach dem Concerto grossoop. 5 Nr. 12 von Arcangelo Corelli»La Follia«Giuseppe TartiniKonzert für Violoncello undStreicher A-DurBaroque ... Classique 2SA2320:00Carolin Widmann ViolineSharon Kam KlarinetteTanja Tetzlaff VioloncelloAntti Siirala KlavierBéla BartókSonate für Violine solo Sz 117Olivier MessiaenQuatuor pour la fin du TempsGefördert durch das KuratoriumKölnMusik e. V.Portrait Carolin Widmann 3So2411:00Adriana Bastidas-Gamboa MezzosopranGeorg Poplutz Tenor<strong>Kölner</strong> KurrendeNeues RheinischesKammerorchester KölnMichael Reif DirigentHarald WeissRequiem»Schwarz vor Augen – und es wardLicht«. Für Soli, Chor und OrchesterWolfgang Amadeus MozartRequiem d-Moll KV 626vervollständigt von Franz XaverSüßmayrNetzwerk <strong>Kölner</strong> Chöregemeinsam mit KölnMusik<strong>Kölner</strong> Chorkonzerte 239


Marius Neset saxIvo Neame pPetter Eldh bAnton Eger drSO2420:00BirdsAls 2011 der norwegische Jazz-SaxophonistMarius Neset das Debüt-Album»Golden Xplosion« veröffentlichte,wurde er sofort auf eine Stufe mitMichael Brecker und vor allem mitLandsmann Jan Garbarek gestellt. Seitdemhat Neset auch auf allen großenJazzfestivals der Welt mit seiner Kreativität,Phantasie und Virtuosität verblüfft.Für sein <strong>Kölner</strong> Debüt bringt der Shooting-Starder Jazz-Szene sein Quartettund das neue Album »Birds« mit.MI2718:00Alter WartesaalMax Höfler Projektleitung KunstThomas Taxus Beck Leitung(Komposition)Response 2013 Abschlusskonzert»Labyrinth«KölnMusik gemeinsam mit demWestdeutschen RundfunkGefördert durch das KuratoriumKölnMusik e. V.DezemberSO0111:00Matthias Horn Bariton (Winterwanderer)Christoph Ullrich Klavier (Krähe)Ensemble ResonanzRuben Gazarian Dirigent (Franz Schubert,Leiermann)Die Winterreisefür Kinder ab 6ohne Pause | Ende gegen 12:00Kinder-Abo 2SO0118:00Pietro Spagnoli Graf AlmavivaRosemary Joshua Gräfin AlmavivaSophie Karthäuser SusannaKonstantin Wolff FigaroAnett Fritsch CherubinoIsabelle Poulenard MarcellinaThomas Walker Don Curzio / BasilioMarcos Fink Bartolo / AntonioLore Binon BarbarinaCamerata Vocale FreiburgWinfried Toll EinstudierungFreiburger BarockorchesterRené Jacobs DirigentWolfgang Amadeus MozartLe nozze di Figaro KV 49217:00 Einführung in das Konzert durchOliver BinderKlassiker! 240


Igor LevitKlavierFoto: Florian GanslmeierFreitag13. Dezember 201320:00Georg MuffatPassacaglia g-Mollaus: Apparatus musicoorganisticus(1690) für OrgelLudwig van BeethovenSonate für Klavier Nr. 30 E-Durop. 109Frederic RzewskiBallad 2: Which side are you on?aus: 4 North American Ballads(1978 – 79)Franz LisztFeierlicher Marsch zum heiligenGral aus Parsifal S 450 (1882),Bearbeitung für KlavierFranz Liszt/Ferrucio BusoniFantasie und Fuge über denChoral »Ad nos, ad salutaremundam« S 259 (1850) für Orgel.Freie Übertragung für Klavier(1897)Der ECHO Rising Star 2012 IgorLevit legt eine kometenhafte Karrierehin, auf seiner lang erwartetenDebüt-CD spielt der Pianistgleich fünf späte Beethoven-Sonaten, darunter die Sonate Nr.30 E-Dur. Seine Konzertabendezeugen von Levits grenzenlosemRepertoire, inspirieren Kritikerzu höchstem Lob und bietendem Publikum Virtuosität und einbesonderes Gespür für Klangfarben.Der Konzertabend beginntum 19 Uhr mit einer Einführungdurch Christoph Vratz


Ihr nächstesAbonnement-KonzertMO0220:00Arcadi Volodos KlavierFranz SchubertSonate für Klavier C-Dur D 279Allegretto C-Dur D 346Federico MompouMúsica callada (Auswahl)Robert SchumannKinderscenen op. 15Fantasie C-Dur op. 1719:00 Einführung in das KonzertPiano 2SO0816:00Leticia Moreno ViolineAna-Maria Vera KlavierNominiert von L’Auditori Barcelona undPalau de la Música CatalanaLudwig van BeethovenSonate für Violine und KlavierA-Dur op. 47»Kreutzer-Sonate«Richard StraussSonate für Violine und KlavierEs-Dur op. 18 TrV 151Maurice RavelTzigane. Rapsodie de concertZu diesem Konzert bieten wir eineKinderbetreuung an.Gefördert durch die EuropäischeKommission15:00 Einführung in das Konzert durchBjørn WollRising Stars – die Stars von morgen 2SA23November20.00Carolin Widmann ViolineSharon Kam KlarinetteTanja Tetzlaff VioloncelloAntti Siirala KlavierBéla BartókSonate für Violine solo Sz 117 (1944)Olivier MessiaenQuatuor pour la fin du Temps (1940/41)für Violine, Klarinette, Violoncello undKlavierIm Rahmen der ihr gewidmeten Portrait-Konzertreihepräsentiert CarolinWidmann im dritten und letzten Konzertmit prominenten Musikerfreunden zweiSchlüsselwerke der Kammermusikdes 20. Jahrhunderts. Das berühmte»Quatuor pour la fin du temps« hatOlivier Messiaen in den Jahren 1940/41in der deutschen Kriegsgefangenschaftkomponiert. 1944 schrieb der bereitstodkranke Béla Bartók im amerikanischenExil im Auftrag von YehudiMenuhin eine Solosonate, mit der ersich u. a. seiner musikalischen Wurzelnin der ungarischen Volksmusik besinnt.Die Auseinandersetzung mit dem Endemündete für den einen in Rückbesinnung,für den anderen in den Ausblickauf die Ewigkeit. Schließlich abergaben beide Werke ihren Komponistenneuen Lebensmut in ihrer bedrohlichenLebenslage.Gefördert durch dasKuratorium KölnMusik e.V.Portrait Carolin Widmann 342


Mittwoch18. Dezember 201320:00Werke vonAntonio Vivaldi undGeorg Friedrich HändelPhilippeJarousskyCountertenorOrfeo 55Nathalie StutzmannAlt, LeitungFoto: EratoWarner Classics/Marc RibesEinen ECHO Klassik gewann in diesem Jahr Countertenor PhilippeJaroussky als Teil der »Operneinspielung des Jahres« mit Leonardo VincisBarock-Oper »Artaserse«. Im 18. Jahrhundert bleibt Jaroussky auch mitden Werken im Konzert mit Altistin Nathalie Stutzmann, die zugleich dasvon ihr 2009 gegründete Kammermusik-Ensemble Orfeo 55 als Dirigentinleitet.


<strong>Philharmonie</strong>-Hotline 0221 280 280koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzertenin der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>!Kulturpartner der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>und Geschäftsführer derKölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Kölnkoelner- philharmonie.deRedaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacourkommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text von Guido Fischerist ein Original beitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Daniel Agi © Florian Baier;Marco Blaauw © Klaus Rudolph;Pierre Charial © Josef Maier;Valentine Collet © privat;Scott Fields © Amy Wencel;Nenad Ivanovic © Künstleragentur;Niels Klein © Florian Ross;Ulrich Löffler © Klaus Rudolph;Phil Minton © Francesca Pfeffer;Michael Riessler © Thomas Radlwimmer;Florian Weber © Jürgen Bindrim;Carolin Widman © Marco BorggreveGesamtherstellung:adHOC Printproduktion GmbH


René JacobsMozart Le nozze di FigaroCamerata Vocale Freiburg,Freiburger Barockorchester,Pietro Spagnoli, RosemaryJoshua, Sophie Karthäuser,Konstantin Wolff, AnettFritsch, Isabelle Poulenard,Thomas Walker, Marcos Finkund Lore BinonFoto: Matthias Muffkoelner-philharmonie.de0221 280 280Sonntag01.12.201318:0017:00 Einführung in das Konzertdurch Oliver Binder

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