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Veranstaltungsprogramm: Auf einem kreativen Weg - Stiftung Mercator

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programm zur Bundesweiten konferenz<strong>Auf</strong> <strong>einem</strong><strong>kreativen</strong> <strong>Weg</strong>Ein Fahrplan zur Verankerung kultureller Bildung in der SchuleDo, 31. Januar – Fr, 1. Februar 2013, Philharmonie EssenEine Veranstaltung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> in Kooperation mit der Kultusministerkonferenzim Rahmen des <strong>Stiftung</strong>sprojekts „Stärken stärken! Kulturelle Bildung im Dialog“


Tagungsidee<strong>Auf</strong> <strong>einem</strong> <strong>kreativen</strong> <strong>Weg</strong>Ein Fahrplan zur Verankerung kultureller Bildung in der SchuleKunst und Kultur sind inzwischen selbstverständlicheBestandteile des Schullebens, desUnterrichts in allen Fächern sowie in außerunterrichtlichenAngeboten. Sie tragen zu einer umfassendenPersönlichkeitsbildung, zur Förderungund Ausbildung künstlerischer und kulturellerKompetenzen sowie zur Teilhabe junger Menschenam kulturellen Leben bei.Die Kultusministerkonferenz hat sich mit ihrerEmpfehlung zur kulturellen Kinder- und Jugendbildungaus dem Jahr 2007 dazu bekannt, Rahmenbedingungenfür die optimale Entfaltungästhetischen Lernens in Schulen zu schaffen.Sowohl der Nationale Bildungsbericht 2012 mits<strong>einem</strong> Sonderkapitel zur kulturellen Bildung alsauch Studien der letzten Jahre zeigen jedoch,dass zwischen Erkenntnis und Umsetzung sowiezwischen Anspruch und Qualität noch Lückenklaffen.Es fehlt unter anderem an:• belastbaren Daten zum Bestand und Bedarfkultureller Bildung in Kommune, Land undBund;• wissenschaftlicher Evidenz zur Wirkung undWirkweise kultureller Bildung;• wirkungsvollen und verbindlichen Qualitätskriterienfür Kunst und Kultur in der Schule;• systematischem Training und Coaching vonKollegien;• Moderation und Beratung bei der Begegnungder verschiedenen Akteure zwischen Curriculumund Unwägbarem in der Praxis vor Ort.Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> und die Kultusministerkonferenzrichten sich daher mit dieser Fachkonferenzan politische Entscheidungsträger, Wissenschaftlerund Akteure aus Schulen, Kommunen,Kultureinrichtungen und Trägern der kulturellenJugendarbeit. Ziel ist es, die vielfältigen Herausforderungengemeinsam anzugehen und konkreteVereinbarungen für die Umsetzung vonzukunftsweisender kultureller Bildung in derSchule zu initiieren.GrußworteSehr geehrte Damen und Herren,kulturelle Bildung vermittelt wichtige Kompetenzenan junge Menschen, um den Herausforderungender Welt von morgen zu begegnen.Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> hat es sich daher zur<strong>Auf</strong>gabe gemacht, die Auseinandersetzung mitden Künsten als Teil von allgemeiner Bildung imKern von Schule zu verankern.Trotz zahlreicher Initiativen in diesem Feld fehltes weiter an flächendeckenden und konstantenAngeboten auf qualitativ hohem Niveau. Einwichtiger Schritt auf diesem <strong>Weg</strong> ist unser Projekt„Stärken stärken! Kulturelle Bildung im Dialog“,das einen Dialog mit den relevanten Entscheidernin den beteiligten Bundesländern anstößt.Diese Konferenz ist der <strong>Auf</strong>takt für unseregemeinsame Arbeit mit allen Ländern, deshalbfreue ich mich sehr, Verantwortliche aus Politik,Wissenschaft und Praxis in Essen begrüßen zudürfen, um gemeinsam Perspektiven aufzuzeigenund konkrete Umsetzungsschritte zu entwickeln.Ich wünsche Ihnen eine spannende Tagungund ergebnisorientierte Diskussionen auf dem<strong>Weg</strong> zur Entfaltung einer <strong>kreativen</strong> Lehr- undLernkultur.IhrSehr geehrte Damen und Herren,„wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zugroßen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.“Was der Schriftsteller Aldous Huxley speziell amLesen festmachte, gilt im Ganzen auch für dieKultur. Sie ist der Humus, auf dem unsere Gesellschaftgedeiht. Ohne Kultur fehlt unserem Lebendie Farbe.Vor allem für Kinder und Jugendliche ist kulturelleBildung auf dem <strong>Weg</strong> ihrer Identitätsfindungein wichtiger Begleiter. Über die Kultur lernensie sich selbst sowie die Welt besser kennen.Kulturelle Bildung trägt maßgeblich dazu bei, sieals Bürgerinnen und Bürger reifen zu lassen, diemitdenken und bereit sind, eingefahrene <strong>Weg</strong>ezu verlassen.Der Bildungsbericht 2012 verdeutlichte, dass eshier einige ungenutzte Potenziale gibt. Diesegilt es aufzuspüren. Deshalb haben die <strong>Stiftung</strong><strong>Mercator</strong> und die Kultusministerkonferenz Sie alsExperten eingeladen, um an der Weiterentwicklungder kulturellen Bildung in den Schulen zuarbeiten.Ich danke der <strong>Stiftung</strong> für ihr Engagement undfür die Zusammenarbeit bei der Konferenz. AllenTeilnehmenden wünsche ich ertragreiche Diskussionenund neue Erkenntnisse.Es grüßt Sie herzlichProf. Dr. Bernhard Lorentz,Vorsitzender der Geschäftsführungder <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong>Stephan Dorgerloh,Präsident der Kultusministerkonferenz 2013Kultusminister Sachsen-Anhalt1 2


Tag 1 | Do, 31. Januar 2013Tag 2 | Fr, 1. Februar 2013ab 11:00 Uhr | EingangshalleAnmeldung11:45 Uhr | FestsaalEröffnung: Sylvia Löhrmann, Ministerin fürSchule und Weiterbildung und stellvertretendeMinisterpräsidentin des Landes NRWBegrüßung: Prof. Dr. Bernhard Lorentz,Vorsitzender der Geschäftsführungder <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong>Stephan Dorgerloh, Präsident der Kultusministerkonferenz2013/KultusministerSachsen-Anhalt12:30 Uhr | FestsaalIntro: <strong>Auf</strong> <strong>einem</strong> <strong>kreativen</strong> <strong>Weg</strong>Interview zu Ziel und <strong>Auf</strong>bau der KonferenzUdo Michallik, KultusministerkonferenzWinfried Kneip, <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong>12:45 Uhr | FestsaalImpuls Wirkung: Kulturelle Bildung alsMenschenbildungProf. Dr. Gerald Hüther, Zentralstelle fürNeurobiologische Präventionsforschung derUniversität Göttingen13:15 Uhr | FestsaalImpuls Rahmen: Cultural education asinnovative factor for the school systemPaul Collard, Creativity, Culture and Education13:45 Uhr | FoyerImbiss14:45 Uhr | FestsaalImpuls Evidenz: Kulturelle Bildung in Zahlund Qualität.Prof. Dr. Horst Weishaupt, Deutsches Institutfür Internationale Pädagogische ForschungProf. Dr. Susanne Keuchel, Zentrum fürKulturforschungProf. Dr. Eckart Liebau, UNESCO-Lehrstuhl fürKulturelle Bildung, Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-Nürnberg15:45 Uhr | FestsaalInitiative: Rat für Kulturelle BildungVorstellung der <strong>Auf</strong>gaben und Ziele desneuen Expertenrats16:00 Uhr | FoyerKaffeepause16:30 UhrDrei parallele Foren: Vom Einzelprojektzum kulturellen GesamtkonzeptRahmenbedingungen im Landeskontext vonStadtstaat, Flächenstaat und ländlichem RaumForum 1: Strukturbildung in Städten |Gelber SaalWerner Frömming, Kulturbehörde HamburgNicole Röthig, Bildungsbüro Stadt CoburgForum 2: Strukturbildung im ländlichenRaum | Grüner SaalDr. Philipp Riecken, Ministerium für Wissenschaft,Forschung und Kultur des LandesBrandenburgDr. Wolfram Meyer zu Uptrup, Ministeriumfür Bildung, Jugend und Sport des LandesBrandenburgForum 3: Unterstützungsleistungen aufBundes- und Landesebene | Weißer SaalBrigitte Schorn, Arbeitsstelle Kulturelle Bildungin Schule und Jugendarbeit NRWDr. Dorothee Harenberg, Bundesministeriumfür Bildung und Forschung18:30 Uhr | FestsaalVorstellung im Plenum: Ergebnisse der Foren19:00 Uhr | WallbergEmpfang und Abendessen9:00 Uhr | FestsaalFragen und Antworten: Herausforderungenfür die UmsetzungFragen des Publikums an die ReferentenPaul Collard, Prof. Dr. Susanne Keuchel undProf. Dr. Eckart Liebau10:00 UhrVier parallele Foren: Von der Empfehlungzur UmsetzungAnsatzpunkte zur systemischen VeränderungInputs: A: Fachlich, B: Aus Sicht der LänderForum 1: Wissenschaft & Evidenz |Weißer SaalA: Prof. Dr. Christian Rittelmeyer, Georg-August-Universität GöttingenB: Dr. Rainer Wenrich, Vertreter Kultusministerkonferenz/MuseumspädagogischesZentrum,MünchenForum 2: Politik & Rahmen | Grüner SaalA: Dr. Helle Becker, Expertise & Kommunikationfür BildungB: Dr. Angelika Tischer, Senatsverwaltung fürBildung, Wissenschaft und Forschung, BerlinForum 3: Qualifizierung & Netzwerke |Gelber SaalA: Constanze Eckert, Forum K&B GmbH, BerlinB: Dr. Norbert Reichel, Ministerium für Schuleund Weiterbildung des Landes NRWForum 4: Kooperationen & Modelle | FestsaalA: Peter Kamp, Bundesverband derJugendkunstschulen und KulturpädagogischenEinrichtungen e.V.B: Cornelia von Ilsemann, Behörde Die Senatorinfür Bildung und Wissenschaft, Bremen12:00 Uhr | FestsaalVorstellung im Plenum: Ergebnisse der Foren12:30 Uhr | FoyerImbiss13:30 Uhr | FestsaalPodiumsinterview: Wer macht den <strong>kreativen</strong><strong>Weg</strong> frei?Nächste Schritte zur Konzeption und Umsetzunggemeinsamer VorhabenProf. Dr. Johanna Wanka, Ministeriumfür Wissenschaft und Kultur des LandesNiedersachsenHortensia Völckers, Kulturstiftung des BundesDr. Gerd Taube, Bundesvereinigung KulturelleKinder- und Jugendbildung e.V.Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat e. V.Winfried Kneip, <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong>14:30 Uhr | FoyerImbiss/Abschluss der KonferenzGesamtmoderation: Martin Spiewak, DIE ZEIT3 4


Foren Tag 1Vom Einzelprojekt zumkulturellen GesamtkonzeptRahmenbedingungen im Landeskontext vonStadtstaat, Flächenstaat und ländlichem RaumFür die Verankerung kultureller Bildung bedarfes einerseits einer politischen Entscheidung undandererseits einer strukturellen sowie inhaltlichenModeration. Diese Herausforderung stellt sich jenach den vorhandenen Strukturen und Akteurenanders dar. Wie lassen sich Vernetzungsprozessezum Nutzen der Zielgruppe und aller beteiligtenEinrichtungen und Verwaltungen initiieren, steuernund qualitätsvoll weiterentwickeln? WelcheEffekte lassen sich beschreiben, welche Herausforderungenstellen sich?In drei Foren stehen anhand von Beispielen insbesonderedie wichtigen Prozesse im Fokus, dieauf dem <strong>Weg</strong> zum kulturellen Gesamtkonzepteiner Stadt, zur Grundversorgung im ländlichenRaum sowie mit Blick auf mögliche Unterstützungsprogrammevon Land und Bund zielführendsind.Forum 1: Strukturbildung in StädtenEntwicklungsschritte für ein Geflecht mit SystemDo, 31. Januar 2013 | 16:30 Uhr | Gelber SaalInput Großstadt: Rahmenkonzept Kinder- undJugendkultur in Hamburg, Fortschreibung 2012,Werner Frömming, Kulturbehörde HamburgInput Mittelstadt: Kultur- und SchulserviceCoburg in der Kommunalen Bildungslandschaft,Nicole Röthig, Bildungsbüro Stadt CoburgModeration: Rolf Kessler, RegionalesBildungsbüro DüsseldorfForum 2: Strukturbildungim ländlichen RaumEntwicklungsschritte für eine systematischeGrundversorgungDo, 31. Januar 2013 | 16:30 Uhr | Grüner SaalInput Flächenstaat: Zwischen zentral unddezentral – kulturelle Bildung in BrandenburgDr. Philipp Riecken, Ministerium fürWissenschaft, Forschung und Kulturdes Landes Brandenburg,Dr. Wolfram Meyer zu Uptrup,Ministerium für Bildung, Jugend undSport des Landes Brandenburg,Moderation: Prof. Dr. Oliver Scheytt,RUHR.2010 GmbH/KulturpolitischeGesellschaft e. V.Forum 3: Unterstützungsleistungenauf Bundes- und LandesebenEntwicklungsschritte für ein Gesamtkonzeptmit QualitätDo, 31. Januar 2013 | 16:30 Uhr | Weißer SaalInput Land: Impulse und Netzwerke für kulturelleBildung in Nordrhein-Westfalen, BrigitteSchorn, Arbeitsstelle Kulturelle Bildung in Schuleund Jugendarbeit NRWInput Bund: Lebenslanges Lernen mit kulturellerBildung, Dr. Dorothee Harenberg,Bundesministerium für Bildung und ForschungModeration: Tom Braun, BundesvereinigungKulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V.Foren Tag 2Von der Empfehlung zur UmsetzungAnsatzpunkte zur systemischen VeränderungInputs: A: Fachlich, B: Aus Sicht der LänderDie vier Foren dienen der Reflexion und Identifikation,welche konkreten Instrumente eine strukturelleVerankerung kultureller Bildung in Schulebegründen, fördern und flankieren können undzukünftig sollten.Forum 1: Wissenschaft & EvidenzErkenntnisse, Daten und MonitoringWo liegen die Chancen und Grenzen derqualitativen und quantitativen Forschung? Wasbrauchen die Akteure aus Wissenschaft, Praxisund Politik, um qualitätsvolle Arbeit zu leisten?Fr, 1. Februar 2013 | 10:00 Uhr | Weißer SaalA: Prof. Dr. Christian Rittelmeyer, Georg-August-Universität GöttingenB: Dr. Rainer Wenrich, Vertreter Kultusministerkonferenz/MuseumspädagogischesZentrum,MünchenModeration: Prof. Dr. Isabell van Ackeren,Universität Duisburg-EssenForum 2: Politik & RahmenRahmenbedingungen und QualitätsinstrumenteWelche politischen und administrativen Hebelgibt es, um kulturelle Bildung auf der Landesebenesystematisch zu verankern und qualitativ wiequantitativ weiter zu entwickeln?Fr, 1. Februar 2013 | 10:00 Uhr | Grüner SaalA: Dr. Helle Becker, Expertise & Kommunikationfür BildungB: Dr. Angelika Tischer, Senatsverwaltung fürBildung, Wissenschaft und Forschung, BerlinModeration: Gregor Schnittker, WDRForum 3: Qualifizierung & NetzwerkeAus- und Weiterbildung in BildungsnetzwerkenWie werden aus Bildungs- und KultureinrichtungenNetzwerke? Was müssen Schlüsselpersonenmitbringen, um zwischen Kultur undSchule Prozesse der Veränderung anzustoßenund zu begleiten?Fr, 1. Februar 2013 | 10:00 Uhr | Gelber SaalA: Constanze Eckert, Forum K&B GmbH, BerlinB: Dr. Norbert Reichel, Ministerium für Schuleund Weiterbildung des Landes NRWModeration: Prof. Dr. Holger Noltze,TU DortmundForum 4: Kooperationen & ModelleAußerschulische Partner und NetzwerkeÜber welches methodische und strukturelleWissen für ganzheitliche Bildung verfügenaußerschulische Jugendkultur- und Kultureinrichtungen?Wie wird aus <strong>einem</strong> Kurzprojekt einvernetztes Programm, das die Qualitäten allerPartner erhält?Fr, 1. Februar 2013 | 10:00 Uhr | FestsaalA: Peter Kamp, Bundesverband derJugendkunstschulen und KulturpädagogischenEinrichtungen e.V.B: Cornelia von Ilsemann, Behörde DieSenatorin für Bildung, Wissenschaft undGesundheit, BremenModeration: Britta Mersch, freie Bildungsjournalistin5 6


Impuls WirkungKulturelle Bildung als MenschenbildungDo, 31. Januar 2013 | 12:45 Uhr | FestsaalProf. Dr. Gerald Hüther,Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschungder Universität GöttingenAn der genetischen Ausstattung unserer Spezieshat sich seit 100.000 Jahren nichts geändert. Alles,was wir heute sind, wissen und können, verdankenwir dem Umstand, dass es unseren Vorfahrengelungen ist, mit Hilfe ihres lernfähigen Gehirnsimmer neue kulturelle Leistungen hervorzubringenund an ihre Nachkommen weiterzugeben.Unser Gehirn ist ein durch die Übernahmekultureller Erfahrungen geformtes Konstrukt.In ihm werden kulturspezifische soziale Beziehungserfahrungenin neuronale und synaptischeBeziehungsmuster verwandelt. Hätten wir keineGelegenheit bekommen, den aufrechten Gangzu erlernen, hätte uns niemand zu sprechen,zu singen und zu musizieren gelehrt und dieGelegenheit geboten, uns all das anzueignen,was man braucht, um sich in unserer heutigenWelt zurechtzufinden, so würden wir keine dieserKulturleistungen beherrschen. Wir wären nichtin der Lage, sie kreativ weiterzuentwickeln undkönnten sie auch nicht weitergeben.Wenn Kinder aber nicht von selbst zu sozialkompetenten und kulturell <strong>kreativen</strong> Menschenwerden und wenn die Herausbildung der dazuerforderlichen Netzwerkstrukturen in ihremGehirn von ihren sozialen und kulturellen Erfahrungenabhängt, so wird es höchste Zeit, unsergegenwärtiges Erziehungs- und Bildungsverständnisan diesen Erkenntnisstand anzupassen.Dazu sind folgende Fragen zu beantworten:• Was halten wir für die entscheidenden Erfahrungen,die Kinder und Jugendliche in unseremLand machen sollten, um ihr Leben im 21.Jahrhundert eigenverantwortlich gestalten zukönnen?• Welche Erfahrungen brauchen Kinder undJugendliche, um die unterschiedlichen in ihnenangelegten Begabungen und Talente entfaltenzu können?• Vor welchen Erfahrungen müssten wir unsereKinder und Jugendlichen künftig bewahren,damit sie ihre angeborene Entdeckerfreudeund Gestaltungslust, ihre Offenheit, ihre Leidenschaftund ihre Kreativität nicht verlieren?• Welche Erfahrungen sollten wir unseren Kindernund Jugendlichen ermöglichen, damit inihrem Frontalhirn all jene Netzwerke geformtund stabilisiert werden können, die für dieSteuerung der komplexesten Leistungen desmenschlichen Gehirns zuständig sind: Affektkontrolleund Selbstreflexion, Einfühlungsvermögenund Mitgefühl, Handlungsplanung undFolgenabschätzung, Selbstbewusstsein undSelbstverantwortung?Und zum Schluss: Falls wir zu der Erkenntnisgelangen, dass die Mehrzahl unserer Kinderund Jugendlichen in unseren gegenwärtigenErziehungs- und Bildungseinrichtungen nicht dieErfahrungen macht, die sie dort machen sollte:Wie lässt sich dies verändern?Impuls RahmenCultural education as innovativefactor for the school systemDo, 31. Januar 2013 | 13:15 Uhr | FestsaalPaul Collard,Creativity, Culture and Education, GroßbritannienEine unregelmäßige Beschäftigung mit Kultur hateine sehr geringfügige Auswirkung auf Kinderund Jugendliche, denn sie erweckt weder Interessefür Kunst noch verbessert sie die schulischeLeistung. Es ist daher erforderlich, Kultur in dengesamten Stundenplan und Bildungsweg einzubinden.Wieso ist das notwendig?Erstens zählen Kreativität und Innovation zu denentscheidenden zukünftigen Wirtschaftstreibernder entwickelten Gesellschaft. Es obliegt demBildungssystem, Schülern diese Fähigkeiten –die Voraussetzungen für Erfolg in der Welt vonmorgen – zu vermitteln.Zweitens lässt sich anhand der PISA-Studie belegen,dass die Fokussierung auf Testergebnisseeinen negativen Effekt auf das Selbstvertrauenausübt und das Interesse an den Unterrichtsfächernbei Schülern gemindert wird. Zudem wirddie Entwicklung von unternehmerischen DenkundHandlungsweisen untergraben und damitBerufserfolgschancen erschwert.Drittens mindert der prüfungsorientierteBildungsansatz die Zufriedenheit von Schülernebenso wie das Erkennen der eigenen Fähigkeiten.Es ist jedoch möglich, eine Klasse so zu leiten,dass Schüler nicht nur gute Ergebnisse beiPrüfungen erzielen, sondern dass auch ihreMotivation, ihr Selbstvertrauen und ihr Interessean den Fächern gesteigert wird. Dazu muss dieUnterrichtsvorbereitung gewährleisten, dassdie Schüler zu Selbstführung, Gruppenarbeitund körperlicher Bewegung aufgefordert sind.Raum und Zeit sollten flexibel eingesetzt werdenund die Eigenleistungen der Schüler deutlicherkennbar sein. Insbesondere müssen Schülersich selbst als entscheidende Quelle des Lernenserkennen und kritisches Nachdenken lernen.Durch diese Arbeitsweise werden Schüler sozial,körperlich, emotional und geistig involviert. Diesbezeichnen Forscher als „high-functioning“ (partizipativeSchulkultur). Wenn Schüler auf dieseWeise stark eingebunden werden, fühlen siesich selbstbewusster und sind eher bereit, sichzu engagieren, Risiken einzugehen, Probleme zulösen und hart zu arbeiten. Dies führt zu Hochleistungenund damit zu akademischen Erfolgen.Es bedarf jedoch spezieller Qualifizierungender Lehrkräfte, um auf diese Weise arbeiten zukönnen.7 8


Impuls Evidenz 1Voraussetzungen einer Berichterstattungüber kulturelle BildungKulturelle Bildung in Zahl und Qualität.Von Bildungsberichten und -bedarfenDo, 31. Januar 2013 | 14:45 Uhr | FestsaalProf. Dr. Horst Weishaupt,Deutsches Institut für InternationalePädagogische ForschungKulturelle Bildung ist ein unverzichtbarerBestandteil einer umfassenden Persönlichkeitsbildung.Deshalb ist es wichtig, allen Kindern undJugendlichen den Zugang zu kultureller Bildungzu ermöglichen.In diesem Zusammenhang wird immer wiederdie Frage nach der Bedeutung der Bildungseinrichtungenfür diese <strong>Auf</strong>gabe aufgeworfen, weilKindergärten und Schulen alle (oder nahezu alle)Kinder eines Altersjahrgangs erreichen. Ob einekulturelle Grundbildung in dem gesellschaftlichangestrebten Umfang gelingt und welcheDefizite gegebenenfalls in welchen Bereichenbestehen, lässt sich nur feststellen, wenn eindatengestützter Überblick über die gegenwärtigeSituation der kulturellen Bildung vorliegt, dermöglichst alle Lebensphasen einbezieht.Absicht des Schwerpunktthemas des Bildungsberichts2012 war es, diesen datengestütztenÜberblick zu geben. Doch zeigten sich erheblicheProbleme, diese Absicht umzusetzen. Dieverfügbaren Statistiken erwiesen sich als zulückenhaft und undifferenziert, um die Art derkulturellen Angebote, die organisatorischenBedingungen in den Einrichtungen (Räume,Sachmittel) und die personellen Voraussetzungenzu erfassen. Statistiken der Träger kulturellerBildung sind nicht generell verfügbar undwenn sie vorhanden sind, fehlen übergreifendeErhebungskriterien. Grundsätzlich werden keinepersonenbezogenen, sondern anlassbezogeneInformationen gesammelt, die – vor allem überdie Einrichtungen hinweg – zu Mehrfacherfassungenvon Personen führen.Zur Nachfrage nach kultureller Bildung und zuden Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendlichekulturellen Aktivitäten nachgehen (Bildungs-,Kultureinrichtungen, privater/informellerRahmen) fehlten Daten, so dass diese Lücke fürdas Schwerpunktkapitel des Bildungsberichts2012 über eigene Erhebungen geschlossenwurde.Damit sind aber die prinzipiellen Datenproblemefür eine regelmäßige Berichterstattung über dieSituation kultureller Bildung in Deutschland nichtbehoben. Bezogen auf die KindertagesstättenundSchulstatistik werden im Bericht Empfehlungenzu einer Verbesserung der Datenbasisgegeben.Impuls Evidenz 2mapping//kulturelle-bildungKulturelle Bildung in Zahl und Qualität.Von Bildungsberichten und -bedarfenDo, 31. Januar 2013 | 14:45 Uhr | FestsaalProf. Dr. Susanne Keuchel,Zentrum für KulturforschungHerausforderungen und explorativeForschungsansätze zur Kartographierungund QuantifizierungDas Forschungsprojekt „mapping//kulturellebildung“,welches von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong>gefördert und vom Zentrum für Kulturforschungdurchgeführt wurde, setzte erstmals das Ziel, diekulturelle Bildung für Kinder und Jugendlichein Deutschland systematisch und umfassend zukartographieren sowie eine empirische Strukturanalyseder kulturellen Bildung vorzunehmen.Schwierigkeiten ergaben sich dabei vor allemaufgrund des schwer einzugrenzenden Feldesder kulturellen Bildung. So galt es im Rahmen desProjekts vor allem klare Eingrenzungen vorzunehmenbei den Fragen:• Was ist Kunstrezeption und wann setzen kulturelleBildungsprozesse ein?• Wie wird kulturelle Bildung spartenspezifischund thematisch eingegrenzt?• Wie werden bei Messungen Struktur undeigentliche Vermittlungsarbeit bewertet?Obwohl es in Bund, Ländern und Kommunen seitvielen Jahren vielfältige kulturelle Bildungsangeboteund -partner gibt, existiert keine Studie, diedie kulturelle Bildung in Deutschland insgesamtsystematisch abbildet. Für die Entwicklungqualitativ hochwertiger und praxistauglicherProgramme wären Daten über die einzelnenFörderschwerpunkte, Kunstsparten, Zielgruppen,Orte oder Finanzierungen von kultureller Bildungjedoch sehr hilfreich, um den Erfolg unterschiedlicherStrukturmodelle besser einschätzen zukönnen. <strong>Auf</strong>grund der Komplexität und Vielgestaltigkeitder kulturellen Bildung in Deutschlandist eine Erfassung dieser Daten nur sehr eingeschränktmöglich.Die Studie mapping//kulturelle-bildung hattedaher zum Ziel:• Strukturdaten für die kulturelle Bildung zuermitteln,• mit der Kartographie der kulturellen Bildungden ressortübergreifenden „Zuständigkeitsdschungel“auf den verschiedenen Ebenen zulichten• und zugleich die „weißen Flecken“ in der Datengrundlagezur kulturellen Bildung darzulegenund <strong>Weg</strong>e aufzuzeigen, wie man künftigquantitative Messungen vornehmen könnte.Die Studienergebnisse sollen mehr Transparenzfür die Bewertung aktueller Strukturmodelleschaffen und zugleich helfen, die aktuelle Situationder kulturellen Bildung in Deutschland besserabzubilden und kommunizieren zu können.Damit unterstreicht sie die Notwendigkeit, solideund verlässliche Rahmenbedingungen für kulturelleBildung zu schaffen.9 10


Impuls Evidenz 3Zählen, was sich nicht zählen lässtKulturelle Bildung in Zahl und Qualität.Von Bildungsberichten und -bedarfenDo, 31. Januar 2013 | 14:45 Uhr | FestsaalProf. Dr. Eckart Liebau,UNESCO-Lehrstuhl für Kulturelle Bildung,Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-NürnbergEs gehört zu den wesentlichen Veränderungenim Kultur- und Bildungsbereich in Deutschland,dass die kulturelle Bildung in Politik und Öffentlichkeit,in Alltag und Freizeit, in Bildung undBeruf seit etwa <strong>einem</strong> Jahrzehnt stetig zunehmendeBedeutung gewonnen hat. Heute stehtsie im Zentrum vieler bildungs- und kulturpolitischerMaßnahmen und Diskurse.Die mit großer Emphase und häufig mit sehrstarken Wirkungsbehauptungen geführtepolitische und öffentliche Debatte zur Förderungder kulturellen Bildung stützt sich dabei auf teilsplausible, teils weniger plausible Argumentationen.Gerne werden zum Beispiel die Transferwirkungenkultureller Bildung – sei es für kognitive,sei es für soziale Kompetenzen – betont.Die jüngste Transferforschung hat indessen eindrücklichgezeigt, dass diese verbreiteten starkenWirkungsbehauptungen in der Regel auf eherschwachen wissenschaftlichen Füßen stehen. ZurBegründung der kulturellen Bildung sind daherandere Argumentationen wesentlich. Dazu lohntder Blick auf die internationalen Entwicklungen.In Deutschland ist die Forschungslandschaft zurkulturellen Bildung insgesamt unterentwickelt. Esfehlt an einer hinreichend differenzierten, methodologischgut fundierten und dementsprechendaussagekräftigen, öffentlich kommunizierten undzugänglichen wissenschaftlichen Basis, auf derauch eine evidenzbasierte Politik in den Feldernder kulturellen Bildung auf plausible Weisefundieren kann.Dazu ist interdisziplinäre Grundlagenforschungin pädagogischer Perspektive auf theoretischsystematischer,historischer, empirischer undpragmatischer Ebene erforderlich. Nur auf dieseWeise lässt sich das Theoriedefizit der kulturellenBildung beheben; und nur auf diese Weise lässtsich die Praxis der kulturellen Bildung auf solideWeise wissenschaftlich aufklären – eine notwendigeVoraussetzung für nachhaltige Förderungder Praxis und für nachhaltige Erweiterung vonBildungs- und Teilhabechancen der Adressaten.InitiativeRat für Kulturelle BildungVorstellung der <strong>Auf</strong>gaben und Zieledes neuen ExpertenratsDo, 31. Januar 2013 | 15:45 Uhr | FestsaalProf. Diemut Schilling, Alanus Hochschulefür Kunst und Gesellschaft in AlfterProf. Dr. Christian Rittelmeyer, Georg-August-Universität GöttingenKulturelle Bildung kann nur dann nachhaltigWirkung entfalten, wenn sie systematischzugänglich und qualitativ hochwertig ist. Umeine sachliche Debatte über Qualitätskriterien,Wirkungen und angemessene Rahmenbedingungenzu führen und wichtige Entwicklungenanzustoßen, hat ein von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong>initiierter <strong>Stiftung</strong>sverbund den Rat für KulturelleBildung ins Leben gerufen.Die zentrale <strong>Auf</strong>gabe des unabhängigen Ratesbesteht darin, die aktuelle Situation der kulturellenBildung im politischen wie auch im bildungstheoretischenund bildungspraktischen Raumin Deutschland zu analysieren und zu bewerten.Zu diesem Zweck untersucht er vorhandeneund eigens in <strong>Auf</strong>trag gegebene Studien undExpertisen und fasst die Ergebnisse in s<strong>einem</strong>jährlich erscheinenden Gutachten zusammen,erstmals im Herbst 2013. Er wird öffentlich Stellungnehmen und Praxis wie Politik auf der Basiserarbeiteter Positionen beraten sowie Forschungim Feld kultureller Bildung anregen.Dem Rat gehören derzeit 14 Vertreter aus Wissenschaft,Kunst und Kultur an: Dr. Doris Bachmann-Medick, Prof. Dr. Johannes Bilstein, Prof. DanicaDakic, Dr. Florian Höllerer, Prof. Dr. Gerald Hüther,Prof. Dr. Antje Klinge, Shermin Langhoff, Prof.Dr. Eckart Liebau, Prof. Dr. Holger Noltze, Prof.Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Prof. Dr.Christian Rittelmeyer, Prof. Dr. Oliver Scheytt, Prof.Diemut Schilling, Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth.Die Initiative wird getragen von: Altana Kulturstiftunggemeinnützige GmbH, Bertelsmann<strong>Stiftung</strong>, Deutsche Bank <strong>Stiftung</strong>, PwC-<strong>Stiftung</strong>,Siemens <strong>Stiftung</strong>, <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> und Vodafone<strong>Stiftung</strong> Deutschland.www.rat-kulturelle-bildung.de11 12


Referenten und ModeratorenReferenten und ModeratorenVon A bis ZDr. Helle Beckerist selbständig mit dem Büro Expertise &Kommunikation für Bildung. Sie ist als Wissenschaftlerin,Autorin, Projektmanagerin und in derFortbildung tätig. Die Arbeitsschwerpunkte derKultur- und Erziehungswissenschaftlerin sindunter anderem Bildungstheorie, politische undkulturelle Jugend- und Erwachsenenbildung, internationaleund interkulturelle Bildung, JugendundBildungspolitik sowie Qualitätsentwicklung.Tom Braunist Mitarbeiter der Bundesvereinigung KulturelleKinder- und Jugendbildung e.V. Er verantwortetden Handlungsschwerpunkt Kulturelle Schulentwicklungund leitet das Landesbüro NRWim Modellprogramm Kulturagenten für kreativeSchulen. Braun ist Mitglied der ExpertengruppeSchule und außerschulische Lern- und Bildungsortedes Zentrums Eigenständige Jugendpolitikund Vorstand der proskenion <strong>Stiftung</strong> für künstlerischeBildung.Paul Collardist Leiter von Creativity, Culture and Education,Großbritannien, eine internationale Orga nisation,die große Kreativ-Bildungsprogramme für jungeMenschen entwickelt und umsetzt. Er vertritt dasVereinigte Königreich in <strong>einem</strong> EU-Ausschuss, dersich mit Synergien zwischen Kultur und Bildungbefasst, leitete ein EU-Programm zur Ausbildungvon Künstlern für die Arbeit in Grundschulenund ist Fachberater des URBACT Programms derEU-Kommission, das sich mit Kultur und Bildungbeschäftigt.Stephan Dorgerlohist seit 2011 Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt und im Jahr 2013 Präsident der Kultusministerkonferenz.Vor s<strong>einem</strong> Wechsel in diePolitik war der aus Berlin stammende TheologeBeauftragter des Rates der Evangelischen Kirchein Deutschland für die Lutherdekade und von2000 bis 2008 Direktor der Evangelischen Akademiein Wittenberg. Zwischen 2007 und 2010moderierte er den Bildungskonvent des LandesSachsen-Anhalt.Constanze Eckertist Leiterin der Akademie Kulturagenten fürkreative Schulen. Die Künstlerin und Kunstvermittlerinbewegt sich seit vielen Jahren an denRändern von Kunst- und Bildungssystemen.Neben künstlerischen Vermittlungsprojekten,Lehraufträgen und künstlerisch-wissenschaftlicherBegleitforschung hat sie Lehrer und Künstlerweitergebildet, unter anderem im Team derKontextSchule beim Berliner Förderverein Kunstim Kontext e.V.Werner Frömmingleitet das Referat Kulturprojekte der HamburgerKulturbehörde. Er ist maßgeblich an den strategischenNetzwerken zur Kinder- und Jugendkulturarbeitin Hamburg beteiligt. Fachbehörden,Bezirksämter und Akteure des Feldes arbeitenhier in enger Kooperation an der Fortschreibungund Umsetzung des Rahmenkonzepts KinderundJugendkultur in Hamburg 2012.Dr. Dorothee HarenbergRegierungsdirektorin, ist seit 2003 Referentin imBundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF), derzeit im Referat Kulturelle Bildung.Zuvor war sie Studienrätin im Land Berlin. Sieübernahm die Koordinierung und Leitung vonModellversuchen und -programmen. Im BMBFwar sie unter anderem im Bereich der Bildungsberichterstattungtätig. Sie schloss ihr Studiumder Chemie, Biologie und Philosophie mit einerPromotion an der Freien Universität Berlin ab.Prof. Dr. Gerald Hütherist Professor für Neurobiologie und leitet die Zentralstellefür Neurobiologische Präventionsforschungder Psychiatrischen Klinik der UniversitätGöttingen. Wissenschaftlich befasst er sich mitdem Einfluss früher Erfahrungen auf die Hirnentwicklung,mit den Auswirkungen von Angst undStress und der Bedeutung emotionaler Reaktionen.Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicherPublikationen und populärwissenschaftlicherDarstellungen. Zudem ist er Mitglied des Ratesfür Kulturelle Bildung.Peter Kampist Geschäftsführer und Bildungsreferent beimLandesverband der LandesarbeitsgemeinschaftKulturpädagogische Dienste der Jugendkunstschulenin NRW. Der Lehrer für Philosophieund Geschichte arbeitete zuvor als Journalist,Übersetzer und Redakteur. Er ist Vorsitzender desBundesverbandes der Jugendkunstschulen undKulturpädagogischen Einrichtungen und stellvertretenderVorsitzender des Fonds Soziokultur undder Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- undJugendbildung.Rolf Kesslerist pädagogischer Leiter des Regionalen Bildungsbürosim Schulverwaltungsamt Düsseldorf. Zuvorarbeitete er als Schulleiter, Fachleiter Musik undGrundschullehrer. Er leitete zahlreiche Fortbildungsveranstaltungenzu musikspezifischenThemen und hielt auf Landes- und BundesebeneVorträge zur Vernetzung von Schule mit KinderundJugendhilfe, von Schule und Musikschuleund zur Offenen Ganztagsschule.Prof. Dr. Susanne Keuchelist geschäftsführende Direktorin des Zentrumsfür Kulturforschung. Die promovierte Musikwissenschaftlerinist Beisitzende der FördergesellschaftKulturelle Bildung und Dozentin desInstituts für Kultur- und Medienmanagement ander Hochschule für Musik und Darstellende Kunstin Hamburg. Seit 2010 ist sie Honorarprofessorinam Institut für Kulturpolitik der UniversitätHildesheim.Winfried Kneipleitet seit 2009 das Kompetenzzentrum Bildungder <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong>. Zuvor war er Geschäftsführerder Yehudi Menuhin <strong>Stiftung</strong> Deutschland.Seit 2004 ist er Vorstandsmitglied des Buddy-Projektszur Förderung sozialer Kompetenz. Frühereberufliche Erfahrungen umfassen das Verlagswesensowie die Gründung und Leitung der AgenturMenschenskinder mit <strong>einem</strong> Schwerpunktauf pädagogischen Themen.13 14


Referenten und ModeratorenReferenten und ModeratorenProf. Dr. Eckart Liebauist seit 2010 Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls fürKulturelle Bildung und seit 1992 des Lehrstuhlsfür Pädagogik II an der Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-Nürnberg (FAU). Er ist Initiatordes Studiengangs Darstellendes Spiel in derSchule, Sprecher des Interdisziplinären ZentrumsÄsthetische Bildung der FAU sowie Leiter derAkademie für Schultheater und Theaterpädagogik.Zudem ist er Mitglied des Rates für KulturelleBildung.Sylvia Löhrmannist seit 2010 Ministerin für Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalensowie stellvertretende Ministerpräsidentin. Seit2000 ist die Lehrerin (Sekundarstufe I und II fürDeutsch und Englisch) Fraktionsvorsitzende desBündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW. Vorihrer Wahl zur Ministerin war sie unter anderemMitglied im Hauptausschuss, im Ältestenrat undim Ausschuss für Schule und Weiterbildung desnordrhein-westfälischen Landtags.Prof. Dr. Bernhard Lorentzist seit 2008 Vorsitzender der Geschäftsführungder <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong>. Der promovierte Historikerund Jurist ist seit 2000 im <strong>Stiftung</strong>sbereich tätig,u.a. als Geschäftsführer der Vodafone <strong>Stiftung</strong>.Seit 2007 lehrt er als Gastdozent am Institut fürKultur- und Medienmanagement der FreienUniversität Berlin <strong>Stiftung</strong>smanagement und<strong>Stiftung</strong>sstrategie. 2011 wurde er dort zum Honorarprofessorbestellt.Britta Merschist freie Bildungsjournalistin in Köln. Sie arbeitetunter anderem für DRadio Wissen, SpiegelOnline und WDR 5, zum Beispiel als Moderatorinder Sendung „Mein Studium“ bei DRadioWissen. Zudem moderiert sie Veranstaltungenzu Bildungsthemen. Sie ist Dozentin für JournalistischesSchreiben an der Universität zu Köln.Britta Mersch hat in Köln Soziologie, Anglistik undTheaterwissenschaften studiert.Dr. Wolfram Meyer zu Uptrupist seit 2012 verantwortlich für kulturelle Bildungim Ministerium für Bildung, Jugend und Sportdes Landes Brandenburg (MBJS). Der promovierteHistoriker und Theologe leitete zuvor das Projekt„Deutsch-Polnisches Geschichtsbuch“. Bis 2001war er Sprecher des Aktionsbündnisses gegenGewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.Seit 2001 verantwortet er den BereichDemokratie-Erziehung an Schulen im MBJS.Udo Michallikist seit 2011 Generalsekretär der Kultusministerkonferenz.Nach der Ausbildung zum MaschinenundAnlagenmonteur und dem Studium derGeschichte, Politikwissenschaften und Soziologiein Rostock und Tempe/Arizona (USA) hat er alsLeiter des wissenschaftlichen Dienstes der CDU-Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommerngearbeitet. Von 2006 bis 2011 war er Staatssekretärim dortigen Ministerium für Bildung,Wissenschaft und Kultur.Prof. Dr. Holger Noltzeist Autor, Moderator und seit 2005 Professor fürMusik und Medien/Musikjournalismus an der TUDortmund. Der promovierte Germanist arbeiteteseit 1997 als Literaturredakteur bei WDR 3 undwurde 2000 Ressortleiter für Aktuelle Kultur beimDeutschlandfunk. Er moderiert die WDR-Reihen„WestArt am Sonntag“ und „Nachtkultur“. Bis 2004war er Gastdozent für Literaturvermittlung undMedienpraxis der Universität Essen. Zudem ist erMitglied des Rates für Kulturelle Bildung.Dr. Norbert Reichelist Leiter der Gruppe „Nachhaltige Bildungspolitik,Prävention und Integration, Kirchen und Religionsgemeinschaften“im Ministerium für Schuleund Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen.Er ist unter anderem maßgeblich für denAusbau des Ganztags sowie für die Weiterentwicklungder kulturellen Bildung an nordrheinwestfälischenSchulen verantwortlich.Dr. Philipp Rieckenist seit 2001 am Ministerium für Wissenschaft,Forschung und Kultur des Landes Brandenburgtätig, seit Herbst 2011 als Leiter des Referates fürGrundsatzfragen der Kulturpolitik und stellvertretenderLeiter der Kulturabteilung. Nach demStudium in Edinburgh, Bonn, Berlin und Paris promovierteder Jurist an der Humboldt-Universitätzu Berlin im Ausländerverfassungsrecht.Prof. Dr. Christian Rittelmeyerwar bis 2003 Professor für Erziehungswissenschaftam Pädagogischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen. Seine Arbeitsschwerpunktesind Pädagogische Psychologie,Bildungstheorie und -geschichte, Ästhetische Bildungund Forschungsmethoden der Erziehungswissenschaft.Er veröffentlichte zahlreiche Bücher,unter anderem „Bildung. Ein pädagogischerGrundbegriff“ (2011). Zudem ist er Mitglied desRates für Kulturelle Bildung.Nicole Röthigist seit 2005 im Amt für Schulen, Kultur undBildung der Stadt Coburg tätig. Die Diplom-Verwaltungswirtin (FH) leitet hier seit 2010 dasBildungsbüro, Kontaktstelle für alle Bildungsthemenund Bildungsbelange. 2011 war sie in allenRechtskreisen für die Integration der BildungsundTeilhabeleistungen in die strategische undverwaltungsinterne Umsetzung der Bildungslandschaftin Coburg verantwortlich.Prof. Dr. Oliver Scheyttist Gründer der Kulturexperten GmbH, einerPersonal- und Strategieberatung für Kunst undKultur. Seit Ende 2006 ist er Geschäftsführer derRUHR.2010 GmbH, zuvor war er Moderator derKampagne „Essen für das Ruhrgebiet. KulturhauptstadtEuropas 2010“. Von 1993 bis 2009 warer Kulturdezernent der Stadt Essen. Scheytt istPräsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.und Professor für Kulturpolitik an der Hochschulefür Musik und Theater Hamburg. Zudem ist erMitglied des Rates für Kulturelle Bildung.15 16


Referenten und ModeratorenReferenten und ModeratorenProf. Diemut Schillingist seit 2011 Professorin für Bildende Kunst an derAlanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft inAlfter. Von 1999 bis 2009 war sie im Rahmen desProjekts MUS-E der Yehudi Menuhin <strong>Stiftung</strong> tätig.Zuvor war sie Mitbegründerin der JugendkunstschuleRemscheid, wo sie 15 Jahre lang lehrte. Siehatte zudem Lehraufträge an der FachhochschuleDüsseldorf im Fachbereich Design, der UniversitätWuppertal und der Universität Siegen. Zudem istsie Mitglied des Rates für Kulturelle Bildung.Gregor Schnittkerist seit 1999 freiberuflich journalistisch bei denSendern ZDF und WDR tätig. Hier arbeitet erunter anderem als Moderator der LokalzeitDortmund. Zuvor war Schnittker Lehrer für Sonderpädagogik,Deutsch und Sport. Der Journalistist Autor des Buches „Das Revierderby – DieGeschichte einer Rivalität“.Brigitte Schornist Leiterin der Arbeitsstelle Kulturelle Bildungin Schule und Jugendarbeit NRW. Von 1992bis 2009 war sie Bildungsreferentin bei derBundesvereinigung Kulturelle Kinder- undJugendbildung. Die Sozial- und Kulturpädagoginist Fortbildungsbeauftragte für den KompetenznachweisKultur und Lehrbeauftragte am Institutfür Kulturpolitik der Universität Hildesheim.Martin Spiewakist seit 2004 Mitglied des Hauptstadtbüros derZEIT. 1999 begann er seine Tätigkeit als Redakteurder ZEIT im Ressort Wissen. Von 1993 bis 1997war Spiewak Redakteur beim Deutschen AllgemeinenSonntagsblatt in Hamburg und arbeiteteanschließend zwei Jahre lang als freier Journalist.Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit denThemen Bildungs- und Wissenschaftspolitik,Bioethik und Integration.Dr. Gerd Taubeist seit 1997 Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrumsin der Bundesrepublik Deutschlandund Künstlerischer Leiter der nationalen Biennaledes Deutschen Kinder- und Jugendtheaters„Augenblick mal!“ in Berlin. Zudem ist der TheaterwissenschaftlerVorsitzender der BundesvereinigungKulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V.und Lehrbeauftragter am Institut für Jugendbuchforschungder Goethe Universität, Frankfurtam Main.Dr. Angelika Tischerist in der Berliner Senatsverwaltung für Bildung,Jugend und Wissenschaft zuständig für Grundsatzfragender kulturellen Bildung sowie für dieverwaltungsübergreifende Umsetzung des Rahmenkonzepteskulturelle Bildung. Die habilitiertePädagogin und Lehrerin für Kunst und Deutschwar an der Entwicklung und Implementierungder Berliner Rahmenlehrpläne für Kunst/G undBildende Kunst/Sek. I beteiligt.Prof. Dr. Isabell van Ackerenist Professorin für Bildungssystem- und Schulentwicklungsforschungan der UniversitätDuisburg-Essen. Dort leitet sie die ArbeitsgruppeBildungsforschung der Fakultät fürBildungswissen schaften, wo sie Prodekanin fürStudium und Lehre ist und unter anderem dieQualitätsentwicklung der Lehrerbildung verantwortet.Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehörenFragen der Steuerung des Bildungssystemssowie die datengestützte Entwicklung von Schule.Hortensia Völckersist seit 2002 künstlerische Direktorin und Vorstandsmitgliedder Kulturstiftung des Bundes inHalle an der Saale. Von 1995 bis 1997 arbeitetedie gebürtige Argentinierin als Mitglied derkünstlerischen Leitung der documenta X inKassel und im Anschluss daran bis 2001 als Direktorinder Wiener Festwochen. Von 1989 bis 1995war sie verantwortlich für die Konzeption undOrganisation der Internationalen TanzbiennaleMünchen.Cornelia von Ilsemannist Leiterin der Abteilung Bildung bei der Bildungsbehördein Bremen sowie Vorsitzende desSchulausschusses der Kultusministerkonferenz.Zuvor war sie Leiterin der Abteilung Schulgestaltungin der Schulbehörde Hamburg. DieGymnasiallehrerin unterrichtete 20 Jahre lang anGymnasien und Gesamtschulen, war Mitbegründerinder Max-Brauer-Schule in Hamburg undentwickelte den Schulversuch Profiloberschule.Prof. Dr. Johanna Wankaist seit 2010 niedersächsische Ministerin fürWissenschaft und Kultur. Die promovierte Mathematikerinund CDU-Politikerin war von 2000 bis2009 Ministerin für Wissenschaft, Forschung undKultur des Landes Brandenburg. Zuvor leitete sieals Rektorin die Fachhochschule Merseburg. Prof.Dr. Wanka engagierte sich politisch bereits in derehemaligen DDR und war Gründungsmitglieddes Neuen Forums in Merseburg.Prof. Dr. Horst Weishauptist Professor für Empirische Bildungsforschung ander Universität Wuppertal. Von 1992 bis 2004 warer an der PH/Universität Erfurt tätig. Er ist Leiterder Arbeitseinheit Steuerung und Finanzierungdes Bildungswesens am Deutschen Institut fürInternationale Pädagogische Forschung in Frankfurtam Main und Sprecher der AutorengruppeBildungsberichterstattung 2010–2012.Dr. Rainer Wenrichist seit 2012 am MuseumspädagogischenZentrum München tätig und Seminarlehrer fürdas gymnasiale Fach Kunst in München. Bis 2012war er stellvertretender Leiter des Referats fürKulturelle Bildung im Bayerischen Staatsministeriumfür Unterricht und Kultus. Der promovierteKunstpädagoge und Kunsthistoriker war zudemvon 2007 bis 2012 Fachberater und Ländervertreterfür kulturelle Bildung der Kultusministerkonferenz.Olaf Zimmermannist seit 1997 Geschäftsführer des Deutschen Kulturratese.V. Er ist Herausgeber der Zeitung Politik& Kultur und Vorstandsmitglied der InitiativeHören e.V. Von 1998 bis 2002 war ZimmermannLeiter der Arbeitsgruppe Kunst und Kultur desForums Informationsgesellschaft vom Bundesministeriumfür Wirtschaft und Technologie undzudem Mitglied der Enquete-Kommissionen„Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“und „Kultur in Deutschland“.17 18


Informationen/ImpressumKonferenzdokumentationEine Zusammenfassung der Ergebnisse wird imFrühjahr auf www.stiftung-mercator.de veröffentlicht.KonferenzfilmSchulkultur in Bildern.Eine Reise durch Deutschland 2012Vier Kurzfilme über Potenziale künstlerischerErfahrung in Schule aus 16 Bundesländern.Regie: Daniel HuhnVeranstalter<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong>Huyssenallee 4645128 EssenTelefon: 0201 - 245 22 0www.stiftung-mercator.deSekretariat der KultusministerkonferenzTaubenstraße 1010117 BerlinTelefon: 030 - 254 18 499www.kmk.orgMedia Nova GmbH | Foto: Getty ImagesEine Veranstaltung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> in Kooperation mit der Kultusministerkonferenzim Rahmen des <strong>Stiftung</strong>sprojekts „Stärken stärken! Kulturelle Bildung im Dialog“

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