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1083. Einen etwas überraschenden Zusammenhang fand sich zwischen dem subjektiv erlebtensozialen Stress der Erwerbslosen und offensiven Bewältigungsversuchen der Erwerbslosigkeit:z.B. Veranstaltungen zum Thema Erwerbslosigkeit/Stellensuche besuchenoder über das Problem Erwerbslosigkeit diskutieren. Hier ist gemäss Fritschi(1991) zu beachten, dass dies eher kurzfristige Bewältigungsversuche von sozialenStressoren wie auch der Erwerbslosigkeit selbst sind. Langfristig besteht vermutlich dieGefahr, dass mit der Dauer der Erwerbslosigkeit bei fehlendem oder nur geringem sozialenRückhalt, defensive und (selbst)destruktive Bewältigungsversuche zunehmen.4. Je mehr sozialen Stress Erwerbslose im Umgang mit privaten oder sonstigen Bezugspersonenerlebten, desto eher versuchten sie, diesen mit defensivem Rückzug zu bewältigen.5. Eine signifikante Beziehung zeigte sich zwischen dem Wahrnehmen sozialer Unterstützungder Befragten und einem reduzierten Erleben von Stress.6. Dabei erlebten die ProbandInnen emotionalen Support als wirkungsvoller und bezüglichihres Stresserlebens entlastender als instrumentelle Hilfe. Aber auch konkrete berufsundstellenbezogene Unterstützung vermochte das Erleben von Stress zu verringern.7. Je mehr sozialen Rückhalt die Befragten wahrnahmen, desto weniger zogen sie sichsozial zurück. Dabei zeigte sich auch hier, dass eine emotional-unterstützende Grundhaltungder Kontaktperson als stärkster protektiver Faktor gegenüber sozialem Rückzugwirkte.8. Je mehr sozialen Rückhalt die Befragten von Seiten ihrer wichtigsten Bezugspersonenwahrnahmen, desto höher war ihr Selbstwertgefühl. Wiederum zeigte der Faktor wahrgenommeneemotionale Unterstützung die stärkste Beziehung zu einem hohen Selbstwerterleben.Aber auch instrumentelle Hilfe, wie Informationen durch die Kontaktpartner und/oderderen aktiver Einsatz für Erwerbslose generell, standen in einer positiven Relation zumSelbstwertgefühl der befragten Personen.9. Die verschiedenen Teilnetzwerke der Befragten wurden in sehr unterschiedlichem Massals hilfreich empfunden. So wurde das Teilnetzwerk PartnerInnen als wichtigste Quellesozialen Supports angegeben, gefolgt von FreundInnen und der eigenen Mutter (vgl.Tabelle 10).Es bestanden grosse Unterschiede, in welcher Häufigkeit die verschiedenen Familienmitgliederals vertrauenswürdige, unterstützende Bezugspersonen aufgeführt wurden,wobei die eigene Mutter am häufigsten und der Schwiegervater am seltensten genanntwurden.Beim Stressor Erwerbslosigkeit scheinen aufgrund dieser Erhebung die intimsten Bezugspersonendiejenigen zu sein, die den wirkungsvollsten Support zu vermitteln vermögen.Dies gilt vor allem für die Teilnetzwerke LebenspartnerInnen, FreundInnen,Mütter.B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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