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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 22grössen verzeichnet werden. Beispielsweise soll es auf diese Weise auch schon gelungensein, einen statistischen Zusammenhang zwischen der Geburtenrate und der Grösseder Storchpopulation eines Landes nachzuweisen. Letztlich müssen die Interpretationendieser Werte daher auf Plausibilitätsüberlegungen zurückgreifen, was den ganzenstatistischen Aufwand eher in Frage stellt. Jedenfalls sind die entsprechenden Ausagenimmer sehr sorgfältig zu prüfen und kritisch zu hinterfragen.• Forschungen auf Individualebene:Diese Strategie, welche die meisten Studien kennzeichnet, "zielt auf die Erfassung mehroder minder grosser Stichproben von Arbeitslosen und gegebenenfalls - zu Vergleichszwecken- von Beschäftigten als Kontrollgruppe, um beobachtbare Unterschiede alsFolgen von Erwerbslosigkeit ausweisen zu können." (Wacker 1990, 11).Inhaltlich lassen sich mit Winter (1987, 269f.) vier Stränge psychologischer Erwerbslosenforschungunterscheiden:(a) Klinisch-psychologische Studien, die längere unfreiwillige Erwerbslosigkeit als einen sehr intensivenStresszustand begreifen, der mit erhöhten gesundheitlichen Risiken, psychosomatischen Symptomen,Gefühlen der <strong>De</strong>pression und Hilflosigkeit und sozialpathologischen Erscheinungen wie Drogen-und Alkoholmissbrauch verbunden ist.(b) Entwicklungspsychologische Arbeiten, die in den Mittelpunkt der Analysen <strong>De</strong>privationserfahrungenin ihrer schädigenden Auswirkung auf die Entfaltung und Stabilisierung der Persönlichkeit im Jugend-und jungen Erwachsenenalter stellen. Erwerbslosigkeit wird als ein expansives und progredientdestruktives «kritisches Lebensereignis» aufgefasst, das den Heranwachsenden die notwendigenEntwicklungsanreize, Betätigungsfelder, Bewährungsproben, Selbsterfahrungen, sozialen Rückmeldungenentzieht; aus diesem Entzug resultiert ein ambivalentes Klima von Hoffnung und Verzweiflung,Aufbegehren und Apathie, das sich bei der überwiegenden Mehrzahl der Betroffenen negativ auf denAufbau der vorgesehenen Sozial- und Berufsrollen, die gesellschaftlich-politische Integration und denProzess der Selbstfindung auswirkt.(c) Persönlichkeitspsychologische und biographische Ansätze, die Erwerbslosigkeit im Kontext desganzen beruflichen Werdegangs betrachten und auf diese Weise reichhaltiger und differenzierter als inpunktuell angelegten Querschnittsuntersuchungen Antizipation, Zustandekommen, Verlauf und abschliessendeBewertung (im Falle einer späteren Reintegration ins Berufsleben) beleuchten; eine biographischorientierte Erwerbslosenforschung thematisiert im einzelnen die unterschiedlichen kognitivenund emotionalen Vorgänge in den verschiedenen Phasen einer längeren Erwerbslosigkeit und vermagauf diese Weise nicht selten auch gegenläufige, auf den ersten Blick verwirrende, widersprüchlicheTeilbefunde aufzuklären.(d) Untersuchungen in einer systemtheoretischen und ökopsychologischen Perspektive, die im Unterschiedzu den drei erstgenannten Forschungsparadigmen vor allem reale, objektivierbare Änderungenin den verschiedenen Sektoren des Alltagslebens ähnlich betroffener Personen hervorhebt undin ihren Auswirkungen auf die - in bestimmten Hinsichten verwandte - Erfahrungsbildung der Betroffenenkennzeichnet.Das methodische Instrumentarium des zweiten Forschungsstranges ist somit äusserstvielfältig und von unterschiedlicher Aussagekraft. Handelt es sich um quantitative Quer-B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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