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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 50hat sich die Scheidungsforschung inzwischen etablieren können (vgl. Rottleuthner-Lutter1989).Die neueren, zumeist US-amerikanischen Untersuchungen zur Scheidungsforschung beziehensich im wesentlichen auf zwei Themenbereiche:(1) ein grosser Teil der Arbeiten setztsich mit den Scheidungsgründen auseinander; (2) den zweiten Schwerpunkt bildet dieDiskussion um die Scheidungsfolgen. Beide Forschungsbereiche weisen eine Vielzahl vonEinzelbefunden auf, integrierende Theorieansätze fehlen jedoch weitgehend in beidenThemenfeldern.Soziodemographische Arbeiten zum Einfluss des EinkommensUntersucht man die neueren sozialwissenschaftlichen Arbeiten, die sich mit den Gründenvon Ehescheidungen befassen, so ist festzustellen, dass hier die sozialdemographischenStudien überwiegen. Zumeist wird statistisch analysiert, ob zwischen Einfluss Grössen wieHeiratsalter, Ehedauer, Konfession, Wohnortgrösse, Kinderzahl und soziale Schicht und derEhestabilität eine Korrelation besteht.Rottleuthner-Lutter (1989, 611ff.) gibt einen Überblick über die Ergebnisse der sozialdemographischenStudien. Für unseren Zusammenhang interessant sind die Ausführungen zumFaktor Einkommen: "Die Bedeutung ökonomischer Grössen für die Ehestabilität wird voneinigen Autoren grundsätzlich in Frage gestellt (Breault/Kposowa 1987, Glenn/Suspanic1984, Mott/Moore 1979). Aber nach Befunden von Becker et al. (1977), Cutright (1971) undLevinger (1979) beeinflussen das Einkommen des Mannes und das der Frau deutlich dasScheidungsrisiko. Von besonderem Interesse dabei ist, dass sich das Einkommen der Ehepartnerjeweils unterschiedlich auf die Stabilität der Ehe auswirken kann: Das Einkommendes Mannes erhöht, das der Frau verringert tendenziell die Ehestabilität(geschlechtsspezifischer Interaktionseffekt). Ross/Sawhill (1975) zeigen, "dass auf der Seitedes Mannes nicht die Höhe, sondern die Stetigkeit des Einkommens und der Beschäftigungdie Scheidungswahrscheinlichkeit verringert" (Rottleuthner-Lutter 1989, 613).Generell sind den soziodemographischen Arbeiten gegenüber Vorbehalte anzubringen, weilsie keine ursächlichen Beziehungen überprüfen können (vgl. dazu Abschnitt 3.1.2«Methodische Ansätze und ihre Kritik»).Die Beziehung zwischen Erwerbslosigkeit und ScheidungshäufigkeitJones (1988) gibt einen Überblick über die Arbeiten zum Zusammenhang von Erwerbslosigkeitund Scheidungshäufigkeit. Gemäss der Autorin kann der Zusammenhang zwischenErwerbslosigkeit und Ehestabilität bzw. ehelichen Konflikten als gesichert gelten. Hingegensei die Forschung zum direkten Zusammenhang von Erwerbslosigkeit und Scheidung unklar.Jones (1988, 99f.) unterscheidet drei Ergebnisstränge der bisherigen Forschung:1. Erwerbslosigkeit provoziert, ev. zeitverzögert direkt eine Erhöhung der Scheidungsraten(Brenner 1984, Gnedza 1984, Moen 1983, Borrero 1982, Goodwin 1981 und Briar 1983).B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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