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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 61bzw. in welchem Masse den Betroffenen adäquate Bewältigungsstrategien zur Verfügung stehen." (Baardaet al. 1990, 163)Christoffersen (1994) fand ausserdem, dass elterliche Erwerbslosigkeit nicht nur die Schulleistungen,sondern auch die sozialen Kompetenzen der Kinder in ihrem schulischen Umfeldbeeinträchtigen kann. Die Kinder der Risikogruppe (also mit erwerbslosen Eltern) erhieltensignifikant öfter Nachhilfeunterricht, hatten grössere Konzentrationsschwierigkeiten undbeendeten die höheren Schulstufen wesentlich seltener, brachen also ihre Ausbildung früherab. Zudem wurden diese Kinder öfter von ihren AltersgenossInnen in eine Opferrollegedrängt und fungierten als Aussenseiter und Sündenböcke 26 . Eine wichtige Moderatorvariablescheint der in dieser Gruppe sehr häufige Schulwechsel zu sein.Abschliessend wird eine von Zenke (1991) zusammengestellte Übersicht der gängigen Hypothesenzum Zusammenhang von elterlicher Erwerbslosigkeit und Schulleistungen derKinder übernommen. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass der Forschungsstand nichtzu all diesen Aussagen Befunde vorweisen kann. Trotzdem gibt die Liste einen Einblick indie vielfältige Vernetztheit der verschiedensten Faktoren in diesem Bereich.1. <strong>De</strong>r Schulerfolg eines Kindes hängt u.a. ab von der Übereinstimmung der normativen Orientierungenin Familie und Schule sowie vom Grad der Unterstützung, die die Schularbeit in der Familie erfährt.Die durch Erwerbslosigkeit bedingte sozio-kulturelle Distanzierung der Eltern von der gesellschaftlichenNormalität kann derartige Beziehungen zwischen Familie und Schule belasten.2. <strong>De</strong>r Schulerfolg hängt ab von der Konzentrationsfähigkeit der Kinder, von ihrer «Versammlung» aufdie Inhalte und Lernwege im Unterricht. Wird (insbesondere längerwährende) Erwerbslosigkeit in derFamilie als Stress erlebt, können diese Bedingungen des Schulerfolgs negativ beeinflusst werden.3. Schulerfolg hängt ab von der sozialen Integration eines Kindes in den Klassenverband, von denidentitätsstiftenden Erfahrungen, die aus erfolgreicher Interaktion mit den KlassenkameradInnenerwachsen. Führt Erwerbslosigkeit zu sozialer Isolation und Stigmatisierung der Kinder, sind dieselernunterstützenden Erfahrungen gefährdet.4. Schulerfolg hängt ab vom Selbstkonzept eines Schülers/einer Schülerin, insbesondere vom Grad anErfolgszuversicht und Optimismus. Dominieren in der Familie eher pessimistische bis resignativeEinstellungen, können auf das Selbstkonzept der Kinder belastende Einflüsse ausgehen.5. Schulerfolg hängt auch von den räumlichen, materiellen und sozialen Arbeitsbedingungen in derFamilie/Wohnung ab (häusliche Lernökologie). Die mit Erwerbslosigkeit häufig verbundenen finanziellenRestriktionen können diese Lernökologie bedrohen.26 Christoffersen (1994) stellt ausserdem fest, dass sie dieses Schicksal mit jenen Kindern teilen, welchefamiliäre Gewalt erfahren, sexuell missbraucht werden und/oder aus Familien mit Suchtproblematikenstammen.B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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