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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 89feststellen lassen, die als Einzelfälle in die Bevölkerungsstatistik eingehen: Geburten, Sterbefälleund Ortsveränderungen.In diesem Abschnitt werden die mikrosoziologischen Auswirkungen der Erwerbslosigkeit aufdie Anzahl der Geburten dargestellt. Ausführungen zu den Auswirkungen auf die AnzahlSterbefälle bzw. zur Häufigkeit von Suiziden finden sich in der kurzen Übersicht zu Beginndes Kapitels (Abschnitt 3.2.1.3. «Auswirkungen auf die Gesundheit») und bei der Analyseder regenerativen Funktion (Abschnitt 3.3.3.2. «Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten»).Die Auswirkungen auf die Ortsveränderungen werden nicht diskutiert.Durch welche Faktoren wird die Fruchtbarkeit bestimmt?Es würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, an dieser Stelle die sehr umfangreiche Literaturder Analyse der Fruchtbarkeit zusammenzufassen. Nachfolgend wird daher durch einenRückgriff auf etwas ältere Publikationen lediglich dargestellt, wie komplex die Erklärungsmodellebzw. wie zahlreich die erklärenden Faktoren sind (vgl. für einen neuerenÜberblick Buhr/Kaufmann 1989). Dies macht die Schwierigkeit der Isolation eines einzelnenFaktors deutlich.Herder-Dorneich (1986, 21ff.) nennt fünf Faktorenbündel, denen eine zentrale Bedeutung fürdie Erklärung der Fruchtbarkeit zukommt:1. Methoden der EmpfängnisverhütungDas Wissen um effiziente Methoden der Empfängnisverhütung und die soziale Akzeptanzdieser Mittel ist Voraussetzung einer bewussten Familienplanung. Kenntnis vonVerhütungsmethoden ist jedoch nicht Ursache, sondern nur eine Bedingung des Geburtenrückgangs.2. Mobilität und VerstädterungDie städtische Lebensweise führte in mancherlei Beziehung zu einer Einschränkung derKinderzahl. Räumliche wie soziale Mobilität, Kennzeichen des Industrialisierungsprozesses,werden durch eine hohe Kinderzahl erschwert.3. Bildung und AusbildungIn einer differenzierten Industriegesellschaft entscheiden die Schulbildung und die beruflicheAusbildung wesentlich über gesellschaftliche Positionen und Aufstiegschancen.Eltern versuchen, ihren Kindern eine umfassende Ausbildung zu gewähren, um siespäter in einer gesicherten Position zu wissen. Dies lässt sich mit einem Kind bei gegebenemBudget leichter erreichen als bei einer grösseren Kinderzahl, bei welcher derZeit- und Kostenbedarf der Eltern(teile) steigt.4. AlternativenManche Bedürfnisse der Eltern lassen sich nicht durch Kinder abdecken. Je mehr Alternativeneine Person hat, um diese Bedürfnisse zu befriedigen, desto eher entscheidetsie sich für eine geringe Kinderzahl.5. Erwerbstätigkeit der Eltern:B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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