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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 91(aufgeteilt in Erwachsenen- und Kindergüter), die Arbeitszeit, die Freizeit, der Reallohn, dasRealvermögen, die Preise der Konsumgüter und das Einkommen. Es wird angenommen,dass der Haushalt den Nutzen aus der Konsumzeit und der Haushaltszeit maximiert. Folgendetheoretische Zusammenhänge ergeben sich: Die Furchtbarkeit sinkt (der Konsumsteigt), wenn• mehr gearbeitet wird,• der Lohnsatz steigt,• die Konsumgüter billiger werden.Zimmermann/<strong>De</strong> New (1990) führen nun die Möglichkeit von Erwerbslosigkeit in das Modellein und simulieren mit bestimmten angenommenen Parameterwerten den Einfluss der Erwerbslosigkeit.Sie kommen zum Ergebnis, dass die Reduktion des Einkommens negativ aufdie Konsumption und positiv auf die Fertilität wirken. Ebenfalls wirkt sich der Umstand, dassmehr Zeit für die Kinder zur Verfügung steht, positiv auf die Fruchtbarkeit aus, weilangenommen wird, dass ein positiver Zusammenhang zwischen Lebensqualität der Kinder(gemessen durch die Zeit, die die Eltern für die Kinder haben) und Anzahl der Kinder besteht.Strehmel (1993) entwirft in ihrer Analyse ein psychosoziales Erklärungsmodell. Dabei gehtsie davon aus, dass der Kinderwunsch kaum aus der Erwerbslosigkeit heraus entsteht, daein Kind nicht ersetzen kann, was an Wünschen mit der Berufstätigkeit verknüpft war. SituativeBedingungen spielen eine grosse Rolle, ob der Kinderwunsch realisiert, aufgeschobenoder gar aufgegeben wird. Ulich et al. (1985) haben gezeigt, dass die aktuelle materielleSituation bei der Entscheidung für oder gegen Kinder eine untergeordnete Rolle spielt,bedeutsamer ist die Zukunftsperspektive: bei wirtschaftlicher Unsicherheit schieben (odergeben) junge Erwachsene den Kinderwunsch eher auf. Langfristig dürften sich nachStrehmel (1993) die Reaktionsformen auf Erwerbslosigkeitserfahrungen in Abhängigkeitunterschiedlicher Prozesskonstellationen ergeben, und zwar je nach (1) der Phase im Berufsbiographieverlauf,(2) der Phase im Erwerbslosigkeitsprozess und (3) der psychischenVerarbeitung dieser Prozesse. Daher folgt:• <strong>De</strong>r Kinderwunsch dürfte eher blockiert werden, wenn durch Erwerbslosigkeitserfahrungenberufliche Ziele mehr denn je im Vordergrund stehen.• <strong>De</strong>r Wunsch nach einer baldigen Realisierung eines latent vorhandenen Kinderwunschesentsteht eher, wenn die Betroffenen im Zuge ihrer Erwerbslosigkeitserfahrungenihr Interesse auf andere Lebensbereiche verlagern.Die beiden theoretischen Ansätze kommen somit zu teilweise unterschiedlichen Erwartungen:während Erwerbslosigkeit im neoklassischen Modell die Fruchtbarkeit erhöhen sollte,tritt dieser Effekt im psychosozialen Ansatz typischerweise nicht bzw. nur unter bestimmtenKonstellationen auf.Erwerbslosigkeit und Fruchtbarkeit in den alten Bundesländern 1986Dinkel (1994) untersucht anhand einer Befragung von 4000 Schwangeren in den altenBundesländern im Jahre 1986 den Effekt der Erwerbslosigkeit. Ob und wie die eigene oderB A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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