beginnt mit der Sehnsucht - Kirche in Kerpen-Horrem

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2 Editorial Pfarrbrief Gute Vorsätze Gute Vorsätze? Jetzt schon? Fasst man die nicht eigentlich erst zu Silvester? Ja, schon. Aber auf solche komischen Gedanken kommt man, wenn man nach einem langen, stressigen, lauten und um ehrlich zu sein auch ziemlich oberflächlichen Tag nach Hause kommt und eine leere Wohnung und (fast schon bedrohliche) Stille vorfindet. Wenn die Stille sich dann langsam „setzt und in einen hineinkriecht“, dann greift man auch schon mal nach dem erstbesten Gedankenfetzen, der einen „anspringt“ und spinnt ihn weiter. Bei mir war’s neulich eine Geschichte, die ich irgendwann mal gelesen hatte und die mich wohl doch mehr berührt hat, als ich selbst bemerkt hatte. In dieser Geschichte ging es um einen Menschen, der nach seinem Bezug zu Gott befragt wurde. Nach ein wenig Hin und Her schloss er – sinngemäß – mit dem Ausdruck: „Ich habe Sehnsucht nach der Sehnsucht, Gott zu lieben“. Die Sehnsucht nach der Sehnsucht, Gott zu lieben: Gut, auf den ersten Blick etwas merkwürdig. Aber geht es uns selbst nicht auch häufig so ähnlich? Mir auf jeden Fall. Oft ist der Alltag so stressig, es stehen so viele Termine an, so viele Pflichten, die getan werden wollen. Man kommt oft nicht zum Atemholen zwischen Beruf, Haushalt, Partner und Familie, Freunden, Hobbys, Ehrenamt usw. Und in dem Wirrwarr soll dann noch Raum sein für Gott bzw. um sich zumindest wirklich nach ihm zu sehnen... Irgendwo ein paar Minuten einschieben für ein kurzes Gebet, während man in Gedanken eigentlich schon wieder drei Schritte weiter ist? Halbherzig am Wochenende zur Messe, weil’s dazugehört – sehen und gesehen werden, obwohl man lieber schon bei der Party oder sonst wo anders wäre? Das kann’s doch eigentlich nicht sein; zumindest nicht alles! Die Sehnsucht nach der Sehnsucht, Gott zu lieben: Bedeutet das nicht auch zu lernen, Gott im Alltag Raum zu geben? Viel mehr noch, sich selbst einmal etwas Luft zu lassen, zur Ruhe – und vor allem zu sich selbst – zu kommen? Dieses manchmal unangenehme „Alleinsein mit mir“ – damit Raum frei werden könnte für Gott? Die Sehnsucht nach der Sehnsucht, Gott zu lieben: Das weckt den Wunsch nach Muße - ein altes Wort, das etwas unglaublich Kostbares umfasst: Zeit, die ich nutzen kann nach eigenem Wunsch, die „aufbaut und erquickt“ (soweit das Wörterbuch). Nicht einfach Freizeit, die vielfach – direkt oder indirekt – fremdbestimmt ist. Nicht ständig „Carpe diem“ – sondern einmal bewusst etwas BEWUSST tun. Auch wenn’s vielleicht etwas länger dauert; dafür aber mit ganzem Herzen; mit Gott „im Nacken“. Die Sehnsucht nach der Sehnsucht, Gott zu lieben: Jesus sagte, wenn wir lieben, sollen wir bei uns selbst anfangen. Muss ich mich selbst gern haben, damit andere mich gern haben können und ich andere gern haben kann? Ja! Doch dazu, muss ich mich erst einmal wirklich kennen und akzeptieren, mit allen Stärken UND Schwächen! Muss ich mich selbst gern haben, damit Gott mich gern hat? Nein! Gott kennt mich. Gott liebt mich, mit all meinen Fehlern! Das vergesse ich im Alltag oft und fühle (und benehme) mich dann auch so. Warum eigentlich? Die Sehnsucht nach der Sehnsucht, Gott zu lieben: Ich glaub’, die hab’ ich. Mein guter Vorsatz: Weitergehen! Wer kommt mit? Ellen Kreutner
Advent 2009 Inhalt In dieser Ausgabe + Vorwort 4 + Angedacht 5 + Caritas 6 + Im Blickwinkel 7 + Adveniat 9 + Ehrenwächter 10 + Bücherei 13 + Termine 15 + Namen und Nachrichten 19 + Rückblick 20 + Rückblick Messdiener 24 + Ausblick 25 + Gottesdienste 27 Titelbild: Ausschnitt der Krippe in Christus König, Foto: Dr. Harry Hain Die Geistlichen, Pfarrgemeinderäte, Kirchenvorstände, die Mitarbeiter der Pfarrgemeinden und alle Organisationen und Vereine wünschenIhnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr! 3
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