beginnt mit der Sehnsucht - Kirche in Kerpen-Horrem
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4 Auf e<strong>in</strong> Wort<br />
Pfarrbrief<br />
Liebe Mitchristen,<br />
gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adventszeit s<strong>in</strong>d wir sehr<br />
beschäftigt. Überall gibt es die verschiedensten<br />
Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern<br />
<strong>in</strong> Gruppen, Betrieben und Vere<strong>in</strong>en.<br />
Geschenke s<strong>in</strong>d zu besorgen, wobei<br />
es uns von Jahr zu Jahr schwerer fällt,<br />
etwas Passendes zu f<strong>in</strong>den.<br />
Was sollen wir uns zu Weihnachten<br />
schenken? E<strong>in</strong>e schwierige Frage, die<br />
viele Menschen bewegt. Aber das Geschenk<br />
gehört eben zum Weihnachtsfest,<br />
was immer uns das an Kopfzerbrechen<br />
bereitet. Vielleicht ist das Schenken für<br />
uns deswegen so schwierig geworden,<br />
weil wir alles Mögliche für unsere Lieben<br />
aussuchen, nur das E<strong>in</strong>e nicht, was<br />
sie wirklich so nötig brauchen, das Beste<br />
eigentlich, was wir haben: Liebe und<br />
Zeit.<br />
Wenn wir ehrlich s<strong>in</strong>d, waren diejenigen,<br />
die für unser Leben entscheidend waren,<br />
nicht die, die E<strong>in</strong>fluss hatten, die alles<br />
besaßen, die über möglichst viel Geld<br />
verfügten, son<strong>der</strong>n die Menschen, die<br />
unser Leben geprägt haben, die die Weichen<br />
hilfreich gestellt haben, denen man<br />
vieles o<strong>der</strong> gar alles verdankt. Es waren<br />
immer die Menschen, die e<strong>in</strong>em ihre uneigennützige<br />
Liebe schenkten, die sich<br />
selber e<strong>in</strong>gebracht haben, die vor allem<br />
Zeit für e<strong>in</strong>en hatten.<br />
Je<strong>der</strong> Mensch braucht dieses Angewiesense<strong>in</strong><br />
auf e<strong>in</strong> „Du“, er braucht nichts<br />
dr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> als die Liebe.<br />
Wir müssen nicht etwas, son<strong>der</strong>n uns<br />
selbst schenken. Das kann verschiedene<br />
Formen haben. Es kann<br />
zum Ausdruck kommen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />
Gabe, die wir e<strong>in</strong>em<br />
schenken, <strong>in</strong> <strong>der</strong> er<br />
unsere Liebe zu ihm<br />
erkennt. Es kann<br />
auch nur e<strong>in</strong> liebendes<br />
Wort, e<strong>in</strong><br />
kle<strong>in</strong>es Lächeln,<br />
e<strong>in</strong>e Geste <strong>der</strong><br />
Zuneigung se<strong>in</strong>,<br />
die nichts kostet, außer <strong>der</strong> eigenen<br />
Liebe.<br />
Aber auch das Beschenkt-werden ist<br />
nicht e<strong>in</strong>fach. Wer mir etwas schenkt, <strong>der</strong><br />
lässt mich nicht selten wie e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d empf<strong>in</strong>den,<br />
macht mich zu e<strong>in</strong>em empfangenden<br />
Menschen. Und manchmal br<strong>in</strong>gt er<br />
mich <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>er Gabe <strong>in</strong> Verlegenheit.<br />
Vielleicht hilft uns <strong>der</strong> Blick auf das<br />
weihnachtliche Geschehen, auf das<br />
Fest, das <strong>der</strong> eigentliche Anlass unseres<br />
Schenkens ist. Gott selber hat sich uns<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en, wehrlosen, unsche<strong>in</strong>baren<br />
K<strong>in</strong>d geschenkt. Es ist das Zeichen<br />
se<strong>in</strong>er grenzenlosen Liebe zu uns Menschen.<br />
Gott schenkt sich uns. Er gibt sich<br />
jedem, <strong>der</strong> ihn haben will.<br />
Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir diesen<br />
Gedanken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorbereitungszeit<br />
auf das Weihnachtsfest nicht aus den Augen<br />
verlieren, und dass wir bei allen Geschenken<br />
das e<strong>in</strong>e, große Geschenk nicht<br />
aus den Augen verlieren.<br />
Ihr Pfarrvikar<br />
Klaus-Josef Blank