Wir bieten internationale Logistik - ÖBB
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<strong>Wir</strong> <strong>bieten</strong><br />
<strong>internationale</strong><br />
<strong>Logistik</strong><br />
Geschäftsbericht 2008<br />
Rail Cargo Austria AG
Kennzahlen<br />
Rail Cargo Austria AG<br />
Verkehrskennzahlen in 1.000 Tonnen 2008 2007 Veränd. in %<br />
Güterverkehr 96.818 95.212 1,7<br />
Transportlogistik 701 678 3,4<br />
Kraftwagengüterverkehr 994 1.083 -8,2<br />
Gesamtaufkommen 98.513 96.973 1,6<br />
Summe Tonnenkilometer in Mio. 19.234 19.432 -1,0<br />
Anzahl Güterwagen 20.028 19.216 4,2<br />
Finanzkennzahlen in Mio. EUR 2008 2007 Veränd. in %<br />
Umsatzerlöse 2.474,8 2.372,6 4,3<br />
Gesamterträge 2.547,5 2.416,9 5,4<br />
EBIT -39,4 24,7 >-100<br />
EBIT ohne Wertminderungen 20,5 24,7 17,0<br />
EBT -301,8 13,4 >-100<br />
Bilanzsumme 2.220,8 1.956,2 13,5<br />
Eigenkapital 571,8 880,1 -35,0<br />
Finanzverbindlichkeiten 1.025,0 545,2 88,0<br />
Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen 435,8 85,2 >100<br />
Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 7.989 8.121 -1,6
Inhalt<br />
2 Highlights 2008<br />
6 Kommentar des Vorstandes<br />
8 Unternehmensportrait<br />
13 Internationalisierung<br />
16 Organe<br />
18 Das Jahr im Überblick<br />
23 Unternehmensstrategie<br />
25 Interview mit dem Vorstand<br />
28 Verantwortungsvolle<br />
Unternehmensführung<br />
31 MitarbeiterInnen<br />
35 Analyse des Geschäftsverlaufs<br />
35 Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
36 Entwicklung der Geschäftsfelder<br />
41 Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />
45 Vermögens- und Finanzlage<br />
46 Personalbericht<br />
47 Ausblick<br />
48 Konzern-Bilanz<br />
49 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
55 Glossar
Highlights 2008<br />
Akquisition MÁV Cargo,<br />
Steigerung des Gesamtaufkommens<br />
und Umsatzes trotz Krise
Akquisition von MÁV Cargo<br />
2.000 neue Güterwagen<br />
Für rd. 400 Mio. EUR wurde im Dezember 2008 die MÁV Cargo<br />
übernommen. Der Teilkonzern Rail Cargo Austria wurde damit<br />
zu einem der größten <strong>Logistik</strong>anbieter Europas und Marktführer<br />
in Süd- und Südosteuropa.<br />
Bis 2011 werden im Rahmen des größten Waggonbeschaffungsprogramms in der Geschichte<br />
des Teilkonzerns Rail Cargo Austria rd. 5.000 neue Güterwagen angeschafft, womit sich die<br />
Wagenflotte alleine im Vorjahr um rd. 10% auf über 19.000 Waggons erhöht hat.<br />
Gesamtaufkommen in 1.000 Tonnen<br />
2007<br />
96.973<br />
2008<br />
98.513<br />
Rekordjahr für Teilkonzern<br />
Rail Cargo Austria<br />
Steigerung des Gesamtgüteraufkommens um<br />
1,6% auf 98,5 Mio. Tonnen trotz signifikanter<br />
Rückgänge im letzten Quartal 2008.
Einsatz moderner<br />
Shimmns-Wagen für Stahl<br />
Der Teilkonzern Rail Cargo Austria verfügt<br />
über mehr als 1.300 Shimmns-Wagen. Seit<br />
dem vierten Quartal 2008 kommen auch<br />
Shimmns-ttu, modernste Transportwagen<br />
für Stahlcoils, zum Einsatz.<br />
Hohe Kundenzufriedenheit<br />
Erfreuliches Ergebnis der Kundenbefragung: Mehr<br />
als 80% aller Kunden bewerten das Produkt- und<br />
Leistungsangebot mit Sehr gut und Gut.<br />
Weitere Internationalisierung<br />
Mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung am<br />
italienischen Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
LINEA S.p.A. wurde die Voraussetzung für den<br />
Marktauftritt als Gesamtlogistikanbieter in Italien<br />
geschaffen.<br />
Eröffnung Containerterminal<br />
Wien-Freudenau<br />
Als zentrale <strong>Logistik</strong>drehscheibe in Mitteleuropa<br />
soll der im September 2008 eröffnete Güterterminal<br />
Freudenau die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Schienengüterverkehrs fördern.
30,4% Aufkommenssteigerung<br />
der Rollenden Landstraße auf<br />
dem Brenner<br />
Erstmals seit mehreren Jahren war 2008 auf dem Brenner<br />
ein Rückgang im Straßengüterverkehr zu verzeichnen;<br />
mitverantwortlich dafür war das verbesserte Angebot der<br />
Rollenden Landstraße.<br />
UEFA EURO 2008 TM<br />
Dank der gründlichen Vorbereitung der <strong>ÖBB</strong>-<br />
Technische Services GmbH konnte das enorme<br />
Verkehrsaufkommen während des Fußball-<br />
Großereignisses reibungslos bewältigt werden.<br />
Zukunftsweisende<br />
Lehrlingsausbildung<br />
Anfang September 2008 haben 46 Lehrlinge<br />
ihre Ausbildung zum Speditionskaufmann/frau<br />
begonnen; insgesamt wurden per Jahresende<br />
156 Lehrlinge beschäftigt.
6<br />
Gesamtlogistikanbieter<br />
in ganz Europa<br />
Erhöhung des<br />
Gesamtaufkommens<br />
Steigerung der<br />
Gesamterträge um 5,4%<br />
Erwerb von MÁV Cargo<br />
Kommentar des Vorstandes<br />
Der Rail Cargo Austria Konzern ist einer der europaweit führenden Gesamtlogistikanbieter – das konnten<br />
wir im Geschäftsjahr 2008 wiederholt und in mehreren Dimensionen bestätigen. Trotz der einsetzenden<br />
<strong>Wir</strong>tschaftskrise, die im letzten Quartal zu einem markanten Rückgang des Transport volu mens<br />
führte, konnten wir Rekordwerte erzielen und mit dem erfolgreichen Abschluss der Übernahme der<br />
ungarischen MÁV Cargo Zrt. einen Meilenstein in unserer Inter nationalisierungs strategie setzen.<br />
Eine Analyse des Geschäftsverlaufs 2008 zeigt zwar unterschiedliche Entwicklungstendenzen, aber<br />
auch, dass sich der Erfolg des Rail Cargo Austria Konzerns auf mehrere sehr starke Standbeine stützt.<br />
Überdurchschnittlich stark entwickelte sich 2008 der Bereich Intermodal, wo alle Geschäftsfelder –<br />
teilweise zweistellig – zulegen konnten. Im unbegleiteten Kombinierten Verkehr konnten wir eine<br />
Steigerung von 6% realisieren. Bei der Rollenden Landstraße wurden 2008 mit rd. 330.000 LKW um<br />
14,3% mehr als im Vorjahr schnell, sicher und umweltfreundlich auf der Schiene transportiert. Die<br />
Kontraktlogistik entwickelte sich mit einem Umsatzplus von knapp 12% ebenfalls sehr positiv. Im<br />
Speditionsbereich ist vor allem der <strong>internationale</strong> Verkehr gewachsen, auf den bereits drei Viertel<br />
des Gesamtaufkommens entfallen. Die globale <strong>Wir</strong>tschaftskrise wirkte sich bisher vor allem auf das<br />
Aufkommen der Holz- und Papierindustrie aus, massiv waren auch die Mengenrückgänge unserer<br />
Kunden aus der Stahl- und Automobilbranche. Krisenresistent zeigten sich vorläufig die chemische<br />
Industrie und der Agrarbereich, wo wir neue Rekordwerte erzielen konnten. In Summe führten diese<br />
Entwicklungen zu einem Anstieg des Gesamtaufkommens von 97,0 Mio. Tonnen im Vorjahr auf<br />
98,5 Mio. Tonnen. Die Tonnenkilometer sanken leicht von 19,4 Mio. auf 19,2 Mio.<br />
Daraus resultierend konnten die Gesamterträge des Rail Cargo Austria Konzerns um 5,4% auf<br />
2.548 Mio. EUR gesteigert werden. Das operative Ergebnis konnte auf Vorjahresniveau gehalten werden.<br />
Nach Berücksichtigung von Impairments bzw. einem Finanzergebnis in Höhe von -262,4 Mio. EUR<br />
und Ertragsteuern von 9,0 Mio. EUR beläuft sich das Jahresergebnis auf -292,8 Mio. EUR.<br />
Neben diesen operativen Erfolgen konnten wir im Geschäftsjahr 2008 auch einen wichtigen strategischen<br />
Schritt – den Erwerb von MÁV Cargo – abschließen, der in den zuvor genannten Kennzahlen<br />
nicht berücksichtigt ist. Mit einem Investitionsvolumen von rd. 400 Mio. EUR wurde zum einen<br />
die größte Akquisition in der Geschichte der <strong>ÖBB</strong> verwirklicht und zum anderen die Marktführerschaft<br />
in Süd- und Südosteuropa ausgebaut. Gemessen an den beförderten Tonnen zählen Rail Cargo<br />
Austria und MÁV Cargo zu den Top 3 in Europa. Umgelegt auf die beförderten Tonnen je EinwohnerIn<br />
nimmt der Rail Cargo Austria Konzern mit beachtlichem Abstand die Spitzenposition in Europa<br />
ein. Im öffentlichen Bieterverfahren um MÁV Cargo konnten wir uns gegen starke <strong>internationale</strong><br />
Konkurrenten durchsetzen. Nach umfänglicher Prüfung durch die EU-Wettbewerbsbehörde ging<br />
MÁV Cargo mit <strong>Wir</strong>ksamkeit 2. Dezember 2008 zu 95% in das Eigentum der Rail Cargo Austria<br />
AG über. Mit diesem Zusammenschluss entstand ein europaweit operierender <strong>Logistik</strong>dienstleister,<br />
der auf einer Augenhöhe mit den Branchenführern aus Deutschland und Frankreich agiert. Dass<br />
das Synergiepotenzial zwischen Rail Cargo Austria und MÁV Cargo bestmöglich und rasch gehoben<br />
wird, wird mit dem Projekt „Joining Forces“ sichergestellt. Dabei wird auf Unterschiede in der Unternehmens<br />
kultur und der Mentalität der MitarbeiterInnen weitestmöglich Rücksicht genommen, um<br />
das Beste aus beiden Unternehmen weiterzuführen.<br />
Das im Jahr 2006 gestartete Waggonbeschaffungsprogramm zur Modernisierung unserer Wagenflotte<br />
haben wir fortgesetzt, aber dem wirtschaftlichen Umfeld angepasst. Bis 2011 werden in Summe<br />
400 Mio. EUR in die Beschaffung von mehr als 5.000 Güterwagen investiert; 2.000 neue Waggons<br />
wurden 2008 in Betrieb genommen. Mit der Akquisition von MÁV Cargo hat sich der Fuhrpark<br />
des Rail Cargo Austria Konzerns auf rund 33.000 Wagen erhöht, womit wir uns auch hin sichtlich<br />
Ressourcen im europäischen Spitzenfeld etablieren konnten.
Ferdinand Schmidt Dr. Günther Riessland KR Friedrich Macher<br />
Diese positiven Meldungen aus dem Geschäftsjahr 2008 dürfen jedoch nicht darüber hinweg täuschen,<br />
dass das Jahr 2009 besonders große Herausforderungen bringen wird. Weder die Dauer noch<br />
die Intensität der aktuellen <strong>Wir</strong>tschaftskrise können seriös prognostiziert werden. Der Rail Cargo<br />
Austria Konzern ist in hohem Maße von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Deshalb<br />
haben wir bereits im Jahr 2008 umfangreiche Maßnahmen vorbereitet und begonnen diese umzusetzen,<br />
um rasch auf das geänderte Marktumfeld reagieren zu können. Die Vertriebsstrukturen wurden<br />
adaptiert, der Produktionsprozess optimiert, und das Produktportfolio wurde ausgebaut, um die<br />
Wertschöpfungskette zu verlängern. Bei all diesen Aspekten stehen die Bedürfnisse unserer KundInnen<br />
im Vordergrund – wir werden uns auch in Zeiten der <strong>Wir</strong>tschaftskrise als verlässlicher Partner beweisen.<br />
Langfristige Verträge sollen dazu beitragen, dass nach dem Anspringen der Konjunktur eine<br />
marktkonforme Preisgestaltung möglich ist. Unser übergeordnetes Ziel besteht weiter hin darin, den<br />
Anteil des Schienenverkehrs am gesamten Güterverkehrsaufkommen zu halten bzw. kontinuierlich<br />
zu steigern – schon heute liegt er in Österreich mit 33% weit über dem EU-Durchschnitt von 15%.<br />
Effizienzsteigerungen und Kostenoptimierungen sind dafür ebenso notwendig wie maßgeschneiderte<br />
Lösungen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüter verkehrs sicherzustellen.<br />
Bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen vertrauen wir auf das hohe Engagement<br />
unserer MitarbeiterInnen. Sie sind die Basis unseres Unternehmenserfolgs und dafür möchten<br />
wir Dank und Anerkennung ausdrücken. Danken möchten wir insbesondere auch unseren<br />
KundInnen und GeschäftspartnerInnen für das entgegengebrachte Vertrauen – wir versichern, auch<br />
in Zukunft alle Anstrengungen zu unternehmen, um diesem Vertrauen gerecht zu werden.<br />
Die Rail Cargo Austria AG ist unmittelbar von den Auswirkungen der <strong>Wir</strong>tschaftskrise betroffen. <strong>Wir</strong>d<br />
wenig produziert, wird auch wenig transportiert. Rail Cargo Austria konnte 2008 bis zum vierten Quartal<br />
noch in allen Bereichen wachsen, erst in den letzten Monaten kam es zu einer Stagnation und schließlich<br />
zu einem signifikanten Mengenrückgang, der bis dato anhält. Gegenmaßnahmen wurden bereits im<br />
Herbst 2008 ergriffen und beginnen jetzt, sich bezahlt zu machen. Ziel ist es, Rail Cargo Austria so fit zu<br />
machen, dass zum Start der Konjunktur Marktanteile signifikant dazu gewonnen werden können. <strong>Wir</strong> als<br />
Management werden alle Mittel ausschöpfen, um dieses ehrgeizige Ziel erreichen zu können.<br />
Ferdinand Schmidt Dr. Günther Riessland KR Friedrich Macher<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
Globale <strong>Wir</strong>tschafts-<br />
krise bringt<br />
Heraus forderungen<br />
MitarbeiterInnen sind<br />
Basis des Erfolgs<br />
7
8<br />
Stärkung der Position<br />
in den Zielmärkten<br />
Facts<br />
Unternehmensportrait<br />
Marktführer in Südosteuropa, Nummer 3 in Europa<br />
Der Rail Cargo Austria Konzern ist führender Gesamtlogistikanbieter in Mittel-, Südost- und Osteuropa.<br />
Mit dem Erwerb der ungarischen MÁV Cargo im Berichtsjahr gelang es dem Rail Cargo<br />
Austria Konzern diese Position weiter zu festigen. Mit 11.575 MitarbeiterInnen und rund 33.000<br />
Güterwagen ist das neue Unternehmen Marktführer in Südosteuropa und die Nummer 3 in Europa.<br />
Durch den Zusammenschluss ergeben sich umfangreiche Synergien, und er bildet die Basis für<br />
nachhaltiges Wachstum im <strong>internationale</strong>n Güterverkehr. Die Zustimmung für den Unternehmenszusammen<br />
schluss durch die EU-Wettbewerbsbehörde erfolgte im November 2008; die vorgegebenen<br />
Auflagen werden seitens des Rail Cargo Austria Konzerns erfüllt. Die nachstehenden Kennzahlen<br />
betreffen das <strong>Wir</strong>tschaftsjahr 2008 und sind exklusive MÁV Cargo. MÁV Cargo wird ab 2009 als<br />
eigenständig agierendes und ergebnisverantwortliches Unternehmen in den Rail Cargo Austria<br />
Konzern eingebettet. Weiterführende Informationen zur Akquisition von MÁV Cargo finden Sie ab<br />
Seite 14.<br />
- Steigerung des Gesamtauf kommens um<br />
1,6% auf 98,5 Mio. Tonnen<br />
- Gesamterträge plus 5,4% auf 2,5 Mrd. EUR<br />
- Betriebsergebnis ohne Wertminderungen<br />
minus 17% auf 20,5 Mio. EUR<br />
- Investitionen plus 411,5% auf<br />
435,8 Mio. EUR<br />
- 7.784 MitarbeiterInnen (Stand: 31.12.2008)<br />
Das vorrangige Unternehmens ziel<br />
des Rail Cargo Austria Konzerns<br />
ist es, seinen KundInnen optimale<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen<br />
Preisen zu <strong>bieten</strong>.<br />
Die Umwelt- und Klimafreundlichkeit<br />
des Güter transports auf der<br />
Schie ne („green logistics“) beeinflusst<br />
vermehrt die Entscheidung<br />
der KundInnen. Das Leistungsportfolio<br />
des Rail Cargo Austria Konzerns<br />
gliedert sich entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette in die vier Bereiche Cargo & <strong>Logistik</strong>, Intermodal, Kontraktlogistik (BEX <strong>Logistik</strong>)<br />
und Universalspedition. Der Bereich Cargo & <strong>Logistik</strong> verfügt über zehn Vertriebs standorte in Österreich<br />
und einen in Frankfurt/Main, Deutschland. MÁV Cargo ist mit ihren Tochtergesellschaften im<br />
zentral- und osteuropäischen Raum gut positioniert und betreibt einen modernen Güterterminal in<br />
Bilk bei Budapest sowie eine Waggonproduktionsstätte in Miskolc. Der Geschäftsbereich Intermodal<br />
verfügt in Österreich über acht Terminalstandorte. Über Zweigniederlassungen und Beteiligungen<br />
der Speditions Holding GmbH erstreckt sich der Aktionsradius des Rail Cargo Austria Konzerns über<br />
24 Länder Europas. Die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Rail<br />
Cargo Austria AG (51%) und der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG (49%), ist mit ihren 25 Standorten in ganz<br />
Österreich für die professionelle Instandhaltung von Schienenfahrzeugen und deren Komponenten<br />
verantwortlich.
Organisationsstruktur der Rail Cargo Austria AG<br />
Eine ausführliche Beteiligungsübersicht findet sich ab Seite 50.<br />
Vorstand Rail Cargo Austria AG<br />
VDir. Macher<br />
Sprecher des Vorstandes<br />
Stab Marketing / Kommunikation<br />
Partner-<br />
vertrieb<br />
Business-<br />
Develop-<br />
ment<br />
Order<br />
Fulfillment/<br />
Customer<br />
1 Strategisches Geschäftsfeld<br />
2 Marktbereich<br />
SGF 1<br />
Universalspeditionen<br />
Speditions<br />
Holding samt<br />
EXIF,<br />
ICA,<br />
SOC,<br />
Raabersped<br />
etc.<br />
SGF 1<br />
Cargo &<br />
<strong>Logistik</strong><br />
MB 2<br />
Montan /<br />
Spezialtransporte<br />
MB 2<br />
Automotive /<br />
Mineralöl<br />
MB 2 Holz /<br />
Agrar<br />
MB 2 Kaufmannsgüter<br />
/<br />
Baustoffe<br />
VDir. Schmidt<br />
Stab Einkaufsmanagement<br />
Stab Recht<br />
SGF 1<br />
Intermodal<br />
CombiCargo<br />
ROLA<br />
Terminal<br />
Service Austria<br />
MOBILER<br />
SGF 1<br />
Kontraktlogistik<br />
Transportlogistik<br />
Transport- /<br />
Lagerlogistik<br />
Kraftwagengüterverkehr<br />
Transportmanagement<br />
Schiene<br />
Flotte<br />
Traktion<br />
Verschub<br />
Grundlagen<br />
AuftragsabwicklungStandortentwicklung<br />
VDir. Riessland<br />
Stab Personaladministration /<br />
Managementsysteme<br />
Industriewaggon<br />
und Töchter<br />
RCA Terminal<br />
FR <strong>Logistik</strong><br />
<strong>ÖBB</strong> TR<br />
<strong>ÖBB</strong> TS<br />
Finanzen<br />
Controlling<br />
IT<br />
RW / Steuern<br />
Abrechnung<br />
Geschäftsverlauf 2008 im Überblick<br />
Obwohl die <strong>Wir</strong>tschaftskrise im Berichtsjahr erste Auswirkungen zeigte, konnte der Rail Cargo<br />
Austria Konzern 2008 Rekordwerte bei den beförderten Tonnen wie auch bei den Gesamterträgen<br />
erzielen. Das transportierte Gesamtaufkommen (inkl. Transportlogistik und Kraftwagengüterverkehr)<br />
war mit rd. 98,5 Mio. Tonnen um rd. 1,6% höher als im Vorjahr. Den größten Zuwachs mit<br />
rd. 12,4% auf rd. 28,7 Mio. Tonnen erreichte der Geschäftsbereich Intermodal. Der Bereich Transportlogistik<br />
konnte einen Anstieg von 3,4% verzeichnen. Cargo & <strong>Logistik</strong> (konventioneller Wagenladungs<br />
verkehr) beförderte rd. 68,1 Mio. Tonnen und verfehlte damit das Vorjahresniveau von rd.<br />
69,7 Mio. Tonnen. Damit einhergehend konnten die Gesamterträge um 5,4% auf rd. 2.548,0 Mio. EUR<br />
gesteigert werden. Das Jahres-Betriebsergebnis ohne Wertminderungen beläuft sich auf 20,5 Mio.<br />
EUR nach 24,7 Mio. EUR im Vorjahr. Das Gesamtergebnis zeigt bedingt durch Wertminderungen bzw.<br />
Finanzauf wendungen einen Verlust von -292,8 Mio. EUR.<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
All-time-high bei Umsatz<br />
und Tonnage<br />
9
10<br />
Auswirkungen der<br />
<strong>Wir</strong>tschaftskrise im<br />
vierten Quartal<br />
Maßgeschneiderte<br />
<strong>Logistik</strong>lösungen<br />
Sinnvoll kombiniert<br />
Gegen Jahresende 2008 mussten aufgrund der weltweiten <strong>Wir</strong>tschaftskrise Einbrüche verzeichnet<br />
werden, die vor allem in der Holz- und Papierindustrie aber auch im Stahl- und Automotive-Bereich<br />
massiv waren. Erfahrungsgemäß wirken sich Konjunkturschwankungen mit einiger Zeitverzögerung<br />
auf das Schienenaufkommen in Österreich aus. Es wird daher erwartet, dass die <strong>Wir</strong>tschaftskrise erst<br />
im Jahr 2009 ihre volle <strong>Wir</strong>kung auf den Schienentransportmarkt entfaltet.<br />
Kennzahlen Rail Cargo Austria Konzern 2008 2007 Veränd. in %<br />
Güterverkehr in 1.000 Tonnen 96.818 95.212 1,7<br />
Transportlogistik in 1.000 Tonnen 701 678 3,4<br />
Kraftwagengüterverkehr in 1.000 Tonnen 994 1.083 -8,2<br />
Gesamtaufkommen in 1.000 Tonnen 98.513 96.973 1,6<br />
Summe Tonnenkilometer in Mio. 19.234 19.432 -1,0<br />
Anzahl Güterwagen 20.028 19.216 4,2<br />
Finanzkennzahlen in Mio. EUR<br />
Umsatzerlöse 2.474,8 2.372,6 4,3<br />
Gesamterträge 2.547,5 2.416,9 5,4<br />
EBIT -39,4 24,7 > -100<br />
EBIT ohne Wertminderungen 20,5 24,7 17,0<br />
EBT -301,8 13,4 > -100<br />
Bilanzsumme 2.220,8 1.956,2 13,5<br />
Eigenkapital 571,8 880,1 -35,0<br />
Finanzverbindlichkeiten 1.025,0 545,2 88,0<br />
Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen 435,8 85,2 > 100<br />
Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 7.989 8.121 -2,0<br />
Eine ausführliche Diskussion des Geschäftsverlaufs und der Entwicklung der Marktsegmente erfolgt<br />
im Kapitel Analyse des Geschäftsverlaufs ab Seite 35.<br />
Cargo & <strong>Logistik</strong><br />
Der Geschäftsbereich Cargo & <strong>Logistik</strong> bietet ein umfangreiches Portfolio – im Einzelwagen oder<br />
Ganzzug, tagsüber oder in Nachtsprungverbindungen – und erarbeitet für jeden Kunden maß geschnei<br />
derte <strong>Logistik</strong>- und Transportlösungen. Täglich werden über 280.000 Tonnen Güter befördert.<br />
Gemeinsam mit den Konzerntöchtern und Kooperationspartnern werden die Transportströme zu<br />
direkten Zügen von und in die wichtigsten <strong>Wir</strong>tschaftszentren Europas gebündelt. Attraktive Güterzug-<br />
Expressverbindungen sorgen für einen raschen und sicheren Transport. Die <strong>Wir</strong>tschaftskrise zeigte<br />
2008 erste Auswirkungen auf das Geschäftsfeld Cargo & <strong>Logistik</strong>, das im Vorjahresvergleich einen<br />
Rückgang des Transportvolumens um 2,2% verzeichnen musste.<br />
Intermodal<br />
Beim Intermodalen Verkehr werden die Vorteile der Verkehrsträger Schiene und Straße bzw. Binnenschiff<br />
in einer Transportkette vereint. Die Transporteinheit bleibt unverändert, es wechselt lediglich der<br />
Verkehrsträger. Dabei erfolgt ein Umheben der Ladeeinheit, jedoch kein Umladen der transportierten<br />
Güter selbst. Allein in Österreich stehen acht Terminalstandorte zur Verfügung. Das Angebot beinhaltet<br />
einerseits den unbegleiteten Kombinierten Verkehr (Combi Cargo), den begleiteten Kombinierten<br />
Verkehr (Rollende Landstraße) und den Bereich MOBILER. Mit dem unbegleiteten Kombinierten<br />
Verkehr wird ein multimodales Transportsystem geboten, das sich durch den Einsatz der jeweils
optimalen Verkehrsträger zu einer homogenen Transportkette auszeichnet. Im Bereich der Rollenden<br />
Landstraße (ROLA) etablierte sich der Rail Cargo Austria Konzern als führender Anbieter Europas.<br />
Es werden laufend neue Relationen für Rollende Landstraßen identifiziert, um möglichst viele LKW<br />
von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Im Berichtsjahr wurde die längste ROLA Europas mit<br />
808 km zwischen Spacva (Kroatien) und Wels gestartet. Der MOBILER-Verkehr bündelt die Vorteile<br />
des Schienen- und Straßengüterverkehrs. Mit speziellen MOBILER-LKW werden die zu befördernden<br />
Güter beim Kunden abgeholt und zur nächsten Verlademöglichkeit transportiert, von wo aus sie auf<br />
der Schiene weiterbefördert werden.<br />
Trotz der ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte das Transportvolumen im<br />
intermodalen Verkehr im Berichtsjahr um rd. 12,4% auf rd. 28,7 Mio. Tonnen gesteigert werden. Sowohl<br />
im unbegleiteten Kombinierten Verkehr als auch auf der Rollenden Landstraße wurden deutliche<br />
Zuwächse aufgrund neuer Zugverbindungen und der Aufstockung des bestehenden Angebots verzeichnet.<br />
Die Tonnage auf der Rollenden Landstraße konnte nach beachtlichen Steigerungen in den Vorjahren<br />
2008 erneut um rd. 14,3% erhöht werden. Durch <strong>internationale</strong> Verkehre konnte die beförderte<br />
Tonnage im Bereich MOBILER um rd. 26,5% gesteigert werden.<br />
Kontraktlogistik<br />
Im Geschäftsfeld Kontraktlogistik wird die Planung und Realisierung komplexer, logistischer Dienstleistungspakete<br />
im Rahmen längerfristiger Partnerschaften übernommen. Angeboten werden innovative,<br />
kundenorientierte und branchengerechte Lösungen unter Berücksichtigung aller in Frage kommenden<br />
Verkehrsträger. Mit rd. 12 Mio. Colli pro Jahr ist der Rail Cargo Austria Konzern österreichischer<br />
Marktführer im Stückgutbereich. Das Unternehmen bietet europaweit pünktliche und effiziente Haus-<br />
Haus-Beförderung. Die Leistungen reichen vom klassischen Transport von Stückgut-Sendungen bis hin<br />
zu Teilladungen und branchenspezifischen Transportlösungen. Darüber hinaus wurden umfassende<br />
Lagerlogistikleistungen angeboten. Im Jahr 2008 wurden 1,8 Mio. Paletten umgeschlagen, dazu stehen<br />
österreichweit 13 <strong>Logistik</strong>-Center, die durch Nachtsprungzüge verbunden sind, als Sammel- und Verteilzentren<br />
zur Verfügung.<br />
<strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH<br />
Die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH, eine Tochtergesellschaft der Rail Cargo Austria AG und der<br />
<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, ist für die Instandhaltung der Schienenfahrzeuge zuständig und wartet etwa<br />
1.400 Lokomotiven, 400 Triebwagengarnituren, 2.500 Reisezugwagen und mehr als 20.000 Güterwagen.<br />
Gemeinsam mit anderen <strong>ÖBB</strong>-Gesellschaften wurde ein neues Standortkonzept erarbeitet,<br />
das Investitionen in Höhe von rd. 160 Mio. EUR vorsieht. Bestandteil dieses Konzepts ist unter anderem<br />
die Errichtung des Technikbahnhofs Matzleinsdorf im Zuge des Neubaus des Wiener Hauptbahnhofs,<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
Maßgeschneiderte<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleistungen<br />
zu wettbewerbsfähigen<br />
Preisen<br />
Steigerungen trotz Krise<br />
Für jeden Kunden die<br />
beste Lösung<br />
Wartung und<br />
Instandhaltung auf<br />
höchstem Niveau<br />
11
12<br />
Offen für alle<br />
und näher beim Kunden<br />
Neue Vertriebsstrukturen<br />
schärfen<br />
Marktauftritt<br />
an dem zahlreiche Wiener Standorte der Gesellschaften <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH<br />
und <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH konzentriert werden sollen. Das Projekt wird gemeinsam mit<br />
dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau-Konzern bis Ende 2009 umgesetzt. Mit der Realisierung des Standortkonzepts<br />
wird die Wartung der neuen Züge wie railjet, Talent und Desiro optimal vorbereitet. Durch dieses<br />
Projekt können die strukturellen Anlagenkosten der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH um jährlich<br />
10 Mio. EUR gesenkt werden, die benötigten Flächen um 20%.<br />
Neue Vertriebsstruktur verbessert Kundennähe<br />
Die Neustrukturierung des Vertriebsressorts wurde Anfang Oktober 2008 durch den Aufsichtsrat der<br />
Rail Cargo Austria AG genehmigt. Die neu geschaffenen Querschnittsfunktionen Business Development,<br />
Order Fulfillment und Customer Service sowie Partnervertrieb (Multichannel Marketing) sollen die<br />
Wachstumsstrategie der ergebnisverantwortlichen Geschäftsfelder bestmöglich unterstützen. Aufgabe<br />
von Business Development ist es, neue Kunden zu gewinnen, neue Lösungen zu entwickeln und bestehende<br />
Kundenbeziehungen zu intensivieren. Um den Verkauf von Lösungen für spezifische Kundenanforderungen<br />
zu forcieren, wurde das Projekt „Solution Sellings“ gestartet. Zusätzlich sollen durch die<br />
Markt- und Mitbewerbsbeobachtung Innovationen angeregt und der Modalsplit aus gebaut werden. Die<br />
neue Einheit Order Fulfillment und Customer Service ist für die Sicherstellung einer optimalen Servicequalität<br />
verantwortlich. Prozess- und Systemoptimierungen führen zu höherer Effektivität und Effizienz<br />
in allen Kundenprozessen. Durch eine Analyse der Kundenzufriedenheit sowie das Beschwerdemanagement<br />
sollen Maßnahmen zum Ausbau bestehender Geschäfte und zur Rückgewinnung von Kunden<br />
entwickelt werden. Neben den bestehenden Vertriebskanälen wird mit der neuen Querschnittsfunktion<br />
Partnervertrieb eine direkt an den Vorstand der Rail Cargo Austria AG berichtende Vertriebseinheit geschaffen,<br />
die länderübergreifend in nahezu allen Geschäftsbereichen aktiv sein wird.<br />
Zertifizierte Qualität und Sicherheit<br />
Aufgrund des positiven Ergebnisses der externen Auditierungen erhielt der Rail Cargo Austria Konzern<br />
im Dezember 2008 erneut die Bescheinigung über die Normkonformität seiner Managementsysteme<br />
und ist nach den international gültigen Normen OHSAS 18001:2007 (Arbeitssicherheit/<br />
Gesundheitsschutz), VDA 6.2:2004 (Qualität im Automobilbereich), ISO 14001:2004 (Umwelt) und der<br />
neuen ISO 9001:2008 (Qualität) zertifiziert. Erstmalig wurde das betriebliche Sicherheitsmanagementsystem<br />
gemäß §39 Eisenbahngesetz extern auditiert. Das neue Zertifikat dient auch als Nachweis<br />
gegenüber dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie zur Verlängerung der<br />
Sicherheitsbescheinigung.
Internationalisierung<br />
Marktführer in Süd- und<br />
Südosteuropa<br />
Die Liberalisierung des innergemeinschaftlichen<br />
Güterverkehrs hat die Transport- und <strong>Logistik</strong>branche<br />
während der letzten Jahre grundlegend<br />
beeinflusst. Einerseits kam es zu vermehrter<br />
Kooperation, um im geöffneten Markt bestehen<br />
zu können, anderseits verschärfte sich der<br />
Wettbewerb. Trotz der geänderten Rahmenbe<br />
dingungen ist der Rail Cargo Austria Konzern<br />
in den letzten Jahren beachtlich gewachsen.<br />
Beliefen sich die Gesamterträge im Geschäftsjahr<br />
2005 auf knapp 2 Mrd. EUR, beträgt der Vergleichswert für 2008 bereits 2,5 Mrd. EUR, was einer<br />
Steigerung um ein Viertel entspricht. Gleichzeitig erfolgte ein kontinuierlicher Ausbau der Marktstellung<br />
in Europa. Nach dem Erwerb von MÁV Cargo ist der Rail Cargo Austria Konzern die Nummer<br />
3 in Europa und Marktführer bei schienengebundenen <strong>Logistik</strong>leistungen im Kernmarkt Süd- und<br />
Südosteuropa.<br />
Dreistufiges Internationalisierungskonzept<br />
Diese Marktführerschaft ist jedoch nicht ausschließlich auf den Kauf von MÁV Cargo zurückzuführen,<br />
sondern vielmehr das Ergebnis eines dreistufigen strategischen Konzepts, das bereits vor Jahren mit<br />
gezielten Partnerschaften und Akquisitionen in den Kernmärkten den Anfang genommen hat. Der<br />
Aufbau von Produktionsplattformen wie beispielsweise San Stino in Norditalien bildete den nächsten<br />
Schritt. Aktuell wird die Produktionsstrategie gezielt umgesetzt (Kauf des Eisenbahnverkehrs unternehmens<br />
LINEA etc.). Damit konn-<br />
te der Rail Cargo Austria Konzern<br />
selbstständig, ohne Partner, seinen<br />
KundInnen Leistungen auch im benach<br />
barten Ausland in gewohnter<br />
Qualität an<strong>bieten</strong>. Aktuell steht<br />
der Rail Cargo Austria Konzern vor<br />
dem Übergang in die nächste Phase<br />
– die Netzwerk-Konsolidierung.<br />
Es wird erwartet, dass nach einer<br />
Markt konsolidierung in Europa nur<br />
wenige große <strong>Logistik</strong> dienstleister<br />
als überregionale Anbieter ver bleiben<br />
werden.<br />
Die Güterbahnen Südosteuropas 2007<br />
Verkehrsleistung und beförderte Güter im Vergleich<br />
Beförderte Güter in 1.000 Tonnen Verkehrsleistung in Mio. km<br />
141,0<br />
28,2<br />
RCA/MÁV Cargo CFR Marfa TCDD BDZ SZ<br />
Schon jetzt werden rund drei Viertel aller Transporte des Rail Cargo Austria Konzerns grenzüberschreitend<br />
abgewickelt. Alle Geschäftsbereiche sind international tätig: Im Kombinierten Verkehr<br />
und im konventionellen Wagenladungsverkehr ist Rail Cargo Austria – unterstützt durch das dichte<br />
Speditionsnetzwerk in ganz Europa – traditionell stark vertreten. Durch Kooperationen mit starken<br />
Partnern etabliert sich auch der Bereich Kontraktlogistik vermehrt auf den <strong>internationale</strong>n Märkten.<br />
49,6<br />
10,2<br />
20,8 9,7<br />
20,2<br />
4,7<br />
17,6 3,6<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
Liberalisierung des<br />
Güterverkehrs<br />
veränderte die Branche<br />
Konsequente<br />
Realisierung der<br />
Wachstumsstrategie<br />
13
14<br />
Synergien fördern<br />
europäische<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
Gemeinsam sind<br />
Rail Cargo Austria und<br />
MÁV Cargo Marktführer<br />
in Südosteuropa<br />
Rail Cargo Austria und MÁV Cargo<br />
Einen Meilenstein bei der Internationalisierungsstrategie stellt die Akquisition der ungarischen Güterbahn<br />
MÁV Cargo dar. Gemeinsam sind die beiden Bahngesellschaften mit 11.575 MitarbeiterInnen<br />
und rund 33.000 Güterwagen Marktführer in Süd- und Südosteuropa. In Zukunft wird es möglich<br />
sein, die Abwicklung des Güterverkehrs zwischen den unterschiedlichen Zugsystemen West- und<br />
Südosteuropas und den GUS-Staaten noch weiter zu optimieren. Zudem wird MÁV Cargo eine<br />
wesentliche Rolle im Kombinierten Verkehr in den Ländern Südosteuropas einnehmen. Daraus<br />
ergeben sich eine Stärkung der beiden Unternehmen am Donaukorridor sowie eine durchgehende<br />
Verbindung nicht nur in die Ukraine, sondern bis zum Schwarzen Meer und auf den Balkan. Auch im<br />
Wagenmanagement wird gemeinsam eine zentrale Rolle in Mittel- und Südosteuropa eingenommen.<br />
Záhony an der ungarisch-ukrainischen Grenze ist eine wichtige Umladestelle von Breit- auf Normalspur.<br />
Über diese Umladestelle sollen die Verkehre nach Italien, Frankreich und die Schweiz gesteigert<br />
werden. Der Aufbau eines Netzes von <strong>Logistik</strong>-Centern und Terminalstandorten in den CEE-Ländern,<br />
die gemeinsame Nutzung und der optimierte Einsatz des rollenden Materials werden dazu beitragen,<br />
Kundenbedürfnisse noch besser erfüllen zu können. Sichergestellt werden diese Synergien durch das<br />
im Berichtsjahr vorbereitete Programm „Joining Forces“, das sich in mehrere Teilprojekte gliedert und<br />
zügig umgesetzt werden wird.<br />
MÁV Cargo und Rail Cargo Austria im Überblick<br />
MÁV Cargo Gruppe Rail Cargo Austria AG<br />
Beförderte Tonnen 2008 41,9 Mio. Tonnen 98,5 Mio. Tonnen<br />
Umsatzerlöse 2008 88,0 Mrd. HUF / 330 Mio. EUR 1 2.474,8 Mio. EUR<br />
Stärkste Branchen Rohstoffe (Erz, Metall, Kohle), Rohstoffe, Stahl, Holz,<br />
Chemie Kombinierter Verkehr<br />
MitarbeiterInnen 3.791 7.784<br />
(inkl. Beteiligungen, Stand 2008) (inkl. Beteiligungen, Stand 2008)<br />
1 EZB-Umrechnungskurs per 31.12.2008: 1 EUR = 266,70 HUF
Die Akquisition im Zeitverlauf<br />
Die ungarischen Staatsbahnen MÁV Zrt. haben am 29. Mai 2007 ein öffentliches Bieterverfahren<br />
mit zwei Bieterrunden für den Verkauf aller Aktien ihrer 100%igen Tochtergesellschaft für Bahngüterverkehr<br />
MÁV Cargo ausgeschrieben. MÁV Zrt. hat am 27. November 2007 die Angebote<br />
bewertet: Rail Cargo Austria hat im Konsortium mit GySEV Zrt. mit dem Angebot in Höhe von<br />
rd. 102,5 Mrd. Forint (rd. 400 Mio. EUR) die Ausschreibung gewonnen. Am 2. Jänner 2008 wurde der<br />
Privatisierungsvertrag von MÁV Cargo Zrt. durch die MÁV Zrt. und das Rail Cargo Austria AG – GySEV<br />
Zrt. Konsortium unterzeichnet. Nach eingehender Prüfung hat die EU-Wettbewerbsbehörde am 25.<br />
November 2008 dem Antrag auf Zusammenschluss mit folgenden Auflagen zugestimmt:<br />
- Auflösung des Konsortiums Rail Cargo Austria/Raaberbahn<br />
- Auflösung der Beteiligung der Speditions Holding an der Raaberbahn<br />
- Änderung der Beteiligungsstruktur an den Speditionen<br />
Rail Cargo Austria AG wird all diese Auflagen erfüllen.<br />
Mit ihren vier Tochtergesellschaften bietet MÁV Cargo ein umfassendes Spektrum an Dienstleistungen<br />
an. Ihre 100%ige Tochtergesellschaft Mávtranssped Kft. tritt als handelsorientiertes,<br />
kunden freundliches Speditionsunternehmen auf. Die MÁV Kombiterminál Kft. wurde durch die Integration<br />
der Eisenbahn- und ROLA-Terminals in ihr Netz zum wichtigsten Anbieter auf dem Gebiet<br />
des Terminalbetriebs am ungarischen Markt. Die zu 60% im Besitz von MÁV Cargo stehende<br />
BILK Kombiterminál Zrt. gilt als führender Terminal im Bereich des Kombinierten Verkehrs in Ungarn<br />
und fungiert als Drehscheibe zwischen Ost- und Westeuropa. Die bereits seit 150 Jahren bestehende<br />
MÁV Tiszavas Kft. ist im Bereich der Reparatur und Modernisierung, aber auch in der Konstruktion<br />
und Herstellung von Eisenbahngüterwagen tätig.<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
MÁV Cargo bietet ein<br />
umfangreiches Portfolio<br />
an Dienstleistungen<br />
Erwerb von MÁV Cargo<br />
für rd. 400 Mio. EUR<br />
15
16<br />
Organe der<br />
Rail Cargo Austria AG<br />
Mitglieder des Vorstandes<br />
KR Friedrich Macher, Prof.<br />
Seit 1.2.2008 Mitglied und seit 13.10.2008 Sprecher des Vorstandes der Rail Cargo Austria AG,<br />
bestellt bis 31.12.2012<br />
Geboren 1952 in Ladendorf, im zweiten Bildungsweg erwarb er Qualifikationen in Betriebswirtschaft,<br />
Industrial-Engineering und Informatik. Von 1968 bis 1973 war er bei der 1. DDSG, 1973<br />
bis 1988 bei der Kirchner-Rhenania-Gruppe unter anderem als Vorstandsdirektor tätig. Von<br />
1989 bis 1995 war er bei Digital Equipment Österreich tätig; ab 1989 Country-Group-Manager<br />
<strong>Logistik</strong>informatik Deutschland/Österreich/Schweiz und später Integrationsmanager für Philips<br />
Data und Digital-Kientzle, 1992 wurde er stellvertretender Generaldirektor und Landeschef. Von<br />
1995 bis 2007 war Macher Leiter der Geschäftsführung der Kühne + Nagel Österreich GmbH<br />
und Vorsitzender des Vorstandes der Kühne + Nagel Österreich AG zuständig für Südosteuropa.<br />
Mit 1.2.2008 wurde er in den Vorstand der Rail Cargo Austria AG berufen.<br />
Verantwortungsbereiche und zusätzliche Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />
- Universalspeditionen, Cargo & <strong>Logistik</strong>, Intermodal, Kontraktlogistik, Stab Marketing/Kommunikation,<br />
Querschnittsfunktionen Partnervertrieb, Business Development und Order Fulfillment/<br />
Customer Service<br />
- Vorsitzender der Geschäftsführung von Speditions Holding GmbH und Express-Interfracht<br />
Internationale Spedition GmbH seit 11/2008<br />
- Mitglied des Vorstandes von MÁV Cargo seit 12/2008<br />
Externe Funktionen:<br />
- Mitglied der Ausschüsse für Gesellschafts- und Bildungspolitik der Vereinigung österreichischer<br />
Industrieller<br />
- Gründungs- und Ehrenpräsident der Bundesvereinigung <strong>Logistik</strong> Österreich<br />
- Ehrenvorsitzender des <strong>Wir</strong>tschaftsforums der Führungskräfte<br />
- Präsident der Austrian Foundation for Quality Management<br />
- Gastprofessor an der Donau Universität Krems<br />
- Lehrbeauftragter an der <strong>Wir</strong>tschaftsuniversität Wien und am Management Center Innsbruck<br />
Dr. Günther Riessland<br />
Mitglied des Vorstandes der Rail Cargo Austria AG seit 1.1.2008, bestellt bis 31.12.2011<br />
Geboren 1952 in Wien, Doktor der Handelswissenschaften und Absolvent der Diplomatischen<br />
Akademie Wien. 1976 startete er seinen beruflichen Werdegang in der Konzernrevision von<br />
Unilever Austria GmbH, wenige Jahre später wurde er Finanzdirektor der Niederlassung in<br />
Dublin. 1985 bis 1987 war er Finanzdirektor bei der Werbeagentur Lintas, kehrte 1988 zu<br />
Unilever Austria zurück und war nach mehreren beruflichen Stationen im Unternehmen ab 1993<br />
Vorstandsdirektor für Finanzen und <strong>Logistik</strong> der Unilever Austria GmbH. Mit 1.1.2008 wurde er<br />
in den Vorstand der Rail Cargo Austria AG bestellt.<br />
Verantwortungsbereiche im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />
- Finanzen, Stab Personaladministration/Managementsysteme
Ferdinand Schmidt<br />
Mitglied des Vorstandes der Rail Cargo Austria AG seit 1.10.2004, bestellt bis 31.12.2010<br />
Geboren 1951 in Nickelsdorf, Studium an der <strong>Wir</strong>tschaftsuniversität Wien. Seine berufliche Laufbahn<br />
begann bei Austrian Airlines. Er war dort mehr als 12 Jahre im Bereich Budgetierung und<br />
Controlling tätig, zuletzt als Abteilungsleiter. Danach wechselte er als Vice President mit Verantwortung<br />
für Planung, Pricing und Revenuemanagement ins Marketing. 1993 übernahm er als<br />
Senior Vice President die Verantwortung für Human Resources. Ab 1997 Leitung des Bereiches<br />
Netzmanagement. Danach CEO bei Lauda Air. 2001 wechselte er in den Vorstand der <strong>ÖBB</strong>, wo<br />
er für die Absatzbereiche Personen- und Güterverkehr zuständig war.<br />
Mit 1.10.2004 wurde er in den Vorstand der Rail Cargo Austria AG bestellt.<br />
Verantwortungsbereiche im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />
- Transportmanagement, Stab Einkaufsmanagement, Stab Recht<br />
- AR-Vorsitzender TS GmbH<br />
- AR-Vorsitzender-Stellvertreter TR GmbH<br />
- Mitglied des Vorstandes von MÁV Cargo<br />
Externe Funktionen:<br />
- Vorsitzender des Forums Güterverkehr des <strong>internationale</strong>n Eisenbahnverbandes UIC<br />
- Vorsitzender des High Level Freight Meetings der Europäischen Güterbahnen<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
- DI Horst Pöchhacker, Vorsitzender (seit 29.5.2007, Vorsitzender seit 26.6.2007)<br />
- KR Franz Rauch, Stellvertreter des Vorsitzenden<br />
(seit 31.4.2004, Stellvertreter des Vorsitzenden seit 26.6.2007)<br />
- KR Kurt Eder (seit 14.4.2008)<br />
- Mag. Herbert Kaufmann (seit 29.5.2007)<br />
- Dr. Siegfried Meysel (seit 29.5.2007)<br />
- KR Gustav Poschalko (seit 14.4.2008)<br />
- Mag. Dr. Karl Sevelda (seit 29.5.2007)<br />
- Werner Harrer 1 (seit 17.5.2004)<br />
- Mag. Bernhard Moser 1 (seit 15.4.2008)<br />
- Bernhard Mühlbacher 1 (seit 4.7.2005)<br />
- Norbert Rothbart 1 (seit 23.9.2004)<br />
1 Belegschaftsvertreter<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
17
18<br />
Marktführer in Süd-<br />
und Südosteuropa<br />
Flexible Lok- und<br />
Waggonflotten für<br />
den Einsatz in unterschiedlichen<br />
Branchen<br />
Neue Wartungsverträge<br />
Aufstockung der<br />
Wagenflotte auf über<br />
19.000 Waggons<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Abschluss der Akquisition von MÁV Cargo<br />
Durch den Erwerb von MÁV Cargo für rd. 400 Mio. EUR im Dezember 2008 wurde der Rail Cargo<br />
Austria Konzern einer der größten <strong>Logistik</strong>anbieter Europas und Marktführer in Süd- und Südosteuropa.<br />
Gemeinsam zählen die beiden Unternehmen per Jahresende 2008 11.575 Mitarbeiter sowie rd. 33.000<br />
Güterwagen und verfügen über lange Ost-West-Korridore. Die Abwicklung des Güterverkehrs<br />
zwischen den unterschiedlichen Zugsystemen West- und Südosteuropas und den GUS-Staaten kann<br />
zukünftig optimiert werden, und die MÁV Cargo wird ihre Position im Kombinierten Verkehr in den<br />
Ländern Südosteuropas ausbauen können. Daraus ergeben sich eine Stärkung der beiden Unternehmen<br />
am Donaukorridor sowie eine durchgehende Verbindung nicht nur in die Ukraine, sondern bis<br />
zum Schwarzen Meer und auf den Balkan. Details zur Internationalisierung finden Sie ab Seite 13.<br />
<strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH wartet slowenische TAURUS-Loks<br />
Im Rahmen der Internationalisierungsstrategie konnte 2008 ein weiterer Erfolg verbucht werden –<br />
der Abschluss eines Wartungsvertrags mit der Slowenischen Bahn (SZ) über die Instandhaltung der<br />
slowenischen TAURUS-Flotte für sieben Jahre. Erweitert wurde der bestehende Wartungsvertrag für<br />
TAURUS-Lokomotiven der Raab-Ödenburger Eisenbahn (GySEV) um Heavy-Maintenance-Leistungen.<br />
Kauf 5.000 neuer Güterwagen bis 2011<br />
Bis 2011 soll das größte Waggonbeschaffungsprogramm in der Geschichte des Rail Cargo Austria<br />
Konzerns mit mehr als 5.000 neuen Güterwagen abgeschlossen werden. 2.000 Güterwagen wurden<br />
bereits im Berichtsjahr in Betrieb genommen. Die Wagenflotte wurde damit alleine im Vorjahr um<br />
rd. 10% auf über 19.000 Waggons erhöht, um bestehende Engpässe abzubauen und um am Aufschwung<br />
nach der aktuellen <strong>Wir</strong>tschaftskrise partizipieren zu können. Den KundInnen kann neues,<br />
besseres Wagenmaterial zur Verfügung gestellt werden, aufgrund der flexiblen Bauweise können die<br />
Waggons in mehreren Branchen eingesetzt und damit die Abläufe weiter vereinfacht werden.
Auf der Schiene bis nach China<br />
Im Oktober wurde ein Containerzug von und nach China Realität – die rd. 11.000 km lange Strecke<br />
legt der Containerzug in nur 20 Tagen zurück und bedient dabei eine Vielzahl von Destinationen.<br />
Diese Verbindung stellt eine sinnvolle Alternative gegenüber dem deutlich längeren Seeweg dar.<br />
Dank RFID (Radio Frequency Identification) können KundInnen jederzeit den Standort ihrer Fracht<br />
lokalisieren. Neu entwickelt wurde auch das Dokumentationssystem, das auf einem einzigen elektronisch<br />
erstellten Dokument in drei Sprachen basiert und eine hohe Flexibilität sicherstellt. Als Operator<br />
für den österreichischen Teil der Reise übernimmt die Intercontainer Austria, eine Tochter der Rail<br />
Cargo Austria AG, wichtige Aufgaben wie Fahrplangestaltung, Überwachung, Disposition und den<br />
Kundenkontakt in Österreich.<br />
Hohe Kundenzufriedenheit<br />
Die Analyse zur Messung der Kundenzufriedenheit wurde im Berichtsjahr grundlegend weiterentwickelt,<br />
um die Wünsche der Kunden individueller abfragen und bestmöglich umsetzen zu können.<br />
Ein externes Marktforschungsinstitut befragte per Zufallsprinzip Geschäftspartner telefonisch<br />
zu den Leistungsangeboten und Services des Rail Cargo Austria Konzerns. Das Ergebnis stellt allen<br />
Geschäftsbereichen ein gutes Zeugnis hinsichtlich Kundenzufriedenheit aus. Mehr als 80% der<br />
KundInnen bewerteten das Produkt- und Leistungsangebot mit Sehr gut und Gut. Auf besonders<br />
kritische Kundenrückmeldungen wurde noch während der laufenden Befragung reagiert.<br />
Gemeinsamer Erfolg auf der Schiene<br />
Die neu eingerichtete Querschnittsfunktion Partnervertrieb ist ein wichtiger Bestandteil der 2008<br />
gestarteten Vertriebsoffensive des Rail Cargo Austria Konzerns. Als neutrale Plattform für den Schienengüterverkehr<br />
soll der eigenständige Vertriebskanal gemeinsam mit anderen <strong>Logistik</strong>dienstleistern<br />
und Speditionen den Schienen güterverkehr<br />
fördern. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten:<br />
Der Spediteur kann seine Güter<br />
schnell, sicher und um welt freundlich auf<br />
der Schiene trans portieren, während seine<br />
LKW in der Zwischenzeit andere Aufgaben<br />
wahrnehmen können. Der Rail Cargo Austria<br />
Konzern kann sein Aufkommen steigern und<br />
erfüllt damit auch den politischen Wunsch<br />
mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene<br />
zu verlagern.<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
Alternative zum längeren<br />
Seeweg<br />
Positive Bewertung<br />
durch KundInnen<br />
Neue Partnerschaften<br />
fördern Schienenverkehr<br />
19
20<br />
Wein fährt Bahn<br />
Hohe Fahrzeugverfügbarkeit<br />
Ausweitung des<br />
ROLA-Angebotes<br />
Innovative Transportlösungen<br />
Seit März 2008 wird im Geschäftsbereich Kontraktlogistik ein neues Produkt angeboten – das Weinpaket<br />
als Verpackungseinheit in drei Größen. Es bietet den KundInnen den Vorteil, dass in der Phase<br />
„Verpackung und Versand“ ein zusätzlicher Arbeitsschritt abgenommen wird. Die KundInnen müssen<br />
sich auch nicht mehr um die Beschaffung des Verpackungsmaterials kümmern; die Kartons werden<br />
zu Eigenkosten bereitgestellt.<br />
Optimierungsmaßnahmen im Pharmalager<br />
Um den hohen Qualitätsanforderungen des <strong>internationale</strong>n Pharmamarkts noch besser gerecht zu<br />
werden, wurde 2008 mit der Optimierung im Pharmalager Wels begonnen. Ab April 2008 wurde das<br />
neue Kühllager (Temperaturbereich 2–8°C) mit 800 Palettenstellplätzen im <strong>Logistik</strong>-Center Wels für<br />
temperaturempfindliche medizinische Produkte inklusive Notstromversorgung in Betrieb genommen.<br />
UEFA EURO 2008 TM<br />
Die gründliche Vorbereitung der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH auf die UEFA EURO 2008 TM hat<br />
wesent lich dazu beigetragen, das enorme Verkehrsaufkommen während des Fußball-Großereignisses<br />
im Juni 2008 reibungslos zu bewältigen. Über 400 Revisionen wurden zeitlich vorgezogen und sorgten<br />
in Verbindung mit vorausschauender Personalplanung für eine maximale Fahrzeugverfügbarkeit.<br />
Nicht nur die Beförderung der Fußballfans, sondern auch die Getränkelogistik wurde von den <strong>ÖBB</strong><br />
durchgeführt. Der Bereich Kontraktlogistik des Rail Cargo Austria Konzerns stellte während der UEFA<br />
EURO 2008 TM die Getränkelogistik in den vier Fanzonen Wien, Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck<br />
sicher. In Kooperation mit Coca Cola und Carlsberg Bier wurde die lückenlose Disposition mit den<br />
Spezialisten des Kraftwagengüterverkehres umgesetzt.<br />
Lehrlingsausbildung im Speditionsgeschäft<br />
Mit dem „Gustav Poschalko Lehrlingsfonds“ setzt der Rail Cargo Austria Konzern seit 2008 ein Zeichen<br />
für die nachhaltige Entwicklung und Sicherung von Berufen in der <strong>Logistik</strong>- und Transportbranche.<br />
Künftig werden jedes Jahr Lehrlinge für herausragende Leistungen ausgezeichnet und Preise verliehen,<br />
um die Qualifikation von Nachwuchskräften zu fördern. Gewidmet ist der Lehrlingsfonds dem<br />
nunmehrigen Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG KR Gustav Poschalko. Die berufliche Förderung von Lehrlingen<br />
und die Begeisterung von jungen Menschen für die <strong>internationale</strong> Speditionswelt waren ihm<br />
während seiner Tätigkeit als Vorstand der Rail Cargo Austria AG ein großes Anliegen. Die Möglichkeit<br />
zur speziellen Lehrlingsausbildung im Güterverkehr geht wesentlich auf seine Initiative zurück.<br />
Rekordergebnis auf der Rollenden Landstraße<br />
Auf dem Brenner war 2008 erstmals seit mehreren Jahren ein Rückgang im Straßengüterverkehr zu<br />
verzeichnen, mitverantwortlich dafür war auch das verbesserte Angebot der Rollenden Landstraße<br />
(ROLA). Im Dezember 2008 wurde der 200.000. LKW auf der ROLA über den Brenner transportiert; in<br />
Summe konnte das Aufkommen im Jahr 2008 um 30,4% gesteigert werden. Als Konsequenz des sektoralen<br />
Fahrverbots für weitere Massengüter wie Stahl auf der A12 zwischen Wörgl und Innsbruck wird<br />
für 2009 eine weitere Steigerung auf bis zu 300.000 LKW auf der Schiene erwartet. Deshalb weitet
der Rail Cargo Austria Konzern sein Angebot aus: Die Zugpaare zwischen Wörgl und Brenner werden<br />
stufenweise von 19 auf 24 aufgestockt, zwischen Trient und Wörgl sollen sechs statt fünf Zugpaare<br />
verkehren; vier bedienen die Strecke Trient – Regensburg.<br />
Hohes Transportaufkommen im Agrarbereich<br />
Für die österreichischen Rübenbauern war 2008 eines der besten Erntejahre. Innerhalb von vier<br />
Monaten bewältigte der Rail Cargo Austria Konzern in ca. 35.000 Wagen das Rekordvolumen von<br />
1,6 Millionen Tonnen Rüben und hält damit einen Marktanteil von über 50% am Rübentransportaufkommen<br />
in Österreich.<br />
Modernität auf höchstem Niveau für Stahlcoils<br />
Erstmals stehen dem Rail Cargo Austria Konzern mehr als 1.300 Shimmns-Wagen für den Stahltransport<br />
zur Verfügung. 400 Wagen sind langfristig von der ERR (European Rail Rent) angemietet.<br />
Seit dem vierten Quartal 2008 verfügt der Konzern auch über den Shimmns-ttu als modernsten<br />
Transportwagen für Stahlcoils. Die stufenlos verstellbaren Festlegearme mit selbsthemmendem Feststellrad<br />
sowie die kondenswasserabsorbierende Plane tragen wesentlich zur Transportqualität von<br />
Stahlcoils bei.<br />
220.000 Tonnen Kies auf der Schiene<br />
TransportBeton, ein Unternehmen der Asamer Gruppe, eröffnete im Oktober 2008 eine neue<br />
Anschlussbahn einschließlich Entladeanlage in Wien Erdberg und spart damit 18.000 LKW-Fahrten<br />
jährlich ein. 220.000 Tonnen Kies pro Jahr werden mit der Bahn direkt aus dem Kieswerk in Schönkirchen,<br />
Niederösterreich ins Betonwerk transportiert. Das dazu benötigte rollende Material (Lok und<br />
Waggons) wird vom Rail Cargo Austria Konzern zur Verfügung gestellt. Im Werk Erdberg sorgt das<br />
geschulte Personal für eine reibungslose Kiesentladung. Aufgrund der enormen Förderleis tung der<br />
Entladeanlage von 900 Tonnen/Stunde werden für rd. 1.100 Tonnen Kies pro Zug nur ca. zwei Stunden<br />
benötigt.<br />
Für eine Vielzahl weiterer Unternehmen entwickelt der Rail Cargo Austria Konzern maßgeschneiderte<br />
Lösungen. Beispielsweise werden im oberen Lavanttal monatlich bis zu 140.000 Tonnen<br />
Holz- und Papierprodukte umweltfreundlich auf der Schiene transportiert. Im Juli wurden nach<br />
Modernste Stahlwaggons<br />
Europas<br />
RCA – zuverlässiger<br />
Partner<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
Umweltfreundlicher<br />
Transport auf<br />
der Schiene spart<br />
LKW-Fahrten<br />
21
22<br />
Neue <strong>Logistik</strong>drehscheibe<br />
Maßgeschneiderte<br />
Lösungen für die unterschiedlichsten<br />
Branchen<br />
RCA goes Europe<br />
einem Probe betrieb sämtliche Verschubaufgaben im Werksgelände des Papierherstellers Mondi<br />
in Frantschach über nommen; täglich stehen zwei Verschubloks mit dem erforderlichen Verschubpersonal<br />
im Einsatz.<br />
Neuer Containerterminal Wien-Freudenau<br />
Im September 2008 wurde der neu errichtete Güterterminal Freudenau eröffnet. Mit dem Lückenschluss<br />
zwischen Donauufer- und Donauländebahn sowie dem Aus- und Neubau des Güterhafens<br />
Freudenau entsteht eine zentrale <strong>Logistik</strong> drehscheibe in Mitteleuropa, die zu einer noch stär keren<br />
Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene beitragen wird. Der neue, vier gleisige Güterumschlagplatz<br />
ist mit zusätz lichen Container-Stellplätzen, einem ausge klü gel ten Ver kehrsleitsystem und einer<br />
durch gängi gen Gleisverbindung ausgestattet.<br />
Das Groß projekt mit einem Investitionsvolumen<br />
von rd. 122 Mio. EUR ermöglicht nun die<br />
Einfahrt mit elektrisch betriebenen Loks; herkömmliche<br />
Verschub bewegungen können<br />
ein gespart werden und bringen für den Containerumschlagplatz<br />
große öko nomische und<br />
ökologische Vorteile. Auf 650 m Länge werden<br />
zwei neue Portalkräne für einen optimalen<br />
Umschlag zwischen Straße und Schiene<br />
sorgen.<br />
Internationalisierung im Transportmanagement<br />
Ganz im Zeichen der fortgesetzten Internationalisierung des eigenen Produktionssystems stand das<br />
Berichtsjahr beim Transportmanagement. Für die <strong>internationale</strong> Produktion hat der Rail Cargo Austria<br />
Konzern Sicherheitsbescheinigungen in Slowenien und Rumänien erhalten und eigene Betriebsstellen<br />
aufgebaut; die erforderlichen Schritte für Bescheinigungen in drei weiteren Ländern wurden eingeleitet.<br />
Mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an dem italienischen Eisenbahnverkehrs unternehmen<br />
LINEA S.p.A. konnte die Voraussetzung für den Marktauftritt in Italien als Gesamt logistik anbieter<br />
hergestellt werden. Gleichzeitig wird die <strong>internationale</strong> Zusammenarbeit im Ein zel wagen verkehr mit<br />
Partnerbahnen weiterentwickelt.
Unternehmensstrategie<br />
Die KundInnen im Fokus<br />
Alle strategischen Überlegungen und Handlungen des Rail Cargo Austria Konzerns dienen dem Ziel,<br />
den KundInnen optimale <strong>Logistik</strong>dienstleistungen zu marktgerechten Preisen an<strong>bieten</strong> zu können.<br />
Umweltschutzaspekte gewinnen bei <strong>Logistik</strong>dienstleistungen dank einer breiten Sensibilisierung laufend<br />
an Bedeutung („green logistics“), Rail Cargo Austria überzeugt auch in diesen Fragestellungen<br />
mit einem Portfolio. Als Folge der Ende 2008 einsetzenden <strong>Wir</strong>tschaftskrise gingen die Industrieproduktion<br />
und damit auch die Nachfrage nach <strong>Logistik</strong>leistungen weltweit markant zurück. Der Rail<br />
Cargo Austria Konzern bereitete schon im Herbst 2008 im Rahmen des Maßnahmenpaketes „Krise<br />
als wirtschaftliche Chance“ Strukturverbesserungen und Aktivitäten zur Marktbearbeitung für das<br />
Jahr 2009 vor.<br />
Synergien mit MÁV Cargo<br />
Um das Potenzial, das sich aus dem Zusammenschluss<br />
mit der ungarischen MÁV Cargo<br />
(Details siehe ab Seite 14) ergibt, voll auszuschöpfen,<br />
wurde mit „Joining Forces“ ein<br />
breit an gelegtes Programm zur Integration<br />
und Abstimmung der Prozesse gestartet. MÁV<br />
Cargo wird als weitgehend eigenständiges<br />
Unternehmen, aber marketing- und produktionsstrategisch<br />
integriertes Geschäftsfeld<br />
unter dem Dach der Rail Cargo Austria AG<br />
agieren. Dieser Zusammenschluss ist von weitreichender<br />
strategischer Bedeutung, denn die<br />
österreichische <strong>Wir</strong>tschaft ist eng mit jener Ungarns verwoben – Rail Cargo Austria kann an diesem<br />
Leistungsaustausch nun stärker partizipieren. Die Korridore des Rail Cargo Austria Konzerns<br />
wurden deutlich verlängert, wodurch die Produktion von Zugleistungen vereinfacht und die Marktposition<br />
gestärkt wird. Zudem werden die Grenzaufenthalte und damit die Gesamtfahrzeiten<br />
zwischen Österreich und Ungarn verkürzt, die Laufüberwachung und die Flexibilität beim rollenden<br />
Material können verbessert werden.<br />
Die zunehmende Internationalisierung steht auch 2009 im Fokus des Rail Cargo Austria Konzerns.<br />
Angestrebt werden der Aufbau weiterer Produktionsplattformen im benachbarten Ausland bzw.<br />
gezielte Akquisitionen und Kooperationen.<br />
Verlängerung der Wertschöpfungskette<br />
Um in dem überaus dynamischen Marktumfeld erfolgreich bestehen zu können, analysiert der Rail<br />
Cargo Austria Konzern regelmäßig sein <strong>Logistik</strong>angebot und passt es laufend an. Die aktuelle strategische<br />
Stoßrichtung fokussiert die Weiterentwicklung von einem Second-Party-Logistics- Anbieter<br />
(2PL) zu einem Third- und Fourth-Party-Logistics-Anbieter (3PL, 4PL). In der ersten Stufe dieser<br />
Wertschöpfungs kette (2PL) werden <strong>Logistik</strong>dienstleistungen für die KundInnen erbracht. In der<br />
nächsten Stufe (3PL) wird der gesamte Transport, aber auch die Lagerung und zusätzliche Dienstleistungen<br />
wie Verzollung und Entsorgung integriert in einem Gesamtsystem erstellt. In der vierten Stufe<br />
(4PL) werden für die KundInnen sämtliche <strong>Logistik</strong>abläufe und eine Integration des Portfolios anderer<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
Krise als wirtschaftliche<br />
Chance<br />
Projekte zur Hebung<br />
interner Synergien<br />
Alle <strong>Logistik</strong>leistungen<br />
aus einer Hand<br />
23
24<br />
Neue Vertriebsstruktur<br />
Vertriebs- und<br />
Produktionsoffensive<br />
zur Fortsetzung des<br />
Wachstumskurses<br />
Steigerung der<br />
Kundenzufriedenheit<br />
2PL und 3PL erledigt. Mit dieser schrittweisen Ausdehnung der Wertschöpfungskette kann Rail Cargo<br />
Austria das vorhandene <strong>Logistik</strong>-Know-how optimal ausschöpfen. Die KundInnen profitieren von der<br />
gänzlichen Auslagerung durch Kostentransparenz und können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.<br />
Gewinnung von Marktanteilen durch Vertriebsoffensive<br />
Durch die umfassende Neustrukturierung des Vertriebsressorts im Berichtsjahr soll die Wachstumsstrategie<br />
weiter forciert werden. Mit der neuen Division Partnervertrieb wird eine länderübergreifende<br />
Vertriebseinheit geschaffen, die Querschnittsfunktion Order Fulfillment und Customer Service<br />
sorgt für eine ständig optimierte Servicequalität, und der Bereich Business Development ist neben<br />
der Betreuung bestehender KundInnen auch für die Neukundengewinnung zuständig. Details dazu<br />
finden Sie auf Seite 12.<br />
Steigerung der Produktivität und Qualität<br />
Mit der im Geschäftsjahr 2008 initiierten Produktionsoffensive werden neben einer Flexibilisierung<br />
und Steigerung der Effizienz auch gleichzeitig Qualitätsverbesserungen an gestrebt. Die Marktbearbeitung<br />
erfolgt durch direkte Kundenbedienung<br />
vor Ort, flächen deckende Präsenz in Österreich<br />
und inter nationale Produktion wie beispielsweise<br />
in Slowenien. Zur Optimierung der<br />
Kosten werden mehrere Maßnahmen gesetzt.<br />
Die Intensivierung der Vertriebszusammenarbeit<br />
zwischen den Speditionen und der RCA<br />
soll schneller als geplant erfolgen, um rasch<br />
Synergien heben zu können. Als Reaktion auf<br />
das geänderte Marktumfeld werden laufende<br />
und geplante Investitionen, wie beispielsweise<br />
in die Waggonflotte oder in die Standortentwicklung<br />
hinsichtlich Dringlichkeit, Risiko und<br />
Einsparungspotenzial überprüft. Mit der spezifischen Marktbearbeitung, raschen Strukturverbesserungen<br />
und der Optimierung von Schnittstellen wird der effiziente Einsatz von Ressourcen und damit<br />
die Profitabilität sichergestellt. Personaleinsparungen, die über den natürlichen Abgang hinausgehen,<br />
sind zurzeit nicht geplant.<br />
Eine Steigerung der Pünktlichkeit im <strong>internationale</strong>n Güterverkehr, eine Verbesserung der Kundeninformation<br />
sowie des Informationsservices im prioritären Güterverkehr, eine höhere Kapazitätsauslastung<br />
und eine Optimierung der Grenzprozesse sollen zu einer deutlichen Verbesserung der Produktionskennzahlen<br />
des Rail Cargo Austria Konzerns führen. Die Kundenzufriedenheit soll zusätzlich<br />
zu verstärktem Key Account Management auch durch die Modernisierung der Wagenflotte und eine<br />
höhere Verfügbarkeit gesteigert werden.
Interview mit dem Vorstand der Rail Cargo Austria AG<br />
Die Vorstandsmitglieder KR Friedrich Macher, Prof., Dr. Günther Riessland und Ferdinand Schmidt<br />
im Gespräch über das Geschäftsjahr 2008 und anstehende Herausforderungen des Rail Cargo<br />
Austria Konzerns.<br />
Wie stark hat die aktuelle <strong>Wir</strong>tschaftskrise den Geschäftsverlauf<br />
des Rail Cargo Austria Konzerns 2008 beeinflusst?<br />
Friedrich Macher: Das abgelaufene Geschäftsjahr war das erfolgreichste in<br />
der Geschichte von Rail Cargo Austria – gemessen an den beförderten Tonnen<br />
und den Umsatzerlösen. Beide Rekordwerte wären ohne Eintrübung der<br />
Märkte gegen Jahresende zweifelsfrei noch besser ausgefallen. Die Umsatzerlöse<br />
konnten wir von 2,4 auf 2,5 Mrd. EUR steigern, die Tonnage von<br />
97,0 auf 98,5 Mio. Tonnen. Die ungarische MÁV Cargo ist hier noch gar nicht<br />
enthalten, wir sprechen hier also von organischem Wachstum. Bis September<br />
entwickelten sich alle Geschäftsfelder positiv, im Oktober und November war<br />
bereits eine Stagnation festzustellen, die schließlich in einem sehr schwachen<br />
Dezember mit einem Rückgang der beförder-<br />
ten Tonnen von rund 5% mündete. Während<br />
im konventionellen Wagenladungsverkehr am<br />
Jahresende die Stahl- und die Automotive-<br />
Branche aufgrund der globalen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung stark zurückgingen, konnten<br />
in den Sparten Chemie und Agrar das ganze<br />
Jahr überdurchschnittlich gute Ergebnisse ein-<br />
„2008 war das<br />
erfolgreichste Jahr<br />
in der Geschichte<br />
von RCA.“<br />
Friedrich Macher<br />
gefahren werden. In der Kontraktlogistik, dem Transport und der Lagerung von Stückgütern,<br />
konnten wir mit einer Steigerung um 11,2% das beste Ergebnis seit Bestehen dieses Unternehmensbereichs<br />
erzielen – und das trotz massiven Wettbewerbs. Im Kombinierten Verkehr<br />
konnte mit 12,4% ebenfalls ein zweistelliges Wachstum realisiert werden. Mitverantwortlich<br />
dafür war die Rollende Landstraße, die mit 330.000 beförderten LKW auch einen Höchstwert<br />
in der neueren Geschichte der ÖKOMBI erreicht hat. In Summe können wir in Anbetracht der<br />
konjunkturellen Rahmenbedingungen mit dem Geschäftsjahr 2008 mehr als zufrieden sein,<br />
auch wenn es noch besser hätte laufen können.<br />
Im Dezember wurde der Erwerb von MÁV Cargo abgeschlossen.<br />
Welche Ziele verfolgen Sie in der neuen Konstellation und wie<br />
rechtfertigen Sie den Kaufpreis?<br />
Günther Riessland: Die Fusion mit MÁV Cargo war ein Meilenstein in unserer Südost europa-<br />
Strategie. Nachdem die Akquisition der slowakischen ZSSK Cargo 2006 aus politischen Gründen<br />
nicht zustande gekommen ist, ist der strategische Wert unseres Engagements in Ungarn<br />
enorm. Nicht nur, dass wir mit MÁV Cargo eine Reihe von wertvollen Assets wie einen modernen<br />
Terminal in Budapest, eine Waggonfabrik und rund 13.000 Güterwagen – wovon<br />
2.000 geleast sind – erworben haben. <strong>Wir</strong> haben den ungarischen Marktführer mit einem<br />
sehr breiten Kundenstamm erworben. Und die strategische Bedeutung ist sehr weit reichend:<br />
<strong>Wir</strong> verfügen nun über einen direkten Zugang zur Breitspur in der Ukraine und können<br />
einen langen Ost-West-Korridor an<strong>bieten</strong>, um ein „Umfahren“ unseres <strong>Wir</strong>kungsbereiches<br />
überflüssig zu machen. Ungarn ist für uns ein Sprungbrett für weitere Schritte in andere Zielmärkten<br />
in den Ländern Süd- und Südosteuropas. All diese Punkte sind bei der Beurteilung<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
25
26<br />
„<strong>Wir</strong> stehen in<br />
Europa auf<br />
Augen höhe mit den<br />
großen Logis tikern.“<br />
Günther Riessland<br />
„Wenn <strong>Logistik</strong>lösungen gefragt<br />
sind, haben wir die richtigen<br />
Antworten.“<br />
des Kaufpreises von 102,5 Mrd. HUF oder umgerechnet<br />
rd. 400 Mio. EUR zu berücksichtigen. Auch<br />
der strategische Nachteil, der eingetreten wäre,<br />
hätte ein Mitbewerber den Zuschlag bekommen.<br />
Unsere weiteren Ziele haben wir klar abgesteckt:<br />
<strong>Wir</strong> wollen in Europa auf einer Augenhöhe mit den<br />
großen <strong>Logistik</strong>ern stehen und für unsere KundInnen<br />
gesamtlogistische Lösungen in vollem Serviceumfang<br />
an<strong>bieten</strong>. Unsere Südosteuropa-Strategie, die<br />
wir seit zehn Jahren verfolgen, hat uns zum Spitzenreiter<br />
im schienengebundenen Güterverkehr in unseren Zielmärkten gemacht. Diese Position<br />
wollen wir halten und ausbauen. Ungarn wird ein Tor zu neuen Märkten sein; die unmittelbar<br />
angrenzende Breitspur hat ein großes Wachstumspotenzial, die Märkte in den Nachbar -<br />
ländern ebenso.<br />
Wo steht der Rail Cargo Austria Konzern im europäischen<br />
Vergleich heute und wohin soll er sich entwickeln?<br />
Ferdinand Schmidt: <strong>Wir</strong> sind im <strong>internationale</strong>n Vergleich hervorragend aufgestellt und<br />
werden als gleichwertiger und zuverlässiger Partner akzeptiert. Diese gute Reputation<br />
ist im <strong>internationale</strong>n Schienengüterverkehr sehr wichtig. Rail Cargo Austria ist ein international<br />
agierender <strong>Logistik</strong>dienstleister – zwei Drittel unseres Transportaufkommens<br />
werden grenzüberschreitend abgewickelt. Abhängig vom verwendeten Indikator sind wir<br />
schon Nummer 2 bzw. 3 in Europa. Gemessen an den beförderten Tonnen je Einwohner sind<br />
wir europäischer Spitzenreiter. Unsere Beteiligungen und Töchter bilden ein dichtes Netzwerk<br />
mit dem Fokus Süd- und Südosteuropa. Dieses Netzwerk gilt es bestmöglich zu nutzen und<br />
auszubauen. Dafür müssen wir eigene Produktionsplattformen errichten bzw. mit Partnern<br />
bestehende Plattformen nutzen. Im Laufe des abgelaufenen Geschäftsjahres haben wir in<br />
all unseren Nachbarländern eine Sicherheitsbescheinigung erlangt, d.h. wir dürfen dort als<br />
Verkehrs unternehmen auftreten und eigene Züge fahren. Darüber hinaus haben wir in Italien<br />
ein kleines Verkehrsunternehmen gekauft, um unseren KundInnen noch besseren Service im<br />
wirtschaftsstarken norditalienischen Raum zu <strong>bieten</strong>.<br />
Als unmittelbares Ziel gilt es die Synergien mit MÁV Cargo schnellstmöglich<br />
zu nutzen. Unsere führende Position in den Märkten Süd- und Südosteuropas<br />
müssen wir verteidigen. <strong>Wir</strong> gehen davon aus, dass sich in den nächsten fünf<br />
bis zehn Jahren außer uns vier <strong>Logistik</strong>führer in Europa etablieren werden –<br />
wir wollen und werden einer davon sein. Mit Frankreich und Deutschland in<br />
West- bzw. Nord- und Nordosteuropa sind zwei dieser Netzwerke absehbar.<br />
<strong>Wir</strong> wollen deren Dritter im Bunde sein, der mit Süd- und Südosteuropa ein<br />
wichtiges Netzwerk in der europäischen <strong>Logistik</strong>landschaft beisteuern wird, auch eine Entwicklung<br />
mit Russland. Zu diesem Zeitpunkt sollte es nicht mehr notwendig sein, eigene Plattformen<br />
im Kernmarkt der Mitbewerber aufzubauen, sondern sich gegenseitig die Netzwerke<br />
zur Verfügung zu stellen. Nur so wird der Eisenbahnverkehr auf lange Sicht wettbewerbsfähig<br />
bleiben können.
Welche Aktivitäten setzen Sie, um trotz schärfer werdenden<br />
Wettbewerbs weiter zu wachsen?<br />
Friedrich Macher: <strong>Wir</strong> setzen klare Akzente bei der Vertriebsstrategie. Unter dem Stichwort<br />
Solution Selling <strong>bieten</strong> wir KundInnen <strong>Logistik</strong>lösungen an, die speziell auf deren Bedürfnisse<br />
zugeschnitten sind. Die KundInnen müssen sich voll und ganz auf die Kompetenz und<br />
Leistungsfähigkeit des <strong>Logistik</strong>ers verlassen können – das ist bei uns der Fall. Mit Cross Selling<br />
binden wir bestehende KundInnen, die bislang nur ein Transportsystem von Rail Cargo Austria<br />
genutzt haben, auch in unsere anderen Geschäftsfelder mit ein. Erste Versuche zeigen sich hier<br />
schon sehr erfolgreich. Und wir wollen mit einem noch aktiveren Key Account Management<br />
unseren Anteil am <strong>Logistik</strong>budget der KundInnen erhöhen. Unterstützt werden all diese Maßnahmen<br />
durch eine sehr detaillierte Kundenzufriedenheitsanalyse. Die ersten Ergebnisse sind<br />
durchwegs positiv, aber es gibt auch einige Ansatzpunkte, wo wir besser werden müssen und<br />
wollen. Diese werden wir jetzt Punkt für Punkt gemeinsam mit unseren KundInnen umsetzen.<br />
Wie reagieren Sie auf die Forderungen<br />
Ihrer KundInnen nach mehr und vor<br />
allem modernen Güterwagen?<br />
Ferdinand Schmidt: Seit 2006 läuft das größte<br />
Waggonbeschaffungs programm in der Geschichte<br />
von Rail Cargo Austria. Bis 2011 investieren wir rund<br />
400 Mio. EUR in mehr als 5.000 neue Güterwagen.<br />
Wichtig dabei, die neuen Waggons werden größtenteils<br />
sehr flexibel einsetzbar sein, das heißt, wir können<br />
mit einer Gattung mehrere Branchen bedienen.<br />
Das hilft uns konjunkturelle Schwankungen besser<br />
auszugleichen und erhöht die Waggonauslastung<br />
und Waggonverfügbarkeit, was wiederum den KundInnen<br />
zugute kommt. Gemeinsam mit MÁV Cargo<br />
hat der Konzern aktuell einen Wagenpark von rd.<br />
33.000 Fahrzeugen, womit wir im europäischen Spitzenfeld gut vertreten sind. Natürlich sind<br />
derartige Investitionen aber auch der aktuellen <strong>Wir</strong>tschaftslage und damit der Nachfrage<br />
anzupassen.<br />
<strong>Wir</strong>d im Zuge der Übernahme von MÁV Cargo und<br />
als Reaktion auf die <strong>Wir</strong>tschaftskrise ein Personalabbau notwendig?<br />
Günther Riessland: Unsere MitarbeiterInnen sind unser wertvollstes Asset. Sie sind das Bindeglied<br />
zum Kunden und damit einer der Schlüssel zum Erfolg. <strong>Wir</strong> investieren Jahr für Jahr beachtliche<br />
Mittel in die Aus- und Weiterbildung unserer MitarbeiterInnen. Hervorheben möchte<br />
ich unser Lehrlingsprogramm, das letztes Jahr 143 jungen Menschen eine hervorragende Berufsperspektive<br />
eröffnet hat und auch 2009 fortgesetzt wird. Für die Qualität der Ausbildung<br />
sprechen auch die regelmäßigen Auszeichnungen, die unsere Lehrlinge erzielen. Das Ausmaß<br />
der Krise ist derzeit nicht abschätzbar. <strong>Wir</strong> müssen uns in allen Unternehmensbereichen an<br />
das geänderte Umfeld anpassen. <strong>Wir</strong> gehen derzeit davon aus, dass notwendige Personalreduktionen<br />
durch natürliche Abgänge bewältigt werden können. Unsere MitarbeiterInnen<br />
sind die Basis für zukünftige Erfolge und sobald die Konjunktur wieder anspringt, werden wir<br />
jede Kollegin und jeden Kollegen dringend brauchen. Denn zu diesem Zeitpunkt wird der Rail<br />
Cargo Austria Konzern auf allen Ebenen bereit sein, überdurchschnittlich vom wirtschaftlichen<br />
Aufschwung profitieren zu können.<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
„Bis 2011<br />
investieren wir<br />
rd. 400 Mio. EUR<br />
in 5.000 neue<br />
Güterwagen.“<br />
Ferdinand Schmidt<br />
27
28<br />
ROLA verlagert Verkehr<br />
auf die Schiene<br />
Verantwortungsvolle<br />
Unternehmensführung<br />
Der wirtschaftliche Erfolg und die damit verbundene nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts<br />
stehen im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Dabei achtet der Rail Cargo Austria Konzern auf<br />
eine Balance aus wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Interessen. Ein verantwortungsvoller<br />
Umgang mit Abfall, Abwässern, Schadstoffemissionen und Lärm sowie die Berücksichtigung<br />
der Anliegen von Interessengruppen nehmen einen zentralen Stellenwert in der Unternehmensführung<br />
und -ausrichtung ein.<br />
Ökobilanz bestätigt die Umweltfreundlichkeit der Schiene<br />
Rund ein Viertel aller CO 2 -Emissionen werden vom Verkehr verursacht – damit ist der Verkehr maßgeblich<br />
für den Klima wandel mitverantwortlich. Österreich hat sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen<br />
im Zeitraum von 2008 bis 2012 um 13% gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Wesentlich<br />
dazu beitragen kann die Verlagerung des Transports von der Stra-<br />
CO 2 -Emissionen im<br />
Güterverkehr im Jahr 2007<br />
CO 2 -Emissionen in g/tkm<br />
6,1<br />
Schiene<br />
LKW<br />
140,6<br />
ße auf die Schiene, wie ein Vergleich der CO 2 -Emissionen zeigt.<br />
Während der Gütertransport mittels LKW 140,6 g/tkm emittiert,<br />
be läuft sich der Vergleichswert des Schienentransportes auf lediglich<br />
6,1 g/tkm. Zusätzlich zu diesem CO 2 -Vorteil konnte durch<br />
den Ausbau des Wasserkraftanteils bei der Bahnstromversorgung<br />
der CO 2 -Ausstoß im Güterverkehr um 25% gesenkt werden.<br />
Im Rahmen des Projekts „Railenergy“ der Europäischen Union, an<br />
dem der Rail Cargo Austria Konzern mitwirkt, soll die Energieeffizienz<br />
weiter verbessert werden. Ziel ist es, den Gesamtenergieverbrauch<br />
der Eisenbahnverkehrsunternehmen bis 2020 um 6%,<br />
basierend auf den Werten von 2006, zu verringern.<br />
LKW auf der Bahn entlasten die Umwelt<br />
Mit der Forcierung des Ausbaus und der Nutzung von Anschlussbahnen für den Schienengüterverkehr<br />
trägt der Rail Cargo Austria Konzern maßgeblich zur Reduktion von CO 2 -Emissionen, aber auch zu<br />
einer Verbesserung der Lärm situation, einer Verringerung der Feinstaubbelastung und einer höheren<br />
Sicherheit entlang der Verkehrswege durch Schienen gütertransporte bei.<br />
Einen wichtigen Beitrag zur Verlagerung des Verkehrs<br />
auf die Schiene leistet der Rail Cargo Austria<br />
Konzern mit der Rollenden Land straße. Gegen<br />
Jahres ende 2008 wurden täglich 74 ROLA-Züge angeboten.<br />
Unter anderem startete ÖKOMBI GmbH,<br />
ein 100%iges Tochterunternehmen der Rail Cargo<br />
Austria AG, mit der 808 km langen Verbindung<br />
zwischen Spacva, Kroatien, und Wels die längste<br />
ROLA-Verbindung Europas.<br />
Energieverbrauch nach Transportsektor<br />
2005 in EU 27 in Mio. Tonnen Rohöleinheiten<br />
Quelle: DG TREN 2007<br />
297 Straße<br />
50 Flugzeug<br />
9 Schiene<br />
5 Binnengewässer
Trainings für spritsparende Fahrweise<br />
Seit mehreren Jahren ist der Rail Cargo Austria Konzern Partner des Lebensministeriums beim<br />
„5 Punkte-Programm für Klimaschutz und Energieeffizienz“ sowie bei „klima:aktiv mobil“ und beteiligt<br />
sich aktiv an den Initiativen. Unter anderem haben rd. 110 LKW-Fahrer der Kontraktlogistik an<br />
den Spritspartrainings teilgenommen. Neben der Reduktion der Schadstoffbelastung haben die Trainings<br />
dazu beigetragen, die Sicherheit der Mitarbeiter zu erhöhen, das Kostenbewusstsein zu fördern<br />
und die <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit der Flotte zu steigern.<br />
Koordinierter Umweltschutz<br />
Um nachhaltige Lösungen weiter voranzutreiben, hat der Vorstand des Rail Cargo Austria Konzerns<br />
am 28. April 2008 beschlossen, das Umweltmanagement als fixen Bestandteil im Unternehmen<br />
zu verankern. Es wurde ein Umweltbeauftragter bestellt, in dessen Verantwortung das Umweltmanagement<br />
und damit die Sicherstellung einer Balance zwischen ökonomischen und ökologischen<br />
Anforderungen liegen. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass alle gesetzlichen Anforderungen<br />
eingehalten werden.<br />
Als eines der ersten <strong>Logistik</strong>unternehmen Österreichs erhielt der Rail Cargo Austria Konzern am<br />
16. Jänner 2008 die Umweltmanagement-Zertifizierung nach ISO 14001:2004. Im Rahmen des Umwelt<br />
managements werden alle Auswir kungen<br />
der Unternehmenstätigkeit auf die Umwelt<br />
erfasst und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen<br />
zum Schutz der Umwelt getroffen.<br />
Eine weitere Initiative bildet die, vom Vorstand<br />
ins Leben gerufene Umweltplattform, die sowohl<br />
die interne als auch die externe Koordination<br />
der Aktivitäten übernimmt. Um Verbesserungspotenziale<br />
zu erkennen und diese<br />
zu nützen, werden unter der E-Mail-Adresse<br />
umwelt@railcargo.at Vorschläge, Anregungen<br />
aber auch Beschwerden entgegengenommen.<br />
Schulungen, Vorträge sowie Beiträge in den<br />
internen Medien tragen zusätzlich zur Bewusstseinbildung der MitarbeiterInnen bei und sensibilisieren<br />
sie in ihrem Verantwortungsbereich auf die Interessen der Umwelt und der Gesellschaft zu<br />
achten.<br />
Sicherer Schienentransport von Gefahrgut<br />
Der Rail Cargo Austria Konzern transportierte 2008 rd. 9,4 Mio. Tonnen Gefahrgut. Es gilt als erwiesen,<br />
dass der schienengebundene Gefahrguttransport sicherer ist als der straßengebun dene Gefahrgutverkehr.<br />
Zur laufenden Verbesserung der Sicherheit dieser Transporte trägt das seit Dezember<br />
2008 zertifizierte Sicherheitsmanagementsystem gem. Eisenbahngesetz § 39 bzw. EU-Richtlinie<br />
2004/49/EG wesentlich bei. Potenziale und Ver besserungsmöglichkeiten werden aufgezeigt und die<br />
GefahrgutberaterInnen, die rund um die Uhr zur Transportberatung sowie zur Abwehr von Notfällen<br />
erreichbar sind, werden damit unterstützt.<br />
klima:aktiv-Partner<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
Umweltschutzmaßnahmen<br />
im Rahmen<br />
des zertifizierten<br />
Umwelt managements<br />
Zertifiziertes Sicherheitsmanagement<br />
29
30<br />
Umfassendes<br />
Dienst leistungsangebot<br />
Steuerungs- und<br />
Controllinginstrumente<br />
Zertifizierte Managementsystemegarantieren<br />
hohe Sicherheits-<br />
und Umweltstandards<br />
Dienstleistungen für Umwelt- und Klimaschutz<br />
Die Entsorgungslogistik Austria GmbH (ELA), im 100%igen Eigentum der Rail Cargo Austria<br />
AG, trägt mit ihrem Leistungsportfolio aktiv zum Klimaschutz bei. Allein durch die Projekte Müllverbrennung<br />
Niederösterreich (rd. 10.100 Waggons pro Jahr befördert ELA von und zur AVN Abfallverwertung<br />
Niederösterreich GesmbH) und Lainzer Tunnel (Abtransport des Tunnelaushubmaterials mit<br />
ca. 11.450 Waggons pro Jahr) können zwischen 80.000 und 85.000 LKW-Fahrten eingespart werden.<br />
Die Papier und Recycling <strong>Logistik</strong> GmbH, ebenfalls im 100%igen Eigentum der Rail Cargo Austria AG,<br />
ist neben ihren bisherigen Aufgaben seit April 2008 für die konzerninterne Organisation und Umsetzung<br />
des Verkaufs von Eisen- und Nichteisenschrotten der <strong>ÖBB</strong>-Gesellschaften verantwortlich.<br />
Risikomanagement als Basis für eine wertorientierte<br />
Unternehmenssteuerung<br />
Eine vorausschauende Finanzpolitik und die dabei eingesetzten modernen Steuerungs- und<br />
Controlling instrumente tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg des Rail Cargo Austria Konzerns<br />
bei. Diese Instrumente verbessern die Qualität und Effizienz der Entscheidungen und helfen<br />
so Risiken zu vermindern. Das Risikomanagement des Rail Cargo Austria Konzerns ist Teil der<br />
umfassenden Unternehmenssteuerung und basiert auf einem einheitlichen Verständnis sowie auf<br />
klar definierten Verantwortlichkeiten und hat den Anspruch einen kontinuierlichen, strukturierten<br />
Prozess zu etablieren. Der Risikomanagementprozess gliedert sich in die Teilschritte Risikoidentifikation,<br />
Risikobewertung, Risikosteuerung und Risikoberichterstattung. Die von den einzelnen Bereichen des<br />
Rail Cargo Austria Konzerns genannten und bewerteten Risiken werden konsolidiert und an das Konzernrisikomanagement<br />
der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG übermittelt. Die Ergebnisse werden regelmäßig konzernweit<br />
dargestellt und in einem Bericht zusammengefasst.<br />
Kontinuierliche Prozessverbesserung<br />
Die internen Managementsysteme garantieren hohe Qualitäts-, Sicherheits- und Umwelt standards.<br />
Aufgrund des positiven Ergebnisses der externen Auditierungen erhält der Rail Cargo Austria Konzern<br />
im Dezember 2008 erneut die Bescheinigung<br />
über die Normkonformität seiner Managementsysteme.<br />
Erstmalig wurde das betriebliche<br />
Sicherheits managementsystem gemäß §39<br />
Eisenbahn gesetz extern auditiert. Das Zertifikat<br />
dient auch als Nachweis gegenüber dem Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie zur Verlängerung der Sicherheitsbescheinigung.<br />
Im Rahmen der jährlichen Zertifizierungen setzt<br />
sich der Rail Cargo Austria Konzern laufend<br />
neue Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltziele,<br />
führt Kundenzufriedenheitsanalysen und interne Auditierungen durch und bewertet wertschöpfende<br />
Prozesse. Darüber hinaus werden auch in der Aus- und Weiterbildung ständig neue Impulse gesetzt.
MitarbeiterInnen<br />
Der Rail Cargo Austria Konzern beschäftigte per Jahresende 2008, ohne Berücksichtigung von MÁV<br />
Cargo, 7.784 MitarbeiterInnen, um 1,8 % weniger als im Vorjahr. Der Erfolg des Unternehmens<br />
basiert auf qualifizierten und motivierten MitarbeiterInnen. Eigenverantwortung, Engagement und<br />
Gesundheit der MitarbeiterInnen bilden das Kernstück der Unternehmenskultur. Deshalb nimmt<br />
das Personalmanagement einen zentralen Stellenwert im Rail Cargo Austria Konzern ein. Gezielte<br />
Investitionen in die Aus- und Weiterbildung bilden dabei ebenso einen Schwerpunkt, wie die<br />
Motivation und das Feedback durch die Führungskräfte. Gleichzeitig wird die Eigenverantwortung<br />
und Einbindung der MitarbeiterInnen in Unternehmensentscheidungen gefördert, um bestmögliche<br />
Kundenlösungen zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit abzusichern.<br />
Mitarbeiterkennzahlen 2008 2007 Veränd. in %<br />
MitarbeiterInnen 7.784 7.925 -1,8<br />
davon mit Definitivstellung 4.719 5.169 -8,7<br />
davon Lehrlinge 159 134 18,7<br />
Aufwendungen für<br />
Aus- und Weiterbildung gesamt in Mio. EUR 4,1 2,9 41,4<br />
Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung<br />
pro MitarbeiterIn in EUR 527 366 44,0<br />
Zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsprogramme<br />
Die Aus- und Weiterbildungsaktivitäten des Rail Cargo Austria Konzern fokussieren sowohl die<br />
fachliche Weiterbildung als auch die Förderung der sozialen Kompetenzen. Pro MitarbeiterIn<br />
wurden im Berichtsjahr rd. 527 EUR für Aus- und Weiterbildung aufgewendet. In über 3.100 Trainingstagen<br />
wurden das Carrier- und <strong>Logistik</strong>-Know-how sowie der Umgang mit prozessbegleitenden EDV-<br />
Tools forciert. Um eine gute und zielorientierte Teamarbeit zu unterstützen, wurden in über 1.200 Trainingstagen<br />
Seminare im Bereich Sozialkompetenzen besucht. Diese Entwicklungsmaßnahmen tragen<br />
zu einer reibungslosen, partnerschaftlichen Kommunikation innerhalb des Konzerns, aber auch mit<br />
externen Geschäftspartnern und KundInnen bei. Zur gezielten Weiterentwicklung der Vertriebsmitarbeiter<br />
wurde ein modular aufgebautes Ausbildungsprogramm entwickelt; rd. 30 Mitarbeite rInnen<br />
haben dieses Programm im Berichtsjahr absolviert.<br />
Führungskräfte-Trainings<br />
Führungskräften werden bedarfsorientierte Programme zur Weiterentwicklung angeboten. Im<br />
Berichts jahr haben 15 Manager der ersten und zweiten Ebene an insgesamt 120 Trainings tagen<br />
ein Curriculum durchlaufen, bei dem ihre Fach- und Führungskompetenzen intensiv gestärkt<br />
wurden. Im Rahmen des „Managementcurriculums für Teamleiter“ werden unter anderem die Themen<br />
Gesprächsführung, Konfliktmanagement und Mitarbeitermotivation behandelt. Insgesamt 31 TeamleiterInnen<br />
von RCA haben an 140 Trainingstagen an diesem Programm teilgenommen.<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
Fokus auf fachlichen und<br />
sozialen Kompetenzen<br />
Intensive Förderung von<br />
Führungskompetenzen<br />
31
32<br />
Qualifizierte<br />
und motivierte<br />
MitarbeiterInnen sind<br />
hauptverantwortlich für<br />
Unternehmenserfolg<br />
159 Lehrlinge per<br />
Jahresende 2008<br />
Kooperationen mit<br />
Fachhochschulen<br />
Programm für UniversitätsabsolventInnen<br />
Beste Zukunftschancen mit Lehrlingsausbildung<br />
Anfang September 2008 haben 46 Lehrlinge ihre Ausbildung im Rail Cargo Austria Konzern<br />
begonnen; insgesamt wurden per Jahresende 159 Lehrlinge beschäftigt und absolvieren ihre Ausbildung<br />
zum Speditionskaufmann/frau – einige davon auch die Ergänzungslehre zu SpeditionslogistikerInnen.<br />
Um sie bestmöglich auf ihre berufliche Tätigkeit vorzubereiten, durchlaufen die Lehrlinge<br />
im Rotationsprinzip die verschiedenen Fachbereiche. Zusätzliche Weiterbildungsseminare und<br />
Sprachtrainings im Rahmen der RCA Language Academy stellen eine solide Basis für eine erfolgreiche<br />
berufliche Laufbahn dar.<br />
Absicherung des Bedarfs an Nachwuchskräften<br />
Der Rail Cargo Austria Konzern kooperiert eng mit der Fachhochschule des bfi und mit der<br />
Fachhoch schule Wiener Neustadt und stellt regelmäßig AbsolventInnen dieser Einrichtungen ein.<br />
Einige Experten des Konzerns sind als Lektoren an den Fachhochschulen tätig. Außerdem werden<br />
verstärkt PraktikantInnen bzw. DiplomandInnen aufgenommen, um potenziellen Nachwuchs kräften<br />
schon frühzeitig Einblick in die Tätigkeit des Unternehmens zu ermöglichen. Die Erstellung von<br />
Diplomarbeiten bzw. Bachelor-/Masterarbeiten während dieser Praktika wird vom Rail Cargo Austria<br />
Konzern unterstützt.<br />
EinsteigerInnen-Programm für HochschulabsolventInnen<br />
Um HochschulabsolventInnen die spannenden Karriereperspektiven, die nicht zuletzt durch die<br />
Internationalisierung des Konzerns bestehen, näherzubringen, wurde im Februar 2008 ein zwölfmonatiges<br />
Programm gestartet. Ein umfassender Praxisbezug wird dadurch sichergestellt, dass die<br />
TeilnehmerInnen unterschiedliche Unternehmensbereiche und damit die komplexen Zusammen hänge<br />
kennenlernen. Dabei stehen ihnen eine MentorIn und eine FachbetreuerIn zur Seite. Zusätzliche<br />
Seminare und Exkursionen runden das Programm ab.
Leistungsabhängige Vergütungsmodelle<br />
Mit Führungskräften und ausgewählten ExpertInnen wurde eine erfolgsabhängige Entlohnungskomponente<br />
vereinbart, die auf jährlich definierten Zielvereinbarungen (MbO) basiert. Die Schwerpunkte<br />
liegen neben den finanziellen und strategischen Unternehmenszielen auf den Bereichen<br />
Personalführung, Qualität, Sicherheit und Umwelt. Darüber hinaus bestehen unterschiedliche<br />
Regelungen, aufgrund derer die MitarbeiterInnen bei Erreichen bestimmter Produktivitätsziele<br />
finanzielle Bonuszahlungen erhalten. Der Teamgedanke wird gefördert, da als Bemessungsbasis das<br />
Teamergebnis herangezogen wird.<br />
Motivation durch Mitarbeitergespräche und flexible Arbeitszeiten<br />
Eines der wichtigsten Führungsinstrumente im Rail Cargo Austria Konzern ist das „systematische MitarbeiterInnengespräch“.<br />
Jährlich erhält jede MitarbeiterIn in einem vertraulichen Vieraugen gespräch<br />
mit seinem Vorgesetzten ausführliches Feedback, zudem wird auf die Weiterentwicklung und Zielsetzungen<br />
eingegangen.<br />
Je nach Tätigkeitsbereich ist die Arbeitszeit entweder durch fixe Dienstschichten oder Gleitzeitmodelle<br />
geregelt; in Einzelfällen wurde Teilzeitbeschäftigung oder Telearbeit vereinbart.<br />
Rückgang der Arbeitsunfälle durch Schutzmaßnahmen<br />
Die Sicherheit der ArbeitnehmerInnen nimmt höchste Priorität im Rail Cargo Austria Konzern<br />
ein. Österreichweit sind mehr als 800 ErsthelferInnen, rund 200 Sicherheits vertrauens personen und<br />
dreizehn Sicherheitsfachkräfte im Einsatz und<br />
arbeiten an der laufenden Optimierung der Arbeitsplatzsicherheit.<br />
Die Sicherheitsvertrauenspersonen<br />
informieren, beraten und unterstützen<br />
die ArbeitnehmerInnen in allen Belangen<br />
der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes.<br />
Sie bringen aktiv Vorschläge zur Verbesserung<br />
der Arbeitsbedingungen ein, weisen ArbeitgeberInnen<br />
auf Mängel hin und achten auf die<br />
Einhaltung von Schutzmaßnahmen. Außerdem<br />
unterstützen sie mit ihrem Know-how<br />
die Führungskräfte bei der Unfallprävention.<br />
Aufgabe der Sicherheitsfachkräfte ist die effiziente<br />
Steuerung des Sicherheitsmanagements. Die staatlich geprüften Fachkräfte kennen die innerbetrieblichen<br />
Vorgänge und beraten insbesondere bei der Ermittlung und Beurteilung von Gefahren<br />
und der Festlegung von Maßnahmen zur Gefahrenverhütung. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind<br />
die Planung und Änderung von Arbeitsstätten, Arbeitsplätzen, Arbeitsmitteln, Arbeitsstoffen und<br />
Arbeitsverfahren sowie die Organisation von Brandschutzmaßnahmen und das Unfallmanagement.<br />
Erfolgsabhängige<br />
Entlohnung<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
Feedbackgespräche für<br />
MitarbeiterInnen<br />
Gezielte Maßnahmen<br />
führten zu einer Senkung<br />
der Arbeitsunfälle<br />
33
34<br />
Förderung der Kreativität,<br />
um langfristig<br />
erfolgreich zu sein<br />
Gesundheitsmanagement<br />
RCAcare<br />
Dass diese umfangreichen Maßnahmen greifen,<br />
belegt der Rückgang der Arbeitsunfälle. Im<br />
Berichtsjahr ist die Anzahl der erfassten Arbeitsunfälle<br />
von RCA um 26% gesunken. Insbesondere<br />
im Bereich „Sturz und Fall“ konnte eine<br />
massive Verbesserung verzeichnet werden.<br />
Durch den Einsatz breiterer Überladebleche<br />
konnte das Absturzrisiko bei der Beladung von<br />
Eisenbahnfahrzeugen reduziert werden. Mit<br />
diesen Verbesserungen gingen auch die unfallbedingten<br />
Ausfalltage zurück.<br />
Eine detaillierte Analyse der Arbeitsunfälle zeigte einen leichten Anstieg bei Unfällen durch Überbeanspruchung.<br />
Im Jahr 2009 wird deshalb der Schwerpunkt auf Programmen zur Manipulation<br />
von Lasten liegen. Durch gezielte Kampagnen werden die MitarbeiterInnen immer wieder auf die<br />
Wichtigkeit des Themas Sicherheit am Arbeitsplatz hingewiesen. Die Bewusstseinsbildung zur<br />
Vermeidung von Sturz- und Fallunfällen wurde im Rahmen der österreichweiten Kampagne „baba<br />
und fall net“ in Kooperation mit der AUVA gefördert.<br />
Förderung der Gesundheit<br />
Die Gesundheit der MitarbeiterInnen ist dem Rail Cargo Austria Konzern ein zentrales Anliegen.<br />
2006 als Projekt gestartet, wurde das Gesundheitsmanagement RCAcare Ende 2008 als fixer<br />
Bestandteil in die Linienaufgaben integriert. Die MitarbeiterInnen werden dabei aktiv eingebunden –<br />
in österreichweit zehn Gesundheitszirkeln werden Lösungsvorschläge für etwaige gesundheitliche<br />
Belastungen am Arbeitsplatz erarbeitet. Zahlreiche Programme und Angebote zur Förderung der<br />
Gesundheit wie beispielsweise der Obsttag wurden gestartet. Um die sportliche Betätigung der<br />
MitarbeiterInnen zu fördern, werden Sportangebote gefördert und ein Fitnessraum in der Konzernzentrale<br />
angeboten.<br />
Ideenmanagement<br />
Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen die Produkte, die Arbeitsabläufe sowie die Beziehungen<br />
zu KundInnen ständig verbessert und weiterentwickelt werden. Kreativität und innovative Ideen<br />
sind dafür notwendig, weshalb im November 2008 das neue Softwaretool „RCA Ideenterminal“ zur<br />
Unterstützung dieses Anspruchs gestartet wurde. Die MitarbeiterInnen kennen ihren Arbeitsplatz am<br />
besten, ihre Ideen und ihr Know-how sind deshalb für die Weiterentwicklung des Unternehmens von<br />
größter Bedeutung.
Analyse des<br />
Geschäftsverlaufs<br />
Die Rail Cargo Austria AG ist ein 100%iges Tochterunternehmen der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG. Der Rail Cargo Austria Konzern<br />
ist für die kundenfreundliche und ertragsorientierte Beförderung von Gütern verantwortlich. Er betreibt acht Vertriebsstandorte<br />
für Cargo & <strong>Logistik</strong> in Österreich und einen in Frankfurt am Main in Deutschland. Im Bereich Kontraktlogistik<br />
verteilen sich 13 <strong>Logistik</strong>-Center, drei Außenlager, vier Charter-Standorte und sieben Betriebsstandorte des<br />
Kraftwagengüterverkehrs über ganz Österreich. Im Intermodalbereich werden acht Terminalstandorte geführt. Zudem<br />
verfügt der Rail Cargo Austria Konzern über weitere Zweigniederlassungen sowie Beteiligungsgesellschaften<br />
in 24 Staaten Europas sowie in Kasachstan und Usbekistan. Die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH, ein gemeinsames<br />
Tochterunternehmen der Rail Cargo Austria AG und der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, erledigt an 25 Standorten in ganz<br />
Österreich die professionelle Instandhaltung von Schienenfahrzeugen sowie deren Komponenten.<br />
Die mit Anfang Dezember 2008 erfolgreich abgeschlossene Akquisition der ungarischen MÁV Cargo wurde in den<br />
nachstehenden Angaben dieses Kapitels nicht berücksichtigt. Die Erfassung in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung des<br />
Rail Cargo Austria Konzerns beginnt mit 1.1.2009.<br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
Die Weltwirtschaft befindet sich ausgelöst durch die dramatische Verschärfung der Finanzkrise in einem markanten<br />
Abschwung. Nach einer mehrjährigen Phase mit einem jährlichen <strong>Wir</strong>tschaftswachstum von etwa 5% kühlte sich die<br />
Weltwirtschaft bereits 2007 ab, verzeichnete für 2008 noch eine Steigerung um rd. 3% und wird aus aktueller Sicht im<br />
Jahr 2009 weiter abflachen. Eingeleitet wurde dieser Konjunkturabschwung durch die Krise auf dem Immobiliensektor<br />
der USA, die eine Stagnation der US-<strong>Wir</strong>tschaftsleistung und einen Rückgang der Importe zur Folge hatte. Beschleunigt<br />
wurde diese Entwicklung durch einen deutlichen Anstieg der Weltmarktpreise für Rohöl und Nahrungsmittel, der<br />
die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den Industrie- und anderen rohstoff importierenden Ländern<br />
dämpfte. Parallel dazu verstärkte die <strong>internationale</strong> Finanzkrise den Abschwung. Der vorläufige BIP-Anstieg des Euroraums<br />
wird für das Jahr 2008 mit 1,2% ausgewiesen. In Österreich reduzierte sich das BIP-Wachstum im Vergleich<br />
zum Vorjahr von 3,1% auf 1,6%. Von der Konjunkturabschwächung in Ost- und Mitteleuropa ist die österreichische<br />
<strong>Wir</strong>tschaft besonders betroffen, ein Achtel der Exportleistungen geht in diese Region.<br />
Die Industrieproduktion ging im Euroraum seit Mai 2008 im Vorjahresvergleich zurück, und die Unsicherheit angesichts<br />
der Finanzkrise dämpfte die Konsum- und Investitionsnachfrage. Im Oktober sank der Vertrauensindikator der<br />
Europäischen Kommission auf den niedrigsten Wert seit der Rezession 1993. Die Abwertung des Euro gegenüber dem<br />
US-Dollar kommt den exportorientierten Unternehmen entgegen. Auch der Rückgang des Erdölpreises unterstützt die<br />
Industrie; nach 140 US-Dollar im Juli notierte ein Barrel der Sorte Brent Anfang November 2008 bei 60 US-Dollar.<br />
Unabhängig von der Art des Verkehrsträgers wirken sich hohe Energiepreise, wie sie im Berichtsjahr zu verzeichnen<br />
waren, negativ auf die <strong>Logistik</strong>branche aus. Parallel dazu besteht eine direkte Abhängigkeit zur Entwicklung der<br />
Realwirtschaft, die im vierten Quartal 2008 deutliche Rückgänge verzeichnen musste. Tragfähige Netzwerke und die<br />
Zusammenarbeit mit Partnern bilden in diesem Umfeld für die <strong>Logistik</strong>branche immer wichtiger werdende Erfolgsfaktoren.<br />
Besonderes Augenmerk wird in Zukunft auch auf einen reibungslosen Lückenschluss zwischen <strong>Logistik</strong>- und<br />
Informationstechnologie gelegt werden müssen.<br />
Der österreichische Schienengüterverkehr wächst seit vielen Jahren stetig und belegt im europäischen Vergleich nach<br />
wie vor einen Spitzenplatz. Die Liberalisierungsmaßnahmen der Europäischen Union sind deutlich spürbar und führten<br />
zu neuen Kooperationen und einem aggressiven Verdrängungswettbewerb. Konjunkturschwankungen wirken sich<br />
mit einiger Zeitverzögerung auf das Schienenaufkommen in Österreich aus. Die aktuelle <strong>Wir</strong>tschaftskrise wird daher<br />
voraussichtlich erst im Jahr 2009 ihre volle <strong>Wir</strong>kung im Schienentransportmarkt haben.<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
35
36<br />
Entwicklung der Geschäftsfelder im Überblick<br />
Güteraufkommen<br />
Rail Cargo Austria Konzern in Mio. Tonnen IST 2008 IST 2007 2008/2007 in %<br />
Cargo & <strong>Logistik</strong> 68,1 69,7 -2,3<br />
Intermodal 28,7 25,5 12,5<br />
Kontraktlogistik (BEX <strong>Logistik</strong>) 1,7 1,8 -5,6<br />
Summe 98,5 97,0 1,5<br />
Der konventionelle Wagenladungsverkehr (Cargo & <strong>Logistik</strong>) erreichte 2008 mit rd. 68,1 Mio. Tonnen nahezu das<br />
überaus positive Vorjahresniveau; einige Gütersegmente mussten gegen Jahresende jedoch Rückgänge verzeichnen.<br />
Der intermodale Verkehr konnte trotz ungünstiger Rahmenbedingungen erneut deutlich zulegen und sein Volumen<br />
auf rd. 28,7 Mio. Tonnen steigern. In der Kontraktlogistik wurden die Erneuerungsmaßnahmen 2008 fortgesetzt und<br />
ein Volumen von rd. 1,7 Mio. Tonnen erzielt.<br />
Strategisches Geschäftsfeld Cargo & <strong>Logistik</strong><br />
Marktbereich Montan / Spezialtransporte<br />
Aufgrund einer sehr guten Nachfrageentwicklung in den ersten drei Quartalen konnten trotz <strong>Wir</strong>tschaftskrise die<br />
Zielwerte für 2008 erreicht werden.<br />
Stahl<br />
Die Nachfrage der Industrie nach Spezialequipment im Stahlbereich konnte durch die Übernahme von hochwertigen<br />
R- bzw. S-Wagen im Rahmen des Wagenbeschaffungsprogamms größtenteils abgedeckt werden. Durch diese<br />
zusätzlich gewonnenen Kapazitäten ist es möglich, bestehende Verkehre abzusichern. Trotz der starken Nachfrage<br />
nach hochwertigem Wagenmaterial herrscht ein erheblicher Preisdruck – nicht zuletzt aufgrund der <strong>Wir</strong>tschaftskrise.<br />
Ungeachtet der stark gestiegenen Energie- und Infrastrukturkosten während des Jahres fielen die Preisanpassungen<br />
gegenüber den Kunden moderat aus. Zudem kam es zu keinen unterjährigen Frachterhöhungen. Rail Cargo Austria<br />
wird die aktuelle Krise nutzen, Marktanteile zurückzugewinnen. Vor allem beim Transport von Schienen, der bereits<br />
2008 deutliche Steigerungen verzeichnete, ist 2009 aufgrund von staatlichen Infrastrukturinvestitionsprogrammen<br />
mit einer Fortsetzung dieses positiven Trends zu rechnen. Mit VA Stahl Linz wie auch mit VA Schiene Donawitz konnten<br />
2008 Frachtverträge mit mehrjährigen Laufzeiten und jährlichen Preisanpassungen abgeschlossen werden.<br />
Rohstoffe<br />
Im Bereich Rohstoffe konnte für das Gesamtjahr 2008 ein Mengenzuwachs von rd. 5% erzielt werden, vor allem die<br />
ersten zehn Monate verliefen aufgrund der sehr guten Auftragslage der Stahlwerke ausgezeichnet. Ein Großteil der<br />
Zuwächse entfällt auf das Segment Eisenschrott im Transit Richtung Italien. Im Bereich Eisenerz und Kohle wurde die<br />
Qualitätssicherung der langfristig abgesicherten Transporte fokussiert. Das Beschaffungsprogramm für marktgerechtes<br />
Waggonmaterial wurde 2008 fortgesetzt. Im Marktsegment Schrott konnten die seit 2006 gewonnenen Marktanteile<br />
dank der Anmietung von Wagenmaterial ausgebaut werden. Mit dem konjunkturellen Einbruch ab November 2008<br />
stellt sich ein deutlicher Rückgang des Transportvolumens ein, dennoch liegen die Gesamtmengen für das Jahr 2008<br />
über dem Vorjahresniveau.
Militär<br />
Bei den Militärverkehren konnte das Aufkommen gegenüber 2007 leicht gesteigert werden. Aufgrund geänderter<br />
Rahmenbedingungen (Wehrdienstverkürzung, keine großen Übungen im Inland, Wegfall der Grenzeinsätze) muss<br />
jedoch in Zukunft von einer geringeren Nachfrage ausgegangen werden.<br />
Andere Spezialtransporte<br />
Im Bereich Spezialtransporte konnte 2008 eine deutliche Aufkommenssteigerung realisiert werden. Für das Jahr 2009<br />
ist ein verstärkter Aus- bzw. Aufbau von Know-how in diesem Bereich geplant, um auch weiterhin ein kompetenter<br />
und zuverlässiger Partner für die verladende Industrie zu sein. Der Bereich Spezialtransporte wird in der neuen Struktur<br />
als Competence Center und zentrale Anlaufstelle für alle Cargo & <strong>Logistik</strong>-KundInnen ausgebaut.<br />
Marktbereich Automotive / Mineralöl<br />
Automotive<br />
Aufgrund der massiven Absatzrückgänge der Automobilindustrie, die im letzten Quartal 2008 einsetzten, wird davon<br />
ausgegangen, dass der Trend, die Produktion in Richtung AREE (Automotive Region Eastern Europe) zu verlagern,<br />
weiter verfolgt wird. Laut den aktuellen Konjunkturprognosen ist für 2009 mit einer grundsätzlich schwächeren Entwicklung<br />
im Bereich Automotive zu rechnen. Darüber hinaus sind attraktive Transitverkehre sowohl durch potenzielle<br />
Routenkonkurrenz als auch durch den Wettbewerb mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen gefährdet. Nur mit<br />
hoher Leistungsqualität und starken Partnern kann eine Absicherung dieser Verkehre erreicht werden. Im Segment<br />
Maschinen und Geräte wird ebenfalls mit einem schwächeren Aufkommen gerechnet.<br />
Mineralöl<br />
Trotz steigender Dynamik und Intensität des Wettbewerbs konnte das hohe Umsatzvolumen des Vorjahres übertroffen<br />
und der Ergebnisbeitrag gehalten werden. Mengensteigerungen im Mineralölbereich konnten den konjunkturbedingten<br />
Rückgang bei den chemischen Produkten und Düngemitteln mehr als kompensieren. Wesentliche Einflussfaktoren<br />
auf die zukünftige Marktentwicklung bilden neue Mitbewerber auf dem Schienenverkehrsmarkt, die verstärkt auch<br />
Großkunden ansprechen sowie preisliche bzw. steuerliche Rahmenbedingungen, die eine verlässliche Bedarfsmengenermittlung<br />
erschweren. Mit einem weiteren Ausbau durchgängiger Produktlösungen sowie einem hohen Kundenservicegrad<br />
wird eine Verteidigung der Transportvolumina angestrebt.<br />
Marktbereich Holz / Agrar<br />
Holz<br />
Aus der Marktsättigung der Holzindustrie, die sich seit Herbst 2007 abzeichnete, wurde im Berichtsjahr eine veritable<br />
Krise. Die Transportmengen gingen deutlich zurück und konnten durch die verstärkten Rundholzlieferungen<br />
des ersten Halbjahres, die aus der Aufarbeitung der Kalamitätshölzer der Stürme „Emma & Paula“ aus Südösterreich<br />
stammten, gemildert werden. Der Rail Cargo Austria Konzern und die beteiligten Partnerbahnen haben den Abtransport<br />
dieser Windbruchhölzer zügig vorangetrieben und notwendige Wagen- bzw Betriebskapazitäten bereitgestellt.<br />
Bedingt durch die Immobilienkrise in den USA ist der US-Import von Schnittholz 2008 um über 65% zurückgegangen;<br />
deutlich abgeschwächt zeigte sich auch die Nachfrage der asiatischen Märkte, Spaniens, Großbritanniens und<br />
Deutschlands. In Italien, dem traditionell größten Absatzmarkt der österreichischen Holzindustrie, trat 2008 ebenfalls<br />
ein leichter Konsumrückgang ein. Lediglich die Levanteverkehre konnten einen Exportzuwachs verzeichnen, der sich<br />
aber im vierten Quartal ebenfalls abschwächte. In Summe wird für das Jahr 2008 ein Produktionsrückgang bei Nadelschnittholz<br />
von 10% ausgewiesen. Für 2009 können keine verlässlichen Prognosen zur Entwicklung der Holzindustrie<br />
getroffen werden, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Produktionskapazitäten durch mehrwöchige<br />
Betriebsstillstände zurückgefahren werden.<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
37
38<br />
Agrar<br />
Im Transportmarkt Agrar konnten 2008 trotz steigender Wettbewerbsintensität bedeutende Mengen- und Umsatzsteigerungen<br />
erzielt und dank verkehrslogistischer Optimierungen auch der Konsolidierungskurs hinsichtlich Ergebnisentwicklung<br />
fortgesetzt werden. Das Transportvolumen bei Zuckerrüben im Inland, einem für Rail Cargo Austria<br />
wesentlichen Markt, ist aufgrund der Erweiterung der Anbauflächen und eines früheren Beginns der Erntekampagne<br />
deutlich gestiegen. Positive Entwicklungen im Bereich der biogenen Kraftstoffe und bei Zuckertransporten konnten die<br />
in den ersten drei Quartalen durch den Entfall von Interventionsverkäufen rückläufigen Getreidetransporte kompensieren.<br />
Die sehr gute Getreideernte in Ungarn führte im Herbst zu einer starken Nachfrage nach Transitverkehren.<br />
Marktbereich Kaufmannsgüter / Baustoffe<br />
Kaufmannsgüter<br />
Im Segment Kaufmannsgüter waren Rückgänge bei Getränketransporten nach Übersee aufgrund von Produktionsverlagerungen<br />
zu verzeichnen. Infolge von Preiserhöhungen einiger Partnerbahnen (Polen, Tschechien, Slowakei und<br />
Frankreich) ging das Transportaufkommen im Bereich Möbelverkehre ebenfalls zurück.<br />
Baustoffe<br />
Für 2009 ist auch in diesem Segment mit einer Intensivierung des Wettbewerbes zu rechnen. Insgesamt wird 2008 im<br />
Baustoffbereich ein Zuwachs von 150.000 Tonnen bis 200.000 Tonnen erwartet. Bedingt durch eine stärkere Gleisbautätigkeit<br />
konnten die Gleisschottermengen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.<br />
Gerade im Segment Baustoffe ist die Konkurrenz durch private EVU sowie durch den Mitbewerber LKW besonders<br />
hoch. Umso erfreulicher war die Rückgewinnung von temporär verlorengegangenen Zementtransporten. Diese Mengen<br />
beschränken sich jedoch nahezu ausschließlich auf den konzerninternen Schottertransport für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />
Bau-Konzern. Aufgrund der Kostensituation gelang es nicht, am privaten Schottermarkt zusätzliche Verkehre<br />
zu akquirieren. Mit der Weiterführung der <strong>Logistik</strong>projekte mit der Zement- und Füllstoffindustrie konnten Kundenbeziehungen<br />
nachhaltig gefestigt und die beförderten Tonnagen erhöht werden. Mehrere Großbauprojekte (Brenner<br />
Basistunnel, Koralmtunnel, Wien Hauptbahnhof) sollten sich in naher Zukunft positiv auf die Mengenentwicklung auswirken,<br />
sodass mit steigenden Mengen gerechnet werden kann. Durch den Gewinn der Bauausschreibung Unterinntal<br />
konnten weitere Mengen auf die Schiene gebracht werden. Ab November erfolgten Transporte der Fa. Transportbeton<br />
für das Bauvorhaben „Wörgl – Hopfgarten“. Der Verlust der Klinkertransporte von der Schweiz nach Lorüns sollte<br />
durch die Verkaufsoffensive kompensiert werden. Die weitere Entwicklung des Segments Baustoffe hängt maßgeblich<br />
vom Umfang des Konjunkturpaketes ab. Vor allem im Zementbereich meldeten alle betroffenen Unternehmen für das<br />
Jahr 2009 Auftragsrückgänge.<br />
Strategisches Geschäftsfeld Intermodal<br />
Das Geschäftsjahr 2008 verlief für das strategische Geschäftsfeld Intermodal sehr gut. Sowohl im unbegleiteten Kombinierten<br />
Verkehr als auch bei der Rollenden Landstraße konnten Aufkommen und Umsatz deutlich gesteigert werden,<br />
was auf die Einführung neuer Zugverbindungen und die Aufstockung des bestehenden Angebotes zurückzuführen<br />
ist. Der Verkehr über den Brenner weist eine überdurchschnittliche Entwicklung aus, neue Ganzzüge konnten im unbegleiteten<br />
Kombinierten Verkehr gestartet und auch bestehende Verbindungen der ROLA (z.B. Wörgl – Brennersee)<br />
um zusätzliche Abfahrten ergänzt werden. Als Auswirkung der <strong>Wir</strong>tschaftskrise mussten auch im Intermodal-Verkehr<br />
ab Oktober 2008 Zugstornierungen und ein leichter Rückgang der Auslastung bei Einzelwagenverkehren verzeichnet<br />
werden. In diesem Umfeld gilt es 2009 konsequent an Serviceverbesserungen, Kostenoptimierungen und kundenfokussierten<br />
Maßnahmen zu arbeiten. Die Übernahme der MÁV Cargo Gruppe sollte gerade für Verkehre in den osteuropäischen<br />
Raum eine deutliche Verbesserung bei Service und Qualität ermöglichen.
Combi Cargo (Unbegleiteter Kombinierter Verkehr)<br />
Die positive Entwicklung der letzten Jahre im unbegleiteten Kombinierten Verkehr konnte in den ersten zehn Monaten<br />
des Jahres 2008 fortgesetzt werden. Dank der bis dahin guten Konjunktur konnten in Zusammenarbeit mit<br />
unseren Kunden einige neue Zugprodukte realisiert werden (z.B. neue Ganzzüge: Wien – Enns – Rotterdam bzw.<br />
Wels – Rostock). Bestehende Zugprodukte nach Deutschland, den Niederlanden oder Ungarn (mit Weiterleitungen<br />
nach Griechen land und Türkei) wurden aufgestockt. Eine Alternative zum Schiffsverkehr für Transporte von Asien<br />
nach Europa konnte in Zusammenarbeit mit Intercontainer Austria eingerichtet werden. Im nationalen unbegleiteten<br />
Kombinierten Verkehr wurde ein Ganzzug von Wien nach Hall/Tirol bzw. Bludenz auf Schiene gebracht – ein Projekt,<br />
das im November 2008 mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet wurde.<br />
Ab November 2008 erfolgten auch in diesem Geschäftsbereich Zugstornierungen mangels Frachtaufkommen. Davon<br />
betroffen waren sowohl neue Zugprodukte als auch bereits etablierte Zugsysteme, wie zum Beispiel Züge von/nach<br />
Deutschland, die über den Terminal Wels als Drehscheibe geführt werden. Trotz <strong>Wir</strong>tschaftskrise kann im unbegleiteten<br />
Kombinierten Verkehr mit einer vergleichsweise stabilen Entwicklung gerechnet werden. Die Vergangenheit<br />
hat gezeigt, dass der globale Warenaustausch in Form intermodaler Transportketten auch in Zeiten konjunktureller<br />
Einbrüche weiter zunahm.<br />
MoBilER<br />
Im Geschäftsjahr 2008 konnte im Bereich MOBILER durch den Gewinn von <strong>internationale</strong>n Verkehren das Aufkommen<br />
in der Tonnage um rd. 30% gesteigert werden. Dabei wurden die Vorteile der MOBILER-Technologie gezielt genutzt,<br />
um optimale <strong>Logistik</strong>lösungen an<strong>bieten</strong> zu können. Aufgebaut wurden zudem adäquate Transportketten, die auch attraktive<br />
Rückladungen ermöglichten. Obwohl mit den meisten Kunden mehrjährige Verträge abgeschlossen wurden,<br />
wird sich auch im Geschäftsfeld MOBILER das Wachstum verlangsamen, weil geplante Mengensteigerungen erst mit<br />
Verzögerung umgesetzt werden.<br />
Rollende landstraße<br />
Nach dem erfolgreichen Jahr 2007 konnte das Aufkommen der Rollenden Landstraße 2008 erneut um rd. 19% gesteigert<br />
werden. Die größten Erfolge erzielten die Verkehre über den Brenner, mehr als 200.000 LKW wurden transportiert.<br />
Beispielsweise wurde die Verbindung Wörgl – Brennersee von 16 auf bis zu 19 Zugpaare täglich aufgestockt.<br />
Mit dem EU-Beitritt von Bulgarien und Rumänien erfolgte im Jahr 2007 eine Angebotsanpassung, die auf der Verbindung<br />
Wels – Szeged Verkehrszuwächse ermöglichte. Im Oktober 2008 wurde zudem ein neues tägliches Zugpaar von<br />
Wels ins kroatische Spacva eingeführt. Erste Auswirkungen der <strong>Wir</strong>tschaftskrise konnten gegen Ende des Jahres auf<br />
den Strecken Wels – Marburg sowie Salzburg – Triest festgestellt werden. Verantwortlich dafür war ein Rückgang des<br />
LKW-Aufkommens aus dem türkischen Raum, das das Rückgrat dieser Verbindungen darstellt.<br />
Die aktuelle <strong>Wir</strong>tschaftskrise wird sich 2009 auch auf den Bereich Rollende Landstraße auswirken. Rückhalt findet<br />
die ROLA durch das Bekenntnis der österreichischen Bundesregierung, die ihr Transportangebot im Sinne des Umweltschutzes<br />
fördert. Nach dem Kauf der ungarischen MÁV Cargo wird für 2009 eine Serviceverbesserung auf der<br />
Verbindung Wels – Szeged angestrebt.<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
39
40<br />
Strategisches Geschäftsfeld Kontraktlogistik (BEX <strong>Logistik</strong>)<br />
Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik umfasst die Geschäftsfelder Transportlogistik, Lagerlogistik, Kraftwagengüterverkehr<br />
und Charter. Nachdem im nationalen Service seit Jahren eine markt- und qualitätsführende Position gehalten<br />
und weiter ausgebaut werden kann, wurde im Geschäftsjahr 2008 das Hauptaugenmerk verstärkt auf den Ausbau der<br />
<strong>internationale</strong>n Geschäfte – einerseits durch Selbsteintritt in die ausländischen Märkte, andererseits durch strategische<br />
Allianzen mit ausländischen Partnern – gelegt. Dank dieser Anstrengungen konnte mit einer Umsatzsteigerung von<br />
rd. 17 Mio. EUR das Budgetziel 2008 übertroffen werden. Durch die erfolgreiche Integration des 100%igen Tochterunternehmens<br />
Schier Otten & Co konnte aufgrund der gehobenen Synergieeffekte im Jahr 2008 eine Kosteneinsparung<br />
in der Höhe von rd. 2 Mio. EUR erzielt werden.<br />
Im Stückgutbereich liegt der strategische Fokus auch in den kommenden Jahren klar auf dem Ausbau des paneuropäischen<br />
Netzwerks. Exzellente Partnerstrukturen bilden neben dem eigenen Netzwerk mit sieben Joint-Venture-Unternehmen<br />
in den osteuropäischen Staaten die ideale Basis für die weitere Internationalisierung. Ziel ist es, den Anteil<br />
<strong>internationale</strong>r Stückgutsendungen anzuheben und an das Ausmaß der nationalen Sendungen heranzuführen.<br />
Optimierungen in der Lagerlogistik und der Ausbau von Kapazitäten durch Anmietungen von zusätzlichen Flächen<br />
auf Kunden- oder eigenen Standorten in Österreich und in den Joint-Venture-Ländern sind wesentliche Bausteine der<br />
gestarteten Vertriebsoffensive. Die Charterverkehre und der Eigenfuhrpark (KGV) beim Geschäftsfeld Kontraktlogistik<br />
dienen weiterhin der Kundenbindung, wobei auch dem <strong>internationale</strong>n Trend der Kundenanforderung nach der Verfügbarkeit<br />
über einen Eigenfuhrpark entsprochen werden kann.<br />
Der ökologischen Verantwortung wird auch künftig Rechnung getragen; so werden nicht nur alle nationalen Hauptläufe<br />
auf der Schiene geführt, sondern auch <strong>internationale</strong> Straßenkilometer werden weitestmöglich reduziert. Einen<br />
weiteren Beitrag zur Schadstoffreduktion stellt die Kompletterneuerung des hauseigenen Fuhrparks auf LKW der<br />
Euroklasse 5 dar.<br />
Kontraktlogistik wird sich strategisch weiter auf die Third-Party Logistics konzentrieren. Dazu zählt auch die Internationalisierung<br />
mit dem Ausbau der europaweiten Haus-Haus-Verkehre, die besondere Pünktlichkeit und Qualität<br />
garantieren. Langfristig gilt es die Voraussetzungen für Fourth-Party Logistics zu schaffen, um in weiterer Folge für die<br />
Übernahme der Gesamtsteuerung des <strong>Logistik</strong>portfolios von Großkunden gerüstet zu sein.<br />
Strategisches Geschäftsfeld Universalspeditionen<br />
Während die letzten Jahre der Speditionsgruppe des Rail Cargo Austria Konzerns durch Akquisitions- und Neugründungsaktivitäten<br />
geprägt waren, wurde im Jahr 2008 ein Konsolidierungsprozess eingeleitet. Analog zum Gesamtmarkt<br />
entwickelte sich die Speditionsgruppe in den ersten drei Quartalen 2008 sehr gut, und es konnten die Umsatzerlöse<br />
im Bahn- wie auch im LKW-Bereich gesteigert werden. Trotz des konjunkturbedingten Umsatzrückganges im<br />
letzten Quartal 2008 wurde für das Gesamtjahr ein leichter Umsatzanstieg erzielt. Die Geschäftsbereiche entwickelten<br />
sich jedoch unterschiedlich; während einzelne Fachspeditionen noch Umsatzzuwächse erzielten, wirkte sich der Konjunktureinbruch<br />
insbesondere auf die Universalspeditionen negativ aus. Auf das veränderte gesamtwirtschaftliche<br />
Umfeld wurde mit Gegensteuerungsmaßnahmen reagiert – strukturelle und auch operative Maßnahmen wurden<br />
bereits im Jahr 2008 umgesetzt bzw. teilweise geplant und stehen zur weiteren Umsetzung im Jahr 2009 an.
Maintenance und Production<br />
Mit einem Gesamtumsatz von rd. 420 Mio. EUR ist die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH Marktführer in Österreich für<br />
die Erbringung von Instandhaltungstätigkeiten an Schienenfahrzeugen und deren Komponenten. Im Einklang mit der<br />
Markterweiterungsstrategie des Konzerns war das Berichtsjahr jedoch auch von einer verstärkten Auslandstätigkeit<br />
gekennzeichnet. In Slowenien und Ungarn wurden Kooperationen eingegangen, in der Slowakei wurde mit einem<br />
slowakischen Partner eine Gesellschaftsgründung vorbereitet und seit Ende 2008 bietet sich auch die Gelegenheit des<br />
Einstiegs in den kroatischen Markt in Form des Erwerbs einer Werkstätte in strategisch günstiger Lage am Korridor X.<br />
In Österreich standen auf der Produktionsseite die Herausforderungen in Verbindung mit der UEFA EURO 2008 TM und<br />
ab dem Frühjahr 2008 die Montage der railjet-Garnituren für den Personenverkehr im Werk in Simmering im Vordergrund.<br />
Planmäßig konnten bis Ende des Jahres sieben Garnituren ausgeliefert werden. Mit der konsequenten Realisierung<br />
des Standortkonzeptes wird eine Reduktion der laufenden Betriebskosten gewährleistet. Im Geschäftsjahr<br />
2009 strebt die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH basierend auf einer neuen Aufbauorganisation die Verstärkung der<br />
Marktorientierung an und wird das Standortkonzept finalisieren sowie die Internationalisierung fortsetzen.<br />
Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />
Überblick 2008 2007 Veränderung Veränd. in %<br />
Befördertes Güterverkehrsaufkommen in Mio. Tonnen 98,5 97,0 1,5 2<br />
Umsatzerlöse in Mio. EUR 2.474,8 2.372,6 102,2 4<br />
Gesamterträge in Mio. EUR 2.547,5 2.416,9 130,6 5<br />
Durchschnittlicher Personalstand (ohne MÁV Cargo Gruppe) 7.989 8.121 -132 -2<br />
Gesamterträge je Mitarbeiter in TEUR 319 298 21 7<br />
Der Rail Cargo Austria Konzern konnte im<br />
Berichtsjahr das Güterverkehrsaufkommen<br />
um rd. 1,6% auf rd. 98,5 Mio. beförderte<br />
Tonnen steigern und erzielte damit einen<br />
neuen Rekordwert.<br />
Beförderte Tonnen in Mio.<br />
2002<br />
88 88<br />
2003<br />
2004<br />
92<br />
2005<br />
88<br />
2006<br />
93<br />
97<br />
2007 2008<br />
99<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
41
42<br />
Tonnen in 1.000 Tonnen km in Mio.<br />
2008 2007 Veränd. in % 2008 2007 Veränd. in %<br />
Inland 32.357 29.835 8 5.314 4.899 9<br />
Einfuhr 28.663 29.228 -2 5.407 5.664 -5<br />
Ausfuhr 18.949 19.068 -1 4.081 4.140 -1<br />
Durchfuhr 16.849 17.081 -1 4.432 4.729 -6<br />
Summe exkl. BEX logistik 96.818 95.212 2 19.234 19.432 -1<br />
Transportlogistik 701 678 3 8 0 100<br />
Kraftwagengüterverkehr 994 1.083 -8 0 0 0<br />
Summe inkl. BEX logistik 98.513 96.973 2 19.242 19.432 -1<br />
Anmerkung: Im Bereich Kontraktlogistik (BEX <strong>Logistik</strong>) werden keine Tonnenkilometer erfasst. Auch die Verkehrsunterscheidung<br />
ist im Stückgutbereich nicht klar gegeben, weshalb diese daher generell dem Inland zugewiesen wird.<br />
Während im konventionellen Wagenladungsverkehr die Umsätze mit rd. 594 Mio. EUR (-1,4%) und die Tonnage mit<br />
68,1 Mio. Tonnen (-2,2%) das Vorjahresniveau knapp verfehlten, konnte der intermodale Güterverkehr im Berichtsjahr<br />
trotz einsetzender <strong>Wir</strong>tschaftskrise die Umsatzerlöse auf rd. 154 Mio. EUR (+6,6%) und das Aufkommen auf rd. 28,7<br />
Mio. Tonnen (+12,4%) steigern. Von diesem Zuwachs entfallen annähernd zwei Drittel auf die „Rollende Landstraße“.<br />
Im Bereich Kontraktlogistik (BEX) wurden auf Schiene und Straße knapp rd. 1,7 Mio. Tonnen (-3,7%) transportiert, der<br />
Umsatz betrug rd. 173 Mio. EUR (+10,2%).<br />
Im Hinblick auf die Aufkommensverteilung innerhalb des Rail Cargo Austria Konzerns hat der Geschäftsbereich<br />
Cargo & <strong>Logistik</strong> weiter Anteile an den intermodalen Verkehr verloren, er bildet mit knapp 70% jedoch unverändert<br />
das Rückgrat des Unternehmens.<br />
Absolute<br />
Umsatzerlöse Rail Cargo Austria Konzern in Mio. EUR 2008 2007 Veränderung Veränd. in %<br />
Unkonsolidierte Umsatzerlöse 2.979,3 2.810,4 168,9 6<br />
davon Ausland 1.023,8 977,2 46,6 5<br />
Erträge aus gemeinwirtschaftlichen Leistungsaufträgen 109,9 109,5 0,4 0<br />
Abzüglich Innenumsatz des Konzerns -614,4 -547,3 -67,1 12<br />
Umsatzerlöse 2.474,8 2.372,6 102,2 4<br />
Sonstiger Erträge 72,7 44,3 28,4 64<br />
Gesamterträge 2.547,5 2.416,9 130,6 5<br />
davon mit übrigem <strong>ÖBB</strong>-Konzern 363,6 344,6 19,0 6<br />
In Summe konnten die Umsatzerlöse des Rail Cargo Austria Konzerns um 4% auf rd. 2.474,8 Mio. EUR (Vj: rd. 2.372,6<br />
Mio. EUR) gesteigert werden. Der direkten Absatzleistung am Markt sind davon rd. 1.924,1 Mio. EUR oder 78%<br />
(Vj: 77% oder rd. 1.834,9 Mio. EUR) zuzuschreiben. Rd. 109,9 Mio. EUR oder 4% der Umsatzerlöse (Vj: rd. 109,5 Mio.<br />
EUR oder 5%) entfallen auf die Abgeltung des Bundes für die Erfüllung von gemeinwirtschaftlichen Leistungsaufträgen.<br />
Unter dem Posten sonstige Umsatzerlöse werden Erlöse aus Vermietung und Verpachtung in der Höhe von rd.<br />
77,9 Mio. EUR (Vj: rd. 81,5 Mio. EUR) ausgewiesen.
Bei einem durchschnittlichen Personalstand<br />
von 7.989 MitarbeiterInnen (Vj:<br />
8.121) errechnet sich ein Gesamtertrag<br />
je MitarbeiterIn von rd. 319 TEUR (Vj: rd.<br />
298 TEUR). Der Auslands anteil an den<br />
unkonsolidierten Umsatzerlösen beträgt<br />
mit rd. 1.023,8 Mio. EUR (Vj: rd. 977,2<br />
Mio. EUR) etwa 34% (Vj: 35%). Die im<br />
Ausland generierten Umsatzerlöse (ohne<br />
Berücksichtigung der MÁV Cargo) erhöhten<br />
sich damit um rd. 46,6 Mio. EUR oder<br />
5%, eine Entwicklung, die die zunehmende<br />
Internationalisierung des Konzerns unterstreicht.<br />
Entwicklung der Umsatzerlöse des Rail Cargo Austria Konzerns<br />
in Mio. EUR<br />
2007: 2.372,6 2008: 2.474,8<br />
1.924,1<br />
1.834,9<br />
Güter-<br />
verkehr<br />
332,9<br />
273,4<br />
Instandhaltung<br />
109,9<br />
109,5<br />
GWL des<br />
Bundes<br />
154,8<br />
107,9<br />
Sonstige<br />
Umsatzerlöse<br />
Überblick in % 2008 2007 Veränd. in %<br />
EBIT-Marge -2 1 -3<br />
EBIT-Marge ohne Wertminderung 1 1 0<br />
Eigenkapitalrentabilität -53 2 -55<br />
Eigenkapitalrentabilität ohne Wertminderung -42 2 -44<br />
Struktur Gewinn-und-Verlust-Rechnung in % der in % der Veränderung<br />
des Rail Cargo Austria Konzerns in Mio. EUR 2008 Gesamterträge 2007 Gesamterträge in Mio. EUR in %<br />
Umsatzerlöse 2.474,8 97% 2.372,6 98% 102,2 4<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 0,6 0% 2,4 0% -1,8 -75<br />
Sonstige Umsatzerlöse und Bestandsveränderung 72,1 3% 41,9 2% 30,2 72<br />
Gesamterträge 2.547,5 100% 2.416,9 100% 130,6 5<br />
davon gegenüber übrigem Konzern 363,6 14% 344,6 14% 19,0 6<br />
Materialaufwand 133,0 5% 117,0 5% 16,0 14<br />
Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.769,0 69% 1.664,5 69% 104,5 6<br />
Personalaufwand 401,0 16% 377,9 16% 23,1 6<br />
Abschreibungen (ohne Wertminderungen) 58,1 2% 59,8 2% -1,7 -3<br />
Wertminderungen 59,9 2% 0,0 0% 59,9 100<br />
Sonstiger betrieblicher Aufwand 165,9 7% 173,0 7% -7,1 -4<br />
Gesamtaufwand 2.586,9 102% 2.392,2 99% 194,7 8<br />
davon gegenüber übrigem Konzern 706,2 28% 674,5 28% 31,7 5<br />
EBiT -39,4 -2% 24,7 1% -64,1 > -100<br />
EBIT ohne Wertminderungen 20,5 1% 24,7 1% -4,2 -17<br />
Finanzergebnis -262,4 -10% -11,3 0% -251,1 > -100<br />
davon gegenüber übrigem Konzern -168,4 -7% 9,6 0% -178,0 > -100<br />
EBT -301,8 -12% 13,4 1% -315,2 > -100<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
43
44<br />
Der Rail Cargo Austria Konzern musste im Berichtsjahr im operativen Ergebnis einen Rückgang des EBIT vor Wertminderungen<br />
um rd. 4,2 Mio. EUR auf rd. 20,5 Mio. EUR (Vj: rd. 24,7 Mio. EUR) verzeichnen. Bei einer Steigerung<br />
der Gesamterträge um 5% auf rd. 2.547,5 Mio. EUR (Vj: rd. 2.416,9 Mio. EUR) errechnet sich eine EBIT-Marge 1 ohne<br />
Wertminderungen wie im Vorjahr von rd. 1%. Der Rückgang des Finanzergebnisses um rd. 251,1 Mio. EUR ist im<br />
Wesentlichen auf die Vorsorge der Finanztransaktionen im Zusammenhang mit Cross-Border-Lease-Transaktionen<br />
sowie Wertberichtigungen von Beteiligungen zurückzuführen.<br />
Die Gesamtaufwendungen des Rail Cargo Austria Konzerns waren mit rd. 2.586,9 Mio. EUR (Vj: rd. 2.392,2 Mio. EUR)<br />
um 8% höher als im Vorjahr, womit ihre Entwicklung proportional zu jener der Gesamterträge verläuft. Die größte<br />
Aufwandskategorie bilden die Aufwendungen für bezogene Leistungen, die im Berichtsjahr um 6% auf rd. 1.769,0<br />
Mio. EUR (Vj: rd. 1.664,5 Mio. EUR) anstiegen. In diesem Posten enthalten sind Aufwendungen für Transportleistungen,<br />
für Infrastrukturbenützung inklusive Gemeinschaftsdienst und Personalanmietung, Mieten für Schienen- und<br />
Straßenfahrzeuge und sonstige Leistungen. Der Personalaufwand konnte im Berichtsjahr mit rd. 401,0 Mio. EUR (Vj: rd.<br />
377,9 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr nahe zu<br />
Entwicklung der betrieblichen Aufwendungen in Mio. EUR<br />
2007: 2.392,2 2008: 2.586,9<br />
117,0 133,0<br />
Materialaufwand<br />
1.769,0<br />
1.664,5<br />
Aufwand be zogener<br />
Leistungen<br />
konstant gehalten werden. Bei einem leicht gesunkenen<br />
Personalstand erhöhte sich der durchschnittliche<br />
Aufwand pro Mitarbei ter von rd. 48<br />
TEUR des Vorjahres auf rd. 52 TEUR. Der Anteil<br />
des Personalaufwands an den Gesamterträgen<br />
blieb gegenüber dem Vorjahr mit 16% konstant.<br />
Die Summe der Aufwendungen für Material und<br />
für bezogene Leistungen entspricht wie im Vorjahr<br />
74%.<br />
Der Anstieg der Abschreibungen gegenüber dem<br />
Vorjahr ist auf außerordentliche Wertminderungen<br />
im Berichtsjahr zurückzuführen. Aufgrund<br />
der negativen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
waren die Planannahmen im Berichtsjahr<br />
in der Wertminderungsprüfung gegenüber dem<br />
Vorjahr anzupassen. Nach der durchgeführten<br />
Wertminderungsprüfung für das Anlagevermögen<br />
mit geänderten Plandaten ergab sich im Jahr<br />
2008 der Bedarf einer Wertminderung von rd. 59,9 Mio. EUR. (Vj: rd. 0,0 Mio. EUR). Das Betriebsergebnis ohne Berücksichtigung<br />
der außerordentlichen Wertminderungen hätte rd. 20,5 Mio. EUR (Vj: rd. 24,7 Mio. EUR) betragen und<br />
sich damit nur unwesentlich verschlechtert.<br />
1 EBIT-Marge: EBIT / Gesamterträge<br />
377,9 401,0<br />
Personalaufwand<br />
59,8 118,1<br />
Abschreibungen<br />
173,0 165,9<br />
Sonstiger be trie blicher<br />
Aufwand
Vermögens- und Finanzlage<br />
Überblick 2008 2007 Veränderung Veränd. in %<br />
Bilanzsumme in Mio. EUR 2.220,8 1.956,2 264,6 14<br />
Sachanlagenintensität in % 28% 25% 3% 12<br />
Sachanlagendeckungsgrad in % 91% 180% -89% -49<br />
Working Capital in Mio. EUR 141,6 116,5 25,1 22<br />
Eigenkapitalquote in % 26% 45% -19% -42<br />
Struktur der Bilanz des Rail Cargo<br />
Austria Konzerns in Mio. EUR 1.1.2007 31.12.2007 Struktur 2007 31.12.2008 Struktur 2008 Veränderung<br />
Langfristige Vermögenswerte 1.178,6 1.028,6 53% 1.367,2 62% 338,6<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 846,4 927,6 47% 853,6 38% -74,0<br />
Bilanzsumme 2.025,0 1.956,2 100% 2.220,8 100% 264,6<br />
Eigenkapital 893,0 880,1 45% 571,8 26% -308,3<br />
Langfristiges Fremdkapital 434,3 415,1 21% 770,7 35% 355,6<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 697,7 661,0 34% 878,3 39% 217,3<br />
Die Bilanzsumme des Rail Cargo Austria Konzerns erhöhte sich im Berichtsjahr um rd. 264,6 Mio. EUR oder 14% auf rd.<br />
2.220,8 Mio. EUR (Vj: rd. 1.956,2 Mio. EUR). Der Anteil des Sachanlagevermögens am Gesamtvermögen (Sachanlagenintensität<br />
2 ) betrug zum Bilanzstichtag 2008 28% (Vj: 25%), der Sachanlagendeckungsgrad 3 91% (Vj: 180%). Das Working<br />
Capital 4 belief sich auf rd. 141,6 Mio. EUR (Vj: rd. 116,5 Mio. EUR). Nach einem Rückgang des Eigenkapitals um<br />
rd. 308,3 Mio. EUR auf 571,8 Mio. EUR errechnet sich eine Eigenkapitalquote 5 per 31.12.2008 von 26% (Vj: 45%).<br />
Die Verbindlichkeiten des Konzerns stiegen in Summe um rd. 580,3<br />
Mio. EUR oder 59% auf rd. 1.564,9 Mio. EUR (Vj: rd. 984,6 Mio. EUR).<br />
Der Anstieg der Finanzverbindlichkeiten belief sich auf rd. 479,8<br />
Mio. EUR.<br />
Finanzverbindlichkeiten in Mio. EUR<br />
2 Sachanlagenintensität: Sachanlagevermögen / Gesamtvermögen<br />
3 Sachanlagendeckungsgrad: Eigenmittel * 100 / Sachanlagevermögen<br />
4 Working Capital: Vorräte + Ford. aus Lieferungen u. Leistungen + geleistete Anzahlungen auf Anlagevermögen - Verb. aus Lieferungen u. Leistungen -<br />
geleistete Anzahlungen auf Bestellungen<br />
5 Eigenkapitalquote: Eigenmittel / Gesamtkapital<br />
693,9<br />
2006 2007<br />
545,2<br />
2008<br />
1.025,0<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
45
46<br />
Überblick 2008 2007 Veränderung Veränd. in %<br />
Investitionen in Mio. EUR 435,8 85,2 350,6 >100<br />
Sachanlageninvestitionsquote der Gesamterträge in % 6% 3% 3% 100<br />
Sachanlageninvestitionsquote der Buchwerte in % 31% 18% 13% 72<br />
Im Berichtsjahr tätigte der Rail Cargo Austria Konzern Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagevermögen<br />
in der Höhe von rd. 435,8 Mio. EUR (Vj: rd. 85,2 Mio. EUR). Dieses Volumen entspricht einer Sachanlageninvestitionsquote<br />
von 6% (Vj: 3%) der Gesamterträge bzw. 31% (Vj: 18%) gemessen an den Buchwerten zum<br />
1.1.2008. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Anlagevermögenszugänge im Zusammenhang mit der MÁV<br />
Cargo Akquisition (rd. 218 Mio. EUR). Weitere Investitionsschwerpunkte waren die Anschaffung von Containerwagen,<br />
Rohholzwagen und Großraumschiebewagen.<br />
Personalbericht<br />
Der Personalstand des Rail Cargo Austria Konzerns stieg im Berichtsjahr auf 11.575 MitarbeiterInnen an. Rd. 41%<br />
der MitarbeiterInnen halten eine Definitivstellung. Per Jahresende 2008 wurden in unterschiedlichen Lehrberufen<br />
159 Lehrlinge ausgebildet. Das Durchschnittsalter liegt bei rd. 40,4 Jahren. Zum 31.12.2008 beträgt der Frauenanteil<br />
6,4%. Die mit Anfang Dezember 2008 erworbene MÁV Cargo Gruppe beschäftigte per Jahresende 2008 3.791 MitarbeiterInnen.<br />
Durchschnitt Veränderung<br />
Mitarbeiterstruktur 31.12.2008 31.12.2007 2008 2007 Durchschnitt in %<br />
Rail Cargo Austria Konzern<br />
Angestellte 2.906 2.622 2.795 2.383 412 17<br />
Mitarbeiter mit Definitivstellung 4.719 5.169 5.051 5.623 -572 -10<br />
Lehrlinge 159 134 143 115 28 24<br />
Konzern ohne<br />
MÁV Cargo Gruppe 7.784 7.925 7.989 8.121 -132 -2<br />
MÁV Cargo Gruppe<br />
Dienstnehmer 3.791 3.845 3.845<br />
Zwischensumme<br />
MÁV Cargo Gruppe 3.791 3.845 3.845<br />
Gesamt inkl. MÁV Cargo Gruppe 11.575 7.925 11.834 8.121 3.713 46
Entwicklung der Mitarbeiterstruktur im Rail Cargo Austria Konzern<br />
(ohne MÁV Cargo Gruppe)<br />
per 31.12.2005 per 31.12.2006 per 31.12.2007 per 31.12.2008<br />
2.906<br />
2.622<br />
1.977<br />
1.773<br />
Angestellte<br />
6.644<br />
5.781<br />
5.169<br />
4.719<br />
Mitarbeiter mit<br />
Definitivstellung<br />
182<br />
156<br />
134<br />
Lehrlinge<br />
159<br />
8.599<br />
7.925<br />
7.914<br />
7.784<br />
Personalfluktuation in der Rail Cargo Austria Konzern in Köpfen 2008 2007<br />
Neuaufnahmen 969 1.025<br />
Abgänge (ohne Versetzungen) -822 -1.140<br />
Sonstige Veränderungen -35 161<br />
Verteilung nach Altersklassen in % bis 19 Jahre 20 – 29 Jahre 30 – 39 Jahre 40 – 49 Jahre ab 50 Jahre<br />
Per 31.12.2008 3% 13% 20% 52% 12%<br />
Per 31.12.2007 3% 10% 23% 52% 12%<br />
Ausblick<br />
Der Rail Cargo Austria Konzern sieht in der aktuellen <strong>Wir</strong>tschaftskrise die Chance, zusätzliche Marktanteile im<br />
<strong>Logistik</strong>geschäft zu gewinnen und entwickelt aktiv nachhaltige Geschäftskonzepte. Als kundenorientiertes <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />
knüpft Rail Cargo Austria an den Outsourcing-Trend der <strong>Wir</strong>tschaft an und agiert gegenüber ihren Kunden<br />
als starker und verlässlicher Partner. Im Rahmen des Maßnahmenpaketes „Krise als wirtschaftliche Chance“ werden<br />
Strukturverbesserungen und konzentrierte Aktivitäten zur Marktbewirtschaftung angestrebt.<br />
Der Vorstand der Rail Cargo Austria AG bekräftigt seine 3-Phasen-Strategie, Marktanteile am Heimmarkt Österreich und<br />
in Westeuropa zu halten und seine Präsenz in Zentral- und Osteuropa weiter auszubauen. Mit dem Kauf der MÁV Cargo<br />
Zrt. wurde der Grundstein für die Erschließung des ungarischen Marktes gelegt. Das Projekt „Joining Forces“ („Kräfte<br />
verbinden“) stellt in interkulturellen Teams die Realisierung von Synergien zwischen den beiden Unternehmen sicher.<br />
Auch im Geschäftsjahr 2009 sollen wesentliche Investitionen in Güterwagen erfolgen, wobei das Investitionsvolumen<br />
nach Möglichkeit an die wirtschaftliche Entwicklung angepasst werden wird.<br />
Gesamt<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
47
48<br />
Konzern-Bilanz zum 31.12.2008 gemäß iFRS<br />
Aktiva in EUR 31.12.2008 31.12.2007<br />
Vermögenswerte<br />
langfristige Vermögenswerte<br />
Sachanlagen 627.111.552,46 488.453.009,72<br />
Immaterielle Vermögenswerte 295.050.979,81 18.219.817,70<br />
Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 262.709.212,97 372.679.750,34<br />
Finanzielle Vermögenswerte 129.441.901,79 139.818.663,73<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.371.753,44 1.890.454,33<br />
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 4.028.158,92 7.395.627,44<br />
Latente Steueransprüche 30.474.683,28 155.148,67<br />
1.367.188.242,67 1.028.612.471,93<br />
Kurzfristige Vermögenswerte<br />
Vorräte 115.419.677,31 98.690.804,48<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 386.674.256,14 376.269.247,74<br />
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 129.106.361,35 48.029.870,74<br />
Finanzielle Vermögenswerte 67.753.008,35 89.319.670,55<br />
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 154.644.747,46 315.264.610,80<br />
853.598.050,61 927.574.204,31<br />
2.220.786.293,28 1.956.186.676,24<br />
Passiva in EUR 31.12.2008 31.12.2007<br />
Eigenkapital<br />
Grundkapital 190.070.000,00 190.070.000,00<br />
Kapitalrücklagen 546.000.000,00 692.000.000,00<br />
Gewinnrücklagen -152.142.299,19 -135.509.637,28<br />
Währungsumrechnungsdifferenzen -806.179,54 442.173,37<br />
Erwirtschaftetes Ergebnis -110.208.672,35 36.025.523,18<br />
Minderheitenanteile am Eigenkapital 98.887.877,53 97.086.096,03<br />
571.800.726,45 880.114.155,30<br />
Schulden<br />
langfristige Schulden<br />
Finanzverbindlichkeiten 699.897.351,83 368.530.858,74<br />
Rückstellungen 37.337.969,98 34.681.187,75<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.347.061,38 452.134,45<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 10.699.660,68 11.422.822,96<br />
Latente Steuerschulden 21.427.482,41 43.207,03<br />
770.709.526,28 415.130.210,93<br />
Kurzfristige Schulden<br />
Finanzverbindlichkeiten 325.081.359,74 176.676.469,26<br />
Rückstellungen 46.698.982,26 56.682.505,59<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 395.033.309,52 359.143.243,27<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 111.462.389,03 68.440.091,89<br />
878.276.040,55 660.942.310,01<br />
2.220.786.293,28 1.956.186.676,24
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2008 gemäß iFRS<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2008 gemäß iFRS in EUR 2008 2007<br />
Umsatzerlöse 2.474.810.387,92 2.372.614.498,61<br />
Bestandsveränderungen 2.077.592,69 -229.179,97<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 590.351,01 2.407.601,26<br />
Sonstige betriebliche Erträge 70.037.115,34 42.082.570,64<br />
Gesamterträge 2.547.515.446,96 2.416.875.490,54<br />
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen -1.902.018.187,93 -1.781.515.210,25<br />
Personalaufwand -400.998.588,30 -377.940.735,71<br />
Abschreibungen -58.093.825,75 -59.792.238,33<br />
Wertminderungen -59.962.085,34 0,00<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -165.861.667,30 -172.956.745,65<br />
Betriebsergebnis (EBiT) -39.418.907,66 24.670.560,60<br />
Betriebsergebnis ohne Wertminderungen 20.543.177,68 24.670.560,60<br />
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen -99.940.924,07 4.278.616,16<br />
Zinserträge 47.844.600,40 31.141.840,32<br />
Zinsaufwendungen -39.843.180,90 -31.938.846,75<br />
Übriges Finanzergebnis -170.423.355,16 -14.739.457,73<br />
Finanzergebnis -262.362.859,73 -11.257.848,00<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -301.781.767,39 13.412.712,60<br />
Ertragsteuern 8.980.025,12 -2.804.259,23<br />
Jahresergebnis -292.801.742,27 10.608.453,37<br />
Jahresergebnis anteilig zugerechnet den:<br />
Aktionären der Rail Cargo Austria AG -294.458.734,12 3.024.183,33<br />
anderen Gesellschaftern 1.656.991,85 7.584.270,04<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
49
50<br />
Beteiligungsübersicht<br />
An folgenden Unternehmen hielt die Rail Cargo Austria AG zum Bilanzstichtag direkt oder indirekt über andere verbundene<br />
Unternehmen Beteiligungen (ohne Beteiligungen an kurzfristigen Arbeitsgemeinschaften). Die Angaben zum<br />
Eigenkapital und zum Jahresergebnis wurden aus den Jahresabschlüssen gemäß dem jeweiligen nationalen Bilanzierungsrecht<br />
übernommen:<br />
Eigenkapital Jahresergebnis<br />
Rail Cargo Austria Konzern Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />
100% Rail Cargo Austria Aktiengesellschaft A-1030 Wien V 737.971 -166.102<br />
100% Speditions Holding GmbH A-1040 Wien V 21.074 3.601<br />
100% Express-Interfracht Internationale Spedition GmbH A-1040 Wien V 40.110 4.635<br />
100% Express Italia s.r.l. I-20121 Milano V 7.746 98<br />
100% Magazzini del Veneto Orientale S.R.L. I-30029 Santo Stino di Livenza V 6 100% (Vj: 50%) M.D.B. – Magazzini Desio Brianza S.p.A.<br />
649 -21<br />
(2008: Kauf 50%) I-20033 Desio V 6 957 207<br />
80% (100%) Express RSA ooo RU-620026 Ekaterinburg V0 -1 14 1<br />
58,4% Alfa Trans s.r.l. I-28100 Novara V0 20 5 1<br />
100% EXPRESS HUNGÁRIA Kft. HU-1037 Budapest V0 stillgelegt<br />
100% Express Polska Sp. z o.o. PL-02796 Warzawa V 2.184 -129<br />
100% Express-Interfracht Bulgaria Speditionsgesellschaft EOOD BG-1000 Sofia V0 -297 -146 1<br />
100% Express Scandinavia AB S-23145 Trelleborg V 302 -48<br />
100% Express-Interfracht Deutschland GmbH (Verkauf per 31.12.2008) D-60329 Frankfurt am Main V 626 -560<br />
100% Express-Interfracht Hellas S.A. GR-17121 Nea Simirni - Athens V 3.526 -322<br />
100% BURGYSPED S.L. E-20302 Irún V 869 335<br />
99,92% (100%) Express-Interfracht Romania srl RO-75100 Otopeni V 4.466 -1.762<br />
51% RAIL LINK CO S.R.L. RO-75100 Otopeni V0 70 92 1<br />
80% (100%) Express-Interfracht mezinárodná spedice CZ s.r.o. CZ-61400 Brno V 2.892 404<br />
75% AgroFreight Spedition GmbH<br />
100% (Vj: 50%) AgroFreight Spedition CZ s.r.o.<br />
A-1040 Wien V 2.089 993<br />
(2008: Kauf 50%) CZ-61200 Brno V 5 1.623 1.602<br />
74,6% Express-Interfracht Internationale Spedition AG, Liechtenstein FL-9494 Schaan V 742 403<br />
60% (100%) (Vj: 60%) Express-Interfracht Uluslararasi TR-34303 Halkali-<br />
Tasimacilik Ticaret Limited Sirketi (2008: Kauf 40%) Kücükcekmece V 384 -217<br />
60% SKAT - Express Ltd.<br />
51% (Vj: 100%) Dolphin Shipping Transportagentur GmbH<br />
UA-3150 Kiew V0 476 -133<br />
(2008: Verkauf 49%)<br />
51% Asotra-Internationale Speditions- und<br />
A-1040 Wien V 172 81<br />
Transport-Gesellschaft mit beschränkter Haftung A-2000 Stockerau V 1.424 817<br />
50% INTEREUROPA FLG, Železniška špedicija d.o.o. SLO-1000 Ljubljana E 384 219<br />
50% Trans Cargo Logistic GmbH A-1040 Wien E 557 521<br />
46,5% VADECO SRL RO-900733 Constanta E 831 -492<br />
34% Express Slovakia “Medzinárodná preprava, a.s.” SK-82109 Bratislava E 4.750 4.163<br />
100% Express Truck Slovakia s.r.o. SK-82109 Bratislavia 0 k.A.<br />
50% EBA s.r.o. (Kauf 2008) SK-82109 Bratislava 0 k.A.<br />
45% (Vj: 100%) Express Agrotrade a.s. (2008: Verkauf 55%) SK-82109 Bratislava 0 k.A.<br />
30% Express Rail s.r.o. (Kauf 2008) SK-82109 Bratislava 0 k.A.<br />
24,68% Zeleznicné opravovne a strojárne Zvolen, a.s. SK-96003 Zvolen 0 k.A.<br />
26% Viator & Vector TIR, services and trade d.o.o. SLO-1000 Ljubljana E0 in Liquidation
Eigenkapital Jahresergebnis<br />
Rail Cargo Austria Konzern Fortsetzung Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />
100% Express-Interfracht Internationale Spedition GmbH (Fortsetzung)<br />
25% Transports Terrestres Maritimes et Fluviaux - TMF SA F-92817 Puteaux Cedex E 5.796 1.023<br />
20% (100%) Express RSA ooo RU-620026 Ekaterinburg V0 -1 14 1<br />
100% EC LOGISTIK GmbH A-1040 Wien V 670 -2.344<br />
100% Papier & Recycling <strong>Logistik</strong> GmbH A-1040 Wien V 2.127 953<br />
100% Schwarzinger & Co. Speditions- Transport- und<br />
Frachtberatungsgesellschaft m.b.H. A-1040 Wien V 665 495<br />
100% ProRail Internationale Speditionsgesellschaft m.b.H. A-9587 Riegersdorf V 2.958 1.214<br />
100% Schier, Otten & Co. Gesellschaft m.b.H. A-1030 Wien V 2.554 -1.315<br />
100% TRANSEUROPA d.o.o. HR-10000 Zagreb V0 349 166 1<br />
100% SLOVAKTEAM s.r.o. SK-83104 Bratislava V0 48 12 1<br />
97% (Vj: 85%) TEAMTRANS d.o.o. (2008: Kauf 12%) SLO-2000 Maribor V0 8 -71 1<br />
95% (Vj: 51%) 6.OKTOBAR d.o.o (2008: Kauf 44%) SCG-11000 Beograd V 122 43<br />
62,8% TRANSPED-SOC spol.s.r.o. CZ-50002 Hradec Králové V 664 338<br />
51% BIHATEAM d.o.o. BiH-71000 Sarajevo V0 504 6 1<br />
45% logMASter Kft. HU-1139 Budapest E 111 5<br />
100% Entsorgungslogistik Austria GmbH A-1040 Wien V 1.957 1.233<br />
51% E.L.A. Slovakia s.r.o. SK-81101 Bratislava V0 -314 -74 1<br />
50% HAELA Abfallverwertung GmbH A-4470 Enns E0 223 67<br />
50% AUL Abfallumladelogistik Austria GmbH (Neugründung 2008) A-2344 Maria Enzersdorf E0 in Gründung<br />
100% ÖKOMBI GmbH A-1030 Wien V 3.277 2.089<br />
25,1% Adria Kombi d.o.o. SLO-1000 Ljubljana E0 k.A.<br />
25,28% (39,68%) HUNGAROKOMBI KFT. HU-1138 Budapest E 2.647 114<br />
14,52% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. HU-1239 Budapest V 6 12.636 2.181<br />
12% (50,2%) KOMBISZTÁR Kft. HU-8000 Székesfehévár V0 61 0 2<br />
0,09% (35,49%) LOGISZTÁR Kft. HU-8000 Székesfehévár E0 k.A.<br />
7% Bulkombi Co.Ltd BG-1000 Sofia 0 in Liquidation<br />
6,7% Union Internationale des Sociétés de Transport<br />
Combiné Rail-Route s.c. B-1000 Bruxelles 0 k.A.<br />
0,02% Société Anonyme Belge de Transport par le System<br />
Combiné Route-Wagon (T.R.W) s.a. B-1000 Bruxelles 0 k.A.<br />
100% Kadmos s.r.o. SK-82109 Bratislava V0 keine Geschäftstätigkeit<br />
100% ECS EUROCARGO Sp. z o.o.<br />
(früher: Eurocargo Katowice Sp. z o.o.) PL-42500 Będzin V 2.695 2.078<br />
70% Eurocargo Shipping Sp. z o.o. PL-70603 Szczecin V0 98 32 1<br />
80% Eurocargo Survey Sp. z o.o. PL-70603 Szczecin V0 33 2 1<br />
75% RAABERSPED Speditionsgesellschaft m.b.H. A-1040 Wien V 3.662 1.330<br />
100% RAABERSPED d.o.o. HR-10000 Zagreb V 100 45<br />
51% Raabersped Kft. HU-1037 Budapest V 3.401 1.000<br />
30% RAABER Kft. (früher: RAABER Irodaház Kft.) HU-1037 Budapest E 1.385 188<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
51
52<br />
Eigenkapital Jahresergebnis<br />
Rail Cargo Austria Konzern Fortsetzung Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />
100% Speditions Holding GmbH (Fortsetzung)<br />
34% (66%) HUNGARO-RAIL Kft. HU-1023 Budapest V 7 466 212<br />
54% (64%) Intercontainer Austria GesmbH A-1040 Wien V -2.541 -4.255<br />
79,68% (100%) Česká a slovenská kombinovaná doprava -<br />
INTRANS s.r.o. (2008: Kauf 1,65%) CZ-13000 Praha V 4.073 1.068<br />
100% Slovenská kombinovaná doprava INTRANS a.s. SK-01236 Žilina V 6 2.645 579<br />
90% INTRANS Port/Rail Services GmbH D-28195 Bremen V0 -48 -12<br />
39,5% Terminal Brno a.s. (Neugründung 2008) CZ-61900 Brno E0 in Gründung<br />
37,08% (Vj: 39%) ICA Romania s.r.l. R-020572 Bucuresti E -1.158 -175<br />
20% Bohemiakombi spol. s.r.o. CZ-11376 Praha E0 k.A.<br />
50% ChemFreight Transport, <strong>Logistik</strong> & Waggonvermietung GmbH A-1040 Wien E 6.206 3.057<br />
45,35% Eurocargo Rail Sp. z o.o. PL-00696 Warszawa E0 k.A.<br />
40% (100%) Express-Interfracht Uluslararasi Tasimacilik TR-34303 Halkali-<br />
Ticaret Limited Sirketi (2008: Kauf 40%) Kücükcekmece V 384 -217<br />
30% (60%) HUNGARIA INTERMODAL Kft. HU-1239 Budapest V 7 261 71 1<br />
20% (100%) EXPRESS-INTERFRACHT mezinárodní spedice CZ s.r.o. CZ-61400 Brno V 2.331 653 1<br />
20,32% (100%) (Vj: 18,57%) (98,25%) Česká slovenská<br />
kombinovaná doprava - INTRANS s.r.o. (2008: Kauf 1,65%) CZ-13000 Praha V 4.073 1.068 1<br />
5,69% (Vj: 6,6%) Raab-Oedenburg-Ebenfurter<br />
Eisenbahn Aktiengesellschaft (Györ-Sopron-Ebenfurti Vasút<br />
Zártkörüen Müködö Részvénytársaság) HU-9400 Sopron 0 k.A.<br />
0,08% (100%) Express-Interfracht Romania srl RO-75100 Otopeni V 4.466 -1.762<br />
KD-Anteil Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten<br />
Güterverkehr mbH & Co. Kommanditgesellschaft D-60486 Frankfurt am Main 0 k.A.<br />
100% Industriewaggon GmbH A-1030 Wien V 50.278 9.591<br />
100% CRL Car Rail Logistics GmbH A-1030 Wien V 13.587 8.486<br />
100% RCA Terminal s.r.o. CZ-13000 Praha V 220 -306<br />
100% Sakera Beteiligungsverwaltungs GmbH A-1030 Wien V0 18 -2<br />
55% LINEA S.p.A. (Kauf 2008) I-28100 Novara V0 183 -360 1<br />
51% (100%) <strong>ÖBB</strong>-Technische Services-Gesellschaft mbH A-1110 Wien V 194.027 8.746<br />
51% FR <strong>Logistik</strong>-Betriebs GmbH A-8141 Zeitling V0 16 0<br />
51% FR <strong>Logistik</strong>-Betriebs GmbH & Co KG A-8141 Zeitling V0 100 6<br />
50% Terminal Graz Süd GmbH A-8402 Werndorf E0 k.A.<br />
50% Terminal Graz Süd GmbH & Co KG A-8402 Werndorf E0 k.A.<br />
49% (100%) <strong>ÖBB</strong>-Traktion Gesellschaft mbH A-1150 Wien E 778.882 -66.147<br />
46,67% ABC-Provider GmbH A-1220 Wien E0 k.A.<br />
3,53% Intercontainer-Interfrigo (ICF) SA B-1060 Bruxelles 0 k.A.<br />
95% MÁV Cargo Zrt. (Kauf 2008) HU-1133 Budapest V 6 98.293 -21.415<br />
100% MÁV-TISZAVAS Kft. (Kauf 2008) HU-3527 Miskolc V 6 5.258 1.153<br />
100% MÁV KOMBITERMINÁL Kft. (Kauf 2008) HU-1133 Budapest V 6 4.992 734<br />
100% TRANSFER-R KFT. (Kauf 2008) HU-4625 Záhony V0 317 53 2<br />
5% (10%) ZÁHONY TÉRSÉGI LOGISZTIKAI KLASZTER KFT.<br />
(Kauf 2008) HU-4625 Záhony 0 k.A.<br />
50,2% KOMBISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2<br />
45% Kelenföld Konténer Depo Kft. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest E0 k.A.<br />
32% (50,2%) KOMBIZSTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2<br />
40% TSM KFT. (Kauf 2008) HU-4002 Debrecen E0 k.A.<br />
35,49% LOGISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár E0 4.245 44 2<br />
3% (50,2%) KOMBISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2
Eigenkapital Jahresergebnis<br />
Rail Cargo Austria Konzern Fortsetzung Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />
100% MÁV KOMBITERMINAL Kft. (Kauf 2008)<br />
33,33% Railport Arad srl. (vormals: MC RO-LOG) (Kauf 2008) RO-31000 Arad E0 3.512 82 2<br />
30% (60%) HUNGARIA INTERMODAL Kft. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest V 7 148 -95<br />
10,89% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest V 6 12.636 2.181<br />
10% MTMG Zrt. (Kauf 2008) HU-1012 Budapest 0 k.A.<br />
5% (10%) ZÁHONY TÉRSÉGI LOGISZTIKAI KLASZTER KFT. (Kauf 2008) HU-4625 Záhony 0 k.A.<br />
0,19% GlobalLog Kft. (Kauf 2008) HU-6728 Szeged 0 k.A.<br />
100% MÁVTRANSSPED Kft. (Kauf 2008) HU-1065 Budapest V 6 3.069 1.369<br />
100% MÁVTRANSSPED GmbH (Kauf 2008) A-1040 Wien V0 -3 41<br />
32% (66%) HUNGARO-RAIL Kft. (Kauf 2008) HU-1023 Budapest V 7 368 254 1<br />
61,87% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest V 6 12.636 2.181<br />
50% Vámkapu Zrt. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest E0 515 64<br />
33,33% boxXagency Kft. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest E0 26 0<br />
25% BILK-TRANS Kft. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest E0 53 44 2<br />
32% EAST Rail srl. (Kauf 2008) I-34132 Trieste E0 k.A.<br />
30% Agrochimtranspack Kft (Kauf 2008) HU-1117 Budapest E0 1.230 0 2<br />
6% (10%) ZÁHONY TÉRSÉGI LOGISZTIKAI KLASZTER KFT. (Kauf 2008) HU-4625 Záhony 0 k.A.<br />
24,5% UniverTrans Kft. (Kauf 2008) HU-1211 Budapest E0 k.A.<br />
14,4% (39,68%) HUNGAROKOMBI KFT. (Kauf 2008) HU-1138 Budapest E 2.647 108<br />
14,52% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest V 6 12.636 2.181<br />
12% (50,2%) KOMBISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2<br />
0,09% (35,49%) LOGISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár E0 k.A.<br />
10% (64%) Intercontainer Austria GesmbH (Kauf 2008) A-1040 Wien V -2.541 -4.255<br />
0,68% (7,4%) Bureau central de clearing s.c.r.l. B-1060 Bruxelles 0 k.A.<br />
Anteil Verein HUNGRAIL Egyesülés (Kauf 2008) HU-1138 Budapest 0 k.A.<br />
V verbundenes vollkonsolidiertes Unternehmen<br />
V0 verbundenes, aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht vollkonsolidiertes Unternehmen<br />
E beteiligtes Unternehmen nach der Equity-Methode bilanziert<br />
E0 beteiligtes Unternehmen aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht nach der Equity-Methode bilanziert<br />
0 sonstiges Beteiligungsunternehmen<br />
Abkürzungen und Fußnoten<br />
1 Eigenkapital und Jahresergebnis per 31.12.2007<br />
3 EWIV-Anteil<br />
5 Erstkonsolidierung per 1.1.2008<br />
7 Änderung der Konsolidierungsart von Equity- auf<br />
Vollkonsolidierung per 31.12.2008<br />
Vj: Vorjahr<br />
2 vorläufige Werte zum 31.12.2008<br />
4 Werte per 31.3.2008<br />
6 Erstkonsolidierung per 31.12.2008<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
53
54<br />
Berechnung der Kennzahlen<br />
Anlagenabnutzungsgrad: kumulierte Abschreibung / Sachanlagen zu Anschaffungskosten<br />
Anlagendeckung I: Eigenkapital / Anlagevermögen<br />
Anlagendeckung II: Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital / Anlagevermögen<br />
Anlagenintensität: Anlagevermögen / Gesamtvermögen<br />
Eigenkapital: Grundkapital + Kapitalrücklagen + Bilanzgewinn + Gewinnrücklagen<br />
+ Neubewertungsrücklage + Rücklage für Cash Flow Hedges<br />
Eigenkapitalquote: Eigenkapital / Gesamtkapital<br />
Eigenkapitalrentabilität: EBT / Eigenkapital<br />
EBIT-Marge: EBIT / Gesamterträge<br />
Free Cash Flow: Cash Flow aus dem Ergebnis + Cash Flow aus der Investitionstätigkeit<br />
Fremdkapitalquote: Fremdkapital / Gesamtkapital<br />
Fremdkapitalzinslast: Fremdkapitalzinsen + zinsähnliche Aufwendungen / durchschn. Fremdkapital<br />
Gesamtkapitalrentabilität: EBIT / Gesamtkapital<br />
Investitionsquote: Investitionen in IAV und SAV / Gesamterträge<br />
Investitionen in IAV und SAV / Buchwerte IAV und SAV per 1.1.2007<br />
Materialintensität: Materialaufwand und bezogene Leistungen / Gesamtaufwendungen<br />
Personalintensität: Personalaufwand / Gesamtaufwendungen<br />
Investitionsdeckung: Investitionen des laufenden Jahres / Abschreibung
A<br />
B<br />
C<br />
F<br />
K<br />
R<br />
S<br />
T<br />
U<br />
V<br />
Z<br />
Glossar<br />
Fremdwort, Abkürzung Erläuterung des Fremdworts, der Abkürzung<br />
Anschlussbahn Auch Anschlussgleis oder Gleisanschluss genannt. Direkter Anschluss vom<br />
Schienennetz zum Unternehmen; Möglichkeit der direkten Verladung von<br />
der Produktions- oder Lagerhalle auf die Bahn.<br />
Bruttotonnenkilometer (Frachtgewicht + Eigengewicht des Wagenzuges) * Zugkilometer<br />
Collo (Plural Colli) kleinste Einheit einer Warensendung<br />
Fahrgastkilometer Beförderte Personen * Tarifkilometer<br />
Kombinierter Verkehr Verknüpfter Transport von Containern oder LKW auf Schiene oder Straße<br />
Rollende Landstraße<br />
(ROLA) Beförderung von Kraftfahrzeugen auf Zügen unter Verwendung von<br />
Niederflurwagen mit durchgehender Ladefläche, wobei der Fahrer in<br />
speziellen Begleitwaggons mitfährt.<br />
Shimmns-Wagen Güterwagen mit Drehgestellen, verschiebbaren Hauben und Lademulden<br />
Terminal Ein für den Umschlag und die Lagerung von Behältnissen des Intermodalen<br />
Verkehrs ausgerüsteter Ort (Bahnhöfe, Häfen etc.).<br />
Tonnage Beförderte Menge auf der Schiene oder Straße<br />
Tonnenkilometer Frachtpflichtiges Gewicht in Tonnen * Tarifentfernung in km<br />
Unbegleiteter (Kombinierter)<br />
Verkehr Beförderung eines von seinem Fahrer NICHT begleiteten Kraftfahrzeuges oder einer<br />
Intermodalen Transporteinheit mit zwei oder mehreren Verkehrsträgern.<br />
VCÖ Verkehrsclub Österreich<br />
Zugkilometer Weglänge in km, die ein Zug auf dem Streckennetz zurücklegt<br />
Vorstandskommentar<br />
Unternehmensportrait<br />
Internationalisierung<br />
Organe<br />
Das Jahr im Überblick<br />
Unternehmensstrategie<br />
Verantwortung<br />
MitarbeiterInnen<br />
Geschäftsverlauf<br />
55
56<br />
Rail Cargo Austria AG<br />
1030 Wien<br />
Erdberger Lände 40 – 48<br />
Tel: +43 (1) 93 000-0<br />
info@railcargo.at<br />
www.railcargo.at<br />
Anfragen zum Geschäftsbericht<br />
<strong>ÖBB</strong>-Konzernkommunikation<br />
Mag. Michael Wimmer<br />
Tel: +43 (1) 93000-44077<br />
Fax: +43 (1) 93000-44078<br />
michael.wimmer@oebb.at<br />
Ansprechpartner<br />
Kompetente und freundliche RCA-MitarbeiterInnen helfen Ihnen gerne weiter<br />
und verbinden Sie zum richtigen Ansprechpartner bzw. zur richtigen Ansprechpartnerin.<br />
Tel: +43 (0)5 7750<br />
Fax: +43 (0)5 7750-700<br />
info@railcargo.at<br />
impressum<br />
Herausgeber:<br />
Rail Cargo Austria AG<br />
1030 Wien<br />
Erdberger Lände 40 – 48<br />
Tel: +43 (1) 93 000-0<br />
info@railcargo.at<br />
www.railcargo.at<br />
Konzept und Beratung:<br />
Mensalia Unternehmensberatung<br />
Gestalterisches Konzept und Design:<br />
Thies Design, Büro X, Wien<br />
illustrationen:<br />
Heri Irawan<br />
Fotos: <strong>ÖBB</strong>/Stephan Huger (Vorstandsportraits), <strong>ÖBB</strong> (S. 30), RCA (S. 3 Güterwagen, S. 5 UEFA EURO 2008 TM ,<br />
S. 4 Shimmns-Wagen, S. 11, S. 12, S. 13, S. 18, S. 19, S. 21), RCA/Archiv PG (S. 29), RCA/krischanz.zeiller (S. 5<br />
Lehrlingsausbildung, S. 23, S. 32, S. 33, S. 34), RCA/L.Beck (S. 5 ROLA, S. 14 Container, S. 24), Tiborné Hatvani<br />
(S. 15, linkes Bild), Renáta Liszi (S. 3 MÁV Cargo und S. 14, linkes Bild), Redl Luftbild (S. 4 Containerterminal und<br />
S. 22), Tibor VÍzvári (S. 15, rechtes Bild)<br />
Der vorliegende Geschäftsbericht wurde auf Papier, das ohne Bleichmittel und optische Aufheller erzeugt<br />
wurde, gedruckt. Das verwendete Papier ist ein 100%iges Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem österreichischen<br />
Umweltzeichen und den Umweltzeichen Blauer Engel und Weißer Schwan. Die in diesem Bericht enthaltenen<br />
Angaben wurden nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Satz- und<br />
Druckfehler vorbehalten.
www.railcargo.at<br />
<strong>Wir</strong> setzen alles<br />
in Bewegung<br />
Geschäftsbericht 2008<br />
<strong>ÖBB</strong>-Holding AG<br />
<strong>Wir</strong> <strong>bieten</strong><br />
<strong>internationale</strong><br />
<strong>Logistik</strong><br />
Geschäftsbericht 2008<br />
Rail Cargo Austria AG<br />
5<br />
<strong>Wir</strong> bringen jeden<br />
an sein Ziel<br />
Geschäftsbericht 2008<br />
<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />
<strong>Wir</strong> halten die<br />
Dinge am Laufen<br />
Geschäftsbericht 2008<br />
<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />
<strong>Wir</strong> sind die<br />
Wegbereiter<br />
Geschäftsbericht 2008<br />
<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG