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Wir bieten internationale Logistik - ÖBB

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<strong>Wir</strong> <strong>bieten</strong><br />

<strong>internationale</strong><br />

<strong>Logistik</strong><br />

Geschäftsbericht 2008<br />

Rail Cargo Austria AG


Kennzahlen<br />

Rail Cargo Austria AG<br />

Verkehrskennzahlen in 1.000 Tonnen 2008 2007 Veränd. in %<br />

Güterverkehr 96.818 95.212 1,7<br />

Transportlogistik 701 678 3,4<br />

Kraftwagengüterverkehr 994 1.083 -8,2<br />

Gesamtaufkommen 98.513 96.973 1,6<br />

Summe Tonnenkilometer in Mio. 19.234 19.432 -1,0<br />

Anzahl Güterwagen 20.028 19.216 4,2<br />

Finanzkennzahlen in Mio. EUR 2008 2007 Veränd. in %<br />

Umsatzerlöse 2.474,8 2.372,6 4,3<br />

Gesamterträge 2.547,5 2.416,9 5,4<br />

EBIT -39,4 24,7 >-100<br />

EBIT ohne Wertminderungen 20,5 24,7 17,0<br />

EBT -301,8 13,4 >-100<br />

Bilanzsumme 2.220,8 1.956,2 13,5<br />

Eigenkapital 571,8 880,1 -35,0<br />

Finanzverbindlichkeiten 1.025,0 545,2 88,0<br />

Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und Sachanlagen 435,8 85,2 >100<br />

Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 7.989 8.121 -1,6


Inhalt<br />

2 Highlights 2008<br />

6 Kommentar des Vorstandes<br />

8 Unternehmensportrait<br />

13 Internationalisierung<br />

16 Organe<br />

18 Das Jahr im Überblick<br />

23 Unternehmensstrategie<br />

25 Interview mit dem Vorstand<br />

28 Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

31 MitarbeiterInnen<br />

35 Analyse des Geschäftsverlaufs<br />

35 Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />

36 Entwicklung der Geschäftsfelder<br />

41 Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />

45 Vermögens- und Finanzlage<br />

46 Personalbericht<br />

47 Ausblick<br />

48 Konzern-Bilanz<br />

49 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

55 Glossar


Highlights 2008<br />

Akquisition MÁV Cargo,<br />

Steigerung des Gesamtaufkommens<br />

und Umsatzes trotz Krise


Akquisition von MÁV Cargo<br />

2.000 neue Güterwagen<br />

Für rd. 400 Mio. EUR wurde im Dezember 2008 die MÁV Cargo<br />

übernommen. Der Teilkonzern Rail Cargo Austria wurde damit<br />

zu einem der größten <strong>Logistik</strong>anbieter Europas und Marktführer<br />

in Süd- und Südosteuropa.<br />

Bis 2011 werden im Rahmen des größten Waggonbeschaffungsprogramms in der Geschichte<br />

des Teilkonzerns Rail Cargo Austria rd. 5.000 neue Güterwagen angeschafft, womit sich die<br />

Wagenflotte alleine im Vorjahr um rd. 10% auf über 19.000 Waggons erhöht hat.<br />

Gesamtaufkommen in 1.000 Tonnen<br />

2007<br />

96.973<br />

2008<br />

98.513<br />

Rekordjahr für Teilkonzern<br />

Rail Cargo Austria<br />

Steigerung des Gesamtgüteraufkommens um<br />

1,6% auf 98,5 Mio. Tonnen trotz signifikanter<br />

Rückgänge im letzten Quartal 2008.


Einsatz moderner<br />

Shimmns-Wagen für Stahl<br />

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria verfügt<br />

über mehr als 1.300 Shimmns-Wagen. Seit<br />

dem vierten Quartal 2008 kommen auch<br />

Shimmns-ttu, modernste Transportwagen<br />

für Stahlcoils, zum Einsatz.<br />

Hohe Kundenzufriedenheit<br />

Erfreuliches Ergebnis der Kundenbefragung: Mehr<br />

als 80% aller Kunden bewerten das Produkt- und<br />

Leistungsangebot mit Sehr gut und Gut.<br />

Weitere Internationalisierung<br />

Mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung am<br />

italienischen Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

LINEA S.p.A. wurde die Voraussetzung für den<br />

Marktauftritt als Gesamtlogistikanbieter in Italien<br />

geschaffen.<br />

Eröffnung Containerterminal<br />

Wien-Freudenau<br />

Als zentrale <strong>Logistik</strong>drehscheibe in Mitteleuropa<br />

soll der im September 2008 eröffnete Güterterminal<br />

Freudenau die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Schienengüterverkehrs fördern.


30,4% Aufkommenssteigerung<br />

der Rollenden Landstraße auf<br />

dem Brenner<br />

Erstmals seit mehreren Jahren war 2008 auf dem Brenner<br />

ein Rückgang im Straßengüterverkehr zu verzeichnen;<br />

mitverantwortlich dafür war das verbesserte Angebot der<br />

Rollenden Landstraße.<br />

UEFA EURO 2008 TM<br />

Dank der gründlichen Vorbereitung der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Technische Services GmbH konnte das enorme<br />

Verkehrsaufkommen während des Fußball-<br />

Großereignisses reibungslos bewältigt werden.<br />

Zukunftsweisende<br />

Lehrlingsausbildung<br />

Anfang September 2008 haben 46 Lehrlinge<br />

ihre Ausbildung zum Speditionskaufmann/frau<br />

begonnen; insgesamt wurden per Jahresende<br />

156 Lehrlinge beschäftigt.


6<br />

Gesamtlogistikanbieter<br />

in ganz Europa<br />

Erhöhung des<br />

Gesamtaufkommens<br />

Steigerung der<br />

Gesamterträge um 5,4%<br />

Erwerb von MÁV Cargo<br />

Kommentar des Vorstandes<br />

Der Rail Cargo Austria Konzern ist einer der europaweit führenden Gesamtlogistikanbieter – das konnten<br />

wir im Geschäftsjahr 2008 wiederholt und in mehreren Dimensionen bestätigen. Trotz der einsetzenden<br />

<strong>Wir</strong>tschaftskrise, die im letzten Quartal zu einem markanten Rückgang des Transport volu mens<br />

führte, konnten wir Rekordwerte erzielen und mit dem erfolgreichen Abschluss der Übernahme der<br />

ungarischen MÁV Cargo Zrt. einen Meilenstein in unserer Inter nationalisierungs strategie setzen.<br />

Eine Analyse des Geschäftsverlaufs 2008 zeigt zwar unterschiedliche Entwicklungstendenzen, aber<br />

auch, dass sich der Erfolg des Rail Cargo Austria Konzerns auf mehrere sehr starke Standbeine stützt.<br />

Überdurchschnittlich stark entwickelte sich 2008 der Bereich Intermodal, wo alle Geschäftsfelder –<br />

teilweise zweistellig – zulegen konnten. Im unbegleiteten Kombinierten Verkehr konnten wir eine<br />

Steigerung von 6% realisieren. Bei der Rollenden Landstraße wurden 2008 mit rd. 330.000 LKW um<br />

14,3% mehr als im Vorjahr schnell, sicher und umweltfreundlich auf der Schiene transportiert. Die<br />

Kontraktlogistik entwickelte sich mit einem Umsatzplus von knapp 12% ebenfalls sehr positiv. Im<br />

Speditionsbereich ist vor allem der <strong>internationale</strong> Verkehr gewachsen, auf den bereits drei Viertel<br />

des Gesamtaufkommens entfallen. Die globale <strong>Wir</strong>tschaftskrise wirkte sich bisher vor allem auf das<br />

Aufkommen der Holz- und Papierindustrie aus, massiv waren auch die Mengenrückgänge unserer<br />

Kunden aus der Stahl- und Automobilbranche. Krisenresistent zeigten sich vorläufig die chemische<br />

Industrie und der Agrarbereich, wo wir neue Rekordwerte erzielen konnten. In Summe führten diese<br />

Entwicklungen zu einem Anstieg des Gesamtaufkommens von 97,0 Mio. Tonnen im Vorjahr auf<br />

98,5 Mio. Tonnen. Die Tonnenkilometer sanken leicht von 19,4 Mio. auf 19,2 Mio.<br />

Daraus resultierend konnten die Gesamterträge des Rail Cargo Austria Konzerns um 5,4% auf<br />

2.548 Mio. EUR gesteigert werden. Das operative Ergebnis konnte auf Vorjahresniveau gehalten werden.<br />

Nach Berücksichtigung von Impairments bzw. einem Finanzergebnis in Höhe von -262,4 Mio. EUR<br />

und Ertragsteuern von 9,0 Mio. EUR beläuft sich das Jahresergebnis auf -292,8 Mio. EUR.<br />

Neben diesen operativen Erfolgen konnten wir im Geschäftsjahr 2008 auch einen wichtigen strategischen<br />

Schritt – den Erwerb von MÁV Cargo – abschließen, der in den zuvor genannten Kennzahlen<br />

nicht berücksichtigt ist. Mit einem Investitionsvolumen von rd. 400 Mio. EUR wurde zum einen<br />

die größte Akquisition in der Geschichte der <strong>ÖBB</strong> verwirklicht und zum anderen die Marktführerschaft<br />

in Süd- und Südosteuropa ausgebaut. Gemessen an den beförderten Tonnen zählen Rail Cargo<br />

Austria und MÁV Cargo zu den Top 3 in Europa. Umgelegt auf die beförderten Tonnen je EinwohnerIn<br />

nimmt der Rail Cargo Austria Konzern mit beachtlichem Abstand die Spitzenposition in Europa<br />

ein. Im öffentlichen Bieterverfahren um MÁV Cargo konnten wir uns gegen starke <strong>internationale</strong><br />

Konkurrenten durchsetzen. Nach umfänglicher Prüfung durch die EU-Wettbewerbsbehörde ging<br />

MÁV Cargo mit <strong>Wir</strong>ksamkeit 2. Dezember 2008 zu 95% in das Eigentum der Rail Cargo Austria<br />

AG über. Mit diesem Zusammenschluss entstand ein europaweit operierender <strong>Logistik</strong>dienstleister,<br />

der auf einer Augenhöhe mit den Branchenführern aus Deutschland und Frankreich agiert. Dass<br />

das Synergiepotenzial zwischen Rail Cargo Austria und MÁV Cargo bestmöglich und rasch gehoben<br />

wird, wird mit dem Projekt „Joining Forces“ sichergestellt. Dabei wird auf Unterschiede in der Unternehmens<br />

kultur und der Mentalität der MitarbeiterInnen weitestmöglich Rücksicht genommen, um<br />

das Beste aus beiden Unternehmen weiterzuführen.<br />

Das im Jahr 2006 gestartete Waggonbeschaffungsprogramm zur Modernisierung unserer Wagenflotte<br />

haben wir fortgesetzt, aber dem wirtschaftlichen Umfeld angepasst. Bis 2011 werden in Summe<br />

400 Mio. EUR in die Beschaffung von mehr als 5.000 Güterwagen investiert; 2.000 neue Waggons<br />

wurden 2008 in Betrieb genommen. Mit der Akquisition von MÁV Cargo hat sich der Fuhrpark<br />

des Rail Cargo Austria Konzerns auf rund 33.000 Wagen erhöht, womit wir uns auch hin sichtlich<br />

Ressourcen im europäischen Spitzenfeld etablieren konnten.


Ferdinand Schmidt Dr. Günther Riessland KR Friedrich Macher<br />

Diese positiven Meldungen aus dem Geschäftsjahr 2008 dürfen jedoch nicht darüber hinweg täuschen,<br />

dass das Jahr 2009 besonders große Herausforderungen bringen wird. Weder die Dauer noch<br />

die Intensität der aktuellen <strong>Wir</strong>tschaftskrise können seriös prognostiziert werden. Der Rail Cargo<br />

Austria Konzern ist in hohem Maße von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Deshalb<br />

haben wir bereits im Jahr 2008 umfangreiche Maßnahmen vorbereitet und begonnen diese umzusetzen,<br />

um rasch auf das geänderte Marktumfeld reagieren zu können. Die Vertriebsstrukturen wurden<br />

adaptiert, der Produktionsprozess optimiert, und das Produktportfolio wurde ausgebaut, um die<br />

Wertschöpfungskette zu verlängern. Bei all diesen Aspekten stehen die Bedürfnisse unserer KundInnen<br />

im Vordergrund – wir werden uns auch in Zeiten der <strong>Wir</strong>tschaftskrise als verlässlicher Partner beweisen.<br />

Langfristige Verträge sollen dazu beitragen, dass nach dem Anspringen der Konjunktur eine<br />

marktkonforme Preisgestaltung möglich ist. Unser übergeordnetes Ziel besteht weiter hin darin, den<br />

Anteil des Schienenverkehrs am gesamten Güterverkehrsaufkommen zu halten bzw. kontinuierlich<br />

zu steigern – schon heute liegt er in Österreich mit 33% weit über dem EU-Durchschnitt von 15%.<br />

Effizienzsteigerungen und Kostenoptimierungen sind dafür ebenso notwendig wie maßgeschneiderte<br />

Lösungen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüter verkehrs sicherzustellen.<br />

Bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen vertrauen wir auf das hohe Engagement<br />

unserer MitarbeiterInnen. Sie sind die Basis unseres Unternehmenserfolgs und dafür möchten<br />

wir Dank und Anerkennung ausdrücken. Danken möchten wir insbesondere auch unseren<br />

KundInnen und GeschäftspartnerInnen für das entgegengebrachte Vertrauen – wir versichern, auch<br />

in Zukunft alle Anstrengungen zu unternehmen, um diesem Vertrauen gerecht zu werden.<br />

Die Rail Cargo Austria AG ist unmittelbar von den Auswirkungen der <strong>Wir</strong>tschaftskrise betroffen. <strong>Wir</strong>d<br />

wenig produziert, wird auch wenig transportiert. Rail Cargo Austria konnte 2008 bis zum vierten Quartal<br />

noch in allen Bereichen wachsen, erst in den letzten Monaten kam es zu einer Stagnation und schließlich<br />

zu einem signifikanten Mengenrückgang, der bis dato anhält. Gegenmaßnahmen wurden bereits im<br />

Herbst 2008 ergriffen und beginnen jetzt, sich bezahlt zu machen. Ziel ist es, Rail Cargo Austria so fit zu<br />

machen, dass zum Start der Konjunktur Marktanteile signifikant dazu gewonnen werden können. <strong>Wir</strong> als<br />

Management werden alle Mittel ausschöpfen, um dieses ehrgeizige Ziel erreichen zu können.<br />

Ferdinand Schmidt Dr. Günther Riessland KR Friedrich Macher<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

Globale <strong>Wir</strong>tschafts-<br />

krise bringt<br />

Heraus forderungen<br />

MitarbeiterInnen sind<br />

Basis des Erfolgs<br />

7


8<br />

Stärkung der Position<br />

in den Zielmärkten<br />

Facts<br />

Unternehmensportrait<br />

Marktführer in Südosteuropa, Nummer 3 in Europa<br />

Der Rail Cargo Austria Konzern ist führender Gesamtlogistikanbieter in Mittel-, Südost- und Osteuropa.<br />

Mit dem Erwerb der ungarischen MÁV Cargo im Berichtsjahr gelang es dem Rail Cargo<br />

Austria Konzern diese Position weiter zu festigen. Mit 11.575 MitarbeiterInnen und rund 33.000<br />

Güterwagen ist das neue Unternehmen Marktführer in Südosteuropa und die Nummer 3 in Europa.<br />

Durch den Zusammenschluss ergeben sich umfangreiche Synergien, und er bildet die Basis für<br />

nachhaltiges Wachstum im <strong>internationale</strong>n Güterverkehr. Die Zustimmung für den Unternehmenszusammen<br />

schluss durch die EU-Wettbewerbsbehörde erfolgte im November 2008; die vorgegebenen<br />

Auflagen werden seitens des Rail Cargo Austria Konzerns erfüllt. Die nachstehenden Kennzahlen<br />

betreffen das <strong>Wir</strong>tschaftsjahr 2008 und sind exklusive MÁV Cargo. MÁV Cargo wird ab 2009 als<br />

eigenständig agierendes und ergebnisverantwortliches Unternehmen in den Rail Cargo Austria<br />

Konzern eingebettet. Weiterführende Informationen zur Akquisition von MÁV Cargo finden Sie ab<br />

Seite 14.<br />

- Steigerung des Gesamtauf kommens um<br />

1,6% auf 98,5 Mio. Tonnen<br />

- Gesamterträge plus 5,4% auf 2,5 Mrd. EUR<br />

- Betriebsergebnis ohne Wertminderungen<br />

minus 17% auf 20,5 Mio. EUR<br />

- Investitionen plus 411,5% auf<br />

435,8 Mio. EUR<br />

- 7.784 MitarbeiterInnen (Stand: 31.12.2008)<br />

Das vorrangige Unternehmens ziel<br />

des Rail Cargo Austria Konzerns<br />

ist es, seinen KundInnen optimale<br />

<strong>Logistik</strong>dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen zu <strong>bieten</strong>.<br />

Die Umwelt- und Klimafreundlichkeit<br />

des Güter transports auf der<br />

Schie ne („green logistics“) beeinflusst<br />

vermehrt die Entscheidung<br />

der KundInnen. Das Leistungsportfolio<br />

des Rail Cargo Austria Konzerns<br />

gliedert sich entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette in die vier Bereiche Cargo & <strong>Logistik</strong>, Intermodal, Kontraktlogistik (BEX <strong>Logistik</strong>)<br />

und Universalspedition. Der Bereich Cargo & <strong>Logistik</strong> verfügt über zehn Vertriebs standorte in Österreich<br />

und einen in Frankfurt/Main, Deutschland. MÁV Cargo ist mit ihren Tochtergesellschaften im<br />

zentral- und osteuropäischen Raum gut positioniert und betreibt einen modernen Güterterminal in<br />

Bilk bei Budapest sowie eine Waggonproduktionsstätte in Miskolc. Der Geschäftsbereich Intermodal<br />

verfügt in Österreich über acht Terminalstandorte. Über Zweigniederlassungen und Beteiligungen<br />

der Speditions Holding GmbH erstreckt sich der Aktionsradius des Rail Cargo Austria Konzerns über<br />

24 Länder Europas. Die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Rail<br />

Cargo Austria AG (51%) und der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG (49%), ist mit ihren 25 Standorten in ganz<br />

Österreich für die professionelle Instandhaltung von Schienenfahrzeugen und deren Komponenten<br />

verantwortlich.


Organisationsstruktur der Rail Cargo Austria AG<br />

Eine ausführliche Beteiligungsübersicht findet sich ab Seite 50.<br />

Vorstand Rail Cargo Austria AG<br />

VDir. Macher<br />

Sprecher des Vorstandes<br />

Stab Marketing / Kommunikation<br />

Partner-<br />

vertrieb<br />

Business-<br />

Develop-<br />

ment<br />

Order<br />

Fulfillment/<br />

Customer<br />

1 Strategisches Geschäftsfeld<br />

2 Marktbereich<br />

SGF 1<br />

Universalspeditionen<br />

Speditions<br />

Holding samt<br />

EXIF,<br />

ICA,<br />

SOC,<br />

Raabersped<br />

etc.<br />

SGF 1<br />

Cargo &<br />

<strong>Logistik</strong><br />

MB 2<br />

Montan /<br />

Spezialtransporte<br />

MB 2<br />

Automotive /<br />

Mineralöl<br />

MB 2 Holz /<br />

Agrar<br />

MB 2 Kaufmannsgüter<br />

/<br />

Baustoffe<br />

VDir. Schmidt<br />

Stab Einkaufsmanagement<br />

Stab Recht<br />

SGF 1<br />

Intermodal<br />

CombiCargo<br />

ROLA<br />

Terminal<br />

Service Austria<br />

MOBILER<br />

SGF 1<br />

Kontraktlogistik<br />

Transportlogistik<br />

Transport- /<br />

Lagerlogistik<br />

Kraftwagengüterverkehr<br />

Transportmanagement<br />

Schiene<br />

Flotte<br />

Traktion<br />

Verschub<br />

Grundlagen<br />

AuftragsabwicklungStandortentwicklung<br />

VDir. Riessland<br />

Stab Personaladministration /<br />

Managementsysteme<br />

Industriewaggon<br />

und Töchter<br />

RCA Terminal<br />

FR <strong>Logistik</strong><br />

<strong>ÖBB</strong> TR<br />

<strong>ÖBB</strong> TS<br />

Finanzen<br />

Controlling<br />

IT<br />

RW / Steuern<br />

Abrechnung<br />

Geschäftsverlauf 2008 im Überblick<br />

Obwohl die <strong>Wir</strong>tschaftskrise im Berichtsjahr erste Auswirkungen zeigte, konnte der Rail Cargo<br />

Austria Konzern 2008 Rekordwerte bei den beförderten Tonnen wie auch bei den Gesamterträgen<br />

erzielen. Das transportierte Gesamtaufkommen (inkl. Transportlogistik und Kraftwagengüterverkehr)<br />

war mit rd. 98,5 Mio. Tonnen um rd. 1,6% höher als im Vorjahr. Den größten Zuwachs mit<br />

rd. 12,4% auf rd. 28,7 Mio. Tonnen erreichte der Geschäftsbereich Intermodal. Der Bereich Transportlogistik<br />

konnte einen Anstieg von 3,4% verzeichnen. Cargo & <strong>Logistik</strong> (konventioneller Wagenladungs<br />

verkehr) beförderte rd. 68,1 Mio. Tonnen und verfehlte damit das Vorjahresniveau von rd.<br />

69,7 Mio. Tonnen. Damit einhergehend konnten die Gesamterträge um 5,4% auf rd. 2.548,0 Mio. EUR<br />

gesteigert werden. Das Jahres-Betriebsergebnis ohne Wertminderungen beläuft sich auf 20,5 Mio.<br />

EUR nach 24,7 Mio. EUR im Vorjahr. Das Gesamtergebnis zeigt bedingt durch Wertminderungen bzw.<br />

Finanzauf wendungen einen Verlust von -292,8 Mio. EUR.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

All-time-high bei Umsatz<br />

und Tonnage<br />

9


10<br />

Auswirkungen der<br />

<strong>Wir</strong>tschaftskrise im<br />

vierten Quartal<br />

Maßgeschneiderte<br />

<strong>Logistik</strong>lösungen<br />

Sinnvoll kombiniert<br />

Gegen Jahresende 2008 mussten aufgrund der weltweiten <strong>Wir</strong>tschaftskrise Einbrüche verzeichnet<br />

werden, die vor allem in der Holz- und Papierindustrie aber auch im Stahl- und Automotive-Bereich<br />

massiv waren. Erfahrungsgemäß wirken sich Konjunkturschwankungen mit einiger Zeitverzögerung<br />

auf das Schienenaufkommen in Österreich aus. Es wird daher erwartet, dass die <strong>Wir</strong>tschaftskrise erst<br />

im Jahr 2009 ihre volle <strong>Wir</strong>kung auf den Schienentransportmarkt entfaltet.<br />

Kennzahlen Rail Cargo Austria Konzern 2008 2007 Veränd. in %<br />

Güterverkehr in 1.000 Tonnen 96.818 95.212 1,7<br />

Transportlogistik in 1.000 Tonnen 701 678 3,4<br />

Kraftwagengüterverkehr in 1.000 Tonnen 994 1.083 -8,2<br />

Gesamtaufkommen in 1.000 Tonnen 98.513 96.973 1,6<br />

Summe Tonnenkilometer in Mio. 19.234 19.432 -1,0<br />

Anzahl Güterwagen 20.028 19.216 4,2<br />

Finanzkennzahlen in Mio. EUR<br />

Umsatzerlöse 2.474,8 2.372,6 4,3<br />

Gesamterträge 2.547,5 2.416,9 5,4<br />

EBIT -39,4 24,7 > -100<br />

EBIT ohne Wertminderungen 20,5 24,7 17,0<br />

EBT -301,8 13,4 > -100<br />

Bilanzsumme 2.220,8 1.956,2 13,5<br />

Eigenkapital 571,8 880,1 -35,0<br />

Finanzverbindlichkeiten 1.025,0 545,2 88,0<br />

Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und Sachanlagen 435,8 85,2 > 100<br />

Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 7.989 8.121 -2,0<br />

Eine ausführliche Diskussion des Geschäftsverlaufs und der Entwicklung der Marktsegmente erfolgt<br />

im Kapitel Analyse des Geschäftsverlaufs ab Seite 35.<br />

Cargo & <strong>Logistik</strong><br />

Der Geschäftsbereich Cargo & <strong>Logistik</strong> bietet ein umfangreiches Portfolio – im Einzelwagen oder<br />

Ganzzug, tagsüber oder in Nachtsprungverbindungen – und erarbeitet für jeden Kunden maß geschnei<br />

derte <strong>Logistik</strong>- und Transportlösungen. Täglich werden über 280.000 Tonnen Güter befördert.<br />

Gemeinsam mit den Konzerntöchtern und Kooperationspartnern werden die Transportströme zu<br />

direkten Zügen von und in die wichtigsten <strong>Wir</strong>tschaftszentren Europas gebündelt. Attraktive Güterzug-<br />

Expressverbindungen sorgen für einen raschen und sicheren Transport. Die <strong>Wir</strong>tschaftskrise zeigte<br />

2008 erste Auswirkungen auf das Geschäftsfeld Cargo & <strong>Logistik</strong>, das im Vorjahresvergleich einen<br />

Rückgang des Transportvolumens um 2,2% verzeichnen musste.<br />

Intermodal<br />

Beim Intermodalen Verkehr werden die Vorteile der Verkehrsträger Schiene und Straße bzw. Binnenschiff<br />

in einer Transportkette vereint. Die Transporteinheit bleibt unverändert, es wechselt lediglich der<br />

Verkehrsträger. Dabei erfolgt ein Umheben der Ladeeinheit, jedoch kein Umladen der transportierten<br />

Güter selbst. Allein in Österreich stehen acht Terminalstandorte zur Verfügung. Das Angebot beinhaltet<br />

einerseits den unbegleiteten Kombinierten Verkehr (Combi Cargo), den begleiteten Kombinierten<br />

Verkehr (Rollende Landstraße) und den Bereich MOBILER. Mit dem unbegleiteten Kombinierten<br />

Verkehr wird ein multimodales Transportsystem geboten, das sich durch den Einsatz der jeweils


optimalen Verkehrsträger zu einer homogenen Transportkette auszeichnet. Im Bereich der Rollenden<br />

Landstraße (ROLA) etablierte sich der Rail Cargo Austria Konzern als führender Anbieter Europas.<br />

Es werden laufend neue Relationen für Rollende Landstraßen identifiziert, um möglichst viele LKW<br />

von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Im Berichtsjahr wurde die längste ROLA Europas mit<br />

808 km zwischen Spacva (Kroatien) und Wels gestartet. Der MOBILER-Verkehr bündelt die Vorteile<br />

des Schienen- und Straßengüterverkehrs. Mit speziellen MOBILER-LKW werden die zu befördernden<br />

Güter beim Kunden abgeholt und zur nächsten Verlademöglichkeit transportiert, von wo aus sie auf<br />

der Schiene weiterbefördert werden.<br />

Trotz der ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte das Transportvolumen im<br />

intermodalen Verkehr im Berichtsjahr um rd. 12,4% auf rd. 28,7 Mio. Tonnen gesteigert werden. Sowohl<br />

im unbegleiteten Kombinierten Verkehr als auch auf der Rollenden Landstraße wurden deutliche<br />

Zuwächse aufgrund neuer Zugverbindungen und der Aufstockung des bestehenden Angebots verzeichnet.<br />

Die Tonnage auf der Rollenden Landstraße konnte nach beachtlichen Steigerungen in den Vorjahren<br />

2008 erneut um rd. 14,3% erhöht werden. Durch <strong>internationale</strong> Verkehre konnte die beförderte<br />

Tonnage im Bereich MOBILER um rd. 26,5% gesteigert werden.<br />

Kontraktlogistik<br />

Im Geschäftsfeld Kontraktlogistik wird die Planung und Realisierung komplexer, logistischer Dienstleistungspakete<br />

im Rahmen längerfristiger Partnerschaften übernommen. Angeboten werden innovative,<br />

kundenorientierte und branchengerechte Lösungen unter Berücksichtigung aller in Frage kommenden<br />

Verkehrsträger. Mit rd. 12 Mio. Colli pro Jahr ist der Rail Cargo Austria Konzern österreichischer<br />

Marktführer im Stückgutbereich. Das Unternehmen bietet europaweit pünktliche und effiziente Haus-<br />

Haus-Beförderung. Die Leistungen reichen vom klassischen Transport von Stückgut-Sendungen bis hin<br />

zu Teilladungen und branchenspezifischen Transportlösungen. Darüber hinaus wurden umfassende<br />

Lagerlogistikleistungen angeboten. Im Jahr 2008 wurden 1,8 Mio. Paletten umgeschlagen, dazu stehen<br />

österreichweit 13 <strong>Logistik</strong>-Center, die durch Nachtsprungzüge verbunden sind, als Sammel- und Verteilzentren<br />

zur Verfügung.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH, eine Tochtergesellschaft der Rail Cargo Austria AG und der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, ist für die Instandhaltung der Schienenfahrzeuge zuständig und wartet etwa<br />

1.400 Lokomotiven, 400 Triebwagengarnituren, 2.500 Reisezugwagen und mehr als 20.000 Güterwagen.<br />

Gemeinsam mit anderen <strong>ÖBB</strong>-Gesellschaften wurde ein neues Standortkonzept erarbeitet,<br />

das Investitionen in Höhe von rd. 160 Mio. EUR vorsieht. Bestandteil dieses Konzepts ist unter anderem<br />

die Errichtung des Technikbahnhofs Matzleinsdorf im Zuge des Neubaus des Wiener Hauptbahnhofs,<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

Maßgeschneiderte<br />

<strong>Logistik</strong>dienstleistungen<br />

zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen<br />

Steigerungen trotz Krise<br />

Für jeden Kunden die<br />

beste Lösung<br />

Wartung und<br />

Instandhaltung auf<br />

höchstem Niveau<br />

11


12<br />

Offen für alle<br />

und näher beim Kunden<br />

Neue Vertriebsstrukturen<br />

schärfen<br />

Marktauftritt<br />

an dem zahlreiche Wiener Standorte der Gesellschaften <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH<br />

und <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH konzentriert werden sollen. Das Projekt wird gemeinsam mit<br />

dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau-Konzern bis Ende 2009 umgesetzt. Mit der Realisierung des Standortkonzepts<br />

wird die Wartung der neuen Züge wie railjet, Talent und Desiro optimal vorbereitet. Durch dieses<br />

Projekt können die strukturellen Anlagenkosten der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH um jährlich<br />

10 Mio. EUR gesenkt werden, die benötigten Flächen um 20%.<br />

Neue Vertriebsstruktur verbessert Kundennähe<br />

Die Neustrukturierung des Vertriebsressorts wurde Anfang Oktober 2008 durch den Aufsichtsrat der<br />

Rail Cargo Austria AG genehmigt. Die neu geschaffenen Querschnittsfunktionen Business Development,<br />

Order Fulfillment und Customer Service sowie Partnervertrieb (Multichannel Marketing) sollen die<br />

Wachstumsstrategie der ergebnisverantwortlichen Geschäftsfelder bestmöglich unterstützen. Aufgabe<br />

von Business Development ist es, neue Kunden zu gewinnen, neue Lösungen zu entwickeln und bestehende<br />

Kundenbeziehungen zu intensivieren. Um den Verkauf von Lösungen für spezifische Kundenanforderungen<br />

zu forcieren, wurde das Projekt „Solution Sellings“ gestartet. Zusätzlich sollen durch die<br />

Markt- und Mitbewerbsbeobachtung Innovationen angeregt und der Modalsplit aus gebaut werden. Die<br />

neue Einheit Order Fulfillment und Customer Service ist für die Sicherstellung einer optimalen Servicequalität<br />

verantwortlich. Prozess- und Systemoptimierungen führen zu höherer Effektivität und Effizienz<br />

in allen Kundenprozessen. Durch eine Analyse der Kundenzufriedenheit sowie das Beschwerdemanagement<br />

sollen Maßnahmen zum Ausbau bestehender Geschäfte und zur Rückgewinnung von Kunden<br />

entwickelt werden. Neben den bestehenden Vertriebskanälen wird mit der neuen Querschnittsfunktion<br />

Partnervertrieb eine direkt an den Vorstand der Rail Cargo Austria AG berichtende Vertriebseinheit geschaffen,<br />

die länderübergreifend in nahezu allen Geschäftsbereichen aktiv sein wird.<br />

Zertifizierte Qualität und Sicherheit<br />

Aufgrund des positiven Ergebnisses der externen Auditierungen erhielt der Rail Cargo Austria Konzern<br />

im Dezember 2008 erneut die Bescheinigung über die Normkonformität seiner Managementsysteme<br />

und ist nach den international gültigen Normen OHSAS 18001:2007 (Arbeitssicherheit/<br />

Gesundheitsschutz), VDA 6.2:2004 (Qualität im Automobilbereich), ISO 14001:2004 (Umwelt) und der<br />

neuen ISO 9001:2008 (Qualität) zertifiziert. Erstmalig wurde das betriebliche Sicherheitsmanagementsystem<br />

gemäß §39 Eisenbahngesetz extern auditiert. Das neue Zertifikat dient auch als Nachweis<br />

gegenüber dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie zur Verlängerung der<br />

Sicherheitsbescheinigung.


Internationalisierung<br />

Marktführer in Süd- und<br />

Südosteuropa<br />

Die Liberalisierung des innergemeinschaftlichen<br />

Güterverkehrs hat die Transport- und <strong>Logistik</strong>branche<br />

während der letzten Jahre grundlegend<br />

beeinflusst. Einerseits kam es zu vermehrter<br />

Kooperation, um im geöffneten Markt bestehen<br />

zu können, anderseits verschärfte sich der<br />

Wettbewerb. Trotz der geänderten Rahmenbe<br />

dingungen ist der Rail Cargo Austria Konzern<br />

in den letzten Jahren beachtlich gewachsen.<br />

Beliefen sich die Gesamterträge im Geschäftsjahr<br />

2005 auf knapp 2 Mrd. EUR, beträgt der Vergleichswert für 2008 bereits 2,5 Mrd. EUR, was einer<br />

Steigerung um ein Viertel entspricht. Gleichzeitig erfolgte ein kontinuierlicher Ausbau der Marktstellung<br />

in Europa. Nach dem Erwerb von MÁV Cargo ist der Rail Cargo Austria Konzern die Nummer<br />

3 in Europa und Marktführer bei schienengebundenen <strong>Logistik</strong>leistungen im Kernmarkt Süd- und<br />

Südosteuropa.<br />

Dreistufiges Internationalisierungskonzept<br />

Diese Marktführerschaft ist jedoch nicht ausschließlich auf den Kauf von MÁV Cargo zurückzuführen,<br />

sondern vielmehr das Ergebnis eines dreistufigen strategischen Konzepts, das bereits vor Jahren mit<br />

gezielten Partnerschaften und Akquisitionen in den Kernmärkten den Anfang genommen hat. Der<br />

Aufbau von Produktionsplattformen wie beispielsweise San Stino in Norditalien bildete den nächsten<br />

Schritt. Aktuell wird die Produktionsstrategie gezielt umgesetzt (Kauf des Eisenbahnverkehrs unternehmens<br />

LINEA etc.). Damit konn-<br />

te der Rail Cargo Austria Konzern<br />

selbstständig, ohne Partner, seinen<br />

KundInnen Leistungen auch im benach<br />

barten Ausland in gewohnter<br />

Qualität an<strong>bieten</strong>. Aktuell steht<br />

der Rail Cargo Austria Konzern vor<br />

dem Übergang in die nächste Phase<br />

– die Netzwerk-Konsolidierung.<br />

Es wird erwartet, dass nach einer<br />

Markt konsolidierung in Europa nur<br />

wenige große <strong>Logistik</strong> dienstleister<br />

als überregionale Anbieter ver bleiben<br />

werden.<br />

Die Güterbahnen Südosteuropas 2007<br />

Verkehrsleistung und beförderte Güter im Vergleich<br />

Beförderte Güter in 1.000 Tonnen Verkehrsleistung in Mio. km<br />

141,0<br />

28,2<br />

RCA/MÁV Cargo CFR Marfa TCDD BDZ SZ<br />

Schon jetzt werden rund drei Viertel aller Transporte des Rail Cargo Austria Konzerns grenzüberschreitend<br />

abgewickelt. Alle Geschäftsbereiche sind international tätig: Im Kombinierten Verkehr<br />

und im konventionellen Wagenladungsverkehr ist Rail Cargo Austria – unterstützt durch das dichte<br />

Speditionsnetzwerk in ganz Europa – traditionell stark vertreten. Durch Kooperationen mit starken<br />

Partnern etabliert sich auch der Bereich Kontraktlogistik vermehrt auf den <strong>internationale</strong>n Märkten.<br />

49,6<br />

10,2<br />

20,8 9,7<br />

20,2<br />

4,7<br />

17,6 3,6<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

Liberalisierung des<br />

Güterverkehrs<br />

veränderte die Branche<br />

Konsequente<br />

Realisierung der<br />

Wachstumsstrategie<br />

13


14<br />

Synergien fördern<br />

europäische<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Gemeinsam sind<br />

Rail Cargo Austria und<br />

MÁV Cargo Marktführer<br />

in Südosteuropa<br />

Rail Cargo Austria und MÁV Cargo<br />

Einen Meilenstein bei der Internationalisierungsstrategie stellt die Akquisition der ungarischen Güterbahn<br />

MÁV Cargo dar. Gemeinsam sind die beiden Bahngesellschaften mit 11.575 MitarbeiterInnen<br />

und rund 33.000 Güterwagen Marktführer in Süd- und Südosteuropa. In Zukunft wird es möglich<br />

sein, die Abwicklung des Güterverkehrs zwischen den unterschiedlichen Zugsystemen West- und<br />

Südosteuropas und den GUS-Staaten noch weiter zu optimieren. Zudem wird MÁV Cargo eine<br />

wesentliche Rolle im Kombinierten Verkehr in den Ländern Südosteuropas einnehmen. Daraus<br />

ergeben sich eine Stärkung der beiden Unternehmen am Donaukorridor sowie eine durchgehende<br />

Verbindung nicht nur in die Ukraine, sondern bis zum Schwarzen Meer und auf den Balkan. Auch im<br />

Wagenmanagement wird gemeinsam eine zentrale Rolle in Mittel- und Südosteuropa eingenommen.<br />

Záhony an der ungarisch-ukrainischen Grenze ist eine wichtige Umladestelle von Breit- auf Normalspur.<br />

Über diese Umladestelle sollen die Verkehre nach Italien, Frankreich und die Schweiz gesteigert<br />

werden. Der Aufbau eines Netzes von <strong>Logistik</strong>-Centern und Terminalstandorten in den CEE-Ländern,<br />

die gemeinsame Nutzung und der optimierte Einsatz des rollenden Materials werden dazu beitragen,<br />

Kundenbedürfnisse noch besser erfüllen zu können. Sichergestellt werden diese Synergien durch das<br />

im Berichtsjahr vorbereitete Programm „Joining Forces“, das sich in mehrere Teilprojekte gliedert und<br />

zügig umgesetzt werden wird.<br />

MÁV Cargo und Rail Cargo Austria im Überblick<br />

MÁV Cargo Gruppe Rail Cargo Austria AG<br />

Beförderte Tonnen 2008 41,9 Mio. Tonnen 98,5 Mio. Tonnen<br />

Umsatzerlöse 2008 88,0 Mrd. HUF / 330 Mio. EUR 1 2.474,8 Mio. EUR<br />

Stärkste Branchen Rohstoffe (Erz, Metall, Kohle), Rohstoffe, Stahl, Holz,<br />

Chemie Kombinierter Verkehr<br />

MitarbeiterInnen 3.791 7.784<br />

(inkl. Beteiligungen, Stand 2008) (inkl. Beteiligungen, Stand 2008)<br />

1 EZB-Umrechnungskurs per 31.12.2008: 1 EUR = 266,70 HUF


Die Akquisition im Zeitverlauf<br />

Die ungarischen Staatsbahnen MÁV Zrt. haben am 29. Mai 2007 ein öffentliches Bieterverfahren<br />

mit zwei Bieterrunden für den Verkauf aller Aktien ihrer 100%igen Tochtergesellschaft für Bahngüterverkehr<br />

MÁV Cargo ausgeschrieben. MÁV Zrt. hat am 27. November 2007 die Angebote<br />

bewertet: Rail Cargo Austria hat im Konsortium mit GySEV Zrt. mit dem Angebot in Höhe von<br />

rd. 102,5 Mrd. Forint (rd. 400 Mio. EUR) die Ausschreibung gewonnen. Am 2. Jänner 2008 wurde der<br />

Privatisierungsvertrag von MÁV Cargo Zrt. durch die MÁV Zrt. und das Rail Cargo Austria AG – GySEV<br />

Zrt. Konsortium unterzeichnet. Nach eingehender Prüfung hat die EU-Wettbewerbsbehörde am 25.<br />

November 2008 dem Antrag auf Zusammenschluss mit folgenden Auflagen zugestimmt:<br />

- Auflösung des Konsortiums Rail Cargo Austria/Raaberbahn<br />

- Auflösung der Beteiligung der Speditions Holding an der Raaberbahn<br />

- Änderung der Beteiligungsstruktur an den Speditionen<br />

Rail Cargo Austria AG wird all diese Auflagen erfüllen.<br />

Mit ihren vier Tochtergesellschaften bietet MÁV Cargo ein umfassendes Spektrum an Dienstleistungen<br />

an. Ihre 100%ige Tochtergesellschaft Mávtranssped Kft. tritt als handelsorientiertes,<br />

kunden freundliches Speditionsunternehmen auf. Die MÁV Kombiterminál Kft. wurde durch die Integration<br />

der Eisenbahn- und ROLA-Terminals in ihr Netz zum wichtigsten Anbieter auf dem Gebiet<br />

des Terminalbetriebs am ungarischen Markt. Die zu 60% im Besitz von MÁV Cargo stehende<br />

BILK Kombiterminál Zrt. gilt als führender Terminal im Bereich des Kombinierten Verkehrs in Ungarn<br />

und fungiert als Drehscheibe zwischen Ost- und Westeuropa. Die bereits seit 150 Jahren bestehende<br />

MÁV Tiszavas Kft. ist im Bereich der Reparatur und Modernisierung, aber auch in der Konstruktion<br />

und Herstellung von Eisenbahngüterwagen tätig.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

MÁV Cargo bietet ein<br />

umfangreiches Portfolio<br />

an Dienstleistungen<br />

Erwerb von MÁV Cargo<br />

für rd. 400 Mio. EUR<br />

15


16<br />

Organe der<br />

Rail Cargo Austria AG<br />

Mitglieder des Vorstandes<br />

KR Friedrich Macher, Prof.<br />

Seit 1.2.2008 Mitglied und seit 13.10.2008 Sprecher des Vorstandes der Rail Cargo Austria AG,<br />

bestellt bis 31.12.2012<br />

Geboren 1952 in Ladendorf, im zweiten Bildungsweg erwarb er Qualifikationen in Betriebswirtschaft,<br />

Industrial-Engineering und Informatik. Von 1968 bis 1973 war er bei der 1. DDSG, 1973<br />

bis 1988 bei der Kirchner-Rhenania-Gruppe unter anderem als Vorstandsdirektor tätig. Von<br />

1989 bis 1995 war er bei Digital Equipment Österreich tätig; ab 1989 Country-Group-Manager<br />

<strong>Logistik</strong>informatik Deutschland/Österreich/Schweiz und später Integrationsmanager für Philips<br />

Data und Digital-Kientzle, 1992 wurde er stellvertretender Generaldirektor und Landeschef. Von<br />

1995 bis 2007 war Macher Leiter der Geschäftsführung der Kühne + Nagel Österreich GmbH<br />

und Vorsitzender des Vorstandes der Kühne + Nagel Österreich AG zuständig für Südosteuropa.<br />

Mit 1.2.2008 wurde er in den Vorstand der Rail Cargo Austria AG berufen.<br />

Verantwortungsbereiche und zusätzliche Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Universalspeditionen, Cargo & <strong>Logistik</strong>, Intermodal, Kontraktlogistik, Stab Marketing/Kommunikation,<br />

Querschnittsfunktionen Partnervertrieb, Business Development und Order Fulfillment/<br />

Customer Service<br />

- Vorsitzender der Geschäftsführung von Speditions Holding GmbH und Express-Interfracht<br />

Internationale Spedition GmbH seit 11/2008<br />

- Mitglied des Vorstandes von MÁV Cargo seit 12/2008<br />

Externe Funktionen:<br />

- Mitglied der Ausschüsse für Gesellschafts- und Bildungspolitik der Vereinigung österreichischer<br />

Industrieller<br />

- Gründungs- und Ehrenpräsident der Bundesvereinigung <strong>Logistik</strong> Österreich<br />

- Ehrenvorsitzender des <strong>Wir</strong>tschaftsforums der Führungskräfte<br />

- Präsident der Austrian Foundation for Quality Management<br />

- Gastprofessor an der Donau Universität Krems<br />

- Lehrbeauftragter an der <strong>Wir</strong>tschaftsuniversität Wien und am Management Center Innsbruck<br />

Dr. Günther Riessland<br />

Mitglied des Vorstandes der Rail Cargo Austria AG seit 1.1.2008, bestellt bis 31.12.2011<br />

Geboren 1952 in Wien, Doktor der Handelswissenschaften und Absolvent der Diplomatischen<br />

Akademie Wien. 1976 startete er seinen beruflichen Werdegang in der Konzernrevision von<br />

Unilever Austria GmbH, wenige Jahre später wurde er Finanzdirektor der Niederlassung in<br />

Dublin. 1985 bis 1987 war er Finanzdirektor bei der Werbeagentur Lintas, kehrte 1988 zu<br />

Unilever Austria zurück und war nach mehreren beruflichen Stationen im Unternehmen ab 1993<br />

Vorstandsdirektor für Finanzen und <strong>Logistik</strong> der Unilever Austria GmbH. Mit 1.1.2008 wurde er<br />

in den Vorstand der Rail Cargo Austria AG bestellt.<br />

Verantwortungsbereiche im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Finanzen, Stab Personaladministration/Managementsysteme


Ferdinand Schmidt<br />

Mitglied des Vorstandes der Rail Cargo Austria AG seit 1.10.2004, bestellt bis 31.12.2010<br />

Geboren 1951 in Nickelsdorf, Studium an der <strong>Wir</strong>tschaftsuniversität Wien. Seine berufliche Laufbahn<br />

begann bei Austrian Airlines. Er war dort mehr als 12 Jahre im Bereich Budgetierung und<br />

Controlling tätig, zuletzt als Abteilungsleiter. Danach wechselte er als Vice President mit Verantwortung<br />

für Planung, Pricing und Revenuemanagement ins Marketing. 1993 übernahm er als<br />

Senior Vice President die Verantwortung für Human Resources. Ab 1997 Leitung des Bereiches<br />

Netzmanagement. Danach CEO bei Lauda Air. 2001 wechselte er in den Vorstand der <strong>ÖBB</strong>, wo<br />

er für die Absatzbereiche Personen- und Güterverkehr zuständig war.<br />

Mit 1.10.2004 wurde er in den Vorstand der Rail Cargo Austria AG bestellt.<br />

Verantwortungsbereiche im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Transportmanagement, Stab Einkaufsmanagement, Stab Recht<br />

- AR-Vorsitzender TS GmbH<br />

- AR-Vorsitzender-Stellvertreter TR GmbH<br />

- Mitglied des Vorstandes von MÁV Cargo<br />

Externe Funktionen:<br />

- Vorsitzender des Forums Güterverkehr des <strong>internationale</strong>n Eisenbahnverbandes UIC<br />

- Vorsitzender des High Level Freight Meetings der Europäischen Güterbahnen<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

- DI Horst Pöchhacker, Vorsitzender (seit 29.5.2007, Vorsitzender seit 26.6.2007)<br />

- KR Franz Rauch, Stellvertreter des Vorsitzenden<br />

(seit 31.4.2004, Stellvertreter des Vorsitzenden seit 26.6.2007)<br />

- KR Kurt Eder (seit 14.4.2008)<br />

- Mag. Herbert Kaufmann (seit 29.5.2007)<br />

- Dr. Siegfried Meysel (seit 29.5.2007)<br />

- KR Gustav Poschalko (seit 14.4.2008)<br />

- Mag. Dr. Karl Sevelda (seit 29.5.2007)<br />

- Werner Harrer 1 (seit 17.5.2004)<br />

- Mag. Bernhard Moser 1 (seit 15.4.2008)<br />

- Bernhard Mühlbacher 1 (seit 4.7.2005)<br />

- Norbert Rothbart 1 (seit 23.9.2004)<br />

1 Belegschaftsvertreter<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

17


18<br />

Marktführer in Süd-<br />

und Südosteuropa<br />

Flexible Lok- und<br />

Waggonflotten für<br />

den Einsatz in unterschiedlichen<br />

Branchen<br />

Neue Wartungsverträge<br />

Aufstockung der<br />

Wagenflotte auf über<br />

19.000 Waggons<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Abschluss der Akquisition von MÁV Cargo<br />

Durch den Erwerb von MÁV Cargo für rd. 400 Mio. EUR im Dezember 2008 wurde der Rail Cargo<br />

Austria Konzern einer der größten <strong>Logistik</strong>anbieter Europas und Marktführer in Süd- und Südosteuropa.<br />

Gemeinsam zählen die beiden Unternehmen per Jahresende 2008 11.575 Mitarbeiter sowie rd. 33.000<br />

Güterwagen und verfügen über lange Ost-West-Korridore. Die Abwicklung des Güterverkehrs<br />

zwischen den unterschiedlichen Zugsystemen West- und Südosteuropas und den GUS-Staaten kann<br />

zukünftig optimiert werden, und die MÁV Cargo wird ihre Position im Kombinierten Verkehr in den<br />

Ländern Südosteuropas ausbauen können. Daraus ergeben sich eine Stärkung der beiden Unternehmen<br />

am Donaukorridor sowie eine durchgehende Verbindung nicht nur in die Ukraine, sondern bis<br />

zum Schwarzen Meer und auf den Balkan. Details zur Internationalisierung finden Sie ab Seite 13.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH wartet slowenische TAURUS-Loks<br />

Im Rahmen der Internationalisierungsstrategie konnte 2008 ein weiterer Erfolg verbucht werden –<br />

der Abschluss eines Wartungsvertrags mit der Slowenischen Bahn (SZ) über die Instandhaltung der<br />

slowenischen TAURUS-Flotte für sieben Jahre. Erweitert wurde der bestehende Wartungsvertrag für<br />

TAURUS-Lokomotiven der Raab-Ödenburger Eisenbahn (GySEV) um Heavy-Maintenance-Leistungen.<br />

Kauf 5.000 neuer Güterwagen bis 2011<br />

Bis 2011 soll das größte Waggonbeschaffungsprogramm in der Geschichte des Rail Cargo Austria<br />

Konzerns mit mehr als 5.000 neuen Güterwagen abgeschlossen werden. 2.000 Güterwagen wurden<br />

bereits im Berichtsjahr in Betrieb genommen. Die Wagenflotte wurde damit alleine im Vorjahr um<br />

rd. 10% auf über 19.000 Waggons erhöht, um bestehende Engpässe abzubauen und um am Aufschwung<br />

nach der aktuellen <strong>Wir</strong>tschaftskrise partizipieren zu können. Den KundInnen kann neues,<br />

besseres Wagenmaterial zur Verfügung gestellt werden, aufgrund der flexiblen Bauweise können die<br />

Waggons in mehreren Branchen eingesetzt und damit die Abläufe weiter vereinfacht werden.


Auf der Schiene bis nach China<br />

Im Oktober wurde ein Containerzug von und nach China Realität – die rd. 11.000 km lange Strecke<br />

legt der Containerzug in nur 20 Tagen zurück und bedient dabei eine Vielzahl von Destinationen.<br />

Diese Verbindung stellt eine sinnvolle Alternative gegenüber dem deutlich längeren Seeweg dar.<br />

Dank RFID (Radio Frequency Identification) können KundInnen jederzeit den Standort ihrer Fracht<br />

lokalisieren. Neu entwickelt wurde auch das Dokumentationssystem, das auf einem einzigen elektronisch<br />

erstellten Dokument in drei Sprachen basiert und eine hohe Flexibilität sicherstellt. Als Operator<br />

für den österreichischen Teil der Reise übernimmt die Intercontainer Austria, eine Tochter der Rail<br />

Cargo Austria AG, wichtige Aufgaben wie Fahrplangestaltung, Überwachung, Disposition und den<br />

Kundenkontakt in Österreich.<br />

Hohe Kundenzufriedenheit<br />

Die Analyse zur Messung der Kundenzufriedenheit wurde im Berichtsjahr grundlegend weiterentwickelt,<br />

um die Wünsche der Kunden individueller abfragen und bestmöglich umsetzen zu können.<br />

Ein externes Marktforschungsinstitut befragte per Zufallsprinzip Geschäftspartner telefonisch<br />

zu den Leistungsangeboten und Services des Rail Cargo Austria Konzerns. Das Ergebnis stellt allen<br />

Geschäftsbereichen ein gutes Zeugnis hinsichtlich Kundenzufriedenheit aus. Mehr als 80% der<br />

KundInnen bewerteten das Produkt- und Leistungsangebot mit Sehr gut und Gut. Auf besonders<br />

kritische Kundenrückmeldungen wurde noch während der laufenden Befragung reagiert.<br />

Gemeinsamer Erfolg auf der Schiene<br />

Die neu eingerichtete Querschnittsfunktion Partnervertrieb ist ein wichtiger Bestandteil der 2008<br />

gestarteten Vertriebsoffensive des Rail Cargo Austria Konzerns. Als neutrale Plattform für den Schienengüterverkehr<br />

soll der eigenständige Vertriebskanal gemeinsam mit anderen <strong>Logistik</strong>dienstleistern<br />

und Speditionen den Schienen güterverkehr<br />

fördern. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten:<br />

Der Spediteur kann seine Güter<br />

schnell, sicher und um welt freundlich auf<br />

der Schiene trans portieren, während seine<br />

LKW in der Zwischenzeit andere Aufgaben<br />

wahrnehmen können. Der Rail Cargo Austria<br />

Konzern kann sein Aufkommen steigern und<br />

erfüllt damit auch den politischen Wunsch<br />

mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene<br />

zu verlagern.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

Alternative zum längeren<br />

Seeweg<br />

Positive Bewertung<br />

durch KundInnen<br />

Neue Partnerschaften<br />

fördern Schienenverkehr<br />

19


20<br />

Wein fährt Bahn<br />

Hohe Fahrzeugverfügbarkeit<br />

Ausweitung des<br />

ROLA-Angebotes<br />

Innovative Transportlösungen<br />

Seit März 2008 wird im Geschäftsbereich Kontraktlogistik ein neues Produkt angeboten – das Weinpaket<br />

als Verpackungseinheit in drei Größen. Es bietet den KundInnen den Vorteil, dass in der Phase<br />

„Verpackung und Versand“ ein zusätzlicher Arbeitsschritt abgenommen wird. Die KundInnen müssen<br />

sich auch nicht mehr um die Beschaffung des Verpackungsmaterials kümmern; die Kartons werden<br />

zu Eigenkosten bereitgestellt.<br />

Optimierungsmaßnahmen im Pharmalager<br />

Um den hohen Qualitätsanforderungen des <strong>internationale</strong>n Pharmamarkts noch besser gerecht zu<br />

werden, wurde 2008 mit der Optimierung im Pharmalager Wels begonnen. Ab April 2008 wurde das<br />

neue Kühllager (Temperaturbereich 2–8°C) mit 800 Palettenstellplätzen im <strong>Logistik</strong>-Center Wels für<br />

temperaturempfindliche medizinische Produkte inklusive Notstromversorgung in Betrieb genommen.<br />

UEFA EURO 2008 TM<br />

Die gründliche Vorbereitung der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH auf die UEFA EURO 2008 TM hat<br />

wesent lich dazu beigetragen, das enorme Verkehrsaufkommen während des Fußball-Großereignisses<br />

im Juni 2008 reibungslos zu bewältigen. Über 400 Revisionen wurden zeitlich vorgezogen und sorgten<br />

in Verbindung mit vorausschauender Personalplanung für eine maximale Fahrzeugverfügbarkeit.<br />

Nicht nur die Beförderung der Fußballfans, sondern auch die Getränkelogistik wurde von den <strong>ÖBB</strong><br />

durchgeführt. Der Bereich Kontraktlogistik des Rail Cargo Austria Konzerns stellte während der UEFA<br />

EURO 2008 TM die Getränkelogistik in den vier Fanzonen Wien, Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck<br />

sicher. In Kooperation mit Coca Cola und Carlsberg Bier wurde die lückenlose Disposition mit den<br />

Spezialisten des Kraftwagengüterverkehres umgesetzt.<br />

Lehrlingsausbildung im Speditionsgeschäft<br />

Mit dem „Gustav Poschalko Lehrlingsfonds“ setzt der Rail Cargo Austria Konzern seit 2008 ein Zeichen<br />

für die nachhaltige Entwicklung und Sicherung von Berufen in der <strong>Logistik</strong>- und Transportbranche.<br />

Künftig werden jedes Jahr Lehrlinge für herausragende Leistungen ausgezeichnet und Preise verliehen,<br />

um die Qualifikation von Nachwuchskräften zu fördern. Gewidmet ist der Lehrlingsfonds dem<br />

nunmehrigen Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG KR Gustav Poschalko. Die berufliche Förderung von Lehrlingen<br />

und die Begeisterung von jungen Menschen für die <strong>internationale</strong> Speditionswelt waren ihm<br />

während seiner Tätigkeit als Vorstand der Rail Cargo Austria AG ein großes Anliegen. Die Möglichkeit<br />

zur speziellen Lehrlingsausbildung im Güterverkehr geht wesentlich auf seine Initiative zurück.<br />

Rekordergebnis auf der Rollenden Landstraße<br />

Auf dem Brenner war 2008 erstmals seit mehreren Jahren ein Rückgang im Straßengüterverkehr zu<br />

verzeichnen, mitverantwortlich dafür war auch das verbesserte Angebot der Rollenden Landstraße<br />

(ROLA). Im Dezember 2008 wurde der 200.000. LKW auf der ROLA über den Brenner transportiert; in<br />

Summe konnte das Aufkommen im Jahr 2008 um 30,4% gesteigert werden. Als Konsequenz des sektoralen<br />

Fahrverbots für weitere Massengüter wie Stahl auf der A12 zwischen Wörgl und Innsbruck wird<br />

für 2009 eine weitere Steigerung auf bis zu 300.000 LKW auf der Schiene erwartet. Deshalb weitet


der Rail Cargo Austria Konzern sein Angebot aus: Die Zugpaare zwischen Wörgl und Brenner werden<br />

stufenweise von 19 auf 24 aufgestockt, zwischen Trient und Wörgl sollen sechs statt fünf Zugpaare<br />

verkehren; vier bedienen die Strecke Trient – Regensburg.<br />

Hohes Transportaufkommen im Agrarbereich<br />

Für die österreichischen Rübenbauern war 2008 eines der besten Erntejahre. Innerhalb von vier<br />

Monaten bewältigte der Rail Cargo Austria Konzern in ca. 35.000 Wagen das Rekordvolumen von<br />

1,6 Millionen Tonnen Rüben und hält damit einen Marktanteil von über 50% am Rübentransportaufkommen<br />

in Österreich.<br />

Modernität auf höchstem Niveau für Stahlcoils<br />

Erstmals stehen dem Rail Cargo Austria Konzern mehr als 1.300 Shimmns-Wagen für den Stahltransport<br />

zur Verfügung. 400 Wagen sind langfristig von der ERR (European Rail Rent) angemietet.<br />

Seit dem vierten Quartal 2008 verfügt der Konzern auch über den Shimmns-ttu als modernsten<br />

Transportwagen für Stahlcoils. Die stufenlos verstellbaren Festlegearme mit selbsthemmendem Feststellrad<br />

sowie die kondenswasserabsorbierende Plane tragen wesentlich zur Transportqualität von<br />

Stahlcoils bei.<br />

220.000 Tonnen Kies auf der Schiene<br />

TransportBeton, ein Unternehmen der Asamer Gruppe, eröffnete im Oktober 2008 eine neue<br />

Anschlussbahn einschließlich Entladeanlage in Wien Erdberg und spart damit 18.000 LKW-Fahrten<br />

jährlich ein. 220.000 Tonnen Kies pro Jahr werden mit der Bahn direkt aus dem Kieswerk in Schönkirchen,<br />

Niederösterreich ins Betonwerk transportiert. Das dazu benötigte rollende Material (Lok und<br />

Waggons) wird vom Rail Cargo Austria Konzern zur Verfügung gestellt. Im Werk Erdberg sorgt das<br />

geschulte Personal für eine reibungslose Kiesentladung. Aufgrund der enormen Förderleis tung der<br />

Entladeanlage von 900 Tonnen/Stunde werden für rd. 1.100 Tonnen Kies pro Zug nur ca. zwei Stunden<br />

benötigt.<br />

Für eine Vielzahl weiterer Unternehmen entwickelt der Rail Cargo Austria Konzern maßgeschneiderte<br />

Lösungen. Beispielsweise werden im oberen Lavanttal monatlich bis zu 140.000 Tonnen<br />

Holz- und Papierprodukte umweltfreundlich auf der Schiene transportiert. Im Juli wurden nach<br />

Modernste Stahlwaggons<br />

Europas<br />

RCA – zuverlässiger<br />

Partner<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

Umweltfreundlicher<br />

Transport auf<br />

der Schiene spart<br />

LKW-Fahrten<br />

21


22<br />

Neue <strong>Logistik</strong>drehscheibe<br />

Maßgeschneiderte<br />

Lösungen für die unterschiedlichsten<br />

Branchen<br />

RCA goes Europe<br />

einem Probe betrieb sämtliche Verschubaufgaben im Werksgelände des Papierherstellers Mondi<br />

in Frantschach über nommen; täglich stehen zwei Verschubloks mit dem erforderlichen Verschubpersonal<br />

im Einsatz.<br />

Neuer Containerterminal Wien-Freudenau<br />

Im September 2008 wurde der neu errichtete Güterterminal Freudenau eröffnet. Mit dem Lückenschluss<br />

zwischen Donauufer- und Donauländebahn sowie dem Aus- und Neubau des Güterhafens<br />

Freudenau entsteht eine zentrale <strong>Logistik</strong> drehscheibe in Mitteleuropa, die zu einer noch stär keren<br />

Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene beitragen wird. Der neue, vier gleisige Güterumschlagplatz<br />

ist mit zusätz lichen Container-Stellplätzen, einem ausge klü gel ten Ver kehrsleitsystem und einer<br />

durch gängi gen Gleisverbindung ausgestattet.<br />

Das Groß projekt mit einem Investitionsvolumen<br />

von rd. 122 Mio. EUR ermöglicht nun die<br />

Einfahrt mit elektrisch betriebenen Loks; herkömmliche<br />

Verschub bewegungen können<br />

ein gespart werden und bringen für den Containerumschlagplatz<br />

große öko nomische und<br />

ökologische Vorteile. Auf 650 m Länge werden<br />

zwei neue Portalkräne für einen optimalen<br />

Umschlag zwischen Straße und Schiene<br />

sorgen.<br />

Internationalisierung im Transportmanagement<br />

Ganz im Zeichen der fortgesetzten Internationalisierung des eigenen Produktionssystems stand das<br />

Berichtsjahr beim Transportmanagement. Für die <strong>internationale</strong> Produktion hat der Rail Cargo Austria<br />

Konzern Sicherheitsbescheinigungen in Slowenien und Rumänien erhalten und eigene Betriebsstellen<br />

aufgebaut; die erforderlichen Schritte für Bescheinigungen in drei weiteren Ländern wurden eingeleitet.<br />

Mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an dem italienischen Eisenbahnverkehrs unternehmen<br />

LINEA S.p.A. konnte die Voraussetzung für den Marktauftritt in Italien als Gesamt logistik anbieter<br />

hergestellt werden. Gleichzeitig wird die <strong>internationale</strong> Zusammenarbeit im Ein zel wagen verkehr mit<br />

Partnerbahnen weiterentwickelt.


Unternehmensstrategie<br />

Die KundInnen im Fokus<br />

Alle strategischen Überlegungen und Handlungen des Rail Cargo Austria Konzerns dienen dem Ziel,<br />

den KundInnen optimale <strong>Logistik</strong>dienstleistungen zu marktgerechten Preisen an<strong>bieten</strong> zu können.<br />

Umweltschutzaspekte gewinnen bei <strong>Logistik</strong>dienstleistungen dank einer breiten Sensibilisierung laufend<br />

an Bedeutung („green logistics“), Rail Cargo Austria überzeugt auch in diesen Fragestellungen<br />

mit einem Portfolio. Als Folge der Ende 2008 einsetzenden <strong>Wir</strong>tschaftskrise gingen die Industrieproduktion<br />

und damit auch die Nachfrage nach <strong>Logistik</strong>leistungen weltweit markant zurück. Der Rail<br />

Cargo Austria Konzern bereitete schon im Herbst 2008 im Rahmen des Maßnahmenpaketes „Krise<br />

als wirtschaftliche Chance“ Strukturverbesserungen und Aktivitäten zur Marktbearbeitung für das<br />

Jahr 2009 vor.<br />

Synergien mit MÁV Cargo<br />

Um das Potenzial, das sich aus dem Zusammenschluss<br />

mit der ungarischen MÁV Cargo<br />

(Details siehe ab Seite 14) ergibt, voll auszuschöpfen,<br />

wurde mit „Joining Forces“ ein<br />

breit an gelegtes Programm zur Integration<br />

und Abstimmung der Prozesse gestartet. MÁV<br />

Cargo wird als weitgehend eigenständiges<br />

Unternehmen, aber marketing- und produktionsstrategisch<br />

integriertes Geschäftsfeld<br />

unter dem Dach der Rail Cargo Austria AG<br />

agieren. Dieser Zusammenschluss ist von weitreichender<br />

strategischer Bedeutung, denn die<br />

österreichische <strong>Wir</strong>tschaft ist eng mit jener Ungarns verwoben – Rail Cargo Austria kann an diesem<br />

Leistungsaustausch nun stärker partizipieren. Die Korridore des Rail Cargo Austria Konzerns<br />

wurden deutlich verlängert, wodurch die Produktion von Zugleistungen vereinfacht und die Marktposition<br />

gestärkt wird. Zudem werden die Grenzaufenthalte und damit die Gesamtfahrzeiten<br />

zwischen Österreich und Ungarn verkürzt, die Laufüberwachung und die Flexibilität beim rollenden<br />

Material können verbessert werden.<br />

Die zunehmende Internationalisierung steht auch 2009 im Fokus des Rail Cargo Austria Konzerns.<br />

Angestrebt werden der Aufbau weiterer Produktionsplattformen im benachbarten Ausland bzw.<br />

gezielte Akquisitionen und Kooperationen.<br />

Verlängerung der Wertschöpfungskette<br />

Um in dem überaus dynamischen Marktumfeld erfolgreich bestehen zu können, analysiert der Rail<br />

Cargo Austria Konzern regelmäßig sein <strong>Logistik</strong>angebot und passt es laufend an. Die aktuelle strategische<br />

Stoßrichtung fokussiert die Weiterentwicklung von einem Second-Party-Logistics- Anbieter<br />

(2PL) zu einem Third- und Fourth-Party-Logistics-Anbieter (3PL, 4PL). In der ersten Stufe dieser<br />

Wertschöpfungs kette (2PL) werden <strong>Logistik</strong>dienstleistungen für die KundInnen erbracht. In der<br />

nächsten Stufe (3PL) wird der gesamte Transport, aber auch die Lagerung und zusätzliche Dienstleistungen<br />

wie Verzollung und Entsorgung integriert in einem Gesamtsystem erstellt. In der vierten Stufe<br />

(4PL) werden für die KundInnen sämtliche <strong>Logistik</strong>abläufe und eine Integration des Portfolios anderer<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

Krise als wirtschaftliche<br />

Chance<br />

Projekte zur Hebung<br />

interner Synergien<br />

Alle <strong>Logistik</strong>leistungen<br />

aus einer Hand<br />

23


24<br />

Neue Vertriebsstruktur<br />

Vertriebs- und<br />

Produktionsoffensive<br />

zur Fortsetzung des<br />

Wachstumskurses<br />

Steigerung der<br />

Kundenzufriedenheit<br />

2PL und 3PL erledigt. Mit dieser schrittweisen Ausdehnung der Wertschöpfungskette kann Rail Cargo<br />

Austria das vorhandene <strong>Logistik</strong>-Know-how optimal ausschöpfen. Die KundInnen profitieren von der<br />

gänzlichen Auslagerung durch Kostentransparenz und können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.<br />

Gewinnung von Marktanteilen durch Vertriebsoffensive<br />

Durch die umfassende Neustrukturierung des Vertriebsressorts im Berichtsjahr soll die Wachstumsstrategie<br />

weiter forciert werden. Mit der neuen Division Partnervertrieb wird eine länderübergreifende<br />

Vertriebseinheit geschaffen, die Querschnittsfunktion Order Fulfillment und Customer Service<br />

sorgt für eine ständig optimierte Servicequalität, und der Bereich Business Development ist neben<br />

der Betreuung bestehender KundInnen auch für die Neukundengewinnung zuständig. Details dazu<br />

finden Sie auf Seite 12.<br />

Steigerung der Produktivität und Qualität<br />

Mit der im Geschäftsjahr 2008 initiierten Produktionsoffensive werden neben einer Flexibilisierung<br />

und Steigerung der Effizienz auch gleichzeitig Qualitätsverbesserungen an gestrebt. Die Marktbearbeitung<br />

erfolgt durch direkte Kundenbedienung<br />

vor Ort, flächen deckende Präsenz in Österreich<br />

und inter nationale Produktion wie beispielsweise<br />

in Slowenien. Zur Optimierung der<br />

Kosten werden mehrere Maßnahmen gesetzt.<br />

Die Intensivierung der Vertriebszusammenarbeit<br />

zwischen den Speditionen und der RCA<br />

soll schneller als geplant erfolgen, um rasch<br />

Synergien heben zu können. Als Reaktion auf<br />

das geänderte Marktumfeld werden laufende<br />

und geplante Investitionen, wie beispielsweise<br />

in die Waggonflotte oder in die Standortentwicklung<br />

hinsichtlich Dringlichkeit, Risiko und<br />

Einsparungspotenzial überprüft. Mit der spezifischen Marktbearbeitung, raschen Strukturverbesserungen<br />

und der Optimierung von Schnittstellen wird der effiziente Einsatz von Ressourcen und damit<br />

die Profitabilität sichergestellt. Personaleinsparungen, die über den natürlichen Abgang hinausgehen,<br />

sind zurzeit nicht geplant.<br />

Eine Steigerung der Pünktlichkeit im <strong>internationale</strong>n Güterverkehr, eine Verbesserung der Kundeninformation<br />

sowie des Informationsservices im prioritären Güterverkehr, eine höhere Kapazitätsauslastung<br />

und eine Optimierung der Grenzprozesse sollen zu einer deutlichen Verbesserung der Produktionskennzahlen<br />

des Rail Cargo Austria Konzerns führen. Die Kundenzufriedenheit soll zusätzlich<br />

zu verstärktem Key Account Management auch durch die Modernisierung der Wagenflotte und eine<br />

höhere Verfügbarkeit gesteigert werden.


Interview mit dem Vorstand der Rail Cargo Austria AG<br />

Die Vorstandsmitglieder KR Friedrich Macher, Prof., Dr. Günther Riessland und Ferdinand Schmidt<br />

im Gespräch über das Geschäftsjahr 2008 und anstehende Herausforderungen des Rail Cargo<br />

Austria Konzerns.<br />

Wie stark hat die aktuelle <strong>Wir</strong>tschaftskrise den Geschäftsverlauf<br />

des Rail Cargo Austria Konzerns 2008 beeinflusst?<br />

Friedrich Macher: Das abgelaufene Geschäftsjahr war das erfolgreichste in<br />

der Geschichte von Rail Cargo Austria – gemessen an den beförderten Tonnen<br />

und den Umsatzerlösen. Beide Rekordwerte wären ohne Eintrübung der<br />

Märkte gegen Jahresende zweifelsfrei noch besser ausgefallen. Die Umsatzerlöse<br />

konnten wir von 2,4 auf 2,5 Mrd. EUR steigern, die Tonnage von<br />

97,0 auf 98,5 Mio. Tonnen. Die ungarische MÁV Cargo ist hier noch gar nicht<br />

enthalten, wir sprechen hier also von organischem Wachstum. Bis September<br />

entwickelten sich alle Geschäftsfelder positiv, im Oktober und November war<br />

bereits eine Stagnation festzustellen, die schließlich in einem sehr schwachen<br />

Dezember mit einem Rückgang der beförder-<br />

ten Tonnen von rund 5% mündete. Während<br />

im konventionellen Wagenladungsverkehr am<br />

Jahresende die Stahl- und die Automotive-<br />

Branche aufgrund der globalen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung stark zurückgingen, konnten<br />

in den Sparten Chemie und Agrar das ganze<br />

Jahr überdurchschnittlich gute Ergebnisse ein-<br />

„2008 war das<br />

erfolgreichste Jahr<br />

in der Geschichte<br />

von RCA.“<br />

Friedrich Macher<br />

gefahren werden. In der Kontraktlogistik, dem Transport und der Lagerung von Stückgütern,<br />

konnten wir mit einer Steigerung um 11,2% das beste Ergebnis seit Bestehen dieses Unternehmensbereichs<br />

erzielen – und das trotz massiven Wettbewerbs. Im Kombinierten Verkehr<br />

konnte mit 12,4% ebenfalls ein zweistelliges Wachstum realisiert werden. Mitverantwortlich<br />

dafür war die Rollende Landstraße, die mit 330.000 beförderten LKW auch einen Höchstwert<br />

in der neueren Geschichte der ÖKOMBI erreicht hat. In Summe können wir in Anbetracht der<br />

konjunkturellen Rahmenbedingungen mit dem Geschäftsjahr 2008 mehr als zufrieden sein,<br />

auch wenn es noch besser hätte laufen können.<br />

Im Dezember wurde der Erwerb von MÁV Cargo abgeschlossen.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie in der neuen Konstellation und wie<br />

rechtfertigen Sie den Kaufpreis?<br />

Günther Riessland: Die Fusion mit MÁV Cargo war ein Meilenstein in unserer Südost europa-<br />

Strategie. Nachdem die Akquisition der slowakischen ZSSK Cargo 2006 aus politischen Gründen<br />

nicht zustande gekommen ist, ist der strategische Wert unseres Engagements in Ungarn<br />

enorm. Nicht nur, dass wir mit MÁV Cargo eine Reihe von wertvollen Assets wie einen modernen<br />

Terminal in Budapest, eine Waggonfabrik und rund 13.000 Güterwagen – wovon<br />

2.000 geleast sind – erworben haben. <strong>Wir</strong> haben den ungarischen Marktführer mit einem<br />

sehr breiten Kundenstamm erworben. Und die strategische Bedeutung ist sehr weit reichend:<br />

<strong>Wir</strong> verfügen nun über einen direkten Zugang zur Breitspur in der Ukraine und können<br />

einen langen Ost-West-Korridor an<strong>bieten</strong>, um ein „Umfahren“ unseres <strong>Wir</strong>kungsbereiches<br />

überflüssig zu machen. Ungarn ist für uns ein Sprungbrett für weitere Schritte in andere Zielmärkten<br />

in den Ländern Süd- und Südosteuropas. All diese Punkte sind bei der Beurteilung<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

25


26<br />

„<strong>Wir</strong> stehen in<br />

Europa auf<br />

Augen höhe mit den<br />

großen Logis tikern.“<br />

Günther Riessland<br />

„Wenn <strong>Logistik</strong>lösungen gefragt<br />

sind, haben wir die richtigen<br />

Antworten.“<br />

des Kaufpreises von 102,5 Mrd. HUF oder umgerechnet<br />

rd. 400 Mio. EUR zu berücksichtigen. Auch<br />

der strategische Nachteil, der eingetreten wäre,<br />

hätte ein Mitbewerber den Zuschlag bekommen.<br />

Unsere weiteren Ziele haben wir klar abgesteckt:<br />

<strong>Wir</strong> wollen in Europa auf einer Augenhöhe mit den<br />

großen <strong>Logistik</strong>ern stehen und für unsere KundInnen<br />

gesamtlogistische Lösungen in vollem Serviceumfang<br />

an<strong>bieten</strong>. Unsere Südosteuropa-Strategie, die<br />

wir seit zehn Jahren verfolgen, hat uns zum Spitzenreiter<br />

im schienengebundenen Güterverkehr in unseren Zielmärkten gemacht. Diese Position<br />

wollen wir halten und ausbauen. Ungarn wird ein Tor zu neuen Märkten sein; die unmittelbar<br />

angrenzende Breitspur hat ein großes Wachstumspotenzial, die Märkte in den Nachbar -<br />

ländern ebenso.<br />

Wo steht der Rail Cargo Austria Konzern im europäischen<br />

Vergleich heute und wohin soll er sich entwickeln?<br />

Ferdinand Schmidt: <strong>Wir</strong> sind im <strong>internationale</strong>n Vergleich hervorragend aufgestellt und<br />

werden als gleichwertiger und zuverlässiger Partner akzeptiert. Diese gute Reputation<br />

ist im <strong>internationale</strong>n Schienengüterverkehr sehr wichtig. Rail Cargo Austria ist ein international<br />

agierender <strong>Logistik</strong>dienstleister – zwei Drittel unseres Transportaufkommens<br />

werden grenzüberschreitend abgewickelt. Abhängig vom verwendeten Indikator sind wir<br />

schon Nummer 2 bzw. 3 in Europa. Gemessen an den beförderten Tonnen je Einwohner sind<br />

wir europäischer Spitzenreiter. Unsere Beteiligungen und Töchter bilden ein dichtes Netzwerk<br />

mit dem Fokus Süd- und Südosteuropa. Dieses Netzwerk gilt es bestmöglich zu nutzen und<br />

auszubauen. Dafür müssen wir eigene Produktionsplattformen errichten bzw. mit Partnern<br />

bestehende Plattformen nutzen. Im Laufe des abgelaufenen Geschäftsjahres haben wir in<br />

all unseren Nachbarländern eine Sicherheitsbescheinigung erlangt, d.h. wir dürfen dort als<br />

Verkehrs unternehmen auftreten und eigene Züge fahren. Darüber hinaus haben wir in Italien<br />

ein kleines Verkehrsunternehmen gekauft, um unseren KundInnen noch besseren Service im<br />

wirtschaftsstarken norditalienischen Raum zu <strong>bieten</strong>.<br />

Als unmittelbares Ziel gilt es die Synergien mit MÁV Cargo schnellstmöglich<br />

zu nutzen. Unsere führende Position in den Märkten Süd- und Südosteuropas<br />

müssen wir verteidigen. <strong>Wir</strong> gehen davon aus, dass sich in den nächsten fünf<br />

bis zehn Jahren außer uns vier <strong>Logistik</strong>führer in Europa etablieren werden –<br />

wir wollen und werden einer davon sein. Mit Frankreich und Deutschland in<br />

West- bzw. Nord- und Nordosteuropa sind zwei dieser Netzwerke absehbar.<br />

<strong>Wir</strong> wollen deren Dritter im Bunde sein, der mit Süd- und Südosteuropa ein<br />

wichtiges Netzwerk in der europäischen <strong>Logistik</strong>landschaft beisteuern wird, auch eine Entwicklung<br />

mit Russland. Zu diesem Zeitpunkt sollte es nicht mehr notwendig sein, eigene Plattformen<br />

im Kernmarkt der Mitbewerber aufzubauen, sondern sich gegenseitig die Netzwerke<br />

zur Verfügung zu stellen. Nur so wird der Eisenbahnverkehr auf lange Sicht wettbewerbsfähig<br />

bleiben können.


Welche Aktivitäten setzen Sie, um trotz schärfer werdenden<br />

Wettbewerbs weiter zu wachsen?<br />

Friedrich Macher: <strong>Wir</strong> setzen klare Akzente bei der Vertriebsstrategie. Unter dem Stichwort<br />

Solution Selling <strong>bieten</strong> wir KundInnen <strong>Logistik</strong>lösungen an, die speziell auf deren Bedürfnisse<br />

zugeschnitten sind. Die KundInnen müssen sich voll und ganz auf die Kompetenz und<br />

Leistungsfähigkeit des <strong>Logistik</strong>ers verlassen können – das ist bei uns der Fall. Mit Cross Selling<br />

binden wir bestehende KundInnen, die bislang nur ein Transportsystem von Rail Cargo Austria<br />

genutzt haben, auch in unsere anderen Geschäftsfelder mit ein. Erste Versuche zeigen sich hier<br />

schon sehr erfolgreich. Und wir wollen mit einem noch aktiveren Key Account Management<br />

unseren Anteil am <strong>Logistik</strong>budget der KundInnen erhöhen. Unterstützt werden all diese Maßnahmen<br />

durch eine sehr detaillierte Kundenzufriedenheitsanalyse. Die ersten Ergebnisse sind<br />

durchwegs positiv, aber es gibt auch einige Ansatzpunkte, wo wir besser werden müssen und<br />

wollen. Diese werden wir jetzt Punkt für Punkt gemeinsam mit unseren KundInnen umsetzen.<br />

Wie reagieren Sie auf die Forderungen<br />

Ihrer KundInnen nach mehr und vor<br />

allem modernen Güterwagen?<br />

Ferdinand Schmidt: Seit 2006 läuft das größte<br />

Waggonbeschaffungs programm in der Geschichte<br />

von Rail Cargo Austria. Bis 2011 investieren wir rund<br />

400 Mio. EUR in mehr als 5.000 neue Güterwagen.<br />

Wichtig dabei, die neuen Waggons werden größtenteils<br />

sehr flexibel einsetzbar sein, das heißt, wir können<br />

mit einer Gattung mehrere Branchen bedienen.<br />

Das hilft uns konjunkturelle Schwankungen besser<br />

auszugleichen und erhöht die Waggonauslastung<br />

und Waggonverfügbarkeit, was wiederum den KundInnen<br />

zugute kommt. Gemeinsam mit MÁV Cargo<br />

hat der Konzern aktuell einen Wagenpark von rd.<br />

33.000 Fahrzeugen, womit wir im europäischen Spitzenfeld gut vertreten sind. Natürlich sind<br />

derartige Investitionen aber auch der aktuellen <strong>Wir</strong>tschaftslage und damit der Nachfrage<br />

anzupassen.<br />

<strong>Wir</strong>d im Zuge der Übernahme von MÁV Cargo und<br />

als Reaktion auf die <strong>Wir</strong>tschaftskrise ein Personalabbau notwendig?<br />

Günther Riessland: Unsere MitarbeiterInnen sind unser wertvollstes Asset. Sie sind das Bindeglied<br />

zum Kunden und damit einer der Schlüssel zum Erfolg. <strong>Wir</strong> investieren Jahr für Jahr beachtliche<br />

Mittel in die Aus- und Weiterbildung unserer MitarbeiterInnen. Hervorheben möchte<br />

ich unser Lehrlingsprogramm, das letztes Jahr 143 jungen Menschen eine hervorragende Berufsperspektive<br />

eröffnet hat und auch 2009 fortgesetzt wird. Für die Qualität der Ausbildung<br />

sprechen auch die regelmäßigen Auszeichnungen, die unsere Lehrlinge erzielen. Das Ausmaß<br />

der Krise ist derzeit nicht abschätzbar. <strong>Wir</strong> müssen uns in allen Unternehmensbereichen an<br />

das geänderte Umfeld anpassen. <strong>Wir</strong> gehen derzeit davon aus, dass notwendige Personalreduktionen<br />

durch natürliche Abgänge bewältigt werden können. Unsere MitarbeiterInnen<br />

sind die Basis für zukünftige Erfolge und sobald die Konjunktur wieder anspringt, werden wir<br />

jede Kollegin und jeden Kollegen dringend brauchen. Denn zu diesem Zeitpunkt wird der Rail<br />

Cargo Austria Konzern auf allen Ebenen bereit sein, überdurchschnittlich vom wirtschaftlichen<br />

Aufschwung profitieren zu können.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

„Bis 2011<br />

investieren wir<br />

rd. 400 Mio. EUR<br />

in 5.000 neue<br />

Güterwagen.“<br />

Ferdinand Schmidt<br />

27


28<br />

ROLA verlagert Verkehr<br />

auf die Schiene<br />

Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

Der wirtschaftliche Erfolg und die damit verbundene nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts<br />

stehen im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Dabei achtet der Rail Cargo Austria Konzern auf<br />

eine Balance aus wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Interessen. Ein verantwortungsvoller<br />

Umgang mit Abfall, Abwässern, Schadstoffemissionen und Lärm sowie die Berücksichtigung<br />

der Anliegen von Interessengruppen nehmen einen zentralen Stellenwert in der Unternehmensführung<br />

und -ausrichtung ein.<br />

Ökobilanz bestätigt die Umweltfreundlichkeit der Schiene<br />

Rund ein Viertel aller CO 2 -Emissionen werden vom Verkehr verursacht – damit ist der Verkehr maßgeblich<br />

für den Klima wandel mitverantwortlich. Österreich hat sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen<br />

im Zeitraum von 2008 bis 2012 um 13% gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Wesentlich<br />

dazu beitragen kann die Verlagerung des Transports von der Stra-<br />

CO 2 -Emissionen im<br />

Güterverkehr im Jahr 2007<br />

CO 2 -Emissionen in g/tkm<br />

6,1<br />

Schiene<br />

LKW<br />

140,6<br />

ße auf die Schiene, wie ein Vergleich der CO 2 -Emissionen zeigt.<br />

Während der Gütertransport mittels LKW 140,6 g/tkm emittiert,<br />

be läuft sich der Vergleichswert des Schienentransportes auf lediglich<br />

6,1 g/tkm. Zusätzlich zu diesem CO 2 -Vorteil konnte durch<br />

den Ausbau des Wasserkraftanteils bei der Bahnstromversorgung<br />

der CO 2 -Ausstoß im Güterverkehr um 25% gesenkt werden.<br />

Im Rahmen des Projekts „Railenergy“ der Europäischen Union, an<br />

dem der Rail Cargo Austria Konzern mitwirkt, soll die Energieeffizienz<br />

weiter verbessert werden. Ziel ist es, den Gesamtenergieverbrauch<br />

der Eisenbahnverkehrsunternehmen bis 2020 um 6%,<br />

basierend auf den Werten von 2006, zu verringern.<br />

LKW auf der Bahn entlasten die Umwelt<br />

Mit der Forcierung des Ausbaus und der Nutzung von Anschlussbahnen für den Schienengüterverkehr<br />

trägt der Rail Cargo Austria Konzern maßgeblich zur Reduktion von CO 2 -Emissionen, aber auch zu<br />

einer Verbesserung der Lärm situation, einer Verringerung der Feinstaubbelastung und einer höheren<br />

Sicherheit entlang der Verkehrswege durch Schienen gütertransporte bei.<br />

Einen wichtigen Beitrag zur Verlagerung des Verkehrs<br />

auf die Schiene leistet der Rail Cargo Austria<br />

Konzern mit der Rollenden Land straße. Gegen<br />

Jahres ende 2008 wurden täglich 74 ROLA-Züge angeboten.<br />

Unter anderem startete ÖKOMBI GmbH,<br />

ein 100%iges Tochterunternehmen der Rail Cargo<br />

Austria AG, mit der 808 km langen Verbindung<br />

zwischen Spacva, Kroatien, und Wels die längste<br />

ROLA-Verbindung Europas.<br />

Energieverbrauch nach Transportsektor<br />

2005 in EU 27 in Mio. Tonnen Rohöleinheiten<br />

Quelle: DG TREN 2007<br />

297 Straße<br />

50 Flugzeug<br />

9 Schiene<br />

5 Binnengewässer


Trainings für spritsparende Fahrweise<br />

Seit mehreren Jahren ist der Rail Cargo Austria Konzern Partner des Lebensministeriums beim<br />

„5 Punkte-Programm für Klimaschutz und Energieeffizienz“ sowie bei „klima:aktiv mobil“ und beteiligt<br />

sich aktiv an den Initiativen. Unter anderem haben rd. 110 LKW-Fahrer der Kontraktlogistik an<br />

den Spritspartrainings teilgenommen. Neben der Reduktion der Schadstoffbelastung haben die Trainings<br />

dazu beigetragen, die Sicherheit der Mitarbeiter zu erhöhen, das Kostenbewusstsein zu fördern<br />

und die <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit der Flotte zu steigern.<br />

Koordinierter Umweltschutz<br />

Um nachhaltige Lösungen weiter voranzutreiben, hat der Vorstand des Rail Cargo Austria Konzerns<br />

am 28. April 2008 beschlossen, das Umweltmanagement als fixen Bestandteil im Unternehmen<br />

zu verankern. Es wurde ein Umweltbeauftragter bestellt, in dessen Verantwortung das Umweltmanagement<br />

und damit die Sicherstellung einer Balance zwischen ökonomischen und ökologischen<br />

Anforderungen liegen. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass alle gesetzlichen Anforderungen<br />

eingehalten werden.<br />

Als eines der ersten <strong>Logistik</strong>unternehmen Österreichs erhielt der Rail Cargo Austria Konzern am<br />

16. Jänner 2008 die Umweltmanagement-Zertifizierung nach ISO 14001:2004. Im Rahmen des Umwelt<br />

managements werden alle Auswir kungen<br />

der Unternehmenstätigkeit auf die Umwelt<br />

erfasst und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen<br />

zum Schutz der Umwelt getroffen.<br />

Eine weitere Initiative bildet die, vom Vorstand<br />

ins Leben gerufene Umweltplattform, die sowohl<br />

die interne als auch die externe Koordination<br />

der Aktivitäten übernimmt. Um Verbesserungspotenziale<br />

zu erkennen und diese<br />

zu nützen, werden unter der E-Mail-Adresse<br />

umwelt@railcargo.at Vorschläge, Anregungen<br />

aber auch Beschwerden entgegengenommen.<br />

Schulungen, Vorträge sowie Beiträge in den<br />

internen Medien tragen zusätzlich zur Bewusstseinbildung der MitarbeiterInnen bei und sensibilisieren<br />

sie in ihrem Verantwortungsbereich auf die Interessen der Umwelt und der Gesellschaft zu<br />

achten.<br />

Sicherer Schienentransport von Gefahrgut<br />

Der Rail Cargo Austria Konzern transportierte 2008 rd. 9,4 Mio. Tonnen Gefahrgut. Es gilt als erwiesen,<br />

dass der schienengebundene Gefahrguttransport sicherer ist als der straßengebun dene Gefahrgutverkehr.<br />

Zur laufenden Verbesserung der Sicherheit dieser Transporte trägt das seit Dezember<br />

2008 zertifizierte Sicherheitsmanagementsystem gem. Eisenbahngesetz § 39 bzw. EU-Richtlinie<br />

2004/49/EG wesentlich bei. Potenziale und Ver besserungsmöglichkeiten werden aufgezeigt und die<br />

GefahrgutberaterInnen, die rund um die Uhr zur Transportberatung sowie zur Abwehr von Notfällen<br />

erreichbar sind, werden damit unterstützt.<br />

klima:aktiv-Partner<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

Umweltschutzmaßnahmen<br />

im Rahmen<br />

des zertifizierten<br />

Umwelt managements<br />

Zertifiziertes Sicherheitsmanagement<br />

29


30<br />

Umfassendes<br />

Dienst leistungsangebot<br />

Steuerungs- und<br />

Controllinginstrumente<br />

Zertifizierte Managementsystemegarantieren<br />

hohe Sicherheits-<br />

und Umweltstandards<br />

Dienstleistungen für Umwelt- und Klimaschutz<br />

Die Entsorgungslogistik Austria GmbH (ELA), im 100%igen Eigentum der Rail Cargo Austria<br />

AG, trägt mit ihrem Leistungsportfolio aktiv zum Klimaschutz bei. Allein durch die Projekte Müllverbrennung<br />

Niederösterreich (rd. 10.100 Waggons pro Jahr befördert ELA von und zur AVN Abfallverwertung<br />

Niederösterreich GesmbH) und Lainzer Tunnel (Abtransport des Tunnelaushubmaterials mit<br />

ca. 11.450 Waggons pro Jahr) können zwischen 80.000 und 85.000 LKW-Fahrten eingespart werden.<br />

Die Papier und Recycling <strong>Logistik</strong> GmbH, ebenfalls im 100%igen Eigentum der Rail Cargo Austria AG,<br />

ist neben ihren bisherigen Aufgaben seit April 2008 für die konzerninterne Organisation und Umsetzung<br />

des Verkaufs von Eisen- und Nichteisenschrotten der <strong>ÖBB</strong>-Gesellschaften verantwortlich.<br />

Risikomanagement als Basis für eine wertorientierte<br />

Unternehmenssteuerung<br />

Eine vorausschauende Finanzpolitik und die dabei eingesetzten modernen Steuerungs- und<br />

Controlling instrumente tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg des Rail Cargo Austria Konzerns<br />

bei. Diese Instrumente verbessern die Qualität und Effizienz der Entscheidungen und helfen<br />

so Risiken zu vermindern. Das Risikomanagement des Rail Cargo Austria Konzerns ist Teil der<br />

umfassenden Unternehmenssteuerung und basiert auf einem einheitlichen Verständnis sowie auf<br />

klar definierten Verantwortlichkeiten und hat den Anspruch einen kontinuierlichen, strukturierten<br />

Prozess zu etablieren. Der Risikomanagementprozess gliedert sich in die Teilschritte Risikoidentifikation,<br />

Risikobewertung, Risikosteuerung und Risikoberichterstattung. Die von den einzelnen Bereichen des<br />

Rail Cargo Austria Konzerns genannten und bewerteten Risiken werden konsolidiert und an das Konzernrisikomanagement<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG übermittelt. Die Ergebnisse werden regelmäßig konzernweit<br />

dargestellt und in einem Bericht zusammengefasst.<br />

Kontinuierliche Prozessverbesserung<br />

Die internen Managementsysteme garantieren hohe Qualitäts-, Sicherheits- und Umwelt standards.<br />

Aufgrund des positiven Ergebnisses der externen Auditierungen erhält der Rail Cargo Austria Konzern<br />

im Dezember 2008 erneut die Bescheinigung<br />

über die Normkonformität seiner Managementsysteme.<br />

Erstmalig wurde das betriebliche<br />

Sicherheits managementsystem gemäß §39<br />

Eisenbahn gesetz extern auditiert. Das Zertifikat<br />

dient auch als Nachweis gegenüber dem Bundesministerium<br />

für Verkehr, Innovation und<br />

Technologie zur Verlängerung der Sicherheitsbescheinigung.<br />

Im Rahmen der jährlichen Zertifizierungen setzt<br />

sich der Rail Cargo Austria Konzern laufend<br />

neue Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltziele,<br />

führt Kundenzufriedenheitsanalysen und interne Auditierungen durch und bewertet wertschöpfende<br />

Prozesse. Darüber hinaus werden auch in der Aus- und Weiterbildung ständig neue Impulse gesetzt.


MitarbeiterInnen<br />

Der Rail Cargo Austria Konzern beschäftigte per Jahresende 2008, ohne Berücksichtigung von MÁV<br />

Cargo, 7.784 MitarbeiterInnen, um 1,8 % weniger als im Vorjahr. Der Erfolg des Unternehmens<br />

basiert auf qualifizierten und motivierten MitarbeiterInnen. Eigenverantwortung, Engagement und<br />

Gesundheit der MitarbeiterInnen bilden das Kernstück der Unternehmenskultur. Deshalb nimmt<br />

das Personalmanagement einen zentralen Stellenwert im Rail Cargo Austria Konzern ein. Gezielte<br />

Investitionen in die Aus- und Weiterbildung bilden dabei ebenso einen Schwerpunkt, wie die<br />

Motivation und das Feedback durch die Führungskräfte. Gleichzeitig wird die Eigenverantwortung<br />

und Einbindung der MitarbeiterInnen in Unternehmensentscheidungen gefördert, um bestmögliche<br />

Kundenlösungen zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit abzusichern.<br />

Mitarbeiterkennzahlen 2008 2007 Veränd. in %<br />

MitarbeiterInnen 7.784 7.925 -1,8<br />

davon mit Definitivstellung 4.719 5.169 -8,7<br />

davon Lehrlinge 159 134 18,7<br />

Aufwendungen für<br />

Aus- und Weiterbildung gesamt in Mio. EUR 4,1 2,9 41,4<br />

Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung<br />

pro MitarbeiterIn in EUR 527 366 44,0<br />

Zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsprogramme<br />

Die Aus- und Weiterbildungsaktivitäten des Rail Cargo Austria Konzern fokussieren sowohl die<br />

fachliche Weiterbildung als auch die Förderung der sozialen Kompetenzen. Pro MitarbeiterIn<br />

wurden im Berichtsjahr rd. 527 EUR für Aus- und Weiterbildung aufgewendet. In über 3.100 Trainingstagen<br />

wurden das Carrier- und <strong>Logistik</strong>-Know-how sowie der Umgang mit prozessbegleitenden EDV-<br />

Tools forciert. Um eine gute und zielorientierte Teamarbeit zu unterstützen, wurden in über 1.200 Trainingstagen<br />

Seminare im Bereich Sozialkompetenzen besucht. Diese Entwicklungsmaßnahmen tragen<br />

zu einer reibungslosen, partnerschaftlichen Kommunikation innerhalb des Konzerns, aber auch mit<br />

externen Geschäftspartnern und KundInnen bei. Zur gezielten Weiterentwicklung der Vertriebsmitarbeiter<br />

wurde ein modular aufgebautes Ausbildungsprogramm entwickelt; rd. 30 Mitarbeite rInnen<br />

haben dieses Programm im Berichtsjahr absolviert.<br />

Führungskräfte-Trainings<br />

Führungskräften werden bedarfsorientierte Programme zur Weiterentwicklung angeboten. Im<br />

Berichts jahr haben 15 Manager der ersten und zweiten Ebene an insgesamt 120 Trainings tagen<br />

ein Curriculum durchlaufen, bei dem ihre Fach- und Führungskompetenzen intensiv gestärkt<br />

wurden. Im Rahmen des „Managementcurriculums für Teamleiter“ werden unter anderem die Themen<br />

Gesprächsführung, Konfliktmanagement und Mitarbeitermotivation behandelt. Insgesamt 31 TeamleiterInnen<br />

von RCA haben an 140 Trainingstagen an diesem Programm teilgenommen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

Fokus auf fachlichen und<br />

sozialen Kompetenzen<br />

Intensive Förderung von<br />

Führungskompetenzen<br />

31


32<br />

Qualifizierte<br />

und motivierte<br />

MitarbeiterInnen sind<br />

hauptverantwortlich für<br />

Unternehmenserfolg<br />

159 Lehrlinge per<br />

Jahresende 2008<br />

Kooperationen mit<br />

Fachhochschulen<br />

Programm für UniversitätsabsolventInnen<br />

Beste Zukunftschancen mit Lehrlingsausbildung<br />

Anfang September 2008 haben 46 Lehrlinge ihre Ausbildung im Rail Cargo Austria Konzern<br />

begonnen; insgesamt wurden per Jahresende 159 Lehrlinge beschäftigt und absolvieren ihre Ausbildung<br />

zum Speditionskaufmann/frau – einige davon auch die Ergänzungslehre zu SpeditionslogistikerInnen.<br />

Um sie bestmöglich auf ihre berufliche Tätigkeit vorzubereiten, durchlaufen die Lehrlinge<br />

im Rotationsprinzip die verschiedenen Fachbereiche. Zusätzliche Weiterbildungsseminare und<br />

Sprachtrainings im Rahmen der RCA Language Academy stellen eine solide Basis für eine erfolgreiche<br />

berufliche Laufbahn dar.<br />

Absicherung des Bedarfs an Nachwuchskräften<br />

Der Rail Cargo Austria Konzern kooperiert eng mit der Fachhochschule des bfi und mit der<br />

Fachhoch schule Wiener Neustadt und stellt regelmäßig AbsolventInnen dieser Einrichtungen ein.<br />

Einige Experten des Konzerns sind als Lektoren an den Fachhochschulen tätig. Außerdem werden<br />

verstärkt PraktikantInnen bzw. DiplomandInnen aufgenommen, um potenziellen Nachwuchs kräften<br />

schon frühzeitig Einblick in die Tätigkeit des Unternehmens zu ermöglichen. Die Erstellung von<br />

Diplomarbeiten bzw. Bachelor-/Masterarbeiten während dieser Praktika wird vom Rail Cargo Austria<br />

Konzern unterstützt.<br />

EinsteigerInnen-Programm für HochschulabsolventInnen<br />

Um HochschulabsolventInnen die spannenden Karriereperspektiven, die nicht zuletzt durch die<br />

Internationalisierung des Konzerns bestehen, näherzubringen, wurde im Februar 2008 ein zwölfmonatiges<br />

Programm gestartet. Ein umfassender Praxisbezug wird dadurch sichergestellt, dass die<br />

TeilnehmerInnen unterschiedliche Unternehmensbereiche und damit die komplexen Zusammen hänge<br />

kennenlernen. Dabei stehen ihnen eine MentorIn und eine FachbetreuerIn zur Seite. Zusätzliche<br />

Seminare und Exkursionen runden das Programm ab.


Leistungsabhängige Vergütungsmodelle<br />

Mit Führungskräften und ausgewählten ExpertInnen wurde eine erfolgsabhängige Entlohnungskomponente<br />

vereinbart, die auf jährlich definierten Zielvereinbarungen (MbO) basiert. Die Schwerpunkte<br />

liegen neben den finanziellen und strategischen Unternehmenszielen auf den Bereichen<br />

Personalführung, Qualität, Sicherheit und Umwelt. Darüber hinaus bestehen unterschiedliche<br />

Regelungen, aufgrund derer die MitarbeiterInnen bei Erreichen bestimmter Produktivitätsziele<br />

finanzielle Bonuszahlungen erhalten. Der Teamgedanke wird gefördert, da als Bemessungsbasis das<br />

Teamergebnis herangezogen wird.<br />

Motivation durch Mitarbeitergespräche und flexible Arbeitszeiten<br />

Eines der wichtigsten Führungsinstrumente im Rail Cargo Austria Konzern ist das „systematische MitarbeiterInnengespräch“.<br />

Jährlich erhält jede MitarbeiterIn in einem vertraulichen Vieraugen gespräch<br />

mit seinem Vorgesetzten ausführliches Feedback, zudem wird auf die Weiterentwicklung und Zielsetzungen<br />

eingegangen.<br />

Je nach Tätigkeitsbereich ist die Arbeitszeit entweder durch fixe Dienstschichten oder Gleitzeitmodelle<br />

geregelt; in Einzelfällen wurde Teilzeitbeschäftigung oder Telearbeit vereinbart.<br />

Rückgang der Arbeitsunfälle durch Schutzmaßnahmen<br />

Die Sicherheit der ArbeitnehmerInnen nimmt höchste Priorität im Rail Cargo Austria Konzern<br />

ein. Österreichweit sind mehr als 800 ErsthelferInnen, rund 200 Sicherheits vertrauens personen und<br />

dreizehn Sicherheitsfachkräfte im Einsatz und<br />

arbeiten an der laufenden Optimierung der Arbeitsplatzsicherheit.<br />

Die Sicherheitsvertrauenspersonen<br />

informieren, beraten und unterstützen<br />

die ArbeitnehmerInnen in allen Belangen<br />

der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes.<br />

Sie bringen aktiv Vorschläge zur Verbesserung<br />

der Arbeitsbedingungen ein, weisen ArbeitgeberInnen<br />

auf Mängel hin und achten auf die<br />

Einhaltung von Schutzmaßnahmen. Außerdem<br />

unterstützen sie mit ihrem Know-how<br />

die Führungskräfte bei der Unfallprävention.<br />

Aufgabe der Sicherheitsfachkräfte ist die effiziente<br />

Steuerung des Sicherheitsmanagements. Die staatlich geprüften Fachkräfte kennen die innerbetrieblichen<br />

Vorgänge und beraten insbesondere bei der Ermittlung und Beurteilung von Gefahren<br />

und der Festlegung von Maßnahmen zur Gefahrenverhütung. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind<br />

die Planung und Änderung von Arbeitsstätten, Arbeitsplätzen, Arbeitsmitteln, Arbeitsstoffen und<br />

Arbeitsverfahren sowie die Organisation von Brandschutzmaßnahmen und das Unfallmanagement.<br />

Erfolgsabhängige<br />

Entlohnung<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

Feedbackgespräche für<br />

MitarbeiterInnen<br />

Gezielte Maßnahmen<br />

führten zu einer Senkung<br />

der Arbeitsunfälle<br />

33


34<br />

Förderung der Kreativität,<br />

um langfristig<br />

erfolgreich zu sein<br />

Gesundheitsmanagement<br />

RCAcare<br />

Dass diese umfangreichen Maßnahmen greifen,<br />

belegt der Rückgang der Arbeitsunfälle. Im<br />

Berichtsjahr ist die Anzahl der erfassten Arbeitsunfälle<br />

von RCA um 26% gesunken. Insbesondere<br />

im Bereich „Sturz und Fall“ konnte eine<br />

massive Verbesserung verzeichnet werden.<br />

Durch den Einsatz breiterer Überladebleche<br />

konnte das Absturzrisiko bei der Beladung von<br />

Eisenbahnfahrzeugen reduziert werden. Mit<br />

diesen Verbesserungen gingen auch die unfallbedingten<br />

Ausfalltage zurück.<br />

Eine detaillierte Analyse der Arbeitsunfälle zeigte einen leichten Anstieg bei Unfällen durch Überbeanspruchung.<br />

Im Jahr 2009 wird deshalb der Schwerpunkt auf Programmen zur Manipulation<br />

von Lasten liegen. Durch gezielte Kampagnen werden die MitarbeiterInnen immer wieder auf die<br />

Wichtigkeit des Themas Sicherheit am Arbeitsplatz hingewiesen. Die Bewusstseinsbildung zur<br />

Vermeidung von Sturz- und Fallunfällen wurde im Rahmen der österreichweiten Kampagne „baba<br />

und fall net“ in Kooperation mit der AUVA gefördert.<br />

Förderung der Gesundheit<br />

Die Gesundheit der MitarbeiterInnen ist dem Rail Cargo Austria Konzern ein zentrales Anliegen.<br />

2006 als Projekt gestartet, wurde das Gesundheitsmanagement RCAcare Ende 2008 als fixer<br />

Bestandteil in die Linienaufgaben integriert. Die MitarbeiterInnen werden dabei aktiv eingebunden –<br />

in österreichweit zehn Gesundheitszirkeln werden Lösungsvorschläge für etwaige gesundheitliche<br />

Belastungen am Arbeitsplatz erarbeitet. Zahlreiche Programme und Angebote zur Förderung der<br />

Gesundheit wie beispielsweise der Obsttag wurden gestartet. Um die sportliche Betätigung der<br />

MitarbeiterInnen zu fördern, werden Sportangebote gefördert und ein Fitnessraum in der Konzernzentrale<br />

angeboten.<br />

Ideenmanagement<br />

Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen die Produkte, die Arbeitsabläufe sowie die Beziehungen<br />

zu KundInnen ständig verbessert und weiterentwickelt werden. Kreativität und innovative Ideen<br />

sind dafür notwendig, weshalb im November 2008 das neue Softwaretool „RCA Ideenterminal“ zur<br />

Unterstützung dieses Anspruchs gestartet wurde. Die MitarbeiterInnen kennen ihren Arbeitsplatz am<br />

besten, ihre Ideen und ihr Know-how sind deshalb für die Weiterentwicklung des Unternehmens von<br />

größter Bedeutung.


Analyse des<br />

Geschäftsverlaufs<br />

Die Rail Cargo Austria AG ist ein 100%iges Tochterunternehmen der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG. Der Rail Cargo Austria Konzern<br />

ist für die kundenfreundliche und ertragsorientierte Beförderung von Gütern verantwortlich. Er betreibt acht Vertriebsstandorte<br />

für Cargo & <strong>Logistik</strong> in Österreich und einen in Frankfurt am Main in Deutschland. Im Bereich Kontraktlogistik<br />

verteilen sich 13 <strong>Logistik</strong>-Center, drei Außenlager, vier Charter-Standorte und sieben Betriebsstandorte des<br />

Kraftwagengüterverkehrs über ganz Österreich. Im Intermodalbereich werden acht Terminalstandorte geführt. Zudem<br />

verfügt der Rail Cargo Austria Konzern über weitere Zweigniederlassungen sowie Beteiligungsgesellschaften<br />

in 24 Staaten Europas sowie in Kasachstan und Usbekistan. Die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH, ein gemeinsames<br />

Tochterunternehmen der Rail Cargo Austria AG und der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, erledigt an 25 Standorten in ganz<br />

Österreich die professionelle Instandhaltung von Schienenfahrzeugen sowie deren Komponenten.<br />

Die mit Anfang Dezember 2008 erfolgreich abgeschlossene Akquisition der ungarischen MÁV Cargo wurde in den<br />

nachstehenden Angaben dieses Kapitels nicht berücksichtigt. Die Erfassung in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung des<br />

Rail Cargo Austria Konzerns beginnt mit 1.1.2009.<br />

Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />

Die Weltwirtschaft befindet sich ausgelöst durch die dramatische Verschärfung der Finanzkrise in einem markanten<br />

Abschwung. Nach einer mehrjährigen Phase mit einem jährlichen <strong>Wir</strong>tschaftswachstum von etwa 5% kühlte sich die<br />

Weltwirtschaft bereits 2007 ab, verzeichnete für 2008 noch eine Steigerung um rd. 3% und wird aus aktueller Sicht im<br />

Jahr 2009 weiter abflachen. Eingeleitet wurde dieser Konjunkturabschwung durch die Krise auf dem Immobiliensektor<br />

der USA, die eine Stagnation der US-<strong>Wir</strong>tschaftsleistung und einen Rückgang der Importe zur Folge hatte. Beschleunigt<br />

wurde diese Entwicklung durch einen deutlichen Anstieg der Weltmarktpreise für Rohöl und Nahrungsmittel, der<br />

die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den Industrie- und anderen rohstoff importierenden Ländern<br />

dämpfte. Parallel dazu verstärkte die <strong>internationale</strong> Finanzkrise den Abschwung. Der vorläufige BIP-Anstieg des Euroraums<br />

wird für das Jahr 2008 mit 1,2% ausgewiesen. In Österreich reduzierte sich das BIP-Wachstum im Vergleich<br />

zum Vorjahr von 3,1% auf 1,6%. Von der Konjunkturabschwächung in Ost- und Mitteleuropa ist die österreichische<br />

<strong>Wir</strong>tschaft besonders betroffen, ein Achtel der Exportleistungen geht in diese Region.<br />

Die Industrieproduktion ging im Euroraum seit Mai 2008 im Vorjahresvergleich zurück, und die Unsicherheit angesichts<br />

der Finanzkrise dämpfte die Konsum- und Investitionsnachfrage. Im Oktober sank der Vertrauensindikator der<br />

Europäischen Kommission auf den niedrigsten Wert seit der Rezession 1993. Die Abwertung des Euro gegenüber dem<br />

US-Dollar kommt den exportorientierten Unternehmen entgegen. Auch der Rückgang des Erdölpreises unterstützt die<br />

Industrie; nach 140 US-Dollar im Juli notierte ein Barrel der Sorte Brent Anfang November 2008 bei 60 US-Dollar.<br />

Unabhängig von der Art des Verkehrsträgers wirken sich hohe Energiepreise, wie sie im Berichtsjahr zu verzeichnen<br />

waren, negativ auf die <strong>Logistik</strong>branche aus. Parallel dazu besteht eine direkte Abhängigkeit zur Entwicklung der<br />

Realwirtschaft, die im vierten Quartal 2008 deutliche Rückgänge verzeichnen musste. Tragfähige Netzwerke und die<br />

Zusammenarbeit mit Partnern bilden in diesem Umfeld für die <strong>Logistik</strong>branche immer wichtiger werdende Erfolgsfaktoren.<br />

Besonderes Augenmerk wird in Zukunft auch auf einen reibungslosen Lückenschluss zwischen <strong>Logistik</strong>- und<br />

Informationstechnologie gelegt werden müssen.<br />

Der österreichische Schienengüterverkehr wächst seit vielen Jahren stetig und belegt im europäischen Vergleich nach<br />

wie vor einen Spitzenplatz. Die Liberalisierungsmaßnahmen der Europäischen Union sind deutlich spürbar und führten<br />

zu neuen Kooperationen und einem aggressiven Verdrängungswettbewerb. Konjunkturschwankungen wirken sich<br />

mit einiger Zeitverzögerung auf das Schienenaufkommen in Österreich aus. Die aktuelle <strong>Wir</strong>tschaftskrise wird daher<br />

voraussichtlich erst im Jahr 2009 ihre volle <strong>Wir</strong>kung im Schienentransportmarkt haben.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

35


36<br />

Entwicklung der Geschäftsfelder im Überblick<br />

Güteraufkommen<br />

Rail Cargo Austria Konzern in Mio. Tonnen IST 2008 IST 2007 2008/2007 in %<br />

Cargo & <strong>Logistik</strong> 68,1 69,7 -2,3<br />

Intermodal 28,7 25,5 12,5<br />

Kontraktlogistik (BEX <strong>Logistik</strong>) 1,7 1,8 -5,6<br />

Summe 98,5 97,0 1,5<br />

Der konventionelle Wagenladungsverkehr (Cargo & <strong>Logistik</strong>) erreichte 2008 mit rd. 68,1 Mio. Tonnen nahezu das<br />

überaus positive Vorjahresniveau; einige Gütersegmente mussten gegen Jahresende jedoch Rückgänge verzeichnen.<br />

Der intermodale Verkehr konnte trotz ungünstiger Rahmenbedingungen erneut deutlich zulegen und sein Volumen<br />

auf rd. 28,7 Mio. Tonnen steigern. In der Kontraktlogistik wurden die Erneuerungsmaßnahmen 2008 fortgesetzt und<br />

ein Volumen von rd. 1,7 Mio. Tonnen erzielt.<br />

Strategisches Geschäftsfeld Cargo & <strong>Logistik</strong><br />

Marktbereich Montan / Spezialtransporte<br />

Aufgrund einer sehr guten Nachfrageentwicklung in den ersten drei Quartalen konnten trotz <strong>Wir</strong>tschaftskrise die<br />

Zielwerte für 2008 erreicht werden.<br />

Stahl<br />

Die Nachfrage der Industrie nach Spezialequipment im Stahlbereich konnte durch die Übernahme von hochwertigen<br />

R- bzw. S-Wagen im Rahmen des Wagenbeschaffungsprogamms größtenteils abgedeckt werden. Durch diese<br />

zusätzlich gewonnenen Kapazitäten ist es möglich, bestehende Verkehre abzusichern. Trotz der starken Nachfrage<br />

nach hochwertigem Wagenmaterial herrscht ein erheblicher Preisdruck – nicht zuletzt aufgrund der <strong>Wir</strong>tschaftskrise.<br />

Ungeachtet der stark gestiegenen Energie- und Infrastrukturkosten während des Jahres fielen die Preisanpassungen<br />

gegenüber den Kunden moderat aus. Zudem kam es zu keinen unterjährigen Frachterhöhungen. Rail Cargo Austria<br />

wird die aktuelle Krise nutzen, Marktanteile zurückzugewinnen. Vor allem beim Transport von Schienen, der bereits<br />

2008 deutliche Steigerungen verzeichnete, ist 2009 aufgrund von staatlichen Infrastrukturinvestitionsprogrammen<br />

mit einer Fortsetzung dieses positiven Trends zu rechnen. Mit VA Stahl Linz wie auch mit VA Schiene Donawitz konnten<br />

2008 Frachtverträge mit mehrjährigen Laufzeiten und jährlichen Preisanpassungen abgeschlossen werden.<br />

Rohstoffe<br />

Im Bereich Rohstoffe konnte für das Gesamtjahr 2008 ein Mengenzuwachs von rd. 5% erzielt werden, vor allem die<br />

ersten zehn Monate verliefen aufgrund der sehr guten Auftragslage der Stahlwerke ausgezeichnet. Ein Großteil der<br />

Zuwächse entfällt auf das Segment Eisenschrott im Transit Richtung Italien. Im Bereich Eisenerz und Kohle wurde die<br />

Qualitätssicherung der langfristig abgesicherten Transporte fokussiert. Das Beschaffungsprogramm für marktgerechtes<br />

Waggonmaterial wurde 2008 fortgesetzt. Im Marktsegment Schrott konnten die seit 2006 gewonnenen Marktanteile<br />

dank der Anmietung von Wagenmaterial ausgebaut werden. Mit dem konjunkturellen Einbruch ab November 2008<br />

stellt sich ein deutlicher Rückgang des Transportvolumens ein, dennoch liegen die Gesamtmengen für das Jahr 2008<br />

über dem Vorjahresniveau.


Militär<br />

Bei den Militärverkehren konnte das Aufkommen gegenüber 2007 leicht gesteigert werden. Aufgrund geänderter<br />

Rahmenbedingungen (Wehrdienstverkürzung, keine großen Übungen im Inland, Wegfall der Grenzeinsätze) muss<br />

jedoch in Zukunft von einer geringeren Nachfrage ausgegangen werden.<br />

Andere Spezialtransporte<br />

Im Bereich Spezialtransporte konnte 2008 eine deutliche Aufkommenssteigerung realisiert werden. Für das Jahr 2009<br />

ist ein verstärkter Aus- bzw. Aufbau von Know-how in diesem Bereich geplant, um auch weiterhin ein kompetenter<br />

und zuverlässiger Partner für die verladende Industrie zu sein. Der Bereich Spezialtransporte wird in der neuen Struktur<br />

als Competence Center und zentrale Anlaufstelle für alle Cargo & <strong>Logistik</strong>-KundInnen ausgebaut.<br />

Marktbereich Automotive / Mineralöl<br />

Automotive<br />

Aufgrund der massiven Absatzrückgänge der Automobilindustrie, die im letzten Quartal 2008 einsetzten, wird davon<br />

ausgegangen, dass der Trend, die Produktion in Richtung AREE (Automotive Region Eastern Europe) zu verlagern,<br />

weiter verfolgt wird. Laut den aktuellen Konjunkturprognosen ist für 2009 mit einer grundsätzlich schwächeren Entwicklung<br />

im Bereich Automotive zu rechnen. Darüber hinaus sind attraktive Transitverkehre sowohl durch potenzielle<br />

Routenkonkurrenz als auch durch den Wettbewerb mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen gefährdet. Nur mit<br />

hoher Leistungsqualität und starken Partnern kann eine Absicherung dieser Verkehre erreicht werden. Im Segment<br />

Maschinen und Geräte wird ebenfalls mit einem schwächeren Aufkommen gerechnet.<br />

Mineralöl<br />

Trotz steigender Dynamik und Intensität des Wettbewerbs konnte das hohe Umsatzvolumen des Vorjahres übertroffen<br />

und der Ergebnisbeitrag gehalten werden. Mengensteigerungen im Mineralölbereich konnten den konjunkturbedingten<br />

Rückgang bei den chemischen Produkten und Düngemitteln mehr als kompensieren. Wesentliche Einflussfaktoren<br />

auf die zukünftige Marktentwicklung bilden neue Mitbewerber auf dem Schienenverkehrsmarkt, die verstärkt auch<br />

Großkunden ansprechen sowie preisliche bzw. steuerliche Rahmenbedingungen, die eine verlässliche Bedarfsmengenermittlung<br />

erschweren. Mit einem weiteren Ausbau durchgängiger Produktlösungen sowie einem hohen Kundenservicegrad<br />

wird eine Verteidigung der Transportvolumina angestrebt.<br />

Marktbereich Holz / Agrar<br />

Holz<br />

Aus der Marktsättigung der Holzindustrie, die sich seit Herbst 2007 abzeichnete, wurde im Berichtsjahr eine veritable<br />

Krise. Die Transportmengen gingen deutlich zurück und konnten durch die verstärkten Rundholzlieferungen<br />

des ersten Halbjahres, die aus der Aufarbeitung der Kalamitätshölzer der Stürme „Emma & Paula“ aus Südösterreich<br />

stammten, gemildert werden. Der Rail Cargo Austria Konzern und die beteiligten Partnerbahnen haben den Abtransport<br />

dieser Windbruchhölzer zügig vorangetrieben und notwendige Wagen- bzw Betriebskapazitäten bereitgestellt.<br />

Bedingt durch die Immobilienkrise in den USA ist der US-Import von Schnittholz 2008 um über 65% zurückgegangen;<br />

deutlich abgeschwächt zeigte sich auch die Nachfrage der asiatischen Märkte, Spaniens, Großbritanniens und<br />

Deutschlands. In Italien, dem traditionell größten Absatzmarkt der österreichischen Holzindustrie, trat 2008 ebenfalls<br />

ein leichter Konsumrückgang ein. Lediglich die Levanteverkehre konnten einen Exportzuwachs verzeichnen, der sich<br />

aber im vierten Quartal ebenfalls abschwächte. In Summe wird für das Jahr 2008 ein Produktionsrückgang bei Nadelschnittholz<br />

von 10% ausgewiesen. Für 2009 können keine verlässlichen Prognosen zur Entwicklung der Holzindustrie<br />

getroffen werden, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Produktionskapazitäten durch mehrwöchige<br />

Betriebsstillstände zurückgefahren werden.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

37


38<br />

Agrar<br />

Im Transportmarkt Agrar konnten 2008 trotz steigender Wettbewerbsintensität bedeutende Mengen- und Umsatzsteigerungen<br />

erzielt und dank verkehrslogistischer Optimierungen auch der Konsolidierungskurs hinsichtlich Ergebnisentwicklung<br />

fortgesetzt werden. Das Transportvolumen bei Zuckerrüben im Inland, einem für Rail Cargo Austria<br />

wesentlichen Markt, ist aufgrund der Erweiterung der Anbauflächen und eines früheren Beginns der Erntekampagne<br />

deutlich gestiegen. Positive Entwicklungen im Bereich der biogenen Kraftstoffe und bei Zuckertransporten konnten die<br />

in den ersten drei Quartalen durch den Entfall von Interventionsverkäufen rückläufigen Getreidetransporte kompensieren.<br />

Die sehr gute Getreideernte in Ungarn führte im Herbst zu einer starken Nachfrage nach Transitverkehren.<br />

Marktbereich Kaufmannsgüter / Baustoffe<br />

Kaufmannsgüter<br />

Im Segment Kaufmannsgüter waren Rückgänge bei Getränketransporten nach Übersee aufgrund von Produktionsverlagerungen<br />

zu verzeichnen. Infolge von Preiserhöhungen einiger Partnerbahnen (Polen, Tschechien, Slowakei und<br />

Frankreich) ging das Transportaufkommen im Bereich Möbelverkehre ebenfalls zurück.<br />

Baustoffe<br />

Für 2009 ist auch in diesem Segment mit einer Intensivierung des Wettbewerbes zu rechnen. Insgesamt wird 2008 im<br />

Baustoffbereich ein Zuwachs von 150.000 Tonnen bis 200.000 Tonnen erwartet. Bedingt durch eine stärkere Gleisbautätigkeit<br />

konnten die Gleisschottermengen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.<br />

Gerade im Segment Baustoffe ist die Konkurrenz durch private EVU sowie durch den Mitbewerber LKW besonders<br />

hoch. Umso erfreulicher war die Rückgewinnung von temporär verlorengegangenen Zementtransporten. Diese Mengen<br />

beschränken sich jedoch nahezu ausschließlich auf den konzerninternen Schottertransport für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau-Konzern. Aufgrund der Kostensituation gelang es nicht, am privaten Schottermarkt zusätzliche Verkehre<br />

zu akquirieren. Mit der Weiterführung der <strong>Logistik</strong>projekte mit der Zement- und Füllstoffindustrie konnten Kundenbeziehungen<br />

nachhaltig gefestigt und die beförderten Tonnagen erhöht werden. Mehrere Großbauprojekte (Brenner<br />

Basistunnel, Koralmtunnel, Wien Hauptbahnhof) sollten sich in naher Zukunft positiv auf die Mengenentwicklung auswirken,<br />

sodass mit steigenden Mengen gerechnet werden kann. Durch den Gewinn der Bauausschreibung Unterinntal<br />

konnten weitere Mengen auf die Schiene gebracht werden. Ab November erfolgten Transporte der Fa. Transportbeton<br />

für das Bauvorhaben „Wörgl – Hopfgarten“. Der Verlust der Klinkertransporte von der Schweiz nach Lorüns sollte<br />

durch die Verkaufsoffensive kompensiert werden. Die weitere Entwicklung des Segments Baustoffe hängt maßgeblich<br />

vom Umfang des Konjunkturpaketes ab. Vor allem im Zementbereich meldeten alle betroffenen Unternehmen für das<br />

Jahr 2009 Auftragsrückgänge.<br />

Strategisches Geschäftsfeld Intermodal<br />

Das Geschäftsjahr 2008 verlief für das strategische Geschäftsfeld Intermodal sehr gut. Sowohl im unbegleiteten Kombinierten<br />

Verkehr als auch bei der Rollenden Landstraße konnten Aufkommen und Umsatz deutlich gesteigert werden,<br />

was auf die Einführung neuer Zugverbindungen und die Aufstockung des bestehenden Angebotes zurückzuführen<br />

ist. Der Verkehr über den Brenner weist eine überdurchschnittliche Entwicklung aus, neue Ganzzüge konnten im unbegleiteten<br />

Kombinierten Verkehr gestartet und auch bestehende Verbindungen der ROLA (z.B. Wörgl – Brennersee)<br />

um zusätzliche Abfahrten ergänzt werden. Als Auswirkung der <strong>Wir</strong>tschaftskrise mussten auch im Intermodal-Verkehr<br />

ab Oktober 2008 Zugstornierungen und ein leichter Rückgang der Auslastung bei Einzelwagenverkehren verzeichnet<br />

werden. In diesem Umfeld gilt es 2009 konsequent an Serviceverbesserungen, Kostenoptimierungen und kundenfokussierten<br />

Maßnahmen zu arbeiten. Die Übernahme der MÁV Cargo Gruppe sollte gerade für Verkehre in den osteuropäischen<br />

Raum eine deutliche Verbesserung bei Service und Qualität ermöglichen.


Combi Cargo (Unbegleiteter Kombinierter Verkehr)<br />

Die positive Entwicklung der letzten Jahre im unbegleiteten Kombinierten Verkehr konnte in den ersten zehn Monaten<br />

des Jahres 2008 fortgesetzt werden. Dank der bis dahin guten Konjunktur konnten in Zusammenarbeit mit<br />

unseren Kunden einige neue Zugprodukte realisiert werden (z.B. neue Ganzzüge: Wien – Enns – Rotterdam bzw.<br />

Wels – Rostock). Bestehende Zugprodukte nach Deutschland, den Niederlanden oder Ungarn (mit Weiterleitungen<br />

nach Griechen land und Türkei) wurden aufgestockt. Eine Alternative zum Schiffsverkehr für Transporte von Asien<br />

nach Europa konnte in Zusammenarbeit mit Intercontainer Austria eingerichtet werden. Im nationalen unbegleiteten<br />

Kombinierten Verkehr wurde ein Ganzzug von Wien nach Hall/Tirol bzw. Bludenz auf Schiene gebracht – ein Projekt,<br />

das im November 2008 mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet wurde.<br />

Ab November 2008 erfolgten auch in diesem Geschäftsbereich Zugstornierungen mangels Frachtaufkommen. Davon<br />

betroffen waren sowohl neue Zugprodukte als auch bereits etablierte Zugsysteme, wie zum Beispiel Züge von/nach<br />

Deutschland, die über den Terminal Wels als Drehscheibe geführt werden. Trotz <strong>Wir</strong>tschaftskrise kann im unbegleiteten<br />

Kombinierten Verkehr mit einer vergleichsweise stabilen Entwicklung gerechnet werden. Die Vergangenheit<br />

hat gezeigt, dass der globale Warenaustausch in Form intermodaler Transportketten auch in Zeiten konjunktureller<br />

Einbrüche weiter zunahm.<br />

MoBilER<br />

Im Geschäftsjahr 2008 konnte im Bereich MOBILER durch den Gewinn von <strong>internationale</strong>n Verkehren das Aufkommen<br />

in der Tonnage um rd. 30% gesteigert werden. Dabei wurden die Vorteile der MOBILER-Technologie gezielt genutzt,<br />

um optimale <strong>Logistik</strong>lösungen an<strong>bieten</strong> zu können. Aufgebaut wurden zudem adäquate Transportketten, die auch attraktive<br />

Rückladungen ermöglichten. Obwohl mit den meisten Kunden mehrjährige Verträge abgeschlossen wurden,<br />

wird sich auch im Geschäftsfeld MOBILER das Wachstum verlangsamen, weil geplante Mengensteigerungen erst mit<br />

Verzögerung umgesetzt werden.<br />

Rollende landstraße<br />

Nach dem erfolgreichen Jahr 2007 konnte das Aufkommen der Rollenden Landstraße 2008 erneut um rd. 19% gesteigert<br />

werden. Die größten Erfolge erzielten die Verkehre über den Brenner, mehr als 200.000 LKW wurden transportiert.<br />

Beispielsweise wurde die Verbindung Wörgl – Brennersee von 16 auf bis zu 19 Zugpaare täglich aufgestockt.<br />

Mit dem EU-Beitritt von Bulgarien und Rumänien erfolgte im Jahr 2007 eine Angebotsanpassung, die auf der Verbindung<br />

Wels – Szeged Verkehrszuwächse ermöglichte. Im Oktober 2008 wurde zudem ein neues tägliches Zugpaar von<br />

Wels ins kroatische Spacva eingeführt. Erste Auswirkungen der <strong>Wir</strong>tschaftskrise konnten gegen Ende des Jahres auf<br />

den Strecken Wels – Marburg sowie Salzburg – Triest festgestellt werden. Verantwortlich dafür war ein Rückgang des<br />

LKW-Aufkommens aus dem türkischen Raum, das das Rückgrat dieser Verbindungen darstellt.<br />

Die aktuelle <strong>Wir</strong>tschaftskrise wird sich 2009 auch auf den Bereich Rollende Landstraße auswirken. Rückhalt findet<br />

die ROLA durch das Bekenntnis der österreichischen Bundesregierung, die ihr Transportangebot im Sinne des Umweltschutzes<br />

fördert. Nach dem Kauf der ungarischen MÁV Cargo wird für 2009 eine Serviceverbesserung auf der<br />

Verbindung Wels – Szeged angestrebt.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

39


40<br />

Strategisches Geschäftsfeld Kontraktlogistik (BEX <strong>Logistik</strong>)<br />

Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik umfasst die Geschäftsfelder Transportlogistik, Lagerlogistik, Kraftwagengüterverkehr<br />

und Charter. Nachdem im nationalen Service seit Jahren eine markt- und qualitätsführende Position gehalten<br />

und weiter ausgebaut werden kann, wurde im Geschäftsjahr 2008 das Hauptaugenmerk verstärkt auf den Ausbau der<br />

<strong>internationale</strong>n Geschäfte – einerseits durch Selbsteintritt in die ausländischen Märkte, andererseits durch strategische<br />

Allianzen mit ausländischen Partnern – gelegt. Dank dieser Anstrengungen konnte mit einer Umsatzsteigerung von<br />

rd. 17 Mio. EUR das Budgetziel 2008 übertroffen werden. Durch die erfolgreiche Integration des 100%igen Tochterunternehmens<br />

Schier Otten & Co konnte aufgrund der gehobenen Synergieeffekte im Jahr 2008 eine Kosteneinsparung<br />

in der Höhe von rd. 2 Mio. EUR erzielt werden.<br />

Im Stückgutbereich liegt der strategische Fokus auch in den kommenden Jahren klar auf dem Ausbau des paneuropäischen<br />

Netzwerks. Exzellente Partnerstrukturen bilden neben dem eigenen Netzwerk mit sieben Joint-Venture-Unternehmen<br />

in den osteuropäischen Staaten die ideale Basis für die weitere Internationalisierung. Ziel ist es, den Anteil<br />

<strong>internationale</strong>r Stückgutsendungen anzuheben und an das Ausmaß der nationalen Sendungen heranzuführen.<br />

Optimierungen in der Lagerlogistik und der Ausbau von Kapazitäten durch Anmietungen von zusätzlichen Flächen<br />

auf Kunden- oder eigenen Standorten in Österreich und in den Joint-Venture-Ländern sind wesentliche Bausteine der<br />

gestarteten Vertriebsoffensive. Die Charterverkehre und der Eigenfuhrpark (KGV) beim Geschäftsfeld Kontraktlogistik<br />

dienen weiterhin der Kundenbindung, wobei auch dem <strong>internationale</strong>n Trend der Kundenanforderung nach der Verfügbarkeit<br />

über einen Eigenfuhrpark entsprochen werden kann.<br />

Der ökologischen Verantwortung wird auch künftig Rechnung getragen; so werden nicht nur alle nationalen Hauptläufe<br />

auf der Schiene geführt, sondern auch <strong>internationale</strong> Straßenkilometer werden weitestmöglich reduziert. Einen<br />

weiteren Beitrag zur Schadstoffreduktion stellt die Kompletterneuerung des hauseigenen Fuhrparks auf LKW der<br />

Euroklasse 5 dar.<br />

Kontraktlogistik wird sich strategisch weiter auf die Third-Party Logistics konzentrieren. Dazu zählt auch die Internationalisierung<br />

mit dem Ausbau der europaweiten Haus-Haus-Verkehre, die besondere Pünktlichkeit und Qualität<br />

garantieren. Langfristig gilt es die Voraussetzungen für Fourth-Party Logistics zu schaffen, um in weiterer Folge für die<br />

Übernahme der Gesamtsteuerung des <strong>Logistik</strong>portfolios von Großkunden gerüstet zu sein.<br />

Strategisches Geschäftsfeld Universalspeditionen<br />

Während die letzten Jahre der Speditionsgruppe des Rail Cargo Austria Konzerns durch Akquisitions- und Neugründungsaktivitäten<br />

geprägt waren, wurde im Jahr 2008 ein Konsolidierungsprozess eingeleitet. Analog zum Gesamtmarkt<br />

entwickelte sich die Speditionsgruppe in den ersten drei Quartalen 2008 sehr gut, und es konnten die Umsatzerlöse<br />

im Bahn- wie auch im LKW-Bereich gesteigert werden. Trotz des konjunkturbedingten Umsatzrückganges im<br />

letzten Quartal 2008 wurde für das Gesamtjahr ein leichter Umsatzanstieg erzielt. Die Geschäftsbereiche entwickelten<br />

sich jedoch unterschiedlich; während einzelne Fachspeditionen noch Umsatzzuwächse erzielten, wirkte sich der Konjunktureinbruch<br />

insbesondere auf die Universalspeditionen negativ aus. Auf das veränderte gesamtwirtschaftliche<br />

Umfeld wurde mit Gegensteuerungsmaßnahmen reagiert – strukturelle und auch operative Maßnahmen wurden<br />

bereits im Jahr 2008 umgesetzt bzw. teilweise geplant und stehen zur weiteren Umsetzung im Jahr 2009 an.


Maintenance und Production<br />

Mit einem Gesamtumsatz von rd. 420 Mio. EUR ist die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH Marktführer in Österreich für<br />

die Erbringung von Instandhaltungstätigkeiten an Schienenfahrzeugen und deren Komponenten. Im Einklang mit der<br />

Markterweiterungsstrategie des Konzerns war das Berichtsjahr jedoch auch von einer verstärkten Auslandstätigkeit<br />

gekennzeichnet. In Slowenien und Ungarn wurden Kooperationen eingegangen, in der Slowakei wurde mit einem<br />

slowakischen Partner eine Gesellschaftsgründung vorbereitet und seit Ende 2008 bietet sich auch die Gelegenheit des<br />

Einstiegs in den kroatischen Markt in Form des Erwerbs einer Werkstätte in strategisch günstiger Lage am Korridor X.<br />

In Österreich standen auf der Produktionsseite die Herausforderungen in Verbindung mit der UEFA EURO 2008 TM und<br />

ab dem Frühjahr 2008 die Montage der railjet-Garnituren für den Personenverkehr im Werk in Simmering im Vordergrund.<br />

Planmäßig konnten bis Ende des Jahres sieben Garnituren ausgeliefert werden. Mit der konsequenten Realisierung<br />

des Standortkonzeptes wird eine Reduktion der laufenden Betriebskosten gewährleistet. Im Geschäftsjahr<br />

2009 strebt die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH basierend auf einer neuen Aufbauorganisation die Verstärkung der<br />

Marktorientierung an und wird das Standortkonzept finalisieren sowie die Internationalisierung fortsetzen.<br />

Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />

Überblick 2008 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Befördertes Güterverkehrsaufkommen in Mio. Tonnen 98,5 97,0 1,5 2<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 2.474,8 2.372,6 102,2 4<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 2.547,5 2.416,9 130,6 5<br />

Durchschnittlicher Personalstand (ohne MÁV Cargo Gruppe) 7.989 8.121 -132 -2<br />

Gesamterträge je Mitarbeiter in TEUR 319 298 21 7<br />

Der Rail Cargo Austria Konzern konnte im<br />

Berichtsjahr das Güterverkehrsaufkommen<br />

um rd. 1,6% auf rd. 98,5 Mio. beförderte<br />

Tonnen steigern und erzielte damit einen<br />

neuen Rekordwert.<br />

Beförderte Tonnen in Mio.<br />

2002<br />

88 88<br />

2003<br />

2004<br />

92<br />

2005<br />

88<br />

2006<br />

93<br />

97<br />

2007 2008<br />

99<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

41


42<br />

Tonnen in 1.000 Tonnen km in Mio.<br />

2008 2007 Veränd. in % 2008 2007 Veränd. in %<br />

Inland 32.357 29.835 8 5.314 4.899 9<br />

Einfuhr 28.663 29.228 -2 5.407 5.664 -5<br />

Ausfuhr 18.949 19.068 -1 4.081 4.140 -1<br />

Durchfuhr 16.849 17.081 -1 4.432 4.729 -6<br />

Summe exkl. BEX logistik 96.818 95.212 2 19.234 19.432 -1<br />

Transportlogistik 701 678 3 8 0 100<br />

Kraftwagengüterverkehr 994 1.083 -8 0 0 0<br />

Summe inkl. BEX logistik 98.513 96.973 2 19.242 19.432 -1<br />

Anmerkung: Im Bereich Kontraktlogistik (BEX <strong>Logistik</strong>) werden keine Tonnenkilometer erfasst. Auch die Verkehrsunterscheidung<br />

ist im Stückgutbereich nicht klar gegeben, weshalb diese daher generell dem Inland zugewiesen wird.<br />

Während im konventionellen Wagenladungsverkehr die Umsätze mit rd. 594 Mio. EUR (-1,4%) und die Tonnage mit<br />

68,1 Mio. Tonnen (-2,2%) das Vorjahresniveau knapp verfehlten, konnte der intermodale Güterverkehr im Berichtsjahr<br />

trotz einsetzender <strong>Wir</strong>tschaftskrise die Umsatzerlöse auf rd. 154 Mio. EUR (+6,6%) und das Aufkommen auf rd. 28,7<br />

Mio. Tonnen (+12,4%) steigern. Von diesem Zuwachs entfallen annähernd zwei Drittel auf die „Rollende Landstraße“.<br />

Im Bereich Kontraktlogistik (BEX) wurden auf Schiene und Straße knapp rd. 1,7 Mio. Tonnen (-3,7%) transportiert, der<br />

Umsatz betrug rd. 173 Mio. EUR (+10,2%).<br />

Im Hinblick auf die Aufkommensverteilung innerhalb des Rail Cargo Austria Konzerns hat der Geschäftsbereich<br />

Cargo & <strong>Logistik</strong> weiter Anteile an den intermodalen Verkehr verloren, er bildet mit knapp 70% jedoch unverändert<br />

das Rückgrat des Unternehmens.<br />

Absolute<br />

Umsatzerlöse Rail Cargo Austria Konzern in Mio. EUR 2008 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Unkonsolidierte Umsatzerlöse 2.979,3 2.810,4 168,9 6<br />

davon Ausland 1.023,8 977,2 46,6 5<br />

Erträge aus gemeinwirtschaftlichen Leistungsaufträgen 109,9 109,5 0,4 0<br />

Abzüglich Innenumsatz des Konzerns -614,4 -547,3 -67,1 12<br />

Umsatzerlöse 2.474,8 2.372,6 102,2 4<br />

Sonstiger Erträge 72,7 44,3 28,4 64<br />

Gesamterträge 2.547,5 2.416,9 130,6 5<br />

davon mit übrigem <strong>ÖBB</strong>-Konzern 363,6 344,6 19,0 6<br />

In Summe konnten die Umsatzerlöse des Rail Cargo Austria Konzerns um 4% auf rd. 2.474,8 Mio. EUR (Vj: rd. 2.372,6<br />

Mio. EUR) gesteigert werden. Der direkten Absatzleistung am Markt sind davon rd. 1.924,1 Mio. EUR oder 78%<br />

(Vj: 77% oder rd. 1.834,9 Mio. EUR) zuzuschreiben. Rd. 109,9 Mio. EUR oder 4% der Umsatzerlöse (Vj: rd. 109,5 Mio.<br />

EUR oder 5%) entfallen auf die Abgeltung des Bundes für die Erfüllung von gemeinwirtschaftlichen Leistungsaufträgen.<br />

Unter dem Posten sonstige Umsatzerlöse werden Erlöse aus Vermietung und Verpachtung in der Höhe von rd.<br />

77,9 Mio. EUR (Vj: rd. 81,5 Mio. EUR) ausgewiesen.


Bei einem durchschnittlichen Personalstand<br />

von 7.989 MitarbeiterInnen (Vj:<br />

8.121) errechnet sich ein Gesamtertrag<br />

je MitarbeiterIn von rd. 319 TEUR (Vj: rd.<br />

298 TEUR). Der Auslands anteil an den<br />

unkonsolidierten Umsatzerlösen beträgt<br />

mit rd. 1.023,8 Mio. EUR (Vj: rd. 977,2<br />

Mio. EUR) etwa 34% (Vj: 35%). Die im<br />

Ausland generierten Umsatzerlöse (ohne<br />

Berücksichtigung der MÁV Cargo) erhöhten<br />

sich damit um rd. 46,6 Mio. EUR oder<br />

5%, eine Entwicklung, die die zunehmende<br />

Internationalisierung des Konzerns unterstreicht.<br />

Entwicklung der Umsatzerlöse des Rail Cargo Austria Konzerns<br />

in Mio. EUR<br />

2007: 2.372,6 2008: 2.474,8<br />

1.924,1<br />

1.834,9<br />

Güter-<br />

verkehr<br />

332,9<br />

273,4<br />

Instandhaltung<br />

109,9<br />

109,5<br />

GWL des<br />

Bundes<br />

154,8<br />

107,9<br />

Sonstige<br />

Umsatzerlöse<br />

Überblick in % 2008 2007 Veränd. in %<br />

EBIT-Marge -2 1 -3<br />

EBIT-Marge ohne Wertminderung 1 1 0<br />

Eigenkapitalrentabilität -53 2 -55<br />

Eigenkapitalrentabilität ohne Wertminderung -42 2 -44<br />

Struktur Gewinn-und-Verlust-Rechnung in % der in % der Veränderung<br />

des Rail Cargo Austria Konzerns in Mio. EUR 2008 Gesamterträge 2007 Gesamterträge in Mio. EUR in %<br />

Umsatzerlöse 2.474,8 97% 2.372,6 98% 102,2 4<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 0,6 0% 2,4 0% -1,8 -75<br />

Sonstige Umsatzerlöse und Bestandsveränderung 72,1 3% 41,9 2% 30,2 72<br />

Gesamterträge 2.547,5 100% 2.416,9 100% 130,6 5<br />

davon gegenüber übrigem Konzern 363,6 14% 344,6 14% 19,0 6<br />

Materialaufwand 133,0 5% 117,0 5% 16,0 14<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.769,0 69% 1.664,5 69% 104,5 6<br />

Personalaufwand 401,0 16% 377,9 16% 23,1 6<br />

Abschreibungen (ohne Wertminderungen) 58,1 2% 59,8 2% -1,7 -3<br />

Wertminderungen 59,9 2% 0,0 0% 59,9 100<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand 165,9 7% 173,0 7% -7,1 -4<br />

Gesamtaufwand 2.586,9 102% 2.392,2 99% 194,7 8<br />

davon gegenüber übrigem Konzern 706,2 28% 674,5 28% 31,7 5<br />

EBiT -39,4 -2% 24,7 1% -64,1 > -100<br />

EBIT ohne Wertminderungen 20,5 1% 24,7 1% -4,2 -17<br />

Finanzergebnis -262,4 -10% -11,3 0% -251,1 > -100<br />

davon gegenüber übrigem Konzern -168,4 -7% 9,6 0% -178,0 > -100<br />

EBT -301,8 -12% 13,4 1% -315,2 > -100<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

43


44<br />

Der Rail Cargo Austria Konzern musste im Berichtsjahr im operativen Ergebnis einen Rückgang des EBIT vor Wertminderungen<br />

um rd. 4,2 Mio. EUR auf rd. 20,5 Mio. EUR (Vj: rd. 24,7 Mio. EUR) verzeichnen. Bei einer Steigerung<br />

der Gesamterträge um 5% auf rd. 2.547,5 Mio. EUR (Vj: rd. 2.416,9 Mio. EUR) errechnet sich eine EBIT-Marge 1 ohne<br />

Wertminderungen wie im Vorjahr von rd. 1%. Der Rückgang des Finanzergebnisses um rd. 251,1 Mio. EUR ist im<br />

Wesentlichen auf die Vorsorge der Finanztransaktionen im Zusammenhang mit Cross-Border-Lease-Transaktionen<br />

sowie Wertberichtigungen von Beteiligungen zurückzuführen.<br />

Die Gesamtaufwendungen des Rail Cargo Austria Konzerns waren mit rd. 2.586,9 Mio. EUR (Vj: rd. 2.392,2 Mio. EUR)<br />

um 8% höher als im Vorjahr, womit ihre Entwicklung proportional zu jener der Gesamterträge verläuft. Die größte<br />

Aufwandskategorie bilden die Aufwendungen für bezogene Leistungen, die im Berichtsjahr um 6% auf rd. 1.769,0<br />

Mio. EUR (Vj: rd. 1.664,5 Mio. EUR) anstiegen. In diesem Posten enthalten sind Aufwendungen für Transportleistungen,<br />

für Infrastrukturbenützung inklusive Gemeinschaftsdienst und Personalanmietung, Mieten für Schienen- und<br />

Straßenfahrzeuge und sonstige Leistungen. Der Personalaufwand konnte im Berichtsjahr mit rd. 401,0 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

377,9 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr nahe zu<br />

Entwicklung der betrieblichen Aufwendungen in Mio. EUR<br />

2007: 2.392,2 2008: 2.586,9<br />

117,0 133,0<br />

Materialaufwand<br />

1.769,0<br />

1.664,5<br />

Aufwand be zogener<br />

Leistungen<br />

konstant gehalten werden. Bei einem leicht gesunkenen<br />

Personalstand erhöhte sich der durchschnittliche<br />

Aufwand pro Mitarbei ter von rd. 48<br />

TEUR des Vorjahres auf rd. 52 TEUR. Der Anteil<br />

des Personalaufwands an den Gesamterträgen<br />

blieb gegenüber dem Vorjahr mit 16% konstant.<br />

Die Summe der Aufwendungen für Material und<br />

für bezogene Leistungen entspricht wie im Vorjahr<br />

74%.<br />

Der Anstieg der Abschreibungen gegenüber dem<br />

Vorjahr ist auf außerordentliche Wertminderungen<br />

im Berichtsjahr zurückzuführen. Aufgrund<br />

der negativen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

waren die Planannahmen im Berichtsjahr<br />

in der Wertminderungsprüfung gegenüber dem<br />

Vorjahr anzupassen. Nach der durchgeführten<br />

Wertminderungsprüfung für das Anlagevermögen<br />

mit geänderten Plandaten ergab sich im Jahr<br />

2008 der Bedarf einer Wertminderung von rd. 59,9 Mio. EUR. (Vj: rd. 0,0 Mio. EUR). Das Betriebsergebnis ohne Berücksichtigung<br />

der außerordentlichen Wertminderungen hätte rd. 20,5 Mio. EUR (Vj: rd. 24,7 Mio. EUR) betragen und<br />

sich damit nur unwesentlich verschlechtert.<br />

1 EBIT-Marge: EBIT / Gesamterträge<br />

377,9 401,0<br />

Personalaufwand<br />

59,8 118,1<br />

Abschreibungen<br />

173,0 165,9<br />

Sonstiger be trie blicher<br />

Aufwand


Vermögens- und Finanzlage<br />

Überblick 2008 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Bilanzsumme in Mio. EUR 2.220,8 1.956,2 264,6 14<br />

Sachanlagenintensität in % 28% 25% 3% 12<br />

Sachanlagendeckungsgrad in % 91% 180% -89% -49<br />

Working Capital in Mio. EUR 141,6 116,5 25,1 22<br />

Eigenkapitalquote in % 26% 45% -19% -42<br />

Struktur der Bilanz des Rail Cargo<br />

Austria Konzerns in Mio. EUR 1.1.2007 31.12.2007 Struktur 2007 31.12.2008 Struktur 2008 Veränderung<br />

Langfristige Vermögenswerte 1.178,6 1.028,6 53% 1.367,2 62% 338,6<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 846,4 927,6 47% 853,6 38% -74,0<br />

Bilanzsumme 2.025,0 1.956,2 100% 2.220,8 100% 264,6<br />

Eigenkapital 893,0 880,1 45% 571,8 26% -308,3<br />

Langfristiges Fremdkapital 434,3 415,1 21% 770,7 35% 355,6<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 697,7 661,0 34% 878,3 39% 217,3<br />

Die Bilanzsumme des Rail Cargo Austria Konzerns erhöhte sich im Berichtsjahr um rd. 264,6 Mio. EUR oder 14% auf rd.<br />

2.220,8 Mio. EUR (Vj: rd. 1.956,2 Mio. EUR). Der Anteil des Sachanlagevermögens am Gesamtvermögen (Sachanlagenintensität<br />

2 ) betrug zum Bilanzstichtag 2008 28% (Vj: 25%), der Sachanlagendeckungsgrad 3 91% (Vj: 180%). Das Working<br />

Capital 4 belief sich auf rd. 141,6 Mio. EUR (Vj: rd. 116,5 Mio. EUR). Nach einem Rückgang des Eigenkapitals um<br />

rd. 308,3 Mio. EUR auf 571,8 Mio. EUR errechnet sich eine Eigenkapitalquote 5 per 31.12.2008 von 26% (Vj: 45%).<br />

Die Verbindlichkeiten des Konzerns stiegen in Summe um rd. 580,3<br />

Mio. EUR oder 59% auf rd. 1.564,9 Mio. EUR (Vj: rd. 984,6 Mio. EUR).<br />

Der Anstieg der Finanzverbindlichkeiten belief sich auf rd. 479,8<br />

Mio. EUR.<br />

Finanzverbindlichkeiten in Mio. EUR<br />

2 Sachanlagenintensität: Sachanlagevermögen / Gesamtvermögen<br />

3 Sachanlagendeckungsgrad: Eigenmittel * 100 / Sachanlagevermögen<br />

4 Working Capital: Vorräte + Ford. aus Lieferungen u. Leistungen + geleistete Anzahlungen auf Anlagevermögen - Verb. aus Lieferungen u. Leistungen -<br />

geleistete Anzahlungen auf Bestellungen<br />

5 Eigenkapitalquote: Eigenmittel / Gesamtkapital<br />

693,9<br />

2006 2007<br />

545,2<br />

2008<br />

1.025,0<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

45


46<br />

Überblick 2008 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Investitionen in Mio. EUR 435,8 85,2 350,6 >100<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Gesamterträge in % 6% 3% 3% 100<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Buchwerte in % 31% 18% 13% 72<br />

Im Berichtsjahr tätigte der Rail Cargo Austria Konzern Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagevermögen<br />

in der Höhe von rd. 435,8 Mio. EUR (Vj: rd. 85,2 Mio. EUR). Dieses Volumen entspricht einer Sachanlageninvestitionsquote<br />

von 6% (Vj: 3%) der Gesamterträge bzw. 31% (Vj: 18%) gemessen an den Buchwerten zum<br />

1.1.2008. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Anlagevermögenszugänge im Zusammenhang mit der MÁV<br />

Cargo Akquisition (rd. 218 Mio. EUR). Weitere Investitionsschwerpunkte waren die Anschaffung von Containerwagen,<br />

Rohholzwagen und Großraumschiebewagen.<br />

Personalbericht<br />

Der Personalstand des Rail Cargo Austria Konzerns stieg im Berichtsjahr auf 11.575 MitarbeiterInnen an. Rd. 41%<br />

der MitarbeiterInnen halten eine Definitivstellung. Per Jahresende 2008 wurden in unterschiedlichen Lehrberufen<br />

159 Lehrlinge ausgebildet. Das Durchschnittsalter liegt bei rd. 40,4 Jahren. Zum 31.12.2008 beträgt der Frauenanteil<br />

6,4%. Die mit Anfang Dezember 2008 erworbene MÁV Cargo Gruppe beschäftigte per Jahresende 2008 3.791 MitarbeiterInnen.<br />

Durchschnitt Veränderung<br />

Mitarbeiterstruktur 31.12.2008 31.12.2007 2008 2007 Durchschnitt in %<br />

Rail Cargo Austria Konzern<br />

Angestellte 2.906 2.622 2.795 2.383 412 17<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung 4.719 5.169 5.051 5.623 -572 -10<br />

Lehrlinge 159 134 143 115 28 24<br />

Konzern ohne<br />

MÁV Cargo Gruppe 7.784 7.925 7.989 8.121 -132 -2<br />

MÁV Cargo Gruppe<br />

Dienstnehmer 3.791 3.845 3.845<br />

Zwischensumme<br />

MÁV Cargo Gruppe 3.791 3.845 3.845<br />

Gesamt inkl. MÁV Cargo Gruppe 11.575 7.925 11.834 8.121 3.713 46


Entwicklung der Mitarbeiterstruktur im Rail Cargo Austria Konzern<br />

(ohne MÁV Cargo Gruppe)<br />

per 31.12.2005 per 31.12.2006 per 31.12.2007 per 31.12.2008<br />

2.906<br />

2.622<br />

1.977<br />

1.773<br />

Angestellte<br />

6.644<br />

5.781<br />

5.169<br />

4.719<br />

Mitarbeiter mit<br />

Definitivstellung<br />

182<br />

156<br />

134<br />

Lehrlinge<br />

159<br />

8.599<br />

7.925<br />

7.914<br />

7.784<br />

Personalfluktuation in der Rail Cargo Austria Konzern in Köpfen 2008 2007<br />

Neuaufnahmen 969 1.025<br />

Abgänge (ohne Versetzungen) -822 -1.140<br />

Sonstige Veränderungen -35 161<br />

Verteilung nach Altersklassen in % bis 19 Jahre 20 – 29 Jahre 30 – 39 Jahre 40 – 49 Jahre ab 50 Jahre<br />

Per 31.12.2008 3% 13% 20% 52% 12%<br />

Per 31.12.2007 3% 10% 23% 52% 12%<br />

Ausblick<br />

Der Rail Cargo Austria Konzern sieht in der aktuellen <strong>Wir</strong>tschaftskrise die Chance, zusätzliche Marktanteile im<br />

<strong>Logistik</strong>geschäft zu gewinnen und entwickelt aktiv nachhaltige Geschäftskonzepte. Als kundenorientiertes <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />

knüpft Rail Cargo Austria an den Outsourcing-Trend der <strong>Wir</strong>tschaft an und agiert gegenüber ihren Kunden<br />

als starker und verlässlicher Partner. Im Rahmen des Maßnahmenpaketes „Krise als wirtschaftliche Chance“ werden<br />

Strukturverbesserungen und konzentrierte Aktivitäten zur Marktbewirtschaftung angestrebt.<br />

Der Vorstand der Rail Cargo Austria AG bekräftigt seine 3-Phasen-Strategie, Marktanteile am Heimmarkt Österreich und<br />

in Westeuropa zu halten und seine Präsenz in Zentral- und Osteuropa weiter auszubauen. Mit dem Kauf der MÁV Cargo<br />

Zrt. wurde der Grundstein für die Erschließung des ungarischen Marktes gelegt. Das Projekt „Joining Forces“ („Kräfte<br />

verbinden“) stellt in interkulturellen Teams die Realisierung von Synergien zwischen den beiden Unternehmen sicher.<br />

Auch im Geschäftsjahr 2009 sollen wesentliche Investitionen in Güterwagen erfolgen, wobei das Investitionsvolumen<br />

nach Möglichkeit an die wirtschaftliche Entwicklung angepasst werden wird.<br />

Gesamt<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

47


48<br />

Konzern-Bilanz zum 31.12.2008 gemäß iFRS<br />

Aktiva in EUR 31.12.2008 31.12.2007<br />

Vermögenswerte<br />

langfristige Vermögenswerte<br />

Sachanlagen 627.111.552,46 488.453.009,72<br />

Immaterielle Vermögenswerte 295.050.979,81 18.219.817,70<br />

Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 262.709.212,97 372.679.750,34<br />

Finanzielle Vermögenswerte 129.441.901,79 139.818.663,73<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.371.753,44 1.890.454,33<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 4.028.158,92 7.395.627,44<br />

Latente Steueransprüche 30.474.683,28 155.148,67<br />

1.367.188.242,67 1.028.612.471,93<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Vorräte 115.419.677,31 98.690.804,48<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 386.674.256,14 376.269.247,74<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 129.106.361,35 48.029.870,74<br />

Finanzielle Vermögenswerte 67.753.008,35 89.319.670,55<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 154.644.747,46 315.264.610,80<br />

853.598.050,61 927.574.204,31<br />

2.220.786.293,28 1.956.186.676,24<br />

Passiva in EUR 31.12.2008 31.12.2007<br />

Eigenkapital<br />

Grundkapital 190.070.000,00 190.070.000,00<br />

Kapitalrücklagen 546.000.000,00 692.000.000,00<br />

Gewinnrücklagen -152.142.299,19 -135.509.637,28<br />

Währungsumrechnungsdifferenzen -806.179,54 442.173,37<br />

Erwirtschaftetes Ergebnis -110.208.672,35 36.025.523,18<br />

Minderheitenanteile am Eigenkapital 98.887.877,53 97.086.096,03<br />

571.800.726,45 880.114.155,30<br />

Schulden<br />

langfristige Schulden<br />

Finanzverbindlichkeiten 699.897.351,83 368.530.858,74<br />

Rückstellungen 37.337.969,98 34.681.187,75<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.347.061,38 452.134,45<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 10.699.660,68 11.422.822,96<br />

Latente Steuerschulden 21.427.482,41 43.207,03<br />

770.709.526,28 415.130.210,93<br />

Kurzfristige Schulden<br />

Finanzverbindlichkeiten 325.081.359,74 176.676.469,26<br />

Rückstellungen 46.698.982,26 56.682.505,59<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 395.033.309,52 359.143.243,27<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 111.462.389,03 68.440.091,89<br />

878.276.040,55 660.942.310,01<br />

2.220.786.293,28 1.956.186.676,24


Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2008 gemäß iFRS<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2008 gemäß iFRS in EUR 2008 2007<br />

Umsatzerlöse 2.474.810.387,92 2.372.614.498,61<br />

Bestandsveränderungen 2.077.592,69 -229.179,97<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 590.351,01 2.407.601,26<br />

Sonstige betriebliche Erträge 70.037.115,34 42.082.570,64<br />

Gesamterträge 2.547.515.446,96 2.416.875.490,54<br />

Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen -1.902.018.187,93 -1.781.515.210,25<br />

Personalaufwand -400.998.588,30 -377.940.735,71<br />

Abschreibungen -58.093.825,75 -59.792.238,33<br />

Wertminderungen -59.962.085,34 0,00<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -165.861.667,30 -172.956.745,65<br />

Betriebsergebnis (EBiT) -39.418.907,66 24.670.560,60<br />

Betriebsergebnis ohne Wertminderungen 20.543.177,68 24.670.560,60<br />

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen -99.940.924,07 4.278.616,16<br />

Zinserträge 47.844.600,40 31.141.840,32<br />

Zinsaufwendungen -39.843.180,90 -31.938.846,75<br />

Übriges Finanzergebnis -170.423.355,16 -14.739.457,73<br />

Finanzergebnis -262.362.859,73 -11.257.848,00<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -301.781.767,39 13.412.712,60<br />

Ertragsteuern 8.980.025,12 -2.804.259,23<br />

Jahresergebnis -292.801.742,27 10.608.453,37<br />

Jahresergebnis anteilig zugerechnet den:<br />

Aktionären der Rail Cargo Austria AG -294.458.734,12 3.024.183,33<br />

anderen Gesellschaftern 1.656.991,85 7.584.270,04<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

49


50<br />

Beteiligungsübersicht<br />

An folgenden Unternehmen hielt die Rail Cargo Austria AG zum Bilanzstichtag direkt oder indirekt über andere verbundene<br />

Unternehmen Beteiligungen (ohne Beteiligungen an kurzfristigen Arbeitsgemeinschaften). Die Angaben zum<br />

Eigenkapital und zum Jahresergebnis wurden aus den Jahresabschlüssen gemäß dem jeweiligen nationalen Bilanzierungsrecht<br />

übernommen:<br />

Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Rail Cargo Austria Konzern Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% Rail Cargo Austria Aktiengesellschaft A-1030 Wien V 737.971 -166.102<br />

100% Speditions Holding GmbH A-1040 Wien V 21.074 3.601<br />

100% Express-Interfracht Internationale Spedition GmbH A-1040 Wien V 40.110 4.635<br />

100% Express Italia s.r.l. I-20121 Milano V 7.746 98<br />

100% Magazzini del Veneto Orientale S.R.L. I-30029 Santo Stino di Livenza V 6 100% (Vj: 50%) M.D.B. – Magazzini Desio Brianza S.p.A.<br />

649 -21<br />

(2008: Kauf 50%) I-20033 Desio V 6 957 207<br />

80% (100%) Express RSA ooo RU-620026 Ekaterinburg V0 -1 14 1<br />

58,4% Alfa Trans s.r.l. I-28100 Novara V0 20 5 1<br />

100% EXPRESS HUNGÁRIA Kft. HU-1037 Budapest V0 stillgelegt<br />

100% Express Polska Sp. z o.o. PL-02796 Warzawa V 2.184 -129<br />

100% Express-Interfracht Bulgaria Speditionsgesellschaft EOOD BG-1000 Sofia V0 -297 -146 1<br />

100% Express Scandinavia AB S-23145 Trelleborg V 302 -48<br />

100% Express-Interfracht Deutschland GmbH (Verkauf per 31.12.2008) D-60329 Frankfurt am Main V 626 -560<br />

100% Express-Interfracht Hellas S.A. GR-17121 Nea Simirni - Athens V 3.526 -322<br />

100% BURGYSPED S.L. E-20302 Irún V 869 335<br />

99,92% (100%) Express-Interfracht Romania srl RO-75100 Otopeni V 4.466 -1.762<br />

51% RAIL LINK CO S.R.L. RO-75100 Otopeni V0 70 92 1<br />

80% (100%) Express-Interfracht mezinárodná spedice CZ s.r.o. CZ-61400 Brno V 2.892 404<br />

75% AgroFreight Spedition GmbH<br />

100% (Vj: 50%) AgroFreight Spedition CZ s.r.o.<br />

A-1040 Wien V 2.089 993<br />

(2008: Kauf 50%) CZ-61200 Brno V 5 1.623 1.602<br />

74,6% Express-Interfracht Internationale Spedition AG, Liechtenstein FL-9494 Schaan V 742 403<br />

60% (100%) (Vj: 60%) Express-Interfracht Uluslararasi TR-34303 Halkali-<br />

Tasimacilik Ticaret Limited Sirketi (2008: Kauf 40%) Kücükcekmece V 384 -217<br />

60% SKAT - Express Ltd.<br />

51% (Vj: 100%) Dolphin Shipping Transportagentur GmbH<br />

UA-3150 Kiew V0 476 -133<br />

(2008: Verkauf 49%)<br />

51% Asotra-Internationale Speditions- und<br />

A-1040 Wien V 172 81<br />

Transport-Gesellschaft mit beschränkter Haftung A-2000 Stockerau V 1.424 817<br />

50% INTEREUROPA FLG, Železniška špedicija d.o.o. SLO-1000 Ljubljana E 384 219<br />

50% Trans Cargo Logistic GmbH A-1040 Wien E 557 521<br />

46,5% VADECO SRL RO-900733 Constanta E 831 -492<br />

34% Express Slovakia “Medzinárodná preprava, a.s.” SK-82109 Bratislava E 4.750 4.163<br />

100% Express Truck Slovakia s.r.o. SK-82109 Bratislavia 0 k.A.<br />

50% EBA s.r.o. (Kauf 2008) SK-82109 Bratislava 0 k.A.<br />

45% (Vj: 100%) Express Agrotrade a.s. (2008: Verkauf 55%) SK-82109 Bratislava 0 k.A.<br />

30% Express Rail s.r.o. (Kauf 2008) SK-82109 Bratislava 0 k.A.<br />

24,68% Zeleznicné opravovne a strojárne Zvolen, a.s. SK-96003 Zvolen 0 k.A.<br />

26% Viator & Vector TIR, services and trade d.o.o. SLO-1000 Ljubljana E0 in Liquidation


Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Rail Cargo Austria Konzern Fortsetzung Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% Express-Interfracht Internationale Spedition GmbH (Fortsetzung)<br />

25% Transports Terrestres Maritimes et Fluviaux - TMF SA F-92817 Puteaux Cedex E 5.796 1.023<br />

20% (100%) Express RSA ooo RU-620026 Ekaterinburg V0 -1 14 1<br />

100% EC LOGISTIK GmbH A-1040 Wien V 670 -2.344<br />

100% Papier & Recycling <strong>Logistik</strong> GmbH A-1040 Wien V 2.127 953<br />

100% Schwarzinger & Co. Speditions- Transport- und<br />

Frachtberatungsgesellschaft m.b.H. A-1040 Wien V 665 495<br />

100% ProRail Internationale Speditionsgesellschaft m.b.H. A-9587 Riegersdorf V 2.958 1.214<br />

100% Schier, Otten & Co. Gesellschaft m.b.H. A-1030 Wien V 2.554 -1.315<br />

100% TRANSEUROPA d.o.o. HR-10000 Zagreb V0 349 166 1<br />

100% SLOVAKTEAM s.r.o. SK-83104 Bratislava V0 48 12 1<br />

97% (Vj: 85%) TEAMTRANS d.o.o. (2008: Kauf 12%) SLO-2000 Maribor V0 8 -71 1<br />

95% (Vj: 51%) 6.OKTOBAR d.o.o (2008: Kauf 44%) SCG-11000 Beograd V 122 43<br />

62,8% TRANSPED-SOC spol.s.r.o. CZ-50002 Hradec Králové V 664 338<br />

51% BIHATEAM d.o.o. BiH-71000 Sarajevo V0 504 6 1<br />

45% logMASter Kft. HU-1139 Budapest E 111 5<br />

100% Entsorgungslogistik Austria GmbH A-1040 Wien V 1.957 1.233<br />

51% E.L.A. Slovakia s.r.o. SK-81101 Bratislava V0 -314 -74 1<br />

50% HAELA Abfallverwertung GmbH A-4470 Enns E0 223 67<br />

50% AUL Abfallumladelogistik Austria GmbH (Neugründung 2008) A-2344 Maria Enzersdorf E0 in Gründung<br />

100% ÖKOMBI GmbH A-1030 Wien V 3.277 2.089<br />

25,1% Adria Kombi d.o.o. SLO-1000 Ljubljana E0 k.A.<br />

25,28% (39,68%) HUNGAROKOMBI KFT. HU-1138 Budapest E 2.647 114<br />

14,52% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. HU-1239 Budapest V 6 12.636 2.181<br />

12% (50,2%) KOMBISZTÁR Kft. HU-8000 Székesfehévár V0 61 0 2<br />

0,09% (35,49%) LOGISZTÁR Kft. HU-8000 Székesfehévár E0 k.A.<br />

7% Bulkombi Co.Ltd BG-1000 Sofia 0 in Liquidation<br />

6,7% Union Internationale des Sociétés de Transport<br />

Combiné Rail-Route s.c. B-1000 Bruxelles 0 k.A.<br />

0,02% Société Anonyme Belge de Transport par le System<br />

Combiné Route-Wagon (T.R.W) s.a. B-1000 Bruxelles 0 k.A.<br />

100% Kadmos s.r.o. SK-82109 Bratislava V0 keine Geschäftstätigkeit<br />

100% ECS EUROCARGO Sp. z o.o.<br />

(früher: Eurocargo Katowice Sp. z o.o.) PL-42500 Będzin V 2.695 2.078<br />

70% Eurocargo Shipping Sp. z o.o. PL-70603 Szczecin V0 98 32 1<br />

80% Eurocargo Survey Sp. z o.o. PL-70603 Szczecin V0 33 2 1<br />

75% RAABERSPED Speditionsgesellschaft m.b.H. A-1040 Wien V 3.662 1.330<br />

100% RAABERSPED d.o.o. HR-10000 Zagreb V 100 45<br />

51% Raabersped Kft. HU-1037 Budapest V 3.401 1.000<br />

30% RAABER Kft. (früher: RAABER Irodaház Kft.) HU-1037 Budapest E 1.385 188<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

51


52<br />

Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Rail Cargo Austria Konzern Fortsetzung Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% Speditions Holding GmbH (Fortsetzung)<br />

34% (66%) HUNGARO-RAIL Kft. HU-1023 Budapest V 7 466 212<br />

54% (64%) Intercontainer Austria GesmbH A-1040 Wien V -2.541 -4.255<br />

79,68% (100%) Česká a slovenská kombinovaná doprava -<br />

INTRANS s.r.o. (2008: Kauf 1,65%) CZ-13000 Praha V 4.073 1.068<br />

100% Slovenská kombinovaná doprava INTRANS a.s. SK-01236 Žilina V 6 2.645 579<br />

90% INTRANS Port/Rail Services GmbH D-28195 Bremen V0 -48 -12<br />

39,5% Terminal Brno a.s. (Neugründung 2008) CZ-61900 Brno E0 in Gründung<br />

37,08% (Vj: 39%) ICA Romania s.r.l. R-020572 Bucuresti E -1.158 -175<br />

20% Bohemiakombi spol. s.r.o. CZ-11376 Praha E0 k.A.<br />

50% ChemFreight Transport, <strong>Logistik</strong> & Waggonvermietung GmbH A-1040 Wien E 6.206 3.057<br />

45,35% Eurocargo Rail Sp. z o.o. PL-00696 Warszawa E0 k.A.<br />

40% (100%) Express-Interfracht Uluslararasi Tasimacilik TR-34303 Halkali-<br />

Ticaret Limited Sirketi (2008: Kauf 40%) Kücükcekmece V 384 -217<br />

30% (60%) HUNGARIA INTERMODAL Kft. HU-1239 Budapest V 7 261 71 1<br />

20% (100%) EXPRESS-INTERFRACHT mezinárodní spedice CZ s.r.o. CZ-61400 Brno V 2.331 653 1<br />

20,32% (100%) (Vj: 18,57%) (98,25%) Česká slovenská<br />

kombinovaná doprava - INTRANS s.r.o. (2008: Kauf 1,65%) CZ-13000 Praha V 4.073 1.068 1<br />

5,69% (Vj: 6,6%) Raab-Oedenburg-Ebenfurter<br />

Eisenbahn Aktiengesellschaft (Györ-Sopron-Ebenfurti Vasút<br />

Zártkörüen Müködö Részvénytársaság) HU-9400 Sopron 0 k.A.<br />

0,08% (100%) Express-Interfracht Romania srl RO-75100 Otopeni V 4.466 -1.762<br />

KD-Anteil Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten<br />

Güterverkehr mbH & Co. Kommanditgesellschaft D-60486 Frankfurt am Main 0 k.A.<br />

100% Industriewaggon GmbH A-1030 Wien V 50.278 9.591<br />

100% CRL Car Rail Logistics GmbH A-1030 Wien V 13.587 8.486<br />

100% RCA Terminal s.r.o. CZ-13000 Praha V 220 -306<br />

100% Sakera Beteiligungsverwaltungs GmbH A-1030 Wien V0 18 -2<br />

55% LINEA S.p.A. (Kauf 2008) I-28100 Novara V0 183 -360 1<br />

51% (100%) <strong>ÖBB</strong>-Technische Services-Gesellschaft mbH A-1110 Wien V 194.027 8.746<br />

51% FR <strong>Logistik</strong>-Betriebs GmbH A-8141 Zeitling V0 16 0<br />

51% FR <strong>Logistik</strong>-Betriebs GmbH & Co KG A-8141 Zeitling V0 100 6<br />

50% Terminal Graz Süd GmbH A-8402 Werndorf E0 k.A.<br />

50% Terminal Graz Süd GmbH & Co KG A-8402 Werndorf E0 k.A.<br />

49% (100%) <strong>ÖBB</strong>-Traktion Gesellschaft mbH A-1150 Wien E 778.882 -66.147<br />

46,67% ABC-Provider GmbH A-1220 Wien E0 k.A.<br />

3,53% Intercontainer-Interfrigo (ICF) SA B-1060 Bruxelles 0 k.A.<br />

95% MÁV Cargo Zrt. (Kauf 2008) HU-1133 Budapest V 6 98.293 -21.415<br />

100% MÁV-TISZAVAS Kft. (Kauf 2008) HU-3527 Miskolc V 6 5.258 1.153<br />

100% MÁV KOMBITERMINÁL Kft. (Kauf 2008) HU-1133 Budapest V 6 4.992 734<br />

100% TRANSFER-R KFT. (Kauf 2008) HU-4625 Záhony V0 317 53 2<br />

5% (10%) ZÁHONY TÉRSÉGI LOGISZTIKAI KLASZTER KFT.<br />

(Kauf 2008) HU-4625 Záhony 0 k.A.<br />

50,2% KOMBISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2<br />

45% Kelenföld Konténer Depo Kft. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest E0 k.A.<br />

32% (50,2%) KOMBIZSTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2<br />

40% TSM KFT. (Kauf 2008) HU-4002 Debrecen E0 k.A.<br />

35,49% LOGISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár E0 4.245 44 2<br />

3% (50,2%) KOMBISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2


Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Rail Cargo Austria Konzern Fortsetzung Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% MÁV KOMBITERMINAL Kft. (Kauf 2008)<br />

33,33% Railport Arad srl. (vormals: MC RO-LOG) (Kauf 2008) RO-31000 Arad E0 3.512 82 2<br />

30% (60%) HUNGARIA INTERMODAL Kft. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest V 7 148 -95<br />

10,89% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest V 6 12.636 2.181<br />

10% MTMG Zrt. (Kauf 2008) HU-1012 Budapest 0 k.A.<br />

5% (10%) ZÁHONY TÉRSÉGI LOGISZTIKAI KLASZTER KFT. (Kauf 2008) HU-4625 Záhony 0 k.A.<br />

0,19% GlobalLog Kft. (Kauf 2008) HU-6728 Szeged 0 k.A.<br />

100% MÁVTRANSSPED Kft. (Kauf 2008) HU-1065 Budapest V 6 3.069 1.369<br />

100% MÁVTRANSSPED GmbH (Kauf 2008) A-1040 Wien V0 -3 41<br />

32% (66%) HUNGARO-RAIL Kft. (Kauf 2008) HU-1023 Budapest V 7 368 254 1<br />

61,87% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest V 6 12.636 2.181<br />

50% Vámkapu Zrt. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest E0 515 64<br />

33,33% boxXagency Kft. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest E0 26 0<br />

25% BILK-TRANS Kft. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest E0 53 44 2<br />

32% EAST Rail srl. (Kauf 2008) I-34132 Trieste E0 k.A.<br />

30% Agrochimtranspack Kft (Kauf 2008) HU-1117 Budapest E0 1.230 0 2<br />

6% (10%) ZÁHONY TÉRSÉGI LOGISZTIKAI KLASZTER KFT. (Kauf 2008) HU-4625 Záhony 0 k.A.<br />

24,5% UniverTrans Kft. (Kauf 2008) HU-1211 Budapest E0 k.A.<br />

14,4% (39,68%) HUNGAROKOMBI KFT. (Kauf 2008) HU-1138 Budapest E 2.647 108<br />

14,52% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. (Kauf 2008) HU-1239 Budapest V 6 12.636 2.181<br />

12% (50,2%) KOMBISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2<br />

0,09% (35,49%) LOGISZTÁR Kft. (Kauf 2008) HU-8000 Székesfehérvár E0 k.A.<br />

10% (64%) Intercontainer Austria GesmbH (Kauf 2008) A-1040 Wien V -2.541 -4.255<br />

0,68% (7,4%) Bureau central de clearing s.c.r.l. B-1060 Bruxelles 0 k.A.<br />

Anteil Verein HUNGRAIL Egyesülés (Kauf 2008) HU-1138 Budapest 0 k.A.<br />

V verbundenes vollkonsolidiertes Unternehmen<br />

V0 verbundenes, aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht vollkonsolidiertes Unternehmen<br />

E beteiligtes Unternehmen nach der Equity-Methode bilanziert<br />

E0 beteiligtes Unternehmen aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht nach der Equity-Methode bilanziert<br />

0 sonstiges Beteiligungsunternehmen<br />

Abkürzungen und Fußnoten<br />

1 Eigenkapital und Jahresergebnis per 31.12.2007<br />

3 EWIV-Anteil<br />

5 Erstkonsolidierung per 1.1.2008<br />

7 Änderung der Konsolidierungsart von Equity- auf<br />

Vollkonsolidierung per 31.12.2008<br />

Vj: Vorjahr<br />

2 vorläufige Werte zum 31.12.2008<br />

4 Werte per 31.3.2008<br />

6 Erstkonsolidierung per 31.12.2008<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

53


54<br />

Berechnung der Kennzahlen<br />

Anlagenabnutzungsgrad: kumulierte Abschreibung / Sachanlagen zu Anschaffungskosten<br />

Anlagendeckung I: Eigenkapital / Anlagevermögen<br />

Anlagendeckung II: Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital / Anlagevermögen<br />

Anlagenintensität: Anlagevermögen / Gesamtvermögen<br />

Eigenkapital: Grundkapital + Kapitalrücklagen + Bilanzgewinn + Gewinnrücklagen<br />

+ Neubewertungsrücklage + Rücklage für Cash Flow Hedges<br />

Eigenkapitalquote: Eigenkapital / Gesamtkapital<br />

Eigenkapitalrentabilität: EBT / Eigenkapital<br />

EBIT-Marge: EBIT / Gesamterträge<br />

Free Cash Flow: Cash Flow aus dem Ergebnis + Cash Flow aus der Investitionstätigkeit<br />

Fremdkapitalquote: Fremdkapital / Gesamtkapital<br />

Fremdkapitalzinslast: Fremdkapitalzinsen + zinsähnliche Aufwendungen / durchschn. Fremdkapital<br />

Gesamtkapitalrentabilität: EBIT / Gesamtkapital<br />

Investitionsquote: Investitionen in IAV und SAV / Gesamterträge<br />

Investitionen in IAV und SAV / Buchwerte IAV und SAV per 1.1.2007<br />

Materialintensität: Materialaufwand und bezogene Leistungen / Gesamtaufwendungen<br />

Personalintensität: Personalaufwand / Gesamtaufwendungen<br />

Investitionsdeckung: Investitionen des laufenden Jahres / Abschreibung


A<br />

B<br />

C<br />

F<br />

K<br />

R<br />

S<br />

T<br />

U<br />

V<br />

Z<br />

Glossar<br />

Fremdwort, Abkürzung Erläuterung des Fremdworts, der Abkürzung<br />

Anschlussbahn Auch Anschlussgleis oder Gleisanschluss genannt. Direkter Anschluss vom<br />

Schienennetz zum Unternehmen; Möglichkeit der direkten Verladung von<br />

der Produktions- oder Lagerhalle auf die Bahn.<br />

Bruttotonnenkilometer (Frachtgewicht + Eigengewicht des Wagenzuges) * Zugkilometer<br />

Collo (Plural Colli) kleinste Einheit einer Warensendung<br />

Fahrgastkilometer Beförderte Personen * Tarifkilometer<br />

Kombinierter Verkehr Verknüpfter Transport von Containern oder LKW auf Schiene oder Straße<br />

Rollende Landstraße<br />

(ROLA) Beförderung von Kraftfahrzeugen auf Zügen unter Verwendung von<br />

Niederflurwagen mit durchgehender Ladefläche, wobei der Fahrer in<br />

speziellen Begleitwaggons mitfährt.<br />

Shimmns-Wagen Güterwagen mit Drehgestellen, verschiebbaren Hauben und Lademulden<br />

Terminal Ein für den Umschlag und die Lagerung von Behältnissen des Intermodalen<br />

Verkehrs ausgerüsteter Ort (Bahnhöfe, Häfen etc.).<br />

Tonnage Beförderte Menge auf der Schiene oder Straße<br />

Tonnenkilometer Frachtpflichtiges Gewicht in Tonnen * Tarifentfernung in km<br />

Unbegleiteter (Kombinierter)<br />

Verkehr Beförderung eines von seinem Fahrer NICHT begleiteten Kraftfahrzeuges oder einer<br />

Intermodalen Transporteinheit mit zwei oder mehreren Verkehrsträgern.<br />

VCÖ Verkehrsclub Österreich<br />

Zugkilometer Weglänge in km, die ein Zug auf dem Streckennetz zurücklegt<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Internationalisierung<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Geschäftsverlauf<br />

55


56<br />

Rail Cargo Austria AG<br />

1030 Wien<br />

Erdberger Lände 40 – 48<br />

Tel: +43 (1) 93 000-0<br />

info@railcargo.at<br />

www.railcargo.at<br />

Anfragen zum Geschäftsbericht<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzernkommunikation<br />

Mag. Michael Wimmer<br />

Tel: +43 (1) 93000-44077<br />

Fax: +43 (1) 93000-44078<br />

michael.wimmer@oebb.at<br />

Ansprechpartner<br />

Kompetente und freundliche RCA-MitarbeiterInnen helfen Ihnen gerne weiter<br />

und verbinden Sie zum richtigen Ansprechpartner bzw. zur richtigen Ansprechpartnerin.<br />

Tel: +43 (0)5 7750<br />

Fax: +43 (0)5 7750-700<br />

info@railcargo.at<br />

impressum<br />

Herausgeber:<br />

Rail Cargo Austria AG<br />

1030 Wien<br />

Erdberger Lände 40 – 48<br />

Tel: +43 (1) 93 000-0<br />

info@railcargo.at<br />

www.railcargo.at<br />

Konzept und Beratung:<br />

Mensalia Unternehmensberatung<br />

Gestalterisches Konzept und Design:<br />

Thies Design, Büro X, Wien<br />

illustrationen:<br />

Heri Irawan<br />

Fotos: <strong>ÖBB</strong>/Stephan Huger (Vorstandsportraits), <strong>ÖBB</strong> (S. 30), RCA (S. 3 Güterwagen, S. 5 UEFA EURO 2008 TM ,<br />

S. 4 Shimmns-Wagen, S. 11, S. 12, S. 13, S. 18, S. 19, S. 21), RCA/Archiv PG (S. 29), RCA/krischanz.zeiller (S. 5<br />

Lehrlingsausbildung, S. 23, S. 32, S. 33, S. 34), RCA/L.Beck (S. 5 ROLA, S. 14 Container, S. 24), Tiborné Hatvani<br />

(S. 15, linkes Bild), Renáta Liszi (S. 3 MÁV Cargo und S. 14, linkes Bild), Redl Luftbild (S. 4 Containerterminal und<br />

S. 22), Tibor VÍzvári (S. 15, rechtes Bild)<br />

Der vorliegende Geschäftsbericht wurde auf Papier, das ohne Bleichmittel und optische Aufheller erzeugt<br />

wurde, gedruckt. Das verwendete Papier ist ein 100%iges Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem österreichischen<br />

Umweltzeichen und den Umweltzeichen Blauer Engel und Weißer Schwan. Die in diesem Bericht enthaltenen<br />

Angaben wurden nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Satz- und<br />

Druckfehler vorbehalten.


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Dinge am Laufen<br />

Geschäftsbericht 2008<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

<strong>Wir</strong> sind die<br />

Wegbereiter<br />

Geschäftsbericht 2008<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG

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