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Thomas Bayrle B - Weltkunst

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KÜNSTLER<br />

KRITISCHES LEXIKON<br />

DER GEGENWARTSKUNST<br />

AUSGABE 84 | HEFT 22 | 4. QUARTAL 2008 B 26079<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

Ulrike Lehmann


<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

Ich freue mich darüber, daß es am Schluß noch<br />

einigermaßen hinhaut. Das Loch ist durch den<br />

Computer geschlossen worden, sonst wäre meine<br />

Arbeit vielleicht als ‚plem plem‘ gesehen worden.<br />

Jetzt ist so ein Handeln auf einmal gerechtfertigt,<br />

ja geradezu angesagt. Ich wundere mich selbst.<br />

Vielleicht hatte ich doch so etwas wie eine Antenne.<br />

Um es für die Studenten zu sagen: Sie sollten<br />

ihre Antenne ausfahren. Sie muss zart sein,<br />

aber nicht so zart, dass sie abbricht. Die Antenne<br />

nimmt frühzeitig etwas auf, was später vielleicht<br />

verifiziert wird – ganz materiell.«<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> im Gespräch mit Marius Babias (Kunstforum International, Band 149, 1999)


Massen weben sich durchs Bild<br />

Ulrike Lehmann<br />

Auf einem Porträtfoto zeigt sich der Künstler mit blauer<br />

Schirmkappe, blauer Fleece-Weste und kariertem Hemd.<br />

Eine Kleidung, die auf lässigen Freizeitstil weist, im Kontext<br />

seiner künstlerischen Arbeiten aber auch an Chinesen<br />

mit ihren blauen Arbeitsanzügen aus der Mao-Zeit<br />

erinnern kann. Schon lange, bevor China im globalen<br />

Wirtschaftssystem und auf dem Kunstmarkt Aufmerksamkeit<br />

erfahren hat, hat der seit 1950 in Frankfurt lebende<br />

Künstler <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> seine eigene Biografie mit den<br />

politischen Entwicklungen Chinas verwoben. Seine Eltern<br />

arbeiteten im Frobenius Institut in Frankfurt und forschten<br />

im Bereich Ethnologie und Geschichte. Zuhause wurden<br />

Gespräche über ferne Länder geführt; Bücher, Magazine<br />

und Fotos – auch über China – lagen im Wohnzimmer.<br />

Nachdem <strong>Bayrle</strong> von 1956 bis 1958 eine Ausbildung als<br />

Weber und Färber in Göppingen absolvierte und von 1958<br />

bis 1961 auf die Werkkunstschule in Offenbach ging, gründete<br />

er mit Bernhard Jäger den Verlag „Gulliver-Presse“<br />

in Bad Homburg und druckte konkrete Poesie namhafter<br />

Autoren (1961-65). Anschließend arbeitete er immer wieder<br />

im Bereich der Werbung, u.a. für Ferrero.<br />

Mitte der 1960er Jahre machte <strong>Bayrle</strong> eine Entdeckung,<br />

die für seine künstlerische Entwicklung entscheidend<br />

werden und in den folgenden Jahren die beiden Berufe<br />

des Webers und Künstlers in Einklang bringen sollte:<br />

„1964 sah ich die ersten Bilder aus chinesischen Stadien,<br />

die mich emotional sehr beeindruckten. Auf riesigen<br />

Wänden aus Menschen waren Bilder der chinesischen<br />

Revolution zu sehen. Diese ‚Superzeichen‘ waren aus<br />

tausenden Punkten zusammengesetzt, die sich bei<br />

näherem Hinsehen als Schilder erwiesen. Das erinnerte<br />

mich sogleich an Teppichmuster, Gobelins oder Jaquard-<br />

Gewebe, also an großrapportige, bildgemusterte Raster<br />

aus Tausenden von Menschen, die auf ein Kommando<br />

hin farbige Schilder hochhielten oder wieder absenkten.<br />

Ein anderes Mal setzten Tausende Chinesen ihre Körper<br />

als Knetmasse ein, so dass fast jedes Thema dargestellt<br />

werden konnte. Sogar so etwas völlig Abstraktes wie<br />

elektrischer Strom.“ 1<br />

Menschenmassen, Männchenmasse<br />

1966 entstand eines seiner ersten Bilder mit dem Titel<br />

Mao, das als Inkunabel im Oeuvre gelten kann, weil es<br />

die künstlerische Entwicklung entscheidend prägen<br />

wird. Für die bildnerische Massenchoreographie hat der<br />

2<br />

Künstler unzählige kleine Holzmännchen eingesetzt,<br />

die in gleichem Abstand nebeneinander stehen. Sie sind<br />

bemalt, die Haare schwarz, die Hemdkragen weiß, die<br />

Jacken rot, und werden mit einem eingebauten Elektromotor<br />

bewegt. Wenn der Betrachter den Schalter betätigt,<br />

wechselt die Männchenmasse wie ein Vexierbild: Mal<br />

sieht man einen roten Stern, mal das Gesicht von Mao<br />

Tse-tung. Der Stern ist auf sein Gesicht gemalt und je<br />

nach Schaltung des Motors wird eines der beiden Abbildungen<br />

stärker sichtbar. Als Parteiführer ist Mao das<br />

einzig herausragende Individuum, dessen Gesicht überall<br />

in China verbreitet wurde und dessen Konterfei auch<br />

hier in <strong>Bayrle</strong>s Bildobjekt dargestellt ist – geformt aus<br />

dem Volk (repräsentiert durch die Holzfiguren), das ihm<br />

untertan ist. Die Personen (Figuren), die das Volk ausmachen,<br />

gehen in der Masse unter, um Mao ein Gesicht<br />

zu geben. Es gibt nur ein Individuum, das zählt: Mao. In<br />

<strong>Bayrle</strong>s Werk wird er zum „Superzeichen“. Der Künstler<br />

selbst hat sich in jener Zeit als „Maoisten“ bezeichnet.<br />

Etwa 10 solcher Holzobjekte sind in der Zeit zwischen<br />

1964 und 1966 entstanden, darunter auch Bilder, die sich<br />

mit Massenprodukten und der Werbung (als Massenmedium)<br />

beschäftigen – Ajax, 1966, Super-Colgate, 1965<br />

– oder Phänomene des Nationalsozialismus thematisieren<br />

wie den kollektive Hitlergruß in Nürnberger Orgie,<br />

1965. Auch die dreiteilige Arbeit Warum rasieren wir uns<br />

so gern? (Abb. 3a und b) stammt aus der Zeit. Als Vorlage<br />

diente ein Foto des befreundeten Kunsttheoretikers und<br />

„Generalisten“ Bazon Brock, der für eine Rasierklinge<br />

Werbung machte.<br />

Ab 1967 wandte sich <strong>Bayrle</strong> mehr dem flachen Bild zu,<br />

das er mit Serigrafien oder im manuellen Siebdruckverfahren<br />

herstellte. Viele gleiche Bildmotive, die nur<br />

farblich unterschieden sind, bilden darin gemeinsam<br />

eine Superform. „Mich interessierten damals Massenansammlungen,<br />

Massenproduktion und Massengesellschaft,<br />

egal, ob es um Waren oder um Menschen ging.<br />

Relativ undifferenziert habe ich Massenaufmärsche im<br />

Osten und Warenproduktion im Westen zusammengezogen,<br />

es als das gleiche unter anderen Vorzeichen<br />

gesehen. Erst 68 wurde es in eine bestimmte Richtung<br />

gefärbt. (…) In der Zeit von 1964-66 habe ich motorisierte<br />

Massenbewegungen in der Form von Maschinen gebaut.<br />

(…) Ich habe versucht, mir ein naives Bild von der Mechanik<br />

hinter den Massen zu machen.“ 2


Pappbänder, Tapeten<br />

2005 reiste <strong>Bayrle</strong> ein halbes Jahr nach China und stellte<br />

dort erstmalig aus (Peking und Guangzhou). In dem<br />

Jahr entstanden Arbeiten, für die er Schwarzweiß-Fotos<br />

aus dem China der Maozeit auf geflochtene Pappbänder<br />

druckte. Jeder dieser Arbeiten liegt ein chinesisches<br />

Schriftzeichen zugrunde, das mit dem Foto in engem<br />

Zusammenhang steht (z.B. ein Bild von Arbeitern wird<br />

kombiniert mit dem Zeichen Erde). 2006 nannte er seine<br />

Ausstellung zum 65. Geburtstag im Museum für Moderne<br />

Kunst Frankfurt (MMK) „40 Jahre Chinese Rock n´ Roll“.<br />

Im gleichen Jahr stellte er in der Gruppenausstellung<br />

„totalstadt. bejing case“ im Zen-<br />

trum für Kunst und Medientechnologie<br />

(ZKM) in Karlsruhe seine<br />

Kartoffelzähler als Tapetenrapport<br />

aus. Das Bild hat er jedoch bereits<br />

1968 entwickelt. Es zeigt eine Heerschar von gelben Chinesen<br />

in Reih und Glied vor Kartoffelsäcken, aus denen<br />

kleine rote Schildchen ragen. Eine Reihe steht seitwärts,<br />

das Gesicht mit Brille zeigt nach rechts, darauf folgen<br />

zwei Reihen mit Arbeitern in Frontalansicht. Sodann geht<br />

es wieder von vorne los: Der Rapport der Tapete könnte<br />

unendlich fortgesetzt werden. Die Menschen, von denen<br />

nur die Oberkörper hinter den Kartoffelsäcken herausragen,<br />

lesen in einem roten Buch – es ist die „Mao-Bibel“,<br />

die im gleichen Jahr erschien. Die Vorlage dazu fand der<br />

Künstler in dem Propaganda-Magazin „China im Bild“,<br />

das er seinerzeit abonnierte. In dem Bild verarbeitete<br />

<strong>Bayrle</strong> aber auch die Konstruktion des Paternoster, einer<br />

offenen Aufzugkonstruktion, die ununterbrochen, ewig<br />

läuft (bis jemand sie abstellt). Sichtbar wird dies in der<br />

zunächst kaum sichtbaren horizontalen Teilung des Bildes:<br />

die oberen Arbeiter stehen vor blauen Kartoffeln, die<br />

unteren vor braunen. Über dem Gesamtbild des Rapports<br />

ragt eine singuläre Kartoffelpflanze mit Knollen und<br />

Blättern.<br />

Ebenfalls 1968 entstanden zwei Siebdrucke, die das prägende<br />

Seherlebnis weiter verarbeiteten: In Revolutionäre<br />

Kräfte ernten Raps wird ein Rechteck aus Hunderten von<br />

Bauern gebildet, die aus der Vogelperspektive dargestellt<br />

sind, lückenlos nebeneinander auf einem grünen Rasen<br />

stehen und Hüte tragen. In ihrer Gesamtheit stellen<br />

sie das Bild eines Traktors dar. Die gelben Hüte zeigen<br />

den Hintergrund, grüne, rote und weiße Hüte formieren<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

sich zum Bild des Traktors. Hier bilden die Bauern das<br />

„Superzeichen“ Traktor als Synonym und Symbol für den<br />

Fortschritt der chinesischen Landwirtschaft. Bei den Kaffeegermanen<br />

hingegen handelt es sich um Männer mit<br />

altgermanischem, hier durchweg rotem Kampfanzug aus<br />

Helmmütze, Hemd, Rock und Strümpfen sowie schwarzen<br />

Schuhen und einem Schwert. Nur in der vorderen<br />

Reihe sind die Männer ganzfigurig zu sehen. Gemeinsam<br />

im Rechteck stehend und von oben dargestellt, bilden<br />

sie den Hintergrund für eine kaffeetassenartige Form,<br />

die aus weißen bzw. braunen Gesichtern und Helmen<br />

geformt ist.<br />

Schon früh nutzte <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> die neuen Technologien<br />

wie Computer und Computeranimation.«<br />

Kulturrevolution, Studentenrevolte<br />

1968, als diese beiden Siebdrucke entstanden, herrschte<br />

die von Mao ausgerufene Kulturrevolution. <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

hat von Frankfurt aus die Geschehnisse in China verfolgt<br />

und erinnert sich: „1968, auf dem Höhepunkt der<br />

Kulturrevolution, war die Mao-Treue bis zur Groteske<br />

gesteigert worden. Selbst ganz normale Tätigkeiten, wie<br />

Milch ausschütten oder Kartoffeln untersuchen oder<br />

einen Reifen an den Traktor schrauben, alles hing an<br />

Maos Segen. Und die Mao-Bibel war die Quelle für die<br />

kleinste Inspiration, die wie ein elektrischer Strom durch<br />

alles geschickt wurde.“ 3<br />

Im gleichen Jahr gab es auch in Deutschland eine „politische<br />

Großwetterlage“: die Studentenrevolte erlangte<br />

ihren Höhepunkt, die auch <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> tangierte. Er<br />

war aktiv eingebunden in die politischen Entwicklungen<br />

und führte mit Freunden politische Diskussionen. Als<br />

am 11. April 1968 der Studentenführer Rudi Dutschke bei<br />

einem Attentat vor dem Berliner SDS-Büro schwer verletzt<br />

wurde, produzierte <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> noch am gleichen<br />

Tag mit seinen Freunden Bernhard Jäger und Uwe<br />

Schmidt in Frankfurt ein Plakat mit dem Foto Dutschkes<br />

und der Aufschrift: „Die Revolution stirbt nicht an Bleivergiftung!“<br />

Kurze Zeit später bestimmten die terroristischen<br />

Aktionen der Roten Armee-Fraktion (RAF) das<br />

politische Klima. 1977 wurde Jürgen Ponto, der Vorstandsvorsitzende<br />

der Dresdner Bank in Frankfurt, von<br />

Mitgliedern der RAF ermordet. <strong>Bayrle</strong> hat dies quasi<br />

3


hautnah miterlebt. Er interessierte sich für das, „was<br />

auf der Strasse los ist, am Politischen, an Vorstellungen<br />

von Gesellschaft, z.B. der des Maoismus, die ich für mich<br />

modifizierte. Da eine Menschheit da ist, die aus Millionen<br />

einzigartiger Individuen besteht, und es sich eben nicht<br />

um eine einheitliche, plumpe Masse handelt. Früh hat<br />

mich interessiert, wann eine Anzahl von Einzelnen in eine<br />

Masse übergeht. In diesem Moment entsteht eine neue<br />

Qualität. Sie wird durch eine Superform ausgedrückt. (…)<br />

Ich dachte früh, je mehr Widersprüche eine Gesellschaft<br />

verkraftet, desto ‚freier‘ ist sie.“ 4<br />

1975 wurde <strong>Bayrle</strong> selbst eine Art Führer oder Leitbild:<br />

Er wurde als Professor an die Städelschule berufen und<br />

unterrichtete fortan Kunststudenten. Er führte sein Amt<br />

jedoch mehr als Mentor aus und gab jedem Einzelnen<br />

die Chance, sich individuell zu entfalten, seinen eigenen<br />

Stil zu finden. Seine ruhige und eloquente Art, aber auch<br />

seine gründlichen Kenntnisse nicht nur in der Kunst,<br />

sondern auch in der Literatur, Politik, Geschichte und<br />

Landeskunde machten ihn zu einem beliebten Kunstlehrer.<br />

Künstler wie Tobias Rehberger, Silke Wagner, Phillip<br />

Zaiser und <strong>Thomas</strong> Zipp waren seine Schüler.<br />

Pop-Art, Computer<br />

Betrachtet man das künstlerische Oeuvre, so wird <strong>Bayrle</strong>s<br />

Aktualität offensichtlich, nicht zuletzt durch das verstärkte<br />

Interesse an der Kunst der 60er und 70er Jahre,<br />

als sein Werk als „die deutsche Variante der „Pop-Art“<br />

galt. Die Arbeiten der Anfangszeit haben an Frische und<br />

Jugendlichkeit nichts eingebüsst – im Gegenteil. Sie<br />

werden gerade von jungen Künstlern und Künstlerinnen<br />

immer wieder entdeckt. Schon früh nutzte <strong>Bayrle</strong> die<br />

neuen Technologien wie Computer und Computeranimation,<br />

und in den Neunzigern wandte er sich auch verstärkt<br />

dem Video zu. Seine aufwendigen Videoarbeiten<br />

entstanden zunächst per Hand, später als Computeranimationen,<br />

die er häufig auch mit Studenten oder Ex-<br />

Studenten, aber auch mit seiner Frau Helke entwickelt.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Studierenden, die er lieber<br />

seine „jungen Kollegen“ nennt, betrachtet er als überaus<br />

4<br />

<strong>Bayrle</strong>s Motive sind der Alltagskultur, der Welt des<br />

Konsums, den Massenmedien und der Werbung entnommen«<br />

fruchtbar auch für sich selbst. Seine Lehrtätigkeit, hat<br />

er einmal gesagt, sei wie ein Verschiebebahnhof, in dem<br />

die verschiedenen Waggons zu einem Zug ineinander<br />

geschoben werden. 5<br />

Immer wieder betont er in Interviews, wie sehr ihn seine<br />

erste Ausbildung als Färber und Weber geprägt und<br />

künstlerische Parameter gesetzt hat: „Während dieser<br />

Zeit lernte ich viel über Netzwerke und Bindungsstrukturen.<br />

Die ziemlich starre konstruktive Technologie des<br />

Webens faszinierte mich. Meine technische Erfahrung<br />

reichte von monotonem Leinenweben – bestehend aus<br />

einfachen Aufs und Abs – bis<br />

hin zu den sehr komplexen<br />

Jaquard-Mustern. (…) Während<br />

ich Tag für Tag auf die Oberfläche<br />

schaute, war es mir möglich,<br />

auch in die kleinsten Strukturen zu schauen, die vor<br />

mir lagen. (…) Zur gleichen Zeit hämmerte der Rhythmus<br />

und Beat der Maschine in meinen Körper. (…) Um dieser<br />

Hölle von 200 röhrenden Maschinen zu entkommen,<br />

fiel ich oft in einen Minutenschlaf. In solchen Tagträumen<br />

stellte ich mir den Schussfaden und Kettfaden der<br />

Fabrik als eine rigide Gesellschaft vor. Ein einziger Faden<br />

erscheint in solchen Momenten als ein Individuum, während<br />

die eingebundene Masse von Bindfäden für das Kollektiv<br />

stand. Die Zusammenbindung von 8000 mal 8000<br />

Fäden repräsentiert die Gesellschaft. Mit anderen Worten,<br />

ich verlagerte die Verknüpfungen, die da vor mir vor<br />

sich gingen, in eine Art idealisiertes Modell einer Gesellschaft.“<br />

6<br />

Nach einer Zeit, in der er solche Erfahrungen zu verdrängen<br />

suchte, setzte er sich künstlerisch mit ihnen<br />

auseinander, indem er die Massenchoreographie Chinas<br />

mit dem Bild des Webens verband. Zugleich griff er Elemente<br />

der Pop-Art auf. Er verwendet für seine Siebdrucke<br />

starke, leuchtende Farben, sowie Bilder von Alltagsgegenständen<br />

und seriell gefertigten Massenprodukten<br />

wie Schuhen oder Telefongeräten, Maggiflaschen oder<br />

Knöpfen. Auch Enten, Möhren, Birnen oder Kuhköpfe,<br />

Piktogramme und Warenzeichen gehörten in jener Zeit<br />

zu <strong>Bayrle</strong>s Bildvokabular. Es sind Motive, die der Alltagskultur,<br />

der Welt des Konsums, den Massenmedien und<br />

der Werbung entnommen sind. Wobei die politische Motivation<br />

doch deutlich unterschieden ist von der mancher<br />

amerikanischer Pop-Künstler.


Superform, Container<br />

Die Superform ist für <strong>Bayrle</strong> eine Art Container, der<br />

gefüllt wird mit Bildzeichen. Durch die regelmäßige<br />

Aneinanderreihung der Bildzeichen werden sie zu Ornamenten,<br />

zu Bildmustern. Eine Mikrostruktur aus vielen<br />

kleinen Bildzeichen wird zu einer Makrostruktur, einer<br />

großen Form. Das einzelne Ikon verliert seine Individualität<br />

in der Masse. Jene Bildmasse folgt dem Ordnungsprinzip<br />

einer Superform. Das Verhältnis von Individuum<br />

und Masse wird in unterschiedlichen politischen Denkmustern<br />

und soziologischen Theorien jeweils anders<br />

gedeutet. Theoretiker wie Sigfried Kracauer („Das Ornament<br />

der Masse“, erschienen 1970) und Schriftsteller<br />

wie Elias Canetti („Masse und Macht“, erschienen 1960)<br />

untersuchten diese Phänomene in den 60er und 70er<br />

Jahren als Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des<br />

Sozialismus. Adolf Loos veröffentlichte schon 1908 seine<br />

Streitschrift „Ornament und Verbrechen“. Der Dualismus<br />

von Individuum und Masse, die Spannung zwischen dem<br />

Einzelnen und dem Kollektiv interessiert <strong>Bayrle</strong> auch<br />

heute noch. Dabei spielen die jeweiligen Ideologien keine<br />

Rolle, sondern mehr das „Stoffliche“, Materielle 7 . Seine<br />

Bilder „reflektieren diese Massengesellschaft und die<br />

Situation des Einzelnen in ihr, diese Computerisierung,<br />

Standardisierung, Typisierung und Verrasterung, diese<br />

endlosen Multiplikatoren, die wir auf Schritt und Tritt<br />

erfahren und die im Kunstbereich das Prinzip des Seriellen<br />

hervorgerufen hat.“ 8 Die rapportartige Aneinanderfügung<br />

eines gleichen Motivs war auch Warhol Vorgehensweise,<br />

z.B. mit der Dollarnote, den Campbell-Dosen oder<br />

„20 Marilyns“. Die einzelnen, im Siebdruck überarbeiteten<br />

Fotos, die Warhol zumeist aus dem Massenmedium<br />

Zeitung entnahm, sind stets gleich groß und füllen die<br />

Bildfläche. Doch <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>s Ikons bilden eine neue<br />

Form, eben jenes Superzeichen, das ihn damit wesentlich<br />

von Warhol unterscheidet. Einzig die Siebdrucke 56 Paar<br />

Schuhe von 1968/2002 sind aufgrund ihrer schlichten Reihung<br />

ohne Superform vom Prinzip der seriellen Reihung<br />

her mit Warhols Methode vergleichbar.<br />

Serien, Stereotypen<br />

<strong>Bayrle</strong> betont in Gesprächen weniger die Nähe zur amerikanischen<br />

Pop-Art als vielmehr eine starke Verbundenheit<br />

zu seinem Künstlerfreund Peter Roehr, der<br />

ebenfalls in Frankfurt wohnte, jedoch bereits 1968 starb.<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

Seine Montagen folgen ausnahmslos demselben axiomatischen<br />

Werkgedanken der seriellen Formation: „Ich verändere<br />

Material, indem ich es unverändert organisiere.<br />

Jede Arbeit ist organisiertes Gebiet aus Gleichem. Weder<br />

sukzessiv noch summarisch, es gibt kein Fazit und keine<br />

Summe unter dem Strich.“ 9 Roehr fertigte mit industriell<br />

hergestellten Elementen oder gedruckten Bildmotiven<br />

in serieller Reihung meist quadratische Bildtafeln. Die<br />

gewählten Materialien bringen prototypisch das Stereotype<br />

der Massengesellschaft zum Ausdruck.<br />

An den Bildern von <strong>Bayrle</strong> aus der Zeit fallen Unterschiede<br />

auf, wenn man auf ihren Mikro- und Makrokosmos<br />

sieht. In einigen Werken wird die Superform aus<br />

den gleichen Motiven zusammengestellt und somit eine<br />

Art Tautologie gebildet (z.B. ein Kamel aus Kamelen, ein<br />

Stuhl aus Stühlen), in anderen differieren die kleinen<br />

Ikons von der Containerform. So ist das Porträt der Tassenfrau<br />

aus Kaffeetassen gebildet und Die Christel von<br />

der Post entstand aus gelben Telefonen. Während das<br />

tautologische Prinzip eine Eindeutigkeit und Identität von<br />

Binnenform und Superzeichen vermittelt, beinhaltet das<br />

differenzierende Prinzip eine Verweisstruktur, die wiederum<br />

freiere Interpretationen und gedankliche Assoziationen<br />

zulässt.<br />

Zudem ändert sich die Darstellungsweise ab 1969/70<br />

dadurch, dass die kleinen Bildzeichen nicht mehr nur wie<br />

kleine Briefmarken seriell und flächenbetont in der Allover-Struktur<br />

aneinandergereiht und farblich unterschieden<br />

sind. Nun passen sich in der folgenden Zeit die kleinen<br />

Ikons formal der Superform an, sie verjüngen sich,<br />

verflüchtigen und biegen sich dort, wo Rundungen, Erhöhungen<br />

oder Vertiefungen zu prononcieren sind. Damit<br />

verleihen die Subformen der Superform eine dreidimensionale,<br />

perspektivische Erscheinung, eine 3-D-Form, die<br />

optisch mit ihren Rundungen aus dem Bild herauszutreten<br />

scheint. <strong>Bayrle</strong> nahm dafür ein Netz zu Hilfe, das er<br />

über die Superform legte und deren Maschen mit perspektivisch<br />

verzerrten Ikons ausfüllte. Der Hintergrund<br />

bleibt flach und damit unterscheiden sich fortan Figur<br />

und Hintergrund noch deutlicher.<br />

Copy, Paste und Klon<br />

Fälschlicherweise wurde <strong>Bayrle</strong>s Bildprinzip mit dem<br />

Begriff Akkumulation bezeichnet. Akkumulationen sind<br />

Anordnungen, die durch die Gleichheit von Alltagsge-<br />

5


genständen ihre Differenz verdeutlichen sollen. Es geht<br />

dabei zumeist um Funktionsgleicheit von Gebrauchsgegenständen<br />

(wie die Kannen von Arman). 10 Das ist jedoch<br />

nicht <strong>Bayrle</strong>s Anliegen. Vielmehr lässt sich seine Vorgehensweise<br />

eher als „Copy-and-Paste“-Verfahren benennen<br />

– ein Verfahren, das <strong>Bayrle</strong> schon anwandte, bevor<br />

er mit Computern zu arbeiten begann.<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> hat das Prinzip der seriellen Reihung von<br />

Ikons zu einer Superform auf vielfältige Weise bis in die<br />

späten Neunziger, vereinzelt auch bis heute verfolgt und<br />

zugleich bewiesen, dass es auf unterschiedliche Medien<br />

und Themen übertragbar und im Zwei- wie auch Dreidimensionalen,<br />

im stillen wie im bewegten Bild anwendbar<br />

ist. So entstanden Serigrafien, Siebdrucke, Zeichnungen,<br />

Skulpturen, Filme und Videos, Computeranimationen,<br />

Rauminstallationen und Tapeten. Bereits 1967 transferierte<br />

<strong>Bayrle</strong> die Kunst in die Mode, indem er Motive wie<br />

Kaffeetassen, Ochsen und Schuhe als Muster auf durchsichtige<br />

Regenmäntel druckte, die von der Firma Kaufhof<br />

sowie einigen Galerien beworben und vertrieben wurden.<br />

Als die Meldung vom ersten geklonten Schaf um die Welt<br />

ging, war dieses Phänomen ein willkommener Anlass<br />

für den Künstler, zumal seine Arbeitsweise dem Klonen<br />

gleicht. Sein computeranimierter Film „Dolly“ von 1998<br />

zeigt einen betenden Priester von hinten, in einer Kirche.<br />

Das Beten geht über in ein kollektives Gebet. Das Einzelbild<br />

multipliziert sich zu vielen, sie wölben und dehnen,<br />

verzerren sich. Dabei wird das Mähen des Schafes<br />

hörbar, das anschließend in voller Körpergröße sichtbar<br />

wird, doch gerastert und segmentiert in kleinste Ikons,<br />

die nur durch computeranimierte Vorwölbungen kurz zu<br />

sehen sind. Das geklonte Schaf ist hier nun Container,<br />

eine Superform für unzählige gleiche Bilder. Am Ende<br />

steht das Schaf mähend auf der Weide – ganz natürlich<br />

und zufrieden, in „real time“ und ohne Binnenformen.<br />

<strong>Bayrle</strong>s künstlerische Aussage wird deutlich in der Bildfolge<br />

Priester-Beten-Gemeinde-Schaf-Schafherde-Schaf<br />

und spielt auf die religiöse Bedeutung des Tieres als<br />

6<br />

» <strong>Bayrle</strong>s Werk zeichnet sich durch ein großes<br />

Themenspektrum aus – von Religion und Politik bis<br />

hin zu Starkult, Werbung, Straßen- und Städtebau.«<br />

Lamm Gottes an. Die Bildfolge lässt sich unschwer entziffern<br />

als kritischen Kommentar zum Klonen von Lebewesen.<br />

<strong>Bayrle</strong>s Werk zeichnet sich durch ein großes Themenspektrum<br />

aus – von Religion und Politik bis hin zu Starkult,<br />

Werbung, Straßen- und Städtebau. Und einige<br />

Themenschwerpunkte wie das No-Name-Gesicht (z.B.<br />

Telefonbau-Normalzeit,<br />

1970, Abb. 4) oder Porträts<br />

bekannter Persönlichkeiten<br />

(z.B. Willy Brandt, 1999,<br />

O.J. Simpson, 1994), die<br />

Stadt oder das Auto durchziehen<br />

sein Oeuvre bis<br />

heute, wobei Stadt und Verkehr zu Hauptmotiven in<br />

jüngster Zeit geworden sind.<br />

Städte, Strassen<br />

Statt der Massenproduktion immer gleicher Bilder für<br />

eine Arbeit ging <strong>Bayrle</strong> dazu über, Module zu schaffen,<br />

die das Thema Stadt – die Anonymität in der Großstadt,<br />

die Stadt als Container für Masse und Verkehr – umkreisen.<br />

Er füllt die Bildfläche mit Häusern, Wohnblocks,<br />

Eisenbahnschienen und Autobahnen nach unterschiedlichen<br />

Rastern, zuweilen folgt er dem Parkettmodell (z.B.<br />

Stadt (Parkett), 1975). Seit 1976 entstanden so die Module<br />

Autobahn und Bahn, Eisenbahnwagen, Parkplatz, Suburb,<br />

Hochhäuser, Fußgänger. Die Module, die <strong>Bayrle</strong> aus<br />

Pappe, Spielzeug und gefundenen Teilen montiert, sind<br />

isometrisch gebaut und können daher einfach zusammenmontiert<br />

werden. Parallel dazu entstand eine Serie<br />

von Köpfen, die überwuchert sind mit Häusern und Verkehrswegen<br />

(z.B. Rocco kommt in die Stadt, 1976). Man<br />

könnte an Arcimboldo denken und seine Gesichter aus<br />

Früchten. Einen besonderen Schwerpunkt im Werk bildet<br />

das Modul Autobahn, das bereits seit 1979 nachweisbar<br />

ist. 11 Fein säuberlich schneidet <strong>Bayrle</strong> aus beigebrauner<br />

Pappe Autobahnen aus, malt weisse Fahrbahnmarkierungen<br />

auf oder stanzt Schlitze aus, beklebt die Strassen<br />

mit farbigen Matchbox-Autos und flechtet die Autobahnstreifen<br />

ineinander. 12<br />

Zur Vorbereitung seines ersten Films „Auto“,1980, baute<br />

er Straßen-Modelle, die Währungszeichen darstellen, wie<br />

DM und Yen (alle 1979). Auch hier sind Über- und Unterlagerungen<br />

vorhanden. Die Autos fahren im rasenden Ver-


kehr über die verschiedenen räumlichen Ebenen, die das<br />

Währungszeichen vorgibt. 1988/89 entsteht der zweite<br />

Film, der das Autofahren, den rasenden Verkehr und das<br />

zischend laute Geräusch vorbeifahrender Autos in einen<br />

Kopf transferiert. Autobahnkopf heißt dieser, mit Stefan<br />

Seibert entwickelte Film. Der in elf Zonen untergliederte<br />

Kopf ist eine mühsam per Hand entwickelte Montage aus<br />

Zeichnungen, Fotos, Filmsequenzen, Sound, die zuvor<br />

in Skripten festgelegt wurden. Stephanie Schreer interpretiert<br />

den Film: „Der Kopf ist nur noch Symptom der<br />

Umwälzungsprozesse, aus denen er besteht. Dieser Film<br />

weist über die konventionelle Vorstellung von Maschine<br />

hinaus. Er lässt Assoziationen vom ‚organischen Funktionieren‘<br />

von Körpern zu. Das bis dato technisch betonte,<br />

‚dialektische Verhältnis des Einzelnen, aus dem das<br />

Ganze besteht‘, wird hier ins Energetische erweitert. Im<br />

ständigen Umwälzungsprozess der Bilder-Loops wird die<br />

Energie, die die Massen formt, bildet und wieder auflöst,<br />

in den Vordergrund geschoben. Es verliert sich die festgelegte<br />

Hierarchie der früheren Grafiken völlig, indem<br />

nicht mehr festzustellen ist, was das Ganze und was das<br />

Einzelne ist.“ 13<br />

Kreuz, Körper<br />

Aus diesen ersten Arbeiten mit dem Thema Auto, Strasse,<br />

Verkehr, entwickelt <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> in der Folgezeit<br />

weitere Arbeiten in zahlreichen Varianten. Spektakulär<br />

war die Aufhängung eines riesigen Transparentes<br />

am Brandenburger Tor in Berlin 2002. Der Künstler hat<br />

sein Modell, ein Geflecht aus horizontalen und vertikalen<br />

Autobahnen mit Autos fotografiert und flächendeckend<br />

auf das Transparent gedruckt. Aus solchen Autobahngeflechten<br />

entwickelte <strong>Bayrle</strong> 2005 mit Siebdruck bedruckte<br />

Pappgeflechte, die auf Holzraster aufgezogen sind und<br />

chinesische Schriftzeichen bilden. Ein Jahr später entstand<br />

das aufregende Video Autobahnkreuz (2006/07, mit<br />

Daniel Kohl). Hier wird ein Christusleib am Kreuz Container<br />

für zahlreiche polygonale, prismaartige Formen,<br />

in denen Autobahnen stark perspektivisch verkürzte<br />

Dreiecke bilden. Auf den Bahnen rasen Autos mit lautem<br />

Getöse in verschiedenen Sequenzen im ganzen Körper<br />

auf und ab. Mal scheint eine Kamera das Geschehen zu<br />

beobachten, mal erlebt sich der Betrachter mittendrin.<br />

Vor allem, wenn die weißen Autos vom Heiligenschein bis<br />

in die Füße rasen, blitzt der ohnehin schon geschunde-<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

ne Körper wie ein erleuchteter Astralleib. In jüngster Zeit<br />

verknüpft der Künstler die Idee des Filmstreifens, des<br />

sich wiederholenden Loops, mit der Autobahn und formt<br />

Endlosschleifen von Pappautobahnen in regelmäßigen,<br />

geordneten Formen. Für <strong>Bayrle</strong> sind Autobahnen wie<br />

Fließbänder: Symbole des Fort- und Rückschritts. Bisheriger<br />

Höhepunkt ist die im Oktober 2008 im Museum<br />

Ludwig ausgestellte, vier Meter hohe Skulptur Conveyor<br />

Belt (Abb. 12) im Zentrum der Ausstellung. Sie mag hier<br />

stellvertretend für das Leben stehen, für die Lebensbahn,<br />

die eher in Loops verläuft, durch zahlreiche Kurven, ups<br />

and downs. Die Arbeit kann auch als Kritik am modernistischen<br />

Fortschrittsdenken verstanden werden kann, der<br />

immerzu linear auf ein Ziel zusteuern muss.<br />

Der Loop hat bei <strong>Bayrle</strong> nicht nur eine filmische Dimension.<br />

Der Künstler nimmt zugleich Bezug auf seine Erfahrungen<br />

als Weber, als er die monotonen, stets sich wiederholenden<br />

Maschinengeräusche der Webmaschinen<br />

wie ein Rosenkranzbeten empfand, ein Gemurmel, das<br />

sich unendlich wiederholt. 14 Nun überträgt er die stete<br />

Wiederholung und Unendlichkeitsschleife auf die Autobahn.<br />

Gebete kann man wiederholen, wie sich auch historische<br />

Ereignisse zu wiederholen scheinen – das Leben<br />

eines Einzelnen wiederholt sich nicht.<br />

Vorbilder, Einflüsse<br />

Wenn <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> nach seinen Vorbildern in der<br />

Kunstgeschichte gefragt wird, nennt er einige Namen,<br />

betont aber zugleich, dass auch andere Einflüsse wie<br />

Werbung, Mode, Erlebnisse prägend waren. Sicher lässt<br />

sich das Werk zwischen der Pop-Art und der Minimal<br />

Art (im Hinblick auf Reduktion, Industrieproduktion und<br />

Serie) verorten. Die 3-D-Optik und kinetischen Effekte<br />

deuten auf Vasarely – z.B., wenn eine Kugel aus Quadratmustern<br />

sich optisch aus der Fläche wölbt. Bereits<br />

1965, also vor den 3-D-Effekten in der Grafik, hat <strong>Bayrle</strong><br />

ein Porträt vor einer Vasarely-Arbeit gemalt (Vasarely,<br />

1965) Auch sind gewisse Nähen zur Op-Art von Bridget<br />

Riley zu sehen oder zu Chuck Close´ Porträts, der mithilfe<br />

eines Rasters die Fotovorlage in zahlreiche kleine Einzelbilder<br />

zerlegt und dieses auf die Leinwand überträgt.<br />

<strong>Bayrle</strong> selbst zählt seine Vorbilder auf: „Eine merkwürdige<br />

Mischung ist das. Ich denke, sie ist nicht besonders<br />

repräsentativ. Da gehört Escher dazu oder auch Arcimboldo,<br />

Brueghel, James Ensor, Muster, Tischdecken,<br />

7


Tapeten, Vasarely, Lichtenstein, bis zu Peter Roehr. Es<br />

geht darum, ein persönliches Gewebe herzustellen, in<br />

dem Strom fließt.“ 15 Und in einem anderen Interview<br />

verrät er: „Es kommt darauf an, dass man in allem Teile<br />

sieht, die sich mit dem eigenen Zeug zu etwas Neuem<br />

vermengen, zusammensetzen lassen. Und man kann<br />

dann halt mal dieses oder jenes gebrauchen. (…) Man<br />

holt sich eben Teile, die man gerade braucht. Wenn so<br />

ein Teil nötig war, ging ich ins Städel, wie in einen Werkzeugladen.“<br />

16<br />

Da <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> auch nach seiner Emeritierung mit<br />

der Zeit, mit der jungen Generation und mit den neuen<br />

Techniken geht, darf man immer gespannt sein auf seine<br />

neuen Werke.<br />

Ulrike Lehmann<br />

Geboren 1960 in Krefeld, 1987 Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

(Führungsdienst) auf der Documenta 8, Kassel;<br />

1987-1989 Lehraufträge für Kunst und Design an der HbK<br />

Braunschweig und an der UGHS Essen für Museumspädagogik;<br />

1989 – 1991 Ausstellungsleiterin an der Kunsthalle<br />

Bremen; 1991 – 1994 Promotion über Robert Mangold;<br />

1994 – 1995 Kustodin und wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am ZKM - Museum für Gegenwartskunst; Karlsruhe; 1997<br />

Leiterin des Kunstvereins Konstanz; 1998 - 99 Wiss. Mitarbeiterin der Video-<br />

und Fotoabteilung des Museums Ludwig, Köln; 2002- 9/2007 Ausstellungskuratorin<br />

am Wilhelm-Hack-Museum und der städt. Rudolf-Scharpf-Galerie,<br />

Ludwigshafen.<br />

8<br />

Anmerkungen<br />

1 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> (TB) in Ausst.kat. „<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, 40 Jahre<br />

Chinese Rock’n Roll“, Museum für Moderne Kunst (MMK),<br />

Frankfurt, 2006.<br />

2 TB im Interview mit Marius Babias, Kunstforum International,<br />

Band 148, Dez. 1999, S. 237.<br />

3 TB in: Ausst.kat. MMK, ebenda, 2006<br />

4 TB, Ausst.kat. „<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>“, Städel Frankfurt, 2002, S.<br />

31.<br />

5 Siehe <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>: „In my opinion an Academy is like a<br />

railway station – where wagons are put together with various<br />

trains and so on…“, in: Ausst.Kat. <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, La<br />

vache qui rit, FRAC Limousin, 2007. o.S.und TB in Kunstforum,<br />

ebenda, S. 246.<br />

6 TB in: Interview mit Yannick Miloux, Kat FRAC, ebenda, o.S.<br />

Vgl. auch „Ich hatte damals keine künstlerische Theorie<br />

und arbeitete sehr intuitiv. Bei Textilgeweben interessierte<br />

mich das Verhältnis vom einzelnen Faden zum Gesamtstoff.<br />

Den Einzelfaden interpretierte ich als Individuum, das allein<br />

relativ schwach ist. Die Summe aller verwebten Fäden aber<br />

ergab den Stoff, ein Kollektiv, das stark und reißfest war.“,<br />

TB in: Kat. MMK, 2006, S.33 und „Massen von `individuellen<br />

Fäden´ wurden in solchen Momenten zu einem wahrhaft<br />

`kollektiven Stoff´.“, TB in: Ausst.kat. MMK, 2006, S.232.<br />

7 Vgl.TB: „Mir ging es nicht um die Thematisierung ideologischer<br />

Aspekte, sondern wesentlich um eine überzeugende,<br />

stoffliche Umsetzung dieser Themen.“, Kat. MMK,<br />

2006, S. 33.<br />

8 Werner Schmalenbach, 1977, in: Ausst.kat. „<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>,<br />

Druckgraphik 1960-1983“, Städtische Galerie Wolfsburg,<br />

1983.<br />

9 Peter Roehr, zit. nach www.medienkunstnetz.de/kuenstler/<br />

roehr/biografie<br />

10 „Akkumulation (lat. accumulo: anhäufen) ist eine 1960 von<br />

Arman geprägte Bezeichnung für eine Gestaltungsform der<br />

Objektkunst, bei der eine Menge gleichartiger Gebrauchsgegenstände<br />

zu einem Arrangement angehäuft und in Glaskästen<br />

oder Plexiglashüllen gesammelt werden, um diesen<br />

verbrauchten Zivilisationsgegenständen neue ästhetische<br />

Eigenschaften zu verleihen. In solchen Akkumulationen soll<br />

deutlich gemacht werden, dass gleiche Gegenstände, die<br />

den gleichen Funktionscharakter haben, in ihrer äußeren<br />

Erscheinung nicht gleich sind, sondern individuelle Eigenschaftswerte<br />

besitzen, die erst in der Anhäufung der gleichen<br />

Dinge sichtbar werden.“ Zit. nach: http://de.wikipedia.<br />

org/wiki/Akkumulation_(Kunst)<br />

11 Zu den Stadtbildern und Autobahnbildern siehe den Aufsatz<br />

von Stephanie Schreer: „<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> …. Lineare Paradoxa<br />

im Kleinen und Großen“, in: Ausst.kat. „<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>“,<br />

Museum für Moderne Kunst, Frankfurt, 1994, o.S.<br />

12 TB: „Diese (Webe-)Bindungen waren für mich schon damals<br />

Straßenkreuzungen. Jede Überschneidung oder Unterschneidung<br />

war Teil eines riesigen Flechtgewebes. Das zu<br />

assoziieren, war kein großes Kunststück. Man konnte sich<br />

Leitungssysteme vorstellen, Telefon- oder Straßensysteme.“,<br />

in: Kunstforum, ebenda, S. 241.<br />

13 Stephanie Schreer, ebenda.<br />

14 Vgl. TB, in: Kunstforum, ebenda, S. 241.<br />

15 TB, im Interview mit Hans Ulrich Obrist und Daniel Birnbaum,<br />

in: Ausst.kat. „DC: <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> und Bodys Isek<br />

Kingelez“, Museum Ludwig, Köln, 2001, S. 21.<br />

16 TB, in Ausst.kat. MMK, 2006, S. 21 u. 22.<br />

Fotohinweis<br />

Abb. 4, 5, 8 Wolfgang Günzel<br />

Abb. 6, 11, 12, 13, 15 Axel Schneider<br />

Abb. 9, 14 Jens Ziehe<br />

7 Die 100 Grossen, 1971<br />

Acryl auf Leinwand<br />

140 x 110 cm<br />

Sammlung Museum Ludwig Köln


7<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

9


„Ich bin nicht positivistisch, im Gegenteil sitzt der Zweifel<br />

ständig bei mir am Tisch. Es hat lange gedauert,<br />

bis ich etwas mit dem PC gemacht habe. Z. B. wollte<br />

ich eine 3-D-Wirkung haben, ohne einen Wire Frame<br />

konstruieren zu müssen. Ich fragte mich, wie kannst du<br />

ein Gesicht lebendig halten? Tote Gegenstände werden<br />

dauernd bewegt. Mühsam wird ihnen ein Lächeln abgekrampft.<br />

Da kam Kobe Matthys mit seinem Programm<br />

zu Hilfe, und ich sah die Möglichkeit, 60 Jumbo Jets im<br />

Ohr einer Ansagerin zu bewegen. Man muß warten können,<br />

bis die richtige Möglichkeit kommt. Meine Filme<br />

vorher waren handgemacht, aber nicht aus Nostalgie,<br />

sondern weil ich nicht wußte, wie ich sie anders hätte<br />

machen können. Jeder Holzschnitt ist für mich in Ordnung,<br />

wenn er stimmt. Bestimmte Dinge sind nur in<br />

einem bestimmten Medium auszudrücken. Allerdings<br />

glaube ich, daß es ohne Rechner nicht mehr geht, die<br />

liquiden Massen, die überall herumgeschoben werden,<br />

zu bearbeiten. (…) Ich akzeptiere jedes Medium. Auch<br />

eine Frottage ist gut, wenn ihr Einsatz stimmt. In der<br />

Kunst sehe ich alle Medien gleichberechtigt nebeneinander,<br />

obwohl die Neuen Medien prozentual rapide<br />

wachsen. Tausende Sender müssen gefüttert werden.<br />

Künstler sollten sich damit auseinandersetzen.“<br />

10<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> im Gespräch mit Marius Babias<br />

(Kunstforum International, Band 148, 1999)<br />

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München 2008<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn, 2008<br />

ISSN 0934-1730


[<br />

Biografie<br />

1937 geboren in Berlin<br />

lebt und arbeitet in Frankfurt a. M.<br />

[<br />

Ausstellungen<br />

Einzelausstellungen<br />

1963 Darmstadt, Galerie Bergsträsser<br />

1964 Göttingen, Städt. Museum<br />

1965 München, Galerie Buchholz<br />

1968 Köln, Art Intermedia<br />

Mailand, Galleria Apollinaire<br />

1971 Rom, Studio S<br />

1972 Paris, La Pochade<br />

Houston, Kiko Galleries<br />

1977 Tokio, WAKO<br />

1980 San Francisco, Goethe-Institut<br />

Palo Alto, Stanford University<br />

1983 Wolfsburg, Städt. Galerie<br />

1984 Dortmund, Museum am Ostwall<br />

1986 Wolfsburg, Auto Museum<br />

1987 Frankfurt a. M., Kunstverein<br />

1988 Innsbruck, Kunsthalle<br />

1989 Freiburg, Kunstverein<br />

Tokio, Seed Hall<br />

1990 Frankfurt a. M., Portikus<br />

1994 Frankfurt a. M., Portikus<br />

1995 Frankfurt a. M., Galerie Meyer-Ellinger<br />

1996 St. Gallen, Kunsthalle<br />

1997 Koriyama, City Art Museum<br />

Peking, Academy of Art & Design<br />

Frankfurt a. M., Museum Moderner Kunst<br />

1998 Frankfurt a. M., Galerie Meyer-Ellinger<br />

Dolly Animation, Galerie Francesca Pia, Bern<br />

2000 Wien, Museum in Progress<br />

Berlin, Galerie Barbara Weiss<br />

2001 Innsbruck, Galerie Johann Widauer<br />

Frankfurt a. M., Galerie Meyer-Ellinger<br />

Kitakyushu, CCA<br />

2002 Graz, Kunstverein<br />

Frankfurt a. M., Städelsches Kunstinstitut<br />

2003 Berlin, Galerie Barbara Weiss<br />

Wien, Staatsoper<br />

2004 Oldenburg, Kunstverein<br />

2005 London, Cubitt Gallery<br />

2006 Frankfurt a. M., Museum für Moderne Kunst<br />

New York, Gavin Brown Enterprises<br />

2007 Berlin, Galerie Barbara Weiss (mit Monika<br />

Baer)<br />

Limoges, FRAC Limousin<br />

Oslo, Office for Contemporary Art<br />

Innsbruck, Galerie Johann Widauer<br />

2008 Köln, Museum Ludwig<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>/Andreas Slominski,<br />

Brüssel, Dependance<br />

Brüssel, Etablissement d’en face (mit Gerald<br />

Domenig)<br />

Wiener, Arbeiterkammer, Wien<br />

Zürich, Galerie Francesca Pia<br />

Istanbul, Dirimart<br />

2009 Barcelona, Museu d’Art Contemporani<br />

Gruppenausstellungen<br />

1963 Baden-Baden, Kunsthalle, Schrift und Bild<br />

(Wanderusst.)<br />

1964 Kassel, documenta 3<br />

1965 London, Institute of Contemporary Arts,<br />

Between poetry and painting<br />

1966 Wiesbaden, Museum Wiesbaden, EXTRA<br />

1967 Frankfurt a. M., Studio Galerie, Serielle<br />

Formationen<br />

1968 Bradford, British International Print<br />

Biennale<br />

Köln, Art Intermedia, Kunst-Stoffe<br />

1969 Duisburg, Lehmbruck-Museum, Industrie<br />

und Technik in der deutschen Malerei<br />

1970 Göttingen, Kunstverein, Konzepte einer<br />

neuen Kunst<br />

Dortmund, Museum am Ostwall, Sammlung<br />

Feelisch<br />

Karlsruhe, Badischer Kunstverein, Kunst<br />

und Politik<br />

1971 Nürnberg, Kunsthalle, Graphik der Welt<br />

London, Oxford Gallery, Contemporary<br />

Graphic<br />

Frankfurt a. M., Kunstverein, Kunst und<br />

Politik<br />

1975 Recklinghausen, Kunsthalle, Der Einzelne<br />

und die Masse<br />

1977 Kassel, documenta 6<br />

1983 Washington D.C., Hirshhorn Museum, Utopian<br />

Visions in Modern Art<br />

1984 Wien, Museum des 20. Jahrhunderts, Orwell<br />

1985 Stockholm, Gummersons, Deutsche Graphiker<br />

1989 Frankfurt a. M., Portikus, On Kawara –<br />

Wieder und Wieder<br />

Linz, Ars Electronica<br />

1993 Hamburg, Kunstverein, Neue Kunst in Hamburg<br />

Linz, Ars Electronica<br />

München, Künstlerwerkstatt Lothringer<br />

Straße, Compkuenstlerg<br />

1995 Sidney, Sidney Gallery, Elastic Lights<br />

Linz, Prix Ars Electronica<br />

1996 Berlin, Galerie Klosterfelde, Grafik<br />

Paris, Ecole de Beaux Arts, L'Art de Plastique<br />

1997 Antwerpen, de Singel, Urban Space<br />

Bregenz, Museum in Progress, KünstlerInnen<br />

1998 Friburg, Centre Contemporaine, Technoculture<br />

FRI ART<br />

Bregenz, Kunsthaus, Life Style<br />

Genf, Centre pour l'image Contemporaine,<br />

Anticipation<br />

Odense, Kunsthallen Brandts Klaedefabrik,<br />

Massornament<br />

Berlin, Shift, ... mit Studenten<br />

Berlin, Deutsches Historisches Museum,<br />

Kronprinzenpalais, Die Macht des Alters<br />

1999 Köln, Museum Ludwig, Serien/Konzepte in<br />

Foto/Video<br />

2000 Berlin, Guardini Stiftung e.V. im Haus der<br />

Kulturen der Welt, Floating Cities<br />

Köln, Kunstverein, out of space<br />

2001 Frankfurt a. M., Schirn Kunsthalle, Frankfurter<br />

Kreuz<br />

Köln, Museum Ludwig, DC: <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>/<br />

Bodys Isek Kingelez<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

2002 Karlsruhe, Städt. Galerie, Europaweit<br />

– Kunst der 60er Jahre<br />

2003 Bern, Galerie Francesca Pia, <strong>Bayrle</strong>, Greenfort,<br />

Zybach<br />

Frankfurt a. M., Kunstverein, Nation<br />

Venedig, L. Biennale di Venezia<br />

Berlin, Martin-Gropius Bau, Berlin-Moskau/<br />

Moskau-Berlin 1950-2000 (Wanderausst.)<br />

Berlin, Klosterfelde, Klosterfelde Invite #8<br />

2004 Duisburg, Wilhelm Lehmbruck Museum,<br />

Pop Cars. Amerika-Europa<br />

Fellbach, 9. Triennale Kleinplastik<br />

Köln, Kunstverein, Deutschland sucht<br />

London, Flaca, Grey Goo<br />

Wellington, Dowse-Museum, Cupcup and the<br />

happy Medium<br />

München, Haus der Kunst, Utopia Station<br />

2005 Kassel, Fridericianum, Archive in motion,<br />

50 years Documenta<br />

Bordeaux, Galerie Ilka Bree, Automobilisé<br />

Berlin, Institute for Contemporary Art, Zur<br />

Vorstellung des Terrors<br />

Frankfurt a. M., Schirn Kunsthalle, Summer<br />

in love<br />

2006 Stuttgart, Kunstmuseum, Piktogramme<br />

Santa Monica, Museum of Art, Dark Places<br />

Frankfurt a. M., Schirn Kunsthalle, Summer<br />

in Love<br />

Karlsruhe, ZKM, Informal City<br />

Berlin, KW Institute for Contemporary Art,<br />

4. Berlin Biennale für zeitgenössische<br />

Kunst: Of Mice and Men<br />

Gwangju, 6th Gwangju Biennale<br />

Karlsruhe, ZKM, totalstadt.beijing case<br />

Thun, Kunstmuseum, Choosing My Religion<br />

Zürich, Kunsthaus, The Expanded Eye<br />

2007 Kitakyushu, Kitakyushu Biennial ’07<br />

Tbilisi, Tbilisi 4: Everyday is Saturday<br />

Rotterdam, Witte de With, Body Politicx<br />

Kraichtal, Ursula Stiftung, Small Is Beautiful<br />

Peking, PKM Gallery, Imagery Play<br />

Frankfurt a. M., Museum für Moderne Kunst,<br />

Das Kapital-Blue Chips und Masterpieces<br />

Köln, Museum Ludwig, What does the jellyfish<br />

want?<br />

Frankfurt a. M., Kunstverein, Whenever It<br />

Starts It Is the Right Time<br />

London, Tate Modern, Screening of Sunbeam,<br />

Autobahnkopf, Select: A Night with<br />

Rosalind Nashashibi<br />

Peking, PKM Gallery, Imagery Play<br />

2008 Oslo, Office for Contemporary Art, What Ever<br />

Happened to Sex in Scandinavia<br />

Sydney, Biennale of Sydney<br />

Brüssel, Brüssel Bienniale<br />

Reykjavik, Listasafn Reykjavíkur Hafnarhús,<br />

Experiment Marathon Reykjavík<br />

Paris, Air de Paris, Stéphane Dafflon/<strong>Thomas</strong><br />

<strong>Bayrle</strong><br />

Codroipo, Villa Manin Centro d’arte contemporanea,<br />

God and Goods<br />

Rüsselsheim, Opelvillen, Tempo, Tempo!<br />

Zürich, Kunsthaus, Europop<br />

11


<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

[<br />

12<br />

Bibliografie<br />

1963 A, das geht ran, mit Bazon Brock, Bad Homburg<br />

Druck, Kat. Galerie Bergsträsser, Darmstadt<br />

Bloom Zeitung, Kat. Galerie Löhr, Frankfurt<br />

a. M.<br />

weiss wie weiss, Bad Homburg<br />

Hören und Sehen, Stierstadt<br />

1964 Artmann Brief, mit H. C. Artmann, Bad Homburg<br />

1965 Hosianna, mit Horst Jandl, Bad Homburg<br />

1969 Seide, A., Egoist 16, Frankfurt a. M.<br />

1970 Feuer im Weizen, Frankfurt a. M.<br />

1971 My Journey, Den Haag<br />

1976 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>. Zeichnungen, Kat. Galerie<br />

Herbert Meyer-Ellinger, Frankfurt a. M.<br />

1977 24 Postcards, Kat. UNAC, Tokio<br />

1980 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, in: Frankfurter Rundschau,<br />

15. 11.<br />

1981 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>: Rasterfahndung, Frankfurt<br />

a. M.<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, in: Frankfurter Rundschau,<br />

21. 2.<br />

1983 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>: Druckgrafik 1960–83, Kat.<br />

Städt. Galerie, Wolfsburg<br />

1984 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, Kat. Museum am Ostwall,<br />

Dortmund<br />

1985 Dahrendorf, R., Das Grosse ist gross nicht<br />

und das kleine nicht klein, in: Die Zeit, 5<br />

1987 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> 1967 und 1987, Kat. Frankfurter<br />

Kunstverein<br />

1989 Seed Hall + Cities Accumulations and Eros,<br />

Tokio<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>: Pinsel durchgespielt..., Kat.<br />

Kunstverein Freiburg<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> 1982-88, Kat. Seed Hall,<br />

Tokio<br />

1990 Autobahn-Kopf 1988-89, Kat. Portikus,<br />

Frankfurt a. M.<br />

1992 <strong>Bayrle</strong> Big Book, Köln<br />

1994 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, Kat. Museum für Moderne<br />

Kunst, Frankfurt a. M.<br />

1995 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>. Film, Video, Materialien,<br />

Kat. Portikus, Frankfurt a. M.<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>. Grafik 1967–1972/ animierte<br />

Grafik 1979-1994, Köln<br />

1996 GRID, Kat. Tohoku University Yamagata,<br />

Kunsthalle St. Gallen<br />

1997 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> Works 1967–1995, Kat.<br />

Academy of Art & Design, Peking<br />

Beaucamp, E., Die Zivilisationsfalle, in: FAZ,<br />

7. 11.<br />

1998 Insert Parkett<br />

1999 Babias, M., Die Maschine hat mich total high<br />

gemacht, in: Kunstforum International, 148<br />

2001 LAYOUT, Köln<br />

Jongbloed, M., <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, Museum<br />

unserer Wünsche, Köln<br />

Jongbloed, M. (Hrsg.), <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, Body<br />

Isek Kingelez, Köln<br />

Kölle, B., <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, Frankfurter Kreuz.<br />

Transformationen des Alltäglichen in der<br />

zeitgenössischen Kunst. Kat. Galerie Meyer-<br />

Ellinger, Frankfurt a. M.<br />

Birnbaum, D., Obrist, H.-U., Everything is<br />

flat, in: nu:, III, 6/01<br />

Sauerländer, W., Die Neuordnung der Welt,<br />

in: Süddeutsche Zeitung, 16. 11.<br />

Roos, R., Museum Ludwig unter Strom, in:<br />

Kölner Stadtanzeiger, 10. 11.<br />

Bode, U., Wo das Wünschen helfen soll, in:<br />

Die Zeit, 46<br />

Buhr, E., Neue und alte Helden, in: Frankfurter<br />

Rundschau, 3. 11.<br />

Vielhaber, C., Parade der Wunschkandidaten,<br />

in: Handelsblatt, 2./3. 11.<br />

Wagner, T., Möchten Azaleen wiederkäuen?,<br />

in: FAZ, 2. 11.<br />

Kunst veröffentlichen. Isa GenzKen,<br />

Wolfgang Tillmanns, Bodys Isek Kingelez,<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, in: Stadtrevue, 11<br />

Babias, M., Von der Superform zum Bildcontainer,<br />

in: Kunstforum International, 155<br />

Babias, M., Ich war dabei, als...Interviews<br />

1990 -2000, in: Revolver<br />

2002 Wagner, T., Masse Bild, Kat. Städelsches<br />

Kunstinstitut, Frankfurt a. M.<br />

New York Times Layout, Edition Artelier,<br />

Graz (Portfolio)<br />

Helvetica 12pt..., CCA, Kitakyushu<br />

Außen an dem Tore, in: Art, 11<br />

Hierholzer, M., Und endlos lacht die blaue<br />

Kuh der Käsefirma, in: Frankfurter Allgemeine<br />

Sonntagszeitung, 20. 10.<br />

›Ich bin riesig und winzig zugleich‹, in:<br />

Frankfurter Rundschau, 18. 10.<br />

Birnbaum, D., With a spate of recent exhibitions<br />

and the showcasing, in: Artforum<br />

International, Sommer<br />

Nemeczek, A., Grandioser Neustart mit Pop<br />

und Picasso, in: Art, 1<br />

Frangenberg, F., AC/DC: Neue Projekträume<br />

im Museum Ludwig, in: Kunstforum International,<br />

158<br />

Heiser, J., <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>. Kunstverein Graz,<br />

in: Frieze, Sep.<br />

2003 Berlin-Moskau/Moskau-Berlin 1950–2000,<br />

Kat. Martin-Gropius Bau, Berlin<br />

Boogie Woogie Wonderland, Kat. Akiyoshidai<br />

International Art Village, Yamaguchi<br />

Ruthe, I., Mobilität mit Verstopfung, in: Berliner<br />

Zeitung, 18. 6.<br />

Schlegel, A., Der Autobahn-Mäander, in: Der<br />

Tagesspiegel, 14. 6.<br />

Müller, U., <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>. Galerie Barbara<br />

Weiss, in: Zitty, 13<br />

Preuss, R., Kopfschmerz auf vier Rädern, in:<br />

Ticket, 22<br />

Buhr, E., Masse und Maggi. <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

im Städel, Frankfurt/Main, in: Text zur<br />

Kunst, 49, März<br />

2004 Volz, J. (Hrsg.), Turbulenz. Portikus Projekte.<br />

2001–2004, Frankfurt a. M.<br />

2005 Sars Formation, Kat. Basel Art Fair, Basel<br />

Joan Müller, V., Deutschland Sucht, Kat.<br />

Kölnischer Kunstverein<br />

50 Jahre/years documenta 1955–2005, Kat.<br />

Kunsthalle Fridericianum, Kassel<br />

Schmidt, P. (Hrsg.), Patterns. Muster in<br />

Design, Kunst und Architektur, Heidel-berg<br />

2006 Piktogramme – die Einsamkeit der Zeichen,<br />

Kat. Kunstmuseum, Stuttgart<br />

Jansen, G., Totalstadt.beijing case. – Highspeed<br />

Urbanisierung in China, Kat. ZKM,<br />

Karlsruhe<br />

Fever Variations – Gwangju Biennale 2006,<br />

Kat. Gwangju<br />

Birnbaum, D., Kittelmann, U., Obrist H.-U.<br />

(Hrsg.), <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>. 40 Years of Chinese<br />

Rock'n'Roll, Kat. Museum für Moderne<br />

Kunst, Frankfurt a. M.<br />

Wagner, T., <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>. Von Kühen und<br />

Menschen, Maggi und Magie, Freihändig.<br />

Wahrnehmungen der Kunst, Ostfildern<br />

Schuppli M. (Hrsg.), Choosing My Religion,<br />

Kat. Kunstmuseum, Thun<br />

Summer of Love, Kat. Schirn Kunsthalle,<br />

Frankfurt a. M.<br />

The Expanded Eye, Kat. Kunsthaus, Zürich<br />

Von Mäusen und Menschen, Kat. 4. Berlin<br />

Biennale für zeitgenössische Kunst<br />

Jetzer, G. (Hrsg.), 20 Jahre Kunsthalle<br />

St. Gallen 1985–2005, Zürich<br />

Dark Places, Kat. Museum of Art, Santa<br />

Monica<br />

2007 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, Kat. FRAC Limousin,<br />

Limoges<br />

Whenever It Starts It Is Right Time, Kat.<br />

Frankfurter Kunstverein<br />

Das Kapital-Blue Chips und Masterpieces,<br />

Kat. Museum für Moderne Kunst, Frankfurt<br />

a. M.<br />

Schmid, K., Der Rasterfahnder, in: Kunstzeitung,<br />

Dez.<br />

Weiermair, P. (Hrsg.), Small Is Beautiful,<br />

Kat. Ursula Stiftung, Kraichtal<br />

Rottmann, A., Monika Baer/<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>,<br />

in: Artforum International, Nov.<br />

Wagner, T., Das Individuelle geht nie unter,<br />

in: FAZ, 7. 1.<br />

Heiser, J., Chinesischer Rock'n'Roll, in:<br />

Süddeutsche Zeitung, 7. 11.<br />

Crüwell, K., Einfach das verständliche<br />

Bedürfnis, großartige Kunst zu kaufen, in:<br />

FAZ, 6. 7.<br />

Monika Baer, <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, in: Monopol, 6<br />

2008 <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, Kat. Dirimart, Istanbul<br />

Revolutions – Forms That Turn, Kat. Biennale<br />

of Sydney, Kat. Sydney<br />

God & Goods, Kat. Villa Manin Centro d'Arte<br />

Contemporanea, Codroipo<br />

Q & A with <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, in: RES Art<br />

World, 2, Mai<br />

Lehmann, U., <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>, in: Künstler.<br />

Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst,<br />

Ausgabe 84, München


1<br />

1 Tassentasse, 1969/96<br />

Kunststoff, Plexiglas<br />

ca. 34 cm Ø<br />

Museum für Moderne Kunst Frankfurt<br />

2 Autobahnkreuz, 2007/08<br />

Filmstill, 1-Kanal-Video, 24:00 Min.<br />

Loop. Farbe, Ton<br />

Kunstmuseum Stuttgart<br />

Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin<br />

Cover <strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong> in seiner Ausstellung „Looping”,<br />

Museum Ludwig Köln, 2008; Foto: Thilo Schmülgen<br />

2


3 a 3 b<br />

4<br />

11<br />

5


6<br />

3 Warum rasieren wir uns so gern (I + II),1966<br />

a + b Öl auf Holzkonstruktion, Elektromotor<br />

je 155 x 134 x 43 cm<br />

Museum für Moderne Kunst Frankfurt<br />

4 Telefonbau-Normalzeit, 1970<br />

Siebdruck auf Karton<br />

89 x 70cm<br />

Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin<br />

5 Ein Pils bitte!, 1972<br />

Siebdruck auf Karton<br />

86 x 63 cm<br />

Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin<br />

6 Roter Platz, 1982/96<br />

Maggiflaschen<br />

160 x 110 x 110 cm<br />

Museum für Moderne Kunst Frankfurt


8 10<br />

9<br />

8 Roadmap (fett), 2000<br />

Schaumstoff, Pappe, Farbe, 27 Plastikautos<br />

74,5 x 78 x 15 cm<br />

Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin<br />

9 Stadt, 1976<br />

Öl und Bleistift auf Leinwand<br />

150,5 x 110 cm<br />

Städel Museum Frankfurt<br />

Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin<br />

10 Tick Tack (Swiss Cross), 1998<br />

Pappe, Farbpapiere<br />

78 x 82 cm<br />

Privatsammlung<br />

Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin<br />

11 Film Loop, 2008<br />

Filmstreifen auf Plexiglas<br />

54 x 80 x 20 cm<br />

Courtesy Air de Paris, Paris<br />

12 Conveyor Belt, 2008<br />

Holz, gefasst<br />

37,5 x 37,5 x 37,5cm<br />

Courtesy Air de Paris, Paris<br />

13 Büro, 2006<br />

Fotografie auf Pappe<br />

83 x 53 x 5cm<br />

Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin


B<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong><br />

11<br />

12<br />

13


14 Depression, 1988<br />

Belichtungen auf Barytpapier<br />

40,5 x 30,5 cm<br />

Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin<br />

B<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>


15 Installationsansicht „<strong>Thomas</strong> <strong>Bayrle</strong>. Looping“<br />

Museum Ludwig Köln, 2008

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