Festschrift - Evangelisch-methodistische Kirche in Graz
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Geme<strong>in</strong>de <strong>Graz</strong> – von den Anfängen bis heute<br />
Die Geschichte der Geme<strong>in</strong>de <strong>Graz</strong> beg<strong>in</strong>nt am<br />
14. Dezember 1911. An diesem Tag trafen sich<br />
sechs Männer, um den „Christlichen Jüngl<strong>in</strong>gs- und<br />
Männervere<strong>in</strong>“ zu gründen. Diese Männer waren<br />
Sebastian Kraus, He<strong>in</strong>rich Baron von Bolschw<strong>in</strong>g,<br />
Emil Bartelt, Stephan Toplitsch, Josef Mörtl und H<strong>in</strong>rich<br />
Bargmann.<br />
Sebastian Kraus war der Initiator. Aus Deutschland<br />
kommend brachte er se<strong>in</strong>e Erfahrung mit der <strong>Evangelisch</strong>en<br />
Geme<strong>in</strong>schaft mit, <strong>in</strong> der er zu e<strong>in</strong>em<br />
persönlichen Glauben gefunden hatte. In <strong>Graz</strong> war<br />
er enttäuscht über die religiöse Landschaft und<br />
bat Super<strong>in</strong>tendent Melle um e<strong>in</strong>en Prediger. Die<br />
Kontakte zu H<strong>in</strong>rich Bargmann wurden schon 1910<br />
Geme<strong>in</strong>de 1924<br />
geknüpft und am 1. September 1911 traten Kraus<br />
und drei andere der Methodistenkirche bei. Es gab<br />
noch e<strong>in</strong> paar zugezogene MethodistInnen <strong>in</strong> <strong>Graz</strong>.<br />
Öffentliche Versammlungen und Gottesdienste<br />
waren allerd<strong>in</strong>gs verboten. Die damalige Gesetzgebung<br />
gab der römisch-katholischen <strong>Kirche</strong> den<br />
Vorzug und schränkte andere <strong>Kirche</strong>n und Geme<strong>in</strong>schaften<br />
e<strong>in</strong>, wenn sie nicht die staatliche Anerkennung<br />
besaßen. Auch die MethodistInnen be-<br />
kamen dies zu spüren. E<strong>in</strong>e staatliche Anerkennung<br />
war nicht <strong>in</strong> Aussicht. Der Vere<strong>in</strong> bot die Möglichkeit,<br />
sich zum Bibelstudium und zu Gottesdiensten<br />
zu treffen.<br />
H<strong>in</strong>rich Bargmann erhielt e<strong>in</strong>e Dienstzuweisung<br />
nach <strong>Graz</strong>, um e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de zu gründen. Er tat<br />
dies mit H<strong>in</strong>gabe und Erfolg. Der Vere<strong>in</strong> lud zu Vorträgen<br />
e<strong>in</strong>, etwa zum Thema „Das Dase<strong>in</strong> Gottes“<br />
oder „Die Unsterblichkeit der Seele“, „Die Funktion<br />
des menschlichen Gewissens“. Die Vorträge wurden<br />
gut besucht. Weil Christliches e<strong>in</strong>floss und die<br />
ZuhörerInnen auch <strong>in</strong> persönlichen Kontakt mit den<br />
Menschen der Geme<strong>in</strong>de kamen, wurden viele <strong>in</strong>nerlich<br />
angesprochen und schlossen sich der Geme<strong>in</strong>de<br />
an.<br />
Zwei Jahre blieb die Geme<strong>in</strong>de an ihrem ersten Ort<br />
<strong>in</strong> der Sackstraße. Dann war es notwendig, e<strong>in</strong>e<br />
größere Bleibe zu f<strong>in</strong>den. Die Neutorgasse war nur<br />
e<strong>in</strong> Übergang, denn man fand und erwarb das<br />
Haus <strong>in</strong> der Wielandgasse 10. Dort wurden im ersten<br />
Stock e<strong>in</strong> Gottesdienstraum und e<strong>in</strong>e Pastorenwohnung<br />
e<strong>in</strong>gerichtet. Am 30. Juli 1916 wurde der<br />
Gottesdienstraum feierlich e<strong>in</strong>geweiht.<br />
Bis 1913 verdoppelte sich die Zahl der Mitglieder<br />
und auch der Besuch der Gottesdienste zu den<br />
Zahlen vom Vorjahr. Und dieser Trend g<strong>in</strong>g weiter.<br />
Die Veranstaltungen waren sehr gut besucht.<br />
1920 wurde H<strong>in</strong>rich Bargmann nach Wien abberufen,<br />
um Super<strong>in</strong>tendent zu werden. Ihm folgte<br />
der junge Pastor Johann Dressler mit se<strong>in</strong>er Frau.<br />
Er konnte die Arbeit se<strong>in</strong>es Vorgängers gut weiterführen<br />
und die Geme<strong>in</strong>de wuchs zu e<strong>in</strong>er beachtlichen<br />
Größe an. 1922 wurde e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>dearbeit<br />
<strong>in</strong> Eggenberg begonnen. In der Innenstadt stieg das