wir bringen Leben hinein - Auerbergland
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Klos er S . Mang<br />
Ort der Bayerischen Landesausstellung<br />
Das Benediktinerkloster St. Mang wurde in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts als Eigenkloster<br />
der Bischöfe von Augsburg errichtet. Der Gründungsvorgang reicht jedoch zurück in die Mitte des<br />
8. Jahrhunderts auf das Wirken des Einsiedlers Magnus, der hier eine Zelle und ein Oratorium<br />
erbaut hatte.<br />
Zwischen den beiden großen geistesgeschichtlichen Bewegungen der Neuzeit, der Reformation<br />
und der Aufklärung, die beide das Mönchtum in ihren Grundlagen erschütterten und schließlich<br />
in die Säkularisation mündeten, liegt um 1700 ein Höhepunkt der Klostergeschichte von St.<br />
Mang.<br />
Die gegenreformatorische Energie fand ihren bleibenden Ausdruck im Bau des Barockklosters.<br />
Den Neid aller Kunstfreunde zu erwecken war das Bestreben des Bauherrn, des Abtes Gerhard<br />
Oberleitner und seines Konvents. So prägt moderner italienisch inspirierter Bau- und Kunststil<br />
die neue Klosteranlage.<br />
Dem in Italien ausgebildeten Architekten Johann Jakob Herkommer gelang es, aus der unregelmäßig<br />
gewachsenen mittelalterlichen Klosteranlage einen repräsentativen, symmetrisch angeordneten<br />
Baukomplex zu<br />
entwerfen.<br />
Die Umgestaltung der<br />
mittelalterlichen Basilika<br />
in eine großartige,<br />
nach venezianischen<br />
Vorbildern gestaltete<br />
Barockkirche sollte zum<br />
architektonischen Symbol<br />
der Verehrung des<br />
hl. Magnus werden.<br />
Italienische Maler<br />
wie Giovanni Antonio<br />
Pellegrini oder Francesco<br />
Bernardini erhielten<br />
Aufträge für Altarblätter und Deckenbilder. Der in der Akademie in Rom ausgebildete Franz<br />
Georg Hermann malte den Kaisersaal aus, dessen Ausstattung Andrea Maini entworfen hatte.<br />
Die Ausgestaltung des Festsaals diente auch politischem Geltungsstreben. Er symbolisierte den<br />
politischen Willen der Abtei, Reichsunmittelbarkeit zu erlangen. Im Zeitstil Kaiser Karls VI. ahmte<br />
er die architektonische Konzeption der „Curia“ nach, des Versammlungsraums der Senatoren im<br />
antiken Rom, als ein Zeichen der ungebrochenen Traditionslinie des römischen Reiches.<br />
So begegnet uns hier in St. Mang italienische Geschichte und Kunst auf Schritt und Tritt und das<br />
Klostergebäude ist das größte Exponat der Bayerischen Landesausstellung.<br />
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