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Beschäftigung gestalten – Unternehmen zeigen Verantwortung en.de

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<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong><br />

Der Wettbewerb 2007/2008<br />

Gute Arbeit för<strong>de</strong>rn.<br />

Für ein leb<strong>en</strong>swertes Land.


<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong><br />

Der Wettbewerb 2007/2008


2 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Der Wettbewerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Die Jury . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Preisträger und Nominierte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Kategorie: Aufbau und Stabilisierung von <strong>Beschäftigung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Kategorie: Erhaltung und Steigerung <strong>de</strong>r <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit . . . . . 20<br />

Kategorie: Perspektiv<strong>en</strong> für Jug<strong>en</strong>dliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Kategorie: Angebote für beson<strong>de</strong>re Zielgrupp<strong>en</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Kategorie: Neue Chanc<strong>en</strong> durch Zusamm<strong>en</strong>arbeit und Kooperation . . . 41<br />

Die Bewertungskriteri<strong>en</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Ein statistischer Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Wettbewerbshistorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 3


Vorwort<br />

Vorwort<br />

Olaf Scholz Dr. Hermann Borghorst<br />

Sehr geehrte Dam<strong>en</strong> und Herr<strong>en</strong>,<br />

<strong>de</strong>r dritte Wettbewerb „<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong>“<br />

macht <strong>de</strong>utlich, wie wandlungsfähig <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in Deutschland auf<br />

die verän<strong>de</strong>rt<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Arbeitsmarktes reagier<strong>en</strong> und mit welchem<br />

I<strong>de</strong><strong>en</strong>reichtum sie Probleme angeh<strong>en</strong>.<br />

Die Bewerbung<strong>en</strong> zu d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> beid<strong>en</strong> Wettbewerb<strong>en</strong> zeigt<strong>en</strong>, dass <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

auch in wirtschaftlich schwierig<strong>en</strong> Zeit<strong>en</strong> mit innovativ<strong>en</strong> Ansätz<strong>en</strong> und in Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />

mit <strong>de</strong>r Belegschaft die Zahl <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong> halt<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong><br />

eine Chance zum Einstieg ins Arbeitsleb<strong>en</strong> geb<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />

Beim dritt<strong>en</strong> Aufruf zum Wettbewerb hab<strong>en</strong> die Bewerbung<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> neu<strong>en</strong><br />

Schwerpunkt. Angesichts einer erfreulich kräftig<strong>en</strong> Konjunktur überrasch<strong>en</strong> die<br />

Bewerber mit nachhaltig<strong>en</strong> Ansätz<strong>en</strong>: Durch famili<strong>en</strong>freundliche Arbeitszeit<strong>en</strong>,<br />

Aus- und Weiterbildungsangebote o<strong>de</strong>r Gesundheitstrainings für die ältere Belegschaft<br />

erhalt<strong>en</strong> die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> die <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit ihrer Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeiter o<strong>de</strong>r verbessern <strong>de</strong>r<strong>en</strong> Qualifikation. Sie stell<strong>en</strong> sich damit d<strong>en</strong><br />

Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls und <strong>de</strong>m Wettbewerb um die<br />

4 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Vorwort<br />

am best<strong>en</strong> qualifiziert<strong>en</strong> Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer. Sie han<strong>de</strong>ln<br />

verantwortungsvoll für ihre Beschäftigt<strong>en</strong> und präs<strong>en</strong>tier<strong>en</strong> sich gleichzeitig als<br />

attraktive Arbeitgeber für die begehrt<strong>en</strong> Fachkräfte.<br />

Der Wettbewerb „<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong>“<br />

l<strong>en</strong>kt nicht nur d<strong>en</strong> Blick <strong>de</strong>r Öff<strong>en</strong>tlichkeit auf verantwortungsbewusst han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong><br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>. Er steht darüber hinaus für eine soli<strong>de</strong> Partnerschaft zwisch<strong>en</strong> Politik<br />

und Wirtschaft.<br />

Angesichts <strong>de</strong>r groß<strong>en</strong> Zahl guter Beispiele war es auch diesmal für die namhafte<br />

Jury, <strong>de</strong>r<strong>en</strong> Mitglie<strong>de</strong>rn wir für ihre <strong>en</strong>gagierte Mitarbeit sehr dank<strong>en</strong>, nicht leicht,<br />

die Best<strong>en</strong> auszuwähl<strong>en</strong>. Zehn Firm<strong>en</strong> hat die Jury in die <strong>en</strong>gere Auswahl gezog<strong>en</strong>.<br />

Sie alle werd<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Broschüre ausführlich vorgestellt. Fünf <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> hab<strong>en</strong><br />

die Jury beson<strong>de</strong>rs überzeugt. Sie sind die Sieger <strong>de</strong>s diesjährig<strong>en</strong> Wettbewerbs.<br />

Wir hoff<strong>en</strong>, dass sie als Beispiele für an<strong>de</strong>re <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> di<strong>en</strong><strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />

Olaf Scholz Dr. Hermann Borghorst<br />

Bun<strong>de</strong>sminister für Arbeit und Soziales Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r Vatt<strong>en</strong>fall<br />

Europe Mining & G<strong>en</strong>eration<br />

Sprecher <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>!<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 5


Der Wettbewerb<br />

Der Wettbewerb<br />

Hintergrund und Ziele<br />

Verän<strong>de</strong>rte Vorzeich<strong>en</strong><br />

Der Aufschwung ist da, die Wirtschaft hat sich spürbar erholt <strong>–</strong> und damit hab<strong>en</strong><br />

sich 2007 im dritt<strong>en</strong> Wettbewerbsdurchgang auch die Vorzeich<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Wettbewerb<br />

„<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong><strong>en</strong>“ <strong>de</strong>utlich<br />

verän<strong>de</strong>rt. Im Jahr 2003 zum erst<strong>en</strong> Mal von <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! und<br />

<strong>de</strong>m damalig<strong>en</strong> Bun<strong>de</strong>sministerium für Wirtschaft und Arbeit ausgelobt, stand<strong>en</strong><br />

alle beschäftigungspolitisch<strong>en</strong> Akteure unter <strong>de</strong>m Eindruck einer konjunkturell<br />

angespannt<strong>en</strong> Wirtschaftslage und sehr hoher Arbeitslosigkeit. Vor diesem Hintergrund<br />

wollte <strong>de</strong>r Wettbewerb Zeich<strong>en</strong> setz<strong>en</strong> und <strong>zeig<strong>en</strong></strong>, dass es vorbildliche<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> gibt, die sich d<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> am Arbeitsmarkt aktiv stell<strong>en</strong><br />

und <strong>de</strong>r<strong>en</strong> verantwortungsvolles Han<strong>de</strong>ln es verdi<strong>en</strong>t, ausgezeichnet zu werd<strong>en</strong>.<br />

Inmitt<strong>en</strong> von erst<strong>en</strong> Ansätz<strong>en</strong> greif<strong>en</strong><strong>de</strong>r Arbeitsmarktreform<strong>en</strong> brachte <strong>de</strong>r Wettbewerb<br />

2005/2006 <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in das Bewusstsein <strong>de</strong>r Öff<strong>en</strong>tlichkeit, die etwas<br />

für ihre Beschäftigt<strong>en</strong> und d<strong>en</strong> Standort Deutschland tun. Eb<strong>en</strong>so wie 2003 ging es<br />

auch hier vor allem um quantitative Aspekte, also um die Frage, wie Arbeitsplätze<br />

erhalt<strong>en</strong> und geschaff<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />

Mit Blick auf die wirk<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Arbeitsmarktreform<strong>en</strong> sind heute insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong>, die <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

stellt, stärker in d<strong>en</strong> Blickpunkt gerückt. Dabei geht es vor allem um qualitative<br />

Aspekte und damit zuallererst um die Frage, wie <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> und Politik<br />

<strong>de</strong>m zukünftig<strong>en</strong> Bedarf an Fachkräft<strong>en</strong> begegn<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Es geht aber auch unter<br />

d<strong>en</strong> Vorzeich<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls um Strategi<strong>en</strong>, die d<strong>en</strong> Erhalt <strong>de</strong>r <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit<br />

aller Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer sicherstell<strong>en</strong>.<br />

Das Ziel <strong>de</strong>s Wettbewerbs beschreibt Dr. Stefan Empter, Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung<br />

<strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung und Mitglied <strong>de</strong>r Wettbewerbs-Jury: „Wie ein Vergrößerungsglas<br />

l<strong>en</strong>kt <strong>de</strong>r Wettbewerb unser<strong>en</strong> Blick auf solche gut<strong>en</strong> Beispiele,<br />

damit wir die Pot<strong>en</strong>ziale und die notw<strong>en</strong>dig<strong>en</strong> Stellschraub<strong>en</strong> für eine erfolgreiche<br />

Gestaltung <strong>de</strong>s Arbeitsmarktes id<strong>en</strong>tifizier<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Und schließlich müss<strong>en</strong> wir<br />

6 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Der Wettbewerb<br />

darüber red<strong>en</strong>, diese gut<strong>en</strong> Beispiele verbreit<strong>en</strong> und damit an<strong>de</strong>re zur Nachahmung<br />

anreg<strong>en</strong>.“<br />

Die starke Resonanz auf d<strong>en</strong> Wettbewerb <strong>–</strong> damals wie heute <strong>–</strong> zeigt, dass die Frage,<br />

wie <strong>Beschäftigung</strong> gestaltet werd<strong>en</strong> kann, nicht an Aktualität verlor<strong>en</strong> hat. Nach<br />

wie vor brauch<strong>en</strong> wir gute Beispiele von <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>, die ihre <strong>Verantwortung</strong><br />

wahrnehm<strong>en</strong> und Arbeitsplätze sichern und schaff<strong>en</strong>, in ihre Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und<br />

Mitarbeitern investier<strong>en</strong> und M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> neue Perspektiv<strong>en</strong> geb<strong>en</strong>. Dass dies nicht<br />

nur eine Sache von groß<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> ist, <strong>zeig<strong>en</strong></strong> die viel<strong>en</strong> Rückmeldung<strong>en</strong><br />

kleiner und mittelständischer <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>. Dr. h.c. August Oetker, Persönlich haft<strong>en</strong><strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter <strong>de</strong>r Dr. August Oetker KG und Mitglied <strong>de</strong>s L<strong>en</strong>kungskreises<br />

<strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! seit 2007 kann dies aus eig<strong>en</strong>er Erfahrung bestätig<strong>en</strong>:<br />

„Engagem<strong>en</strong>t für die Schaffung, Gestaltung und Sicherung von <strong>Beschäftigung</strong><br />

ist keine Frage <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>sgröße und auch keine Frage <strong>de</strong>r Regionalstruktur,<br />

in <strong>de</strong>r ein <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> ansässig ist. Wir müss<strong>en</strong> die nächst<strong>en</strong> Schritte mit <strong>de</strong>r fest<strong>en</strong><br />

Überzeugung geh<strong>en</strong>, dass man durch eine gute, Lager übergreif<strong>en</strong><strong>de</strong> und freiwillige<br />

Kooperation am Arbeitsmarkt oft mehr beweg<strong>en</strong> kann als durch gesetzliche<br />

Regulierung.“<br />

Schulterschluss von Wirtschaft und Politik<br />

Im Mai 2007 rief<strong>en</strong> Franz Müntefering, damals Bun<strong>de</strong>sminister für Arbeit und Soziales,<br />

und Dr. Hermann Borghorst, Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Vatt<strong>en</strong>fall Europe Mining &<br />

G<strong>en</strong>eration und Sprecher <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> aller Branch<strong>en</strong>,<br />

Größ<strong>en</strong> und Rechtsform<strong>en</strong> in Deutschland auf, sich mit Ihr<strong>en</strong> Konzept<strong>en</strong> zu<br />

bewerb<strong>en</strong>, die sich <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>l stell<strong>en</strong> und die sich bei <strong>de</strong>r Entwicklung,<br />

Gestaltung und Sicherung von <strong>Beschäftigung</strong> durch kreatives, verantwortungsvolles<br />

und <strong>en</strong>gagiertes Han<strong>de</strong>ln auszeichn<strong>en</strong>.<br />

Bis zum Wettbewerbsschluss am 31. August 2007 hab<strong>en</strong> sich 213 <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> beworb<strong>en</strong>.<br />

Die Bandbreite <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> erstreckt sich von Kleinstbetrieb<strong>en</strong> über<br />

d<strong>en</strong> Mittelstand bis hin zu groß<strong>en</strong> Konzern<strong>en</strong> mit über 10 000 Beschäftigt<strong>en</strong>. Erfreulich<br />

war auch die <strong>de</strong>utlich gestieg<strong>en</strong>e Resonanz in d<strong>en</strong> ost<strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

(siehe Seite 49). Dabei stand<strong>en</strong> bei d<strong>en</strong> Bewerbern das Engagem<strong>en</strong>t für d<strong>en</strong><br />

Nachwuchs und die Sicherung von <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit an erster Stelle. Am<br />

13. November 2007 hatte die Jury die schwierige Aufgabe, aus <strong>de</strong>r Vielzahl von<br />

gut<strong>en</strong> Konzept<strong>en</strong> und <strong>en</strong>gagiert<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> die Nominiert<strong>en</strong> und Preisträger<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 7


Der Wettbewerb<br />

auszuwähl<strong>en</strong>. Unter Vorsitz von Staatssekretär Rudolf Anzinger und Dr. Hermann<br />

Borghorst wurd<strong>en</strong> zehn <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> für die Endauswahl nominiert. Die feierliche<br />

Auszeichnung <strong>de</strong>r fünf Preisträger fand am 7. Februar 2008 in Berlin statt.<br />

Zusamm<strong>en</strong>arbeit wird fortgeführt<br />

Die Zusamm<strong>en</strong>arbeit von Wirtschaft und Politik hat sich bewährt. Bei <strong>de</strong>r Preisverleihung<br />

bekräftigt<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, und<br />

Dr. Hermann Borghorst die Bereitschaft, die erfolgreiche Zusamm<strong>en</strong>arbeit auch<br />

in Zukunft fortsetz<strong>en</strong> zu woll<strong>en</strong>. Ziel sei es, gemeinsame I<strong>de</strong><strong>en</strong> zu <strong>en</strong>twickeln und<br />

beschäftigungspolitische Impulse zu geb<strong>en</strong>. Diese soll<strong>en</strong> helf<strong>en</strong>, d<strong>en</strong> Standort<br />

Deutschland und insbeson<strong>de</strong>re die Qualität von Arbeit zu sichern.<br />

Die Initiator<strong>en</strong><br />

Initiative Initiative für für <strong>Beschäftigung</strong>!<br />

<strong>Beschäftigung</strong>!<br />

„Wir brauch<strong>en</strong> tatkräftige Persönlichkeit<strong>en</strong>, gute I<strong>de</strong><strong>en</strong> und die Bün<strong>de</strong>lung aller<br />

Kräfte <strong>–</strong> damit könn<strong>en</strong> wir Arbeitslosigkeit wirksam bekämpf<strong>en</strong> und neue <strong>Beschäftigung</strong>smöglichkeit<strong>en</strong><br />

schaff<strong>en</strong>.“ So beschrieb<strong>en</strong> die Grün<strong>de</strong>r 1998 die Kerni<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r<br />

Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! (IfB!). Ziel ist die <strong>en</strong>ge Zusamm<strong>en</strong>arbeit von Persönlichkeit<strong>en</strong><br />

aus <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>, Verbänd<strong>en</strong>, Gewerkschaft<strong>en</strong>, Kammern, wiss<strong>en</strong>schaftlich<strong>en</strong><br />

Einrichtung<strong>en</strong>, Verwaltung<strong>en</strong>, Kommun<strong>en</strong> und weiter<strong>en</strong> Akteur<strong>en</strong> im Rahm<strong>en</strong><br />

regionaler Netzwerke, um konkrete <strong>Beschäftigung</strong>sprojekte zu <strong>en</strong>twickeln und umzusetz<strong>en</strong>.<br />

Heute <strong>en</strong>gagier<strong>en</strong> sich rund 400 <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in 18 Netzwerk<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>!. Damit gilt sie als größte konzertierte Aktion <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsch<strong>en</strong><br />

Wirtschaft zum Thema <strong>Beschäftigung</strong>. Mehr als 200 Projekte wurd<strong>en</strong> bisher<br />

geplant und durchgeführt. Die Integration von jung<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> in Ausbildung und<br />

Arbeit, die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r individuell<strong>en</strong> <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit, die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie sowie die <strong>Beschäftigung</strong>schanc<strong>en</strong> älterer Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeiter sind wes<strong>en</strong>tliche inhaltliche Schwerpunkte. Unterstützer <strong>de</strong>r Initiative<br />

auf Bun<strong>de</strong>seb<strong>en</strong>e sind Dr. Hermann Borghorst, Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r<br />

Vatt<strong>en</strong>fall Europe Mining & G<strong>en</strong>eration und Sprecher <strong>de</strong>r IfB!, Dr. Gunter Thiel<strong>en</strong>,<br />

Vorstandsvorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung, Dr. Martina Niemann, Leiterin Personalsteuerung<br />

und Konzernarbeitsmarkt <strong>de</strong>r Deutsche Bahn AG, Joachim Horras,<br />

8 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Der Wettbewerb<br />

Leiter Personal Deutschland <strong>de</strong>r Deutsche Bank AG, Dr. h.c. August Oetker, Persönlich<br />

haft<strong>en</strong><strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r Dr. August Oetker KG sowie Hans-Carst<strong>en</strong> Hans<strong>en</strong>,<br />

Presid<strong>en</strong>t Human Resources <strong>de</strong>r BASF SE. Die IfB! wur<strong>de</strong> im Herbst 1998 von Prof. Dr.<br />

Jürg<strong>en</strong> Strube, damaliger Vorstandsvorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>r BASF Akti<strong>en</strong>gesellschaft, Reinhard<br />

Mohn, Stifter <strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung und Hubertus Schmoldt, Vorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r IG Bergbau, Chemie, Energie ins Leb<strong>en</strong> geruf<strong>en</strong>.<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales<br />

Das Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales schafft die Rahm<strong>en</strong>bedingung<strong>en</strong><br />

für eine gerechte Arbeitsmarktpolitik und für die Bekämpfung <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit.<br />

Das Ministerium hat seine Tätigkeit im Bereich <strong>de</strong>s Arbeitsrechts, <strong>de</strong>s Arbeitsschutzes<br />

und <strong>de</strong>r Arbeitsför<strong>de</strong>rung unter d<strong>en</strong> Leitbegriff „Gute Arbeit“ gestellt. „Gute<br />

Arbeit“ umfasst die sichere Ausgestaltung <strong>de</strong>r Arbeitsverhältnisse durch Arbeitnehmerrechte<br />

und Mitbestimmung, die eine gleiche Aug<strong>en</strong>höhe zwisch<strong>en</strong> Arbeitnehmern<br />

und Arbeitgebern gewährleist<strong>en</strong>. Zu „Guter Arbeit“ gehört auch <strong>de</strong>r Schutz<br />

<strong>de</strong>r Arbeitskraft durch Sicherheit am Arbeitsplatz und die Vermeidung von arbeitsbedingt<strong>en</strong><br />

Gesundheitsrisik<strong>en</strong>. Darüber hinaus ist es Ziel <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />

für Arbeit und Soziales, die Qualität <strong>de</strong>r Arbeit zu verbessern. Mit <strong>de</strong>r „Initiative<br />

Neue Qualität <strong>de</strong>r Arbeit“ (INQA) unterstützt das Ministerium, in Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />

mit Wirtschaft und Verbänd<strong>en</strong>, die Schaffung von Arbeitsplätz<strong>en</strong>, die Gesundheit<br />

und Leb<strong>en</strong>squalität <strong>de</strong>r Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer berücksichtig<strong>en</strong><br />

und so die Arbeitsfähigkeit bis ins Alter erhalt<strong>en</strong>. Zunehm<strong>en</strong>d an Be<strong>de</strong>utung<br />

gewinnt auch die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s leb<strong>en</strong>slang<strong>en</strong> Lern<strong>en</strong>s. Hierzu wird die Weiterbildung<br />

von Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmern ab 45 Jahr<strong>en</strong> und von Arbeitsuch<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

finanziell unterstützt. Mit <strong>de</strong>m National<strong>en</strong> Ausbildungspakt verpflichtet<strong>en</strong><br />

sich Bun<strong>de</strong>sregierung und Wirtschaft gemeinsam, in <strong>en</strong>ger Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />

mit d<strong>en</strong> Län<strong>de</strong>rn, all<strong>en</strong> ausbildungswillig<strong>en</strong> und ausbildungsfähig<strong>en</strong> jung<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />

ein Angebot auf Ausbildung zu unterbreit<strong>en</strong>.<br />

Das Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales ist darüber hinaus innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung das führ<strong>en</strong><strong>de</strong> Ressort für die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Corporate Social<br />

Responsibility von <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in Deutschland.<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 9


Die Jury<br />

Die Jury<br />

Die Jury <strong>de</strong>s Wettbewerbs war interess<strong>en</strong>übergreif<strong>en</strong>d mit Vertreterinn<strong>en</strong> und Vertretern<br />

wichtiger arbeitsmarktpolitischer Organisation<strong>en</strong> und Institution<strong>en</strong> besetzt.<br />

Ihr gehört<strong>en</strong> 16 Persönlichkeit<strong>en</strong> aus Wirtschaft, Politik, Wiss<strong>en</strong>schaft und<br />

Medi<strong>en</strong> an. An <strong>de</strong>r Spitze stand<strong>en</strong> die Initiator<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Wettbewerbs, Bun<strong>de</strong>sminister<br />

Olaf Scholz und Dr. Hermann Borghorst, Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands von Vatt<strong>en</strong>fall<br />

Europe Mining & G<strong>en</strong>eration.<br />

Prof. Jutta Allm<strong>en</strong>dinger Ph. D.<br />

Präsid<strong>en</strong>tin <strong>de</strong>s<br />

Wiss<strong>en</strong>schaftsz<strong>en</strong>trums Berlin für<br />

Sozialforschung (WZB)<br />

Dr. Hermann Borghorst<br />

Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands<br />

<strong>de</strong>r Vatt<strong>en</strong>fall Europe<br />

Mining & G<strong>en</strong>eration<br />

Sprecher <strong>de</strong>r Initiative für<br />

<strong>Beschäftigung</strong>!<br />

Dr. Stefan Empter<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung<br />

<strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung<br />

Hans-Carst<strong>en</strong> Hans<strong>en</strong><br />

Presid<strong>en</strong>t Human Resources <strong>de</strong>r<br />

BASF SE<br />

Joachim Horras<br />

Leiter Personal Deutschland<br />

<strong>de</strong>r Deutsche Bank AG<br />

Dr. Dieter Hundt<br />

Präsid<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svereinigung<br />

<strong>de</strong>r Deutsch<strong>en</strong><br />

Arbeitgeberverbän<strong>de</strong><br />

10 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Die Jury<br />

Franz-Josef Möll<strong>en</strong>berg<br />

Vorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />

Nahrung-G<strong>en</strong>uss-Gaststätt<strong>en</strong><br />

(NGG)<br />

Dr. Martina Niemann<br />

Leiterin Personalsteuerung<br />

und Konzernarbeitsmarkt <strong>de</strong>r<br />

Deutsche Bahn AG<br />

Dr. h.c. August Oetker<br />

Persönlich haft<strong>en</strong><strong>de</strong>r Gesellschafter<br />

<strong>de</strong>r Dr. August Oetker Nahrungsmittel<br />

KG<br />

Hubertus Schmoldt,<br />

Vorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>r IG Bergbau,<br />

Chemie, Energie<br />

Olaf Scholz<br />

Bun<strong>de</strong>sminister<br />

für Arbeit und Soziales<br />

Dr. Hartmut Seifert<br />

Leiter <strong>de</strong>s Wirtschaft- und<br />

Sozialwiss<strong>en</strong>schaftlich<strong>en</strong> Instituts<br />

(WSI) <strong>de</strong>r Hans-Böckler-Stiftung<br />

Michael Sommer,<br />

Bun<strong>de</strong>svorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Deutsch<strong>en</strong> Gewerkschaftsbun<strong>de</strong>s<br />

Christine Stürtz-Deligiannis<br />

Abteilungsdirektorin und Leiterin<br />

Mitbestimmung/Grundsatzfrag<strong>en</strong><br />

<strong>de</strong>r ING-DiBa AG<br />

Dr. Ulrich Walwei<br />

Vizedirektor <strong>de</strong>s Instituts für<br />

Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sag<strong>en</strong>tur für Arbeit (IAB)<br />

Dr. Ursula Weid<strong>en</strong>feld<br />

Stellvertret<strong>en</strong><strong>de</strong><br />

Chefredakteurin <strong>de</strong>r Tageszeitung<br />

„Der Tagesspiegel“<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 11


Preisträger und Nominierte<br />

Preisträger und Nominierte<br />

Zehn <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> wurd<strong>en</strong> von <strong>de</strong>r Jury für eine Auszeichnung in d<strong>en</strong> fünf Wettbewerbskategori<strong>en</strong><br />

nominiert. Am 7. Februar 2008 wurd<strong>en</strong> fünf Preisträger bekannt<br />

gegeb<strong>en</strong> und feierlich ausgezeichnet. Sie alle übernehm<strong>en</strong> <strong>Verantwortung</strong><br />

für die Zukunft <strong>de</strong>s Standorts Deutschland und seine Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer<br />

<strong>–</strong> und das nicht nur im eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Betrieb.<br />

Die prämiert<strong>en</strong> und nominiert<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> im Überblick:<br />

Kategorie Aufbau und Stabilisierung von <strong>Beschäftigung</strong><br />

Prämiert: Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH, Braunschweig<br />

Nominiert: St<strong>en</strong>daler Landbäckerei GmbH, St<strong>en</strong>dal<br />

Kategorie Erhaltung und Steigerung <strong>de</strong>r <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit<br />

Prämiert: Hering Bau GmbH & Co. KG, Burbach<br />

Nominiert: DSW 21 Dortmun<strong>de</strong>r Stadtwerke AG, Dortmund<br />

Kategorie Perspektiv<strong>en</strong> für Jug<strong>en</strong>dliche<br />

Prämiert: Stadtwerke Bonn GmbH, Bonn<br />

Nominiert: E.ON Kraftwerke GmbH, Hannover/Gels<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong><br />

Kategorie Angebote für beson<strong>de</strong>re Zielgrupp<strong>en</strong><br />

Prämiert: Randstad Deutschland GmbH & Co. KG, Eschborn<br />

Nominiert: Metro AG, Düsseldorf<br />

Kategorie Neue Chanc<strong>en</strong> durch Zusamm<strong>en</strong>arbeit und Kooperation<br />

Prämiert: Webasto AG, Neubrand<strong>en</strong>burg<br />

Nominiert: Job Allianz (Fraport AG, Deutsche Bank AG, Evonik Industries AG,<br />

Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, Deutsche Lufthansa AG),<br />

Frankfurt/Main<br />

12 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Kategorie:<br />

Aufbau und Stabilisierung von <strong>Beschäftigung</strong><br />

„Es ist kein Geheimnis: In d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> wir ein<strong>en</strong> schärfer<strong>en</strong> Wettbewerb<br />

um die best<strong>en</strong> Köpfe am Arbeitsmarkt hab<strong>en</strong>. <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>, die nicht<br />

heute anfang<strong>en</strong>, sich darauf vorzubereit<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> sich im wahrst<strong>en</strong> Sinne <strong>de</strong>s<br />

Wortes umguck<strong>en</strong> <strong>–</strong> und zwar nach d<strong>en</strong> wichtigst<strong>en</strong> Ressourc<strong>en</strong> für ihre Wettbewerbsfähigkeit:<br />

qualifiziert<strong>en</strong> und motiviert<strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern.<br />

Das Städtische Klinikum Braunschweig zeigt, wie man Prozesse zur Umstrukturierung<br />

von Arbeitsabläuf<strong>en</strong> intellig<strong>en</strong>t gestaltet <strong>–</strong> vorausschau<strong>en</strong>d und unter Beteiligung<br />

<strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong>. So erreicht man Ergebnisse, die Bestand hab<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Der<br />

St<strong>en</strong>daler Landbäckerei ist es durch kluges Wirtschaft<strong>en</strong> und gezielte Investition<strong>en</strong><br />

gelung<strong>en</strong>, nicht nur Arbeitsplätze vieler M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> zu erhalt<strong>en</strong>, son<strong>de</strong>rn auch noch<br />

neue Ausbildungsplätze zu schaff<strong>en</strong>: Und das in einer strukturschwach<strong>en</strong> Region.<br />

Bei<strong>de</strong> Leistung<strong>en</strong> verdi<strong>en</strong><strong>en</strong> unser<strong>en</strong> Respekt.“<br />

Hans-Carst<strong>en</strong> Hans<strong>en</strong><br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 13


Preisträger und Nominierte<br />

Prämiert:<br />

Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH<br />

Gesun<strong>de</strong> Arbeitszeit<strong>en</strong>:<br />

Das Klinikum Braunschweig verzichtet auf Bereitschaftsdi<strong>en</strong>ste und<br />

schafft damit neue Arbeitsplätze und mehr Arbeitszufried<strong>en</strong>heit<br />

Als eines <strong>de</strong>r größt<strong>en</strong> Krank<strong>en</strong>häuser Nie<strong>de</strong>rsachs<strong>en</strong>s hat das Klinikum Braunschweig<br />

die Arbeitszeit<strong>en</strong> seines medizinisch<strong>en</strong> Personals völlig neu gestaltet. Durch eine grundleg<strong>en</strong><strong>de</strong><br />

Neuorganisation, an <strong>de</strong>r alle Fachbereiche und alle Beschäftigt<strong>en</strong>grupp<strong>en</strong> beteiligt<br />

war<strong>en</strong>, wur<strong>de</strong> es möglich, auf die belast<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Bereitschaftsdi<strong>en</strong>ste völlig zu verzicht<strong>en</strong>.<br />

Gleichzeitig wurd<strong>en</strong> mehr Ärztinn<strong>en</strong>, Ärzte und Pflegepersonal eingestellt und die<br />

Qualität <strong>de</strong>r Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong>versorgung verbessert.<br />

„Ich fin<strong>de</strong>, dass auch Ärztinn<strong>en</strong> und Ärzte ein<strong>en</strong> Anspruch auf m<strong>en</strong>schliche Arbeitszeit<strong>en</strong><br />

hab<strong>en</strong>“, ist Dr. Gesa Horst-Schaper überzeugt. Die Leit<strong>en</strong><strong>de</strong> Ärztin <strong>de</strong>s Institutes<br />

für Arbeitsmedizin in Braunschweig ist hauptberuflich für die Gesundheit <strong>de</strong>s<br />

Klinikpersonals zuständig. Bis zum Urteil <strong>de</strong>s Europäisch<strong>en</strong> Gerichtshofs über d<strong>en</strong><br />

Bereitschaftsdi<strong>en</strong>st bei Ärztinn<strong>en</strong> und Ärzt<strong>en</strong> hatte sie dabei ein<strong>en</strong> schwer<strong>en</strong> Stand.<br />

„Für die Wirtschaft hab<strong>en</strong> wir Arbeitsmediziner Schichtmo<strong>de</strong>lle <strong>en</strong>twickelt, durch<br />

die die Belastung<strong>en</strong>, beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Nachtschicht und am Woch<strong>en</strong><strong>en</strong><strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich<br />

verringert wurd<strong>en</strong>. Nur im Gesundheitswes<strong>en</strong> war<strong>en</strong> noch überlange Bereitschaftsdi<strong>en</strong>ste<br />

die Regel“, stellt die Arbeitsmedizinerin rückblick<strong>en</strong>d fest. Auch im Klinikum<br />

Braunschweig kam<strong>en</strong> bis vor zwei Jahr<strong>en</strong> Bereitschaftszeit<strong>en</strong> von 24 Stund<strong>en</strong><br />

und mehr am Stück vor, die die Beschäftigt<strong>en</strong> körperlich und psychisch stark for<strong>de</strong>rt<strong>en</strong>.<br />

Erst das Grundsatzurteil aus Luxemburg und die daraus <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong><strong>en</strong> neu<strong>en</strong><br />

Arbeitszeitgesetze zwang<strong>en</strong><br />

hier zum Umd<strong>en</strong>k<strong>en</strong>.<br />

Doch währ<strong>en</strong>d viele Klinik<strong>en</strong><br />

Probleme hab<strong>en</strong>, d<strong>en</strong><br />

Bereitschaftsdi<strong>en</strong>st in<br />

reguläre Arbeitszeit umzuwan<strong>de</strong>ln,<br />

<strong>en</strong>twickelte<br />

man in Braunschweig eine<br />

grundsätzlich neue Lösung:<br />

In zweijähriger Ent-<br />

14 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

wicklungsarbeit schuf das Klinikum für alle Beschäftigt<strong>en</strong> im medizinisch<strong>en</strong> Bereich<br />

völlig neue Form<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Arbeitsorganisation. Alle 14 Tage traf sich eine Projektgruppe,<br />

an <strong>de</strong>r alle wichtig<strong>en</strong> Abteilung<strong>en</strong>, <strong>de</strong>r Pflegedi<strong>en</strong>st sowie <strong>de</strong>r Betriebsrat<br />

beteiligt war<strong>en</strong>. Vereinbart wurd<strong>en</strong> schließlich neue Grundsätze für die Arbeitszeit,<br />

die vorher und<strong>en</strong>kbar erschi<strong>en</strong><strong>en</strong>: Die strikte Tr<strong>en</strong>nung von Tages- und Nachtdi<strong>en</strong>st,<br />

die Einführung eines modifiziert<strong>en</strong> Dreischichtdi<strong>en</strong>stes ohne jed<strong>en</strong> Bereitschaftsdi<strong>en</strong>st<br />

und eine tägliche Regelarbeitszeit, die auf zehn Stund<strong>en</strong> begr<strong>en</strong>zt wur<strong>de</strong>. Die<br />

Arbeitszeit kann freiwillig bis zu durchschnittlich 46 Stund<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Woche verlängert<br />

werd<strong>en</strong>, dadurch sind Arbeitszeit<strong>en</strong> von maximal 13 Stund<strong>en</strong> täglich möglich.<br />

Anfang 2006 wur<strong>de</strong> das neue Arbeitszeitmo<strong>de</strong>ll, nach einer Pilotphase in einzeln<strong>en</strong><br />

Fachklinik<strong>en</strong>, im ganz<strong>en</strong> Haus eingeführt. „Wir hatt<strong>en</strong> ein intellig<strong>en</strong>tes Projekt-<br />

Team, das innovative Lösung<strong>en</strong><br />

gefund<strong>en</strong> und sich<br />

das Vertrau<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong><br />

und <strong>de</strong>r Betriebsleitung<br />

erarbeitet hat“, sagt<br />

Prof. Dr. Horst Kierdorf,<br />

Ärztlicher Direktor, stolz<br />

über das Projekt.<br />

Möglich wur<strong>de</strong> die gesün<strong>de</strong>re<br />

Arbeitszeit auch<br />

durch die Bereitschaft<br />

aller Beteiligt<strong>en</strong>, etwas für die Verbesserung <strong>de</strong>r Arbeitsbedingung<strong>en</strong> zu investier<strong>en</strong>.<br />

Die Beschäftigt<strong>en</strong> war<strong>en</strong> bereit, auf Einkomm<strong>en</strong> zu verzicht<strong>en</strong>, das bislang als<br />

Ausgleich für die unattraktiv<strong>en</strong> Arbeitszeit<strong>en</strong> und Überstund<strong>en</strong> gezahlt wur<strong>de</strong>. Die<br />

Klinikleitung schuf für d<strong>en</strong> ärztlich<strong>en</strong> Di<strong>en</strong>st 28 und für d<strong>en</strong> Pflegedi<strong>en</strong>st 15 zusätzliche<br />

Planstell<strong>en</strong>, um die Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong>versorgung sicher zu stell<strong>en</strong>. Insgesamt zwei Million<strong>en</strong><br />

Euro jährlich muss das Klinikum dafür ausgeb<strong>en</strong>. Doch das ist gut angelegtes<br />

Geld: „Ich gehe davon aus, dass Arbeitsplätze ohne Bereitschaftsdi<strong>en</strong>ste für Bewerberinn<strong>en</strong><br />

und Bewerber attraktiver sind, weil sie <strong>de</strong>r Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf mehr <strong>en</strong>tgeg<strong>en</strong>komm<strong>en</strong> und d<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> mehr Freiräume für persönliche<br />

Bedürfnisse außerhalb <strong>de</strong>r Arbeitszeit gewähr<strong>en</strong>“, schätzt Geschäftsführer<br />

Helmut Schüttig die langfristige Entwicklung ein.<br />

Mit seiner Investition in die neue Arbeitszeitgestaltung hat das Klinikum nicht nur<br />

für seine jährlich rund 55 000 Pati<strong>en</strong>tinn<strong>en</strong> und Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong> son<strong>de</strong>rn auch für die Mit-<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 15


Preisträger und Nominierte<br />

arbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter die Grundlage für eine verbesserte Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong>versorgung<br />

und Arbeitszufried<strong>en</strong>heit geschaff<strong>en</strong>. Auch das Krank<strong>en</strong>haus ist damit in<br />

Zukunft besser versorgt. D<strong>en</strong>n mit seiner Arbeitzeitgestaltung hat das Klinikum<br />

ein<strong>en</strong> ein<strong>de</strong>utig<strong>en</strong> Wettbewerbsvorteil, w<strong>en</strong>n in Zukunft die qualifiziert<strong>en</strong> Arbeitskräfte<br />

im medizinisch<strong>en</strong> Bereich Mangelware werd<strong>en</strong>. Durch die bessere Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf kehr<strong>en</strong> immer w<strong>en</strong>iger Ärztinn<strong>en</strong> und Ärzte <strong>de</strong>r Klinik<br />

d<strong>en</strong> Rück<strong>en</strong>, um ihre K<strong>en</strong>ntnisse als nie<strong>de</strong>rgelass<strong>en</strong>er Arzt o<strong>de</strong>r im Ausland zu verwert<strong>en</strong>.<br />

Viele seh<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sarbeitsplatz jetzt als Assist<strong>en</strong>zarzt o<strong>de</strong>r Facharzt<br />

im Krank<strong>en</strong>haus.<br />

Prof. Dr. Horst Kierdorf<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Klinikum Braunschweig<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Horst Kierdorf<br />

Klinikum Braunschweig<br />

Freisestraße 9<br />

38118 Braunschweig<br />

Telefon: 0531 595-1611<br />

h.kierdorf@klinikum-braunschweig.<strong>de</strong><br />

16 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Nominiert:<br />

St<strong>en</strong>daler Landbäckerei GmbH<br />

Fachkräfte back<strong>en</strong>:<br />

Der St<strong>en</strong>daler Landbäckerei gelang es, in einer strukturschwach<strong>en</strong><br />

Region durch gemeinsames Engagem<strong>en</strong>t Arbeitsplätze zu sichern und<br />

das Ausbildungsangebot zu verbessern.<br />

Die St<strong>en</strong>daler Landbäckerei hat ein Erfolgsrezept: Sie setzt bei <strong>de</strong>r Herstellung ihrer<br />

Traditionsprodukte auf die Erfahrung <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong>. Um die erfahr<strong>en</strong><strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeiter zu halt<strong>en</strong>, wurd<strong>en</strong> die Arbeitszeit<strong>en</strong> flexibilisiert. Und um d<strong>en</strong><br />

G<strong>en</strong>eration<strong>en</strong>wechsel im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> zu schaff<strong>en</strong>, grün<strong>de</strong>te die Großbäckerei <strong>–</strong> gemeinsam<br />

mit an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>de</strong>r Region <strong>–</strong> ein<strong>en</strong> Ausbildungsbeirat, durch d<strong>en</strong><br />

neue Ausbildungsplätze an <strong>de</strong>r Schnittstelle zwisch<strong>en</strong> Handwerk und mo<strong>de</strong>rner Produktion<br />

<strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>.<br />

W<strong>en</strong>n Andreas Bosse die Philosophie <strong>de</strong>r St<strong>en</strong>daler Landbäckerei erklär<strong>en</strong> will, zeigt<br />

er, wie in seinem <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> Baumkuch<strong>en</strong> gemacht wird. Schicht für Schicht gieß<strong>en</strong><br />

die Bäcker mit <strong>de</strong>r Hand d<strong>en</strong> Biskuitteig auf Roll<strong>en</strong>, die sich an einem off<strong>en</strong>em<br />

Feuer dreh<strong>en</strong>. Erst nach Stund<strong>en</strong> sorgfältiger Arbeit ist die Spezialität fertig für d<strong>en</strong><br />

Verkauf. Natürlich setzt <strong>de</strong>r Bäckereibetrieb, <strong>de</strong>r täglich 100 000 Brötch<strong>en</strong>, 10 000<br />

Brote und 35 000 Stück Kuch<strong>en</strong> herstellt, dabei mo<strong>de</strong>rne Technik ein. Aber auch<br />

hier bleibt es beim Grundsatz: So<br />

viel Technik wie nötig, soviel<br />

Handarbeit wie möglich. Das erhält<br />

Arbeitsplätze und <strong>en</strong>tspricht<br />

<strong>de</strong>m Bild als traditionelle Landbäckerei,<br />

das das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

pflegt.<br />

Damit ist die Landbäckerei in d<strong>en</strong><br />

letzt<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> gut gefahr<strong>en</strong> <strong>–</strong> sie<br />

schreibt schwarze Zahl<strong>en</strong>. Möglich<br />

wur<strong>de</strong> das vor allem durch<br />

ein int<strong>en</strong>sives Engagem<strong>en</strong>t in <strong>de</strong>r Region. D<strong>en</strong>n als <strong>de</strong>r heutige Geschäftsführer<br />

Andreas Bosse das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> 2003 übernahm, war nicht klar, wie es in <strong>de</strong>r unscheinbar<strong>en</strong><br />

Produktionshalle eig<strong>en</strong>tlich weitergeh<strong>en</strong> sollte. Nach viel<strong>en</strong> Umstruk-<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 17


Preisträger und Nominierte<br />

turierung<strong>en</strong> und Besitzerwechseln galt das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>, das ursprünglich die<br />

sowjetisch<strong>en</strong> Streitkräfte mit Leb<strong>en</strong>smitteln versorgte, nicht mehr als attraktiver Arbeitgeber.<br />

„Uns kannte keiner, wir konnt<strong>en</strong> keine Perspektive biet<strong>en</strong> und die Berufe<br />

<strong>de</strong>s Bäckers und <strong>de</strong>r Verkäuferin hatt<strong>en</strong> ein schlechtes Image“, schil<strong>de</strong>rt Bosse die<br />

Ausgangslage. Dem Diplom-Ing<strong>en</strong>ieur, <strong>de</strong>r als Sanierer in das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> kam,<br />

und als geschäftsführ<strong>en</strong><strong>de</strong>r Eig<strong>en</strong>tümer blieb, gelang es durch eine völlige Neuausrichtung<br />

und aktives Marketing das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> wie<strong>de</strong>r zu stabilisier<strong>en</strong>, auszubau<strong>en</strong><br />

und die bisherige Belegschaft von mehr als 600 Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und<br />

Beschäftigt<strong>en</strong> zu halt<strong>en</strong>. Möglich wur<strong>de</strong> dies auch durch die Anpassung <strong>de</strong>r Arbeitszeit<strong>en</strong><br />

an die für frische Backwar<strong>en</strong> typisch<strong>en</strong> Nachfrageschwankung<strong>en</strong>. Aber<br />

Andreas Bosse startete nicht nur eine Off<strong>en</strong>sive, um seine Produkte bekannter zu<br />

mach<strong>en</strong>. Off<strong>en</strong>siv beworb<strong>en</strong> wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r dring<strong>en</strong>d b<strong>en</strong>ötigte Nachwuchs.<br />

Schließlich liegt das Belegschaftsalter <strong>de</strong>r Landbäckerei im Durchschnitt bei 48 Jahr<strong>en</strong>.<br />

In d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> allein ein Viertel aller Verkäuferinn<strong>en</strong> in d<strong>en</strong><br />

Ruhestand geh<strong>en</strong>. Wertvolle Erfahrung droht verlor<strong>en</strong> zu geh<strong>en</strong>. Doch obwohl<br />

St<strong>en</strong>dal in einer strukturschwach<strong>en</strong> Region liegt, hatte das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> Schwierigkeit<strong>en</strong>,<br />

g<strong>en</strong>üg<strong>en</strong>d geeignete Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong> für die angebot<strong>en</strong><strong>en</strong> Lehrstell<strong>en</strong> zu<br />

find<strong>en</strong>.<br />

Auf Initiative <strong>de</strong>r Landbäckerei wur<strong>de</strong> daher ein Ausbildungsbeirat für die Stadt<br />

St<strong>en</strong>dal gegrün<strong>de</strong>t. Der Ausbildungsbeirat besteht aus Vertreterinn<strong>en</strong> und Vertretern<br />

<strong>de</strong>r Politik, <strong>de</strong>r Wirtschaft,<br />

<strong>de</strong>r Schul<strong>en</strong> und <strong>de</strong>r Ag<strong>en</strong>tur für<br />

Arbeit. Ziel ist es, die Berufsori<strong>en</strong>tierung<br />

bei Schülerinn<strong>en</strong> und<br />

Schülern zu unterstütz<strong>en</strong> sowie<br />

Kooperation<strong>en</strong> zwisch<strong>en</strong> Schule<br />

und Wirtschaft aufzubau<strong>en</strong>.<br />

Sichtbare Früchte zeigte die Initiative,<br />

als die Landbäckerei,<br />

gemeinsam mit zwei weiter<strong>en</strong><br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie,<br />

<strong>de</strong>m Bildungsministerium<br />

und <strong>de</strong>r örtlich<strong>en</strong> Berufsschule, 2007 erstmals in <strong>de</strong>r Region d<strong>en</strong> zweijährig<strong>en</strong><br />

Ausbildungsberuf <strong>de</strong>s Maschin<strong>en</strong>- und Anlag<strong>en</strong>fahrers anbiet<strong>en</strong> konnte.<br />

Dadurch <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong> 21 neue Ausbildungsplätze. Ein weiterer Schritt in Richtung<br />

Nachwuchsför<strong>de</strong>rung ist die Zusamm<strong>en</strong>arbeit <strong>de</strong>r Landbäckerei mit <strong>de</strong>r Hochschule<br />

Mag<strong>de</strong>burg/St<strong>en</strong>dal: Gemeinsam biet<strong>en</strong> die beid<strong>en</strong> Partner ein duales BWL-Studi-<br />

18 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

um zum Bachelor of Arts an. Heute werd<strong>en</strong> bei <strong>de</strong>r Landbäckerei 60 junge M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />

ausgebil<strong>de</strong>t um d<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Bedarf zu <strong>de</strong>ck<strong>en</strong> . Allein 2007 wurd<strong>en</strong> 27 Azubis<br />

eingestellt. Davon lern<strong>en</strong> drei Bäckerin o<strong>de</strong>r Bäcker, 21 Fachverkäuferinn<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r<br />

-verkäufer im Leb<strong>en</strong>smittelhandwerk in einer <strong>de</strong>r 130 Filial<strong>en</strong> und zwei Anlag<strong>en</strong>fahrer.<br />

Eine Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong> absolviert das Duale Studium. Für die Qualität <strong>de</strong>r Ausbildung<br />

spricht, dass im Jahr 2007 alle Azubis ihre Abschlussprüfung<strong>en</strong> schafft<strong>en</strong>. Von<br />

d<strong>en</strong> 17 Absolv<strong>en</strong>tinn<strong>en</strong> und Absolv<strong>en</strong>t<strong>en</strong> <strong>de</strong>s letzt<strong>en</strong> Jahres erhielt<strong>en</strong> zehn ein<strong>en</strong><br />

dauerhaft<strong>en</strong> Arbeitsplatz . „Die betriebliche Erstausbildung ist für uns <strong>de</strong>r beste<br />

Weg, geeignetes Fachpersonal zu gewinn<strong>en</strong> und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Entwicklung<br />

standzuhalt<strong>en</strong>“, erklärt Personalleiterin Andrea Annecke.<br />

Gleichzeitig tut das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> einiges dafür, dass die Stammbelegschaft länger<br />

im Beruf bleib<strong>en</strong> kann. So wur<strong>de</strong> gemeinsam mit <strong>de</strong>r AOK Sachs<strong>en</strong>-Anhalt ein eig<strong>en</strong>es<br />

betriebliches Gesundheitsmanagem<strong>en</strong>t aufgebaut und ältere Verkäuferinn<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong> gezielt weitergebil<strong>de</strong>t.<br />

Damit die Beschäftigt<strong>en</strong> Beruf und Familie besser verbind<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>, spielt die Flexibilisierung<br />

<strong>de</strong>r Arbeitszeit<strong>en</strong> eine große Rolle. In <strong>de</strong>r Produktion wur<strong>de</strong> beispielsweise<br />

eine Zwisch<strong>en</strong>schicht eingerichtet. Dadurch hab<strong>en</strong> mehrere Arbeitnehmerinn<strong>en</strong><br />

die Möglichkeit, die Betreuung von Famili<strong>en</strong>angehörig<strong>en</strong> mit ihrer Arbeit zu<br />

verbind<strong>en</strong>. Durch Heimarbeitsplätze könn<strong>en</strong> zwei Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsleitung<br />

ihr<strong>en</strong> Job zeitweise von zu Hause aus erledig<strong>en</strong>.<br />

Kontakt<br />

Andrea Annecke<br />

St<strong>en</strong>daler Landbäckerei GmbH<br />

Industriestraße 8<br />

39576 St<strong>en</strong>dal<br />

Telefon: 03931 6990-26<br />

E-Mail: annecke@ihrlandbaecker.<strong>de</strong><br />

Andreas Bosse<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

St<strong>en</strong>daler Landbäckerei GmbH<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 19


Preisträger und Nominierte<br />

Kategorie:<br />

Erhaltung und Steigerung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeiter<br />

„Wir befind<strong>en</strong> uns inmitt<strong>en</strong> tiefgreif<strong>en</strong><strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung<strong>en</strong>: <strong>de</strong>r Strukturwan<strong>de</strong>l zur<br />

Wiss<strong>en</strong>s- und Di<strong>en</strong>stleistungsgesellschaft, die weltweite Vernetzung von Kommunikation<br />

und IT, <strong>de</strong>r globale Wettbewerb um die innovativst<strong>en</strong> Produkte und die<br />

best<strong>en</strong> Köpfe sowie die <strong>de</strong>mografische Entwicklung sind nur einige Beispiele. Als<br />

Arbeitgeber und insbeson<strong>de</strong>re als Führungskräfte steh<strong>en</strong> wir gemeinsam mit unser<strong>en</strong><br />

Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern in <strong>de</strong>r <strong>Verantwortung</strong>, die <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit<br />

für ein langes Berufsleb<strong>en</strong> in einer sich kontinuierlich verän<strong>de</strong>rnd<strong>en</strong><br />

Arbeitswelt zu erhalt<strong>en</strong> und zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Für das mittelständische Famili<strong>en</strong>unternehm<strong>en</strong> Hering Bau hat die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter ein<strong>en</strong> hoh<strong>en</strong> Stell<strong>en</strong>wert. Dies zeigt sich in einem<br />

umfass<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Personalkonzept, durch das die Beschäftigt<strong>en</strong> m<strong>en</strong>tal und körperlich<br />

fit gehalt<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> <strong>–</strong> und zwar bis ins hohe Alter. Die Dortmun<strong>de</strong>r Stadtwerke<br />

hingeg<strong>en</strong> beug<strong>en</strong> mit gezielt<strong>en</strong> Angebot<strong>en</strong> im Bereich Gesundheitsför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

droh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Fahrdi<strong>en</strong>stuntauglichkeit ihrer älter<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> vor und biet<strong>en</strong><br />

darüber hinaus Jobperspektiv<strong>en</strong> für ältere M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> ohne Arbeit.“<br />

Margret Suckale<br />

20 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Prämiert:<br />

Hering Bau GmbH & Co. KG, Burbach<br />

An alles gedacht:<br />

Mit einem umfass<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Personalkonzept hält die<br />

Hering Bau GmbH & Co. KG ihre Beschäftigt<strong>en</strong> fit bis ins Alter<br />

Sich persönlich um die Bedürfnisse seiner Belegschaft zu kümmern, gehört beim Famili<strong>en</strong>unternehm<strong>en</strong><br />

Hering Bau GmbH & Co. KG zur Tradition. Früh hat man in <strong>de</strong>m mittelständisch<strong>en</strong><br />

Baubetrieb aber auch erkannt, dass man heute zusätzlich int<strong>en</strong>siv mit<br />

Beschäftigt<strong>en</strong>, Beratern, Krank<strong>en</strong>kass<strong>en</strong> und Wiss<strong>en</strong>schaft zusamm<strong>en</strong> arbeit<strong>en</strong> muss,<br />

damit das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> für die Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls gerüstet<br />

ist.<br />

Annette Hering lässt niemand<strong>en</strong> im Reg<strong>en</strong> steh<strong>en</strong>. Ihr <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>en</strong>twickelt für<br />

seine Kund<strong>en</strong> Spezialanfertigung<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Schi<strong>en</strong><strong>en</strong>verkehr <strong>–</strong> von <strong>de</strong>r Haltestelle<br />

bis zur ganz<strong>en</strong> Bahnhofsüberdachung. Auch die High-Tech-Fassad<strong>en</strong>, die Hering<br />

Bau für Häuser in ganz Europa herstellt, schütz<strong>en</strong> die Bewohner zuverlässig vor d<strong>en</strong><br />

Unbild<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Witterung. Damit die 265 Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter, die diese<br />

technisch<strong>en</strong> Meisterleistung<strong>en</strong> verwirklich<strong>en</strong>, nicht mit zunehm<strong>en</strong><strong>de</strong>m Alter in Gefahr<br />

gerat<strong>en</strong>, selbst „im Reg<strong>en</strong>“ zu steh<strong>en</strong>, hat das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> ein Bün<strong>de</strong>l an Pro-<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 21


Preisträger und Nominierte<br />

jekt<strong>en</strong> und Programm<strong>en</strong> aufgelegt, damit alle möglichst lange gesund und motiviert<br />

mitarbeit<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />

„Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter hat höchst<strong>en</strong> Stell<strong>en</strong>wert <strong>–</strong> als<br />

mittelständischer Nisch<strong>en</strong>anbieter und Technologieführer gilt das einmal mehr“,<br />

sagt Annette Hering, die das Famili<strong>en</strong>unternehm<strong>en</strong> in vierter G<strong>en</strong>eration führt.<br />

„Unser <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> versteht sich seit seiner Gründung 1892 als ein Zusamm<strong>en</strong>schluss<br />

vieler M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>, die hier ihre Kreativität einbring<strong>en</strong>, ihre Zeit und ihre<br />

Energie investier<strong>en</strong> und sich ihr<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sunterhalt verdi<strong>en</strong><strong>en</strong>.“<br />

Die Belegschaft <strong>de</strong>r Hering Bau zeichnet sich durch geringe Fluktuation und ein<strong>en</strong> erstaunlich<br />

niedrig<strong>en</strong> Krank<strong>en</strong>stand aus. Dahinter steckt erst einmal ein einfaches Geheimnis:<br />

„Wir red<strong>en</strong> mit unser<strong>en</strong> Leut<strong>en</strong>“, sagt Annette Hering. Bei d<strong>en</strong> regelmäßig<strong>en</strong><br />

Mitarbeitergespräch<strong>en</strong> kam<strong>en</strong><br />

einige Probleme auf d<strong>en</strong> Tisch, die<br />

dann von <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>sleitung<br />

aufgegriff<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong>.<br />

Dahinter steckt aber auch ein gemeinsam<br />

mit d<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong><br />

erarbeitetes Konzept, das in <strong>de</strong>r<br />

Baubranche ungewöhnlich ist.<br />

Beispiel Gesundheit: Damit die<br />

Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter<br />

im körperlich for<strong>de</strong>rnd<strong>en</strong> Baugewerbe fit bleib<strong>en</strong>, gibt es nun Rück<strong>en</strong>kurse und<br />

sogar ein mo<strong>de</strong>rnes Gesundheitsstudio auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Firma. Auch Seminare<br />

zum Stressmanagem<strong>en</strong>t o<strong>de</strong>r Nichtraucherkurse steh<strong>en</strong> auf <strong>de</strong>m Programm. Für<br />

die beson<strong>de</strong>rs Fitt<strong>en</strong>, die selt<strong>en</strong> krank sind, gibt es am Jahres<strong>en</strong><strong>de</strong> Einzel- o<strong>de</strong>r Grupp<strong>en</strong>prämi<strong>en</strong>.<br />

Gesundheit zahlt sich also in je<strong>de</strong>r Hinsicht aus.<br />

Ein persönlicher Personal<strong>en</strong>twicklungsplan sorgt dafür, dass das Fachwiss<strong>en</strong> nicht<br />

einrostet und je<strong>de</strong>r die individuell erfor<strong>de</strong>rliche Weiterbildung erhält. Für die Nachwuchskräfte<br />

bietet das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> eine eig<strong>en</strong>e Seminarreihe an. Damit es auch<br />

künftig nicht an qualifiziert<strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter mangelt, bil<strong>de</strong>t<br />

Hering ein<strong>en</strong> Großteil seiner Fach- und Führungskräfte selbst aus. Eine Ausbildungsquote<br />

von zwölf Proz<strong>en</strong>t spricht dabei für sich. Gleichzeitig werd<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Älter<strong>en</strong><br />

körperlich w<strong>en</strong>iger anstr<strong>en</strong>g<strong>en</strong><strong>de</strong> Aufgab<strong>en</strong> übertrag<strong>en</strong> und ihre beruflich<strong>en</strong> Erfahrung<strong>en</strong><br />

beispielsweise bei <strong>de</strong>r Betreuung <strong>de</strong>r Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> eingesetzt.<br />

22 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Für Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> mit Kin<strong>de</strong>rn gibt es ein ganzes Maßnahm<strong>en</strong>paket für<br />

die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Arbeitszeitflexibilisierung o<strong>de</strong>r<br />

Telearbeit gehör<strong>en</strong> schon lange zum Standard und auch die Elternzeit für Männer<br />

wird im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> beworb<strong>en</strong>. Bereits 2005 hat Hering Bau gemeinsam mit<br />

einer Sozialwiss<strong>en</strong>schaftlerin ein Pilotprojekt gestartet, um die Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter abzufrag<strong>en</strong>, und um daraus konkrete Handlungsoption<strong>en</strong><br />

zu <strong>en</strong>twickeln. Seither hat sich einiges getan. Beispielsweise hat das<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in d<strong>en</strong> Feri<strong>en</strong> eine zweitägige Kin<strong>de</strong>rbetreuung angebot<strong>en</strong>. Ab 7.30<br />

morg<strong>en</strong>s bis Feierab<strong>en</strong>d kümmerte sich ein Erlebnispädagoge um die Klein<strong>en</strong>.<br />

30 Kin<strong>de</strong>r nutzt<strong>en</strong> das Angebot. „Das war ein so großer Erfolg, dass wir das im nächst<strong>en</strong><br />

Jahr wie<strong>de</strong>r anbiet<strong>en</strong> und vielleicht sogar aus<strong>de</strong>hn<strong>en</strong>“, sagt Nicole Trettner, die<br />

das Projekt betreut.<br />

Um die Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter zusätzlich an sich zu bind<strong>en</strong>, gibt es bereits<br />

seit 1971 ein Partnerschaftsmo<strong>de</strong>ll, mit <strong>de</strong>m die Beschäftigt<strong>en</strong> am <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>sgewinn<br />

beteiligt werd<strong>en</strong>. Gleichzeitig unterstützt Hering mit <strong>de</strong>m Fonds<br />

„Restc<strong>en</strong>t“ in Not gerat<strong>en</strong>e Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong>. So hat sich mit d<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong><br />

eine außergewöhnliche <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur <strong>en</strong>twickelt, durch die die technisch<strong>en</strong><br />

Spitz<strong>en</strong>leistung<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Firma erst möglich wurd<strong>en</strong> <strong>–</strong> zum Wohl <strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<br />

und zum Wohl aller Beschäftigt<strong>en</strong>.<br />

Nicole Trettner<br />

Personalleiterin Hering Bau GmbH & Co. KG<br />

Kontakt<br />

Nicole Trettner<br />

Hering Bau GmbH & Co. KG<br />

Neulän<strong>de</strong>r 1<br />

57299 Burbach<br />

Telefon: 02736 27-102<br />

E-Mail: nicole.trettner@hering-bau.<strong>de</strong><br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 23


Preisträger und Nominierte<br />

Nominiert:<br />

DSW21 Dortmun<strong>de</strong>r Stadtwerke AG<br />

Gesundheit ist Programm:<br />

Durch PRO AGE könn<strong>en</strong> die Fahrerinn<strong>en</strong> und Fahrer bei DSW21<br />

länger im Fahrdi<strong>en</strong>st bleib<strong>en</strong>.<br />

Mit PRO AGE <strong>–</strong> Programm für Altersgerechte Arbeit, Gesundheit und Entwicklung <strong>–</strong><br />

sorg<strong>en</strong> die Dortmun<strong>de</strong>r Stadtwerke AG (DSW21) dafür, dass die Fahrerinn<strong>en</strong> und Fahrer<br />

möglichst lange gesund und einsatzfähig bleib<strong>en</strong>. Gleichzeitig werd<strong>en</strong> auch ältere<br />

Arbeitslose als Fahrer neu eingestellt.<br />

Es gibt in Verkehrsbetrieb<strong>en</strong> ein Wort, das Personaler und Fahrpersonal gleichermaß<strong>en</strong><br />

aus <strong>de</strong>r Spur werf<strong>en</strong> kann: „Fahrdi<strong>en</strong>stuntauglichkeit“. Die Fahrerinn<strong>en</strong><br />

und Fahrer müss<strong>en</strong> sich regelmäßig einer Gesundheitsprüfung unterzieh<strong>en</strong>, die<br />

darüber <strong>en</strong>tschei<strong>de</strong>t, wer weiterhin ein<strong>en</strong> Bus o<strong>de</strong>r eine Bahn l<strong>en</strong>k<strong>en</strong> darf <strong>–</strong> und wer<br />

nicht. D<strong>en</strong>n Fahr<strong>en</strong> ist ein Beruf mit viel <strong>Verantwortung</strong>. In Tag- und Nachtschicht<strong>en</strong><br />

sitz<strong>en</strong> die Fahrerinn<strong>en</strong> und Fahrer in Buss<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r Bahn<strong>en</strong> und bring<strong>en</strong> taus<strong>en</strong><strong>de</strong><br />

von Fahrgäst<strong>en</strong> zuverlässig zu ihrem Ziel. Die anstr<strong>en</strong>g<strong>en</strong><strong>de</strong> Tätigkeit hat ihr<strong>en</strong><br />

Preis: Rück<strong>en</strong>schmerz<strong>en</strong>, nachlass<strong>en</strong><strong>de</strong> Sehkraft, aber auch psychische Probleme<br />

könn<strong>en</strong> dazu führ<strong>en</strong>, dass <strong>de</strong>r Betriebsarzt bei viel<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> schon lange vor<br />

<strong>de</strong>m R<strong>en</strong>t<strong>en</strong>alter die gefürchtete „Fahrdi<strong>en</strong>stuntauglichkeit“ feststellt.<br />

Um hier rechtzeitig geg<strong>en</strong>zusteuern, wur<strong>de</strong> bei DSW21 vor vier Jahr<strong>en</strong> das Programm<br />

PRO AGE gestartet. Ziel ist es, alle Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter im Fahrdi<strong>en</strong>st<br />

möglichst lange im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> und bis ins Alter beschäftigungsfähig zu<br />

halt<strong>en</strong>. Um dies zu erreich<strong>en</strong>,<br />

macht das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

viele Angebote,<br />

damit die Fahrerinn<strong>en</strong><br />

und Fahrer fit bleib<strong>en</strong>.<br />

So lern<strong>en</strong> die Fahrerinn<strong>en</strong><br />

und Fahrer bei PRO AGE im<br />

Arbeitsalltag mit psychisch<strong>en</strong><br />

Belastung<strong>en</strong> umzugeh<strong>en</strong>.<br />

Dafür werd<strong>en</strong> Anti-<br />

24 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

stress- und Deeskalationsseminare angebot<strong>en</strong>, für die Fahrerinn<strong>en</strong> und Fahrer aus<br />

<strong>de</strong>m <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> speziell als Refer<strong>en</strong>t<strong>en</strong> ausgebil<strong>de</strong>t wurd<strong>en</strong>. Sie leit<strong>en</strong> die Seminare<br />

und bring<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> Strategi<strong>en</strong> bei, um in heikl<strong>en</strong> Situation<strong>en</strong><br />

gelass<strong>en</strong>er zu reagier<strong>en</strong>. „Da hier Leute aus <strong>de</strong>r Praxis d<strong>en</strong> Stoff vermitteln,<br />

ist die Akzeptanz <strong>en</strong>orm hoch“, sagt Carst<strong>en</strong> Müller, <strong>de</strong>r PRO AGE bei DSW21<br />

betreut. Doch auch körperlich ist Fahr<strong>en</strong> belast<strong>en</strong>d. Deshalb kann <strong>de</strong>r Betriebsarzt<br />

bei Bedarf auch ein halbes<br />

Jahr Studiotraining auf<br />

Kost<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Betriebskrank<strong>en</strong>kasse<br />

verschreib<strong>en</strong>.<br />

Nicht zuletzt wird auf d<strong>en</strong><br />

Speiseplan geachtet. Die<br />

Kantin<strong>en</strong> biet<strong>en</strong> nicht nur<br />

Bratwurst und Pommes<br />

an, son<strong>de</strong>rn zusätzlich<br />

fettarmes Ess<strong>en</strong>, viele Vollkornprodukte<br />

und reichlich<br />

Salat o<strong>de</strong>r Fisch. Abwechslung<br />

ist auch bei droh<strong>en</strong><strong>de</strong>r Fahrdi<strong>en</strong>stuntauglichkeit ein wichtiges Rezept,<br />

um im Job bleib<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>. Statt alle Tage im Bus o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bahn zu sitz<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong><br />

betroff<strong>en</strong><strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> Mischarbeitsplätze angebot<strong>en</strong>. So könn<strong>en</strong> einige<br />

beispielsweise ein<strong>en</strong> Teil ihrer Arbeitszeit im Bereich <strong>de</strong>r Kund<strong>en</strong>betreuung eingesetzt<br />

werd<strong>en</strong>.<br />

„Mit PRO AGE wirk<strong>en</strong> wir auch <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>l <strong>en</strong>tgeg<strong>en</strong>“, erläutert<br />

Carst<strong>en</strong> Müller ein<strong>en</strong> weiter<strong>en</strong> Aspekt <strong>de</strong>s Programms. Die Verän<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Altersstruktur <strong>de</strong>r Bevölkerung habe schon jetzt Auswirkung<strong>en</strong> auf die personelle<br />

Situation. In d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> rechnet das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit einer Verr<strong>en</strong>tungswelle<br />

bei gleichzeitigem Mangel an Nachwuchskräft<strong>en</strong>. Ältere M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> ohne Arbeit<br />

hab<strong>en</strong> <strong>de</strong>sweg<strong>en</strong> die Chance, bei DSW21 wie<strong>de</strong>r ins Berufsleb<strong>en</strong> einzusteig<strong>en</strong>.<br />

Bereits 2004 wurd<strong>en</strong> sechs Arbeitsuch<strong>en</strong><strong>de</strong> über 50 Jahre als Busfahrer ausgebil<strong>de</strong>t.<br />

Alle sind bis heute unbefristet und in Vollzeit bei DSW21 angestellt. „Die älter<strong>en</strong><br />

Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> fahr<strong>en</strong> besonn<strong>en</strong> und geh<strong>en</strong> freundlich mit d<strong>en</strong> Kund<strong>en</strong><br />

um“, zieht Carst<strong>en</strong> Müller Bilanz. Geringe Fehlzeit<strong>en</strong> und das große Engagem<strong>en</strong>t<br />

hätt<strong>en</strong> sich sehr positiv auf die Stimmung im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> ausgewirkt. „Das lief so<br />

gut, dass wir im Frühjahr 2008 erneut Ältere einstell<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.“<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 25


Preisträger und Nominierte<br />

Bereits 2005 und 2006 wurd<strong>en</strong> in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit <strong>de</strong>r Arbeitsag<strong>en</strong>tur rund 20<br />

über 50-jährige Langzeitarbeitslose in <strong>de</strong>r Fahrschule zum Busfahrer weiterqualifiziert.<br />

„Lei<strong>de</strong>r konnt<strong>en</strong> wir damals aufgrund <strong>de</strong>r Stell<strong>en</strong>situation im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

nur w<strong>en</strong>ige einstell<strong>en</strong>“, bedauert Carst<strong>en</strong> Müller. Allerdings hätt<strong>en</strong> j<strong>en</strong>e, die damals<br />

dabei war<strong>en</strong>, bei neu<strong>en</strong> Einstellung<strong>en</strong> sehr gute Chanc<strong>en</strong>. Außer<strong>de</strong>m sind weitere<br />

Lehrgänge geplant. So werd<strong>en</strong> im Frühjahr 2008 erneut 15 Arbeitslose eine Chance<br />

erhalt<strong>en</strong>.<br />

Das Programm PRO AGE, das 2003 aus einem Lan<strong>de</strong>spilotprojekt in Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />

mit <strong>de</strong>r Sozialforschungsstelle Dortmund heraus <strong>en</strong>twickelt wur<strong>de</strong>, ist zeitlich<br />

nicht befristet. Im Geg<strong>en</strong>teil: Das Programm soll dazu beitrag<strong>en</strong>, dass langfristig<br />

eine neue <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur und Personalpolitik Einzug hält. „D<strong>en</strong>n <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische<br />

Wan<strong>de</strong>l wird uns von nun an dauerhaft begleit<strong>en</strong>“, so Arbeitsdirektor<br />

Karl-Heinz Faust.<br />

Kontakt<br />

Carst<strong>en</strong> Müller<br />

DSW21<br />

Deggingstraße 40<br />

44141 Dortmund<br />

Telefon: 0231 955-2346<br />

E-Mail: ca.mueller@dsw21.<strong>de</strong><br />

Karl-Heinz Faust<br />

Arbeitsdirektor DSW21<br />

26 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Kategorie:<br />

Perspektiv<strong>en</strong> für Jug<strong>en</strong>dliche<br />

„Ausbildung gehört zum Kerngeschäft von <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>. D<strong>en</strong>n es liegt in unserer<br />

<strong>Verantwortung</strong>, die Qualität unserer Leistung langfristig zu erhalt<strong>en</strong>, zu verbessern<br />

und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit sicherzustell<strong>en</strong>. Doch Ausbildung ist noch<br />

viel mehr, d<strong>en</strong>n wir übernehm<strong>en</strong> als <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> heute eine wichtige Rolle im<br />

Leb<strong>en</strong> <strong>de</strong>r jung<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>: Gemeinsam stell<strong>en</strong> wir die Weich<strong>en</strong> für ihre Zukunft.<br />

Dazu gehör<strong>en</strong> Einfühlungsvermög<strong>en</strong> und Leid<strong>en</strong>schaft eb<strong>en</strong>so wie Geduld und<br />

Hartnäckigkeit <strong>–</strong> und in je<strong>de</strong>m Fall ein optimistischer Blick in unsere Zukunft!<br />

Bei d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong> Bonn ist die Ausbildung junger M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> ein wes<strong>en</strong>tlicher<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r Zukunftsori<strong>en</strong>tierung. Ihn<strong>en</strong> wird hier weit mehr als Fachwiss<strong>en</strong><br />

vermittelt, d<strong>en</strong>n die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> sind Grundpfeiler einer gelebt<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur.<br />

Die E.ON Kraftwerke richt<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Blick ganz bewusst über d<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Tellerrand hinaus. Das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> unterstützt vor allem Jug<strong>en</strong>dliche mit Startschwierigkeit<strong>en</strong><br />

und för<strong>de</strong>rt auf diese Weise zugleich die Ausbildungsaktivität<strong>en</strong><br />

im Mittelstand.“<br />

Dr. Hermann Borghorst<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 27


Preisträger und Nominierte<br />

Prämiert:<br />

Stadtwerke Bonn GmbH<br />

Begeisterung für Ausbildung <strong>–</strong> Bei d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong> Bonn sind<br />

die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> die Zukunft <strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<br />

Bei <strong>de</strong>r Stadtwerke Bonn GmbH werd<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> 30 bis 40 Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r<br />

rund 2 500 Beschäftigt<strong>en</strong> in Ruhestand geh<strong>en</strong>. Um auch in Zukunft ihre verantwortungsvoll<strong>en</strong><br />

Aufgab<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Energie- und Wasserversorgung, im öff<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Nahverkehr<br />

und in <strong>de</strong>r Müllverwertung zuverlässig erfüll<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>, <strong>en</strong>gagier<strong>en</strong> sich die<br />

Stadtwerke beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>r Ausbildung neuer Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter.<br />

Das Erste, was man in <strong>de</strong>r Berufsausbildung bei d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong> Bonn lernt, ist<br />

eine einfache Botschaft: Als Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong>r ist man von Anfang<br />

an ein willkomm<strong>en</strong>er und wichtiger Teil <strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s. Schon am erst<strong>en</strong><br />

Arbeitstag trifft sich die Geschäftsführung mit all<strong>en</strong> Neu<strong>en</strong> zu einer Willkomm<strong>en</strong>sveranstaltung.<br />

„Die Stadtwerke Bonn sind ein off<strong>en</strong>es <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit flach<strong>en</strong><br />

Hierarchi<strong>en</strong>“, sagt Geschäftsführer Marco Westphal. „Wir woll<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

das Gefühl geb<strong>en</strong>, dass sie ernst g<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> und dass die Ausbildung<br />

bei uns eine große Chance ist.“ Mehr als 90 Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Absolv<strong>en</strong>t<strong>en</strong> mit <strong>de</strong>r Abschlussnote<br />

3 und besser hab<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> unbefristet<strong>en</strong><br />

Arbeitsvertrag nach <strong>de</strong>r Ausbildung erhalt<strong>en</strong>.<br />

Die Stadtwerke unterstütz<strong>en</strong> auch d<strong>en</strong> Zusamm<strong>en</strong>halt unter d<strong>en</strong> jung<strong>en</strong><br />

Mitarbeitern und die Id<strong>en</strong>tifikation mit <strong>de</strong>m <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>. Durch die sehr<br />

unterschiedlich<strong>en</strong> Aufgab<strong>en</strong>gebiete <strong>de</strong>s kommunal<strong>en</strong> Versorgers ist es beson<strong>de</strong>rs<br />

wichtig, dass sich die Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Ausbildung untereinan<strong>de</strong>r<br />

k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> lern<strong>en</strong>. D<strong>en</strong>n die Techniker, die drauß<strong>en</strong> Gleise reparier<strong>en</strong>, und die Kaufleute<br />

in d<strong>en</strong> Büros treff<strong>en</strong> sich im beruflich<strong>en</strong> Alltag nur selt<strong>en</strong>. Mehrmals im Jahr organisier<strong>en</strong><br />

die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> <strong>de</strong>shalb gemeinsame Veranstaltung<strong>en</strong> wie ein Sommerfest<br />

o<strong>de</strong>r die Weihnachtsfeier, um das Wir-Gefühl konzernweit zu stärk<strong>en</strong>. Das<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> unterstützt sie dabei, lässt ihn<strong>en</strong> bei <strong>de</strong>r Ausgestaltung aber weitgeh<strong>en</strong>d<br />

freie Hand. „Das K<strong>en</strong>n<strong>en</strong>lern<strong>en</strong> för<strong>de</strong>rt d<strong>en</strong> geg<strong>en</strong>seitig<strong>en</strong> Respekt und die<br />

Wertschätzung <strong>de</strong>r Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong>“, weiß Mirko Heid, zuständig für die<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<strong>en</strong>twicklung bei d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong>. „Und wer gut im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

vernetzt ist, kann davon oft profitier<strong>en</strong>.“<br />

28 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Doch die best<strong>en</strong> Kontakte nütz<strong>en</strong> nichts, w<strong>en</strong>n die Leistung<strong>en</strong> nicht stimm<strong>en</strong>.<br />

Damit schwächere Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong> nicht auf <strong>de</strong>r Strecke bleib<strong>en</strong>, wur<strong>de</strong> das Projekt<br />

„Azubis lern<strong>en</strong> mit Azubis“, kurz ALMA, angeschob<strong>en</strong>. Die fortgeschritt<strong>en</strong><strong>en</strong> Lehrlinge<br />

setz<strong>en</strong> sich mit d<strong>en</strong> jünger<strong>en</strong> zusamm<strong>en</strong> und geb<strong>en</strong> ihr Wiss<strong>en</strong> und ihre Erfahrung<strong>en</strong><br />

weiter. „Dabei geht es oft nicht nur um d<strong>en</strong> Lernstoff, son<strong>de</strong>rn auch darum,<br />

wie man mit bestimmt<strong>en</strong> Lehrern umgeh<strong>en</strong> muss o<strong>de</strong>r wie es in d<strong>en</strong> Prüfung<strong>en</strong><br />

abläuft“, sag<strong>en</strong> Michael Goroll und Joch<strong>en</strong> Kröger, Ausbil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stadtwerke Bonn.<br />

Bei d<strong>en</strong> kaufmännisch<strong>en</strong> Beruf<strong>en</strong> organisier<strong>en</strong> die Azubis sogar ein<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Englischkurs.<br />

Sie stell<strong>en</strong> sich eig<strong>en</strong>e Aufgab<strong>en</strong>, <strong>en</strong>twerf<strong>en</strong> Tests und lad<strong>en</strong> erfahr<strong>en</strong>e<br />

Kolleg<strong>en</strong> aus <strong>de</strong>m Haus als Expert<strong>en</strong> ein. Die Ergebnisse geb<strong>en</strong> <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll recht: In<br />

d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> drei Jahr<strong>en</strong> gab es nur drei Jug<strong>en</strong>dliche, die ihre Ausbildung abgebroch<strong>en</strong><br />

hab<strong>en</strong>.<br />

„<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur“ ist bei d<strong>en</strong> Bonner Stadtwerk<strong>en</strong> keine leere Floskel. Was sich<br />

hinter <strong>de</strong>m Wort verbirgt, wird für die 111 Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> praktisch erlebbar. Mehrmals<br />

in Jahr treff<strong>en</strong> sie sich im „Leitbild-Café“. Gemeinsam mit einem Vertreter <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführung diskutier<strong>en</strong> die Nachwuchskräfte über Probleme o<strong>de</strong>r Verbesserungsvorschläge.<br />

Oft wird<br />

dabei ein konkreter Auftrag<br />

an die Ausbil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />

die Geschäftsführung formuliert.<br />

„Wir möcht<strong>en</strong>,<br />

dass die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

mit uns red<strong>en</strong>, kritisch<br />

Dinge hinterfrag<strong>en</strong> und<br />

wiss<strong>en</strong>, dass die Leitung<br />

immer ein off<strong>en</strong>es Ohr für<br />

sie hat“, sagt Geschäftsführer<br />

Marco Westphal.<br />

Die Stadtwerke Bonn eröffn<strong>en</strong><br />

auch b<strong>en</strong>achteiligt<strong>en</strong> Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> Chanc<strong>en</strong>. Seit 2005 bereit<strong>en</strong> sich junge M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />

über das „Einstiegs- und Qualifizierungsjahr“ bei d<strong>en</strong> Bonner Stadtwerk<strong>en</strong> auf<br />

eine Ausbildung vor. In dieser Zeit könn<strong>en</strong> sie die wichtigst<strong>en</strong> Abteilung<strong>en</strong> k<strong>en</strong>n<strong>en</strong><br />

lern<strong>en</strong> und ihre Fähigkeit<strong>en</strong> und Neigung<strong>en</strong> test<strong>en</strong>. W<strong>en</strong>n Motivation und Einstellung<br />

stimm<strong>en</strong>, dann tret<strong>en</strong> Zeugnis und Leb<strong>en</strong>slauf in d<strong>en</strong> Hintergrund. Falls es an<br />

<strong>de</strong>r ein<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Stelle hakt, beispielsweise bei <strong>de</strong>r Rechtschreibung o<strong>de</strong>r bei<br />

d<strong>en</strong> Computerk<strong>en</strong>ntniss<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> punktg<strong>en</strong>au unterstützt.<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 29


Preisträger und Nominierte<br />

Doch das Engagem<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r<br />

Bonner Stadtwerke <strong>en</strong><strong>de</strong>t<br />

nicht an d<strong>en</strong> Tür<strong>en</strong> <strong>de</strong>r<br />

Lehrwerkstatt. Im Rahm<strong>en</strong><br />

<strong>de</strong>r <strong>en</strong>g<strong>en</strong> Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>m Bonner Tann<strong>en</strong>busch-Gymnasiumorganisiert<br />

das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

gemeinsam mit d<strong>en</strong> Lehrerinn<strong>en</strong><br />

und Lehrern beispielsweise<br />

ein Bewerbungstraining.<br />

Dabei<br />

erhalt<strong>en</strong> die Schülerinn<strong>en</strong><br />

und Schüler die Aufgabe, eine Bewerbung zu schreib<strong>en</strong> und Vorstellungsgespräche<br />

zu führ<strong>en</strong>. Durch die kritische Rückmeldung <strong>de</strong>r Profis aus <strong>de</strong>m <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> lern<strong>en</strong><br />

sie, worauf bei einer gut<strong>en</strong> Bewerbung zu acht<strong>en</strong> ist und welche Fehler leicht<br />

vermeidbar sind. „Wir woll<strong>en</strong> nicht wart<strong>en</strong>, bis die Tal<strong>en</strong>te zu uns komm<strong>en</strong>, wir woll<strong>en</strong><br />

d<strong>en</strong> Nachwuchs bereits in <strong>de</strong>r Schule stärk<strong>en</strong>“, so Mirko Heid. Und das Thema<br />

„Werte in <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>“ wur<strong>de</strong> in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong> sogar in<br />

d<strong>en</strong> Philosophie-Unterricht eingebaut. <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur ist eb<strong>en</strong> doch mehr als<br />

ein Wort.<br />

Diplom-Kaufmann Mirko Heid<br />

Fachbereichsleitung Konzern<strong>en</strong>twicklung<br />

Stadtwerke Bonn GmbH<br />

Kontakt<br />

Mirko Heid<br />

Stadtwerke Bonn GmbH<br />

Theaterstraße 24<br />

53111 Bonn<br />

Telefon: 0228 711-2216<br />

E-Mail: Mirko.Heid@stadtwerke-bonn.<strong>de</strong><br />

30 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Nominiert:<br />

E.ON Kraftwerke GmbH, Hannover/Gels<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong><br />

Energieschub für Ausbildung:<br />

Mit einem PPP-Projekt verbessert E.ON Kraftwerke<br />

die Startchanc<strong>en</strong> b<strong>en</strong>achteiligter Jug<strong>en</strong>dlicher<br />

Als weltweit größtes privates Energieunternehm<strong>en</strong> ist die E.ON AG traditionell stark in<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung junger M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>. Aber zusätzlich zu seinem eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Ausbildungsangebot<br />

hat <strong>de</strong>r Konzern an viel<strong>en</strong> seiner Standorte ein Programm für Jug<strong>en</strong>dliche geschaff<strong>en</strong>,<br />

die Probleme hab<strong>en</strong>, ein<strong>en</strong> Ausbildungsplatz zu find<strong>en</strong>. Die E.ON Kraftwerke GmbH<br />

führt dieses Programm für d<strong>en</strong> Konzern durch und arbeitet dabei <strong>en</strong>g mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sag<strong>en</strong>tur<br />

für Arbeit und lokal<strong>en</strong> Bildungsträgern zusamm<strong>en</strong>.<br />

Fast überall dort, wo ein E.ON Kraftwerk<br />

steht, ist man auch „Mit Energie<br />

dabei“. Das ist <strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweit<strong>en</strong><br />

E.ON Ausbildungsinitiative,<br />

die eine einmalige Chance für <strong>de</strong>rzeit<br />

mehr als 420 Jug<strong>en</strong>dliche an 19<br />

Standort<strong>en</strong> bietet, die bei <strong>de</strong>r Suche<br />

nach einem Ausbildungsplatz durch<br />

die Raster gefall<strong>en</strong> sind. Oft hab<strong>en</strong> sie<br />

ein<strong>en</strong> schlecht<strong>en</strong> Schulabschluss, such<strong>en</strong><br />

dann häufig vergeblich ein<strong>en</strong> Ausbildungsplatz o<strong>de</strong>r brech<strong>en</strong> eine Ausbildung<br />

nach kurzer Zeit ab. Nicht selt<strong>en</strong> mangelt es an sozial<strong>en</strong> Kompet<strong>en</strong>z<strong>en</strong> und auch ein<br />

Vorstraf<strong>en</strong>register bring<strong>en</strong> einige <strong>de</strong>r Teilnehmerinn<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r Teilnehmer mit.<br />

Für diese Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> setzt sich E.ON ein, um ihn<strong>en</strong> die Voraussetzung<strong>en</strong> für ein<strong>en</strong><br />

qualifiziert<strong>en</strong> Berufseinstieg geb<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>. Dabei kooperiert das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

im Rahm<strong>en</strong> eines Public Private Partnership mit lokal<strong>en</strong> Bildungsträgern und mit<br />

d<strong>en</strong> Ag<strong>en</strong>tur<strong>en</strong> für Arbeit sowie d<strong>en</strong> Arbeitsgemeinschaft<strong>en</strong>, die sich um Jug<strong>en</strong>dliche<br />

kümmern, die Arbeitslos<strong>en</strong>geld II bekomm<strong>en</strong>. „Auf diese Weise <strong>zeig<strong>en</strong></strong> wir,<br />

dass <strong>de</strong>r E.ON-Konzern seine gesellschaftliche <strong>Verantwortung</strong> ernst nimmt“, sagt<br />

Johannes Dres<strong>en</strong>kamp, <strong>de</strong>r bei E.ON Kraftwerke d<strong>en</strong> Bereich Aus- und Fortbildung<br />

leitet. Er ist außer<strong>de</strong>m einer <strong>de</strong>r zahlreich<strong>en</strong> regional<strong>en</strong> E.ON-Projektkoordinator<strong>en</strong>.<br />

Seine Aufgabe ist dabei die Koordination und Abstimmung mit d<strong>en</strong> Projekt-<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 31


Preisträger und Nominierte<br />

beteiligt<strong>en</strong> vor Ort und die Unterstützung <strong>de</strong>r Bildungsträger bei <strong>de</strong>r Akquise von<br />

Praktikumsbetrieb<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Umgebung. Dabei nutz<strong>en</strong> die Kraftwerke die gut<strong>en</strong><br />

Firm<strong>en</strong>kontakte zu d<strong>en</strong> Zuliefer- und Partnerfirm<strong>en</strong>.<br />

Das Projekt ist in zwei Phas<strong>en</strong> aufgeteilt. Gestartet wird mit einem dreimonatig<strong>en</strong><br />

Trainingslehrgang bei einem Bildungsträger, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Arbeitsag<strong>en</strong>tur o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsgemeinschaft finanziert wird. Währ<strong>en</strong>d dieser Zeit geht es zunächst um die<br />

persönliche Stabilisierung und berufliche Ori<strong>en</strong>tierung <strong>de</strong>r Teilnehmerinn<strong>en</strong> und<br />

Teilnehmer. Sie soll<strong>en</strong> ihre Stärk<strong>en</strong>, aber auch ihre Schwäch<strong>en</strong> erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong> und ihre<br />

Neigung<strong>en</strong> und Interess<strong>en</strong> herausfind<strong>en</strong>, um ein<strong>en</strong> realistisch<strong>en</strong> Berufswunsch <strong>en</strong>twickeln<br />

zu könn<strong>en</strong>. Gleichzeitig wird bedarfsgerechter För<strong>de</strong>runterricht vor allem<br />

in Deutsch und Mathematik erteilt<br />

sowie das Arbeit<strong>en</strong> am PC trainiert.<br />

Berufsspezifischer Grundlag<strong>en</strong>unterricht<br />

und ein individuelles Bewerbungstraining<br />

trag<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Teil dazu<br />

bei, die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> fit fürs Berufsleb<strong>en</strong><br />

zu mach<strong>en</strong>.<br />

Im Anschluss werd<strong>en</strong> die Ergebnisse<br />

int<strong>en</strong>siv in <strong>de</strong>r Praxis erprobt. Mit<br />

Hilfe von E.ON und <strong>de</strong>m Bildungsträger werd<strong>en</strong> die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> in ein sieb<strong>en</strong>monatiges<br />

Praktikum in klein<strong>en</strong> und mittelständisch<strong>en</strong> Betrieb<strong>en</strong> vermittelt. Neb<strong>en</strong><br />

d<strong>en</strong> Neigung<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> wird bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Praktikumsbetriebes insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Möglichkeit einer anschließ<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Ausbildung berücksichtigt. Das Ziel<br />

ist klar <strong>de</strong>finiert: Es soll<strong>en</strong> zusätzliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze außerhalb<br />

von E.ON <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>. „Wir betreib<strong>en</strong> unter kein<strong>en</strong> Umständ<strong>en</strong> eine Best<strong>en</strong>auslese<br />

für die eig<strong>en</strong>e Berufsausbildung“, unterstreicht Johannes Dres<strong>en</strong>kamp.<br />

Selbst in d<strong>en</strong> Praxis-Monat<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> die Teilnehmerinn<strong>en</strong> und Teilnehmer weiter<br />

für das Berufsleb<strong>en</strong> qualifiziert. Beim wöch<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Unterricht steh<strong>en</strong> auch sehr<br />

leb<strong>en</strong>spraktische Dinge auf <strong>de</strong>m Programm: Der richtige Umgang mit Geld, das<br />

Thema Gesundheit mit Fitnessaktivität<strong>en</strong> und Kochkurs<strong>en</strong> zur gesund<strong>en</strong> Ernährung<br />

sowie arbeitssicheres Verhalt<strong>en</strong>. Alle Kost<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Praktikums sowie <strong>de</strong>s praktikumsbegleit<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Unterrichts übernimmt <strong>de</strong>r E.ON-Konzern. Die Praktikumsvergütung,<br />

die <strong>de</strong>r Bildungsträger direkt an die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> auszahlt, wird eb<strong>en</strong>falls<br />

aus d<strong>en</strong> Mitteln <strong>de</strong>r E.ON Ausbildungsinitiative finanziert. Ein vernetztes System, in<br />

<strong>de</strong>m alle voneinan<strong>de</strong>r profitier<strong>en</strong>.<br />

32 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Währ<strong>en</strong>d <strong>de</strong>r gesamt<strong>en</strong> zehn Monate steht d<strong>en</strong> Teilnehmerinn<strong>en</strong> und Teilnehmern<br />

eine Sozialpädagogin o<strong>de</strong>r ein Sozialpädagoge für Beratung, Coaching und Vermittlung<br />

zur Seite.<br />

Für das Projekt „Mit Energie dabei“ stellt E.ON je<strong>de</strong>s Jahr fast drei Million<strong>en</strong> Euro zur<br />

Verfügung; und <strong>de</strong>r hohe Einsatz lohnt sich: Im Projektzeitraum 2006/2007 konnte<br />

das Projekt stolze 80 Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r teilnehm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> in Ausbildung o<strong>de</strong>r<br />

Arbeit vermitteln. Dieser Erfolg spornt an. E.ON plant nun, das Programm um weitere<br />

Standorte zu erweitern. Gleichzeitig wird mit verschied<strong>en</strong><strong>en</strong> Bildungsträgern<br />

und Schul<strong>en</strong> an einem nachhaltig<strong>en</strong> Konzept gearbeitet, das Jug<strong>en</strong>darbeitslosigkeit<br />

vorbeug<strong>en</strong> und die Berufsreife von Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> för<strong>de</strong>rn soll.<br />

Kontakt<br />

Heike S<strong>en</strong>nlaub<br />

E.ON Kraftwerke GmbH<br />

Aus- und Fortbildungsz<strong>en</strong>trum<br />

Alexan<strong>de</strong>r-von-Humboldt-Straße 1<br />

D-45896 Gels<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong><br />

Telefon: 0209 601-5350<br />

E-Mail: Heike.S<strong>en</strong>nlaub@eon-<strong>en</strong>ergie.com<br />

Johannes Dres<strong>en</strong>kamp<br />

Leiter Aus- und Fortbildung<br />

<strong>de</strong>r E.ON Kraftwerke GmbH<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 33


Preisträger und Nominierte<br />

Kategorie:<br />

Angebote für beson<strong>de</strong>re Zielgrupp<strong>en</strong><br />

„Mit beson<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Zielgrupp<strong>en</strong> am Arbeitsmarkt sind all j<strong>en</strong>e M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> gemeint, die<br />

d<strong>en</strong> Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Arbeitswelt nicht ohne Weiteres gerecht werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong><br />

und die unsere Aufmerksamkeit <strong>de</strong>shalb in beson<strong>de</strong>rer Weise verdi<strong>en</strong><strong>en</strong>. Und mehr<br />

noch: Wir hab<strong>en</strong> die gesellschaftliche <strong>–</strong> und unternehmerische <strong>–</strong> Verpflichtung,<br />

diese M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> bei <strong>de</strong>r Bewältigung ihrer beson<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> zu unterstütz<strong>en</strong>.<br />

Diese Verpflichtung ist zugleich ein Gewinn für uns, d<strong>en</strong>n wir hab<strong>en</strong> die<br />

Chance, Fähigkeit<strong>en</strong> und Pot<strong>en</strong>ziale zu <strong>en</strong>t<strong>de</strong>ck<strong>en</strong> und Stärk<strong>en</strong> zu för<strong>de</strong>rn. Eine Investition<br />

also, die sich auszahlt.<br />

Die Gruppe <strong>de</strong>r gering Qualifiziert<strong>en</strong> steht im Fokus <strong>de</strong>r Aktivität<strong>en</strong> von Randstad<br />

Deutschland. Mit einem einfach<strong>en</strong> Qualifizierungsmo<strong>de</strong>ll erhalt<strong>en</strong> die in <strong>de</strong>r Zeitarbeit<br />

beschäftigt<strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter so eine realistische Perspektive<br />

zum beruflich<strong>en</strong> Aufstieg und zum leb<strong>en</strong>slang<strong>en</strong> Lern<strong>en</strong>. Beschäftigte mit Migrationshintergrund<br />

sind Zielgruppe <strong>de</strong>s interkulturell<strong>en</strong> Partnerschaftsprogramms bei<br />

<strong>de</strong>r Metro. Die Chanc<strong>en</strong> interkultureller Zusamm<strong>en</strong>arbeit werd<strong>en</strong> so g<strong>en</strong>utzt und<br />

eine unkomplizierte Integration erleichtert.“<br />

Joachim Horras<br />

34 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Prämiert:<br />

Randstad Deutschland GmbH & Co. KG, Eschborn<br />

Schritt für Schritt zur Qualifikation:<br />

<strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit erhalt<strong>en</strong> durch Lern<strong>en</strong> im Job<br />

bei Randstad<br />

Mit einem einfach<strong>en</strong> Qualifizierungsmo<strong>de</strong>ll schafft die Randstad Deutschland<br />

GmbH & Co. KG für ihre in Zeitarbeit beschäftigt<strong>en</strong> Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer<br />

eine Perspektive zum beruflich<strong>en</strong> Aufstieg: Die währ<strong>en</strong>d <strong>de</strong>r Kund<strong>en</strong>einsätze<br />

gezeigt<strong>en</strong> Fähigkeit<strong>en</strong> und Fertigkeit<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> unter bestimmt<strong>en</strong> Voraussetzung<strong>en</strong><br />

durch ein IHK-Zertifikat anerkannt werd<strong>en</strong>.<br />

Es ist ein kleines Heftch<strong>en</strong> mit nur 20 Seit<strong>en</strong>, das viele Randstad-Beschäftigte mit<br />

Stolz erfüllt. Wie in d<strong>en</strong> meist<strong>en</strong> Zeitarbeitsfirm<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> auch bei Marktführer<br />

Randstad im Durchschnitt 60 Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter <strong>en</strong>twe<strong>de</strong>r<br />

eine veraltete Ausbildung o<strong>de</strong>r gar kein<strong>en</strong> Beruf erlernt. Mit <strong>de</strong>m Qualifizierungspass<br />

könn<strong>en</strong> sie nach langer Zeit wie<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r vielleicht sogar zum erst<strong>en</strong> Mal<br />

in ihrem Leb<strong>en</strong>,<br />

Schwarz auf Weiß<br />

nachweis<strong>en</strong>, dass sie<br />

etwas könn<strong>en</strong>.<br />

Das Randstad-Konzept<br />

„Lern<strong>en</strong> im Job“<br />

ist bestech<strong>en</strong>d einfach:<br />

Die typisch<strong>en</strong><br />

Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> für<br />

Assist<strong>en</strong>ztätigkeit<strong>en</strong><br />

zunächst im Lager<br />

o<strong>de</strong>r im Büro wurd<strong>en</strong><br />

in Module unterteilt<br />

und im Qualifizierungspass aufgelistet. Bei Lagerarbeitern <strong>–</strong> <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong>gruppe,<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Pass <strong>de</strong>rzeit am best<strong>en</strong> ang<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> wird <strong>–</strong> reicht dies beispielsweise<br />

von „War<strong>en</strong> annehm<strong>en</strong> und kontrollier<strong>en</strong>“ bis „Anpassungsfähigkeit an<br />

verän<strong>de</strong>rte Bedingung<strong>en</strong>“. W<strong>en</strong>n Fähigkeit<strong>en</strong> und K<strong>en</strong>ntnisse bei einem Arbeitseinsatz<br />

beim Kund<strong>en</strong> erworb<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r unter Beweis gestellt wurd<strong>en</strong>, gibt es im Qualifi-<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 35


Preisträger und Nominierte<br />

zierungspass ein<strong>en</strong> Stempel als Beleg. Sind<br />

nach mehrer<strong>en</strong> Einsätz<strong>en</strong> alle erfor<strong>de</strong>rlich<strong>en</strong><br />

Module erfolgreich absolviert, besteht<br />

die Möglichkeit, sich zu einem Test <strong>de</strong>r theoretisch<strong>en</strong><br />

Grundlag<strong>en</strong> bei verschied<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

regional<strong>en</strong> IHKs anzumeld<strong>en</strong>. Wer d<strong>en</strong> besteht,<br />

bekommt ein von <strong>de</strong>r Kammer anerkanntes<br />

Zertifikat. Derzeit könn<strong>en</strong> Zertifikate<br />

als Fachassist<strong>en</strong>tin o<strong>de</strong>r Fachassist<strong>en</strong>t für<br />

Lager- o<strong>de</strong>r Büroarbeit<strong>en</strong> vergeb<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />

Entstand<strong>en</strong> ist „Lern<strong>en</strong> im Job“ in <strong>de</strong>r Randstad Stiftung durch die Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />

<strong>de</strong>r Randstad Arbeitsmarkt-Expert<strong>en</strong>, <strong>de</strong>m Betriebsrat, d<strong>en</strong> Kund<strong>en</strong>unternehm<strong>en</strong>,<br />

<strong>de</strong>r Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer Kobl<strong>en</strong>z, <strong>de</strong>m DIHK und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sinstitut für<br />

Berufsbildung. Das modulare Qualifizierungsmo<strong>de</strong>ll kann <strong>de</strong>r Personaldi<strong>en</strong>stleister<br />

selbst ohne groß<strong>en</strong> Zusatzaufwand umsetz<strong>en</strong>: „Wir hab<strong>en</strong> unsere Kund<strong>en</strong> nach Arbeitseinsätz<strong>en</strong><br />

schon immer befragt. Jetzt stell<strong>en</strong> wir ein paar Frag<strong>en</strong> mehr, um zu<br />

erfahr<strong>en</strong>, ob die Mitarbeiterin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mitarbeiter die Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> bestimmter<br />

Qualifizierungsmodule erfüllt“, erläutert Pia Krömer, Projektleiterin bei Randstad<br />

Deutschland.<br />

Im Januar 2006 startete die praktische Erprobung in einem Pilotprojekt und schon im<br />

Mai 2007 wur<strong>de</strong> das Angebot in all<strong>en</strong> <strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Nie<strong>de</strong>rlassung<strong>en</strong> eingeführt. Mittlerweile<br />

hab<strong>en</strong> die erst<strong>en</strong> 25 Beschäftigt<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Test bei <strong>de</strong>r IHK Kobl<strong>en</strong>z bestand<strong>en</strong>.<br />

Diese zertifizierte Ausbildung hat Vorteile für bei<strong>de</strong> Seit<strong>en</strong>. „Unsere Kund<strong>en</strong> such<strong>en</strong><br />

zwar auch Hilfskräfte für einfache Tätigkeit<strong>en</strong>, setz<strong>en</strong> aber trotz<strong>de</strong>m ein Min<strong>de</strong>stmaß<br />

an praktisch<strong>en</strong> Erfahrung<strong>en</strong> und fachlich<strong>en</strong> K<strong>en</strong>ntniss<strong>en</strong> voraus. Durch die<br />

Zertifizierung könn<strong>en</strong> wir d<strong>en</strong> steig<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Bedarf unserer Kund<strong>en</strong> nach qualifiziert<strong>en</strong><br />

Kräft<strong>en</strong> <strong>de</strong>ck<strong>en</strong>“, sagt Pia Krömer.<br />

Die bislang mehr als 3 000 Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter bei Randstad, die d<strong>en</strong><br />

Qualifizierungspass in <strong>de</strong>r Tasche trag<strong>en</strong>, hab<strong>en</strong> durch die Teilnahme an „Lern<strong>en</strong> im<br />

Job“ eine bessere berufliche Anerk<strong>en</strong>nung. Auch die langfristig<strong>en</strong> <strong>Beschäftigung</strong>schanc<strong>en</strong><br />

verbessern sich. Für einige <strong>de</strong>r Teilnehm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> ist „Lern<strong>en</strong> im Job“ auch<br />

Ansporn, eine Berufsausbildung <strong>–</strong> wie zum Beispiel die zweijährige Ausbildung als<br />

Fachlagerist <strong>–</strong> nachzuhol<strong>en</strong>. Das Programm bietet d<strong>en</strong> Mitarbeitern d<strong>en</strong> Einstieg in<br />

die berufliche Weiterbildung.<br />

36 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Die Randstad Stiftung strebt eine fläch<strong>en</strong><strong>de</strong>ck<strong>en</strong><strong>de</strong> Anerk<strong>en</strong>nung dieser modular<strong>en</strong><br />

Qualifizierung durch Politik, Gewerkschaft<strong>en</strong> und Wirtschaft an. Auch an<strong>de</strong>re<br />

Zeitarbeitsfirm<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> für die Teilnahme am Projekt gewonn<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. D<strong>en</strong>n je<br />

nach Art und Dauer <strong>de</strong>r Kund<strong>en</strong>einsätze schwankt <strong>de</strong>r Zeitraum, in <strong>de</strong>m die für das<br />

Zertifikat nötig<strong>en</strong> Module erworb<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>, zwisch<strong>en</strong> sechs Monat<strong>en</strong> und<br />

zwei Jahr<strong>en</strong>. Da die Fluktuation bei Zeitarbeitsunternehm<strong>en</strong> aber groß ist, verlass<strong>en</strong><br />

viele Projektteilnehmer Randstad, noch bevor sie alle Module absolviert hab<strong>en</strong>.<br />

Damit sie die Qualifizierung trotz<strong>de</strong>m be<strong>en</strong>d<strong>en</strong> und später davon profitier<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>,<br />

müsst<strong>en</strong> auch an<strong>de</strong>re <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> das Randstad-Mo<strong>de</strong>ll anerk<strong>en</strong>n<strong>en</strong> und im<br />

best<strong>en</strong> Fall übernehm<strong>en</strong>. „Mit unserem Konzept ist es möglich, eine signifikante Anzahl<br />

gering qualifizierter Beschäftigter so für d<strong>en</strong> Arbeitsmarkt fit zu mach<strong>en</strong>, dass<br />

ihre Chanc<strong>en</strong> auf <strong>Beschäftigung</strong> dauerhaft steig<strong>en</strong>“, ist Pia Krömer überzeugt.<br />

„Damit unser Projekt größtmöglich<strong>en</strong> Erfolg hat, brauch<strong>en</strong> wir viele Mitstreiter. Am<br />

best<strong>en</strong> wäre es, w<strong>en</strong>n sich die gesamte Zeitarbeitsbranche beteiligt.“<br />

Hei<strong>de</strong> Frank<strong>en</strong><br />

Geschäftsführerin<br />

Kontakt<br />

Petra Timm<br />

Randstad Deutschland Pressestelle<br />

Helfmann-Park 8<br />

65760 Eschborn<br />

Telefon: 06196 408-1770<br />

E-Mail: Petra.Timm@<strong>de</strong>.randstad.com<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 37


Preisträger und Nominierte<br />

Nominiert:<br />

Metro AG, Düsseldorf<br />

Von InSi<strong>de</strong>rn für NewComer:<br />

Die METRO Group unterstützt Beschäftigte<br />

aus an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Kultur<strong>en</strong> beim Start im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>.<br />

Mit <strong>de</strong>m interkulturell<strong>en</strong> Partnerschaftsprogramm „NewIn“ hat die METRO Group in<br />

Düsseldorf ein vorbildliches Angebot für neue Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter mit<br />

Migrationshintergrund geschaff<strong>en</strong>. InSi<strong>de</strong>r, die schon länger im Konzern beschäftigt sind<br />

bild<strong>en</strong> Partnerschaft<strong>en</strong> mit NewComern, die ein<strong>en</strong> an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> kulturell<strong>en</strong> Hintergrund hab<strong>en</strong>.<br />

Die METRO Group steht in vielerlei Hinsicht für Vielfalt. Das internationale Han<strong>de</strong>lsunternehm<strong>en</strong><br />

ist weltweit mit rund 2 400 Standort<strong>en</strong> in 31 Län<strong>de</strong>rn Europas, Afrikas<br />

und Asi<strong>en</strong>s vertret<strong>en</strong>. Auch in Deutschland ist das Gesicht <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lskette vielgestaltig.<br />

Bei <strong>de</strong>r METRO Group<br />

hat fast je<strong>de</strong>r schon einmal<br />

eingekauft, oft ohne es zu wiss<strong>en</strong>.<br />

D<strong>en</strong>n wer sich gerne Leb<strong>en</strong>smittel<br />

im Supermarkt<br />

„Real“, Kleidung in <strong>de</strong>r Galeria<br />

Kaufhof o<strong>de</strong>r DVDs bei Media<br />

Markt besorgt, <strong>de</strong>r war in<br />

einem ihrer Geschäfte. Bunt<br />

und international wie das War<strong>en</strong>angebot<br />

<strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lskette<br />

ist auch ihre Belegschaft. Aus<br />

rund 150 Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

komm<strong>en</strong> die Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter. Etwa sieb<strong>en</strong> Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong><br />

hab<strong>en</strong> kein<strong>en</strong> <strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Pass. Doch wo an<strong>de</strong>re <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in einer solch<strong>en</strong><br />

Mischung ein Problem seh<strong>en</strong>, versteht die METRO Group diese Fülle an Wiss<strong>en</strong> und<br />

kultureller Erfahrung als ein<strong>en</strong> echt<strong>en</strong> Wettbewerbsvorteil. Nicht umsonst hat sich<br />

die METRO Group <strong>de</strong>m Slogan „Vorsprung durch Vielfalt“ verpflichtet.<br />

Das Programm NewIn wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Abteilung Internationale Personalpolitik <strong>de</strong>r<br />

METRO Group in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit <strong>de</strong>m Konzernbetriebsrat und Personalverantwortlich<strong>en</strong><br />

<strong>en</strong>twickelt.<br />

38 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Bei NewIn wird je<strong>de</strong>m NewComer, <strong>de</strong>r aus einer an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Kultur stammt, eine erfahr<strong>en</strong>e<br />

Kollegin o<strong>de</strong>r ein Kollege als „InSi<strong>de</strong>r“ im Team zur Seite gestellt. Die InSi<strong>de</strong>r<br />

sind für die Neulinge persönliche und feste Ansprechpartner, Ratgeber und Helfer<br />

zugleich und erleichtern d<strong>en</strong> Neueinsteigern damit die erste Zeit im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>.<br />

„Wir nutz<strong>en</strong> so von Anfang an die unterschiedlich<strong>en</strong> Pot<strong>en</strong>ziale unserer Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeiter. Das bringt auch für unsere Kundschaft, die ja auch aus unterschiedlich<strong>en</strong><br />

Kultur<strong>en</strong> stammt, ganz handfeste Vorteile“, sagt Roub<strong>en</strong> Halajian,<br />

<strong>de</strong>r für die strategische Personalplanung bei Metro zuständig ist.<br />

Die InSi<strong>de</strong>r <strong>en</strong>gagier<strong>en</strong> sich freiwillig. Es sind Metro-Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter,<br />

die schon länger im Konzern beschäftigt sind und sich in d<strong>en</strong> Struktur<strong>en</strong> und<br />

<strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur ausk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>. Informiert wur<strong>de</strong> die Belegschaft über das<br />

Programm über eine Intranetseite, sowie durch eine Broschüre. Darüber hinaus<br />

wur<strong>de</strong> das Programm auf Veranstaltung<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Personalverantwortlich<strong>en</strong> <strong>de</strong>tailliert<br />

vorgestellt. An Freiwillig<strong>en</strong> hat es danach nicht gefehlt. „Verpflichtet wird dazu<br />

niemand, das wür<strong>de</strong> auch nichts bring<strong>en</strong>“, sagt Roub<strong>en</strong> Halajian.<br />

Die erst<strong>en</strong> zehn Duos aus InSi<strong>de</strong>rn und NewComern, die im Rahm<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Programms<br />

gebil<strong>de</strong>t wurd<strong>en</strong>, erfüll<strong>en</strong> die Erwartung<strong>en</strong>, die in das Programm gesetzt wurd<strong>en</strong>.<br />

Durch sie komm<strong>en</strong> neue Perspektiv<strong>en</strong> in die Teams und Bewährtes wird weitergegeb<strong>en</strong>.<br />

InSi<strong>de</strong>r und NewComer tausch<strong>en</strong> sich fachlich, kulturell und persönlich aus,<br />

lern<strong>en</strong> voneinan<strong>de</strong>r und gewinn<strong>en</strong> bei<strong>de</strong> interessante neue Eindrücke und D<strong>en</strong>kanstöße<br />

<strong>–</strong> Kulturaustausch im best<strong>en</strong> Sinne. „Die Anreize für die Beteiligung <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeiter sind erst<strong>en</strong>s schnelle Integration ausländischer Mitarbeiter,<br />

zweit<strong>en</strong>s Netzwerkbildung und dritt<strong>en</strong>s Entwicklung interkultureller<br />

S<strong>en</strong>sibilität“, so Halajian.<br />

Das Programm ver<strong>de</strong>utlicht<br />

nicht nur die <strong>Verantwortung</strong><br />

<strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<br />

für seine Beschäftigt<strong>en</strong>,<br />

son<strong>de</strong>rn hat auch<br />

ein konkretes betriebswirtschaftliches<br />

Ziel: Vor<br />

<strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong><br />

Wan<strong>de</strong>ls ist<br />

die METRO Group daran<br />

interessiert, ihr Personal<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 39


Preisträger und Nominierte<br />

langfristig im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> zu halt<strong>en</strong>. W<strong>en</strong>n sich zugewan<strong>de</strong>rte Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeiter schnell in das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> und seine <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur einleb<strong>en</strong>,<br />

kann die bisherige Fluktuation von neu eingestellt<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> im erst<strong>en</strong><br />

Jahr verringert werd<strong>en</strong>.<br />

Aus dieser langfristig<strong>en</strong> Perspektive heraus <strong>en</strong>gagiert sich die METRO Group auch<br />

für das Projekt „Verzahnte Ausbildung“. Dabei wur<strong>de</strong> für die berufliche Integration<br />

lernbehin<strong>de</strong>rter Jug<strong>en</strong>dlicher eine „triale“ Ausbildung <strong>en</strong>tworf<strong>en</strong>. Sie besteht aus<br />

einer <strong>en</strong>g<strong>en</strong> Zusamm<strong>en</strong>arbeit zwisch<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Berufsbildungswerk<strong>en</strong>, d<strong>en</strong> Berufsschul<strong>en</strong><br />

und d<strong>en</strong> Ausbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Metro. Das ermöglicht d<strong>en</strong> Azubis, ihre praktische<br />

Ausbildung direkt in d<strong>en</strong> Betrieb<strong>en</strong> und Märkt<strong>en</strong> <strong>de</strong>r METRO Group zu absolvier<strong>en</strong>.<br />

Auch sonst wird „Corporate Social Responsibility“ bei <strong>de</strong>r METRO Group groß geschrieb<strong>en</strong>.<br />

Die Entwicklung von sozial<strong>en</strong> Kompet<strong>en</strong>z<strong>en</strong> und Fähigkeit<strong>en</strong> unterstützt<br />

die METRO Group bereits bei ihr<strong>en</strong> jüngst<strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern.<br />

Beispielsweise könn<strong>en</strong> beim „Azubi-Sozial<strong>en</strong>gagem<strong>en</strong>t“ einige <strong>de</strong>r über 8 600 Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

in Deutschland <strong>zeig<strong>en</strong></strong>, dass sie <strong>Verantwortung</strong> übernehm<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />

Ob beim Bau von Kin<strong>de</strong>rgärt<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Unterstützung <strong>de</strong>r Special Olympics für<br />

geistig behin<strong>de</strong>rte M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> <strong>–</strong> die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> <strong>de</strong>r METRO Group sind immer<br />

vorne mit dabei.<br />

Roub<strong>en</strong> Halajian<br />

Abteilungsleiter Internationale<br />

Personalpolitik Metro AG<br />

Kontakt<br />

Roub<strong>en</strong> Halajian<br />

Metro AG<br />

Schlüterstraße 1<br />

40235 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211 6886-1391<br />

E-Mail:Halajian@metro.<strong>de</strong><br />

40 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Kategorie:<br />

Neue Chanc<strong>en</strong> durch Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />

und Kooperation<br />

„Zukunftsstrategi<strong>en</strong> lass<strong>en</strong> sich nicht „verordn<strong>en</strong>“, son<strong>de</strong>rn müss<strong>en</strong> partizipativ<br />

<strong>en</strong>twickelt und getrag<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. In unserer zunehm<strong>en</strong>d vernetzt<strong>en</strong> Arbeitswelt<br />

sind Akteure aus Politik und Wirtschaft auf funktionier<strong>en</strong><strong>de</strong> Netzwerke und Kooperation<strong>en</strong><br />

angewies<strong>en</strong>. Ihn<strong>en</strong> müss<strong>en</strong> Persönlichkeit<strong>en</strong> vorsteh<strong>en</strong>, die ihre Rolle als<br />

Motor<strong>en</strong> und M<strong>en</strong>tor<strong>en</strong> ernst nehm<strong>en</strong>. Eines sollte jedoch nicht aus <strong>de</strong>m Blick gerat<strong>en</strong>:<br />

dass es letztlich die Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer sind, die von <strong>de</strong>r<br />

Zusamm<strong>en</strong>arbeit profitier<strong>en</strong> soll<strong>en</strong>. Gelebte Mitbestimmung und Beteiligung sind<br />

ganz wichtige Grundlag<strong>en</strong> für gemeinsam<strong>en</strong> Erfolg.<br />

Die Webasto AG hat sich vor allem die Sicherung <strong>de</strong>s Standortes Neubrand<strong>en</strong>burg<br />

auf die Fahn<strong>en</strong> geschrieb<strong>en</strong>. Ein gemeinsames Forschungsz<strong>en</strong>trum mit <strong>de</strong>r Universität<br />

Rostock wird in Zukunft die Perspektiv<strong>en</strong> für Ing<strong>en</strong>ieure in <strong>de</strong>r strukturschwach<strong>en</strong><br />

Region sicher stell<strong>en</strong>. Mit <strong>de</strong>m firm<strong>en</strong>übergreif<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Netzwerk<br />

Job-Allianz unterstütz<strong>en</strong> die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> Fraport, Deutsche Bank, Evonik<br />

Industries, Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH und die Deutsche Lufthansa<br />

ihre Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter bei ihrer beruflich<strong>en</strong> Ori<strong>en</strong>tierung,<br />

Planung und Weiter<strong>en</strong>twicklung.“<br />

Franz-Josef Möll<strong>en</strong>berg<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 41


Preisträger und Nominierte<br />

Prämiert:<br />

Webasto AG, Neubrand<strong>en</strong>burg<br />

Lern<strong>en</strong> durch Kooperation:<br />

Die Webasto AG sichert die Zukunft ihres Standortes in<br />

Neubrand<strong>en</strong>burg durch Personal- und Wiss<strong>en</strong>saustausch mit <strong>de</strong>r<br />

Universität Rostock<br />

Wiss<strong>en</strong> ist die Währung, die zwisch<strong>en</strong> d<strong>en</strong> beid<strong>en</strong> Partnern im strukturschwach<strong>en</strong> Nordost<strong>en</strong><br />

<strong>de</strong>r Republik gilt. Webasto unterstützt die Erweiterung <strong>de</strong>s praktisch<strong>en</strong> Wiss<strong>en</strong>s<br />

für die Universität und ihre Studier<strong>en</strong>d<strong>en</strong>. Im Geg<strong>en</strong>zug <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong> aus d<strong>en</strong> Ergebniss<strong>en</strong><br />

<strong>de</strong>r Grundlag<strong>en</strong>forschung neue I<strong>de</strong><strong>en</strong> für die Produkte <strong>de</strong>s Werkes Neubrand<strong>en</strong>burg. Ein<br />

gemeinsames Forschungsz<strong>en</strong>trum soll Raum für die weitere, int<strong>en</strong>sive Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />

biet<strong>en</strong>.<br />

Heinrich Nosthei<strong>de</strong> hat ein klares Ziel: Der Anteil <strong>de</strong>r Ing<strong>en</strong>ieursleistung<strong>en</strong> an <strong>de</strong>r<br />

Produktion <strong>de</strong>s Werkes Neubrand<strong>en</strong>burg soll steig<strong>en</strong>. „Nur durch beson<strong>de</strong>re Qualifikation<strong>en</strong><br />

und Know-how könn<strong>en</strong> wir im Wettbewerb, national und international,<br />

besteh<strong>en</strong>“, ist <strong>de</strong>r Werksleiter <strong>de</strong>r Webasto AG überzeugt. Deshalb legt er am ost<strong>de</strong>utsch<strong>en</strong><br />

Standort groß<strong>en</strong> Wert auf die Qualifizierung seiner Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeiter.<br />

Das fängt an mit einer Ausbildungsquote von 15 Proz<strong>en</strong>t. Damit ist <strong>de</strong>r Standort ein<br />

Leuchtturm in <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>slandschaft Meckl<strong>en</strong>burg-Vorpommerns. D<strong>en</strong> best<strong>en</strong><br />

Lehrling<strong>en</strong> wird ein<br />

Studium <strong>de</strong>r Ing<strong>en</strong>ieurwiss<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong><br />

angebot<strong>en</strong><br />

o<strong>de</strong>r die Weiterbildung<br />

zum Techniker bzw. zum<br />

Meister. Dieses mehrstufige<br />

Konzept zur Sicherung<br />

<strong>de</strong>s Nachwuchses im Ing<strong>en</strong>ieursbereich<br />

und im<br />

Bereich <strong>de</strong>r technisch<strong>en</strong><br />

Berufe wur<strong>de</strong> 2005 begonn<strong>en</strong><br />

und ist langfristig<br />

angelegt. Die Belegschaft,<br />

42 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

die <strong>de</strong>rzeit ein Durchschnittsalter von 45 Jahr<strong>en</strong> hat, soll durch die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

verjüngt werd<strong>en</strong>. Bislang sind alle Azubis übernomm<strong>en</strong> word<strong>en</strong>.<br />

Um auch externes Wiss<strong>en</strong> ins <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> zu hol<strong>en</strong>, ist Webasto eine Kooperation<br />

mit mehrer<strong>en</strong> Lehrstühl<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Universität Rostock eingegang<strong>en</strong>. Webasto und die<br />

Hochschule gründ<strong>en</strong> <strong>de</strong>rzeit gemeinsam ein Forschungsz<strong>en</strong>trum in Neubrand<strong>en</strong>burg,<br />

an <strong>de</strong>m hochqualifizierte Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter die Möglichkeit<br />

erhalt<strong>en</strong>, berufsbegleit<strong>en</strong>d zu promovier<strong>en</strong>. D<strong>en</strong> Rostocker Studier<strong>en</strong>d<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Ing<strong>en</strong>ieurwiss<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong><br />

bietet Webasto wie<strong>de</strong>rum Praktikums-, Studi<strong>en</strong>- und Diplomarbeitsplätze<br />

an. Die Entwicklung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Forschungsz<strong>en</strong>trums und <strong>de</strong>s hausintern<strong>en</strong><br />

Webasto-Entwicklungsz<strong>en</strong>trums werd<strong>en</strong> unterstützt durch Fachkräfte wie<br />

Mechaniker und technische Zeichner, die die I<strong>de</strong><strong>en</strong> schnell in erste Prototyp<strong>en</strong> umsetz<strong>en</strong><br />

könn<strong>en</strong>. „ Diese<br />

<strong>en</strong>ge Verbindung von<br />

Theorie und Praxis und die<br />

schnelle Umsetzung und<br />

Erprobung von Forschungsergebniss<strong>en</strong><br />

ist<br />

für uns von großem Nutz<strong>en</strong>“,<br />

bekräftigt Professor<br />

Dr. Harald Aschemann,<br />

<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Universität Rostock<br />

d<strong>en</strong> Lehrstuhl für Mechatronik<br />

innehat. „Auch<br />

<strong>de</strong>r Studi<strong>en</strong>ort Rostock<br />

wird durch dieses zusätzliche<br />

Angebot attraktiver“, weiß <strong>de</strong>r Hochschullehrer, „d<strong>en</strong>n die Studier<strong>en</strong>d<strong>en</strong> schätz<strong>en</strong><br />

d<strong>en</strong> früh<strong>en</strong> Einblick in die Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Industrie.“<br />

Für Heinrich Nosthei<strong>de</strong> ist die Kooperation ein weiterer Schritt für die Verwurzelung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s in <strong>de</strong>r Region: „Für die Umsetzung <strong>de</strong>r im Forschungsz<strong>en</strong>trum<br />

<strong>en</strong>twickelt<strong>en</strong> Innovation<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> wir weitere Fachkräfte b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong>. Somit<br />

<strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong> durch das Forschungsz<strong>en</strong>trum auch mittelfristig neue Arbeitsplätze“, erklärt<br />

<strong>de</strong>r Werksleiter.<br />

Webasto nutzt für seine Zukunft aber nicht nur ein Netzwerk. Auch <strong>de</strong>r Austausch<br />

von Know-how mit Partnerunternehm<strong>en</strong> ist wichtig. Deshalb ist das Werk Mitglied<br />

im Automobil Cluster Ost<strong>de</strong>utschland und in <strong>de</strong>ss<strong>en</strong> Regionalverband Automotive<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 43


Preisträger und Nominierte<br />

MV. Bei<strong>de</strong> Netzwerke wurd<strong>en</strong> gegrün<strong>de</strong>t, um Automobilherstellern komplette Systeme<br />

anbiet<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>. Die einzeln<strong>en</strong> Firm<strong>en</strong> ergänz<strong>en</strong> sich und so könn<strong>en</strong> selbst<br />

kleinere Betriebe Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> erfüll<strong>en</strong>, die über ihr Kerngeschäft hinausgeh<strong>en</strong>.<br />

Für seine Lieferant<strong>en</strong> hat Webasto eb<strong>en</strong>falls ein Netzwerk ins Leb<strong>en</strong> geruf<strong>en</strong>. Die<br />

Zulieferer <strong>de</strong>s Werkes werd<strong>en</strong> direkt in Entwicklungsprozesse einbezog<strong>en</strong>, bei<br />

d<strong>en</strong><strong>en</strong> sie ihre Erfahrung<strong>en</strong> einbring<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />

Heinrich Nosthei<strong>de</strong><br />

Werksleiter Webasto AG Neubrand<strong>en</strong>burg<br />

Kontakt<br />

Heinrich Nosthei<strong>de</strong><br />

Webasto AG<br />

Speicherstraße 3<br />

17003 Neubrand<strong>en</strong>burg<br />

Telefon: 0395 5592-210<br />

E-Mail: Hnosthei<strong>de</strong>@webasto.<strong>de</strong><br />

44 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Nominiert:<br />

Job Allianz (Fraport AG, Deutsche Bank AG, Evonik<br />

Industries AG, Frankfurter Entsorgungs- und Service<br />

GmbH, Deutsche Lufthansa AG), Frankfurt/Main<br />

Berufswelt transpar<strong>en</strong>t:<br />

Die Job-Allianz ist eine gemeinsame Plattform mehrerer <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>,<br />

auf <strong>de</strong>r sich die Beschäftigt<strong>en</strong> über berufliche Weiter<strong>en</strong>twicklung informier<strong>en</strong><br />

und durch eine Palette von Angebot<strong>en</strong> ihre <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit<br />

aktiv erhalt<strong>en</strong> und ihr<strong>en</strong> Horizont erweitern könn<strong>en</strong>.<br />

Mit <strong>de</strong>m firm<strong>en</strong>übergreif<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Netzwerk Job-Allianz unterstütz<strong>en</strong> die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

Fraport AG, Deutsche Bank AG, Evonik Industries AG, Frankfurter Entsorgungs- und Service<br />

GmbH und Deutsche Lufthansa AG ihre Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter in <strong>de</strong>r<br />

Rhein-Main-Region bei <strong>de</strong>r beruflich<strong>en</strong> Ori<strong>en</strong>tierung und Weiter<strong>en</strong>twicklung. Der Blick<br />

über d<strong>en</strong> Tellerrand hilft dabei auch <strong>de</strong>r Personal<strong>en</strong>twicklung im eig<strong>en</strong><strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>.<br />

„Ist Optimismus ein nützlicher Weg?“ wollte die Job-Allianz im Jahr 2007 von d<strong>en</strong><br />

Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern ihrer Mitgliedsunternehm<strong>en</strong> wiss<strong>en</strong>. Um diese<br />

Frage zu beantwort<strong>en</strong>, bot sie zwei Vortragsveranstaltung<strong>en</strong>, Workshops und ein<br />

praxisori<strong>en</strong>tiertes Them<strong>en</strong>heft an. Das Interesse an d<strong>en</strong> Angebot<strong>en</strong> war überwältig<strong>en</strong>d<br />

und zeigte, wie viele<br />

sich ernsthaft mit diesem<br />

Thema auseinan<strong>de</strong>rsetz<strong>en</strong>.<br />

Auch die Mitschnitte <strong>de</strong>r Veranstaltung<strong>en</strong>,<br />

die als DVD<br />

o<strong>de</strong>r Podcast zu bezieh<strong>en</strong><br />

sind, find<strong>en</strong> gut<strong>en</strong> Absatz.<br />

Off<strong>en</strong>sichtlich hatte die Job-<br />

Allianz mit ihrem Jahresthema<br />

d<strong>en</strong> Nerv <strong>de</strong>r Zeit getroff<strong>en</strong>.<br />

„Das Angebot versteht<br />

sich als Ergänzung zu d<strong>en</strong><br />

gängig<strong>en</strong> Weiterbildungsangebot<strong>en</strong>,<br />

die schwerpunktmäßig<br />

die Fach- o<strong>de</strong>r die Führungskompet<strong>en</strong>z<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong> för<strong>de</strong>rn“, erläutert<br />

Bruno Eichhorn von <strong>de</strong>r Personalabteilung <strong>de</strong>r Fraport AG. Er koordiniert das Pro-<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 45


Preisträger und Nominierte<br />

jekt für die Fraport AG, das vor sechs Jahr<strong>en</strong> aus <strong>de</strong>m regional<strong>en</strong> Netzwerk Rhein-<br />

Main <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong> ist.<br />

„Wo stehe ich? Wo will ich hin? Wie erreiche ich meine Ziele? Was kann ich tun, um<br />

auch künftig d<strong>en</strong> Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> gewachs<strong>en</strong> zu sein?“ Das sind Frag<strong>en</strong>, die viele<br />

Beschäftigte umtreib<strong>en</strong>. Die gemeinsame Intranetplattform <strong>de</strong>r Job-Allianz bietet<br />

hierbei ein<strong>en</strong> einfach<strong>en</strong> Einstieg<br />

zur eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Standortbestimmung<br />

und zur Planung<br />

<strong>de</strong>r beruflich<strong>en</strong> Ziele. Zur erst<strong>en</strong><br />

Ori<strong>en</strong>tierung steht d<strong>en</strong><br />

Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern<br />

ein „Kompet<strong>en</strong>zspiegel“<br />

zur Verfügung: Eine<br />

kurze, anonyme Analyse <strong>de</strong>r<br />

eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Fähigkeit<strong>en</strong> und<br />

Pot<strong>en</strong>ziale in Form eines Fragebog<strong>en</strong>s.<br />

Bereits mehr als<br />

3 000 Interessierte hab<strong>en</strong><br />

durch die Auswertung erfahr<strong>en</strong>,<br />

wo es für sie Entwicklungsmöglichkeit<strong>en</strong><br />

gibt. „Manche Beschäftige sind so positiv von <strong>de</strong>r Analyse<br />

überrascht, dass sie ihre Personalabteilung direkt um ein Gespräch auf Basis <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisse bitt<strong>en</strong>“, sagt Bruno Eichhorn. Darauf aufbau<strong>en</strong>d trägt das Them<strong>en</strong>heft<br />

„Erfolg im Beruf“ <strong>–</strong> neb<strong>en</strong> einer <strong>de</strong>tailliert<strong>en</strong> Standortbestimmung <strong>–</strong> zur Klärung<br />

beruflicher Ziele und Wege bei und gibt Tipps, wie diese erreicht werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />

Wer das Thema vertief<strong>en</strong> möchte, kann die Workshops von Consult besuch<strong>en</strong>,<br />

einem Tochterunternehm<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Bildungswerks <strong>de</strong>r Hessisch<strong>en</strong> Wirtschaft. In diesem<br />

Rahm<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> sich die Beschäftig<strong>en</strong> zu<strong>de</strong>m mit Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong><br />

<strong>de</strong>r Partnerunternehm<strong>en</strong> austausch<strong>en</strong>. Eine allgemeine Weiterbildungs- und individuelle<br />

Entwicklungsberatung bietet die Walter-Kolb-Stiftung an. Zu<strong>de</strong>m hab<strong>en</strong><br />

die Beschäftigt<strong>en</strong> <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> die Möglichkeit, ein ein- bis vierwöchiges<br />

Business-Praktikum in einem <strong>de</strong>r Partnerunternehm<strong>en</strong> zu absolvier<strong>en</strong>, um so ihr<strong>en</strong><br />

beruflich<strong>en</strong> Horizont zu erweitern. Sie bekomm<strong>en</strong> Einblicke in Struktur<strong>en</strong>, Abläufe<br />

und eine an<strong>de</strong>re <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur. Darüber hinaus könn<strong>en</strong> sie ihr persönliches<br />

Netzwerk erweitern.<br />

46 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Preisträger und Nominierte<br />

Die gleichbleib<strong>en</strong>d hohe Zahl <strong>de</strong>r Veranstaltungsteilnehmer, die stetige Nachfrage<br />

nach Them<strong>en</strong>heft<strong>en</strong> und die erfolgreich<strong>en</strong> Workshops bestätig<strong>en</strong> die gute Arbeit<br />

<strong>de</strong>r Projektgruppe. „Ein<strong>en</strong> beson<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Schub hat das Projekt bekomm<strong>en</strong>, seit wir<br />

jährlich wechseln<strong>de</strong> Schwerpunktthem<strong>en</strong> eingeführt hab<strong>en</strong>“, erinnert sich Bruno<br />

Eichhorn. Die Job-Allianz-Ansprechpartner in d<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> scheu<strong>en</strong> zu<strong>de</strong>m<br />

keine Mühe, w<strong>en</strong>n es darum geht, das Projekt noch bekannter zu mach<strong>en</strong>. Um beispielsweise<br />

auch die Beschäftigt<strong>en</strong> zu erreich<strong>en</strong>, die auf <strong>de</strong>m Flugfeld o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Produktion arbeit<strong>en</strong> und kein<strong>en</strong> Intranetzugang hab<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> regelmäßig „Road<br />

Shows“ veranstaltet, etwa vor d<strong>en</strong> Kantin<strong>en</strong>.<br />

Auch bei d<strong>en</strong> Personalverantwortlich<strong>en</strong> <strong>de</strong>r beteiligt<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> hat die Job-<br />

Allianz Einiges bewirkt. Durch die langjährige Zusamm<strong>en</strong>arbeit hat man sich<br />

k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> gelernt, vertraut sich <strong>–</strong> eine Grundvoraussetzung für d<strong>en</strong> heute unkompliziert<strong>en</strong><br />

Erfahrungsaustausch zwisch<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Personalern. Das macht sich nicht<br />

nur in einem <strong>en</strong>tspannt<strong>en</strong> Umgang über die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>sgr<strong>en</strong>z<strong>en</strong> hinweg bemerkbar.<br />

Es erleichtert auch die Kommunikation bei aktuell<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong>,<br />

was letztlich auch wie<strong>de</strong>r d<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> zugute kommt. „W<strong>en</strong>n ich mich kurzfristig<br />

zu einem bestimmt<strong>en</strong> Personalthema austausch<strong>en</strong> möchte“, so Bruno Eichhorn,<br />

„hänge ich mich schnell ans Telefon und frage: Wie macht ihr das?“<br />

Bruno Eichhorn<br />

Fraport AG<br />

Kontakt<br />

Ulrike Stalitza<br />

Koordinationsstelle Job-Allianz<br />

Brigitta-von-Zimmern-Straße 19<br />

88630 Pfull<strong>en</strong>dorf<br />

Telefon: 07552 938872<br />

E-Mail: info@berufswelt-transpar<strong>en</strong>t.<strong>de</strong><br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 47


Die Bewertungskriteri<strong>en</strong><br />

Die Bewertungskriteri<strong>en</strong><br />

Innovationsgehalt<br />

Hier wird die Neuartigkeit <strong>de</strong>s beschrieb<strong>en</strong><strong>en</strong> Problemlösungsansatzes in <strong>de</strong>r jeweilig<strong>en</strong><br />

Kategorie beurteilt <strong>–</strong> und zwar im Vergleich zu Projekt<strong>en</strong> an<strong>de</strong>rer <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

und zum bisherig<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Engagem<strong>en</strong>t. Als neu gilt dabei auch, w<strong>en</strong>n<br />

bereits existier<strong>en</strong><strong>de</strong>, alt bewährte Konzepte auf intellig<strong>en</strong>te Weise verknüpft und so<br />

neue Lösungswege eröffnet werd<strong>en</strong>.<br />

Art und Weise <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

Wichtig ist, dass das Engagem<strong>en</strong>t zielgerichtet umgesetzt wird und die Ziele sowie<br />

das beschrieb<strong>en</strong>e Vorgeh<strong>en</strong> für alle Beteiligt<strong>en</strong> transpar<strong>en</strong>t sind. D<strong>en</strong>n für d<strong>en</strong><br />

nachhaltig<strong>en</strong> Erfolg eines Projektes ist <strong>en</strong>tscheid<strong>en</strong>d, wie ernsthaft die Akteure und<br />

Betroff<strong>en</strong><strong>en</strong> innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s (Betriebsrat, Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeiter, Führungskräfte, regionale Akteure, Arbeitgeberverbän<strong>de</strong>,<br />

Gewerkschaft<strong>en</strong>, Kommun<strong>en</strong>, Kirch<strong>en</strong>, Wiss<strong>en</strong>schaft) einbezog<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />

Ergebnisse<br />

Ob ein Engagem<strong>en</strong>t tatsächlich als vorbildliches Beispiel gelt<strong>en</strong> kann, hängt nicht<br />

zuletzt von messbar<strong>en</strong> Ergebniss<strong>en</strong> ab. Werd<strong>en</strong> die selbst gesetzt<strong>en</strong> Ziele erreicht,<br />

kann dies als Erfolg bewertet werd<strong>en</strong>. Interessant ist aber auch, ob es darüber<br />

hinaus weitere positive Effekte für das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> gibt und welche dauerhaft<strong>en</strong><br />

Wirkung<strong>en</strong> abzuseh<strong>en</strong> sind.<br />

Übertragbarkeit<br />

Das Ziel <strong>de</strong>s Wettbewerbs ist, gute Beispiele zur Gestaltung und Sicherung von <strong>Beschäftigung</strong><br />

zu find<strong>en</strong>, öff<strong>en</strong>tlich bekannt zu mach<strong>en</strong> und so zu ihrer Verbreitung<br />

beizutrag<strong>en</strong>. Entscheid<strong>en</strong>d ist, ob sich die Aktivität<strong>en</strong> und Erfahrung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s dargestellt<strong>en</strong><br />

Engagem<strong>en</strong>ts auch auf <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> an<strong>de</strong>rer Größe, Branche o<strong>de</strong>r Finanzstärke<br />

übertrag<strong>en</strong> lass<strong>en</strong>.<br />

48 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer Überblick<br />

Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer<br />

Überblick<br />

Zum Start <strong>de</strong>s Wettbewerbs wurd<strong>en</strong> zahlreiche <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit einem Schreib<strong>en</strong><br />

von Bun<strong>de</strong>sminister a. D. Franz Müntefering und Dr. Hermann Borghorst, Sprecher<br />

<strong>de</strong>r IfB! angeschrieb<strong>en</strong>. Artikel in Fachzeitschrift<strong>en</strong> sowie Meldung<strong>en</strong> und An<strong>zeig<strong>en</strong></strong><br />

in <strong>de</strong>r Tages- und Fachpresse sorgt<strong>en</strong> für die notw<strong>en</strong>dige öff<strong>en</strong>tliche Aufmerksamkeit<br />

<strong>–</strong> und dafür, dass die Initiator<strong>en</strong> sich über eine beson<strong>de</strong>rs große Zahl von Bewerbung<strong>en</strong><br />

freu<strong>en</strong> konnt<strong>en</strong>.<br />

213 Bewerbung<strong>en</strong> aus nahezu all<strong>en</strong> Region<strong>en</strong> Deutschlands <strong>zeig<strong>en</strong></strong>, dass das Thema<br />

<strong>de</strong>s Wettbewerbs auch im dritt<strong>en</strong> Durchgang unverän<strong>de</strong>rt aktuell ist. Dabei wur<strong>de</strong><br />

erneut <strong>de</strong>utlich, dass gute Beispiele zur Gestaltung von <strong>Beschäftigung</strong> in einer Vielzahl<br />

von Branch<strong>en</strong> zu find<strong>en</strong> sind. Als beson<strong>de</strong>rs erfreulich wertete die Jury außer<strong>de</strong>m<br />

das zunehm<strong>en</strong><strong>de</strong> Engagem<strong>en</strong>t von klein<strong>en</strong> und mittler<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>.<br />

Deutschlandweit Bewerbung<strong>en</strong> aus<br />

all<strong>en</strong> Branch<strong>en</strong><br />

Aus nahezu all<strong>en</strong> Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn hab<strong>en</strong><br />

sich <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> am Wettbewerb beteiligt<br />

(siehe Tabelle). Aus d<strong>en</strong> wirtschaftsstark<strong>en</strong><br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn Nordrhein-Westfal<strong>en</strong>,<br />

Bad<strong>en</strong>-Württemberg und Bayern kam<strong>en</strong><br />

erwartungsgemäß die meist<strong>en</strong> Beiträge,<br />

währ<strong>en</strong>d aus Brem<strong>en</strong> und <strong>de</strong>m Saarland in<br />

diesem Wettbewerb keine <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

vertret<strong>en</strong> war<strong>en</strong>. Aus d<strong>en</strong> meist<strong>en</strong> an<strong>de</strong>r<strong>en</strong><br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn liegt eine rege Beteiligung<br />

vor, so dass insgesamt eine sehr ausgeglich<strong>en</strong>e<br />

regionale Verteilung zu verzeichn<strong>en</strong><br />

ist. Beson<strong>de</strong>rs erfreulich ist die hohe<br />

Beteiligung aus d<strong>en</strong> ost<strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

und Berlin. Währ<strong>en</strong>d sie im letzt<strong>en</strong><br />

Wettbewerb noch mit einem Anteil von 18 Proz<strong>en</strong>t vertret<strong>en</strong> war<strong>en</strong>, kam<strong>en</strong> in<br />

diesem Jahr gut 30 Proz<strong>en</strong>t aller Bewerbung<strong>en</strong> aus dieser Region.<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 49


Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer Überblick<br />

Der Blick auf die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> zeigt, dass beson<strong>de</strong>res Engagem<strong>en</strong>t für eine verantwortliche<br />

und <strong>de</strong>mografies<strong>en</strong>sible <strong>Beschäftigung</strong>spolitik nicht nur in groß<strong>en</strong> Betrieb<strong>en</strong><br />

möglich und erfolgreich ist. Währ<strong>en</strong>d mit 53 Bewerbung<strong>en</strong> rund ein Viertel<br />

<strong>de</strong>r Eingänge aus groß<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit mehr als 1 000 Beschäftigt<strong>en</strong> kommt,<br />

arbeitet knapp die Hälfte <strong>de</strong>r Bewerber (97 Beiträge) mit w<strong>en</strong>iger als 250 Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />

und Mitarbeitern. Mit 52 Beiträg<strong>en</strong> sind <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit einer Beschäftigt<strong>en</strong>zahl<br />

zwisch<strong>en</strong> 250 und 1 000 eb<strong>en</strong>falls mit rund einem Viertel <strong>de</strong>r Gesamteingänge<br />

vertret<strong>en</strong>.<br />

Erneut ist es mit <strong>de</strong>m Wettbewerb gelung<strong>en</strong>, <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> aus nahezu all<strong>en</strong><br />

Branch<strong>en</strong> anzusprech<strong>en</strong> (siehe Grafik). Das verarbeit<strong>en</strong><strong>de</strong> Gewerbe ist mit 35<br />

Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Beiträge <strong>de</strong>r mit Abstand am stärkst<strong>en</strong> vertret<strong>en</strong>e Wirtschaftszweig. Es<br />

folg<strong>en</strong> mit 23 Proz<strong>en</strong>t <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r wirtschaftlich<strong>en</strong> Di<strong>en</strong>stleistung<strong>en</strong>.<br />

Die Beteiligung <strong>de</strong>r sonstig<strong>en</strong> Branch<strong>en</strong> ist relativ gleichmäßig.<br />

D<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls begegn<strong>en</strong><br />

Der Wettbewerb „<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong>“<br />

wird traditionell in fünf inhaltlich<strong>en</strong> Kategori<strong>en</strong> ausgeschrieb<strong>en</strong> (siehe Seite 12). Das<br />

beson<strong>de</strong>re Aug<strong>en</strong>merk richtete sich dabei in dieser Wettbewerbsrun<strong>de</strong> auf die<br />

50 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer Überblick<br />

Frage, welche Maßnahm<strong>en</strong>, Strategi<strong>en</strong> und Instrum<strong>en</strong>te <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> nutz<strong>en</strong>, um<br />

d<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls qualitativ zu begegn<strong>en</strong>. Im<br />

Vergleich zu d<strong>en</strong> vorangegang<strong>en</strong><strong>en</strong> Wettbewerb<strong>en</strong> zeigt sich hier eine <strong>de</strong>utliche<br />

Verschiebung. So stand das Engagem<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> bislang vor allem unter<br />

quantitativ<strong>en</strong> Aspekt<strong>en</strong>. Es ging um die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätz<strong>en</strong>.<br />

Bei <strong>de</strong>r jetzig<strong>en</strong> Wettbewerbsrun<strong>de</strong> stand die Frage im Vor<strong>de</strong>rgrund, wie <strong>de</strong>m<br />

zukünftig<strong>en</strong> Fachkräftebedarf qualitativ begegnet werd<strong>en</strong> kann und die Beschäftigt<strong>en</strong><br />

langfristig bei <strong>de</strong>r Erhaltung ihrer <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit unterstützt werd<strong>en</strong><br />

könn<strong>en</strong>.<br />

Schon in beid<strong>en</strong> vorangegang<strong>en</strong><strong>en</strong> Wettbewerb<strong>en</strong> war<strong>en</strong> Beiträge zur Kategorie<br />

„Perspektiv<strong>en</strong> für Jug<strong>en</strong>dliche“ sehr zahlreich. Diesmal ist dieser Bereich mit 66 Beiträg<strong>en</strong><br />

<strong>de</strong>r am stärkst<strong>en</strong> vertret<strong>en</strong>e (siehe Grafik Seite 52). Die Frage, wie junge M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />

auf die Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Arbeitsmarktes vorbereitet werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> und<br />

wie ihn<strong>en</strong> ein systematischer Übergang von <strong>de</strong>r Schule in Ausbildung und Arbeit ermöglicht<br />

werd<strong>en</strong> kann, wird für die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit Blick auf ihr<strong>en</strong> zukünftig<strong>en</strong><br />

Fachkräftebedarf immer wichtiger. Neb<strong>en</strong> Ausbildungsaktivität<strong>en</strong> im eig<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Haus, gehör<strong>en</strong> zur Sicherung <strong>de</strong>s Nachwuchses auch das Bemüh<strong>en</strong> um Verbundausbildung,<br />

das Engagem<strong>en</strong>t für Jug<strong>en</strong>dliche mit Startschwierigkeit<strong>en</strong> und gezielte<br />

Kooperation<strong>en</strong> mit Schul<strong>en</strong>.<br />

Der <strong>de</strong>utliche proz<strong>en</strong>tuale Anstieg <strong>de</strong>r Beiträge in <strong>de</strong>r Kategorie „Erhaltung und<br />

Steigerung <strong>de</strong>r <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter“ ver<strong>de</strong>utlicht,<br />

wie sich <strong>de</strong>r Them<strong>en</strong>fokus für <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> angesichts <strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rt<strong>en</strong><br />

Arbeitsmarktlage in d<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong> zwei Jahr<strong>en</strong> verän<strong>de</strong>rt hat. Die 47 Beiträge <strong>zeig<strong>en</strong></strong><br />

die Bandbreite an Aktivität<strong>en</strong>, mit d<strong>en</strong><strong>en</strong> sich <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> schon heute auf die<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> vorbereit<strong>en</strong>, die vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong><br />

Wan<strong>de</strong>ls auf sie zukomm<strong>en</strong>. Hierzu gehör<strong>en</strong> spezielle Personal<strong>en</strong>twicklungskonzepte<br />

eb<strong>en</strong>so wie individualisierte Qualifizierungsprogramme, Maßnahm<strong>en</strong> zur<br />

Gesundheitsvorsorge o<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>lle zum Wiss<strong>en</strong>stransfer.<br />

War die Kategorie „Aufbau und Stabilisierung von <strong>Beschäftigung</strong>“ beim letzt<strong>en</strong><br />

Durchgang noch mit Abstand am stärkst<strong>en</strong> vertret<strong>en</strong>, so liegt sie in diesem Jahr mit<br />

43 Beiträg<strong>en</strong> auf <strong>de</strong>m dritt<strong>en</strong> Platz. Noch immer find<strong>en</strong> sich hier zahlreiche Erfolgsgeschicht<strong>en</strong><br />

florier<strong>en</strong><strong>de</strong>r und expandier<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> sowie Beispiele für unternehmerische<br />

<strong>Verantwortung</strong> zur Sicherung von Arbeitsplätz<strong>en</strong>. Jedoch zeigt<br />

sich auch hier eine stärkere Ori<strong>en</strong>tierung <strong>de</strong>r Aktivität<strong>en</strong> in Richtung qualitativer<br />

Aspekte.<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 51


Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer Überblick<br />

Insgesamt hat sich die Situation am Arbeitsmarkt in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> zwar<br />

<strong>en</strong>tspannt, d<strong>en</strong>noch gibt es eine Reihe von Person<strong>en</strong>grupp<strong>en</strong>, die noch relativ<br />

w<strong>en</strong>ig von dieser Entwicklung profitier<strong>en</strong>. Dazu gehör<strong>en</strong> zum Beispiel Langzeitarbeitslose,<br />

gering Qualifizierte o<strong>de</strong>r M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> mit Behin<strong>de</strong>rung<strong>en</strong>, aber auch M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />

mit Migrationshintergrund. In <strong>de</strong>r Kategorie „Angebote für beson<strong>de</strong>re Zielgrupp<strong>en</strong>“<br />

find<strong>en</strong> sich 39 Beiträge, die vor allem die hohe <strong>Verantwortung</strong> <strong>de</strong>r<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> für diese Person<strong>en</strong>grupp<strong>en</strong> mit ihr<strong>en</strong> jeweils beson<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Schwierigkeit<strong>en</strong><br />

am Arbeitsmarkt ver<strong>de</strong>utlich<strong>en</strong>.<br />

Die 18 <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in <strong>de</strong>r Kategorie „Neue Chanc<strong>en</strong> durch Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />

und Kooperation“ <strong>zeig<strong>en</strong></strong> schließlich Möglichkeit<strong>en</strong> unternehmerisch<strong>en</strong> Engagem<strong>en</strong>ts<br />

auf, die zum Teil<br />

weit über das originäre<br />

Interesse eines <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<br />

hinausreich<strong>en</strong>. Darunter<br />

fall<strong>en</strong> insbeson<strong>de</strong>re<br />

j<strong>en</strong>e oftmals regional<br />

o<strong>de</strong>r branch<strong>en</strong>spezifisch<br />

ausgerichtet<strong>en</strong> Aktivität<strong>en</strong>,<br />

die ein<strong>en</strong> Mehrwert<br />

durch unternehm<strong>en</strong>sinterne<br />

wie auch durch<br />

unternehm<strong>en</strong>sübergreif<strong>en</strong><strong>de</strong><br />

Netzwerke und<br />

Kooperation<strong>en</strong> mit sich<br />

bring<strong>en</strong>.<br />

52 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


Wettbewerbshistorie<br />

Wettbewerbshistorie<br />

Der Wettbewerb „<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong>“<br />

wird seit <strong>de</strong>m Jahr 2003 bereits zum dritt<strong>en</strong> Mal ausgelobt. Die Preisträger aus d<strong>en</strong><br />

vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> jeweils eine große und nachhaltige öff<strong>en</strong>tliche Aufmerksamkeit<br />

erfahr<strong>en</strong>. Eine Reihe von <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> nutzt d<strong>en</strong> Wettbewerb inzwisch<strong>en</strong><br />

als aktives B<strong>en</strong>chmarking ihres Engagem<strong>en</strong>ts. Die Beiträge <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mach<strong>en</strong><br />

<strong>de</strong>utlich, welche Wirkung<strong>en</strong> persönliches Engagem<strong>en</strong>t nicht ausschließlich in<br />

schwierig<strong>en</strong> Zeit<strong>en</strong> auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt erziel<strong>en</strong> kann, son<strong>de</strong>rn wie <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />

sich proaktiv auf neue qualitative Entwicklung<strong>en</strong> am Arbeitsmarkt vorbereit<strong>en</strong> und<br />

nach neu<strong>en</strong> Lösung<strong>en</strong> such<strong>en</strong>. D<strong>en</strong> ausgewählt<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> kommt <strong>de</strong>shalb<br />

eine Vorbildfunktion zu: Sie werd<strong>en</strong> nicht nur für ihr beson<strong>de</strong>res Engagem<strong>en</strong>t ausgezeichnet,<br />

son<strong>de</strong>rn sie übernehm<strong>en</strong> <strong>Verantwortung</strong> und ebn<strong>en</strong> zugleich d<strong>en</strong> Weg für<br />

neue Handlungsoption<strong>en</strong> sowie personal- und arbeitsmarktpolitische Innovation<strong>en</strong>.<br />

Die Preisträger 2005/2006<br />

bad & heizung Kreuz GmbH, Schallstadt<br />

Bayer AG, Leverkus<strong>en</strong><br />

EKO Stahl GmbH, Eis<strong>en</strong>hütt<strong>en</strong>stadt<br />

EUROGATE GmbH & Co. KgaA KG, Bremerhav<strong>en</strong><br />

Geiger Fertigungstechnologie GmbH, Pretzfeld<br />

Holz- und Dachbau GmbH Raddatz<br />

Weitere Nominierte:<br />

BKB Akti<strong>en</strong>gesellschaft, Helmstedt<br />

Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, Bielefeld<br />

Feinbäckerei Thiele GmbH, Götting<strong>en</strong><br />

Huber Haustechnik GmbH, Oberammergau<br />

J. Schmalz GmbH, Glatt<strong>en</strong><br />

RAG Akti<strong>en</strong>gesellschaft, Ess<strong>en</strong><br />

Randstad Deutschland GmbH & Co. KG, Eschborn<br />

Weidmüller Interface GmbH & Co. KG, Detmold<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 53


Wettbewerbshistorie<br />

Die Preisträger 2003/2004<br />

KSB AG, Frank<strong>en</strong>thal<br />

M<strong>en</strong>nekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Kirchhun<strong>de</strong>m<br />

Perspektiva gGmbH, Fulda<br />

Tischlerei Sebastian Schulz, Chemnitz<br />

TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzing<strong>en</strong><br />

Weitere Nominierte:<br />

FKT Form<strong>en</strong>bau und Kunststofftechnik GmbH, Triptis<br />

Gebäu<strong>de</strong>Service M<strong>en</strong>schel, Mainaschaff<br />

Initiativkreis RuhrgebietVerwaltungs-GmbH, Ess<strong>en</strong><br />

Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH, Ottweiler<br />

Schreiner Group GmbH und Co. KG, Oberschleißheim<br />

Werkstätt<strong>en</strong> für D<strong>en</strong>kmalpflege GmbH, Westerhaus<strong>en</strong><br />

54 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>


http://www.beschaeftigung-<strong>gestalt<strong>en</strong></strong>.<strong>de</strong><br />

Diese Publikation wird im Rahm<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Öff<strong>en</strong>tlichkeitsarbeit <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Arbeit und Soziales zusamm<strong>en</strong><br />

mit <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! kost<strong>en</strong>los herausgegeb<strong>en</strong>. Sie darf we<strong>de</strong>r von Partei<strong>en</strong> noch von Wahlbewerbern<br />

o<strong>de</strong>r Wahlhelfern währ<strong>en</strong>d eines Wahlkampfes zum Zwecke <strong>de</strong>r Wahlwerbung verw<strong>en</strong><strong>de</strong>t werd<strong>en</strong>. Dies gilt für Europa-,<br />

Bun<strong>de</strong>stags-, Landtags- und Kommunalwahl<strong>en</strong>. Mißbräuchlich ist insbeson<strong>de</strong>re die Verteilung auf Wahlveranstaltung<strong>en</strong>,<br />

an Informationsständ<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Partei<strong>en</strong> sowie das Einleg<strong>en</strong>, Aufdruck<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r Aufkleb<strong>en</strong> parteipolitischer Information<strong>en</strong><br />

o<strong>de</strong>r Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke <strong>de</strong>r Wahlwerbung. Unabhängig davon,<br />

wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Publikation <strong>de</strong>m Empfänger zugegang<strong>en</strong> ist, darf sie auch ohne<br />

zeitlich<strong>en</strong> Bezug zu einer bevorsteh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Wahl nicht in einer Weise verw<strong>en</strong><strong>de</strong>t werd<strong>en</strong>, die als Parteinahme <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

zugunst<strong>en</strong> einzelner politischer Grupp<strong>en</strong> verstand<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> könnte.


Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales<br />

Referat Öff<strong>en</strong>tlichkeitsarbeit, Internet<br />

11017 Berlin<br />

Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>!<br />

C/O IFOK GmbH, Institut für Organisationskommunikation<br />

Reinhardtstraße 58<br />

10117 Berlin<br />

http://www.initiative-fuer-beschaeftigung.<strong>de</strong><br />

Stand: Februar 2008<br />

W<strong>en</strong>n Sie Bestellung<strong>en</strong> aufgeb<strong>en</strong> möcht<strong>en</strong>:<br />

Best.-Nr.: A 520<br />

Telefon: 01 80 / 51 51 51 0*<br />

Telefax: 01 80 / 51 51 51 1 *<br />

Schriftlich: an Herausgeber BMAS<br />

E-Mail: info@bmas.bund.<strong>de</strong><br />

Internet: http://www.bmas.<strong>de</strong><br />

Gehörlos<strong>en</strong>/Hörgeschädigt<strong>en</strong>-Service:<br />

E-Mail: info.gehoerlos@bmas.bund.<strong>de</strong><br />

Schreibtelefon: 01805 / 676716*<br />

Fax: 01805 / 676717*<br />

Gebärd<strong>en</strong>telefon: gebaerd<strong>en</strong>telefon@sip.bmas.buergerservice-bund.<strong>de</strong><br />

* (Festpreis 14 C<strong>en</strong>t/Min. <strong>–</strong> abweich<strong>en</strong><strong>de</strong> /an<strong>de</strong>re Preise aus d<strong>en</strong> Mobilfunknetz<strong>en</strong> möglich.)<br />

Satz/Layout: Grafischer Bereich <strong>de</strong>s BMAS, Bonn<br />

Fotos: BMAS, Marco Urban (Titel); Colourbox (Titel); Matthias Köhler Film<br />

und Fernsehproduktion (Seit<strong>en</strong> 14, 15, 17, 18, 19, 22, 24, 25, 30, 31, 32,<br />

35, 36, 38, 39, 42, 43); beteiligte <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>; Privat<br />

Druck: Bonifatius GmbH, Pa<strong>de</strong>rborn<br />

W<strong>en</strong>n Sie aus dieser Publikation zitier<strong>en</strong> woll<strong>en</strong>, dann bitte mit g<strong>en</strong>auer Angabe <strong>de</strong>s Herausgebers, <strong>de</strong>s Titels<br />

und <strong>de</strong>s Stands <strong>de</strong>r Veröff<strong>en</strong>tlichung. Bitte s<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Sie zusätzlich ein Belegexemplar an d<strong>en</strong> Herausgeber BMAS.<br />

<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 55

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