Beschäftigung gestalten – Unternehmen zeigen Verantwortung en.de
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<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong><br />
Der Wettbewerb 2007/2008<br />
Gute Arbeit för<strong>de</strong>rn.<br />
Für ein leb<strong>en</strong>swertes Land.
<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong><br />
Der Wettbewerb 2007/2008
2 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Der Wettbewerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Die Jury . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Preisträger und Nominierte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Kategorie: Aufbau und Stabilisierung von <strong>Beschäftigung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Kategorie: Erhaltung und Steigerung <strong>de</strong>r <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit . . . . . 20<br />
Kategorie: Perspektiv<strong>en</strong> für Jug<strong>en</strong>dliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Kategorie: Angebote für beson<strong>de</strong>re Zielgrupp<strong>en</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Kategorie: Neue Chanc<strong>en</strong> durch Zusamm<strong>en</strong>arbeit und Kooperation . . . 41<br />
Die Bewertungskriteri<strong>en</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Ein statistischer Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
Wettbewerbshistorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 3
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Olaf Scholz Dr. Hermann Borghorst<br />
Sehr geehrte Dam<strong>en</strong> und Herr<strong>en</strong>,<br />
<strong>de</strong>r dritte Wettbewerb „<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong>“<br />
macht <strong>de</strong>utlich, wie wandlungsfähig <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in Deutschland auf<br />
die verän<strong>de</strong>rt<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Arbeitsmarktes reagier<strong>en</strong> und mit welchem<br />
I<strong>de</strong><strong>en</strong>reichtum sie Probleme angeh<strong>en</strong>.<br />
Die Bewerbung<strong>en</strong> zu d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> beid<strong>en</strong> Wettbewerb<strong>en</strong> zeigt<strong>en</strong>, dass <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
auch in wirtschaftlich schwierig<strong>en</strong> Zeit<strong>en</strong> mit innovativ<strong>en</strong> Ansätz<strong>en</strong> und in Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />
mit <strong>de</strong>r Belegschaft die Zahl <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong> halt<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong><br />
eine Chance zum Einstieg ins Arbeitsleb<strong>en</strong> geb<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Beim dritt<strong>en</strong> Aufruf zum Wettbewerb hab<strong>en</strong> die Bewerbung<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> neu<strong>en</strong><br />
Schwerpunkt. Angesichts einer erfreulich kräftig<strong>en</strong> Konjunktur überrasch<strong>en</strong> die<br />
Bewerber mit nachhaltig<strong>en</strong> Ansätz<strong>en</strong>: Durch famili<strong>en</strong>freundliche Arbeitszeit<strong>en</strong>,<br />
Aus- und Weiterbildungsangebote o<strong>de</strong>r Gesundheitstrainings für die ältere Belegschaft<br />
erhalt<strong>en</strong> die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> die <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit ihrer Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeiter o<strong>de</strong>r verbessern <strong>de</strong>r<strong>en</strong> Qualifikation. Sie stell<strong>en</strong> sich damit d<strong>en</strong><br />
Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls und <strong>de</strong>m Wettbewerb um die<br />
4 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Vorwort<br />
am best<strong>en</strong> qualifiziert<strong>en</strong> Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer. Sie han<strong>de</strong>ln<br />
verantwortungsvoll für ihre Beschäftigt<strong>en</strong> und präs<strong>en</strong>tier<strong>en</strong> sich gleichzeitig als<br />
attraktive Arbeitgeber für die begehrt<strong>en</strong> Fachkräfte.<br />
Der Wettbewerb „<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong>“<br />
l<strong>en</strong>kt nicht nur d<strong>en</strong> Blick <strong>de</strong>r Öff<strong>en</strong>tlichkeit auf verantwortungsbewusst han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong><br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>. Er steht darüber hinaus für eine soli<strong>de</strong> Partnerschaft zwisch<strong>en</strong> Politik<br />
und Wirtschaft.<br />
Angesichts <strong>de</strong>r groß<strong>en</strong> Zahl guter Beispiele war es auch diesmal für die namhafte<br />
Jury, <strong>de</strong>r<strong>en</strong> Mitglie<strong>de</strong>rn wir für ihre <strong>en</strong>gagierte Mitarbeit sehr dank<strong>en</strong>, nicht leicht,<br />
die Best<strong>en</strong> auszuwähl<strong>en</strong>. Zehn Firm<strong>en</strong> hat die Jury in die <strong>en</strong>gere Auswahl gezog<strong>en</strong>.<br />
Sie alle werd<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Broschüre ausführlich vorgestellt. Fünf <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> hab<strong>en</strong><br />
die Jury beson<strong>de</strong>rs überzeugt. Sie sind die Sieger <strong>de</strong>s diesjährig<strong>en</strong> Wettbewerbs.<br />
Wir hoff<strong>en</strong>, dass sie als Beispiele für an<strong>de</strong>re <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> di<strong>en</strong><strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Olaf Scholz Dr. Hermann Borghorst<br />
Bun<strong>de</strong>sminister für Arbeit und Soziales Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r Vatt<strong>en</strong>fall<br />
Europe Mining & G<strong>en</strong>eration<br />
Sprecher <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>!<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 5
Der Wettbewerb<br />
Der Wettbewerb<br />
Hintergrund und Ziele<br />
Verän<strong>de</strong>rte Vorzeich<strong>en</strong><br />
Der Aufschwung ist da, die Wirtschaft hat sich spürbar erholt <strong>–</strong> und damit hab<strong>en</strong><br />
sich 2007 im dritt<strong>en</strong> Wettbewerbsdurchgang auch die Vorzeich<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Wettbewerb<br />
„<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong><strong>en</strong>“ <strong>de</strong>utlich<br />
verän<strong>de</strong>rt. Im Jahr 2003 zum erst<strong>en</strong> Mal von <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! und<br />
<strong>de</strong>m damalig<strong>en</strong> Bun<strong>de</strong>sministerium für Wirtschaft und Arbeit ausgelobt, stand<strong>en</strong><br />
alle beschäftigungspolitisch<strong>en</strong> Akteure unter <strong>de</strong>m Eindruck einer konjunkturell<br />
angespannt<strong>en</strong> Wirtschaftslage und sehr hoher Arbeitslosigkeit. Vor diesem Hintergrund<br />
wollte <strong>de</strong>r Wettbewerb Zeich<strong>en</strong> setz<strong>en</strong> und <strong>zeig<strong>en</strong></strong>, dass es vorbildliche<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> gibt, die sich d<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> am Arbeitsmarkt aktiv stell<strong>en</strong><br />
und <strong>de</strong>r<strong>en</strong> verantwortungsvolles Han<strong>de</strong>ln es verdi<strong>en</strong>t, ausgezeichnet zu werd<strong>en</strong>.<br />
Inmitt<strong>en</strong> von erst<strong>en</strong> Ansätz<strong>en</strong> greif<strong>en</strong><strong>de</strong>r Arbeitsmarktreform<strong>en</strong> brachte <strong>de</strong>r Wettbewerb<br />
2005/2006 <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in das Bewusstsein <strong>de</strong>r Öff<strong>en</strong>tlichkeit, die etwas<br />
für ihre Beschäftigt<strong>en</strong> und d<strong>en</strong> Standort Deutschland tun. Eb<strong>en</strong>so wie 2003 ging es<br />
auch hier vor allem um quantitative Aspekte, also um die Frage, wie Arbeitsplätze<br />
erhalt<strong>en</strong> und geschaff<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Mit Blick auf die wirk<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Arbeitsmarktreform<strong>en</strong> sind heute insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong>, die <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />
stellt, stärker in d<strong>en</strong> Blickpunkt gerückt. Dabei geht es vor allem um qualitative<br />
Aspekte und damit zuallererst um die Frage, wie <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> und Politik<br />
<strong>de</strong>m zukünftig<strong>en</strong> Bedarf an Fachkräft<strong>en</strong> begegn<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Es geht aber auch unter<br />
d<strong>en</strong> Vorzeich<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls um Strategi<strong>en</strong>, die d<strong>en</strong> Erhalt <strong>de</strong>r <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit<br />
aller Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer sicherstell<strong>en</strong>.<br />
Das Ziel <strong>de</strong>s Wettbewerbs beschreibt Dr. Stefan Empter, Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung<br />
<strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung und Mitglied <strong>de</strong>r Wettbewerbs-Jury: „Wie ein Vergrößerungsglas<br />
l<strong>en</strong>kt <strong>de</strong>r Wettbewerb unser<strong>en</strong> Blick auf solche gut<strong>en</strong> Beispiele,<br />
damit wir die Pot<strong>en</strong>ziale und die notw<strong>en</strong>dig<strong>en</strong> Stellschraub<strong>en</strong> für eine erfolgreiche<br />
Gestaltung <strong>de</strong>s Arbeitsmarktes id<strong>en</strong>tifizier<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Und schließlich müss<strong>en</strong> wir<br />
6 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Der Wettbewerb<br />
darüber red<strong>en</strong>, diese gut<strong>en</strong> Beispiele verbreit<strong>en</strong> und damit an<strong>de</strong>re zur Nachahmung<br />
anreg<strong>en</strong>.“<br />
Die starke Resonanz auf d<strong>en</strong> Wettbewerb <strong>–</strong> damals wie heute <strong>–</strong> zeigt, dass die Frage,<br />
wie <strong>Beschäftigung</strong> gestaltet werd<strong>en</strong> kann, nicht an Aktualität verlor<strong>en</strong> hat. Nach<br />
wie vor brauch<strong>en</strong> wir gute Beispiele von <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>, die ihre <strong>Verantwortung</strong><br />
wahrnehm<strong>en</strong> und Arbeitsplätze sichern und schaff<strong>en</strong>, in ihre Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und<br />
Mitarbeitern investier<strong>en</strong> und M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> neue Perspektiv<strong>en</strong> geb<strong>en</strong>. Dass dies nicht<br />
nur eine Sache von groß<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> ist, <strong>zeig<strong>en</strong></strong> die viel<strong>en</strong> Rückmeldung<strong>en</strong><br />
kleiner und mittelständischer <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>. Dr. h.c. August Oetker, Persönlich haft<strong>en</strong><strong>de</strong>r<br />
Gesellschafter <strong>de</strong>r Dr. August Oetker KG und Mitglied <strong>de</strong>s L<strong>en</strong>kungskreises<br />
<strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! seit 2007 kann dies aus eig<strong>en</strong>er Erfahrung bestätig<strong>en</strong>:<br />
„Engagem<strong>en</strong>t für die Schaffung, Gestaltung und Sicherung von <strong>Beschäftigung</strong><br />
ist keine Frage <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>sgröße und auch keine Frage <strong>de</strong>r Regionalstruktur,<br />
in <strong>de</strong>r ein <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> ansässig ist. Wir müss<strong>en</strong> die nächst<strong>en</strong> Schritte mit <strong>de</strong>r fest<strong>en</strong><br />
Überzeugung geh<strong>en</strong>, dass man durch eine gute, Lager übergreif<strong>en</strong><strong>de</strong> und freiwillige<br />
Kooperation am Arbeitsmarkt oft mehr beweg<strong>en</strong> kann als durch gesetzliche<br />
Regulierung.“<br />
Schulterschluss von Wirtschaft und Politik<br />
Im Mai 2007 rief<strong>en</strong> Franz Müntefering, damals Bun<strong>de</strong>sminister für Arbeit und Soziales,<br />
und Dr. Hermann Borghorst, Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Vatt<strong>en</strong>fall Europe Mining &<br />
G<strong>en</strong>eration und Sprecher <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> aller Branch<strong>en</strong>,<br />
Größ<strong>en</strong> und Rechtsform<strong>en</strong> in Deutschland auf, sich mit Ihr<strong>en</strong> Konzept<strong>en</strong> zu<br />
bewerb<strong>en</strong>, die sich <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>l stell<strong>en</strong> und die sich bei <strong>de</strong>r Entwicklung,<br />
Gestaltung und Sicherung von <strong>Beschäftigung</strong> durch kreatives, verantwortungsvolles<br />
und <strong>en</strong>gagiertes Han<strong>de</strong>ln auszeichn<strong>en</strong>.<br />
Bis zum Wettbewerbsschluss am 31. August 2007 hab<strong>en</strong> sich 213 <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> beworb<strong>en</strong>.<br />
Die Bandbreite <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> erstreckt sich von Kleinstbetrieb<strong>en</strong> über<br />
d<strong>en</strong> Mittelstand bis hin zu groß<strong>en</strong> Konzern<strong>en</strong> mit über 10 000 Beschäftigt<strong>en</strong>. Erfreulich<br />
war auch die <strong>de</strong>utlich gestieg<strong>en</strong>e Resonanz in d<strong>en</strong> ost<strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
(siehe Seite 49). Dabei stand<strong>en</strong> bei d<strong>en</strong> Bewerbern das Engagem<strong>en</strong>t für d<strong>en</strong><br />
Nachwuchs und die Sicherung von <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit an erster Stelle. Am<br />
13. November 2007 hatte die Jury die schwierige Aufgabe, aus <strong>de</strong>r Vielzahl von<br />
gut<strong>en</strong> Konzept<strong>en</strong> und <strong>en</strong>gagiert<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> die Nominiert<strong>en</strong> und Preisträger<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 7
Der Wettbewerb<br />
auszuwähl<strong>en</strong>. Unter Vorsitz von Staatssekretär Rudolf Anzinger und Dr. Hermann<br />
Borghorst wurd<strong>en</strong> zehn <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> für die Endauswahl nominiert. Die feierliche<br />
Auszeichnung <strong>de</strong>r fünf Preisträger fand am 7. Februar 2008 in Berlin statt.<br />
Zusamm<strong>en</strong>arbeit wird fortgeführt<br />
Die Zusamm<strong>en</strong>arbeit von Wirtschaft und Politik hat sich bewährt. Bei <strong>de</strong>r Preisverleihung<br />
bekräftigt<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, und<br />
Dr. Hermann Borghorst die Bereitschaft, die erfolgreiche Zusamm<strong>en</strong>arbeit auch<br />
in Zukunft fortsetz<strong>en</strong> zu woll<strong>en</strong>. Ziel sei es, gemeinsame I<strong>de</strong><strong>en</strong> zu <strong>en</strong>twickeln und<br />
beschäftigungspolitische Impulse zu geb<strong>en</strong>. Diese soll<strong>en</strong> helf<strong>en</strong>, d<strong>en</strong> Standort<br />
Deutschland und insbeson<strong>de</strong>re die Qualität von Arbeit zu sichern.<br />
Die Initiator<strong>en</strong><br />
Initiative Initiative für für <strong>Beschäftigung</strong>!<br />
<strong>Beschäftigung</strong>!<br />
„Wir brauch<strong>en</strong> tatkräftige Persönlichkeit<strong>en</strong>, gute I<strong>de</strong><strong>en</strong> und die Bün<strong>de</strong>lung aller<br />
Kräfte <strong>–</strong> damit könn<strong>en</strong> wir Arbeitslosigkeit wirksam bekämpf<strong>en</strong> und neue <strong>Beschäftigung</strong>smöglichkeit<strong>en</strong><br />
schaff<strong>en</strong>.“ So beschrieb<strong>en</strong> die Grün<strong>de</strong>r 1998 die Kerni<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r<br />
Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! (IfB!). Ziel ist die <strong>en</strong>ge Zusamm<strong>en</strong>arbeit von Persönlichkeit<strong>en</strong><br />
aus <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>, Verbänd<strong>en</strong>, Gewerkschaft<strong>en</strong>, Kammern, wiss<strong>en</strong>schaftlich<strong>en</strong><br />
Einrichtung<strong>en</strong>, Verwaltung<strong>en</strong>, Kommun<strong>en</strong> und weiter<strong>en</strong> Akteur<strong>en</strong> im Rahm<strong>en</strong><br />
regionaler Netzwerke, um konkrete <strong>Beschäftigung</strong>sprojekte zu <strong>en</strong>twickeln und umzusetz<strong>en</strong>.<br />
Heute <strong>en</strong>gagier<strong>en</strong> sich rund 400 <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in 18 Netzwerk<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>!. Damit gilt sie als größte konzertierte Aktion <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsch<strong>en</strong><br />
Wirtschaft zum Thema <strong>Beschäftigung</strong>. Mehr als 200 Projekte wurd<strong>en</strong> bisher<br />
geplant und durchgeführt. Die Integration von jung<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> in Ausbildung und<br />
Arbeit, die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r individuell<strong>en</strong> <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit, die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie sowie die <strong>Beschäftigung</strong>schanc<strong>en</strong> älterer Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeiter sind wes<strong>en</strong>tliche inhaltliche Schwerpunkte. Unterstützer <strong>de</strong>r Initiative<br />
auf Bun<strong>de</strong>seb<strong>en</strong>e sind Dr. Hermann Borghorst, Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r<br />
Vatt<strong>en</strong>fall Europe Mining & G<strong>en</strong>eration und Sprecher <strong>de</strong>r IfB!, Dr. Gunter Thiel<strong>en</strong>,<br />
Vorstandsvorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung, Dr. Martina Niemann, Leiterin Personalsteuerung<br />
und Konzernarbeitsmarkt <strong>de</strong>r Deutsche Bahn AG, Joachim Horras,<br />
8 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Der Wettbewerb<br />
Leiter Personal Deutschland <strong>de</strong>r Deutsche Bank AG, Dr. h.c. August Oetker, Persönlich<br />
haft<strong>en</strong><strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r Dr. August Oetker KG sowie Hans-Carst<strong>en</strong> Hans<strong>en</strong>,<br />
Presid<strong>en</strong>t Human Resources <strong>de</strong>r BASF SE. Die IfB! wur<strong>de</strong> im Herbst 1998 von Prof. Dr.<br />
Jürg<strong>en</strong> Strube, damaliger Vorstandsvorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>r BASF Akti<strong>en</strong>gesellschaft, Reinhard<br />
Mohn, Stifter <strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung und Hubertus Schmoldt, Vorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r IG Bergbau, Chemie, Energie ins Leb<strong>en</strong> geruf<strong>en</strong>.<br />
Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales<br />
Das Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales schafft die Rahm<strong>en</strong>bedingung<strong>en</strong><br />
für eine gerechte Arbeitsmarktpolitik und für die Bekämpfung <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit.<br />
Das Ministerium hat seine Tätigkeit im Bereich <strong>de</strong>s Arbeitsrechts, <strong>de</strong>s Arbeitsschutzes<br />
und <strong>de</strong>r Arbeitsför<strong>de</strong>rung unter d<strong>en</strong> Leitbegriff „Gute Arbeit“ gestellt. „Gute<br />
Arbeit“ umfasst die sichere Ausgestaltung <strong>de</strong>r Arbeitsverhältnisse durch Arbeitnehmerrechte<br />
und Mitbestimmung, die eine gleiche Aug<strong>en</strong>höhe zwisch<strong>en</strong> Arbeitnehmern<br />
und Arbeitgebern gewährleist<strong>en</strong>. Zu „Guter Arbeit“ gehört auch <strong>de</strong>r Schutz<br />
<strong>de</strong>r Arbeitskraft durch Sicherheit am Arbeitsplatz und die Vermeidung von arbeitsbedingt<strong>en</strong><br />
Gesundheitsrisik<strong>en</strong>. Darüber hinaus ist es Ziel <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />
für Arbeit und Soziales, die Qualität <strong>de</strong>r Arbeit zu verbessern. Mit <strong>de</strong>r „Initiative<br />
Neue Qualität <strong>de</strong>r Arbeit“ (INQA) unterstützt das Ministerium, in Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />
mit Wirtschaft und Verbänd<strong>en</strong>, die Schaffung von Arbeitsplätz<strong>en</strong>, die Gesundheit<br />
und Leb<strong>en</strong>squalität <strong>de</strong>r Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer berücksichtig<strong>en</strong><br />
und so die Arbeitsfähigkeit bis ins Alter erhalt<strong>en</strong>. Zunehm<strong>en</strong>d an Be<strong>de</strong>utung<br />
gewinnt auch die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s leb<strong>en</strong>slang<strong>en</strong> Lern<strong>en</strong>s. Hierzu wird die Weiterbildung<br />
von Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmern ab 45 Jahr<strong>en</strong> und von Arbeitsuch<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
finanziell unterstützt. Mit <strong>de</strong>m National<strong>en</strong> Ausbildungspakt verpflichtet<strong>en</strong><br />
sich Bun<strong>de</strong>sregierung und Wirtschaft gemeinsam, in <strong>en</strong>ger Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />
mit d<strong>en</strong> Län<strong>de</strong>rn, all<strong>en</strong> ausbildungswillig<strong>en</strong> und ausbildungsfähig<strong>en</strong> jung<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />
ein Angebot auf Ausbildung zu unterbreit<strong>en</strong>.<br />
Das Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales ist darüber hinaus innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung das führ<strong>en</strong><strong>de</strong> Ressort für die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Corporate Social<br />
Responsibility von <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in Deutschland.<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 9
Die Jury<br />
Die Jury<br />
Die Jury <strong>de</strong>s Wettbewerbs war interess<strong>en</strong>übergreif<strong>en</strong>d mit Vertreterinn<strong>en</strong> und Vertretern<br />
wichtiger arbeitsmarktpolitischer Organisation<strong>en</strong> und Institution<strong>en</strong> besetzt.<br />
Ihr gehört<strong>en</strong> 16 Persönlichkeit<strong>en</strong> aus Wirtschaft, Politik, Wiss<strong>en</strong>schaft und<br />
Medi<strong>en</strong> an. An <strong>de</strong>r Spitze stand<strong>en</strong> die Initiator<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Wettbewerbs, Bun<strong>de</strong>sminister<br />
Olaf Scholz und Dr. Hermann Borghorst, Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands von Vatt<strong>en</strong>fall<br />
Europe Mining & G<strong>en</strong>eration.<br />
Prof. Jutta Allm<strong>en</strong>dinger Ph. D.<br />
Präsid<strong>en</strong>tin <strong>de</strong>s<br />
Wiss<strong>en</strong>schaftsz<strong>en</strong>trums Berlin für<br />
Sozialforschung (WZB)<br />
Dr. Hermann Borghorst<br />
Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands<br />
<strong>de</strong>r Vatt<strong>en</strong>fall Europe<br />
Mining & G<strong>en</strong>eration<br />
Sprecher <strong>de</strong>r Initiative für<br />
<strong>Beschäftigung</strong>!<br />
Dr. Stefan Empter<br />
Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung<br />
<strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung<br />
Hans-Carst<strong>en</strong> Hans<strong>en</strong><br />
Presid<strong>en</strong>t Human Resources <strong>de</strong>r<br />
BASF SE<br />
Joachim Horras<br />
Leiter Personal Deutschland<br />
<strong>de</strong>r Deutsche Bank AG<br />
Dr. Dieter Hundt<br />
Präsid<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svereinigung<br />
<strong>de</strong>r Deutsch<strong>en</strong><br />
Arbeitgeberverbän<strong>de</strong><br />
10 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Die Jury<br />
Franz-Josef Möll<strong>en</strong>berg<br />
Vorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />
Nahrung-G<strong>en</strong>uss-Gaststätt<strong>en</strong><br />
(NGG)<br />
Dr. Martina Niemann<br />
Leiterin Personalsteuerung<br />
und Konzernarbeitsmarkt <strong>de</strong>r<br />
Deutsche Bahn AG<br />
Dr. h.c. August Oetker<br />
Persönlich haft<strong>en</strong><strong>de</strong>r Gesellschafter<br />
<strong>de</strong>r Dr. August Oetker Nahrungsmittel<br />
KG<br />
Hubertus Schmoldt,<br />
Vorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>r IG Bergbau,<br />
Chemie, Energie<br />
Olaf Scholz<br />
Bun<strong>de</strong>sminister<br />
für Arbeit und Soziales<br />
Dr. Hartmut Seifert<br />
Leiter <strong>de</strong>s Wirtschaft- und<br />
Sozialwiss<strong>en</strong>schaftlich<strong>en</strong> Instituts<br />
(WSI) <strong>de</strong>r Hans-Böckler-Stiftung<br />
Michael Sommer,<br />
Bun<strong>de</strong>svorsitz<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Deutsch<strong>en</strong> Gewerkschaftsbun<strong>de</strong>s<br />
Christine Stürtz-Deligiannis<br />
Abteilungsdirektorin und Leiterin<br />
Mitbestimmung/Grundsatzfrag<strong>en</strong><br />
<strong>de</strong>r ING-DiBa AG<br />
Dr. Ulrich Walwei<br />
Vizedirektor <strong>de</strong>s Instituts für<br />
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sag<strong>en</strong>tur für Arbeit (IAB)<br />
Dr. Ursula Weid<strong>en</strong>feld<br />
Stellvertret<strong>en</strong><strong>de</strong><br />
Chefredakteurin <strong>de</strong>r Tageszeitung<br />
„Der Tagesspiegel“<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 11
Preisträger und Nominierte<br />
Preisträger und Nominierte<br />
Zehn <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> wurd<strong>en</strong> von <strong>de</strong>r Jury für eine Auszeichnung in d<strong>en</strong> fünf Wettbewerbskategori<strong>en</strong><br />
nominiert. Am 7. Februar 2008 wurd<strong>en</strong> fünf Preisträger bekannt<br />
gegeb<strong>en</strong> und feierlich ausgezeichnet. Sie alle übernehm<strong>en</strong> <strong>Verantwortung</strong><br />
für die Zukunft <strong>de</strong>s Standorts Deutschland und seine Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer<br />
<strong>–</strong> und das nicht nur im eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Betrieb.<br />
Die prämiert<strong>en</strong> und nominiert<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> im Überblick:<br />
Kategorie Aufbau und Stabilisierung von <strong>Beschäftigung</strong><br />
Prämiert: Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH, Braunschweig<br />
Nominiert: St<strong>en</strong>daler Landbäckerei GmbH, St<strong>en</strong>dal<br />
Kategorie Erhaltung und Steigerung <strong>de</strong>r <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit<br />
Prämiert: Hering Bau GmbH & Co. KG, Burbach<br />
Nominiert: DSW 21 Dortmun<strong>de</strong>r Stadtwerke AG, Dortmund<br />
Kategorie Perspektiv<strong>en</strong> für Jug<strong>en</strong>dliche<br />
Prämiert: Stadtwerke Bonn GmbH, Bonn<br />
Nominiert: E.ON Kraftwerke GmbH, Hannover/Gels<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong><br />
Kategorie Angebote für beson<strong>de</strong>re Zielgrupp<strong>en</strong><br />
Prämiert: Randstad Deutschland GmbH & Co. KG, Eschborn<br />
Nominiert: Metro AG, Düsseldorf<br />
Kategorie Neue Chanc<strong>en</strong> durch Zusamm<strong>en</strong>arbeit und Kooperation<br />
Prämiert: Webasto AG, Neubrand<strong>en</strong>burg<br />
Nominiert: Job Allianz (Fraport AG, Deutsche Bank AG, Evonik Industries AG,<br />
Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, Deutsche Lufthansa AG),<br />
Frankfurt/Main<br />
12 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Kategorie:<br />
Aufbau und Stabilisierung von <strong>Beschäftigung</strong><br />
„Es ist kein Geheimnis: In d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> wir ein<strong>en</strong> schärfer<strong>en</strong> Wettbewerb<br />
um die best<strong>en</strong> Köpfe am Arbeitsmarkt hab<strong>en</strong>. <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>, die nicht<br />
heute anfang<strong>en</strong>, sich darauf vorzubereit<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> sich im wahrst<strong>en</strong> Sinne <strong>de</strong>s<br />
Wortes umguck<strong>en</strong> <strong>–</strong> und zwar nach d<strong>en</strong> wichtigst<strong>en</strong> Ressourc<strong>en</strong> für ihre Wettbewerbsfähigkeit:<br />
qualifiziert<strong>en</strong> und motiviert<strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern.<br />
Das Städtische Klinikum Braunschweig zeigt, wie man Prozesse zur Umstrukturierung<br />
von Arbeitsabläuf<strong>en</strong> intellig<strong>en</strong>t gestaltet <strong>–</strong> vorausschau<strong>en</strong>d und unter Beteiligung<br />
<strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong>. So erreicht man Ergebnisse, die Bestand hab<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Der<br />
St<strong>en</strong>daler Landbäckerei ist es durch kluges Wirtschaft<strong>en</strong> und gezielte Investition<strong>en</strong><br />
gelung<strong>en</strong>, nicht nur Arbeitsplätze vieler M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> zu erhalt<strong>en</strong>, son<strong>de</strong>rn auch noch<br />
neue Ausbildungsplätze zu schaff<strong>en</strong>: Und das in einer strukturschwach<strong>en</strong> Region.<br />
Bei<strong>de</strong> Leistung<strong>en</strong> verdi<strong>en</strong><strong>en</strong> unser<strong>en</strong> Respekt.“<br />
Hans-Carst<strong>en</strong> Hans<strong>en</strong><br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 13
Preisträger und Nominierte<br />
Prämiert:<br />
Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH<br />
Gesun<strong>de</strong> Arbeitszeit<strong>en</strong>:<br />
Das Klinikum Braunschweig verzichtet auf Bereitschaftsdi<strong>en</strong>ste und<br />
schafft damit neue Arbeitsplätze und mehr Arbeitszufried<strong>en</strong>heit<br />
Als eines <strong>de</strong>r größt<strong>en</strong> Krank<strong>en</strong>häuser Nie<strong>de</strong>rsachs<strong>en</strong>s hat das Klinikum Braunschweig<br />
die Arbeitszeit<strong>en</strong> seines medizinisch<strong>en</strong> Personals völlig neu gestaltet. Durch eine grundleg<strong>en</strong><strong>de</strong><br />
Neuorganisation, an <strong>de</strong>r alle Fachbereiche und alle Beschäftigt<strong>en</strong>grupp<strong>en</strong> beteiligt<br />
war<strong>en</strong>, wur<strong>de</strong> es möglich, auf die belast<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Bereitschaftsdi<strong>en</strong>ste völlig zu verzicht<strong>en</strong>.<br />
Gleichzeitig wurd<strong>en</strong> mehr Ärztinn<strong>en</strong>, Ärzte und Pflegepersonal eingestellt und die<br />
Qualität <strong>de</strong>r Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong>versorgung verbessert.<br />
„Ich fin<strong>de</strong>, dass auch Ärztinn<strong>en</strong> und Ärzte ein<strong>en</strong> Anspruch auf m<strong>en</strong>schliche Arbeitszeit<strong>en</strong><br />
hab<strong>en</strong>“, ist Dr. Gesa Horst-Schaper überzeugt. Die Leit<strong>en</strong><strong>de</strong> Ärztin <strong>de</strong>s Institutes<br />
für Arbeitsmedizin in Braunschweig ist hauptberuflich für die Gesundheit <strong>de</strong>s<br />
Klinikpersonals zuständig. Bis zum Urteil <strong>de</strong>s Europäisch<strong>en</strong> Gerichtshofs über d<strong>en</strong><br />
Bereitschaftsdi<strong>en</strong>st bei Ärztinn<strong>en</strong> und Ärzt<strong>en</strong> hatte sie dabei ein<strong>en</strong> schwer<strong>en</strong> Stand.<br />
„Für die Wirtschaft hab<strong>en</strong> wir Arbeitsmediziner Schichtmo<strong>de</strong>lle <strong>en</strong>twickelt, durch<br />
die die Belastung<strong>en</strong>, beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Nachtschicht und am Woch<strong>en</strong><strong>en</strong><strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich<br />
verringert wurd<strong>en</strong>. Nur im Gesundheitswes<strong>en</strong> war<strong>en</strong> noch überlange Bereitschaftsdi<strong>en</strong>ste<br />
die Regel“, stellt die Arbeitsmedizinerin rückblick<strong>en</strong>d fest. Auch im Klinikum<br />
Braunschweig kam<strong>en</strong> bis vor zwei Jahr<strong>en</strong> Bereitschaftszeit<strong>en</strong> von 24 Stund<strong>en</strong><br />
und mehr am Stück vor, die die Beschäftigt<strong>en</strong> körperlich und psychisch stark for<strong>de</strong>rt<strong>en</strong>.<br />
Erst das Grundsatzurteil aus Luxemburg und die daraus <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong><strong>en</strong> neu<strong>en</strong><br />
Arbeitszeitgesetze zwang<strong>en</strong><br />
hier zum Umd<strong>en</strong>k<strong>en</strong>.<br />
Doch währ<strong>en</strong>d viele Klinik<strong>en</strong><br />
Probleme hab<strong>en</strong>, d<strong>en</strong><br />
Bereitschaftsdi<strong>en</strong>st in<br />
reguläre Arbeitszeit umzuwan<strong>de</strong>ln,<br />
<strong>en</strong>twickelte<br />
man in Braunschweig eine<br />
grundsätzlich neue Lösung:<br />
In zweijähriger Ent-<br />
14 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
wicklungsarbeit schuf das Klinikum für alle Beschäftigt<strong>en</strong> im medizinisch<strong>en</strong> Bereich<br />
völlig neue Form<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Arbeitsorganisation. Alle 14 Tage traf sich eine Projektgruppe,<br />
an <strong>de</strong>r alle wichtig<strong>en</strong> Abteilung<strong>en</strong>, <strong>de</strong>r Pflegedi<strong>en</strong>st sowie <strong>de</strong>r Betriebsrat<br />
beteiligt war<strong>en</strong>. Vereinbart wurd<strong>en</strong> schließlich neue Grundsätze für die Arbeitszeit,<br />
die vorher und<strong>en</strong>kbar erschi<strong>en</strong><strong>en</strong>: Die strikte Tr<strong>en</strong>nung von Tages- und Nachtdi<strong>en</strong>st,<br />
die Einführung eines modifiziert<strong>en</strong> Dreischichtdi<strong>en</strong>stes ohne jed<strong>en</strong> Bereitschaftsdi<strong>en</strong>st<br />
und eine tägliche Regelarbeitszeit, die auf zehn Stund<strong>en</strong> begr<strong>en</strong>zt wur<strong>de</strong>. Die<br />
Arbeitszeit kann freiwillig bis zu durchschnittlich 46 Stund<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Woche verlängert<br />
werd<strong>en</strong>, dadurch sind Arbeitszeit<strong>en</strong> von maximal 13 Stund<strong>en</strong> täglich möglich.<br />
Anfang 2006 wur<strong>de</strong> das neue Arbeitszeitmo<strong>de</strong>ll, nach einer Pilotphase in einzeln<strong>en</strong><br />
Fachklinik<strong>en</strong>, im ganz<strong>en</strong> Haus eingeführt. „Wir hatt<strong>en</strong> ein intellig<strong>en</strong>tes Projekt-<br />
Team, das innovative Lösung<strong>en</strong><br />
gefund<strong>en</strong> und sich<br />
das Vertrau<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong><br />
und <strong>de</strong>r Betriebsleitung<br />
erarbeitet hat“, sagt<br />
Prof. Dr. Horst Kierdorf,<br />
Ärztlicher Direktor, stolz<br />
über das Projekt.<br />
Möglich wur<strong>de</strong> die gesün<strong>de</strong>re<br />
Arbeitszeit auch<br />
durch die Bereitschaft<br />
aller Beteiligt<strong>en</strong>, etwas für die Verbesserung <strong>de</strong>r Arbeitsbedingung<strong>en</strong> zu investier<strong>en</strong>.<br />
Die Beschäftigt<strong>en</strong> war<strong>en</strong> bereit, auf Einkomm<strong>en</strong> zu verzicht<strong>en</strong>, das bislang als<br />
Ausgleich für die unattraktiv<strong>en</strong> Arbeitszeit<strong>en</strong> und Überstund<strong>en</strong> gezahlt wur<strong>de</strong>. Die<br />
Klinikleitung schuf für d<strong>en</strong> ärztlich<strong>en</strong> Di<strong>en</strong>st 28 und für d<strong>en</strong> Pflegedi<strong>en</strong>st 15 zusätzliche<br />
Planstell<strong>en</strong>, um die Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong>versorgung sicher zu stell<strong>en</strong>. Insgesamt zwei Million<strong>en</strong><br />
Euro jährlich muss das Klinikum dafür ausgeb<strong>en</strong>. Doch das ist gut angelegtes<br />
Geld: „Ich gehe davon aus, dass Arbeitsplätze ohne Bereitschaftsdi<strong>en</strong>ste für Bewerberinn<strong>en</strong><br />
und Bewerber attraktiver sind, weil sie <strong>de</strong>r Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf mehr <strong>en</strong>tgeg<strong>en</strong>komm<strong>en</strong> und d<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> mehr Freiräume für persönliche<br />
Bedürfnisse außerhalb <strong>de</strong>r Arbeitszeit gewähr<strong>en</strong>“, schätzt Geschäftsführer<br />
Helmut Schüttig die langfristige Entwicklung ein.<br />
Mit seiner Investition in die neue Arbeitszeitgestaltung hat das Klinikum nicht nur<br />
für seine jährlich rund 55 000 Pati<strong>en</strong>tinn<strong>en</strong> und Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong> son<strong>de</strong>rn auch für die Mit-<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 15
Preisträger und Nominierte<br />
arbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter die Grundlage für eine verbesserte Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong>versorgung<br />
und Arbeitszufried<strong>en</strong>heit geschaff<strong>en</strong>. Auch das Krank<strong>en</strong>haus ist damit in<br />
Zukunft besser versorgt. D<strong>en</strong>n mit seiner Arbeitzeitgestaltung hat das Klinikum<br />
ein<strong>en</strong> ein<strong>de</strong>utig<strong>en</strong> Wettbewerbsvorteil, w<strong>en</strong>n in Zukunft die qualifiziert<strong>en</strong> Arbeitskräfte<br />
im medizinisch<strong>en</strong> Bereich Mangelware werd<strong>en</strong>. Durch die bessere Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf kehr<strong>en</strong> immer w<strong>en</strong>iger Ärztinn<strong>en</strong> und Ärzte <strong>de</strong>r Klinik<br />
d<strong>en</strong> Rück<strong>en</strong>, um ihre K<strong>en</strong>ntnisse als nie<strong>de</strong>rgelass<strong>en</strong>er Arzt o<strong>de</strong>r im Ausland zu verwert<strong>en</strong>.<br />
Viele seh<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sarbeitsplatz jetzt als Assist<strong>en</strong>zarzt o<strong>de</strong>r Facharzt<br />
im Krank<strong>en</strong>haus.<br />
Prof. Dr. Horst Kierdorf<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Klinikum Braunschweig<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Horst Kierdorf<br />
Klinikum Braunschweig<br />
Freisestraße 9<br />
38118 Braunschweig<br />
Telefon: 0531 595-1611<br />
h.kierdorf@klinikum-braunschweig.<strong>de</strong><br />
16 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Nominiert:<br />
St<strong>en</strong>daler Landbäckerei GmbH<br />
Fachkräfte back<strong>en</strong>:<br />
Der St<strong>en</strong>daler Landbäckerei gelang es, in einer strukturschwach<strong>en</strong><br />
Region durch gemeinsames Engagem<strong>en</strong>t Arbeitsplätze zu sichern und<br />
das Ausbildungsangebot zu verbessern.<br />
Die St<strong>en</strong>daler Landbäckerei hat ein Erfolgsrezept: Sie setzt bei <strong>de</strong>r Herstellung ihrer<br />
Traditionsprodukte auf die Erfahrung <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong>. Um die erfahr<strong>en</strong><strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeiter zu halt<strong>en</strong>, wurd<strong>en</strong> die Arbeitszeit<strong>en</strong> flexibilisiert. Und um d<strong>en</strong><br />
G<strong>en</strong>eration<strong>en</strong>wechsel im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> zu schaff<strong>en</strong>, grün<strong>de</strong>te die Großbäckerei <strong>–</strong> gemeinsam<br />
mit an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>de</strong>r Region <strong>–</strong> ein<strong>en</strong> Ausbildungsbeirat, durch d<strong>en</strong><br />
neue Ausbildungsplätze an <strong>de</strong>r Schnittstelle zwisch<strong>en</strong> Handwerk und mo<strong>de</strong>rner Produktion<br />
<strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>.<br />
W<strong>en</strong>n Andreas Bosse die Philosophie <strong>de</strong>r St<strong>en</strong>daler Landbäckerei erklär<strong>en</strong> will, zeigt<br />
er, wie in seinem <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> Baumkuch<strong>en</strong> gemacht wird. Schicht für Schicht gieß<strong>en</strong><br />
die Bäcker mit <strong>de</strong>r Hand d<strong>en</strong> Biskuitteig auf Roll<strong>en</strong>, die sich an einem off<strong>en</strong>em<br />
Feuer dreh<strong>en</strong>. Erst nach Stund<strong>en</strong> sorgfältiger Arbeit ist die Spezialität fertig für d<strong>en</strong><br />
Verkauf. Natürlich setzt <strong>de</strong>r Bäckereibetrieb, <strong>de</strong>r täglich 100 000 Brötch<strong>en</strong>, 10 000<br />
Brote und 35 000 Stück Kuch<strong>en</strong> herstellt, dabei mo<strong>de</strong>rne Technik ein. Aber auch<br />
hier bleibt es beim Grundsatz: So<br />
viel Technik wie nötig, soviel<br />
Handarbeit wie möglich. Das erhält<br />
Arbeitsplätze und <strong>en</strong>tspricht<br />
<strong>de</strong>m Bild als traditionelle Landbäckerei,<br />
das das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
pflegt.<br />
Damit ist die Landbäckerei in d<strong>en</strong><br />
letzt<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> gut gefahr<strong>en</strong> <strong>–</strong> sie<br />
schreibt schwarze Zahl<strong>en</strong>. Möglich<br />
wur<strong>de</strong> das vor allem durch<br />
ein int<strong>en</strong>sives Engagem<strong>en</strong>t in <strong>de</strong>r Region. D<strong>en</strong>n als <strong>de</strong>r heutige Geschäftsführer<br />
Andreas Bosse das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> 2003 übernahm, war nicht klar, wie es in <strong>de</strong>r unscheinbar<strong>en</strong><br />
Produktionshalle eig<strong>en</strong>tlich weitergeh<strong>en</strong> sollte. Nach viel<strong>en</strong> Umstruk-<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 17
Preisträger und Nominierte<br />
turierung<strong>en</strong> und Besitzerwechseln galt das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>, das ursprünglich die<br />
sowjetisch<strong>en</strong> Streitkräfte mit Leb<strong>en</strong>smitteln versorgte, nicht mehr als attraktiver Arbeitgeber.<br />
„Uns kannte keiner, wir konnt<strong>en</strong> keine Perspektive biet<strong>en</strong> und die Berufe<br />
<strong>de</strong>s Bäckers und <strong>de</strong>r Verkäuferin hatt<strong>en</strong> ein schlechtes Image“, schil<strong>de</strong>rt Bosse die<br />
Ausgangslage. Dem Diplom-Ing<strong>en</strong>ieur, <strong>de</strong>r als Sanierer in das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> kam,<br />
und als geschäftsführ<strong>en</strong><strong>de</strong>r Eig<strong>en</strong>tümer blieb, gelang es durch eine völlige Neuausrichtung<br />
und aktives Marketing das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> wie<strong>de</strong>r zu stabilisier<strong>en</strong>, auszubau<strong>en</strong><br />
und die bisherige Belegschaft von mehr als 600 Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und<br />
Beschäftigt<strong>en</strong> zu halt<strong>en</strong>. Möglich wur<strong>de</strong> dies auch durch die Anpassung <strong>de</strong>r Arbeitszeit<strong>en</strong><br />
an die für frische Backwar<strong>en</strong> typisch<strong>en</strong> Nachfrageschwankung<strong>en</strong>. Aber<br />
Andreas Bosse startete nicht nur eine Off<strong>en</strong>sive, um seine Produkte bekannter zu<br />
mach<strong>en</strong>. Off<strong>en</strong>siv beworb<strong>en</strong> wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r dring<strong>en</strong>d b<strong>en</strong>ötigte Nachwuchs.<br />
Schließlich liegt das Belegschaftsalter <strong>de</strong>r Landbäckerei im Durchschnitt bei 48 Jahr<strong>en</strong>.<br />
In d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> allein ein Viertel aller Verkäuferinn<strong>en</strong> in d<strong>en</strong><br />
Ruhestand geh<strong>en</strong>. Wertvolle Erfahrung droht verlor<strong>en</strong> zu geh<strong>en</strong>. Doch obwohl<br />
St<strong>en</strong>dal in einer strukturschwach<strong>en</strong> Region liegt, hatte das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> Schwierigkeit<strong>en</strong>,<br />
g<strong>en</strong>üg<strong>en</strong>d geeignete Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong> für die angebot<strong>en</strong><strong>en</strong> Lehrstell<strong>en</strong> zu<br />
find<strong>en</strong>.<br />
Auf Initiative <strong>de</strong>r Landbäckerei wur<strong>de</strong> daher ein Ausbildungsbeirat für die Stadt<br />
St<strong>en</strong>dal gegrün<strong>de</strong>t. Der Ausbildungsbeirat besteht aus Vertreterinn<strong>en</strong> und Vertretern<br />
<strong>de</strong>r Politik, <strong>de</strong>r Wirtschaft,<br />
<strong>de</strong>r Schul<strong>en</strong> und <strong>de</strong>r Ag<strong>en</strong>tur für<br />
Arbeit. Ziel ist es, die Berufsori<strong>en</strong>tierung<br />
bei Schülerinn<strong>en</strong> und<br />
Schülern zu unterstütz<strong>en</strong> sowie<br />
Kooperation<strong>en</strong> zwisch<strong>en</strong> Schule<br />
und Wirtschaft aufzubau<strong>en</strong>.<br />
Sichtbare Früchte zeigte die Initiative,<br />
als die Landbäckerei,<br />
gemeinsam mit zwei weiter<strong>en</strong><br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie,<br />
<strong>de</strong>m Bildungsministerium<br />
und <strong>de</strong>r örtlich<strong>en</strong> Berufsschule, 2007 erstmals in <strong>de</strong>r Region d<strong>en</strong> zweijährig<strong>en</strong><br />
Ausbildungsberuf <strong>de</strong>s Maschin<strong>en</strong>- und Anlag<strong>en</strong>fahrers anbiet<strong>en</strong> konnte.<br />
Dadurch <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong> 21 neue Ausbildungsplätze. Ein weiterer Schritt in Richtung<br />
Nachwuchsför<strong>de</strong>rung ist die Zusamm<strong>en</strong>arbeit <strong>de</strong>r Landbäckerei mit <strong>de</strong>r Hochschule<br />
Mag<strong>de</strong>burg/St<strong>en</strong>dal: Gemeinsam biet<strong>en</strong> die beid<strong>en</strong> Partner ein duales BWL-Studi-<br />
18 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
um zum Bachelor of Arts an. Heute werd<strong>en</strong> bei <strong>de</strong>r Landbäckerei 60 junge M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />
ausgebil<strong>de</strong>t um d<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Bedarf zu <strong>de</strong>ck<strong>en</strong> . Allein 2007 wurd<strong>en</strong> 27 Azubis<br />
eingestellt. Davon lern<strong>en</strong> drei Bäckerin o<strong>de</strong>r Bäcker, 21 Fachverkäuferinn<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r<br />
-verkäufer im Leb<strong>en</strong>smittelhandwerk in einer <strong>de</strong>r 130 Filial<strong>en</strong> und zwei Anlag<strong>en</strong>fahrer.<br />
Eine Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong> absolviert das Duale Studium. Für die Qualität <strong>de</strong>r Ausbildung<br />
spricht, dass im Jahr 2007 alle Azubis ihre Abschlussprüfung<strong>en</strong> schafft<strong>en</strong>. Von<br />
d<strong>en</strong> 17 Absolv<strong>en</strong>tinn<strong>en</strong> und Absolv<strong>en</strong>t<strong>en</strong> <strong>de</strong>s letzt<strong>en</strong> Jahres erhielt<strong>en</strong> zehn ein<strong>en</strong><br />
dauerhaft<strong>en</strong> Arbeitsplatz . „Die betriebliche Erstausbildung ist für uns <strong>de</strong>r beste<br />
Weg, geeignetes Fachpersonal zu gewinn<strong>en</strong> und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Entwicklung<br />
standzuhalt<strong>en</strong>“, erklärt Personalleiterin Andrea Annecke.<br />
Gleichzeitig tut das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> einiges dafür, dass die Stammbelegschaft länger<br />
im Beruf bleib<strong>en</strong> kann. So wur<strong>de</strong> gemeinsam mit <strong>de</strong>r AOK Sachs<strong>en</strong>-Anhalt ein eig<strong>en</strong>es<br />
betriebliches Gesundheitsmanagem<strong>en</strong>t aufgebaut und ältere Verkäuferinn<strong>en</strong><br />
werd<strong>en</strong> gezielt weitergebil<strong>de</strong>t.<br />
Damit die Beschäftigt<strong>en</strong> Beruf und Familie besser verbind<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>, spielt die Flexibilisierung<br />
<strong>de</strong>r Arbeitszeit<strong>en</strong> eine große Rolle. In <strong>de</strong>r Produktion wur<strong>de</strong> beispielsweise<br />
eine Zwisch<strong>en</strong>schicht eingerichtet. Dadurch hab<strong>en</strong> mehrere Arbeitnehmerinn<strong>en</strong><br />
die Möglichkeit, die Betreuung von Famili<strong>en</strong>angehörig<strong>en</strong> mit ihrer Arbeit zu<br />
verbind<strong>en</strong>. Durch Heimarbeitsplätze könn<strong>en</strong> zwei Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsleitung<br />
ihr<strong>en</strong> Job zeitweise von zu Hause aus erledig<strong>en</strong>.<br />
Kontakt<br />
Andrea Annecke<br />
St<strong>en</strong>daler Landbäckerei GmbH<br />
Industriestraße 8<br />
39576 St<strong>en</strong>dal<br />
Telefon: 03931 6990-26<br />
E-Mail: annecke@ihrlandbaecker.<strong>de</strong><br />
Andreas Bosse<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />
St<strong>en</strong>daler Landbäckerei GmbH<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 19
Preisträger und Nominierte<br />
Kategorie:<br />
Erhaltung und Steigerung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeiter<br />
„Wir befind<strong>en</strong> uns inmitt<strong>en</strong> tiefgreif<strong>en</strong><strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung<strong>en</strong>: <strong>de</strong>r Strukturwan<strong>de</strong>l zur<br />
Wiss<strong>en</strong>s- und Di<strong>en</strong>stleistungsgesellschaft, die weltweite Vernetzung von Kommunikation<br />
und IT, <strong>de</strong>r globale Wettbewerb um die innovativst<strong>en</strong> Produkte und die<br />
best<strong>en</strong> Köpfe sowie die <strong>de</strong>mografische Entwicklung sind nur einige Beispiele. Als<br />
Arbeitgeber und insbeson<strong>de</strong>re als Führungskräfte steh<strong>en</strong> wir gemeinsam mit unser<strong>en</strong><br />
Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern in <strong>de</strong>r <strong>Verantwortung</strong>, die <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit<br />
für ein langes Berufsleb<strong>en</strong> in einer sich kontinuierlich verän<strong>de</strong>rnd<strong>en</strong><br />
Arbeitswelt zu erhalt<strong>en</strong> und zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Für das mittelständische Famili<strong>en</strong>unternehm<strong>en</strong> Hering Bau hat die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter ein<strong>en</strong> hoh<strong>en</strong> Stell<strong>en</strong>wert. Dies zeigt sich in einem<br />
umfass<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Personalkonzept, durch das die Beschäftigt<strong>en</strong> m<strong>en</strong>tal und körperlich<br />
fit gehalt<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> <strong>–</strong> und zwar bis ins hohe Alter. Die Dortmun<strong>de</strong>r Stadtwerke<br />
hingeg<strong>en</strong> beug<strong>en</strong> mit gezielt<strong>en</strong> Angebot<strong>en</strong> im Bereich Gesundheitsför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
droh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Fahrdi<strong>en</strong>stuntauglichkeit ihrer älter<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> vor und biet<strong>en</strong><br />
darüber hinaus Jobperspektiv<strong>en</strong> für ältere M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> ohne Arbeit.“<br />
Margret Suckale<br />
20 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Prämiert:<br />
Hering Bau GmbH & Co. KG, Burbach<br />
An alles gedacht:<br />
Mit einem umfass<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Personalkonzept hält die<br />
Hering Bau GmbH & Co. KG ihre Beschäftigt<strong>en</strong> fit bis ins Alter<br />
Sich persönlich um die Bedürfnisse seiner Belegschaft zu kümmern, gehört beim Famili<strong>en</strong>unternehm<strong>en</strong><br />
Hering Bau GmbH & Co. KG zur Tradition. Früh hat man in <strong>de</strong>m mittelständisch<strong>en</strong><br />
Baubetrieb aber auch erkannt, dass man heute zusätzlich int<strong>en</strong>siv mit<br />
Beschäftigt<strong>en</strong>, Beratern, Krank<strong>en</strong>kass<strong>en</strong> und Wiss<strong>en</strong>schaft zusamm<strong>en</strong> arbeit<strong>en</strong> muss,<br />
damit das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> für die Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls gerüstet<br />
ist.<br />
Annette Hering lässt niemand<strong>en</strong> im Reg<strong>en</strong> steh<strong>en</strong>. Ihr <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>en</strong>twickelt für<br />
seine Kund<strong>en</strong> Spezialanfertigung<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Schi<strong>en</strong><strong>en</strong>verkehr <strong>–</strong> von <strong>de</strong>r Haltestelle<br />
bis zur ganz<strong>en</strong> Bahnhofsüberdachung. Auch die High-Tech-Fassad<strong>en</strong>, die Hering<br />
Bau für Häuser in ganz Europa herstellt, schütz<strong>en</strong> die Bewohner zuverlässig vor d<strong>en</strong><br />
Unbild<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Witterung. Damit die 265 Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter, die diese<br />
technisch<strong>en</strong> Meisterleistung<strong>en</strong> verwirklich<strong>en</strong>, nicht mit zunehm<strong>en</strong><strong>de</strong>m Alter in Gefahr<br />
gerat<strong>en</strong>, selbst „im Reg<strong>en</strong>“ zu steh<strong>en</strong>, hat das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> ein Bün<strong>de</strong>l an Pro-<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 21
Preisträger und Nominierte<br />
jekt<strong>en</strong> und Programm<strong>en</strong> aufgelegt, damit alle möglichst lange gesund und motiviert<br />
mitarbeit<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
„Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter hat höchst<strong>en</strong> Stell<strong>en</strong>wert <strong>–</strong> als<br />
mittelständischer Nisch<strong>en</strong>anbieter und Technologieführer gilt das einmal mehr“,<br />
sagt Annette Hering, die das Famili<strong>en</strong>unternehm<strong>en</strong> in vierter G<strong>en</strong>eration führt.<br />
„Unser <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> versteht sich seit seiner Gründung 1892 als ein Zusamm<strong>en</strong>schluss<br />
vieler M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>, die hier ihre Kreativität einbring<strong>en</strong>, ihre Zeit und ihre<br />
Energie investier<strong>en</strong> und sich ihr<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sunterhalt verdi<strong>en</strong><strong>en</strong>.“<br />
Die Belegschaft <strong>de</strong>r Hering Bau zeichnet sich durch geringe Fluktuation und ein<strong>en</strong> erstaunlich<br />
niedrig<strong>en</strong> Krank<strong>en</strong>stand aus. Dahinter steckt erst einmal ein einfaches Geheimnis:<br />
„Wir red<strong>en</strong> mit unser<strong>en</strong> Leut<strong>en</strong>“, sagt Annette Hering. Bei d<strong>en</strong> regelmäßig<strong>en</strong><br />
Mitarbeitergespräch<strong>en</strong> kam<strong>en</strong><br />
einige Probleme auf d<strong>en</strong> Tisch, die<br />
dann von <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>sleitung<br />
aufgegriff<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong>.<br />
Dahinter steckt aber auch ein gemeinsam<br />
mit d<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong><br />
erarbeitetes Konzept, das in <strong>de</strong>r<br />
Baubranche ungewöhnlich ist.<br />
Beispiel Gesundheit: Damit die<br />
Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter<br />
im körperlich for<strong>de</strong>rnd<strong>en</strong> Baugewerbe fit bleib<strong>en</strong>, gibt es nun Rück<strong>en</strong>kurse und<br />
sogar ein mo<strong>de</strong>rnes Gesundheitsstudio auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Firma. Auch Seminare<br />
zum Stressmanagem<strong>en</strong>t o<strong>de</strong>r Nichtraucherkurse steh<strong>en</strong> auf <strong>de</strong>m Programm. Für<br />
die beson<strong>de</strong>rs Fitt<strong>en</strong>, die selt<strong>en</strong> krank sind, gibt es am Jahres<strong>en</strong><strong>de</strong> Einzel- o<strong>de</strong>r Grupp<strong>en</strong>prämi<strong>en</strong>.<br />
Gesundheit zahlt sich also in je<strong>de</strong>r Hinsicht aus.<br />
Ein persönlicher Personal<strong>en</strong>twicklungsplan sorgt dafür, dass das Fachwiss<strong>en</strong> nicht<br />
einrostet und je<strong>de</strong>r die individuell erfor<strong>de</strong>rliche Weiterbildung erhält. Für die Nachwuchskräfte<br />
bietet das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> eine eig<strong>en</strong>e Seminarreihe an. Damit es auch<br />
künftig nicht an qualifiziert<strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter mangelt, bil<strong>de</strong>t<br />
Hering ein<strong>en</strong> Großteil seiner Fach- und Führungskräfte selbst aus. Eine Ausbildungsquote<br />
von zwölf Proz<strong>en</strong>t spricht dabei für sich. Gleichzeitig werd<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Älter<strong>en</strong><br />
körperlich w<strong>en</strong>iger anstr<strong>en</strong>g<strong>en</strong><strong>de</strong> Aufgab<strong>en</strong> übertrag<strong>en</strong> und ihre beruflich<strong>en</strong> Erfahrung<strong>en</strong><br />
beispielsweise bei <strong>de</strong>r Betreuung <strong>de</strong>r Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> eingesetzt.<br />
22 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Für Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> mit Kin<strong>de</strong>rn gibt es ein ganzes Maßnahm<strong>en</strong>paket für<br />
die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Arbeitszeitflexibilisierung o<strong>de</strong>r<br />
Telearbeit gehör<strong>en</strong> schon lange zum Standard und auch die Elternzeit für Männer<br />
wird im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> beworb<strong>en</strong>. Bereits 2005 hat Hering Bau gemeinsam mit<br />
einer Sozialwiss<strong>en</strong>schaftlerin ein Pilotprojekt gestartet, um die Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter abzufrag<strong>en</strong>, und um daraus konkrete Handlungsoption<strong>en</strong><br />
zu <strong>en</strong>twickeln. Seither hat sich einiges getan. Beispielsweise hat das<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in d<strong>en</strong> Feri<strong>en</strong> eine zweitägige Kin<strong>de</strong>rbetreuung angebot<strong>en</strong>. Ab 7.30<br />
morg<strong>en</strong>s bis Feierab<strong>en</strong>d kümmerte sich ein Erlebnispädagoge um die Klein<strong>en</strong>.<br />
30 Kin<strong>de</strong>r nutzt<strong>en</strong> das Angebot. „Das war ein so großer Erfolg, dass wir das im nächst<strong>en</strong><br />
Jahr wie<strong>de</strong>r anbiet<strong>en</strong> und vielleicht sogar aus<strong>de</strong>hn<strong>en</strong>“, sagt Nicole Trettner, die<br />
das Projekt betreut.<br />
Um die Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter zusätzlich an sich zu bind<strong>en</strong>, gibt es bereits<br />
seit 1971 ein Partnerschaftsmo<strong>de</strong>ll, mit <strong>de</strong>m die Beschäftigt<strong>en</strong> am <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>sgewinn<br />
beteiligt werd<strong>en</strong>. Gleichzeitig unterstützt Hering mit <strong>de</strong>m Fonds<br />
„Restc<strong>en</strong>t“ in Not gerat<strong>en</strong>e Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong>. So hat sich mit d<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong><br />
eine außergewöhnliche <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur <strong>en</strong>twickelt, durch die die technisch<strong>en</strong><br />
Spitz<strong>en</strong>leistung<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Firma erst möglich wurd<strong>en</strong> <strong>–</strong> zum Wohl <strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<br />
und zum Wohl aller Beschäftigt<strong>en</strong>.<br />
Nicole Trettner<br />
Personalleiterin Hering Bau GmbH & Co. KG<br />
Kontakt<br />
Nicole Trettner<br />
Hering Bau GmbH & Co. KG<br />
Neulän<strong>de</strong>r 1<br />
57299 Burbach<br />
Telefon: 02736 27-102<br />
E-Mail: nicole.trettner@hering-bau.<strong>de</strong><br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 23
Preisträger und Nominierte<br />
Nominiert:<br />
DSW21 Dortmun<strong>de</strong>r Stadtwerke AG<br />
Gesundheit ist Programm:<br />
Durch PRO AGE könn<strong>en</strong> die Fahrerinn<strong>en</strong> und Fahrer bei DSW21<br />
länger im Fahrdi<strong>en</strong>st bleib<strong>en</strong>.<br />
Mit PRO AGE <strong>–</strong> Programm für Altersgerechte Arbeit, Gesundheit und Entwicklung <strong>–</strong><br />
sorg<strong>en</strong> die Dortmun<strong>de</strong>r Stadtwerke AG (DSW21) dafür, dass die Fahrerinn<strong>en</strong> und Fahrer<br />
möglichst lange gesund und einsatzfähig bleib<strong>en</strong>. Gleichzeitig werd<strong>en</strong> auch ältere<br />
Arbeitslose als Fahrer neu eingestellt.<br />
Es gibt in Verkehrsbetrieb<strong>en</strong> ein Wort, das Personaler und Fahrpersonal gleichermaß<strong>en</strong><br />
aus <strong>de</strong>r Spur werf<strong>en</strong> kann: „Fahrdi<strong>en</strong>stuntauglichkeit“. Die Fahrerinn<strong>en</strong><br />
und Fahrer müss<strong>en</strong> sich regelmäßig einer Gesundheitsprüfung unterzieh<strong>en</strong>, die<br />
darüber <strong>en</strong>tschei<strong>de</strong>t, wer weiterhin ein<strong>en</strong> Bus o<strong>de</strong>r eine Bahn l<strong>en</strong>k<strong>en</strong> darf <strong>–</strong> und wer<br />
nicht. D<strong>en</strong>n Fahr<strong>en</strong> ist ein Beruf mit viel <strong>Verantwortung</strong>. In Tag- und Nachtschicht<strong>en</strong><br />
sitz<strong>en</strong> die Fahrerinn<strong>en</strong> und Fahrer in Buss<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r Bahn<strong>en</strong> und bring<strong>en</strong> taus<strong>en</strong><strong>de</strong><br />
von Fahrgäst<strong>en</strong> zuverlässig zu ihrem Ziel. Die anstr<strong>en</strong>g<strong>en</strong><strong>de</strong> Tätigkeit hat ihr<strong>en</strong><br />
Preis: Rück<strong>en</strong>schmerz<strong>en</strong>, nachlass<strong>en</strong><strong>de</strong> Sehkraft, aber auch psychische Probleme<br />
könn<strong>en</strong> dazu führ<strong>en</strong>, dass <strong>de</strong>r Betriebsarzt bei viel<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> schon lange vor<br />
<strong>de</strong>m R<strong>en</strong>t<strong>en</strong>alter die gefürchtete „Fahrdi<strong>en</strong>stuntauglichkeit“ feststellt.<br />
Um hier rechtzeitig geg<strong>en</strong>zusteuern, wur<strong>de</strong> bei DSW21 vor vier Jahr<strong>en</strong> das Programm<br />
PRO AGE gestartet. Ziel ist es, alle Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter im Fahrdi<strong>en</strong>st<br />
möglichst lange im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> und bis ins Alter beschäftigungsfähig zu<br />
halt<strong>en</strong>. Um dies zu erreich<strong>en</strong>,<br />
macht das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
viele Angebote,<br />
damit die Fahrerinn<strong>en</strong><br />
und Fahrer fit bleib<strong>en</strong>.<br />
So lern<strong>en</strong> die Fahrerinn<strong>en</strong><br />
und Fahrer bei PRO AGE im<br />
Arbeitsalltag mit psychisch<strong>en</strong><br />
Belastung<strong>en</strong> umzugeh<strong>en</strong>.<br />
Dafür werd<strong>en</strong> Anti-<br />
24 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
stress- und Deeskalationsseminare angebot<strong>en</strong>, für die Fahrerinn<strong>en</strong> und Fahrer aus<br />
<strong>de</strong>m <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> speziell als Refer<strong>en</strong>t<strong>en</strong> ausgebil<strong>de</strong>t wurd<strong>en</strong>. Sie leit<strong>en</strong> die Seminare<br />
und bring<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> Strategi<strong>en</strong> bei, um in heikl<strong>en</strong> Situation<strong>en</strong><br />
gelass<strong>en</strong>er zu reagier<strong>en</strong>. „Da hier Leute aus <strong>de</strong>r Praxis d<strong>en</strong> Stoff vermitteln,<br />
ist die Akzeptanz <strong>en</strong>orm hoch“, sagt Carst<strong>en</strong> Müller, <strong>de</strong>r PRO AGE bei DSW21<br />
betreut. Doch auch körperlich ist Fahr<strong>en</strong> belast<strong>en</strong>d. Deshalb kann <strong>de</strong>r Betriebsarzt<br />
bei Bedarf auch ein halbes<br />
Jahr Studiotraining auf<br />
Kost<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Betriebskrank<strong>en</strong>kasse<br />
verschreib<strong>en</strong>.<br />
Nicht zuletzt wird auf d<strong>en</strong><br />
Speiseplan geachtet. Die<br />
Kantin<strong>en</strong> biet<strong>en</strong> nicht nur<br />
Bratwurst und Pommes<br />
an, son<strong>de</strong>rn zusätzlich<br />
fettarmes Ess<strong>en</strong>, viele Vollkornprodukte<br />
und reichlich<br />
Salat o<strong>de</strong>r Fisch. Abwechslung<br />
ist auch bei droh<strong>en</strong><strong>de</strong>r Fahrdi<strong>en</strong>stuntauglichkeit ein wichtiges Rezept,<br />
um im Job bleib<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>. Statt alle Tage im Bus o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bahn zu sitz<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong><br />
betroff<strong>en</strong><strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> Mischarbeitsplätze angebot<strong>en</strong>. So könn<strong>en</strong> einige<br />
beispielsweise ein<strong>en</strong> Teil ihrer Arbeitszeit im Bereich <strong>de</strong>r Kund<strong>en</strong>betreuung eingesetzt<br />
werd<strong>en</strong>.<br />
„Mit PRO AGE wirk<strong>en</strong> wir auch <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>l <strong>en</strong>tgeg<strong>en</strong>“, erläutert<br />
Carst<strong>en</strong> Müller ein<strong>en</strong> weiter<strong>en</strong> Aspekt <strong>de</strong>s Programms. Die Verän<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Altersstruktur <strong>de</strong>r Bevölkerung habe schon jetzt Auswirkung<strong>en</strong> auf die personelle<br />
Situation. In d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> rechnet das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit einer Verr<strong>en</strong>tungswelle<br />
bei gleichzeitigem Mangel an Nachwuchskräft<strong>en</strong>. Ältere M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> ohne Arbeit<br />
hab<strong>en</strong> <strong>de</strong>sweg<strong>en</strong> die Chance, bei DSW21 wie<strong>de</strong>r ins Berufsleb<strong>en</strong> einzusteig<strong>en</strong>.<br />
Bereits 2004 wurd<strong>en</strong> sechs Arbeitsuch<strong>en</strong><strong>de</strong> über 50 Jahre als Busfahrer ausgebil<strong>de</strong>t.<br />
Alle sind bis heute unbefristet und in Vollzeit bei DSW21 angestellt. „Die älter<strong>en</strong><br />
Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> fahr<strong>en</strong> besonn<strong>en</strong> und geh<strong>en</strong> freundlich mit d<strong>en</strong> Kund<strong>en</strong><br />
um“, zieht Carst<strong>en</strong> Müller Bilanz. Geringe Fehlzeit<strong>en</strong> und das große Engagem<strong>en</strong>t<br />
hätt<strong>en</strong> sich sehr positiv auf die Stimmung im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> ausgewirkt. „Das lief so<br />
gut, dass wir im Frühjahr 2008 erneut Ältere einstell<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.“<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 25
Preisträger und Nominierte<br />
Bereits 2005 und 2006 wurd<strong>en</strong> in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit <strong>de</strong>r Arbeitsag<strong>en</strong>tur rund 20<br />
über 50-jährige Langzeitarbeitslose in <strong>de</strong>r Fahrschule zum Busfahrer weiterqualifiziert.<br />
„Lei<strong>de</strong>r konnt<strong>en</strong> wir damals aufgrund <strong>de</strong>r Stell<strong>en</strong>situation im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
nur w<strong>en</strong>ige einstell<strong>en</strong>“, bedauert Carst<strong>en</strong> Müller. Allerdings hätt<strong>en</strong> j<strong>en</strong>e, die damals<br />
dabei war<strong>en</strong>, bei neu<strong>en</strong> Einstellung<strong>en</strong> sehr gute Chanc<strong>en</strong>. Außer<strong>de</strong>m sind weitere<br />
Lehrgänge geplant. So werd<strong>en</strong> im Frühjahr 2008 erneut 15 Arbeitslose eine Chance<br />
erhalt<strong>en</strong>.<br />
Das Programm PRO AGE, das 2003 aus einem Lan<strong>de</strong>spilotprojekt in Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />
mit <strong>de</strong>r Sozialforschungsstelle Dortmund heraus <strong>en</strong>twickelt wur<strong>de</strong>, ist zeitlich<br />
nicht befristet. Im Geg<strong>en</strong>teil: Das Programm soll dazu beitrag<strong>en</strong>, dass langfristig<br />
eine neue <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur und Personalpolitik Einzug hält. „D<strong>en</strong>n <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische<br />
Wan<strong>de</strong>l wird uns von nun an dauerhaft begleit<strong>en</strong>“, so Arbeitsdirektor<br />
Karl-Heinz Faust.<br />
Kontakt<br />
Carst<strong>en</strong> Müller<br />
DSW21<br />
Deggingstraße 40<br />
44141 Dortmund<br />
Telefon: 0231 955-2346<br />
E-Mail: ca.mueller@dsw21.<strong>de</strong><br />
Karl-Heinz Faust<br />
Arbeitsdirektor DSW21<br />
26 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Kategorie:<br />
Perspektiv<strong>en</strong> für Jug<strong>en</strong>dliche<br />
„Ausbildung gehört zum Kerngeschäft von <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>. D<strong>en</strong>n es liegt in unserer<br />
<strong>Verantwortung</strong>, die Qualität unserer Leistung langfristig zu erhalt<strong>en</strong>, zu verbessern<br />
und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit sicherzustell<strong>en</strong>. Doch Ausbildung ist noch<br />
viel mehr, d<strong>en</strong>n wir übernehm<strong>en</strong> als <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> heute eine wichtige Rolle im<br />
Leb<strong>en</strong> <strong>de</strong>r jung<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>: Gemeinsam stell<strong>en</strong> wir die Weich<strong>en</strong> für ihre Zukunft.<br />
Dazu gehör<strong>en</strong> Einfühlungsvermög<strong>en</strong> und Leid<strong>en</strong>schaft eb<strong>en</strong>so wie Geduld und<br />
Hartnäckigkeit <strong>–</strong> und in je<strong>de</strong>m Fall ein optimistischer Blick in unsere Zukunft!<br />
Bei d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong> Bonn ist die Ausbildung junger M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> ein wes<strong>en</strong>tlicher<br />
Bestandteil <strong>de</strong>r Zukunftsori<strong>en</strong>tierung. Ihn<strong>en</strong> wird hier weit mehr als Fachwiss<strong>en</strong><br />
vermittelt, d<strong>en</strong>n die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> sind Grundpfeiler einer gelebt<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur.<br />
Die E.ON Kraftwerke richt<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Blick ganz bewusst über d<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Tellerrand hinaus. Das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> unterstützt vor allem Jug<strong>en</strong>dliche mit Startschwierigkeit<strong>en</strong><br />
und för<strong>de</strong>rt auf diese Weise zugleich die Ausbildungsaktivität<strong>en</strong><br />
im Mittelstand.“<br />
Dr. Hermann Borghorst<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 27
Preisträger und Nominierte<br />
Prämiert:<br />
Stadtwerke Bonn GmbH<br />
Begeisterung für Ausbildung <strong>–</strong> Bei d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong> Bonn sind<br />
die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> die Zukunft <strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<br />
Bei <strong>de</strong>r Stadtwerke Bonn GmbH werd<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> 30 bis 40 Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r<br />
rund 2 500 Beschäftigt<strong>en</strong> in Ruhestand geh<strong>en</strong>. Um auch in Zukunft ihre verantwortungsvoll<strong>en</strong><br />
Aufgab<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Energie- und Wasserversorgung, im öff<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Nahverkehr<br />
und in <strong>de</strong>r Müllverwertung zuverlässig erfüll<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>, <strong>en</strong>gagier<strong>en</strong> sich die<br />
Stadtwerke beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>r Ausbildung neuer Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter.<br />
Das Erste, was man in <strong>de</strong>r Berufsausbildung bei d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong> Bonn lernt, ist<br />
eine einfache Botschaft: Als Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong>r ist man von Anfang<br />
an ein willkomm<strong>en</strong>er und wichtiger Teil <strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s. Schon am erst<strong>en</strong><br />
Arbeitstag trifft sich die Geschäftsführung mit all<strong>en</strong> Neu<strong>en</strong> zu einer Willkomm<strong>en</strong>sveranstaltung.<br />
„Die Stadtwerke Bonn sind ein off<strong>en</strong>es <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit flach<strong>en</strong><br />
Hierarchi<strong>en</strong>“, sagt Geschäftsführer Marco Westphal. „Wir woll<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
das Gefühl geb<strong>en</strong>, dass sie ernst g<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> und dass die Ausbildung<br />
bei uns eine große Chance ist.“ Mehr als 90 Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Absolv<strong>en</strong>t<strong>en</strong> mit <strong>de</strong>r Abschlussnote<br />
3 und besser hab<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> unbefristet<strong>en</strong><br />
Arbeitsvertrag nach <strong>de</strong>r Ausbildung erhalt<strong>en</strong>.<br />
Die Stadtwerke unterstütz<strong>en</strong> auch d<strong>en</strong> Zusamm<strong>en</strong>halt unter d<strong>en</strong> jung<strong>en</strong><br />
Mitarbeitern und die Id<strong>en</strong>tifikation mit <strong>de</strong>m <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>. Durch die sehr<br />
unterschiedlich<strong>en</strong> Aufgab<strong>en</strong>gebiete <strong>de</strong>s kommunal<strong>en</strong> Versorgers ist es beson<strong>de</strong>rs<br />
wichtig, dass sich die Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Ausbildung untereinan<strong>de</strong>r<br />
k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> lern<strong>en</strong>. D<strong>en</strong>n die Techniker, die drauß<strong>en</strong> Gleise reparier<strong>en</strong>, und die Kaufleute<br />
in d<strong>en</strong> Büros treff<strong>en</strong> sich im beruflich<strong>en</strong> Alltag nur selt<strong>en</strong>. Mehrmals im Jahr organisier<strong>en</strong><br />
die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> <strong>de</strong>shalb gemeinsame Veranstaltung<strong>en</strong> wie ein Sommerfest<br />
o<strong>de</strong>r die Weihnachtsfeier, um das Wir-Gefühl konzernweit zu stärk<strong>en</strong>. Das<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> unterstützt sie dabei, lässt ihn<strong>en</strong> bei <strong>de</strong>r Ausgestaltung aber weitgeh<strong>en</strong>d<br />
freie Hand. „Das K<strong>en</strong>n<strong>en</strong>lern<strong>en</strong> för<strong>de</strong>rt d<strong>en</strong> geg<strong>en</strong>seitig<strong>en</strong> Respekt und die<br />
Wertschätzung <strong>de</strong>r Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong>“, weiß Mirko Heid, zuständig für die<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<strong>en</strong>twicklung bei d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong>. „Und wer gut im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
vernetzt ist, kann davon oft profitier<strong>en</strong>.“<br />
28 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Doch die best<strong>en</strong> Kontakte nütz<strong>en</strong> nichts, w<strong>en</strong>n die Leistung<strong>en</strong> nicht stimm<strong>en</strong>.<br />
Damit schwächere Auszubild<strong>en</strong><strong>de</strong> nicht auf <strong>de</strong>r Strecke bleib<strong>en</strong>, wur<strong>de</strong> das Projekt<br />
„Azubis lern<strong>en</strong> mit Azubis“, kurz ALMA, angeschob<strong>en</strong>. Die fortgeschritt<strong>en</strong><strong>en</strong> Lehrlinge<br />
setz<strong>en</strong> sich mit d<strong>en</strong> jünger<strong>en</strong> zusamm<strong>en</strong> und geb<strong>en</strong> ihr Wiss<strong>en</strong> und ihre Erfahrung<strong>en</strong><br />
weiter. „Dabei geht es oft nicht nur um d<strong>en</strong> Lernstoff, son<strong>de</strong>rn auch darum,<br />
wie man mit bestimmt<strong>en</strong> Lehrern umgeh<strong>en</strong> muss o<strong>de</strong>r wie es in d<strong>en</strong> Prüfung<strong>en</strong><br />
abläuft“, sag<strong>en</strong> Michael Goroll und Joch<strong>en</strong> Kröger, Ausbil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stadtwerke Bonn.<br />
Bei d<strong>en</strong> kaufmännisch<strong>en</strong> Beruf<strong>en</strong> organisier<strong>en</strong> die Azubis sogar ein<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Englischkurs.<br />
Sie stell<strong>en</strong> sich eig<strong>en</strong>e Aufgab<strong>en</strong>, <strong>en</strong>twerf<strong>en</strong> Tests und lad<strong>en</strong> erfahr<strong>en</strong>e<br />
Kolleg<strong>en</strong> aus <strong>de</strong>m Haus als Expert<strong>en</strong> ein. Die Ergebnisse geb<strong>en</strong> <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll recht: In<br />
d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> drei Jahr<strong>en</strong> gab es nur drei Jug<strong>en</strong>dliche, die ihre Ausbildung abgebroch<strong>en</strong><br />
hab<strong>en</strong>.<br />
„<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur“ ist bei d<strong>en</strong> Bonner Stadtwerk<strong>en</strong> keine leere Floskel. Was sich<br />
hinter <strong>de</strong>m Wort verbirgt, wird für die 111 Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> praktisch erlebbar. Mehrmals<br />
in Jahr treff<strong>en</strong> sie sich im „Leitbild-Café“. Gemeinsam mit einem Vertreter <strong>de</strong>r<br />
Geschäftsführung diskutier<strong>en</strong> die Nachwuchskräfte über Probleme o<strong>de</strong>r Verbesserungsvorschläge.<br />
Oft wird<br />
dabei ein konkreter Auftrag<br />
an die Ausbil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />
die Geschäftsführung formuliert.<br />
„Wir möcht<strong>en</strong>,<br />
dass die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
mit uns red<strong>en</strong>, kritisch<br />
Dinge hinterfrag<strong>en</strong> und<br />
wiss<strong>en</strong>, dass die Leitung<br />
immer ein off<strong>en</strong>es Ohr für<br />
sie hat“, sagt Geschäftsführer<br />
Marco Westphal.<br />
Die Stadtwerke Bonn eröffn<strong>en</strong><br />
auch b<strong>en</strong>achteiligt<strong>en</strong> Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> Chanc<strong>en</strong>. Seit 2005 bereit<strong>en</strong> sich junge M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />
über das „Einstiegs- und Qualifizierungsjahr“ bei d<strong>en</strong> Bonner Stadtwerk<strong>en</strong> auf<br />
eine Ausbildung vor. In dieser Zeit könn<strong>en</strong> sie die wichtigst<strong>en</strong> Abteilung<strong>en</strong> k<strong>en</strong>n<strong>en</strong><br />
lern<strong>en</strong> und ihre Fähigkeit<strong>en</strong> und Neigung<strong>en</strong> test<strong>en</strong>. W<strong>en</strong>n Motivation und Einstellung<br />
stimm<strong>en</strong>, dann tret<strong>en</strong> Zeugnis und Leb<strong>en</strong>slauf in d<strong>en</strong> Hintergrund. Falls es an<br />
<strong>de</strong>r ein<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Stelle hakt, beispielsweise bei <strong>de</strong>r Rechtschreibung o<strong>de</strong>r bei<br />
d<strong>en</strong> Computerk<strong>en</strong>ntniss<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> punktg<strong>en</strong>au unterstützt.<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 29
Preisträger und Nominierte<br />
Doch das Engagem<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r<br />
Bonner Stadtwerke <strong>en</strong><strong>de</strong>t<br />
nicht an d<strong>en</strong> Tür<strong>en</strong> <strong>de</strong>r<br />
Lehrwerkstatt. Im Rahm<strong>en</strong><br />
<strong>de</strong>r <strong>en</strong>g<strong>en</strong> Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>m Bonner Tann<strong>en</strong>busch-Gymnasiumorganisiert<br />
das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
gemeinsam mit d<strong>en</strong> Lehrerinn<strong>en</strong><br />
und Lehrern beispielsweise<br />
ein Bewerbungstraining.<br />
Dabei<br />
erhalt<strong>en</strong> die Schülerinn<strong>en</strong><br />
und Schüler die Aufgabe, eine Bewerbung zu schreib<strong>en</strong> und Vorstellungsgespräche<br />
zu führ<strong>en</strong>. Durch die kritische Rückmeldung <strong>de</strong>r Profis aus <strong>de</strong>m <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> lern<strong>en</strong><br />
sie, worauf bei einer gut<strong>en</strong> Bewerbung zu acht<strong>en</strong> ist und welche Fehler leicht<br />
vermeidbar sind. „Wir woll<strong>en</strong> nicht wart<strong>en</strong>, bis die Tal<strong>en</strong>te zu uns komm<strong>en</strong>, wir woll<strong>en</strong><br />
d<strong>en</strong> Nachwuchs bereits in <strong>de</strong>r Schule stärk<strong>en</strong>“, so Mirko Heid. Und das Thema<br />
„Werte in <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>“ wur<strong>de</strong> in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit d<strong>en</strong> Stadtwerk<strong>en</strong> sogar in<br />
d<strong>en</strong> Philosophie-Unterricht eingebaut. <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur ist eb<strong>en</strong> doch mehr als<br />
ein Wort.<br />
Diplom-Kaufmann Mirko Heid<br />
Fachbereichsleitung Konzern<strong>en</strong>twicklung<br />
Stadtwerke Bonn GmbH<br />
Kontakt<br />
Mirko Heid<br />
Stadtwerke Bonn GmbH<br />
Theaterstraße 24<br />
53111 Bonn<br />
Telefon: 0228 711-2216<br />
E-Mail: Mirko.Heid@stadtwerke-bonn.<strong>de</strong><br />
30 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Nominiert:<br />
E.ON Kraftwerke GmbH, Hannover/Gels<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong><br />
Energieschub für Ausbildung:<br />
Mit einem PPP-Projekt verbessert E.ON Kraftwerke<br />
die Startchanc<strong>en</strong> b<strong>en</strong>achteiligter Jug<strong>en</strong>dlicher<br />
Als weltweit größtes privates Energieunternehm<strong>en</strong> ist die E.ON AG traditionell stark in<br />
<strong>de</strong>r Ausbildung junger M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>. Aber zusätzlich zu seinem eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Ausbildungsangebot<br />
hat <strong>de</strong>r Konzern an viel<strong>en</strong> seiner Standorte ein Programm für Jug<strong>en</strong>dliche geschaff<strong>en</strong>,<br />
die Probleme hab<strong>en</strong>, ein<strong>en</strong> Ausbildungsplatz zu find<strong>en</strong>. Die E.ON Kraftwerke GmbH<br />
führt dieses Programm für d<strong>en</strong> Konzern durch und arbeitet dabei <strong>en</strong>g mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sag<strong>en</strong>tur<br />
für Arbeit und lokal<strong>en</strong> Bildungsträgern zusamm<strong>en</strong>.<br />
Fast überall dort, wo ein E.ON Kraftwerk<br />
steht, ist man auch „Mit Energie<br />
dabei“. Das ist <strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweit<strong>en</strong><br />
E.ON Ausbildungsinitiative,<br />
die eine einmalige Chance für <strong>de</strong>rzeit<br />
mehr als 420 Jug<strong>en</strong>dliche an 19<br />
Standort<strong>en</strong> bietet, die bei <strong>de</strong>r Suche<br />
nach einem Ausbildungsplatz durch<br />
die Raster gefall<strong>en</strong> sind. Oft hab<strong>en</strong> sie<br />
ein<strong>en</strong> schlecht<strong>en</strong> Schulabschluss, such<strong>en</strong><br />
dann häufig vergeblich ein<strong>en</strong> Ausbildungsplatz o<strong>de</strong>r brech<strong>en</strong> eine Ausbildung<br />
nach kurzer Zeit ab. Nicht selt<strong>en</strong> mangelt es an sozial<strong>en</strong> Kompet<strong>en</strong>z<strong>en</strong> und auch ein<br />
Vorstraf<strong>en</strong>register bring<strong>en</strong> einige <strong>de</strong>r Teilnehmerinn<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r Teilnehmer mit.<br />
Für diese Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> setzt sich E.ON ein, um ihn<strong>en</strong> die Voraussetzung<strong>en</strong> für ein<strong>en</strong><br />
qualifiziert<strong>en</strong> Berufseinstieg geb<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>. Dabei kooperiert das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
im Rahm<strong>en</strong> eines Public Private Partnership mit lokal<strong>en</strong> Bildungsträgern und mit<br />
d<strong>en</strong> Ag<strong>en</strong>tur<strong>en</strong> für Arbeit sowie d<strong>en</strong> Arbeitsgemeinschaft<strong>en</strong>, die sich um Jug<strong>en</strong>dliche<br />
kümmern, die Arbeitslos<strong>en</strong>geld II bekomm<strong>en</strong>. „Auf diese Weise <strong>zeig<strong>en</strong></strong> wir,<br />
dass <strong>de</strong>r E.ON-Konzern seine gesellschaftliche <strong>Verantwortung</strong> ernst nimmt“, sagt<br />
Johannes Dres<strong>en</strong>kamp, <strong>de</strong>r bei E.ON Kraftwerke d<strong>en</strong> Bereich Aus- und Fortbildung<br />
leitet. Er ist außer<strong>de</strong>m einer <strong>de</strong>r zahlreich<strong>en</strong> regional<strong>en</strong> E.ON-Projektkoordinator<strong>en</strong>.<br />
Seine Aufgabe ist dabei die Koordination und Abstimmung mit d<strong>en</strong> Projekt-<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 31
Preisträger und Nominierte<br />
beteiligt<strong>en</strong> vor Ort und die Unterstützung <strong>de</strong>r Bildungsträger bei <strong>de</strong>r Akquise von<br />
Praktikumsbetrieb<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Umgebung. Dabei nutz<strong>en</strong> die Kraftwerke die gut<strong>en</strong><br />
Firm<strong>en</strong>kontakte zu d<strong>en</strong> Zuliefer- und Partnerfirm<strong>en</strong>.<br />
Das Projekt ist in zwei Phas<strong>en</strong> aufgeteilt. Gestartet wird mit einem dreimonatig<strong>en</strong><br />
Trainingslehrgang bei einem Bildungsträger, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Arbeitsag<strong>en</strong>tur o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsgemeinschaft finanziert wird. Währ<strong>en</strong>d dieser Zeit geht es zunächst um die<br />
persönliche Stabilisierung und berufliche Ori<strong>en</strong>tierung <strong>de</strong>r Teilnehmerinn<strong>en</strong> und<br />
Teilnehmer. Sie soll<strong>en</strong> ihre Stärk<strong>en</strong>, aber auch ihre Schwäch<strong>en</strong> erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong> und ihre<br />
Neigung<strong>en</strong> und Interess<strong>en</strong> herausfind<strong>en</strong>, um ein<strong>en</strong> realistisch<strong>en</strong> Berufswunsch <strong>en</strong>twickeln<br />
zu könn<strong>en</strong>. Gleichzeitig wird bedarfsgerechter För<strong>de</strong>runterricht vor allem<br />
in Deutsch und Mathematik erteilt<br />
sowie das Arbeit<strong>en</strong> am PC trainiert.<br />
Berufsspezifischer Grundlag<strong>en</strong>unterricht<br />
und ein individuelles Bewerbungstraining<br />
trag<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Teil dazu<br />
bei, die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> fit fürs Berufsleb<strong>en</strong><br />
zu mach<strong>en</strong>.<br />
Im Anschluss werd<strong>en</strong> die Ergebnisse<br />
int<strong>en</strong>siv in <strong>de</strong>r Praxis erprobt. Mit<br />
Hilfe von E.ON und <strong>de</strong>m Bildungsträger werd<strong>en</strong> die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> in ein sieb<strong>en</strong>monatiges<br />
Praktikum in klein<strong>en</strong> und mittelständisch<strong>en</strong> Betrieb<strong>en</strong> vermittelt. Neb<strong>en</strong><br />
d<strong>en</strong> Neigung<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> wird bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Praktikumsbetriebes insbeson<strong>de</strong>re<br />
die Möglichkeit einer anschließ<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Ausbildung berücksichtigt. Das Ziel<br />
ist klar <strong>de</strong>finiert: Es soll<strong>en</strong> zusätzliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze außerhalb<br />
von E.ON <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>. „Wir betreib<strong>en</strong> unter kein<strong>en</strong> Umständ<strong>en</strong> eine Best<strong>en</strong>auslese<br />
für die eig<strong>en</strong>e Berufsausbildung“, unterstreicht Johannes Dres<strong>en</strong>kamp.<br />
Selbst in d<strong>en</strong> Praxis-Monat<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> die Teilnehmerinn<strong>en</strong> und Teilnehmer weiter<br />
für das Berufsleb<strong>en</strong> qualifiziert. Beim wöch<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Unterricht steh<strong>en</strong> auch sehr<br />
leb<strong>en</strong>spraktische Dinge auf <strong>de</strong>m Programm: Der richtige Umgang mit Geld, das<br />
Thema Gesundheit mit Fitnessaktivität<strong>en</strong> und Kochkurs<strong>en</strong> zur gesund<strong>en</strong> Ernährung<br />
sowie arbeitssicheres Verhalt<strong>en</strong>. Alle Kost<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Praktikums sowie <strong>de</strong>s praktikumsbegleit<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Unterrichts übernimmt <strong>de</strong>r E.ON-Konzern. Die Praktikumsvergütung,<br />
die <strong>de</strong>r Bildungsträger direkt an die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> auszahlt, wird eb<strong>en</strong>falls<br />
aus d<strong>en</strong> Mitteln <strong>de</strong>r E.ON Ausbildungsinitiative finanziert. Ein vernetztes System, in<br />
<strong>de</strong>m alle voneinan<strong>de</strong>r profitier<strong>en</strong>.<br />
32 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Währ<strong>en</strong>d <strong>de</strong>r gesamt<strong>en</strong> zehn Monate steht d<strong>en</strong> Teilnehmerinn<strong>en</strong> und Teilnehmern<br />
eine Sozialpädagogin o<strong>de</strong>r ein Sozialpädagoge für Beratung, Coaching und Vermittlung<br />
zur Seite.<br />
Für das Projekt „Mit Energie dabei“ stellt E.ON je<strong>de</strong>s Jahr fast drei Million<strong>en</strong> Euro zur<br />
Verfügung; und <strong>de</strong>r hohe Einsatz lohnt sich: Im Projektzeitraum 2006/2007 konnte<br />
das Projekt stolze 80 Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r teilnehm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> in Ausbildung o<strong>de</strong>r<br />
Arbeit vermitteln. Dieser Erfolg spornt an. E.ON plant nun, das Programm um weitere<br />
Standorte zu erweitern. Gleichzeitig wird mit verschied<strong>en</strong><strong>en</strong> Bildungsträgern<br />
und Schul<strong>en</strong> an einem nachhaltig<strong>en</strong> Konzept gearbeitet, das Jug<strong>en</strong>darbeitslosigkeit<br />
vorbeug<strong>en</strong> und die Berufsreife von Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> för<strong>de</strong>rn soll.<br />
Kontakt<br />
Heike S<strong>en</strong>nlaub<br />
E.ON Kraftwerke GmbH<br />
Aus- und Fortbildungsz<strong>en</strong>trum<br />
Alexan<strong>de</strong>r-von-Humboldt-Straße 1<br />
D-45896 Gels<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong><br />
Telefon: 0209 601-5350<br />
E-Mail: Heike.S<strong>en</strong>nlaub@eon-<strong>en</strong>ergie.com<br />
Johannes Dres<strong>en</strong>kamp<br />
Leiter Aus- und Fortbildung<br />
<strong>de</strong>r E.ON Kraftwerke GmbH<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 33
Preisträger und Nominierte<br />
Kategorie:<br />
Angebote für beson<strong>de</strong>re Zielgrupp<strong>en</strong><br />
„Mit beson<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Zielgrupp<strong>en</strong> am Arbeitsmarkt sind all j<strong>en</strong>e M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> gemeint, die<br />
d<strong>en</strong> Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Arbeitswelt nicht ohne Weiteres gerecht werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong><br />
und die unsere Aufmerksamkeit <strong>de</strong>shalb in beson<strong>de</strong>rer Weise verdi<strong>en</strong><strong>en</strong>. Und mehr<br />
noch: Wir hab<strong>en</strong> die gesellschaftliche <strong>–</strong> und unternehmerische <strong>–</strong> Verpflichtung,<br />
diese M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> bei <strong>de</strong>r Bewältigung ihrer beson<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> zu unterstütz<strong>en</strong>.<br />
Diese Verpflichtung ist zugleich ein Gewinn für uns, d<strong>en</strong>n wir hab<strong>en</strong> die<br />
Chance, Fähigkeit<strong>en</strong> und Pot<strong>en</strong>ziale zu <strong>en</strong>t<strong>de</strong>ck<strong>en</strong> und Stärk<strong>en</strong> zu för<strong>de</strong>rn. Eine Investition<br />
also, die sich auszahlt.<br />
Die Gruppe <strong>de</strong>r gering Qualifiziert<strong>en</strong> steht im Fokus <strong>de</strong>r Aktivität<strong>en</strong> von Randstad<br />
Deutschland. Mit einem einfach<strong>en</strong> Qualifizierungsmo<strong>de</strong>ll erhalt<strong>en</strong> die in <strong>de</strong>r Zeitarbeit<br />
beschäftigt<strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter so eine realistische Perspektive<br />
zum beruflich<strong>en</strong> Aufstieg und zum leb<strong>en</strong>slang<strong>en</strong> Lern<strong>en</strong>. Beschäftigte mit Migrationshintergrund<br />
sind Zielgruppe <strong>de</strong>s interkulturell<strong>en</strong> Partnerschaftsprogramms bei<br />
<strong>de</strong>r Metro. Die Chanc<strong>en</strong> interkultureller Zusamm<strong>en</strong>arbeit werd<strong>en</strong> so g<strong>en</strong>utzt und<br />
eine unkomplizierte Integration erleichtert.“<br />
Joachim Horras<br />
34 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Prämiert:<br />
Randstad Deutschland GmbH & Co. KG, Eschborn<br />
Schritt für Schritt zur Qualifikation:<br />
<strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit erhalt<strong>en</strong> durch Lern<strong>en</strong> im Job<br />
bei Randstad<br />
Mit einem einfach<strong>en</strong> Qualifizierungsmo<strong>de</strong>ll schafft die Randstad Deutschland<br />
GmbH & Co. KG für ihre in Zeitarbeit beschäftigt<strong>en</strong> Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer<br />
eine Perspektive zum beruflich<strong>en</strong> Aufstieg: Die währ<strong>en</strong>d <strong>de</strong>r Kund<strong>en</strong>einsätze<br />
gezeigt<strong>en</strong> Fähigkeit<strong>en</strong> und Fertigkeit<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> unter bestimmt<strong>en</strong> Voraussetzung<strong>en</strong><br />
durch ein IHK-Zertifikat anerkannt werd<strong>en</strong>.<br />
Es ist ein kleines Heftch<strong>en</strong> mit nur 20 Seit<strong>en</strong>, das viele Randstad-Beschäftigte mit<br />
Stolz erfüllt. Wie in d<strong>en</strong> meist<strong>en</strong> Zeitarbeitsfirm<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> auch bei Marktführer<br />
Randstad im Durchschnitt 60 Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter <strong>en</strong>twe<strong>de</strong>r<br />
eine veraltete Ausbildung o<strong>de</strong>r gar kein<strong>en</strong> Beruf erlernt. Mit <strong>de</strong>m Qualifizierungspass<br />
könn<strong>en</strong> sie nach langer Zeit wie<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r vielleicht sogar zum erst<strong>en</strong> Mal<br />
in ihrem Leb<strong>en</strong>,<br />
Schwarz auf Weiß<br />
nachweis<strong>en</strong>, dass sie<br />
etwas könn<strong>en</strong>.<br />
Das Randstad-Konzept<br />
„Lern<strong>en</strong> im Job“<br />
ist bestech<strong>en</strong>d einfach:<br />
Die typisch<strong>en</strong><br />
Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> für<br />
Assist<strong>en</strong>ztätigkeit<strong>en</strong><br />
zunächst im Lager<br />
o<strong>de</strong>r im Büro wurd<strong>en</strong><br />
in Module unterteilt<br />
und im Qualifizierungspass aufgelistet. Bei Lagerarbeitern <strong>–</strong> <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong>gruppe,<br />
bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Pass <strong>de</strong>rzeit am best<strong>en</strong> ang<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> wird <strong>–</strong> reicht dies beispielsweise<br />
von „War<strong>en</strong> annehm<strong>en</strong> und kontrollier<strong>en</strong>“ bis „Anpassungsfähigkeit an<br />
verän<strong>de</strong>rte Bedingung<strong>en</strong>“. W<strong>en</strong>n Fähigkeit<strong>en</strong> und K<strong>en</strong>ntnisse bei einem Arbeitseinsatz<br />
beim Kund<strong>en</strong> erworb<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r unter Beweis gestellt wurd<strong>en</strong>, gibt es im Qualifi-<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 35
Preisträger und Nominierte<br />
zierungspass ein<strong>en</strong> Stempel als Beleg. Sind<br />
nach mehrer<strong>en</strong> Einsätz<strong>en</strong> alle erfor<strong>de</strong>rlich<strong>en</strong><br />
Module erfolgreich absolviert, besteht<br />
die Möglichkeit, sich zu einem Test <strong>de</strong>r theoretisch<strong>en</strong><br />
Grundlag<strong>en</strong> bei verschied<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
regional<strong>en</strong> IHKs anzumeld<strong>en</strong>. Wer d<strong>en</strong> besteht,<br />
bekommt ein von <strong>de</strong>r Kammer anerkanntes<br />
Zertifikat. Derzeit könn<strong>en</strong> Zertifikate<br />
als Fachassist<strong>en</strong>tin o<strong>de</strong>r Fachassist<strong>en</strong>t für<br />
Lager- o<strong>de</strong>r Büroarbeit<strong>en</strong> vergeb<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />
Entstand<strong>en</strong> ist „Lern<strong>en</strong> im Job“ in <strong>de</strong>r Randstad Stiftung durch die Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />
<strong>de</strong>r Randstad Arbeitsmarkt-Expert<strong>en</strong>, <strong>de</strong>m Betriebsrat, d<strong>en</strong> Kund<strong>en</strong>unternehm<strong>en</strong>,<br />
<strong>de</strong>r Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer Kobl<strong>en</strong>z, <strong>de</strong>m DIHK und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sinstitut für<br />
Berufsbildung. Das modulare Qualifizierungsmo<strong>de</strong>ll kann <strong>de</strong>r Personaldi<strong>en</strong>stleister<br />
selbst ohne groß<strong>en</strong> Zusatzaufwand umsetz<strong>en</strong>: „Wir hab<strong>en</strong> unsere Kund<strong>en</strong> nach Arbeitseinsätz<strong>en</strong><br />
schon immer befragt. Jetzt stell<strong>en</strong> wir ein paar Frag<strong>en</strong> mehr, um zu<br />
erfahr<strong>en</strong>, ob die Mitarbeiterin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mitarbeiter die Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> bestimmter<br />
Qualifizierungsmodule erfüllt“, erläutert Pia Krömer, Projektleiterin bei Randstad<br />
Deutschland.<br />
Im Januar 2006 startete die praktische Erprobung in einem Pilotprojekt und schon im<br />
Mai 2007 wur<strong>de</strong> das Angebot in all<strong>en</strong> <strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Nie<strong>de</strong>rlassung<strong>en</strong> eingeführt. Mittlerweile<br />
hab<strong>en</strong> die erst<strong>en</strong> 25 Beschäftigt<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Test bei <strong>de</strong>r IHK Kobl<strong>en</strong>z bestand<strong>en</strong>.<br />
Diese zertifizierte Ausbildung hat Vorteile für bei<strong>de</strong> Seit<strong>en</strong>. „Unsere Kund<strong>en</strong> such<strong>en</strong><br />
zwar auch Hilfskräfte für einfache Tätigkeit<strong>en</strong>, setz<strong>en</strong> aber trotz<strong>de</strong>m ein Min<strong>de</strong>stmaß<br />
an praktisch<strong>en</strong> Erfahrung<strong>en</strong> und fachlich<strong>en</strong> K<strong>en</strong>ntniss<strong>en</strong> voraus. Durch die<br />
Zertifizierung könn<strong>en</strong> wir d<strong>en</strong> steig<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Bedarf unserer Kund<strong>en</strong> nach qualifiziert<strong>en</strong><br />
Kräft<strong>en</strong> <strong>de</strong>ck<strong>en</strong>“, sagt Pia Krömer.<br />
Die bislang mehr als 3 000 Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter bei Randstad, die d<strong>en</strong><br />
Qualifizierungspass in <strong>de</strong>r Tasche trag<strong>en</strong>, hab<strong>en</strong> durch die Teilnahme an „Lern<strong>en</strong> im<br />
Job“ eine bessere berufliche Anerk<strong>en</strong>nung. Auch die langfristig<strong>en</strong> <strong>Beschäftigung</strong>schanc<strong>en</strong><br />
verbessern sich. Für einige <strong>de</strong>r Teilnehm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> ist „Lern<strong>en</strong> im Job“ auch<br />
Ansporn, eine Berufsausbildung <strong>–</strong> wie zum Beispiel die zweijährige Ausbildung als<br />
Fachlagerist <strong>–</strong> nachzuhol<strong>en</strong>. Das Programm bietet d<strong>en</strong> Mitarbeitern d<strong>en</strong> Einstieg in<br />
die berufliche Weiterbildung.<br />
36 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Die Randstad Stiftung strebt eine fläch<strong>en</strong><strong>de</strong>ck<strong>en</strong><strong>de</strong> Anerk<strong>en</strong>nung dieser modular<strong>en</strong><br />
Qualifizierung durch Politik, Gewerkschaft<strong>en</strong> und Wirtschaft an. Auch an<strong>de</strong>re<br />
Zeitarbeitsfirm<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> für die Teilnahme am Projekt gewonn<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. D<strong>en</strong>n je<br />
nach Art und Dauer <strong>de</strong>r Kund<strong>en</strong>einsätze schwankt <strong>de</strong>r Zeitraum, in <strong>de</strong>m die für das<br />
Zertifikat nötig<strong>en</strong> Module erworb<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>, zwisch<strong>en</strong> sechs Monat<strong>en</strong> und<br />
zwei Jahr<strong>en</strong>. Da die Fluktuation bei Zeitarbeitsunternehm<strong>en</strong> aber groß ist, verlass<strong>en</strong><br />
viele Projektteilnehmer Randstad, noch bevor sie alle Module absolviert hab<strong>en</strong>.<br />
Damit sie die Qualifizierung trotz<strong>de</strong>m be<strong>en</strong>d<strong>en</strong> und später davon profitier<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>,<br />
müsst<strong>en</strong> auch an<strong>de</strong>re <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> das Randstad-Mo<strong>de</strong>ll anerk<strong>en</strong>n<strong>en</strong> und im<br />
best<strong>en</strong> Fall übernehm<strong>en</strong>. „Mit unserem Konzept ist es möglich, eine signifikante Anzahl<br />
gering qualifizierter Beschäftigter so für d<strong>en</strong> Arbeitsmarkt fit zu mach<strong>en</strong>, dass<br />
ihre Chanc<strong>en</strong> auf <strong>Beschäftigung</strong> dauerhaft steig<strong>en</strong>“, ist Pia Krömer überzeugt.<br />
„Damit unser Projekt größtmöglich<strong>en</strong> Erfolg hat, brauch<strong>en</strong> wir viele Mitstreiter. Am<br />
best<strong>en</strong> wäre es, w<strong>en</strong>n sich die gesamte Zeitarbeitsbranche beteiligt.“<br />
Hei<strong>de</strong> Frank<strong>en</strong><br />
Geschäftsführerin<br />
Kontakt<br />
Petra Timm<br />
Randstad Deutschland Pressestelle<br />
Helfmann-Park 8<br />
65760 Eschborn<br />
Telefon: 06196 408-1770<br />
E-Mail: Petra.Timm@<strong>de</strong>.randstad.com<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 37
Preisträger und Nominierte<br />
Nominiert:<br />
Metro AG, Düsseldorf<br />
Von InSi<strong>de</strong>rn für NewComer:<br />
Die METRO Group unterstützt Beschäftigte<br />
aus an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Kultur<strong>en</strong> beim Start im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>.<br />
Mit <strong>de</strong>m interkulturell<strong>en</strong> Partnerschaftsprogramm „NewIn“ hat die METRO Group in<br />
Düsseldorf ein vorbildliches Angebot für neue Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter mit<br />
Migrationshintergrund geschaff<strong>en</strong>. InSi<strong>de</strong>r, die schon länger im Konzern beschäftigt sind<br />
bild<strong>en</strong> Partnerschaft<strong>en</strong> mit NewComern, die ein<strong>en</strong> an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> kulturell<strong>en</strong> Hintergrund hab<strong>en</strong>.<br />
Die METRO Group steht in vielerlei Hinsicht für Vielfalt. Das internationale Han<strong>de</strong>lsunternehm<strong>en</strong><br />
ist weltweit mit rund 2 400 Standort<strong>en</strong> in 31 Län<strong>de</strong>rn Europas, Afrikas<br />
und Asi<strong>en</strong>s vertret<strong>en</strong>. Auch in Deutschland ist das Gesicht <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lskette vielgestaltig.<br />
Bei <strong>de</strong>r METRO Group<br />
hat fast je<strong>de</strong>r schon einmal<br />
eingekauft, oft ohne es zu wiss<strong>en</strong>.<br />
D<strong>en</strong>n wer sich gerne Leb<strong>en</strong>smittel<br />
im Supermarkt<br />
„Real“, Kleidung in <strong>de</strong>r Galeria<br />
Kaufhof o<strong>de</strong>r DVDs bei Media<br />
Markt besorgt, <strong>de</strong>r war in<br />
einem ihrer Geschäfte. Bunt<br />
und international wie das War<strong>en</strong>angebot<br />
<strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lskette<br />
ist auch ihre Belegschaft. Aus<br />
rund 150 Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />
komm<strong>en</strong> die Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter. Etwa sieb<strong>en</strong> Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong><br />
hab<strong>en</strong> kein<strong>en</strong> <strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Pass. Doch wo an<strong>de</strong>re <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in einer solch<strong>en</strong><br />
Mischung ein Problem seh<strong>en</strong>, versteht die METRO Group diese Fülle an Wiss<strong>en</strong> und<br />
kultureller Erfahrung als ein<strong>en</strong> echt<strong>en</strong> Wettbewerbsvorteil. Nicht umsonst hat sich<br />
die METRO Group <strong>de</strong>m Slogan „Vorsprung durch Vielfalt“ verpflichtet.<br />
Das Programm NewIn wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Abteilung Internationale Personalpolitik <strong>de</strong>r<br />
METRO Group in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit <strong>de</strong>m Konzernbetriebsrat und Personalverantwortlich<strong>en</strong><br />
<strong>en</strong>twickelt.<br />
38 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Bei NewIn wird je<strong>de</strong>m NewComer, <strong>de</strong>r aus einer an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Kultur stammt, eine erfahr<strong>en</strong>e<br />
Kollegin o<strong>de</strong>r ein Kollege als „InSi<strong>de</strong>r“ im Team zur Seite gestellt. Die InSi<strong>de</strong>r<br />
sind für die Neulinge persönliche und feste Ansprechpartner, Ratgeber und Helfer<br />
zugleich und erleichtern d<strong>en</strong> Neueinsteigern damit die erste Zeit im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>.<br />
„Wir nutz<strong>en</strong> so von Anfang an die unterschiedlich<strong>en</strong> Pot<strong>en</strong>ziale unserer Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeiter. Das bringt auch für unsere Kundschaft, die ja auch aus unterschiedlich<strong>en</strong><br />
Kultur<strong>en</strong> stammt, ganz handfeste Vorteile“, sagt Roub<strong>en</strong> Halajian,<br />
<strong>de</strong>r für die strategische Personalplanung bei Metro zuständig ist.<br />
Die InSi<strong>de</strong>r <strong>en</strong>gagier<strong>en</strong> sich freiwillig. Es sind Metro-Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter,<br />
die schon länger im Konzern beschäftigt sind und sich in d<strong>en</strong> Struktur<strong>en</strong> und<br />
<strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur ausk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>. Informiert wur<strong>de</strong> die Belegschaft über das<br />
Programm über eine Intranetseite, sowie durch eine Broschüre. Darüber hinaus<br />
wur<strong>de</strong> das Programm auf Veranstaltung<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Personalverantwortlich<strong>en</strong> <strong>de</strong>tailliert<br />
vorgestellt. An Freiwillig<strong>en</strong> hat es danach nicht gefehlt. „Verpflichtet wird dazu<br />
niemand, das wür<strong>de</strong> auch nichts bring<strong>en</strong>“, sagt Roub<strong>en</strong> Halajian.<br />
Die erst<strong>en</strong> zehn Duos aus InSi<strong>de</strong>rn und NewComern, die im Rahm<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Programms<br />
gebil<strong>de</strong>t wurd<strong>en</strong>, erfüll<strong>en</strong> die Erwartung<strong>en</strong>, die in das Programm gesetzt wurd<strong>en</strong>.<br />
Durch sie komm<strong>en</strong> neue Perspektiv<strong>en</strong> in die Teams und Bewährtes wird weitergegeb<strong>en</strong>.<br />
InSi<strong>de</strong>r und NewComer tausch<strong>en</strong> sich fachlich, kulturell und persönlich aus,<br />
lern<strong>en</strong> voneinan<strong>de</strong>r und gewinn<strong>en</strong> bei<strong>de</strong> interessante neue Eindrücke und D<strong>en</strong>kanstöße<br />
<strong>–</strong> Kulturaustausch im best<strong>en</strong> Sinne. „Die Anreize für die Beteiligung <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeiter sind erst<strong>en</strong>s schnelle Integration ausländischer Mitarbeiter,<br />
zweit<strong>en</strong>s Netzwerkbildung und dritt<strong>en</strong>s Entwicklung interkultureller<br />
S<strong>en</strong>sibilität“, so Halajian.<br />
Das Programm ver<strong>de</strong>utlicht<br />
nicht nur die <strong>Verantwortung</strong><br />
<strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<br />
für seine Beschäftigt<strong>en</strong>,<br />
son<strong>de</strong>rn hat auch<br />
ein konkretes betriebswirtschaftliches<br />
Ziel: Vor<br />
<strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong><br />
Wan<strong>de</strong>ls ist<br />
die METRO Group daran<br />
interessiert, ihr Personal<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 39
Preisträger und Nominierte<br />
langfristig im <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> zu halt<strong>en</strong>. W<strong>en</strong>n sich zugewan<strong>de</strong>rte Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeiter schnell in das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> und seine <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur einleb<strong>en</strong>,<br />
kann die bisherige Fluktuation von neu eingestellt<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> im erst<strong>en</strong><br />
Jahr verringert werd<strong>en</strong>.<br />
Aus dieser langfristig<strong>en</strong> Perspektive heraus <strong>en</strong>gagiert sich die METRO Group auch<br />
für das Projekt „Verzahnte Ausbildung“. Dabei wur<strong>de</strong> für die berufliche Integration<br />
lernbehin<strong>de</strong>rter Jug<strong>en</strong>dlicher eine „triale“ Ausbildung <strong>en</strong>tworf<strong>en</strong>. Sie besteht aus<br />
einer <strong>en</strong>g<strong>en</strong> Zusamm<strong>en</strong>arbeit zwisch<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Berufsbildungswerk<strong>en</strong>, d<strong>en</strong> Berufsschul<strong>en</strong><br />
und d<strong>en</strong> Ausbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Metro. Das ermöglicht d<strong>en</strong> Azubis, ihre praktische<br />
Ausbildung direkt in d<strong>en</strong> Betrieb<strong>en</strong> und Märkt<strong>en</strong> <strong>de</strong>r METRO Group zu absolvier<strong>en</strong>.<br />
Auch sonst wird „Corporate Social Responsibility“ bei <strong>de</strong>r METRO Group groß geschrieb<strong>en</strong>.<br />
Die Entwicklung von sozial<strong>en</strong> Kompet<strong>en</strong>z<strong>en</strong> und Fähigkeit<strong>en</strong> unterstützt<br />
die METRO Group bereits bei ihr<strong>en</strong> jüngst<strong>en</strong> Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern.<br />
Beispielsweise könn<strong>en</strong> beim „Azubi-Sozial<strong>en</strong>gagem<strong>en</strong>t“ einige <strong>de</strong>r über 8 600 Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
in Deutschland <strong>zeig<strong>en</strong></strong>, dass sie <strong>Verantwortung</strong> übernehm<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Ob beim Bau von Kin<strong>de</strong>rgärt<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Unterstützung <strong>de</strong>r Special Olympics für<br />
geistig behin<strong>de</strong>rte M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> <strong>–</strong> die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong> <strong>de</strong>r METRO Group sind immer<br />
vorne mit dabei.<br />
Roub<strong>en</strong> Halajian<br />
Abteilungsleiter Internationale<br />
Personalpolitik Metro AG<br />
Kontakt<br />
Roub<strong>en</strong> Halajian<br />
Metro AG<br />
Schlüterstraße 1<br />
40235 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211 6886-1391<br />
E-Mail:Halajian@metro.<strong>de</strong><br />
40 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Kategorie:<br />
Neue Chanc<strong>en</strong> durch Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />
und Kooperation<br />
„Zukunftsstrategi<strong>en</strong> lass<strong>en</strong> sich nicht „verordn<strong>en</strong>“, son<strong>de</strong>rn müss<strong>en</strong> partizipativ<br />
<strong>en</strong>twickelt und getrag<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. In unserer zunehm<strong>en</strong>d vernetzt<strong>en</strong> Arbeitswelt<br />
sind Akteure aus Politik und Wirtschaft auf funktionier<strong>en</strong><strong>de</strong> Netzwerke und Kooperation<strong>en</strong><br />
angewies<strong>en</strong>. Ihn<strong>en</strong> müss<strong>en</strong> Persönlichkeit<strong>en</strong> vorsteh<strong>en</strong>, die ihre Rolle als<br />
Motor<strong>en</strong> und M<strong>en</strong>tor<strong>en</strong> ernst nehm<strong>en</strong>. Eines sollte jedoch nicht aus <strong>de</strong>m Blick gerat<strong>en</strong>:<br />
dass es letztlich die Arbeitnehmerinn<strong>en</strong> und Arbeitnehmer sind, die von <strong>de</strong>r<br />
Zusamm<strong>en</strong>arbeit profitier<strong>en</strong> soll<strong>en</strong>. Gelebte Mitbestimmung und Beteiligung sind<br />
ganz wichtige Grundlag<strong>en</strong> für gemeinsam<strong>en</strong> Erfolg.<br />
Die Webasto AG hat sich vor allem die Sicherung <strong>de</strong>s Standortes Neubrand<strong>en</strong>burg<br />
auf die Fahn<strong>en</strong> geschrieb<strong>en</strong>. Ein gemeinsames Forschungsz<strong>en</strong>trum mit <strong>de</strong>r Universität<br />
Rostock wird in Zukunft die Perspektiv<strong>en</strong> für Ing<strong>en</strong>ieure in <strong>de</strong>r strukturschwach<strong>en</strong><br />
Region sicher stell<strong>en</strong>. Mit <strong>de</strong>m firm<strong>en</strong>übergreif<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Netzwerk<br />
Job-Allianz unterstütz<strong>en</strong> die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> Fraport, Deutsche Bank, Evonik<br />
Industries, Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH und die Deutsche Lufthansa<br />
ihre Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter bei ihrer beruflich<strong>en</strong> Ori<strong>en</strong>tierung,<br />
Planung und Weiter<strong>en</strong>twicklung.“<br />
Franz-Josef Möll<strong>en</strong>berg<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 41
Preisträger und Nominierte<br />
Prämiert:<br />
Webasto AG, Neubrand<strong>en</strong>burg<br />
Lern<strong>en</strong> durch Kooperation:<br />
Die Webasto AG sichert die Zukunft ihres Standortes in<br />
Neubrand<strong>en</strong>burg durch Personal- und Wiss<strong>en</strong>saustausch mit <strong>de</strong>r<br />
Universität Rostock<br />
Wiss<strong>en</strong> ist die Währung, die zwisch<strong>en</strong> d<strong>en</strong> beid<strong>en</strong> Partnern im strukturschwach<strong>en</strong> Nordost<strong>en</strong><br />
<strong>de</strong>r Republik gilt. Webasto unterstützt die Erweiterung <strong>de</strong>s praktisch<strong>en</strong> Wiss<strong>en</strong>s<br />
für die Universität und ihre Studier<strong>en</strong>d<strong>en</strong>. Im Geg<strong>en</strong>zug <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong> aus d<strong>en</strong> Ergebniss<strong>en</strong><br />
<strong>de</strong>r Grundlag<strong>en</strong>forschung neue I<strong>de</strong><strong>en</strong> für die Produkte <strong>de</strong>s Werkes Neubrand<strong>en</strong>burg. Ein<br />
gemeinsames Forschungsz<strong>en</strong>trum soll Raum für die weitere, int<strong>en</strong>sive Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />
biet<strong>en</strong>.<br />
Heinrich Nosthei<strong>de</strong> hat ein klares Ziel: Der Anteil <strong>de</strong>r Ing<strong>en</strong>ieursleistung<strong>en</strong> an <strong>de</strong>r<br />
Produktion <strong>de</strong>s Werkes Neubrand<strong>en</strong>burg soll steig<strong>en</strong>. „Nur durch beson<strong>de</strong>re Qualifikation<strong>en</strong><br />
und Know-how könn<strong>en</strong> wir im Wettbewerb, national und international,<br />
besteh<strong>en</strong>“, ist <strong>de</strong>r Werksleiter <strong>de</strong>r Webasto AG überzeugt. Deshalb legt er am ost<strong>de</strong>utsch<strong>en</strong><br />
Standort groß<strong>en</strong> Wert auf die Qualifizierung seiner Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeiter.<br />
Das fängt an mit einer Ausbildungsquote von 15 Proz<strong>en</strong>t. Damit ist <strong>de</strong>r Standort ein<br />
Leuchtturm in <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>slandschaft Meckl<strong>en</strong>burg-Vorpommerns. D<strong>en</strong> best<strong>en</strong><br />
Lehrling<strong>en</strong> wird ein<br />
Studium <strong>de</strong>r Ing<strong>en</strong>ieurwiss<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong><br />
angebot<strong>en</strong><br />
o<strong>de</strong>r die Weiterbildung<br />
zum Techniker bzw. zum<br />
Meister. Dieses mehrstufige<br />
Konzept zur Sicherung<br />
<strong>de</strong>s Nachwuchses im Ing<strong>en</strong>ieursbereich<br />
und im<br />
Bereich <strong>de</strong>r technisch<strong>en</strong><br />
Berufe wur<strong>de</strong> 2005 begonn<strong>en</strong><br />
und ist langfristig<br />
angelegt. Die Belegschaft,<br />
42 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
die <strong>de</strong>rzeit ein Durchschnittsalter von 45 Jahr<strong>en</strong> hat, soll durch die Auszubild<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
verjüngt werd<strong>en</strong>. Bislang sind alle Azubis übernomm<strong>en</strong> word<strong>en</strong>.<br />
Um auch externes Wiss<strong>en</strong> ins <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> zu hol<strong>en</strong>, ist Webasto eine Kooperation<br />
mit mehrer<strong>en</strong> Lehrstühl<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Universität Rostock eingegang<strong>en</strong>. Webasto und die<br />
Hochschule gründ<strong>en</strong> <strong>de</strong>rzeit gemeinsam ein Forschungsz<strong>en</strong>trum in Neubrand<strong>en</strong>burg,<br />
an <strong>de</strong>m hochqualifizierte Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter die Möglichkeit<br />
erhalt<strong>en</strong>, berufsbegleit<strong>en</strong>d zu promovier<strong>en</strong>. D<strong>en</strong> Rostocker Studier<strong>en</strong>d<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Ing<strong>en</strong>ieurwiss<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong><br />
bietet Webasto wie<strong>de</strong>rum Praktikums-, Studi<strong>en</strong>- und Diplomarbeitsplätze<br />
an. Die Entwicklung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Forschungsz<strong>en</strong>trums und <strong>de</strong>s hausintern<strong>en</strong><br />
Webasto-Entwicklungsz<strong>en</strong>trums werd<strong>en</strong> unterstützt durch Fachkräfte wie<br />
Mechaniker und technische Zeichner, die die I<strong>de</strong><strong>en</strong> schnell in erste Prototyp<strong>en</strong> umsetz<strong>en</strong><br />
könn<strong>en</strong>. „ Diese<br />
<strong>en</strong>ge Verbindung von<br />
Theorie und Praxis und die<br />
schnelle Umsetzung und<br />
Erprobung von Forschungsergebniss<strong>en</strong><br />
ist<br />
für uns von großem Nutz<strong>en</strong>“,<br />
bekräftigt Professor<br />
Dr. Harald Aschemann,<br />
<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Universität Rostock<br />
d<strong>en</strong> Lehrstuhl für Mechatronik<br />
innehat. „Auch<br />
<strong>de</strong>r Studi<strong>en</strong>ort Rostock<br />
wird durch dieses zusätzliche<br />
Angebot attraktiver“, weiß <strong>de</strong>r Hochschullehrer, „d<strong>en</strong>n die Studier<strong>en</strong>d<strong>en</strong> schätz<strong>en</strong><br />
d<strong>en</strong> früh<strong>en</strong> Einblick in die Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Industrie.“<br />
Für Heinrich Nosthei<strong>de</strong> ist die Kooperation ein weiterer Schritt für die Verwurzelung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s in <strong>de</strong>r Region: „Für die Umsetzung <strong>de</strong>r im Forschungsz<strong>en</strong>trum<br />
<strong>en</strong>twickelt<strong>en</strong> Innovation<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> wir weitere Fachkräfte b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong>. Somit<br />
<strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong> durch das Forschungsz<strong>en</strong>trum auch mittelfristig neue Arbeitsplätze“, erklärt<br />
<strong>de</strong>r Werksleiter.<br />
Webasto nutzt für seine Zukunft aber nicht nur ein Netzwerk. Auch <strong>de</strong>r Austausch<br />
von Know-how mit Partnerunternehm<strong>en</strong> ist wichtig. Deshalb ist das Werk Mitglied<br />
im Automobil Cluster Ost<strong>de</strong>utschland und in <strong>de</strong>ss<strong>en</strong> Regionalverband Automotive<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 43
Preisträger und Nominierte<br />
MV. Bei<strong>de</strong> Netzwerke wurd<strong>en</strong> gegrün<strong>de</strong>t, um Automobilherstellern komplette Systeme<br />
anbiet<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>. Die einzeln<strong>en</strong> Firm<strong>en</strong> ergänz<strong>en</strong> sich und so könn<strong>en</strong> selbst<br />
kleinere Betriebe Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> erfüll<strong>en</strong>, die über ihr Kerngeschäft hinausgeh<strong>en</strong>.<br />
Für seine Lieferant<strong>en</strong> hat Webasto eb<strong>en</strong>falls ein Netzwerk ins Leb<strong>en</strong> geruf<strong>en</strong>. Die<br />
Zulieferer <strong>de</strong>s Werkes werd<strong>en</strong> direkt in Entwicklungsprozesse einbezog<strong>en</strong>, bei<br />
d<strong>en</strong><strong>en</strong> sie ihre Erfahrung<strong>en</strong> einbring<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Heinrich Nosthei<strong>de</strong><br />
Werksleiter Webasto AG Neubrand<strong>en</strong>burg<br />
Kontakt<br />
Heinrich Nosthei<strong>de</strong><br />
Webasto AG<br />
Speicherstraße 3<br />
17003 Neubrand<strong>en</strong>burg<br />
Telefon: 0395 5592-210<br />
E-Mail: Hnosthei<strong>de</strong>@webasto.<strong>de</strong><br />
44 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Nominiert:<br />
Job Allianz (Fraport AG, Deutsche Bank AG, Evonik<br />
Industries AG, Frankfurter Entsorgungs- und Service<br />
GmbH, Deutsche Lufthansa AG), Frankfurt/Main<br />
Berufswelt transpar<strong>en</strong>t:<br />
Die Job-Allianz ist eine gemeinsame Plattform mehrerer <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>,<br />
auf <strong>de</strong>r sich die Beschäftigt<strong>en</strong> über berufliche Weiter<strong>en</strong>twicklung informier<strong>en</strong><br />
und durch eine Palette von Angebot<strong>en</strong> ihre <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit<br />
aktiv erhalt<strong>en</strong> und ihr<strong>en</strong> Horizont erweitern könn<strong>en</strong>.<br />
Mit <strong>de</strong>m firm<strong>en</strong>übergreif<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Netzwerk Job-Allianz unterstütz<strong>en</strong> die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
Fraport AG, Deutsche Bank AG, Evonik Industries AG, Frankfurter Entsorgungs- und Service<br />
GmbH und Deutsche Lufthansa AG ihre Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter in <strong>de</strong>r<br />
Rhein-Main-Region bei <strong>de</strong>r beruflich<strong>en</strong> Ori<strong>en</strong>tierung und Weiter<strong>en</strong>twicklung. Der Blick<br />
über d<strong>en</strong> Tellerrand hilft dabei auch <strong>de</strong>r Personal<strong>en</strong>twicklung im eig<strong>en</strong><strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>.<br />
„Ist Optimismus ein nützlicher Weg?“ wollte die Job-Allianz im Jahr 2007 von d<strong>en</strong><br />
Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern ihrer Mitgliedsunternehm<strong>en</strong> wiss<strong>en</strong>. Um diese<br />
Frage zu beantwort<strong>en</strong>, bot sie zwei Vortragsveranstaltung<strong>en</strong>, Workshops und ein<br />
praxisori<strong>en</strong>tiertes Them<strong>en</strong>heft an. Das Interesse an d<strong>en</strong> Angebot<strong>en</strong> war überwältig<strong>en</strong>d<br />
und zeigte, wie viele<br />
sich ernsthaft mit diesem<br />
Thema auseinan<strong>de</strong>rsetz<strong>en</strong>.<br />
Auch die Mitschnitte <strong>de</strong>r Veranstaltung<strong>en</strong>,<br />
die als DVD<br />
o<strong>de</strong>r Podcast zu bezieh<strong>en</strong><br />
sind, find<strong>en</strong> gut<strong>en</strong> Absatz.<br />
Off<strong>en</strong>sichtlich hatte die Job-<br />
Allianz mit ihrem Jahresthema<br />
d<strong>en</strong> Nerv <strong>de</strong>r Zeit getroff<strong>en</strong>.<br />
„Das Angebot versteht<br />
sich als Ergänzung zu d<strong>en</strong><br />
gängig<strong>en</strong> Weiterbildungsangebot<strong>en</strong>,<br />
die schwerpunktmäßig<br />
die Fach- o<strong>de</strong>r die Führungskompet<strong>en</strong>z<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong> för<strong>de</strong>rn“, erläutert<br />
Bruno Eichhorn von <strong>de</strong>r Personalabteilung <strong>de</strong>r Fraport AG. Er koordiniert das Pro-<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 45
Preisträger und Nominierte<br />
jekt für die Fraport AG, das vor sechs Jahr<strong>en</strong> aus <strong>de</strong>m regional<strong>en</strong> Netzwerk Rhein-<br />
Main <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong> ist.<br />
„Wo stehe ich? Wo will ich hin? Wie erreiche ich meine Ziele? Was kann ich tun, um<br />
auch künftig d<strong>en</strong> Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> gewachs<strong>en</strong> zu sein?“ Das sind Frag<strong>en</strong>, die viele<br />
Beschäftigte umtreib<strong>en</strong>. Die gemeinsame Intranetplattform <strong>de</strong>r Job-Allianz bietet<br />
hierbei ein<strong>en</strong> einfach<strong>en</strong> Einstieg<br />
zur eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Standortbestimmung<br />
und zur Planung<br />
<strong>de</strong>r beruflich<strong>en</strong> Ziele. Zur erst<strong>en</strong><br />
Ori<strong>en</strong>tierung steht d<strong>en</strong><br />
Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeitern<br />
ein „Kompet<strong>en</strong>zspiegel“<br />
zur Verfügung: Eine<br />
kurze, anonyme Analyse <strong>de</strong>r<br />
eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Fähigkeit<strong>en</strong> und<br />
Pot<strong>en</strong>ziale in Form eines Fragebog<strong>en</strong>s.<br />
Bereits mehr als<br />
3 000 Interessierte hab<strong>en</strong><br />
durch die Auswertung erfahr<strong>en</strong>,<br />
wo es für sie Entwicklungsmöglichkeit<strong>en</strong><br />
gibt. „Manche Beschäftige sind so positiv von <strong>de</strong>r Analyse<br />
überrascht, dass sie ihre Personalabteilung direkt um ein Gespräch auf Basis <strong>de</strong>r<br />
Ergebnisse bitt<strong>en</strong>“, sagt Bruno Eichhorn. Darauf aufbau<strong>en</strong>d trägt das Them<strong>en</strong>heft<br />
„Erfolg im Beruf“ <strong>–</strong> neb<strong>en</strong> einer <strong>de</strong>tailliert<strong>en</strong> Standortbestimmung <strong>–</strong> zur Klärung<br />
beruflicher Ziele und Wege bei und gibt Tipps, wie diese erreicht werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Wer das Thema vertief<strong>en</strong> möchte, kann die Workshops von Consult besuch<strong>en</strong>,<br />
einem Tochterunternehm<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Bildungswerks <strong>de</strong>r Hessisch<strong>en</strong> Wirtschaft. In diesem<br />
Rahm<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> sich die Beschäftig<strong>en</strong> zu<strong>de</strong>m mit Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong><br />
<strong>de</strong>r Partnerunternehm<strong>en</strong> austausch<strong>en</strong>. Eine allgemeine Weiterbildungs- und individuelle<br />
Entwicklungsberatung bietet die Walter-Kolb-Stiftung an. Zu<strong>de</strong>m hab<strong>en</strong><br />
die Beschäftigt<strong>en</strong> <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> die Möglichkeit, ein ein- bis vierwöchiges<br />
Business-Praktikum in einem <strong>de</strong>r Partnerunternehm<strong>en</strong> zu absolvier<strong>en</strong>, um so ihr<strong>en</strong><br />
beruflich<strong>en</strong> Horizont zu erweitern. Sie bekomm<strong>en</strong> Einblicke in Struktur<strong>en</strong>, Abläufe<br />
und eine an<strong>de</strong>re <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>skultur. Darüber hinaus könn<strong>en</strong> sie ihr persönliches<br />
Netzwerk erweitern.<br />
46 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Preisträger und Nominierte<br />
Die gleichbleib<strong>en</strong>d hohe Zahl <strong>de</strong>r Veranstaltungsteilnehmer, die stetige Nachfrage<br />
nach Them<strong>en</strong>heft<strong>en</strong> und die erfolgreich<strong>en</strong> Workshops bestätig<strong>en</strong> die gute Arbeit<br />
<strong>de</strong>r Projektgruppe. „Ein<strong>en</strong> beson<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Schub hat das Projekt bekomm<strong>en</strong>, seit wir<br />
jährlich wechseln<strong>de</strong> Schwerpunktthem<strong>en</strong> eingeführt hab<strong>en</strong>“, erinnert sich Bruno<br />
Eichhorn. Die Job-Allianz-Ansprechpartner in d<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> scheu<strong>en</strong> zu<strong>de</strong>m<br />
keine Mühe, w<strong>en</strong>n es darum geht, das Projekt noch bekannter zu mach<strong>en</strong>. Um beispielsweise<br />
auch die Beschäftigt<strong>en</strong> zu erreich<strong>en</strong>, die auf <strong>de</strong>m Flugfeld o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Produktion arbeit<strong>en</strong> und kein<strong>en</strong> Intranetzugang hab<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> regelmäßig „Road<br />
Shows“ veranstaltet, etwa vor d<strong>en</strong> Kantin<strong>en</strong>.<br />
Auch bei d<strong>en</strong> Personalverantwortlich<strong>en</strong> <strong>de</strong>r beteiligt<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> hat die Job-<br />
Allianz Einiges bewirkt. Durch die langjährige Zusamm<strong>en</strong>arbeit hat man sich<br />
k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> gelernt, vertraut sich <strong>–</strong> eine Grundvoraussetzung für d<strong>en</strong> heute unkompliziert<strong>en</strong><br />
Erfahrungsaustausch zwisch<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Personalern. Das macht sich nicht<br />
nur in einem <strong>en</strong>tspannt<strong>en</strong> Umgang über die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>sgr<strong>en</strong>z<strong>en</strong> hinweg bemerkbar.<br />
Es erleichtert auch die Kommunikation bei aktuell<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong>,<br />
was letztlich auch wie<strong>de</strong>r d<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> zugute kommt. „W<strong>en</strong>n ich mich kurzfristig<br />
zu einem bestimmt<strong>en</strong> Personalthema austausch<strong>en</strong> möchte“, so Bruno Eichhorn,<br />
„hänge ich mich schnell ans Telefon und frage: Wie macht ihr das?“<br />
Bruno Eichhorn<br />
Fraport AG<br />
Kontakt<br />
Ulrike Stalitza<br />
Koordinationsstelle Job-Allianz<br />
Brigitta-von-Zimmern-Straße 19<br />
88630 Pfull<strong>en</strong>dorf<br />
Telefon: 07552 938872<br />
E-Mail: info@berufswelt-transpar<strong>en</strong>t.<strong>de</strong><br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 47
Die Bewertungskriteri<strong>en</strong><br />
Die Bewertungskriteri<strong>en</strong><br />
Innovationsgehalt<br />
Hier wird die Neuartigkeit <strong>de</strong>s beschrieb<strong>en</strong><strong>en</strong> Problemlösungsansatzes in <strong>de</strong>r jeweilig<strong>en</strong><br />
Kategorie beurteilt <strong>–</strong> und zwar im Vergleich zu Projekt<strong>en</strong> an<strong>de</strong>rer <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
und zum bisherig<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Engagem<strong>en</strong>t. Als neu gilt dabei auch, w<strong>en</strong>n<br />
bereits existier<strong>en</strong><strong>de</strong>, alt bewährte Konzepte auf intellig<strong>en</strong>te Weise verknüpft und so<br />
neue Lösungswege eröffnet werd<strong>en</strong>.<br />
Art und Weise <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
Wichtig ist, dass das Engagem<strong>en</strong>t zielgerichtet umgesetzt wird und die Ziele sowie<br />
das beschrieb<strong>en</strong>e Vorgeh<strong>en</strong> für alle Beteiligt<strong>en</strong> transpar<strong>en</strong>t sind. D<strong>en</strong>n für d<strong>en</strong><br />
nachhaltig<strong>en</strong> Erfolg eines Projektes ist <strong>en</strong>tscheid<strong>en</strong>d, wie ernsthaft die Akteure und<br />
Betroff<strong>en</strong><strong>en</strong> innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>s <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s (Betriebsrat, Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeiter, Führungskräfte, regionale Akteure, Arbeitgeberverbän<strong>de</strong>,<br />
Gewerkschaft<strong>en</strong>, Kommun<strong>en</strong>, Kirch<strong>en</strong>, Wiss<strong>en</strong>schaft) einbezog<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />
Ergebnisse<br />
Ob ein Engagem<strong>en</strong>t tatsächlich als vorbildliches Beispiel gelt<strong>en</strong> kann, hängt nicht<br />
zuletzt von messbar<strong>en</strong> Ergebniss<strong>en</strong> ab. Werd<strong>en</strong> die selbst gesetzt<strong>en</strong> Ziele erreicht,<br />
kann dies als Erfolg bewertet werd<strong>en</strong>. Interessant ist aber auch, ob es darüber<br />
hinaus weitere positive Effekte für das <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> gibt und welche dauerhaft<strong>en</strong><br />
Wirkung<strong>en</strong> abzuseh<strong>en</strong> sind.<br />
Übertragbarkeit<br />
Das Ziel <strong>de</strong>s Wettbewerbs ist, gute Beispiele zur Gestaltung und Sicherung von <strong>Beschäftigung</strong><br />
zu find<strong>en</strong>, öff<strong>en</strong>tlich bekannt zu mach<strong>en</strong> und so zu ihrer Verbreitung<br />
beizutrag<strong>en</strong>. Entscheid<strong>en</strong>d ist, ob sich die Aktivität<strong>en</strong> und Erfahrung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s dargestellt<strong>en</strong><br />
Engagem<strong>en</strong>ts auch auf <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> an<strong>de</strong>rer Größe, Branche o<strong>de</strong>r Finanzstärke<br />
übertrag<strong>en</strong> lass<strong>en</strong>.<br />
48 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer Überblick<br />
Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer<br />
Überblick<br />
Zum Start <strong>de</strong>s Wettbewerbs wurd<strong>en</strong> zahlreiche <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit einem Schreib<strong>en</strong><br />
von Bun<strong>de</strong>sminister a. D. Franz Müntefering und Dr. Hermann Borghorst, Sprecher<br />
<strong>de</strong>r IfB! angeschrieb<strong>en</strong>. Artikel in Fachzeitschrift<strong>en</strong> sowie Meldung<strong>en</strong> und An<strong>zeig<strong>en</strong></strong><br />
in <strong>de</strong>r Tages- und Fachpresse sorgt<strong>en</strong> für die notw<strong>en</strong>dige öff<strong>en</strong>tliche Aufmerksamkeit<br />
<strong>–</strong> und dafür, dass die Initiator<strong>en</strong> sich über eine beson<strong>de</strong>rs große Zahl von Bewerbung<strong>en</strong><br />
freu<strong>en</strong> konnt<strong>en</strong>.<br />
213 Bewerbung<strong>en</strong> aus nahezu all<strong>en</strong> Region<strong>en</strong> Deutschlands <strong>zeig<strong>en</strong></strong>, dass das Thema<br />
<strong>de</strong>s Wettbewerbs auch im dritt<strong>en</strong> Durchgang unverän<strong>de</strong>rt aktuell ist. Dabei wur<strong>de</strong><br />
erneut <strong>de</strong>utlich, dass gute Beispiele zur Gestaltung von <strong>Beschäftigung</strong> in einer Vielzahl<br />
von Branch<strong>en</strong> zu find<strong>en</strong> sind. Als beson<strong>de</strong>rs erfreulich wertete die Jury außer<strong>de</strong>m<br />
das zunehm<strong>en</strong><strong>de</strong> Engagem<strong>en</strong>t von klein<strong>en</strong> und mittler<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>.<br />
Deutschlandweit Bewerbung<strong>en</strong> aus<br />
all<strong>en</strong> Branch<strong>en</strong><br />
Aus nahezu all<strong>en</strong> Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn hab<strong>en</strong><br />
sich <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> am Wettbewerb beteiligt<br />
(siehe Tabelle). Aus d<strong>en</strong> wirtschaftsstark<strong>en</strong><br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn Nordrhein-Westfal<strong>en</strong>,<br />
Bad<strong>en</strong>-Württemberg und Bayern kam<strong>en</strong><br />
erwartungsgemäß die meist<strong>en</strong> Beiträge,<br />
währ<strong>en</strong>d aus Brem<strong>en</strong> und <strong>de</strong>m Saarland in<br />
diesem Wettbewerb keine <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
vertret<strong>en</strong> war<strong>en</strong>. Aus d<strong>en</strong> meist<strong>en</strong> an<strong>de</strong>r<strong>en</strong><br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn liegt eine rege Beteiligung<br />
vor, so dass insgesamt eine sehr ausgeglich<strong>en</strong>e<br />
regionale Verteilung zu verzeichn<strong>en</strong><br />
ist. Beson<strong>de</strong>rs erfreulich ist die hohe<br />
Beteiligung aus d<strong>en</strong> ost<strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
und Berlin. Währ<strong>en</strong>d sie im letzt<strong>en</strong><br />
Wettbewerb noch mit einem Anteil von 18 Proz<strong>en</strong>t vertret<strong>en</strong> war<strong>en</strong>, kam<strong>en</strong> in<br />
diesem Jahr gut 30 Proz<strong>en</strong>t aller Bewerbung<strong>en</strong> aus dieser Region.<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 49
Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer Überblick<br />
Der Blick auf die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> zeigt, dass beson<strong>de</strong>res Engagem<strong>en</strong>t für eine verantwortliche<br />
und <strong>de</strong>mografies<strong>en</strong>sible <strong>Beschäftigung</strong>spolitik nicht nur in groß<strong>en</strong> Betrieb<strong>en</strong><br />
möglich und erfolgreich ist. Währ<strong>en</strong>d mit 53 Bewerbung<strong>en</strong> rund ein Viertel<br />
<strong>de</strong>r Eingänge aus groß<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit mehr als 1 000 Beschäftigt<strong>en</strong> kommt,<br />
arbeitet knapp die Hälfte <strong>de</strong>r Bewerber (97 Beiträge) mit w<strong>en</strong>iger als 250 Mitarbeiterinn<strong>en</strong><br />
und Mitarbeitern. Mit 52 Beiträg<strong>en</strong> sind <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit einer Beschäftigt<strong>en</strong>zahl<br />
zwisch<strong>en</strong> 250 und 1 000 eb<strong>en</strong>falls mit rund einem Viertel <strong>de</strong>r Gesamteingänge<br />
vertret<strong>en</strong>.<br />
Erneut ist es mit <strong>de</strong>m Wettbewerb gelung<strong>en</strong>, <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> aus nahezu all<strong>en</strong><br />
Branch<strong>en</strong> anzusprech<strong>en</strong> (siehe Grafik). Das verarbeit<strong>en</strong><strong>de</strong> Gewerbe ist mit 35<br />
Proz<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Beiträge <strong>de</strong>r mit Abstand am stärkst<strong>en</strong> vertret<strong>en</strong>e Wirtschaftszweig. Es<br />
folg<strong>en</strong> mit 23 Proz<strong>en</strong>t <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r wirtschaftlich<strong>en</strong> Di<strong>en</strong>stleistung<strong>en</strong>.<br />
Die Beteiligung <strong>de</strong>r sonstig<strong>en</strong> Branch<strong>en</strong> ist relativ gleichmäßig.<br />
D<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls begegn<strong>en</strong><br />
Der Wettbewerb „<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong>“<br />
wird traditionell in fünf inhaltlich<strong>en</strong> Kategori<strong>en</strong> ausgeschrieb<strong>en</strong> (siehe Seite 12). Das<br />
beson<strong>de</strong>re Aug<strong>en</strong>merk richtete sich dabei in dieser Wettbewerbsrun<strong>de</strong> auf die<br />
50 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer Überblick<br />
Frage, welche Maßnahm<strong>en</strong>, Strategi<strong>en</strong> und Instrum<strong>en</strong>te <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> nutz<strong>en</strong>, um<br />
d<strong>en</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong> Wan<strong>de</strong>ls qualitativ zu begegn<strong>en</strong>. Im<br />
Vergleich zu d<strong>en</strong> vorangegang<strong>en</strong><strong>en</strong> Wettbewerb<strong>en</strong> zeigt sich hier eine <strong>de</strong>utliche<br />
Verschiebung. So stand das Engagem<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> bislang vor allem unter<br />
quantitativ<strong>en</strong> Aspekt<strong>en</strong>. Es ging um die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätz<strong>en</strong>.<br />
Bei <strong>de</strong>r jetzig<strong>en</strong> Wettbewerbsrun<strong>de</strong> stand die Frage im Vor<strong>de</strong>rgrund, wie <strong>de</strong>m<br />
zukünftig<strong>en</strong> Fachkräftebedarf qualitativ begegnet werd<strong>en</strong> kann und die Beschäftigt<strong>en</strong><br />
langfristig bei <strong>de</strong>r Erhaltung ihrer <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit unterstützt werd<strong>en</strong><br />
könn<strong>en</strong>.<br />
Schon in beid<strong>en</strong> vorangegang<strong>en</strong><strong>en</strong> Wettbewerb<strong>en</strong> war<strong>en</strong> Beiträge zur Kategorie<br />
„Perspektiv<strong>en</strong> für Jug<strong>en</strong>dliche“ sehr zahlreich. Diesmal ist dieser Bereich mit 66 Beiträg<strong>en</strong><br />
<strong>de</strong>r am stärkst<strong>en</strong> vertret<strong>en</strong>e (siehe Grafik Seite 52). Die Frage, wie junge M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />
auf die Anfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> <strong>de</strong>s Arbeitsmarktes vorbereitet werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> und<br />
wie ihn<strong>en</strong> ein systematischer Übergang von <strong>de</strong>r Schule in Ausbildung und Arbeit ermöglicht<br />
werd<strong>en</strong> kann, wird für die <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mit Blick auf ihr<strong>en</strong> zukünftig<strong>en</strong><br />
Fachkräftebedarf immer wichtiger. Neb<strong>en</strong> Ausbildungsaktivität<strong>en</strong> im eig<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Haus, gehör<strong>en</strong> zur Sicherung <strong>de</strong>s Nachwuchses auch das Bemüh<strong>en</strong> um Verbundausbildung,<br />
das Engagem<strong>en</strong>t für Jug<strong>en</strong>dliche mit Startschwierigkeit<strong>en</strong> und gezielte<br />
Kooperation<strong>en</strong> mit Schul<strong>en</strong>.<br />
Der <strong>de</strong>utliche proz<strong>en</strong>tuale Anstieg <strong>de</strong>r Beiträge in <strong>de</strong>r Kategorie „Erhaltung und<br />
Steigerung <strong>de</strong>r <strong>Beschäftigung</strong>sfähigkeit <strong>de</strong>r Mitarbeiterinn<strong>en</strong> und Mitarbeiter“ ver<strong>de</strong>utlicht,<br />
wie sich <strong>de</strong>r Them<strong>en</strong>fokus für <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> angesichts <strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rt<strong>en</strong><br />
Arbeitsmarktlage in d<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong> zwei Jahr<strong>en</strong> verän<strong>de</strong>rt hat. Die 47 Beiträge <strong>zeig<strong>en</strong></strong><br />
die Bandbreite an Aktivität<strong>en</strong>, mit d<strong>en</strong><strong>en</strong> sich <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> schon heute auf die<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong> vorbereit<strong>en</strong>, die vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografisch<strong>en</strong><br />
Wan<strong>de</strong>ls auf sie zukomm<strong>en</strong>. Hierzu gehör<strong>en</strong> spezielle Personal<strong>en</strong>twicklungskonzepte<br />
eb<strong>en</strong>so wie individualisierte Qualifizierungsprogramme, Maßnahm<strong>en</strong> zur<br />
Gesundheitsvorsorge o<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>lle zum Wiss<strong>en</strong>stransfer.<br />
War die Kategorie „Aufbau und Stabilisierung von <strong>Beschäftigung</strong>“ beim letzt<strong>en</strong><br />
Durchgang noch mit Abstand am stärkst<strong>en</strong> vertret<strong>en</strong>, so liegt sie in diesem Jahr mit<br />
43 Beiträg<strong>en</strong> auf <strong>de</strong>m dritt<strong>en</strong> Platz. Noch immer find<strong>en</strong> sich hier zahlreiche Erfolgsgeschicht<strong>en</strong><br />
florier<strong>en</strong><strong>de</strong>r und expandier<strong>en</strong><strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> sowie Beispiele für unternehmerische<br />
<strong>Verantwortung</strong> zur Sicherung von Arbeitsplätz<strong>en</strong>. Jedoch zeigt<br />
sich auch hier eine stärkere Ori<strong>en</strong>tierung <strong>de</strong>r Aktivität<strong>en</strong> in Richtung qualitativer<br />
Aspekte.<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 51
Der Wettbewerb 2007/2008 <strong>–</strong> ein statistischer Überblick<br />
Insgesamt hat sich die Situation am Arbeitsmarkt in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> zwar<br />
<strong>en</strong>tspannt, d<strong>en</strong>noch gibt es eine Reihe von Person<strong>en</strong>grupp<strong>en</strong>, die noch relativ<br />
w<strong>en</strong>ig von dieser Entwicklung profitier<strong>en</strong>. Dazu gehör<strong>en</strong> zum Beispiel Langzeitarbeitslose,<br />
gering Qualifizierte o<strong>de</strong>r M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> mit Behin<strong>de</strong>rung<strong>en</strong>, aber auch M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />
mit Migrationshintergrund. In <strong>de</strong>r Kategorie „Angebote für beson<strong>de</strong>re Zielgrupp<strong>en</strong>“<br />
find<strong>en</strong> sich 39 Beiträge, die vor allem die hohe <strong>Verantwortung</strong> <strong>de</strong>r<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> für diese Person<strong>en</strong>grupp<strong>en</strong> mit ihr<strong>en</strong> jeweils beson<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Schwierigkeit<strong>en</strong><br />
am Arbeitsmarkt ver<strong>de</strong>utlich<strong>en</strong>.<br />
Die 18 <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> in <strong>de</strong>r Kategorie „Neue Chanc<strong>en</strong> durch Zusamm<strong>en</strong>arbeit<br />
und Kooperation“ <strong>zeig<strong>en</strong></strong> schließlich Möglichkeit<strong>en</strong> unternehmerisch<strong>en</strong> Engagem<strong>en</strong>ts<br />
auf, die zum Teil<br />
weit über das originäre<br />
Interesse eines <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong>s<br />
hinausreich<strong>en</strong>. Darunter<br />
fall<strong>en</strong> insbeson<strong>de</strong>re<br />
j<strong>en</strong>e oftmals regional<br />
o<strong>de</strong>r branch<strong>en</strong>spezifisch<br />
ausgerichtet<strong>en</strong> Aktivität<strong>en</strong>,<br />
die ein<strong>en</strong> Mehrwert<br />
durch unternehm<strong>en</strong>sinterne<br />
wie auch durch<br />
unternehm<strong>en</strong>sübergreif<strong>en</strong><strong>de</strong><br />
Netzwerke und<br />
Kooperation<strong>en</strong> mit sich<br />
bring<strong>en</strong>.<br />
52 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
Wettbewerbshistorie<br />
Wettbewerbshistorie<br />
Der Wettbewerb „<strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong> <strong>–</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong>“<br />
wird seit <strong>de</strong>m Jahr 2003 bereits zum dritt<strong>en</strong> Mal ausgelobt. Die Preisträger aus d<strong>en</strong><br />
vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> jeweils eine große und nachhaltige öff<strong>en</strong>tliche Aufmerksamkeit<br />
erfahr<strong>en</strong>. Eine Reihe von <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> nutzt d<strong>en</strong> Wettbewerb inzwisch<strong>en</strong><br />
als aktives B<strong>en</strong>chmarking ihres Engagem<strong>en</strong>ts. Die Beiträge <strong>de</strong>r <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> mach<strong>en</strong><br />
<strong>de</strong>utlich, welche Wirkung<strong>en</strong> persönliches Engagem<strong>en</strong>t nicht ausschließlich in<br />
schwierig<strong>en</strong> Zeit<strong>en</strong> auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt erziel<strong>en</strong> kann, son<strong>de</strong>rn wie <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong><br />
sich proaktiv auf neue qualitative Entwicklung<strong>en</strong> am Arbeitsmarkt vorbereit<strong>en</strong> und<br />
nach neu<strong>en</strong> Lösung<strong>en</strong> such<strong>en</strong>. D<strong>en</strong> ausgewählt<strong>en</strong> <strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> kommt <strong>de</strong>shalb<br />
eine Vorbildfunktion zu: Sie werd<strong>en</strong> nicht nur für ihr beson<strong>de</strong>res Engagem<strong>en</strong>t ausgezeichnet,<br />
son<strong>de</strong>rn sie übernehm<strong>en</strong> <strong>Verantwortung</strong> und ebn<strong>en</strong> zugleich d<strong>en</strong> Weg für<br />
neue Handlungsoption<strong>en</strong> sowie personal- und arbeitsmarktpolitische Innovation<strong>en</strong>.<br />
Die Preisträger 2005/2006<br />
bad & heizung Kreuz GmbH, Schallstadt<br />
Bayer AG, Leverkus<strong>en</strong><br />
EKO Stahl GmbH, Eis<strong>en</strong>hütt<strong>en</strong>stadt<br />
EUROGATE GmbH & Co. KgaA KG, Bremerhav<strong>en</strong><br />
Geiger Fertigungstechnologie GmbH, Pretzfeld<br />
Holz- und Dachbau GmbH Raddatz<br />
Weitere Nominierte:<br />
BKB Akti<strong>en</strong>gesellschaft, Helmstedt<br />
Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, Bielefeld<br />
Feinbäckerei Thiele GmbH, Götting<strong>en</strong><br />
Huber Haustechnik GmbH, Oberammergau<br />
J. Schmalz GmbH, Glatt<strong>en</strong><br />
RAG Akti<strong>en</strong>gesellschaft, Ess<strong>en</strong><br />
Randstad Deutschland GmbH & Co. KG, Eschborn<br />
Weidmüller Interface GmbH & Co. KG, Detmold<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 53
Wettbewerbshistorie<br />
Die Preisträger 2003/2004<br />
KSB AG, Frank<strong>en</strong>thal<br />
M<strong>en</strong>nekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Kirchhun<strong>de</strong>m<br />
Perspektiva gGmbH, Fulda<br />
Tischlerei Sebastian Schulz, Chemnitz<br />
TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzing<strong>en</strong><br />
Weitere Nominierte:<br />
FKT Form<strong>en</strong>bau und Kunststofftechnik GmbH, Triptis<br />
Gebäu<strong>de</strong>Service M<strong>en</strong>schel, Mainaschaff<br />
Initiativkreis RuhrgebietVerwaltungs-GmbH, Ess<strong>en</strong><br />
Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH, Ottweiler<br />
Schreiner Group GmbH und Co. KG, Oberschleißheim<br />
Werkstätt<strong>en</strong> für D<strong>en</strong>kmalpflege GmbH, Westerhaus<strong>en</strong><br />
54 <strong>Beschäftigung</strong> <strong>gestalt<strong>en</strong></strong>
http://www.beschaeftigung-<strong>gestalt<strong>en</strong></strong>.<strong>de</strong><br />
Diese Publikation wird im Rahm<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Öff<strong>en</strong>tlichkeitsarbeit <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Arbeit und Soziales zusamm<strong>en</strong><br />
mit <strong>de</strong>r Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>! kost<strong>en</strong>los herausgegeb<strong>en</strong>. Sie darf we<strong>de</strong>r von Partei<strong>en</strong> noch von Wahlbewerbern<br />
o<strong>de</strong>r Wahlhelfern währ<strong>en</strong>d eines Wahlkampfes zum Zwecke <strong>de</strong>r Wahlwerbung verw<strong>en</strong><strong>de</strong>t werd<strong>en</strong>. Dies gilt für Europa-,<br />
Bun<strong>de</strong>stags-, Landtags- und Kommunalwahl<strong>en</strong>. Mißbräuchlich ist insbeson<strong>de</strong>re die Verteilung auf Wahlveranstaltung<strong>en</strong>,<br />
an Informationsständ<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Partei<strong>en</strong> sowie das Einleg<strong>en</strong>, Aufdruck<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r Aufkleb<strong>en</strong> parteipolitischer Information<strong>en</strong><br />
o<strong>de</strong>r Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke <strong>de</strong>r Wahlwerbung. Unabhängig davon,<br />
wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Publikation <strong>de</strong>m Empfänger zugegang<strong>en</strong> ist, darf sie auch ohne<br />
zeitlich<strong>en</strong> Bezug zu einer bevorsteh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Wahl nicht in einer Weise verw<strong>en</strong><strong>de</strong>t werd<strong>en</strong>, die als Parteinahme <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
zugunst<strong>en</strong> einzelner politischer Grupp<strong>en</strong> verstand<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> könnte.
Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales<br />
Referat Öff<strong>en</strong>tlichkeitsarbeit, Internet<br />
11017 Berlin<br />
Initiative für <strong>Beschäftigung</strong>!<br />
C/O IFOK GmbH, Institut für Organisationskommunikation<br />
Reinhardtstraße 58<br />
10117 Berlin<br />
http://www.initiative-fuer-beschaeftigung.<strong>de</strong><br />
Stand: Februar 2008<br />
W<strong>en</strong>n Sie Bestellung<strong>en</strong> aufgeb<strong>en</strong> möcht<strong>en</strong>:<br />
Best.-Nr.: A 520<br />
Telefon: 01 80 / 51 51 51 0*<br />
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<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 55