Kapellenweg-Führer
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LEUKERBAD.CH<br />
<strong>Kapellenweg</strong>-<strong>Führer</strong><br />
mit Aktivitäten<br />
LEUKERBAD – ALBINEN – INDEN – VAREN – LEUK<br />
LEUKERBAD<br />
WALLIS - SCHWEIZ<br />
1
Liebe Gäste<br />
Es freut uns, dass Sie sich auf einen Weg machen, der Ihnen bestimmt an Leib und<br />
Seele gut tun wird. Wer aufbricht, erkundigt sich in der Regel nach dem Weg. So will<br />
auch dieses Büchlein Ihnen eine Hilfe sein. Es bietet eine wunderschöne Wanderroute<br />
durch die schönen Dörfer und Weiler der Region: Albinen, Inden, Leuk, Leukerbad und<br />
Varen. Es zeigt aber auch, wo ein Verweilen sinnvoll ist.<br />
Wer diesen Weg begeht, muss nicht die ganze Route unter die Füsse nehmen. Ein und<br />
Ausstiegsmöglichkeiten sowie Zeitangaben zu den einzelnen Teilstrecken finden Sie<br />
in der Übersichtskarte. Ein kurzer Beschrieb erleichtert jeweils die Besichtigung einer<br />
dieser Kapellen oder Kirchen. Zudem erhalten Sie einen Tipp für eine Aktivität.<br />
Wir empfehlen Ihnen, auch Varen und Leuk-Stadt zu besuchen und wünschen Ihnen<br />
eine erlebnisreiche wie besinnliche Wanderung.<br />
Leukerbad, August 2008 Pfarrei und Arbeitsgruppe Kultur<br />
2 3
Inhaltsverzeichnis<br />
� Pfarrkirche «Maria, Hilfe der Christen» Leukerbad 6<br />
� Antoniuskapelle Birchen 8<br />
� Theresienkapelle Bodmen 10<br />
� Pfarrkirche «Maria vom Guten Rat» Inden 12<br />
� Antoniuskapelle Inden 14<br />
� Kapelle «Maria sieben Schmerzen» Tschingern 16<br />
� Pfarrkirche «Bruder Klaus» Albinen 18<br />
� Kapelle «Maria Heimsuchung» Dorben 20<br />
Weitere Kirchen und Kapellen der Region 22<br />
Pfarrkirche «St. Stephan» Leuk-Stadt 23<br />
Barbarakapelle 24<br />
Beinhauskapelle 24<br />
Ringackerkapelle 24<br />
Thelkapelle 24<br />
Pfarrkirche Varen «Maria Sieben Schmerzen» 26<br />
Wanderweg 30<br />
Wanderzeit 32<br />
Wanderprofil 33<br />
Wanderkarte 34<br />
4 5
Weitere Kostbarkeiten der Kirche sind die auf Leinwand gemalten Kreuzwegstationen<br />
und die Glasfenster im Chor mit den Darstellungen der folgenden Heiligen: Maria,<br />
Josef, Petrus, Paulus und Barbara (hinter dem Hochaltar), Caecilia, Agnes, Katharina,<br />
Margaretha, Theodul, Augustinus, Mauritius, Stephanus, Othmar und Ambrosius (im<br />
Kirchenschiff v. h. l. n. r.). Bemerkenswert sind auch die Medaillons an der Chordecke<br />
mit den vier Evangelisten und dem Lamm.<br />
� Pfarrkirche «Maria, Hilfe der Christen»<br />
Leukerbad<br />
Anlässlich der Gesamtrestauration von 1989–1991 erhielt die Kirche aus der Hand des<br />
Künstlers Hans Loretan aus Brig einen neuen Altartisch, dazu Ambo und Taufstein.<br />
Auch die von Hans Füglister gebaute Orgel stammt aus dieser Zeit.<br />
Die neuromanische Pfarrkirche «Maria, Hilfe der Christen» in Leukerbad wurde<br />
zwischen 1864 und 1866 erbaut. Es handelte sich um eine Erweiterung der heute<br />
noch bestehenden Barbarakapelle, die zwischen 1484 und 1486 unter Bischof Jost<br />
von Silenen erbaut worden war. Sein Wappen mit der Inschrift « Jodok de Silinon Eps.<br />
Sedun Fundator huius ecclesiae» (= Jodok von Silenen, Bischof von Sitten, Erbauer dieser<br />
Kirche) ist in die südliche Chorwand eingelassen. Vermutlich stand hier schon vor<br />
seiner Zeit eine der heiligen Barbara gewidmete und nach Osten ausgerichtete Kapelle.<br />
Von der alten Kirche blieben der Chorraum und der Turm bestehen. Ein frühgotischer<br />
Holzkorpus ziert heute zusammen mit den Wandmalereien aus dem 16. Jh. und dem<br />
Sakramentshäuschen aus der Entstehungszeit den Chorraum der ehemaligen Kirche.<br />
Falls Sie Zeit und Interesse haben, so blättern Sie im Buch «Acht Jahrhunderte<br />
erzählen vom Leben». Es liegt hinten in der Kirche auf. Dieser Kirchenführer berichtet<br />
ausführlich über die Entstehung der Kirche und deren Ausschmückung.<br />
Die heutige nach Süden gerichtete Pfarrkirche wurde unter das Patronat der Gottesmutter<br />
Maria gestellt. Der Rokokoaltar, der bis 1924 in der Barbarakapelle stand, ist<br />
das Prunkstück der Kirche. In der Mitte befindet sich die heilige Barbara, flankiert von<br />
den beiden Heiligen Josef und Johannes. Darüber thront Maria im Strahlenkranz und<br />
daneben sind die Diakone Laurentius und Stephanus dargestellt.<br />
6 7
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
� Antoniuskapelle Birchen<br />
An der Chorwand hängt eine Tafel mit der Biographie des heiligen Antonius von<br />
Padua. Seinen Namen wählte er nach seinem Vorbild Antonius dem Grossen, der fast<br />
tausend Jahre früher gelebt hat und dem Sie auch in der Kapelle von Inden begegnen.<br />
Die Kapelle Birchen, welche dem heiligen Antonius von Padua geweiht ist, wird erstmals<br />
1705 erwähnt. Mit ihrer sehr schönen äusseren Form passt die Kapelle wunderbar<br />
ins Bild des kleinen Weilers. Auch ihr Inneres ist schlicht und einfach gestaltet. Das<br />
Bild über dem Altar ist ein Votivbild (ex voto), das den Heiligen Antonius mit einer Lilie<br />
(Zeichen der Jungfräulichkeit) in der einen und mit dem auf dem Buch sitzenden Jesuskind<br />
in der andern Hand darstellt. Über dem Haupt schwebt die Taube (Symbol des Hl.<br />
Geistes), die den Heiligen mit dem Lorbeerkranz (Zeichen des Sieges) krönt. Daneben<br />
knien zwei Engel auf Wolken, während unten eine verschleierte Frau, vermutlich die<br />
Stifterin, um Erhörung ihrer Bitten fleht. Wann und woher das Bild stammt, ist unbekannt.<br />
Das Patronatsfest wird jeweils am 13. Juni gefeiert.<br />
Die Birchenkapelle ist bei den Einheimischen wie auch bei den Gästen sehr beliebt.<br />
Kaum jemand geht an ihr vorbei, ohne einen Blick in ihr Inneres geworfen zu haben.<br />
Viele Besucher zünden eine Kerze an, entweder aus Dankbarkeit oder als Bittsteller. Der<br />
Erlös der Kerzenspende dieses Heiligtums kommt Not leidenden Menschen zugute.<br />
8 9
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
� Theresienkapelle Bodmen<br />
Betrachten Sie die Glasfenster und versuchen Sie, in ihnen das Leben der heiligen<br />
Therese in ihren wichtigsten Lebensabschnitten zu entdecken: ihre schwere Kindheit<br />
mit dem frühen Verlust ihrer Mutter; ihr nicht einfaches Leben im Kloster; die Überwindung<br />
aller Schwierigkeiten durch Gebet und Meditation sowie die Verklärung im<br />
Finden ihres geliebten Herrn und Gottes Jesus Christus!<br />
Die Theresienkapelle in Bodmen wird im Visitationsakt von 1705 erstmals erwähnt.<br />
Sie hat aber mit Sicherheit bereits früher existiert. Damals war sie der Heiligen Familie<br />
geweiht. Das alte Altarbild ist auf der Rückwand der Kapelle zu besichtigen. Nach der<br />
Renovation von 1927 wechselte das Patronat zur heiligen Therese von Lisieux, welcher<br />
am ersten Oktober gedacht wird. 1997 wurde die Kapelle einer Gesamtrenovation<br />
unterzogen. Die damaligen Kunstgegenstände wurden wieder in die restaurierte<br />
Kapelle integriert.<br />
Das Altarbild zeigt die heilige Therese. Es ist eine Vergrösserung der seitlich angebrachten<br />
Darstellung. Weiter schmücken Anna mit Kind und das ehemalige Turmkreuz<br />
die Kapelle. Neu sind die Glasfenster des Künstlers Bernd Kniel aus Naters. Sie<br />
symbolisieren das Leben der heiligen Terese in ihren wichtigsten Lebensabschnitten.<br />
Sie zeigen ihre Kindheit, geprägt vom frühen Tod ihrer Mutter, ihr Leben im Kloster,<br />
das sich durch Gebet und Meditation zu klären beginnt, dargestellt im dritten Fenster.<br />
Das vierte Fenster zeigt die Heilige in ihrer ganzen Ergriffenheit durch Jesu Botschaft.<br />
Vom Süden her dringt das Licht in seiner ganzen Fülle durch ein kleines Rundfenster<br />
ins Innere der Kapelle.<br />
10 11
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
Der rechte Seitenaltar zeigt den heiligen Josef und darüber den heiligen Franz Xaver.<br />
Auf dem Antipendium ist der hl. Antonius mit Schwein dargestellt. Es sind auch die<br />
beiden Apostelfürsten Petrus (l.) und Paulus (r.) mit ihren Insignien zu sehen.<br />
� Pfarrkirche «Maria vom Guten Rat» Inden<br />
Bemerkenswert sind die Fenster, welche 1925 in der Zürcher Glasmalerei Huber Stutz<br />
hergestellt wurden. Die Orgel von 1826 stammt aus der berühmten Orgelbauerwerkstatt<br />
Carlen.<br />
1767 wurde die Kirche von Inden in spätbarockem Stil von der löblichen Gemeinde<br />
Inden erbaut. Eine entsprechende Inschrift befindet sich über dem Eingangsportal.<br />
Der Turm weist einen neuromanischen Stil auf. Die Kirche ist «Maria vom Guten Rat»<br />
geweiht.<br />
Möchten Sie wissen, welche Klänge dieser berühmten Walpen-Orgel zu entlocken sind?<br />
Im CD Player liegt eine CD. Drücken Sie die Taste und geniessen Sie etwas Orgelmusik!<br />
Eine besondere Beachtung gebührt dem Hochaltar, einem Werk des Spätbarocks<br />
um 1770. Im oberen Bildteil ist die Dreifaltigkeit dargestellt. In der Mitte blickt dem<br />
Betrachter die Ikone «Maria vom Guten Rat» entgegen. Links des Bildes befinden sich<br />
der heilige Josef mit Lilie und rechts Maria mit Buch. Dazu sehen wir die beiden Heiligen<br />
aus dem Wallis, den heiligen Theodul mit Glocke und den heiligen Mauritius mit<br />
der Kreuzesfahne. Ganz oben links sind der heilige Bernhard von Siena zu sehen, rechts<br />
ein «unbekannter» Heiliger mit einem Buch.<br />
Der linke Seitenaltar ist dem heiligen Stephanus geweiht. Darüber ist ein Bild des heiligen<br />
Antonius (v. Padua) mit Kind zu sehen, flankiert von zwei Engeln. Im Antipendium<br />
ist der heilige Sebastian auf Leinwand gemalt.<br />
12 13
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
� Antoniuskapelle Inden<br />
Haben Sie die Kurzbiografie des heiligen Antonius des Grossen bereits entdeckt? Sie<br />
erfahren, weshalb Antonius zu Recht den Titel «Der Grosse» trägt und inwiefern er sich<br />
von Antonius aus Padua unterscheidet. Letzterem ist die Kapelle in Birchen gewidmet.<br />
Gleich neben der Pfarrkirche steht die schmucke Kapelle, die dem hl. Mönchsvater<br />
Antonius geweiht ist (Patronatsfest 17. Januar). Sie wurde um 1500 erbaut. Aus dieser<br />
Zeit stammt das gotische Netzgewölbe. Die Kapelle war zuerst geostet. Erst 1670 wurde<br />
die Kapelle in Richtung Süden erweitert und der Eingang von Norden her erstellt.<br />
Bei der letzten Restauration von 1999 wurde die Westtür wieder geöffnet.<br />
Ebenfalls um 1670 entstand der frühbarocke Altar. Folgende Heilige zieren den Altar:<br />
der heilige Antonius der Grosse mit Stab und Glocke, Maria Selbdritt (Mutter Anna,<br />
Maria und Jesus), Josef mit dem Jesuskind und zwei weitere Heilige. Seitlich befinden<br />
sich eine Frauenfigur und der heilige Antonius von Padua. Letzteren finden wir auch<br />
im Fenster der Rückwand. Bemerkenswert sind zudem das spätgotische Kreuz an der<br />
früheren Chorwand und der gotische Schrank. Heute werden in dieser Kapelle die<br />
Werktagsgottesdienste gefeiert. Zudem dient die Kapelle als Aufbahrungsraum.<br />
14 15
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
� Kapelle «Maria sieben Schmerzen» Tschingern<br />
Die sieben Schmerzen Marias sind in der Bibel wie folgt dokumentiert:<br />
1. Die Weissagung des greisen Simeon ( Lk 2, 22–35)<br />
2. Die Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13–15)<br />
3. Die Suche nach dem zwölfjährigen Jesus im Tempel ( Lk 2, 41–50)<br />
4. Die Gefangennahme und das Leiden Jesu (z.B.: Jo 18)<br />
5. Die Kreuzigung Jesu (z.B. Mk 15, 20–27)<br />
6. Die Kreuzabnahme (z.B. Jo 19, 38–42)<br />
7. Die Grablegung Jesu (z.B. Mt 27, 57–61)<br />
Sie haben die Möglichkeit, diese Bibelstellen in der auf dem Altar liegenden Bibel<br />
nachzulesen.<br />
1703 wird die Kapelle „Maria, sieben Schmerzen“ zum ersten Mal erwähnt. Man geht<br />
aber davon aus, dass diese Kapelle bereits früher bestanden hat. Das wertvolle Exvoto-<br />
Bild, da-tiert aus dem Jahre 1795, und weitere Exvoto-Gegenstände lassen den Schluss<br />
zu, dass hier Pilger in ihrer Not erhört worden sind.<br />
Bei der Pietà des Altars handelt es sich um eine Kopie jener Darstellung, welche sich in<br />
der Pfarrkirche von Albinen befindet. Links und rechts sind die Jesuitenheiligen Franz-<br />
Xaver und Aloisius dargestellt. Den Abschluss des Altars bilden die Darstellungen<br />
Gottes und eines Boten (vermutlich des Stifters), der mit einem Buch in der Hand<br />
auf Gott Vater weist. Beim Kreuzweg handelt es sich um einen Holzdruck, der im 19.<br />
Jahrhundert in Paris hergestellt worden ist.<br />
16 17
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
� Pfarrkirche «Bruder Klaus» Albinen<br />
Die Kirche von Albinen ist eine der wenigen Kirchen im Oberwallis, welche dem Landespatron<br />
Bruder Klaus geweiht ist. Sie finden an der Chorwand eine Kurzbiographie<br />
des heiligen Bruder Klaus sowie dessen berühmtes Meditationsbild. Ordnen Sie die<br />
7 Werke der Barmherzigkeit den entsprechenden Medaillons im Bild zu: Hungernde<br />
speisen; Nackte bekleiden; Tote begraben; Gefangene besuchen; Kranke heilen; Fremde<br />
beherbergen und Dürstende tränken!<br />
Nach dem Erdbeben von 1946 musste die alte Kirche abgerissen werden. An ihrer Stelle<br />
steht jetzt jene Kirche, welche 1959 in modernem Stil erbaut wurde und welche dem<br />
heiligen Bruder Klaus (Fest am 25. September) geweiht ist. Mit ihren Rundungen und<br />
den Rundfenstern gleicht sie einer Arche, dem Sinnbild der Kirche. Die Glasfenster<br />
stammen vom Künstler Alfred Grünwald. Sie stellen die sieben Sakramente dar. Eine<br />
barocke Kreuzesdarstellung und eine neuzeitliche BruderKlausStatue schmücken die<br />
Kirche. Erwähnenswert ist zudem die Taufnische mit dem Seitenaltar, der Maria mit<br />
dem Kind sowie die heilige Agatha und die heilige Apollonia darstellt.<br />
In dieser Nische hängt ein Bild des Rubenschülers Soutman Pieter aus dem Jahre 1629.<br />
Es zeigt den heiligen Laurentius. Die heilige Barbara, die ehemalige Kirchenpatronin,<br />
zeigt sich an der linken Seitenwand, erkennbar an den Attributen Turm und Kelch. Sehr<br />
wertvoll ist die barocke Pietà. Eine Kopie davon schmückt den Altar der Kapelle von<br />
Tschingern. Der geschnitzte Kreuzweg stammt von Elio Sello aus Locarno. Bevor wir<br />
die Kirche verlassen, werfen wir einen Blick auf die eingerahmten Bildtafeln hinten<br />
links. Sie stammen aus einem Haus neben der Kirche, in welchem sich vermutliche<br />
einst eine Kapelle befand.<br />
18 19
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
� Kapelle «Maria Heimsuchung» Dorben<br />
Maria besucht Elisabeth. In Wirklichkeit ist es Gott, der sie besucht. Die Menschwerdung<br />
Gottes sagt aus, dass wir ihm im Antlitz eines jeden Menschen begegnen. Wie<br />
wäre es, wenn Sie jetzt einen Menschen geistig besuchen würden, indem Sie ihm/ihr<br />
mit einer der hier aufgelegten Postkarte ein gutes Wort zukommen liessen? Um Ihnen<br />
die Arbeit zu erleichtern, sind die Karten bereits frankiert. Die Freude des Empfängers<br />
oder der Empfängerin ist Ihnen gewiss.<br />
Im Mittelalter war der Weiler Dorben ein eigenes Gemeinwesen und die Menschen<br />
erbauten sich dort ein eigenes Bethaus. Nachweislich wird die Kapelle 1558 erwähnt.<br />
Sie ist der «Maria Heimsuchung» (Festtag 2. Juli) geweiht. Maria macht sich auf den<br />
Weg, um ihre Verwandte Elisabeth zu besuchen und um die Freude über die Erwartung<br />
eines Kindes mit ihr zu teilen. Elisabeth, selbst im sechsten Monat schwanger, grüsst<br />
sie mit den Worten: «Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?<br />
Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.» Maria<br />
antwortet mit dem berühmten Loblied, dem Magnifikat.<br />
Vor ca. zweihundert Jahren wurde die Kapelle um den Chorraum erweitert und mit<br />
einem Mauertürmchen versehen. Aus dieser Zeit stammt auch der Altar. Das Altarbild<br />
zeigt Maria mit dem Jesuskind. Seitlich sind der heilige Johannes der Täufer und der<br />
heilige Josef dargestellt. Die Votivgegenstände an der Rückwand bezeugen, dass sich<br />
dieses Marienheiligtum im Laufe der Zeit zum lokalen Wallfahrtsort entwickelt hat.<br />
Die Kapelle wurde 1986 restauriert, erhielt einen neuen Turm und wurde unter den<br />
kantonalen Denkmalschutz gestellt.<br />
20 21
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
Pfarrkirche «St. Stephan» LeukStadt<br />
Die Verehrung des hl. Stephanus im 5. Jahrhundert lässt erahnen, dass schon im frühen<br />
Mittelalter in LeukStadt ein dem Erzmärtyrer geweihtes Gotteshaus erbaut wurde. Die<br />
heutige Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der romanische Kirchturm ist aus dem<br />
11. Jh. datiert. Die Kirche enthält bedeutende Kunstwerke aus dem 13. bis 19. Jahrhundert.<br />
Besonders erwähnenswert sind der Meschleraltar (1668) und die Kanzel mit Barockskulpturen<br />
(1679).<br />
Weitere Kirchen und Kapellen der Region<br />
Der <strong>Kapellenweg</strong> kann, wie eingangs erwähnt, von jedem Ort aus gestartet bzw. abgebrochen<br />
oder erweitert werden. So gibt es die Möglichkeit, von Albinen aus die Kapelle<br />
im Thel zu besuchen und dann über den Kreuzweg nach LeukStadt abzusteigen, um<br />
dort die historisch wertvolle Pfarrkirche mit der Beinhauskapelle sowie die Ringackerkapelle<br />
zu besuchen.<br />
«Leuk besass, wie archäolog. Untersuchungen belegen, schon im 6./7. Jh. eine Kirche, die<br />
vermutlich aus einem röm. Bau hervorgegangen war. Noch vor dem 9. Jh. wurde diese<br />
Kirche durch eine grössere Anlage ersetzt. Weitere Neubauten konnten für das 11. und 12.<br />
Jh. nachgewiesen werden. Die heutige, von Ulrich Ruffiner spätgotisch gebaute, reich mit<br />
Altären und Skulpturen ausgestattete Pfarrkirche St. Stephan wurde 1494 von Bischof<br />
Jost von Silenen eingeweiht. Im Beinhaus mit seinem Totentanzfresko fand man 1982<br />
unter meterhoch aufgeschichteten Gebeinen 26 Statuen aus der Zeit vom 13. bis 16.<br />
Jh., darunter eine Pietà (14. Jh.) von ausserordentlicher Qualität. Neben der Pfarrkirche<br />
verdienen die Wallfahrtskapelle Thel und die 169094 auf dem alten Pestfriedhof erbaute<br />
Ringackerkapelle Erwähnung: das Marienheiligtum, dessen Einsiedelei ca. 17201885 von<br />
einem Eremiten bewohnt wurde, ist einer der bedeutendsten Barockräume des Wallis.»<br />
22 23
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
Barbarakapelle<br />
Sie wird erstmals 1688 erwähnt und soll der Legende nach von einem Fuhrmann, welcher<br />
einen Sturz ins Tobel überlebt hat, an der Unglücksstelle gestiftet worden sein.<br />
Neben einem Besuch der Pfarrkirche von Leuk empfiehlt sich auch ein kleiner<br />
Spaziergang durch das altehrwürdige Städtchen und dessen Gassen. Ein Besuch des<br />
Bischofschlosses lohnt sich ebenfalls.<br />
Beinhauskapelle<br />
Diese dient heute als Aufbahrungsraum. Bei deren Restauration wurden sensationelle<br />
Statuen gefunden, die heute in der Pfarrkirche bzw. unter der Sakristei zu bewundern<br />
sind.<br />
Ringackerkapelle<br />
1694 erbaut und 1997 total restauriert, gilt die Ringackerkapelle zusammen mit der<br />
Einsiedelei als eine der prächtigsten Barockbauten im Wallis. Sie ist im Eigentum der<br />
Burgerschaft LeukStadt.<br />
Thelkapelle<br />
Die Thelkapelle ist als Wallfahrtskapelle bekannt. Sie wurde als Dank nach einer wunderbaren<br />
Heilung gestiftet und der Heiligen Familie gewidmet. Sie bildet gleichsam den<br />
Abschluss des Kreuzweges zum Weiler Thel.<br />
24 25
Wöchentliche Veranstaltungen<br />
Pfarrkirche Varen «Maria Sieben Schmerzen»<br />
Die nach der Pfarreigründung 1783 errichtete Kirche wurde 1799 während der Auseinandersetzungen<br />
mit Napoleon zusammen mit einem Teil des Dorfes in Schutt und<br />
Asche gelegt. In den folgenden schweren Zeiten wurde sie notdürftig wieder aufgebaut<br />
und 1807 eingeweiht. 1870 folgte der Einbau von 2 Emporen, um das Fassungsvermögen<br />
zu erweitern. Das Erdbeben von 1946 setzte der Kirche schwer zu. 1958 beschloss<br />
die Gemeinde einen Neubau. Das Erdbeben von 1960 liess an einem Neubau nicht mehr<br />
zweifeln. Nach verschiedenen Projekten fand schliesslich der Bau eines Gotteshauses<br />
als Vieleck mit 6 Seiten unter Beibehaltung des alten Turms die Zustimmung. Mit dem<br />
Neubau wurde 1967 begonnen. Nach einer turbulenten Bauzeit fand am 7.12.1969 die<br />
Einweihung statt.<br />
Die neue Kirche schmiegt sich südlich und westlich an den bestehenden Turm von 1783.<br />
Der Chorraum ist nach Süden orientiert.<br />
Ein Besuch des kleinen Weindorfes Varen und dessen Kirche ist ebenfalls empfehlenswert.<br />
Die vom Künstler Anton Mutter aus Naters gestalteten Kirchenfenster sind<br />
bewundernswert. Ein Rundgang um die Kirche gibt zudem einen herrlichen Blick über<br />
das Rhonetal und über den Pfynwald frei und lässt jedes Herz höher schlagen.<br />
26 27
28 29
Der Weg am Gegenhang bringt uns rasch auf die Fahrstrasse zurück. Nach wenigen<br />
Schritten talwärts gelangen wir zur Häusergruppe von Tschingere auf der linken Seite der<br />
Strasse. Am oberen Ausgang des Weilers besuchen wir die Kapelle «Maria zu den sieben<br />
Schmerzen» (6).<br />
Wir steigen hinauf nach Albinen. Am Gegenhang bestaunen wir eine riesige Felswand<br />
mit den Varner Leitern. Im Süden erkennen wir die St. Barbarakapelle. Weiter hinten<br />
überraschen die Weiten des Pfynwaldes, überragt von den Steilhängen des Illgrabens. In<br />
der Nachmittagssonne empfängt uns das Dorf Albinen mit seinen behäbigen, sich an den<br />
Hang schmiegenden Holzhäusern. Sie umrunden die moderne, 1959 erbaute Pfarrkirche<br />
zu Ehren des heiligen Bruder Klaus (7).<br />
Eine breite Gasse führt durch das Dorf hinauf. Danach folgen wir einem teils gepflasterten,<br />
teils treppenartigen Weg bergwärts und durchschreiten gemächlich den<br />
Lischugrabu. Ein sanfter Anstieg bringt uns zur Aussicht von Oberdietu. Auf der Krete<br />
führt ein Höhenweg durch den Dorbugrabu. Der Weg senkt sich wieder und rasch werden<br />
die Schindeldächer der Häuser von Dorbu sichtbar sowie die 1789 erbaute Kapelle «Maria<br />
Heimsuchung» (8).<br />
Wir kehren etwa 100 Meter auf dem Weg zurück, den wir gekommen sind, und steigen<br />
links auf einem kleinen Pfad den Hang hinauf zur Fahrstrasse. Wir überqueren die Strasse<br />
und folgen oberhalb der Strasse einem Fussweg taleinwärts zur Strassengabelung. Der<br />
obere Strassenast führt zur Station Torrent und zu den bekannten Leitern von Albinen auf<br />
dem Weg nach Leukerbad. Wir halten uns an den unteren Strassenast Richtung Leukerbad.<br />
Zwei Strassenschlaufen lassen sich durch einen steil abfallenden Fusspfad abkürzen.<br />
Schnell erreichen wir das Südportal des Strassentunnels, das wir auf dem Gehsteig<br />
durchqueren. Kurz nach Verlassen des Nordportals finden wir rechts unter einem riesigen<br />
Felsbossen den Fussweg, der sich wieder mit jenem vereinigt, der über die Leitern von<br />
Albinen führt. Auf einem beschaulichen ebenen Waldweg gelangen wir zur Talstation der<br />
Torrentbahn und befinden uns kurz danach wieder im Zentrum und bei der Pfarrkirche<br />
von Leukerbad, wo wir unsere Wanderung abschliessen.<br />
Der Wanderweg<br />
Von der Pfarrkirche Leukerbad (1) aus erreichen wir westwärts, rechts über der Dala, das<br />
Sportzentrum vor den steilen Felswänden der Gemmi. Hier folgen wir südwärts dem Kultur<br />
bzw. Römerweg Richtung Salgesch. Zuerst bringt uns ein breiter Flurweg zum Weiler<br />
Birchen mit der Antoniuskapelle (2).<br />
Wir setzen unseren Weg Richtung Süden fort. Etwa nach 300 Metern überqueren wir den<br />
Klaagraben und verlassen den Kulturweg. Dieser führt geradeaus. Wir aber biegen nach<br />
rechts ab und folgen in einem weiten Bogen dem Flurweg durch den Bennonggraben. Von<br />
der Höhe grüsst die Alpsiedlung Kluscheten, welche sich am Weg zur Varneralp und nach<br />
Montana befindet. Rasch erreichen wir den Weiler Bodmen. Am oberen Rand der Häusergruppe<br />
wartet die Kapelle der heiligen Theresia vom Kinde Jesu (3).<br />
Der Weg führt nun leicht abwärts durch breite Wiesen zum Russengraben und durch<br />
lockeres Gebüsch. Wir kommen wieder auf den Kulturweg. Es folgt ein kurzer Anstieg zu<br />
den Häusern von Planinong. Danach geht es wieder abwärts, vorbei an einem gefälligen<br />
Bildstöcklein mit der Heiligen Familie und wir erreichen das Trassee der ehemaligen Leuk-<br />
LeukerbadBahn (LLB). Zwischen den Schlaufen der Fahrstrasse queren wir das Dorf Inden<br />
auf dem alten Talweg. Wir folgen ihm auch nach der Strassenkreuzung bis zur barocken<br />
Pfarrkirche «Maria zum Guten Rat» (4) aus dem Jahre 1767. Nach wenigen Schritten<br />
sind wir auch bei der Antoniuskapelle (5).<br />
Wir verlassen Inden und folgen dem Schneckenweg bis zum Hang unter dem Dorf Albinen.<br />
Der Weg verdankt seinen Namen den Leuker Schnecken. Im Rumeling kreuzen wir wieder<br />
die Fahrstrasse und zweigen vor dem grossen Strassenviadukt rechts auf den alten Fussweg<br />
ab. Nach einigen kurzen Schlaufen in dichtem Wald erreichen wir die alte Römerbrücke,<br />
welche über die Dala führt. Die heutige Bogenbrücke in der engen Felspassage ist ein<br />
Werk des bekannten Baumeisters Ulrich Ruffiner. Der aus Prismell heimgekehrte Walser<br />
errichtete im frühen 16. Jahrhundert verschiedene beachtenswerte Bauten im Oberwallis,<br />
z.B. die Burgkirche von Raron.<br />
30 31
Wanderzeit<br />
15,9<br />
1402<br />
Leukerbad<br />
Ort / Kapelle / Kirche Höhe Distanz Hinweg Rückweg<br />
m ü. M. km<br />
Leukerbad 1402 – – 5 h<br />
11,9<br />
1361<br />
Dorben<br />
Birchen 1364 2,2 30 min 4 h 30 min<br />
Bodmen 1400 3,5 50 min 4 h 10 min<br />
9,6<br />
1300<br />
Albinen<br />
Inden 1138 5,9 1 h 30 min 3 h 20 min<br />
8,1<br />
978<br />
Tschingern<br />
7,1<br />
928<br />
Rumeling<br />
Rumeling 928 7,1 1 h 50 min 2 h 45 min<br />
5,9<br />
1138<br />
Inden<br />
Tschingernv 978 8,1 2 h 20 min 2 h 20 min<br />
Albinen 1300 9,6 3 h 10 min 1 h 50 min<br />
3,5<br />
1400<br />
Bodmen<br />
Dorben 1361 11,9 3 h 50 min 1 h 10 min<br />
2,2<br />
1364<br />
Birchen<br />
Restaurant<br />
Wanderprofil<br />
Leuckerbad 1402 15,9 5 h –<br />
Bus<br />
0<br />
1402<br />
Leukerbad<br />
km<br />
m ü. M.<br />
m ü. M.<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
32 33
Chapelle Dorben<br />
Eglise Albinen<br />
Chapelle Tschingern<br />
Chapelle Saint-Antoine Inden<br />
Eglise Inden<br />
Chapelle Bodmen<br />
Chapelle Birchen<br />
Eglise Loèches-les-Bains<br />
Kapelle Dorben<br />
Kirche Albinen<br />
Kapelle Tschingern<br />
Antoniuskapelle Inden<br />
Kirche Inden<br />
Kapelle Bodmen<br />
Kapelle Birchen<br />
Kirche Leukerbad<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
7<br />
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