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Walter Seyffer

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Sicherheit, wird man versuchen einen einmal errungenen Sieg immer wiederzu feiern, einmal eroberte Gebiete nur unter schweren Verlusten preisgeben,den Revolvergurt niemals ablegen und den Ritt in die Sonne als romantischenBlödsinn abtun.Wie kann ich aber das höhere Ziel in diesem „Ruf der Welt“ an mich erkennen?Wie kann ich sicher sein, dass dies nicht eine Gaukelei meines Egos ist?Kommt er wirklich aus meinem Selbst oder aus den Fieberträumen einererfolgsorientierten Selbstversicherung?Die sieben Geißlein wollen sich ganz sicher sein, dass es wirklich ihre Mutterist, die sie zur Tür hereinlassen. Und trotz all ihrer Vorsicht gelingt es demWolf, seinen „Ruf“ an sie so zu kaschieren, dass sie auf seinen letzten Trick –die weiße Pfote, die er ins Fenster legt – hereinfallen. Was bleibt zurück? DasGeißlein, das im Uhrenkasten versteckt ist – das schlagende Herz.Diese Herzkraft zusammen mit der Mutter, die das letzte übrig gebliebeneGeißlein nun begleitet, macht es möglich, die dunkle Macht des Wolfes zubrechen, ihm obendrein noch durch die ersatzweise eingenähten Steine materiellzu beschweren, sodass das ansonsten Leben spendende Wasser im Brunnennun sein Tod wird.Je unbequemer, je ungewohnter und erschreckender mir das erscheint, wasmich erwartet, wenn ich meinem Ruf folge, desto sicherer kann ich sein, dassdieser Ruf mir aus meinem unbewussten Wissen um seine Notwendigkeit entgegenkommt.Und der Zweifel? Der bleibt, das ist der Stoff, aus dem die individuelleHeldenreise gestrickt ist. Wer zweifelt, sucht Klarheit, sucht den einenfesten Punkt im Universum, um es aus den Angeln zu heben. Die Suche nachErkenntnis lässt uns unseren Aufgaben, die wir uns für unser Leben gestellthaben, entgegenleben. Es ist das Wissen um einen Autor, der mehr weiß alssein Leser und dem ich mich anvertrauen muss, wenn ich wissen will, wie dieGeschichte weitergeht. Dieser Autor ist mein Selbst. Es schreibt unaufhörlichund fantasievoll an der Geschichte meines individuellen Schicksals, um esletztendlich in die große eine Geschichte der Menschheit einfließen zu lassen.„Außerdem müssen wir das Abenteuer nicht einmal allein wagen, denndie Helden aller Zeiten sind uns vorausgegangen. Das Labyrinth ist bestensbekannt. Wir müssen nur dem Weg des Heldenpfades folgen, und wo wirgemeint hatten, Gräuel zu finden, werden wir einen Gott finden. Und wo wirgemeint hatten, einen anderen zu erschlagen, werden wir uns selbst erschlagen.Wo wir gemeint hatten, nach außen zu fahren, werden wir in das Zentrumunseres eigenen Daseins gelangen. Und wo wir gemeint hatten, allein zusein, werden wir mit der ganzen Welt sein.“ (Joseph Campbell in: Der Herosin tausend Gestalten)THEMA DES MONATS FEBRUAR:Joseph Campbells Heldenreise. Einführung undGespräch mit unserem Autor <strong>Walter</strong> <strong>Seyffer</strong>, Video-Ausschnitte aus Interviews mit Joseph Campbell..Donnerstag, 15. Februar, 20.00 Uhrim Amselhof,Alt Niederursel 22, Frankfurt-Niederursel(U-Bahn: U3 Station Niederursel)Tel. 069 / 57 36 01Der Eintritt ist frei!<strong>Walter</strong> <strong>Seyffer</strong> ist als Biographieberater tätig.Informationen und Kontakt: www.biographie-arbeit.comLinks:Joseph Campbell Foundation: www.jcf.orgRound-Table Heidelberg (Site in Deutsch); www.sukhavati.deBücher:Joseph Campbell: Der Heros in tausend Gestalten, Insel Verlag, 13,- EuroJoseph Campbell: Die Kraft der Mythen, Patmos Verlag, Neuausgabe Januar 2007, 14,95Joseph Campbell: Das bist Du, Ansata Verlag 17,95DVD:Joseph Campbell and the Power of Myth with Bill Moyers26 INFO3 02|07 ANTHROPOSOPHIE IM DIALOG

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