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<strong>Inhalt</strong> <strong>zur</strong> <strong>Stochastik</strong>Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Stochastik</strong>............................................................................................. 1Begriff und Geschichtliches......................................................................................... 1Zufallsexperimente................................................................................................... 1Laplace-Experimente............................................................................................. 1Grundbegriffe................................................................................................... 2Ergebnismenge S.......................................................................................... 2Ereignis (Ergebnis)........................................................................................ 2Beispiel- und Übungsaufgaben............................................................................ 3Von absoluten und relativen Häufigkeit <strong>zur</strong> Wahrscheinlichkeit.................................4Münzwurfversuch.............................................................................................. 4Durchführung............................................................................................... 4Auswertung.................................................................................................. 4Schlussfolgerungen....................................................................................... 4Begriff „Wahrscheinlichkeit“................................................................................ 5Zusammenfassung für einstufige Laplace-Experimente........................................... 5Beispiel-Aufgaben............................................................................................. 6(Haus)-Aufgaben............................................................................................... 6Mehrstufige Laplace-Zufallsexperimente................................................................... 7Dreifacher Münzwurf.......................................................................................... 7Gummibärchen ziehen....................................................................................... 7Rechenregeln................................................................................................... 9Pfadmultiplikationsregel................................................................................. 9Pfadadditionsregel......................................................................................... 9Urnenmo<strong>de</strong>lle................................................................................................. 10(Haus)-Aufgaben............................................................................................. 11Nicht-Laplace-Experimente................................................................................... 12Reißzweckenwurfversuch.................................................................................. 12Wahrscheinlichkeiten von Nicht-Laplace-Versuchen.......................................... 12Erwartungswert................................................................................................... 13Zufallsvariable.................................................................................................... 13Klassische Wahrscheinlichkeit................................................................................... 13Binomialverteilung............................................................................................... 13Normalverteilung................................................................................................. 13Streuungsmaße...................................................................................................... 13Häufigkeiten........................................................................................................... 13Absolute Häufigkeit.............................................................................................. 13Relative Häufigkeit.............................................................................................. 13


Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Stochastik</strong>Begriff und GeschichtlichesHeute bezeichnet man mit <strong>de</strong>m mo<strong>de</strong>rnen Begriff <strong>Stochastik</strong>- die Statistik, die Datenmaterial mit mathematischen Mitteln auswertet und- die Wahrscheinlichkeitsrechnung, die Prognosen für die Zukunft abgibt.Der Begriff <strong>Stochastik</strong> stammt aus <strong>de</strong>m Griechischen und heißt soviel wie "Kunst <strong>de</strong>s Mutmaßens".Von <strong>de</strong>n Ägyptern (ca. 3000v.Cr.), <strong>de</strong>n Griechen und <strong>de</strong>n Römern (550v.Cr.) sind statistischeErhebungen bekannt. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18 Jh. besaßen alle wichtigen Gemeinwesen statistische Ämter.Die <strong>Stochastik</strong> gewinnt in <strong>de</strong>r heutigen Zeit immer mehr an Be<strong>de</strong>utung.- Physik (Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons)- Wirtschaftswissenschaften (Qualitätssicherung, Käuferinteresse)- Versicherungswesen (Lebenserwartung, Erkrankungsrisiko)- Sicherheitstechnik (Ausfallwahrscheinlichkeit von technischen Systemen)- Umfrageergebnisse (Einschaltquote <strong>zur</strong> Fernsehsendung, Wahlprognosen)- Wettervorhersagen (Regenwahrscheinlichkeit)- Verkehrsleitsysteme (Wie viele Fahrzeuge passieren in einem Zeitintervall eine Ampel)- ...ZufallsexperimenteZufallsexperimente sind Versuche,- die beliebig oft wie<strong>de</strong>rholbar sind (unter <strong>de</strong>n exakt gleichen Bedingungen),- die min<strong>de</strong>stens zwei mögliche Ergebnisse haben und- <strong>de</strong>ren Ergebnisse vor <strong>de</strong>r Versuchsdurchführung nicht genau vorhergesagt wer<strong>de</strong>nkönnen.Die bekanntesten und beliebtesten aller bekannten Zufallsexperimente sind- Münzenwurf- Würfelwurf- Lottospielen- RouletteDiese Beispiele (Münzwurf, Würfeln, Lotto, Roulette) sind <strong>de</strong>shalb die bekanntesten,- weil sie je<strong>de</strong>r kennt,- weil sie leicht durchzuführen sind,- weil die Chancen, für alle möglichen Ereignisse gleich groß sind einzutreten und- weil sie daher mathematisch leicht zu beschreiben und zu bearbeiten sind sind.Beginnen wir <strong>de</strong>shalb mit diesen Beispielen:


<strong>Stochastik</strong>: ZufallsexperimenteLaplace-ExperimentePierre-Simon (Marquis <strong>de</strong>) Laplace (*23. März o<strong>de</strong>r 28. März 1749 in Beaumont-en-Auge in <strong>de</strong>rNormandie; † 5. März 1827 in Paris) war ein französischer Mathematiker und Astronom.Er beschäftigte sich unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeitstheorie und Differenzialgleichungen.Laplace-Experimente sind Zufallsversuche, bei <strong>de</strong>nen nur endlich viele Elementarereignisseauftreten und je<strong>de</strong>s mögliche Elementarereignis die gleiche Chance hat aufzutreten.(Münzwurf, Würfeln, Roulette, Lotto, ...)GrundbegriffeErgebnismenge S Zur mathematischen Beschreibung eines Zufallsversuchs wird die Menge allermöglichen Ergebnisse angegeben, die sog. Ergebnismenge.EreignisBeim Münzwurf ist die Ergebnismenge Zahl o<strong>de</strong>r Wappen → S = {Z; W}Beim Würfelwurf ist die Ergebnismenge → S = {1; 2; 3; 4; 5; 6}Beim Würfelwurf mit zwei Würfeln ist S → S ={(1,1);(1,2);(1,3);...;(6,5);(6,6)}Beim Lotto 6 aus 49 ist die Ergebnismenge→ S = {x|1 ≤ x ≤ 49 ; x∈N}Beim Roulette ist die Ergebnismenge→ S = {x|0 ≤ x ≤ 36 ; x∈N*}Die Ergebnismenge S ist die Grundgesamtheit aller möglichen Ergebnisse.Führt man ein Zufallsexperiment durch, so tritt ein Ergebnis ein, dass nicht vorherzusagen ist,von <strong>de</strong>m man aber weiß, dass es ein Element aus <strong>de</strong>r Ergebnismenge sein wird. Ein bestimmter Ausgang von mehreren möglichen Ausgängen eines Zufallsexperimentsheißt Ereignis e.Zur Beschreibung eines Zufallexperiments, muss man angeben, welche Ereignisse manfesthalten will, (welche als Erfolg gewertet wer<strong>de</strong>n).Beispiele:[1] Bei einem Würfelspiel mit einem Würfel wünscht sich <strong>de</strong>r Spieler die Augenzahl 6.E = {6}[2] Bei einem Roulettspiel hat ein Spieler auf die kleinsten zwölf Zahlen gesetzt.E = {1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12}[3] Ein Spieler wünscht sich bei einem Würfelspiel, mit zwei Würfeln die Augenzahl 6.E = {(1,5); (2,4); (3,3)}[4] Es wer<strong>de</strong>n 3 Münzen geworfen. Ein Gewinn liegt vor, wenn drei mal Zahl oben liegt.E = {ZZZ}[5] Es wer<strong>de</strong>n 3 Münzen geworfen. Ein Gewinn liegt vor, wenn drei Münzen die gleicheSeite zeigen. E = {(ZZZ);(WWW)} Enthält ein Ereignis nur ein Element, spricht man von Elementarereignis.Elementarereignisse sind die Beispiele [1] und [4].Kein Elementarereignis sind dagegen die Beispiele [2], [3] und [5]. Das Gegenereignis E beschreibt alle jene Elemente aus <strong>de</strong>r Ergebnismenge S, dienicht zum Ereignis gehören.www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 2 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: ZufallsexperimenteBeispiele:A: kein Schaf ist schwarz A : min<strong>de</strong>stens ein Schaf istschwarz... Die Summe <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis eintritt und <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeit,dass ein Gegenereignis eintritt ist immer 1 = 100%. PEPE=1Beispiel- und Übungsaufgaben1. Geben Sie zu je<strong>de</strong>m Beispiel ([1] ... [5]), aus <strong>de</strong>m letzten Abschnitt, die Ergebnismengeund die Gegenereignisse an!2. Es wird bei einem Brettspiel mit einem Würfel gewürfelt. Der Spieler, <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Reihe istkann das Spiel mit einer 5 o<strong>de</strong>r einer 6 erfolgreich been<strong>de</strong>n.Geben Sie die Ergebnismenge S und das Ereignis an! Die Ergebnismenge S sind alle möglichen Fälle: S = {1; 2; 3; 4; 5; 6}Zum Ereignis E zählen alle günstigen Fälle: E = {5; 6}3. Beim Roulette rollt die Kugel auf eine Zahl von 0 bis 36.Geben Sie die Ergebnismenge S und die Ereignisse E für folgen<strong>de</strong> Fälle an!a) Die Spiel-Bank streicht alle Einsätze ein, wenn die Kugel auf die Null fällt.b) Ein Spieler hat auf die Zahl 18 gesetzt.c) Ein Spieler hat auf alle gera<strong>de</strong>n Zahlen gesetzt.d) Ein Spieler hat auf das erste Dutzend gesetzt.e) Ein Spieler hat auf die letzten drei Zahlen gesetzt.4. Bei einem Brettspiel, was mit zwei Würfeln gespielt wird, kann <strong>de</strong>r Spieler, <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>rReihe ist, einen gegnerischen Stein entfernen, wenn die Augensumme <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Würfel4 o<strong>de</strong>r 9 beträgt. Die Ergebnismenge sind alle möglichen Fälle: S = {(1,1); (1,2); (1,3); ...;(5,5); (5,6); (6,6)}Zum Ereignis zählen jene Fälle, bei <strong>de</strong>nen dieAugenzahl 4 o<strong>de</strong>r 9 ist: E = {(1,3); (2,2); (3,6); (4,5)}5. Beim Lotto 6 aus 49 tippt man auf 6 von 49 Zahlen.Bei <strong>de</strong>r Ziehung wer<strong>de</strong>n 6 Zahlen gezogen. (Leicht vereinfacht.)Ein Gewinn wird bereits erreicht, wenn drei Zahlen richtig getippt wur<strong>de</strong>n.Geben Sie Beispiele für Ereignisse an, wenn die Zahlen 21; 22; 23; 24; 25; 26 getipptwur<strong>de</strong>n.Wie viele Ereignisse für 3 richtige Zahlen gibt es?www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 3 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: ZufallsexperimenteVon absoluten und relativen Häufigkeit <strong>zur</strong> WahrscheinlichkeitZiel <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeitsrechnung ist es, Prognosen aufzustellen, ob ein Ereignis eintrittbzw. die Frage zu beantworten wie groß die Gefahr o<strong>de</strong>r die Chance ist, dass ein Ereigniseintritt.Die Möglichkeit, dass ein Radfahrer auf einem Feldweg beim Zusammenstoß mit einem Porscheverunglückt, ist vermutlich viel geringer, als dass er im November von einem Regentropfengetroffen wird. Die absolute Häufigkeit H ist die Anzahl, wie oft ein bestimmtes Ereignis aufgetretenist. Die relative Häufigkeit h ist <strong>de</strong>r Quotient aus <strong>de</strong>r absoluten Häufigkeit einesEreignisses und <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Einzelexperimente.Münzwurfversuchh= H absolute Häufigkeit=n VersuchsanzahlDurchführungEs folgt ein kleines Experiment bei <strong>de</strong>m VORHER zu klären ist, welches Ergebnis man beigenügend Einzelversuchen erwartet wird.→ Zahl und Wappen wer<strong>de</strong>n annähernd gleich oft auftreten.→ Zahl und Wappen haben annähernd die gleiche absolute Häufigkeit.→ Die relative Häufigkeit wird für bei<strong>de</strong> Ereignisse etwa 0,5 betragen (h W ≈ h Z ≈ 0,5).Je<strong>de</strong>r Schüler führt <strong>de</strong>n Münzwurfversuch für sich 20 mal durch und notiert die jeweiligenErgebnisse (auch die Reihenfolge).(Das sind bei 20 Schülern immerhin 400 Einzelversuche.)Auswertung1. Geben Sie die absolute Häufigkeit für Wappen und Zahl Ihrer Versuchsreihe an!2. Berechnen Sie die relative Häufigkeit für bei<strong>de</strong> Ereignismöglichkeiten IhrerVersuchsreihe!3. Ermitteln <strong>de</strong>r absoluten und relativen Häufigkeiten für alle Versuche in <strong>de</strong>r Klasse!Wenn alles klar läuft, sollte die Anfangserwartung für die Gesamtheit alle in <strong>de</strong>r Klassedurchgeführten Versuche erfüllt wer<strong>de</strong>n.Bei manchen Schülerreihen sollten dagegen stärkere Abweichungen von <strong>de</strong>r Norm auftreten.Schlussfolgerungen Gesetz <strong>de</strong>r großen Zahlen:Das Gesetz <strong>de</strong>r großen Zahlen besagt, dass sich die relative Häufigkeit einesZufallsergebnisses immer weiter an die theoretische Wahrscheinlichkeit für diesesErgebnis (Erwartungswert) annähert, je häufiger das Zufallsexperiment durchgeführtwird.www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 4 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: Zufallsexperimente Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Münze beim Werfen Kopf zeigt, beträgt für je<strong>de</strong>nneuen Wurf ½. Je häufiger die Münze geworfen wird, <strong>de</strong>sto näher wird <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>rWürfe, bei <strong>de</strong>nen Kopf erscheint, beim theoretischen Wert ½ liegen. Trotz<strong>de</strong>m kann <strong>de</strong>rabsolute Abstand zwischen <strong>de</strong>m theoretischen und <strong>de</strong>m tatsächlich beobachtetenErgebnis immer weiter anwachsen. Das Gesetz <strong>de</strong>r großen Zahlen be<strong>de</strong>utet also nicht, dass ein Ereignis, welches bislangnicht so häufig eintrat wie erwartet, seinen "Rückstand" irgendwann ausgleichen undfolglich in Zukunft häufiger eintreten muss. Dies ist ein bei Roulette- und Lottospielernhäufig verbreiteter Irrtum, die "säumige" Zahlenart müsse nun aber aufholen, um wie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>r statistischen Normalverteilung zu entsprechen. Statistische Daten wer<strong>de</strong>n wertvoller, je mehr Einzelwerte sie enthalten, bzw. sindwertlos, wenn zu wenige Einzelmessungen vorhan<strong>de</strong>n sind.Begriff „Wahrscheinlichkeit“Wir haben das Wort „Wahrscheinlichkeit“ bereits verwen<strong>de</strong>t. Versuchen wir eine Definition:Man bezeichnet mit Wahrscheinlichkeit eine Vorhersage für die zu erwarten<strong>de</strong> relativeHäufigkeit <strong>de</strong>s bestimmten Ereignisses bei einem Häufigkeitsversuch.• Die Wahrscheinlichkeit eines sicheren Ereignisses ist 1 (o<strong>de</strong>r 100%).• Die Wahrscheinlichkeit eines unmöglichen Ereignisses ist 0.• Alle Wahrscheinlichkeiten von mehr bzw. min<strong>de</strong>r wahrscheinlichen Ereignissen liegendazwischen.• Die Wahrscheinlichkeit wird in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>m Buchstaben ‚p’ abgekürzto<strong>de</strong>r als P(E) geschrieben.Zusammenfassung für einstufige Laplace-ExperimenteDie oben genannten Beispiele (Münzwurf, Würfeln, Lotto, Roulette) sind <strong>de</strong>shalb imMatheunterricht sehr beliebt,- weil sie je<strong>de</strong>r kennt,- weil sie leicht durchzuführen sind,- weil die Ergebnismenge klar ist,- weil die relative Häufigkeit bekannt ist, mit <strong>de</strong>r ein Ereignis auftreten sollte.→ Die theoretischen Wahrscheinlichkeiten sind bereits vor <strong>de</strong>m Häufigkeitsversuch auslogischen Annahmen bekannt.Die logischen Annahmen sind:Bei einer i<strong>de</strong>alen Münze muss je<strong>de</strong> Seite gleichberechtigt sein. → p = 0,5Bei einem i<strong>de</strong>alen (ungezinkten) Würfel ist je<strong>de</strong> Seite gleichberechtigt. p = 1/6Bei einem Lottospiel und im Roulette sind alle Zahlen „gleichberechtigt“. p=1/49; p=1/37Wenn für alle Ergebnisse eines Zufallexperiments die gleiche Wahrscheinlichkeit angenommenwer<strong>de</strong>n kann (Gleichverteilung), dann heißt dieses Experiment LAPLACE-EXPERIMENT.Für die Wahrscheinlichkeit bei Laplace-Versuchen gilt:PE=p= ∣E∣ Anzahl <strong>de</strong>r für E günstigen Fälle=∣S∣ Anzahl <strong>de</strong>r möglichen Fällewww.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 5 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: ZufallsexperimenteBei Laplace-Experimenten kennt man die Wahrscheinlichkeit bereits vor <strong>de</strong>m Versuch.Wi<strong>de</strong>rspricht die Münzversuchsreihe, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Würfel o<strong>de</strong>r das Roulette in <strong>de</strong>r relativenHäufigkeit <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeit, han<strong>de</strong>lt es sich eben nicht um eine i<strong>de</strong>ale Münze, nicht umeinen i<strong>de</strong>alen Würfel, nicht um ein exakt justiertes Roulette.Bei Nicht-Laplace-Experimenten ist man oft auf statistische Daten angewiesen, um von <strong>de</strong>rHäufigkeitsverteilung auf die Wahrscheinlichkeit zu schließen.Beispiel-Aufgaben Entschei<strong>de</strong>n Sie bei <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Aufgaben, ob es sich um Laplace-Experimente han<strong>de</strong>lt!Lösen Sie nur Aufgaben, bei <strong>de</strong>nen es sich um Laplace-Experimente han<strong>de</strong>lt.6. Bei einem Würfelspiel mit zwei Würfeln hat <strong>de</strong>r jenige gewonnen, <strong>de</strong>r einen Pasch (zweigleiche Zahlen) wirft.a) Geben Sie die Ergebnismenge S und das günstige Ereignis E „Pasch“ an!b) Berechnen Sie die relative Häufigkeit und die Wahrscheinlichkeit mit <strong>de</strong>r ein Paschgeworfen wird! S = {(1,1); (1,2); 1,3); ...; (5,6); (6,6)}, das sind 36 MöglichkeitenE = {(1,1); (2,2); ...;(6,6)}, das sind 6 Möglichkeitenh E = E S = 636 = 1 6 =PE 7. Zu einer Schulklasse gehören 12 weibliche und 18 männliche Schüler. Wie viel männlicheund wie viel weibliche Schüler wer<strong>de</strong>n sich an <strong>de</strong>r Raucherinsel einfin<strong>de</strong>n, wenn bekanntist, dass ein Drittel <strong>de</strong>r Klasse Raucher sind?8. In einer Lostrommel liegen 1000 Lose mit <strong>de</strong>n Nummern 1 bis 1000. Je<strong>de</strong>s Los, <strong>de</strong>ssenNummer mit einer 0 en<strong>de</strong>t, gewinnt. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit mit einemeinzigen gezogenen Los zu gewinnen? S = {1; 2; 3; ... 1000}; das sind 1000 MöglichkeitenE = {x|x=10n; n∈N}, das sind 100 Möglichkeitenh E = E S =100 1000 = 1 =P E109. Um einen Teich in <strong>de</strong>m sich 24 Karpfen befin<strong>de</strong>n, sitzen 6 Angler. Wie viele Karpfen wirdje<strong>de</strong>r Angler fangen?(Haus)-AufgabenDatei t<strong>Stochastik</strong>.doc (Einstufige Laplace-Zufallsexperimente)www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 6 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: ZufallsexperimenteMehrstufige Laplace-Zufallsexperimente Wird ein Zufallsexperiment mehrmals hintereinan<strong>de</strong>r ausgeführt, so liegt einmehrstufiges Zufallsexperiment vor.Beginnen wir bei <strong>de</strong>r Erklärung wie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Beispiel eines einfachen Münzwurfs:Dreifacher MünzwurfMan wirf eine Münze dreimal hintereinan<strong>de</strong>r unduntersucht welche Ergebnismenge auftritt und wiegroß die Wahrscheinlichkeit ist, dass bei allen dreiWürfen, die gleiche Münzseite oben liegt.Dieses kleine Problem kann man mit einemErgebinisbaum untersuchen.Mittels Ereignisbaum lässt sich nun schnellangeben,welche und wie viele Elemente <strong>zur</strong> Ergebnismengegehören,welche und wie viele Elemente zu <strong>de</strong>n Ereignissengehören unddie Wahrscheinlichkeit berechnen, mit <strong>de</strong>r einEreignis auftritt.S={www; wwz; wzw; wzz; zww; zwz; zzw; zzz}E = {www; zzz}P(E) = 2/8 = ¼ = 0,25 = 25% Aus Sicht <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeitsrechnungunterschei<strong>de</strong>t sich dieser dreistufige Versuch nicht von einem einstufigen Versuch, bei <strong>de</strong>mgleichzeitig drei Münzen geworfen wer<strong>de</strong>n.Auch ist es bei 6 aus 49 für die Wahrscheinlichkeitsrechnung egal, ob man, <strong>de</strong>r Spannungwegen, die Kugeln nacheinan<strong>de</strong>r zieht o<strong>de</strong>r ob man die 6 Kugeln auf einmal aus <strong>de</strong>mZiehungsgerät purzeln lässt. Für die Untersuchung von Zufallsexperimenten ist es manchmal hilfreich, so zu <strong>de</strong>nkenals han<strong>de</strong>lt es sich bei einstufigen Zufallsexperimenten mit mehreren Elementen ummehrstufige Zufallsversuche.Sehen wir uns einfach ein Beispiel an:Gummibärchen ziehen10. Eine Tüte mit 7 Gummibärchen enthält zwei rote Bärchen. Meine Tochter darf <strong>de</strong>r Tüte„blind“ 3 Gummibärchen entnehmen.Hat sie dabei bei<strong>de</strong> roten Bärchen gezogen, darf sie alle Gummibärchen behalten.Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Tüte behalten darf?a) Schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit!b) Erstellen Sie ein Baumdiagramm!c) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit!www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 7 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: Zufallsexperimente a) Es liegt die Vermutung nahe, dass die Chance wesentlich kleiner als 50% ist.b) Es ist egal, ob drei Bärchen auf einmal o<strong>de</strong>r die drei Bärchen nacheinan<strong>de</strong>rgezogen wer<strong>de</strong>n.Wir setzen r für Rot und n für nicht rot:Es gibt 7 Kombinationen, davon sind 3 günstige Ereignisse.Betrachtet man das Baumdiagramm unkritisch haben wir 7Möglichkeiten, von <strong>de</strong>nen 3 günstige Ereignisse sind.Demnach hätten wir eine Wahrscheinlichkeit von 3/7, dass dieTochter die Gummibärchen behalten darf.Es lohnt, ein klein wenig länger nachzu<strong>de</strong>nken.Das Baumdiagramm sähe genau so aus, wenn sich zwei roteGummibärchen unter 100 Gummibärchen verstecken wür<strong>de</strong>n.Es ist aber sehr nahe liegend, dass dann die Chancen <strong>de</strong>r Tochter wesentlich geringer sind, dieGummibärchentüte zu gewinnen.Für ein gutes Baumdiagramm müssen wir alsoetwas länger zeichnen:Wie man sieht, wer<strong>de</strong>n Baumdiagramme schnell groß.Hier gelingt es bei <strong>de</strong>r dritten Gummibärchenentnahme nichtmehr die Verzweigungen vollständig darzustellen.Es wur<strong>de</strong> daher je<strong>de</strong> Verzweigungsmöglichkeit nur einmalgezeichnet und anschließend die Anzahl dieser Möglichkeitenerrechnet.Wir erhalten wie<strong>de</strong>r sieben unterschiedliche Zugmöglichkeitenvon <strong>de</strong>nen drei günstige Ereignisse sind.Doch jetzt kennen wir auch die Häufigkeit, mit <strong>de</strong>r dieeinzelnen Kombinationen auftreten.Lösung c)Insgesamt gibt es 210 Möglichkeiten drei Gummibärchen auseiner Tüte mit 7 Gummibärchen zu ziehen.Davon sind lediglich 30 günstig.P(E) = 30 / 210 = 1 / 7 =14,29%Diese Ergebnis kommt <strong>de</strong>r Anfangsvermutung wesentlichnäher.Es gibt eine Möglichkeit Baumdiagramme sozu vereinfachen, dass sie sich nicht so weitblähen.www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 8 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: Zufallsexperimente Bei einem vereinfachten Baumdiagramm betrachtet man, wie zu Anfang nur dieBärchenfarben. An die Pfa<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n aber auch noch die jeweiligen Wahrscheinlichkeitengeschrieben. Im Pfad wer<strong>de</strong>n dann die jeweiligenWahrscheinlichkeiten multipliziert, um dieWahrscheinlichkeit für ein Ergebnis zu erhalten.Pr r n= 2 7 ⋅1 6 ⋅1= 121Pr n r = 2 7 ⋅5 6 ⋅1 5 = 121Pn r r = 5 7 ⋅2 6 ⋅1 5 = 121Die drei Einzelwahrscheinlichkeiten <strong>de</strong>r günstigenEreignisse ergeben zusammen eineWahrscheinlichkeit P(E) = 3/21 = 1/7 = 14,29%.RechenregelnFassen wir die Erkenntnisse zu allgemein gültigen Rechenregeln zusammen.Pfadmultiplikationsregel Im Baumdiagramm ist ist die Wahrscheinlichkeit eines Pfa<strong>de</strong>s gleich <strong>de</strong>m Produkt<strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeit auf <strong>de</strong>n Teilstrecken <strong>de</strong>s Pfa<strong>de</strong>s.Pfadadditionsregel In einem Baumdiagramm ist die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses gleich <strong>de</strong>rSumme <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeiten <strong>de</strong>r in diesem Ereignis enthaltenen Ergebnisse.Berechnungen von Wahrscheinlichkeiten mit <strong>de</strong>n Rechenegeln im Beispiel11. Wahrscheinlichkeit für Münzwurfversuch:a) Bei<strong>de</strong> Würfe zeigen Wappenb) Bei<strong>de</strong> Würfe zeigen die gleiche SeiteVerknüpfungWahrscheinlichkeitPfadmultiplikationsregel Pww=Pw∧w P(w) · P(w)undmultiplizierenPfadadditionsregel Pww∨zz P(w)·P(w)+P(s)·P(s)o<strong>de</strong>raddierenwww.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 9 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: ZufallsexperimenteUrnenmo<strong>de</strong>lle Man bezeichnet Zufallsexperimente, die sich mit <strong>de</strong>m Ziehen von Kugeln aus einer Urnemo<strong>de</strong>llieren lassen als Urnenmo<strong>de</strong>lle.Mathematiker verwen<strong>de</strong>n naturgemäß keine Gummibärchen für ihre Gedankenfindungson<strong>de</strong>rn eben Kugeln, die aus einem Gefäß gezogen wer<strong>de</strong>n.12. Auf einem Volksfest wird Lotto gespielt, mit <strong>de</strong>n ganzen Zahlen von 1 bis 7. Je<strong>de</strong>r Spielertippt auf seinem Tippschein 3 Zahlen. Die Gewinne wer<strong>de</strong>n in drei Gewinnklassenvergeben:1. Klasse: alle drei Zahlen richtig.2. Klasse: zwei <strong>de</strong>r drei Zahlen sind richtig.3. Klasse: eine Zahl wur<strong>de</strong> richtig getippt.Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für je<strong>de</strong> Gewinnklasse? Wahrscheinlichkeit ist günstige Ereignisse durchEreignismenge ( P(E) = E / S )Wir bil<strong>de</strong>n das Mo<strong>de</strong>ll um: In <strong>de</strong>r Lostrommelbefin<strong>de</strong>n sich (nach<strong>de</strong>m wir getippt haben), 3gute (G) und 4 schlechte (S) Kugeln.Die Chance, dass im ersten Zug G gezogen wirdist 3/7. Dann ist die Chance, im zweiten Zugebenfalls G zu ziehen 2/6 und im dritten Zug 1/5.37 · 26 = 1 5 = 6 ≈0,0286 für Gewinnklasse 1.210Bei Gewinnklasse 2 gibt es drei unterschiedlicheStellen, an <strong>de</strong>nen eine schlechte neben zweiguten Kugeln steht. Die Pfadmultiplikation ergibtfür alle drei Möglichkeiten24210 = 3 7 ⋅2 6 ⋅4 5 = 3 7 ⋅4 6 ⋅2 5 = 4 7 ⋅3 6 ⋅2 5Die Chance auf Gewinnklasse 2 liegt also bei 3⋅ 24210 = 72210 ≈0,343Für Gewinnklasse 3 gibt es drei unterschiedliche Stellen, an <strong>de</strong>nen eine gute Kugelneben zwei schlechten Kugeln gezogen wird. Die Pfadmultiplikation ergibt für alledrei Stellen:36210 = 3 7 ⋅4 6 ⋅3 36=..... 3⋅5 210 =108 210 ≈0,514Beachte auch die Lösung mit kombinatorischen Mitteln auf <strong>de</strong>r nächsten Seite:www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 10 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: ZufallsexperimenteEs gibt insgesamt 7 · 6 · 5 = 210 Möglichkeiten, 3 aus 7 Kugelnauf unterschiedliche Weise anzuordnen.Es gibt 6 Möglichkeiten drei Kugeln auf unterschiedliche Weiseanzuordnen.Von 210 Ergebnissen gibt es also 6 Ereignisse fürGewinnklasse 1: PE1= 6210 ≈0,0286Es gibt 6 Möglichkeiten zwei Kugeln A und B an drei Stellenanzuordnen: (ABx; BAx;AxB; BxA; xAB; xBA) .6 Solche Anordnungen fin<strong>de</strong>n wir aber auch mit A,C und B,C.Weiterhin können an <strong>de</strong>r Fehlstelle x 4 unterschiedliche Kugelnstehen.Es gibt also von 210 möglichen Ergebnissen 6·3·4=72 Ereignissefür Gewinnklasse 2: PE= 72210 ≈0,343www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 11 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: Zufallsexperimente13. Im Achtelfinale eines Fußballpokals befin<strong>de</strong>n sich noch sechzehn Mannschaften, darunterFC Kicker und Soccer 05. Es wer<strong>de</strong>n acht Paarungen von je zwei Mannschaften ausgelost.Der Verlierer <strong>de</strong>s, so durch Zufall ausgelosten Spiels, wird ausschei<strong>de</strong>n.Der Ziehungsvorgang läuft so ab: Für je<strong>de</strong> Mannschaft wird eine Kugel in einen Lostopf(Urne) gegeben, dann wird die erste Mannschaft (Heimmannschaft) herausgezogen unddann <strong>de</strong>r Gegner zugelost, dann wird eine Kugel für die nächste Heimmannschaftherausgezogen und <strong>de</strong>ren Gegner zugelost usw.a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass so ausgelost wird, dass FC Kicker undSoccer 05 gegeneinan<strong>de</strong>r spielen?b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei<strong>de</strong> Mannschaften gegeneinan<strong>de</strong>r spielenund <strong>de</strong>r FC Kicker zu Hause? Wir können davon ausgehen, dass die Kugel für <strong>de</strong>n FC Kicker irgendwann aus <strong>de</strong>rUrne genommen wird → 100% Wahrscheinlichkeit.Dass die Kugel für <strong>de</strong>n FC Soccer im richtigen Moment hinzugezogen wird, ist 1/15= 6,67%(Ebenso kann man natürlich davon ausgehen, dass Soccer 05 mit Sicherheitgezogen wird und <strong>de</strong>r FC Kicker im richtigen Moment gezogen wer<strong>de</strong>n muss.)Dass <strong>de</strong>r FC Kicker zu Hause spielt, hat eine Wahrscheinlichkeit von 50% = ½ .Damit die Paarung FC Kicker - Soccer 05 (6,67% Wahrscheinlichkeit) beimFC Kicker stattfin<strong>de</strong>t hat eine Wahrscheinlichkeit von 3,33%.14. Eine Urne enthält eine schwarze und eine weiße Kugel. Es wir aus <strong>de</strong>r Urne eine Kugel„blind“ entnommen und danach <strong>zur</strong>ückgelegt. Dieser Vorgang wird dreimal wie<strong>de</strong>rholt.a) Zeichnen Sie <strong>de</strong>n Ergebnisbaum!b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dreimal nacheinan<strong>de</strong>r Weiß gezogen wur<strong>de</strong>?c) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dreimal nacheinan<strong>de</strong>r Schwarz gezogenwur<strong>de</strong>?d) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dreimal nacheinan<strong>de</strong>r die gleiche Farbegezogen wur<strong>de</strong>?e) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass nicht dreimal nacheinan<strong>de</strong>r die gleiche Farbegezogen wur<strong>de</strong>?15. Beim Lotto 6 aus 49 tippt man auf 6 von 49 Zahlen.Bei <strong>de</strong>r Ziehung wer<strong>de</strong>n 6 Zahlen gezogen.(Leicht vereinfacht.)Ein Gewinn wird bereits erreicht, wenn drei Zahlen richtig getippt wur<strong>de</strong>n.a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit auf einen „Sechser“?b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit auf einen „Dreier“?c) Lösen Sie die Aufgaben a) und b) durch ein Urnenmo<strong>de</strong>ll mit weißen und schwarzenKugeln!(Haus)-AufgabenDatei t<strong>Stochastik</strong>.doc (Mehrstufige Laplace-Zufallsexperimente)www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 12 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: ZufallsexperimenteNicht-Laplace-ExperimenteReißzweckenwurfversuchWie<strong>de</strong>rholt man <strong>de</strong>n Münzversuch mit einer Reißzwecke kann man vor <strong>de</strong>r Versuchsreihe kaumAngaben machen, auf welcher Seite die Reißzwecke bevorzugt zum liegen kommt.Die relative Häufigkeit und somit die Wahrscheinlichkeit kann nun entwe<strong>de</strong>r durch sehrkomplizierte physikalische Berechnungen ermittelt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r man bestimmt durch langeVersuchsreihen die relative Häufigkeit.Möglicherweise fragen sich einige, wer sich für die Seite interessiert, auf welcher eineReiszwecke zum liegen kommt. Nun, möglicherweise <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r sich auf <strong>de</strong>n Stuhl setzt,auf <strong>de</strong>m sie lan<strong>de</strong>te!Die Reißzwecke symbolisiert aber nur eine Reihe von interessanteren Fragen:Beispiele für Nicht-Laplace-Versuche:• Wie viel Fahrzeuge passieren eine Ampel in einem bestimmten Zeitintervall?• Wie steigt die Krebsanfälligkeit durch Rauchen?• Welches Reiseland bevorzugen die Urlauber nächstes Jahr? Wann ist <strong>de</strong>r Urlaub?Wie gelangen die Urlauber dorthin?• Wie groß ist das Risiko in ein Flugzeug zu steigen?• Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich auf <strong>de</strong>r Disco einen Lebenspartner fin<strong>de</strong>?Wo ist die Wahrscheinlichkeit am größten?• ...Wahrscheinlichkeiten von Nicht-Laplace-Versuchen Bei Nicht-Laplace-Versuchen versucht man die theoretische Wahrscheinlichkeit durchBeobachtung und statistische Verfahren zu ermitteln. Man schließt also von statistischenWerten (vergangene Häufigkeiten) auf zukünftige Häufigkeiten → Wahrscheinlichkeiten.16. Bei einer Verkehrszählung wur<strong>de</strong> festgestellt, dass 20% <strong>de</strong>r vorbeifahren<strong>de</strong>n FahrzeugeLkw waren, 59% Pkw, 11% Mopeds, und 10% sonstige Fahrzeuge.Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass unter drei Fahrzeugena) drei Lkw,b) drei Pkw o<strong>de</strong>r drei Mopeds,c) <strong>de</strong>r erste ein Lkw und die bei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n ein Pkwd) zwei Pkw und ein Lkw sind?e) Welcher Unterschied besteht zwischen Teilaufgabe c) und d) ? a) 0,2·0,2·0,2 = 0,2³ = 0,008 = 0,8%b) 0,59³ + 0,11³ = 0,2 = 20%c) 0,2·0,59·0,59 = 0,0696 = 7%d) 0,59²·0,2·3 = 0,209 = 21%e) Reihenfolge spielt bei c) eine Rolle bei d) nicht.www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 13 17.03.2006


<strong>Stochastik</strong>: ZufallsexperimenteHaus-AufgabenAufgabensammlung erweitern.www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 14 17.03.2006


SteuungsmaßeSicherung statistischer DatenStatistische Daten sind oft Daten, die durch Zufallsversuche gewonnen wur<strong>de</strong>n.Wenn die Quote <strong>de</strong>r Fernsehzuschauer bekannt gegeben wird, so weiß keiner, wer wirklichFernsehen sah und erst recht nicht, wer welche Sendung gesehen hat.Die Deutschen wer<strong>de</strong>n repräsentiert durch 6000 Haushalte, in <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong>rProgrammwechsel und je<strong>de</strong>r Zuschauer erfasst wird. (Auf freiwilliger, einverständlicherBasis.)Es stellt sich nun die Frage: Wie genau bil<strong>de</strong>n die Mitglie<strong>de</strong>r von 6000 Haushalten dieProgrammwahl von 80 Mio. Deutschen ab?Zumin<strong>de</strong>st theoretisch wäre es möglich, dass gera<strong>de</strong> die 6000 ausgewählten Haushalte dasFußballnationalspiel Deutschland – Frankreich sehen, während <strong>de</strong>r gesamte Rest <strong>de</strong>rfernsehen<strong>de</strong>n Nation einen populärwissenschaftlichen Beitrag überWahrscheinlichkeitsrechnung vorzieht.Wie genau sind die Prognosen über Fernsehquoten, Wahlausgänge, Maschinenausfälle, usw.?Zu Beginn haben wir aber wie<strong>de</strong>r einige Begriffe zu klären:ZufallsvariableEin Automat produziert Schrauben. Es wer<strong>de</strong>n zwei Stück aus <strong>de</strong>r Produktion zufälligentnommen und geprüft, ob sie schadhaft (s) o<strong>de</strong>r einwandfrei (g) sind.Es ist nun möglich, dass bei<strong>de</strong> Stifte schadhaft sind o<strong>de</strong>r nur einer o<strong>de</strong>r keiner. Unter <strong>de</strong>r Zufallsvariablen X eines Zufallsexperiments versteht man eine Funktion, die<strong>de</strong>m Ergebnis e i eine Zahl zuordnet. Schreibweise: X(ss) = 2X(gs) = X(sg) = 1X(gg) = 0be<strong>de</strong>utet 2 schadhafte Stifte,be<strong>de</strong>utet 1 schadhafter Stift,be<strong>de</strong>utet kein schadhafter Stift.


<strong>Stochastik</strong>: SteuungsmaßeErwartungswertBinomialverteilungNormalverteilungKlassische WahrscheinlichkeitRelative Häufigkeit1. Hans behauptet, dass bei einem klassischen Münzwurfexperiment es äußerst seltenvorkommt, dass 4 mal nacheinan<strong>de</strong>r die gleiche Münzseite oben liegt. Johanna behauptet,dass dies bei 100 aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Würfen min<strong>de</strong>stens einmal passieren wird.Wer hat bessere Aussichten eine entsprechen<strong>de</strong> Wette zu gewinnen, wenn Hanns gegenJohannas Behauptung hält und eine Testreihe die Wettentscheidung bringen soll?Begründung!Lösung:S = {(0,0,0,0); (0,0,0,1); ...;(1,1,1,1)} , das sind 16 MöglichkeitenE = {(0,0,0,0); (1,1,1,1)}, dies sind 2 Möglichkeitenh E = E S = 216 = 1 8 =PEInsgesamt gibt es aber bei 100 Münzwürfen 97 <strong>de</strong>rartige Versuche.www.bkonzepte.<strong>de</strong>I. Böhm Seite 16 17.03.2006

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