Verfügbarkeits anspruch erfüllen
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MIDRANGE AKTuELL<br />
Passgenau zur jeweiligen Anforderung<br />
<strong>Verfügbarkeits</strong><strong>anspruch</strong> <strong>erfüllen</strong><br />
Die Herausforderung an moderne Rechenzentren sind determiniert durch exorbitant wachsende<br />
Datenbestände. Dieses Volumenwachstum bedingt skalierbare Rechenleistung und<br />
ständig wachsende Performance- und <strong>Verfügbarkeits</strong>anforderungen. Gleichzeitig besteht die<br />
Aufgabe aber auch darin, die Kosten für Kühlung und Energie im Griff zu behalten.<br />
MIDRANGE: Warum sollten Unternehmen<br />
über eine Modernisierung beziehungsweise<br />
über den Neubau ihrer Rechenzentren<br />
nachdenken?<br />
Thorsten Weller: gartner hat 2010 die<br />
Herausforderungen für Rechenzentren<br />
folgendermaßen definiert: Zum einen<br />
wächst der Datenbestand und damit<br />
die Rechenleistung im Data Center, zum<br />
anderen nennen die Analysten System-<br />
Performance, Skalierbarkeit sowie steigende<br />
Kosten für Energie und Kühlung<br />
als weitere Trendthemen im Rechenzentrum.<br />
Neben diesen Herausforderungen<br />
haben jedoch Sicherheit und Verfügbarkeit<br />
absolute Priorität. Das stellen wir in<br />
den Beratungsgesprächen bei unseren<br />
Kunden immer wieder fest, schließlich<br />
ist die IT für die Sicherstellung aller<br />
wichtigen unternehmensprozesse mitverantwortlich.<br />
MIDRANGE: Was müssen Unternehmen<br />
bei den Planungen für ein neues<br />
Rechenzentrum beachten?<br />
Thorsten Weller: Bei der Planung von<br />
neuen Rechenzentren steht ein wirtschaftliches<br />
Sicherheitskonzept des<br />
Data Centers an erster Stelle. Agiert<br />
ein unternehmen beispielsweise global,<br />
dann sollte es sich überlegen, an<br />
welchem Firmenstandort das Rechenzentrum<br />
am sichersten platziert werden<br />
soll. Sicherlich eignet sich eher ein Ort,<br />
der nicht in potenziell anfälligen umgebungen<br />
für Naturkatastrophen oder<br />
anderen Bedrohungspotenzialen steht.<br />
Eine weitere Überlegung muss in Bezug<br />
auf die Klimatisierung getroffen werden:<br />
MIDRANGE MAgAZIN · 09/2011<br />
um die energie- und<br />
damit kosteneffiziente<br />
Form der direkten<br />
freien Kühlung einsetzen<br />
zu können, macht<br />
ein Rechenzentrum in<br />
kältere Klimaregionen<br />
eher Sinn.<br />
Thorsten Weller:<br />
Kunden, die beispielsweise<br />
ihr bestehendes<br />
Rechenzentrum<br />
renovieren oder eine<br />
mobile Lösung auf<br />
Baustellen etc. benötigen,<br />
sind mit unseren<br />
Data Center Containern<br />
bestens beraten. Diese müssen<br />
aufgrund ihrer Fläche von weniger 20<br />
Quadratmeter noch nicht einmal bei der<br />
Bauaufsicht beantragt werden. Bei vielen<br />
Projekten treten wir als generalunternehmer<br />
auf und erstellen gemeinsam<br />
mit den Kunden einen Kriterienkatalog,<br />
der alle wichtigen Standortfaktoren beinhaltet.<br />
Diese Kriterien können je nach<br />
Anspruch an das neue Rechenzentrum<br />
von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen.<br />
MIDRANGE: Sie sprachen die Verfügbarkeit<br />
an – wie kann diese denn bereits<br />
bei den Planungen eines Rechenzentrums<br />
gewährleistet werden?<br />
Thorsten Weller: Bei der Planung von<br />
Rechenzentren orientieren wir uns bei<br />
der Definition des <strong>Verfügbarkeits</strong><strong>anspruch</strong>es<br />
an den Tier-Klassifizierungen<br />
des uptime Institutes. In vier Klassen,<br />
Thorsten Weller<br />
Director Technical<br />
Support Data<br />
Center bei Rittal<br />
info@rittal.de<br />
Tier I bis Tier IV, sind die Anforderungen<br />
speziell an Strom und Kühlung festgehalten.<br />
Mit den Vorgaben von Tier IV für<br />
besonders geschäftskritische Kernprozesse<br />
ist eine maximale Verfügbarkeit<br />
von 99,995 Prozent erreicht. Das heißt<br />
aber nicht unbedingt, dass jeder Bereich<br />
des Rechenzentrums diese Verfügbarkeit<br />
aufweisen muss. Aktuelle Rechenzentrumskonzepte<br />
sehen eine getrennte<br />
unterbringung von Server-Schränken<br />
auf der einen Seite und Infrastruktur<br />
wie Niederspannungshauptverteilung,<br />
uSV-Systemen etc. vor. Die einzelnen<br />
„Räume“ (Data Center-Bereich/Technik-<br />
Area) werden dann passgenau zur jeweiligen<br />
Anforderung als Schutzzellen<br />
konzipiert und gebaut: die Server-Zelle<br />
wird zum Beispiel mit einem Hochverfügbarkeitsschutz<br />
errichtet, die restliche<br />
Technik erhält einen kostengünstigeren