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Die Begleitung von pbi-Freiwilligen in der internationalen ...

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Rückkehr nach dem Friedense<strong>in</strong>satzRückkehr erwartest und was nicht. Erkläre die eigenenVerän<strong>der</strong>ungen, erwähne, was dir am meisten gefehlthat. Du solltest es ermöglichen, dass de<strong>in</strong>e Rückkehrvorbereitet werden kann. Ermutige auch die an<strong>der</strong>en,ihre Erwartungen, dich betreffend, mitzuteilen.• Bereite dich selbst vor. Br<strong>in</strong>ge dich bezüglich de<strong>in</strong>esLandes auf den neuesten Stand, z. B. durch Gesprächemit Freund<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> das Lesen <strong>von</strong> Zeitungen.zu Hause• Akzeptiere, dass die Rückkehr e<strong>in</strong> Prozess ist, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>eZeit benötigt und nimm dir die Zeit. Setze dichnicht unter Druck.• Müdigkeit etc. während <strong>der</strong> ersten Woche ist ganznormal.• Es kann nützlich se<strong>in</strong>, das Wie<strong>der</strong>sehen schrittweisezu gestalten. Zuerst mit engsten FreundInnen, Verwandten,dem Essen, dem Klima und später mit dem„Rest“.• Suche dir Leute, mit denen du reden kannst und diedich verstehen – vielleicht, weil sie selbst e<strong>in</strong>e längereAuslandserfahrung hatten.• Du bist <strong>in</strong> <strong>der</strong> privilegierten Situation, dass du durchde<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terkulturellen Erfahrungen auch de<strong>in</strong>e eigeneKultur mit den Augen e<strong>in</strong>er „BeobachterIn“ betrachtenkannst. Erkenne, dass sich de<strong>in</strong> Erfahrungshorizonterweitert hat und du Möglichkeiten kennst, wieMenschen an<strong>der</strong>er Kulturen reagieren, werten o<strong>der</strong>deuten.c) <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> Familie und <strong>der</strong> FreundInnen 23• Es ist wichtig zuzuhören, ohne zu urteilen, und die zurückkehrendePerson reden zu lassen• Schützen Sie die/den RückkehrerIn vor zu vielen Personenbeim Wie<strong>der</strong>sehen, regen Sie sie jedoch zu Aktivitätenan, wenn sie sich zu sehr isoliert• Akzeptieren Sie, dass sich die Person verän<strong>der</strong>t hat(Auszug aus Beristaín 2000, unveröffentlichtes spanisches Dokument, vgl.auch Beristaín / Donà 2001:20ff)7.1.2. Rückkehr <strong>in</strong>s Herkunftsland<strong>Die</strong> Rückkehr aus dem Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en kulturellenLebenszusammenhang und e<strong>in</strong>em psychisch und physischanspruchsvollen Friedensdienst kann, wie oben beschrieben,e<strong>in</strong> schwieriger Teil des gesamten Prozesses des E<strong>in</strong>satzesse<strong>in</strong>. Damit verbunden s<strong>in</strong>d z. B. Müdigkeit, Überarbeitung,Orientierungslosigkeit, Gefühle kultureller undsozialer Entfremdung. Auch die sozialen Kontakte, dieim Team als sehr <strong>in</strong>tensiv und manchmal auch belasten<strong>der</strong>lebt wurden, haben nach <strong>der</strong> Rückkehr <strong>in</strong> Deutschlandwie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Qualität. Möglicherweise wurden persönlicheFreiräume vermisst, aber <strong>der</strong> enge Zusammenhaltim Team als positiv empfunden. Manche Personenmachen sich Sorgen um die Sicherheit <strong>der</strong> begleitetenMenschenrechtsverteidigerInnen. Aus langjähriger Erfahrungist bekannt, dass die Rückkehr <strong>in</strong> das Herkunftslande<strong>in</strong> schwieriger Abschnitt des gesamten <strong>Freiwilligen</strong>e<strong>in</strong>satzesse<strong>in</strong> kann und somit nicht vernachlässigt o<strong>der</strong> unterschätztwerden darf.Deshalb möchte <strong>pbi</strong> den zurückgekehrten Friedensfachkräftene<strong>in</strong>en schrittweisen Prozess <strong>der</strong> Rückkehr ermöglichen.Hierfür ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungsphase e<strong>in</strong>efeste persönliche Unterstützungsgruppe beson<strong>der</strong>s wertvoll.In diesem Prozess werden die <strong>Freiwilligen</strong> durch dieReferent<strong>in</strong> für <strong>Freiwilligen</strong>begleitung, durch ehemaligeFriedensfachkräfte und die Län<strong>der</strong>gruppe begleitet. <strong>Die</strong>Friedensfachkräfte kommen mit vielfältigen Erfahrungenund vielfältigem Wissen <strong>der</strong> Situation vor Ort <strong>in</strong> ihr Herkunftslandzurück. Sie standen <strong>in</strong> engem Kontakt mitengagierten Persönlichkeiten aus sozialen Bewegungenund waren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiven Austausch mit Angehörigenverschiedener Kulturen und den kulturellen Gegebenheitendes Landes. Mit diesem Wissen können sie an<strong>der</strong>eMenschen für Menschenrechtsthemen sensibilisieren undweiterbilden. Vielfältig s<strong>in</strong>d die positiven Erfahrungen,die aus e<strong>in</strong>em <strong>Freiwilligen</strong>e<strong>in</strong>satz als Friedensfachkraft resultierenkönnen: Soziale Kompetenz, sprachliche Fähigkeiten,Auslandserfahrungen, vertiefte Kenntnisse <strong>in</strong> <strong>der</strong>zivilen Konfliktbearbeitung, Umgang mit <strong>in</strong>ternationalenOrganisationen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Advocacyarbeit und vieles mehr.<strong>Die</strong> RückkehrerInnen stellen für die <strong>pbi</strong>-Inlandsarbeit e<strong>in</strong>unersetzbares Potential dar – sei es <strong>in</strong> den <strong>pbi</strong>-Arbeitsgruppen,Län<strong>der</strong>- und Regionalgruppen o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Advocacy-,Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit. <strong>pbi</strong> möchte dieseProjekterfahrungen unmittelbar <strong>in</strong> die genannten Arbeitsbereichee<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, um diese wichtigen Ressourcen anWissen und Erfahrung nachhaltig für die Organisation zunutzen. Nach jedem E<strong>in</strong>satz f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Nachbereitungsgespräch(Kapitel 7.2.1.) mit <strong>der</strong> Referent<strong>in</strong> für Freiwilli-23 <strong>pbi</strong>-Schweiz hat e<strong>in</strong>en sehr guten Ratgeber für PartnerInnen und Familien <strong>der</strong> <strong>pbi</strong>-<strong>Freiwilligen</strong> erarbeitet. Dar<strong>in</strong> bekommen Familien und PartnerInnen Ratschläge,wie sie die <strong>Freiwilligen</strong> während den verschiedenen Phasen e<strong>in</strong>es Friedense<strong>in</strong>satzes bestmöglich unterstützen können. (<strong>pbi</strong> Sschweiz 2007: Ratgeber für diePartnerInnen und Familien <strong>der</strong> <strong>pbi</strong>-<strong>Freiwilligen</strong>.)35

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