H H2 I K - Plusbau
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Der Birkenhof – ein Stück<br />
Augsburger Industriegeschichte<br />
Die frühen Jahre der Weimarer Republik waren gekennzeichnet<br />
durch ein aufgeheiztes, unruhiges politisches Klima und<br />
eine Volkswirtschaft, die 1923 in einer Hyperinfl ation zusammenbrach.<br />
Zudem hatte die rasante Industrialisierung Augsburgs zu<br />
Beginn des 20. Jahrhunderts ein massives Bevölkerungswachstum<br />
mit sich gebracht. Beide Faktoren zusammen führten<br />
in den 1920er Jahren zu einer extremen Wohnungsnot – vor<br />
allem unter Arbeiterfamilien.<br />
Stadt bekämpft die Wohnungsnot<br />
Als 1926 auch die gesetzlich fi xierte Miete aufgehoben wurde<br />
und die Wohnkosten in die Höhe schnellten, liefen Hunderte<br />
von Familien Gefahr, obdachlos zu werden. Augsburgs Stadtbaudirektor<br />
Otto Holzer entschloss sich, Abhilfe zu schaffen,<br />
aber nicht mit Barackensiedlungen, wie sie in anderen Städten<br />
üblich waren. Er konzipierte massiv gebaute „Hilfswohnanlagen“,<br />
die später als Lehrlingsheime oder Verwaltungsgebäude<br />
dienen sollten: den Birkenhof und seinen Zwillingsbruder im<br />
Norden der Stadt, den Eschenhof. Vorbild für die baugleichen<br />
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VORGESCHICHTE<br />
Wohnanlagen war der damalige Prototyp für sozialen Wohnungsbau,<br />
der Karl-Marx-Hof in Wien.<br />
Im Mai 1928 wurden diese und weitere Anlagen – insgesamt<br />
waren es 403 neu errichtete Wohnungen – ihren neuen Besitzern<br />
übergeben, was als sozialpolitisches Großprojekt für überregionales<br />
Aufsehen sorgte.<br />
DER NEUE BIRKENHOF | 5