Schule im ehemaligen Pfarrhof (Hausnummer 1, beim Straßenbau 1955abgerissen) befand und der „Schulturm“ an dieser Ecke der Wehranlage lag.Einige Erwähnungen von Schulmeistern in St. Michael in den Handschriften:1575: Der Schulmaister in St. Michael, Wolfgang Neumayr, ist streng verwarnt, sich des übermäßigenTrinkens und der leichtfertigen Gesellschaften zu enthalten, sonst werden ihn der Pfarrer und der Rathentlassen!1583: Christoph Schönfelder, Schulmeister zu Sankt Michael1595: Josef Zell, Schulmaister zu Wesendorf und Bernhard Zimmermann, Schulmaister zu SandMichael haben am Thomatag resigniert (Zu diesem Zeitpunkt gab es also Schulen sowohl in St. Michaelals auch in Wösendorf und in Weißenkirchen).In St. Michael werden im Jahr 1770 Hausnummern an 13 bewohnte Häuservergeben. Die Pfarrkirche und unbewohnte Wirtschaftsgebäude (Stadl, Presshäuserund Kellergebäude) erhalten keine Hausnummern. Haus Nr. 1 war der ehemaligePfarrhof (im Besitz der Pfarre bis zur Verlegung nach Wösendorf 1784), der beimBau derWachaustraße abgerissen wurde. Zwischen den Häusern 6 und 9 war derschmale Zugang zum Haus Nr. 7 und zum Halterhaus Nr. 8; diese beiden Häuserfielen dem Bahnbau zum Opfer; die beiden Hausnummern wurden dann wiedervergeben; die heutigen Häuser mit den Nummern 7 und 8 wurden also erst nach demBahnbau (1907) an anderer Stelle errichtetNr. 12 erhält der „Mieslinghof“ (Lesehof des Stiftes Göttweig, Klosterlesehof; heuteFam. Osberger – Spitz) und Nr. 13 die oberhalb gelegene Mieslingmühle (späterdas Gasthaus „Prater“ – Spitz). Diese beiden Häuser waren damals die einzigen ander Gemeindegrenze am Mieslingbach (östlich des Baches gelegen). Die Häuser mitden Nummern 14 und mehr wurden erst nach 1770 errichtet und bewohnt.Die nun folgenden Aufzählungen von Besitzern und Bewohnern sind natürlich lückenhaft; es ist nichtmöglich, alle Nennungen (in Steuerbüchern, -listen, in Grundbüchern, in Tauf-, Heirats- undSterbebüchern) anzuführen. Durch die oft schlechte Lesbarkeit der Handschriften und durch die großeZahl von Jahres- und Namensangaben sind mir sicher auch Fehler unterlaufen. Trotzdem ist einÜberblick über Bewohner und Berufe, über die Geschichte unserer Bürgerhäuser möglich.SM Nr. 1: Ehemaliger Pfarrhof von St. Michael, wahrscheinlich auch ehemaligesSchulgebäude1546: Beschwerde des Pfarrers von St. Michael, Georg Bouda, über die Nachlässigkeit desSchulmeisters Johann Englmann1573 wird als Schulmeister in St. Michael der junge Wolfgang Neumayr erwähnt1593 werden Bauarbeiten in St. Michael verrechnet: fürs Totengraberhäusl ein Viechstall, dieRingmauer und die Türm ausgebessert, das Schulhaus ob des Pfarrhofes aufgedeckt, …1615: Erwähnung des „Schulhauses in St. Michael ob des Pfarrhofes“1616 gibt die Gmain dem Bernhard Langweber Herberg im Schulhäusl, aber der Pfarrer hatden Schlüssel und weigert sich diesen herzugeben1784 wird die Pfarre nach Wösendorf verlegt, Pfarrer Valentin Segnitzer übersiedelt in denPfarrhof in Wösendorf; das Haus St. Michael Nr. 1 wird verkauft; 1785 Weber Lorenz, Cl.Florianerisch Hofmeister als Besitzer dieses Hauses; 1786 heiratet Gerstl Ignaz, 24j, dieWeber Rosalia, 42j, die Witwe des Hofmeisters; 1791 Winkler Magdalena stirbt; 1796 EderGertraud; Fam. Ferner, Inwohner; 1823 als (Brand)Ruine, ehemals Pfarrhof, erwähnt; 1853Korner Heinrich, Inwohner; 1861 Höbarth Leopold, gewester Viehhirt, Kostgänger in denHäusern von St. Michael; das Haus ist 1872 im Besitz von Huber Julian, verschiedeneInwohner (etwa Fam. Metheder, Fam. Knoll, Fam. Perr Michl, ...); 1910 Huber Maria in
1395 stiften Seyfried Freitl und se<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> Margarete aus Wösendorf den Karner und dieKapelle <strong>in</strong> diesem Be<strong>in</strong>haus.Die Toten werden <strong>in</strong> dem kle<strong>in</strong>en Kirchenfriedhof bestattet; <strong>in</strong> das Waldviertel führt e<strong>in</strong>Karrenweg, <strong>der</strong> im Volksmund „Totenweg“ genannt wird und noch teilweise erhalten ist.Der heutige Bau <strong>der</strong> Kirche stammt aus <strong>der</strong> Zeit um 1500 und wird um 1530 vollendet. 1532wird <strong>der</strong> Turm von spanischen Hilfstruppen <strong>in</strong> Brand gesteckt.1630 E<strong>in</strong>sturz e<strong>in</strong>es <strong>Teil</strong>es <strong>der</strong> Kirchengewölbes bei e<strong>in</strong>em Brand1784 wird die Pfarre St. Michael aufgelöst und nach Wösendorf verlegt.Um den Verfall <strong>der</strong> Kirche zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, gründet OSR Zehetner geme<strong>in</strong>sam mit HRSiml<strong>in</strong>ger, Dr. Zykan von Bundesdenkmalamt, Bezirkshauptmann Dr. Sauer und an<strong>der</strong>en imJahr 1950 die „Vere<strong>in</strong>igung zur Erhaltung <strong>der</strong> Kirche St. Michael“.Nach dem Bau <strong>der</strong> neuen <strong>Wachau</strong>straße (1954 – 1958) werden die Restaurierungsarbeitenwie<strong>der</strong> fortgesetzt (Dr. Eppel vom BDA, Bauleiter OBR Pescher vom Gebietsbauamt undviele an<strong>der</strong>e)Am 26. Mai 1968 wird die renovierte Kirche durch Bischof Dr. Zak eröffnet.E<strong>in</strong> Turm <strong>der</strong> Wehranlage um die Kirche <strong>in</strong> St. Michael ist erhalten. E<strong>in</strong> zweiter Turm,(vielleicht <strong>der</strong> „Schulturm“?) stand vielleicht dort, wo sich heute <strong>der</strong> nordöstlicheE<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> den Friedhof bef<strong>in</strong>det. Noch wahrsche<strong>in</strong>licher aber ist, dass sich die
Schule im ehemaligen Pfarrhof (Hausnummer 1, beim Straßenbau 1955abgerissen) befand und <strong>der</strong> „Schulturm“ an dieser Ecke <strong>der</strong> Wehranlage lag.E<strong>in</strong>ige Erwähnungen von Schulmeistern <strong>in</strong> St. Michael <strong>in</strong> den Handschriften:1575: Der Schulmaister <strong>in</strong> St. Michael, Wolfgang Neumayr, ist streng verwarnt, sich des übermäßigenTr<strong>in</strong>kens und <strong>der</strong> leichtfertigen Gesellschaften zu enthalten, sonst werden ihn <strong>der</strong> Pfarrer und <strong>der</strong> Rathentlassen!1583: Christoph Schönfel<strong>der</strong>, Schulmeister zu Sankt Michael1595: Josef Zell, Schulmaister zu Wesendorf und Bernhard Zimmermann, Schulmaister zu SandMichael haben am Thomatag resigniert (Zu diesem Zeitpunkt gab es also Schulen sowohl <strong>in</strong> St. Michaelals auch <strong>in</strong> Wösendorf und <strong>in</strong> Weißenkirchen).In St. Michael werden im Jahr 1770 Hausnummern an 13 bewohnte Häuservergeben. Die Pfarrkirche und unbewohnte Wirtschaftsgebäude (Stadl, Presshäuserund Kellergebäude) erhalten ke<strong>in</strong>e Hausnummern. Haus Nr. 1 war <strong>der</strong> ehemaligePfarrhof (im Besitz <strong>der</strong> Pfarre bis zur Verlegung nach Wösendorf 1784), <strong>der</strong> beimBau <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong>straße abgerissen wurde. Zwischen den Häusern 6 und 9 war <strong>der</strong>schmale Zugang zum Haus Nr. 7 und zum Halterhaus Nr. 8; diese beiden Häuserfielen dem Bahnbau zum Opfer; die beiden Hausnummern wurden dann wie<strong>der</strong>vergeben; die heutigen Häuser mit den Nummern 7 und 8 wurden also erst nach demBahnbau (1907) an an<strong>der</strong>er Stelle errichtetNr. 12 erhält <strong>der</strong> „Miesl<strong>in</strong>ghof“ (Lesehof des Stiftes Göttweig, Klosterlesehof; heuteFam. Osberger – Spitz) und Nr. 13 die oberhalb gelegene Miesl<strong>in</strong>gmühle (späterdas Gasthaus „Prater“ – Spitz). Diese beiden Häuser waren damals die e<strong>in</strong>zigen an<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degrenze am Miesl<strong>in</strong>gbach (östlich des Baches gelegen). Die Häuser mitden Nummern 14 und mehr wurden erst nach 1770 errichtet und bewohnt.Die nun folgenden Aufzählungen von Besitzern und Bewohnern s<strong>in</strong>d natürlich lückenhaft; es ist nichtmöglich, alle Nennungen (<strong>in</strong> Steuerbüchern, -listen, <strong>in</strong> Grundbüchern, <strong>in</strong> Tauf-, Heirats- undSterbebüchern) anzuführen. Durch die oft schlechte Lesbarkeit <strong>der</strong> Handschriften und durch die großeZahl von Jahres- und Namensangaben s<strong>in</strong>d mir sicher auch Fehler unterlaufen. Trotzdem ist e<strong>in</strong>Überblick über Bewohner und Berufe, über die Geschichte unserer Bürgerhäuser möglich.SM Nr. 1: Ehemaliger Pfarrhof von St. Michael, wahrsche<strong>in</strong>lich auch ehemaligesSchulgebäude1546: Beschwerde des Pfarrers von St. Michael, Georg Bouda, über die Nachlässigkeit desSchulmeisters Johann Englmann1573 wird als Schulmeister <strong>in</strong> St. Michael <strong>der</strong> junge Wolfgang Neumayr erwähnt1593 werden Bauarbeiten <strong>in</strong> St. Michael verrechnet: fürs Totengraberhäusl e<strong>in</strong> Viechstall, dieR<strong>in</strong>gmauer und die Türm ausgebessert, das Schulhaus ob des Pfarrhofes aufgedeckt, …1615: Erwähnung des „Schulhauses <strong>in</strong> St. Michael ob des Pfarrhofes“1616 gibt die Gma<strong>in</strong> dem Bernhard Langweber Herberg im Schulhäusl, aber <strong>der</strong> Pfarrer hatden Schlüssel und weigert sich diesen herzugeben1784 wird die Pfarre nach Wösendorf verlegt, Pfarrer Valent<strong>in</strong> Segnitzer übersiedelt <strong>in</strong> denPfarrhof <strong>in</strong> Wösendorf; das Haus St. Michael Nr. 1 wird verkauft; 1785 Weber Lorenz, Cl.Florianerisch Hofmeister als Besitzer dieses Hauses; 1786 heiratet Gerstl Ignaz, 24j, dieWeber Rosalia, 42j, die Witwe des Hofmeisters; 1791 W<strong>in</strong>kler Magdalena stirbt; 1796 E<strong>der</strong>Gertraud; Fam. Ferner, Inwohner; 1823 als (Brand)Ru<strong>in</strong>e, ehemals Pfarrhof, erwähnt; 1853Korner He<strong>in</strong>rich, Inwohner; 1861 Höbarth Leopold, gewester Viehhirt, Kostgänger <strong>in</strong> denHäusern von St. Michael; das Haus ist 1872 im Besitz von Huber Julian, verschiedeneInwohner (etwa Fam. Methe<strong>der</strong>, Fam. Knoll, Fam. Perr Michl, ...); 1910 Huber Maria <strong>in</strong>
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Magazin: Haeuserchronik Teil 1 - WeiÃenkirchen in der Wachau