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Steiermark Report Februar 2011 - BH Liezen

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steiermarkreportInhalt 02-11Wir über uns 3Gastkommentar 4Wintersport einmal anders 12Ski-Freestyler punkteten erstmalsin der Halfpipe 13„Seitenblicke“ und eineheiße Bilanz im Videoportal 20Innovation in der Volkskultur 21Wachablöse im UVS <strong>Steiermark</strong>4Weltmeisterlicher Jugendaustausch 13„regionale“-Film geht jetzt auf Tournee 21Das Land im Gespräch 5Neubau eines besonderenKindergartensWärmende Bilanz 6Brüssel-Woche für zwei LandesräteTrotz Sparbudget: Kein Qualitäts verlustbei Wirtschaftsförderung 7Murbrücke fällt 7„nachhaltig – klimaschonend– zukunftsfähig“ 8Saubere Leistung des steirischenÖko-Clusters 9In großen Schritten zur WM 2013 1066Sicher auf Tour 14Jugend: „freiwillig“ ganz vornUrlaubsträume einst und jetzt15Neue Strategien zurGesundheitsförderung 1516Dieser Filmstar ist eineechte Naturschönheit 17Der steirische Europäer aufHeimatbesuch 18Jugend is(s)t in Bewegung 19Der Landtag grüßt China 19Perfekt eingestimmt auf einegroße Karriere 20Geschichten zur Geschichte 22Ein Werk, so breit wie der Weg ausder Zelle zum Staatspreis 23La Traviata, Psychogrammeiner Sterbenden 24Design oder nicht Sein, das ist in der<strong>Steiermark</strong> keine Frage25Medienempfang <strong>2011</strong> 26Steirer Blitze: 600.000 Besucher beimNachtslalom in Schladming 30Steirer Blitze: Neujahrsempfang derKonsuln in der Grazer Burg 31Termine 32„Unterrichtsfach“ Ski-WM 112 www.medienzentrum.steiermark.at


Wolfgang WehapChefredakteur der APA <strong>Steiermark</strong>GastkommentarNeues Klima vs. Transparenz?Bild: privatWachablöse im UVS <strong>Steiermark</strong>Inge FarcherMit der Präsentation des Tätigkeitsberichtes des abgelaufenenJahres verabschiedete sich der langjährige Senatsvorsitzendedes Unabhängigen Verwaltungssenatsfür die <strong>Steiermark</strong> (UVS), Peter Schurl, mit Ende Jänner indie Pension.Je kürzer die Regierungssitzung,desto längerdie Pressekonferenzendanach. Nicht, weil es soviel Neues zu berichten gab,sondern weil man der jeweilsanderen Partei so einigesüber die Medien auszurichtenhatte.Das war gestern. Heutehaben wir die „Reformpartnerschaft“.Auch wenn esmitunter etwas aufgesetztwirkt und gegenseitige SympathiebekundungenbeimPublikum noch ungläubigesKopfschütteln auslösen, soscheint sich doch die Einsichtdurchgesetzt zu haben,dass man mit gegenseitigem– verbalen - Schädeleinschlagenlängerfristig keinenBlumentopf gewinnen kann.Der Kampfrhetorik folgtenabgestimmte Wohlklängeoder rücksichtsvollesSchweigen. Und das neunteMitglied der Regierung, dasstatt des Züngleins an derWaage eher die Rolle desfünften Rades am Wagenspielt, war bisher zu sehr mitsich selbst und der Materiebeschäftigt, als dass er eineBresche in den Schweigeproporzschlagen hätte können.Der Vergangenheit trauertkaum jemand nach. Auchwenn aus journalistischerSicht schon der eine oderandere „gute Sager“ dabeiwar.Aber mit dem Entdeckender neuen interfraktionellenCourtoisie ist nicht nur dieWadlbeißerei verschwunden,sondern auch der Informationsflussziemlich versiegt.Es herrscht offenbar die Ansicht,das neue Klima sei ambesten durch ein Schweigegelübdezu garantieren.Dass man so den Medienetwas die Schneid abkaufenkann, ist wohl auch ein vonmanchen begrüßter Nebenaspekt.Schon klar, gerade inZeiten geplanter budgetärer„Grauslichkeiten“ sindvorschnelle und bruchstückhafteInfos Gift – Gift auchfür das zarte Pflänzchen,das da unter dem Schirmvertrauensbildender Maßnahmenwächst. Doch dassinzwischen mehr Pressefoyersabgesagt wurden alsstattgefunden haben, dassder politische Diskurs fastnur noch hinter verschlossenenTüren stattfindet undNachfragen fast unmöglichwird, erschwert zumindestdie journalistische Arbeit.Weitergedacht, entspricht esauch nicht dem Grundkonsenseiner offenen, partizipativenGesellschaft.Ohne Zweifel: Der Klimawandeltut gut. Aber esmüsste doch auch gelingen,eigene Meinung zu formulieren,ohne den Partnergleich vor den Kopf zustoßen, Medien am Prozessder Entscheidungsfindungteilhaben zu lassen,ohne sich gleich vor einerKampagne zu fürchten. Dafehlt es offenbar an Übung.Spätestens dann, wenn dasBudget unter Dach und Fachist, sollten aber auch darinFortschritte erkennbar sein.Rund 3220 Fälle wurdenim vergangenenJahr an den steirischenUVS herangetragen.Zwei Drittel entfallen aufStrafverfahren, insbesondereauf Verkehrsstrafen. Eingroßer Brocken sind auch dieFührerscheinverfahren (275),gefolgt von den zahlenmäßiggeringeren Maßnahmenbeschwerden(37), die aber vielheikler sind, da es hier umWegweisungen von Partnernoder um Schließungen vonBetrieben geht. Auch dieZahl der Vergabe-Nachprüfungsverfahren(26) oderSchubhaft-Beschwerden (24)ist überschaubar, aber vomzeitlichen Aufwand her weitaufwändiger einzustufen.Besonders stolz ist Schurl,dass unter seinem Vorsitzdie Erledigungsdauer aufdurchschnittlich 90 Tage proFall gesenkt werden konnte.Schurl: „Dass uns das trotzunseres sehr sparsamenPersonaleinsatzes – wirhaben nur die Hälfte derJuristen des UVS Niederösterreich– geglückt ist, freutmich wirklich, ebensodass nur bei 15Prozent der UVSUrteile Berufungeingelegt wird.Das zeigt, dassdie Akzeptanzdes UVS seit1995, als ichden VorsitzPeter Schurlwar 15 Jahrelang Senatsvorsitzenderdes UVS.übernommen habe, sehr gestiegenist.“ Schurl plädiertein seiner Abschieds-Pressekonferenzdafür, die UVS alsregionale Verwaltungsgerichtshöfezu etablieren. „Eswäre auch sinnvoll, wenn alleBundesländer dem BeispielVorarlbergs folgen würden,wo der UVS als Berufungsinstanzfür alle Landesangelegenheitenetabliert wurde.“Peter Schurl trat 1974 in denLandesdienst ein . Er arbeiteteunter anderem eineinhalbJahre im Strafreferat der <strong>BH</strong>Feldbach und leitete über 15Jahre die Fachabteilung fürWasserrecht.www.uvs.atBild: LandespressedienstZurück zum Inhalt4 www.medienzentrum.steiermark.at


Das Land imGesprächAlexandra ReischlBilder: LandespressedienstIn ganz Europa zählt das Thema Integrationzu den sozialpolitischen Brennpunkten.Mit einem neu geschaffenen Referat willdie <strong>Steiermark</strong> dieser Herausforderungprofessionell begegnen. Wir sprachen mitReferatsleiterin Theresia Metzenrath überChancengerechtigkeit, divergierende Werteund ihren persönlichen Heimatbegriff.Alexandra Reischl im Gespräch mit Theresia MetzenrathLandespressedienst (LPD): Frau Metzenrath,was qualifiziert Sie als Leiterindes neuen Referats „Integration –Diversität“?Theresia Metzenrath: Als Juristin habeich mich schon früh mit diesemThemenbereich beschäftigt. MeinenMaster habe ich zum Thema Frauenrechteund Rechtsvergleichunggemacht, ich habe ein Jahr in Marokkoverbracht, Auslandsstudien in Italienund Frankreich sowie diverse Praktikaim Sozialbereich absolviert. Seit 2007war ich für die Soziallandesräte KurtFlecker und Siegfried Schrittwieser tätigund habe mich dort unter anderemmit Integrationspolitik beschäftigt.LPD: Wird sich das Integrationsreferatausschließlich mit der Zuwanderungsproblematikbeschäftigen?>>„Heimat hat für mich wenig mitdem Geburtsort zu tun“Theresia Metzenrath: Nein, die zuständigeLandesrätin Bettina Vollath hat denAnsatz wesentlich breiter gewählt, darumauch die „Diversität“ im Referatsnamen,respektive die Zusammenführungmit dem Diversitätsmanagementder FA6A, das sich seit einiger Zeit mitdiesem Thema intensiv auseinandersetzt.Wir sind nicht für die Grundversorgungder Asylwerberinnen undAsylwerber zuständig und auch keineFörderstelle für Integrationsprojekte.Unser Ziel muss es sein, für alle Menschenin unserem Land mit all ihrenUnterschiedlichkeiten Rahmenbedingungenfür Chancengerechtigkeit zuschaffen. Wir konzentrieren uns nichtrein auf Defizite und begreifen Vielfaltals gesellschaftlichen Mehrwert, ohnesie sozialromantisch zu verklären.„Diversity Management“ kommt jaaus der Wirtschaft, dort hat man früherkannt, dass Unterschiede in unsererglobalisierten Welt von Vorteil seinkönnen.LPD: Und wie soll diese Botschaft derVielfalt als Chance in die Köpfe undHerzen der Steirerinnen und Steirerkommen?Theresia Metzenrath: Derzeit arbeitenwir an einer Charta zum Thema„Zusammenleben in Vielfalt“, die imFrühjahr von der Landesregierungund im Landtag beschlossen werdensoll. Diese soll ein klares politischesTheresia Metzenrath>>Bekenntnis zur Verantwortung dergesamten Landespolitik beinhaltenund zugleich die Basis für konkreteMaßnahmen der einzelnen Ressortsdarstellen. Die Charta soll als Grundsteinlegungverstanden werden, umins Handeln zu kommen, damit dieMenschen in der <strong>Steiermark</strong> miteinandersicherer und entspannter lebenkönnen. Ein Teil der Herausforderungwird sein, Vorurteile erkennbarzu machen und aufzuzeigen, denAustausch zu fördern und so verkrusteteStrukturen und Zuschreibungenaufzubrechen. Menschen bilden ihreMeinung durch Erfahrungen – wirwollen positive Aspekte des „Andersseins“sichtbar machen und neueErfahrungen ermöglichen. Um das zuerreichen, ist geplant, Partnerschaftenmit Gemeinden, Institutionen undWirtschaftsbetrieben einzugehen.LPD: Oft divergieren ja die Werte in denverschiedenen Kulturen – sollen wiruns aus Ihrer Sicht an die Werte derneuen Mitbürgerinnen und Mitbürgerannähern oder müssen diese unsereübernehmen?Theresia Metzenrath: Eines ist für michganz klar: Werte sind durchaus auchpersönlich. Die Regeln, die in der<strong>Steiermark</strong> einzuhalten sind, ergebensich jedoch aus der für alle gültigenRechtsordnung. Dazu gehören etwadie Geschlechtergleichheit und eingewaltfreier Umgang miteinander.Und an diese Regeln müssen sich alle,die hier leben wollen, halten. Die <strong>Steiermark</strong>ist ein großes Haus mit einerHausordnung: Wer diese nicht befolgt,wird Probleme bekommen. Es gilt füralle Menschen Rahmenbedingungenfür Chancengerechtigkeit zu schaffenund Zugangsbarrieren abzubauen,ohne die Selbstverantwortung jedeseinzelnen außer Acht zu lassen. DasMotto lautet: Wir machen euch dieTüren auf, aber durchgehen müsst ihrschon selber.LPD: Was bedeutet eigentlich für SieHeimat?Theresia Metzenrath: Für mich hatdieser Begriff wenig mit dem Geburtsortzu tun, sondern er beschreibt denRaum, in dem ich mich wohlfühleund wo ich mitgestalten und teilhabenkann – wo ich „daheim“ bin.www.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt5


Erst wenn der Neubau steht, hat der alteKindergarten seine Schuldigkeit getan.Bild: Fachabteilung 11BSeit Mitte <strong>Februar</strong> ist es fix: Derheilpädagogische Kindergartenbeim Förderzentrum des Landes<strong>Steiermark</strong> wird neu gebaut.Mit den Vorarbeiten wird sofortbegonnen, damit rund 70 hörbehinderteKinder so rasch alsmöglich einen neuen Platz zumWohlfühlen bekommen.Neubau eines besonderen KindergartensSabine JammerneggDer vierzig Jahre alte Kindergartenist aufgrund seinerBauweise einfach nicht mehrzeitgemäß und ein Umbau hätte sichvon den Kosten her einfach nichtausgezahlt“, betonte der Leiter desFörderzentrums, Johann Schafzahl.Das neue Gebäude wird auch wiederfür rund 70 Kinder, also für vierGruppen, Platz bieten und er wirdauf dem Areal des Förderzentrumsam Rosenberggürtel in Graz errichtet.„Erst wenn das neue Haus steht,wird der Altbau niedergerissen, damitstehen den Kindern dann auch mehrSpielflächen im Freien zur Verfügung“,so der Leiter.Für den Neubau wurden Mitte<strong>Februar</strong> 2,2 Millionen vom Landtagbeschlossen. „Bauherr ist dieLandesimmobiliengesellschaft. Dernächste Schritt ist die Ausschreibungdes Architektenwettbewerbes“, erklärtSchafzahl. Der heilpädagogische Kindergartenist nur ein Teil des Angebotsdes Förderzentrums des Landes <strong>Steiermark</strong>.Neben einer Beratungsstellefür hörbehinderte Menschen jederAltersgruppe gibt es auch die Hörfrühförderstelle,eine Kinderkrippe,das Landesinstitut für Hörgeschädigtenbildungund ein Wohnheim.www.foerderzentrum.steiermark.atWärmende BilanzWie schon inden letztenJahren wurdeder Heizkostenzuschussdes Landes <strong>Steiermark</strong> anMenschen mit geringemEinkommen ausbezahlt.„Mir ist es wichtig, dass dieSchwächsten der Gesellschaftauch die nötigeHilfe bekommen“, erklärtSoziallandesrat SiegfriedSchrittwieser, in dessenRessort die soziale Leistungfällt. 1,2 Millionen Euro anFörderungen wurden fürdie aktuelle Heizperiodeausbezahlt; im VergleichSabine JammerneggJohannesSeit 2004 gibt es den Heizkostenzuschuss desLandes <strong>Steiermark</strong> und auch in diesem Winternahmen rund 13.000 Steirerinnen und Steirerdiese Unterstützung in Anspruch.zum Vorjahr gab es rund2.000 Ansuchen weniger.Bild: Thorben-Wengert/pixelio.deAuch diesmal wurden Ölfeuerungsanlagenmit 120Euro und alle anderen Heizungsanlagenmit 90 Eurogefördert. Die Abwicklungerfolgte über die Gemeindenund vor der Vergabewurde eine treffsichere undgenaue Bedarfsprüfungdurchgeführt.Brüssel-Wochefür zwei LandesräteZwei Landesrätereisen in die EU-Hauptstadt, umSchwerpunkt-Themen ihrerRessorts zu erörtern.Für Gerhard Kurzmann istes eine Premiere in seinerFunktion: Gemeinsam mitRegionalpolitikern ausetlichen Regionen entlangder „Baltisch AdriatischenAchse“ trifft er mit EU-Landesrat Kurzmann trifft EU-Verkehrskommissar Siim Kallas.Bild: Flickr /michaelthurmSteinbachVerkehrskommissar SiimKallas zusammen. Es gehtdarum, Semmering- undKoralmbahn ins EU-Hochleistungsnetzzu bringen.Elisabeth Grossmann hatgroße Europa-Erfahrung.Sie bespricht Bildungs- undJugendthemen mit Europa-Parlamentarier – darunterauch der Steirer JörgLeichtfried.Landesrätin Grossmann geht esum Jugend und Bildung.Bild: Petra SpiolaZurück zum Inhalt6 www.medienzentrum.steiermark.at


Trotz Sparbudget: Kein Qualitäts verlustbei WirtschaftsförderungRüdeger FrizbergBild: FranklAuch für die Steirische Wirtschaftsförderung(SFG) giltdas von der SteiermärkischenLandesregierung vorgegebeneSparziel von 25 Prozent. „Es darf abertrotzdem zu keinem Qualitätsverlustin der steirischen Wirtschaftsförderungkommen. Darum werden wirdie Förderungen nicht linear kürzen,sondern stark fokussieren. Alte Programmewerden auslaufen, dafür wirdes Sonderförderungen für spezielleProgramme geben“, sagt WirtschaftslandesratChristian Buchmann. SFG-Geschäftsführer Burghard Kaltenbeckspricht auch die Personalfrage an: „Wirmüssen auch personelle Konsequenzenziehen. Aber unsere Mitarbeitersind hoch motiviert und gut ausgebildet.Darum ist es uns ein besonderesAnliegen, für sie neue Aufgabengebietein der Wirtschaft zu finden.“Die Chancen für diese Vorhabenstehen gut. In den kommenden zweiJahren soll die steirische Wirtschaftum je zwei Prozent wachsen. Manerwartet sich 4.800 zusätzliche Jobs.Mit den drei Leitthemen „Mobility“,„Eco Tech“ und „Health Tech“ sowieden damit verbundenen elf Stärkefeldernwill die steirische Wirtschaftsförderungdie Betriebe auf ihremWachstumskurs unterstützen. FürKlein- und Mittelbetriebe soll es spezielleQualifizierungsprogramme miteinem Internationalisierungsschwerpunktgeben. Die bereits bestehendeSFG-Geschäftsführer Kaltenbeck und Landesrat Buchmann: „Trotz des Sparbudgets wird es <strong>2011</strong> eineeffiziente steirische Wirtschaftsförderung geben.“„Gründerland-<strong>Steiermark</strong>-Initiative“wird regionalisiert und damit effizientergemacht. Einen weiteren Beitragsollen die 20 steirischen Projekte imösterreichweiten Kompetenzzentren-Programm COMET (39 Prozentaller in Österreich in diesem Projektabgewickelten Projekte) in denen steirischeFirmen mit rund 400 Partnernzusammenarbeiten, bilden.„Der steirische Markt ist für diesteirische Wirtschaft zu klein, darummüssen wir mehr als 50 Prozentunserer Produkte exportieren. Nachdem Exportschwerpunkt Russland imJahr 2010 wird heuer die Türkei mitIstanbul den Schwerpunkt bilden“,sagt Landesrat Buchmann. WeitereSchwerpunkte der steirischen Wirtschaftsstrategie:Das Ende Jännereröffnete Impulszentrum für KreativitätBETA Young Creative Lab, die BemühungenGraz als UNESCO „City ofDesign“ zu etablieren, die Breitband-Initiative „Last mile“ und die erfolgreichlaufende Initiative „ErlebnisweltWirtschaft“ mit ihren 29 Unternehmen,die den Konsumenten interessanteEinblicke in ihre Produktionsprozessegewähren. Darüber hinausgibt es eine Qualifizierungsoffensivefür Mitarbeiter und das Haftungsprogramm„<strong>2011</strong>+“, das Firmen helfensoll eventuelle Finanzierungsengpässezu überwinden.Murbrücke fälltAlexandra ReischlEnde <strong>Februar</strong> war die Galgenfristfür die Murbrücke inBruck an der Mur endgültigvorbei. „Wie vorgesehen ist das Kernstückder 40 Jahre alten HochbahnBruck nun abgerissen worden“, so derzuständige Verkehrslandesrat GerhardKurzmann. Der Abriss dauerte allerdingslänger als geplant: Drei Stundenlang werkten drei Bagger an derAbtragung. „In der Niedrigwasserzeitwerden wir so rasch wie möglich mitden Bauarbeiten für die Fundamenteder neuen Brücke beginnen, diese sollbis 2013 fertiggestellt werden“, erklärtDaniel Baumgartner von der FA18A.Bild: Land <strong>Steiermark</strong>/FA18Awww.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt7


Bild: pixelio/Thorben Wengert„nachhaltig – klimaschonend – zukunftsfähig“SchifoarnDie Bedeutung von Biomasseals Energieformder Zukunft wächst.Am Freitag auf‘d Nachtmontier i die Schiauf mei Auto und dannbegiab i miIn‘s Stubai-Tal odernoch Zell am SeeWeil durt auf die Bergo‘m hom‘s immeran leiwandn Schnee...Wer hat nicht schon vollInbrunst den Songtextvon WolfgangAmbros geträllert und sich aufPistenzauber und Sonnenscheingefreut. 2010 endete dafürverheißungsvoll, der frühe Wintereinbruchim Oktober liefertedie weiße Grundlage und kalteDezembertemperaturen ließendie Schneekanonen glühen. Allesschien gesichert, wenn nicht dasWetter uns einen Strich durchdie Rechnung gemacht hätte.Frühlingshafte Temperaturen imJänner und extreme Niederschläge,aber leider als Regen, ließendie Pisten dahin schmelzen.Schigebieten in höheren Lagenwar dabei noch eine Atempausegegönnt, aber den tieferlie-Andrea Gössinger-Wiesergenden Regionen scheint es anden Kragen zu gehen.Wie lange können wir noch Schifahren oder besser gesagt, welchenAufwand müssen wir dafürbetreiben? Viele Studien belegen,dass vor allem Schigebiete inniederen Lagen in den nächstenJahren verstärkt oder nahezuausschließlich mit Unterstützungvon künstlicher Beschneiungbetrieben werden können. Dasbedeutet aber einen gigantischenVerbrauch an Wasser und Energie.Sollten diese Maßnahmennicht ausreichen, wird der Druck,in noch unerschlossene HochgebirgsregionenSchianlagen zurealisieren, steigen.Auswege aus diesem Dilemmasind teilweise möglich. Manwird um künstliche Beschneiungnicht umhinkommen, aber wiees einige Schigebiete vorzeigensind auch auf diesem Sektorklimaschonende Möglichkeitengegeben. Hochspeicherseen,alternative Stromversorgung,positives Beispiel dafür ist dieWindkraftanlage Salzstiegl, undein effizientes Beschneiungsmanagement,wie es bereits Schladmingvorzeigt, können negativeUmweltauswirkungen reduzieren.International geht der Weg hinzu umweltzertifizierten Schigebieten,dies gilt es auch in der<strong>Steiermark</strong> zu forcieren, damitSchifoan des Leiwandste bleibt ...Besucheransturm beiBiomassekonferenzCornelia SchlagbauerVon 26. bis 29.Jänner traf sichdie Biomasse-Fachwelt bei der MitteleuropäischenBiomassekonferenzin Graz. Über1.000 Teilnehmer aus 33Staaten holten sich inrund 100 Fachreferateneinen aktuellen Überblicküber die politischen,wirtschaftlichenund technologischenEntwicklungen auf demGebiet der energetischenBiomassenutzung.Vieldiskutiert war diezentrale Rolle der Biomassebei der künftigenEnergieversorgung inBezug auf die von derEU festgelegten Mindestzielefür den Ausbauerneuerbarer Energien.Horst Jauschnegg,Vorsitzender des ÖsterreichischenBiomasseverbandes,freut sich,dass das heimischeBioenergie-Know-howin Graz auf derart großesInteresse gestoßen istund hofft, dass die Konferenzeinen nachhaltigenEntwicklungsschubbei Biowärme, Ökostromund Biotreibstoffenbringt.Im Zuge der Konferenzrichteten die Veranstaltereinen Aufruf an dieRegierungen sämtlicherteilnehmender Konferenzländer,den Kampfgegen den Klimawandelund die Sicherstellungder langfristigenEnergieversorgung inihren Ländern mithilfeerneuerbarer Energienvoranzutreiben.Zurück zum Inhalt8 www.medienzentrum.steiermark.at


Cornelia SchlagbauerSaubere Leistung dessteirischen Öko-Clusters2010 zum „Weltbesten Green Tech Cluster“ gekürt, strebt die „Eco WorldStyria“, das steirische Netzwerk für Energie- und Umwelttechnik und mit163 Mitgliedern zweitgrößter Cluster des Landes, schon nach Höherem:Bis zum Jahr 2015 will man die <strong>Steiermark</strong> weltweit als Standort Nummereins im Bereich erneuerbare Energien und Umwelttechnik etablieren.Bild: Eco World StyriaWu Guo Hua, Direktor der WirtschaftsentwicklungsgesellschaftTEDA (Tianjin, China), überreichtEco-Geschäftsführer Bernhard Puttingerden Partnerschaftsvertrag.Nirgendwo auf der Welt solles künftig mehr globaleUmwelttechnologie-Führerim Umkreis von einer Autostundegeben als in der <strong>Steiermark</strong>.“ Wassich die Eco World Styria, der Energie-und Umwelttechnik-Cluster desLandes <strong>Steiermark</strong>, für die nächstenfünf Jahre vorgenommen hat, istkühn, keineswegs aber unerreichbar.Das lässt die Erfolgsbilanz desvergangenen Jahres mutmaßen: 2010kürte die in Atlanta, USA ansässigeCleantech-Gruppe das steirischeNetzwerk aus 163 Unternehmen undForschungseinrichtungen – von derAndritz AG bis zu VTU Engineering– zum „Weltbesten Green TechCluster“. „Unter 30 vergleichbarenClustern auf der ganzen Welt weistdie <strong>Steiermark</strong> die höchste Dichte anCleantech-Unternehmen [dt. saubereTechnologien] auf “, so Shawn Lesser,Ersteller des Rankings.Heuer richtet sich alle Aufmerksamkeitder „Eco World Styria“ darauf, dieWettbewerbsfähigkeit ihrer Mitgliedsunternehmenzu stärken und weiterauszubauen. Um das zu gewährleisten,will der Cluster den Austausch vonForschung und Unternehmen durchinformelle Veranstaltungen stärken,neue Innovationsprojekte initiierenund ein Branchen-Informationspaketmit allen Trends, GeschäftschancenEinen weiteren Coup landete die „EcoWorld Styria“ 2010 mit der Unterzeichnungdes Partnerschaftsvertragsertragsmit der chinesischen WirtschaftsentwicklungsgesellschaftTEDA. Dankder Kooperation erhalten die Mitgliederdes steirischen Clusters einen exklusivenZugang zu den rund 1.000 inPlanung befindlichen Umwelttechnikprojektenin der boomenden IndustrieregionTianjin, wo 120 der weltweitführenden Forbes-500-Unternehmen– die 500 größten Unternehmen derUSA – ihre Waren produzieren. Einegroße Chance für die steirischenFirmen, die es dem Cluster mit einerpositiven Bewertung danken. „2009haben wir die Note 1,4 bekommen,heuer haben wir 1,28 erreicht. Aufhohem Niveau konnten wir alsonoch ein Schäuferl drauflegen“, freutsich Eco-Geschäftsführer BernhardPuttinger. Freude über das Erfolgsjahr2010 herrscht auch bei Wilhelm Himmel,Leiter der FA19D Abfall- undStoffflusswirtschaft des Landes <strong>Steiermark</strong>,das 26 Prozent der Unternehmensanteilehält: „Die Performanceder Eco war toll. Wir sollten deshalballe Energien zusammennehmen undweiter in den Cluster stecken. Im Bereichder Umwelttechnik gibt es nochviele Chancen, die wir nutzen sollen –auch in Bezug auf ,Green Jobs‘.“und Marktinformationen für einsteiger anbieten. Zusätzlich soll esQuereinbis zwei Politik-Round-Tables mitden politischen Ansprechpartnern aufLandes- und Stadtebene geben. Hinterallen Projekten steht der Leitgedanke„E-C-O 20-20-20“. Puttinger: „Bis2015 wollen wir die Unternehmensanzahlsteirischer Technologieführerauf 20 verdoppeln, 20.000 Beschäftigtein den Umwelttechnikunternehmenwissen und 20 Präsenzen in internationalenMedien und auf Medienveranstaltungenzu erreichen.“Info„Eco World Styria“ ist ein Clustervon 163 Unternehmen und Forschungseinrichtungenim BereichEnergie- und Umwelttechnik in der<strong>Steiermark</strong>. Der thematische Fokusdes 2005 gegründeten Clusters istauf die vier Bereiche Biomasse-Technologien, Solarenergie,Wasser-Technologien und Abfall/Stoffstrommanagement gerichtet.Eco World Styria ist im Eigentumder SFG Steirische WirtschaftsförderungsGmbH, des Landes<strong>Steiermark</strong> Fachabteilung 19D Abfall-und Stoffflusswirtschaft undder Stadt Graz. Seit 2010 sind auchBinder + Co, die equadrat group,FIBAG und KWB beteiligt.www.eco.atwww.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt9


Der Zielhang mit dem „Planet Planai“Bild: gepa-picturesIn großen Schritten zur WM 2013Inge FarcherAls eine Art erfolgreichen Testlauf für die Alpine Ski-WM 2013 haben viele Kommentatoren denSchladminger Nachtslalom <strong>2011</strong> bezeichnet. Die Infrastruktur-Vorbereitungen laufen auf Hochtouren,38 Prozent der Projekte sind bereits fertiggestellt.Seit am 28. Mai 2008 in KapstadtSchladming den WM-Zuschlagerhielt, sind viele Stunden in dieVorbereitungsarbeiten geflossen. DerAusrichter der Weltmeisterschaft, derÖsterreichische Skiverband, unter derLeitung von Präsident Peter Schröcksnadel,hat mit der SteiermärkischenLandesverwaltung verlässliche undengagierte Partner gefunden. Insgesamtsind, neben der Gesamtprojektmanagement-Gesellschaft„GPMInfrastruktur Schladming 2013“, einer100-prozentigen Landestochter, 16Dienststellen des Landes <strong>Steiermark</strong>in den Infrastruktur-Aufbau für dieWM eingebunden und haben schonein großes Stück Arbeit geleistet.Der derzeitige Stand: Von den 24Projekten (die Verkehrs-Infrastrukturist darin noch nicht inkludiert)sind mittlerweile bereits 38 Prozentfertiggestellt, 29 Prozent in Bau, 23Prozent in der Ausführungsplanung,vier Prozent im Wettbewerbs- undacht Prozent im Planungsstadium,berichten GPM-Vorsitzender HeinzFuhrmann und GPM-GeschäftsführerFritz Stehlik. Drei der spannendstenProjekte sind das Zielstadion – bestehendaus der bereits fertiggestelltenTalstation, dem „Planet Planai“ unddem Servicedeck mit mobilen Zusehertribünen– sowie das Medienzentrumund der Bereich für die Athletendie „Athletic Area“.Viel diskutiert wurde bereits über dasZielstadion, vor allem über das 2012in Bogenform zu errichtende „Symbol“,auch „Straße der Sieger“ genannt.Das Servicedeck, das zur Entflechtungder Verkehrswege und als Organisationsflächedient, ist eine fixe, vielseitignutzbare Unterkonstruktion desmobilen Zielstadions. Das Stadionselbst wird nur für die Großveranstaltungenzeitlich befristet errichtet undanschließend wieder abgebaut. BisEnde April läuft die Ausschreibung,spätestens Ende 2012 soll der rund5,2 Millionen Euro teure Bau abgeschlossensein. Für die Nachnutzunggibt es schon zahlreiche Ideen: Nebendem Skiweltcup kann das multifunktionaleVeranstaltungszentrum für dieMountain-Bike-WM, für Beachvolley-Ball-Veranstaltungen, Konzerte oderMusikfestivals genutzt werden.Für den Bau der „Athletic Area“ sindEuro 2,6 Millionen vorgesehen. Diesesmultifunktionelle Projekt soll auch alsTreffpunkt für die 2500 freiwilligenHelfer und 250 Sicherheitskräfte dienen.Dieser Bereich soll nach der WMvielseitig genutzt werden, insbesondereals zusätzliche sportliche Einrichtungfür Schulen, als Zentrum allerSchladminger Sportvereine, als neueHeimstätte des FC-Schladming und10Zurück zum Inhaltwww.medienzentrum.steiermark.atw.enntrum.steiermark.a.at


„Unterrichtsfach“ Ski-WMCornelia SchlagbauerDie Kinder und Jugendlichen von heute sind Schlüsselfigurenfür die zukünftige Weiterentwicklung der Region,wissen die Initiatoren der Ski-WM in Schladming2013. Mittels diverser Schulprojekte will man ihreIdeen und Interessen deshalb in Vorbereitungen undUmsetzung integrieren.Der geplante Bereichfür die AthletenBild: GPMDie „Straße der Sieger“Bild: GPMBild: Region Schladming-Dachstein/Christine HöflehnerDie Jugend macht sich in Richtung Ski-WM 2013 auf.für internationale Sommerski- bzw.Fußballtrainingslager. Der Bauabschlussist für das dritte beziehungsweisevierte Quartal 2012 geplant.Für rund 15 Millionen Euro wird einMedienzentrum errichtet, das in Folgeals Veranstaltungszentrum der StadtSchladming und des oberen Ennstalesgenutzt werden kann. Die Ausschreibungist bald abgeschlossen, am 16.Dezember <strong>2011</strong> soll es bereits eröffnetwerden.Die größte österreichischeSportveranstaltungder nächsten Jahre, dieAlpine Ski-WM 2013 inSchladming, wird einenmaßgeblichen Einfluss aufdie Entwicklung der KleinregionSchladming haben.Umso wichtiger ist es, dieInteressen der regionalenBevölkerung in anstehendeProjekte und Maßnahmenzu integrieren. Nachdem Motto „Jeder ist einwichtiger Teil des Ganzen“will man in Schladmingnicht nur die üblichenInteressensgruppen wieWirtschaft oder Tourismuseinbeziehen, sondern alleBürgerinnen und Bürgerbeteiligt wissen. „Vor allemdie jungen Leute liegenuns dabei am Herzen,schließlich sind sie ja dieSchlüsselfiguren für dieWeiterentwicklung in derRegion“, so die regionaleNachhaltigkeitskoordinatorinNina Rantschl.Um die Schüler verschiedenerSchulstufen und-typen mit an Bord zuholen, ist 2010 das Projekt„BundesländerübergreifendesSchulnetzwerk“ insLeben gerufen worden.Bei einem ersten Treffenim Mai stellten Lehrer undSchüler von 13 SchulenÜberlegungen an, welcheThemen im Sinne derNachhaltigkeit verstärkt inden Unterricht integriertwerden können; die Ideenreichten vom ökologischenFußabdruck über Toleranzgegenüber anderen Menschenund Kulturen biszum Projektmanagementund wurden in die fünfübergeordneten KategorienKunst & Kultur,Wirtschaft, Umwelt, PersönlichkeitsbildungundSport zusammengefasst.Das zweite Treffen imNovember brachte dannschon konkrete Ergebnisse:Die Schüler der SchihandelsschuleSchladmingwollen unter Einbeziehungheimischer Künstler eineAnsichtskarte designen,die SporthauptschuleSchladming plant einSozialprojekt, das „Schülerzum Sport“ bringen soll.www.landespressedienst.steiermark.atw.dienst.steiermark.atBild: gepa-picturesZurück zum Inhalt11


Wintersport einmal andersDer Nachtslalom <strong>2011</strong> in Schladming ist Geschichte. Macht nichts, auch anderorts hat die <strong>Steiermark</strong> winterlichesVergnügen, Partylaune und Rennfieber zu bieten. Und statt „nur“ bergab zu fahren, wird parallel gewedelt, perRoss über den Alpensee gejagt oder mit Vollgas die Piste hinaufgebraust. „Mit diesen Sportevents stellt die <strong>Steiermark</strong>ihre Kompetenz im Sportbereich unter Beweis“, so Georg Bliem, Geschäftsführer <strong>Steiermark</strong> Tourismus.1) „Vollgas!“ heißt es am 11. <strong>Februar</strong>ab 18.30 Uhr auf der Reiteralm inSchladming. Dann fällt nämlich derStartschuss zum dritten Snow SpeedHill Race, bei dem Motocrossbikerund Skidoo-Fahrer eine steile Pistebergauf in Angriff nehmen. Im Vorjahrwaren rund 130 Teilnehmer amStart, heuer werden noch mehr erwartet.Nach den Vor- und Finalläufender jeweiligen Klassen misst sichdie Elite beim Superfinale „Motocrossgegen Skidoo“. Anschließend gehtes zur nicht weniger rasanten After-Race-Party.2) Bei der ersten ÖsterreichischenIce-Polo-Trophy von 4. bis 6. Märzauf der Turracher Höhe an der Landesgrenzezwischen der <strong>Steiermark</strong>und Kärnten werden Polospieler aufPferden reitend einem Ball nachjagen12 Zurück zum InhaltBild: Hans Simonlehnerund versuchen, ihn ins gegnerischeTor zu bringen. Als Spielfeld dientder Turracher See! Am Freitag stehtdas Einstimmen der Spieler undPferde am Programm, am Samstagfinden die ersten Spiele und diePlayers-Night für die Besucher statt.Die Finalspiele werden am Sonntagausgetragen.3) Ramsau am Dachstein lädt am 12.März zur Synchro-Ski-Weltmeisterschaftauf den Rittisberg. SynchroSki ist ein kniffliger Paarbewerb, beidem es darum geht, möglichst flottund synchron einen ausgeflaggtenKurs inklusive Sprung zu bewältigen.Erschwert wird dieses Vorhaben dadurch,dass die Zeit tickt und ein anderesPaar schneller und mit größererÜbereinstimmung ins Ziel kommenwill. Los geht es um 11 Uhr, das NightCornelia SchlagbauerRace mit den Finalfahrten der vierbesten Teams findet ab 19 Uhr statt.Für Spannung sorgen drei heimischeTeams, für gute Laune die Synchro-Ski-Party nach der Siegerehrung.4) Zum Namenstag des steirischenLandespatrons Josef steigt am 19.März das mittlerweile 18. Sepp’n-Festauf der Reiteralm in Schladming.Beim Skirennen am Vormittag sindalle Nostalgie-Schifahrer eingeladen,ihr schifahrerisches Können in alterSkiausrüstung unter Beweis zu stellen.Am Nachmittag duellieren sich dieEisstockschützen beim Länderkampf„Steirer Sepp’n gegen SalzburgerSepp’n“. Um 21 Uhr geigen dann dieStoakogler beim großen Live-Konzertauf, tags darauf laden die Skihüttender Reiteralm zum Sepp’n-Frühschoppen.www.medienzentrum.steiermark.atw.meenzentm.steierermark .atBild: www.turracherhoehe.at/ Martin Huber Bild: Reiteralm/Brigitte Trinker


Sicher aufBild: LawinenwarndienstTourCornelia SchlagbauerGelände, Neuschneemenge, Wind,Schneedeckenaufbau und Temperatur:An der Entstehung einer Lawinesind viele Faktoren beteiligt, wasdie Beurteilung von Lawinengefahrenzu einer Wissenschaft für sichmacht. Gut, dass es Einrichtungengibt, die darauf spezialisiert sind,diese Gefahren zu erkennen.In der Wintersaison 2009/2010verzeichnete die <strong>Steiermark</strong> 23Lawinenunfälle; sechs Menschenwurden dabei getötet, sechs weitereverletzt. „Der heurige Winter ist bislangohne große Gefahren verlaufen“,resümiert Alexander Podesser von derZentralanstalt für Meteorologie undGeodynamik (ZAMG) <strong>Steiermark</strong>.Das mag an den bisherigen WetterundSchneeverhältnissen liegen, nichtzuletzt aber auch an der gründlichenPräventionsarbeit und dem Zusammenspielverschiedener Organisationen.Die Mitarbeiter der ZAMGbeurteilen mittels Schneeprofilen undRutschblocktests – durch Belastungeines Hangs wird die Stabilität derSchneedecke geprüft – die Lawinensituationvor Ort, erstellen Wetterprognosekartenund führen Servicearbeitenan Messgeräten und Wetterstationendurch. Gemeinsam mit dem Lawinenwarndienstführen sie Aus- undFortbildungskurse für die steirischenLawinenkommissionen durch. „Wirhaben 37 Lawinenkommissionen in 46Bild: pixelio/Rainer SturmReparatur der Wetterstation am TamischbachturmGemeinden. Diese haben die Aufgabe,die Behörden zu beraten und ihnen beiGefahr Schutzmaßnahmen zu empfehlen“,berichtet Helmut Kreuzwirth,Leiter des Lawinenwarndienstes desLandes <strong>Steiermark</strong>.Zuerst auf die Website, dann auf den BergWenn sich ein Tourengeher in alpinesGelände begibt, sollte er drei Ausrüstungsgegenständeunbedingt imGepäck haben: Lawinenschaufel, Lawinensonde,Lawinen-Verschütteten-Suchgerät. Für Helmut Kreuzwirth istes aber unabdingbar, noch ein viertesZubehör – zumindest geistig – mitsich zu führen: „Zur ‚Grundausrüstung‘gehört auch, dass man vor einerTour den Lawinenlagebericht genaustudiert.“ Der Lawinenlageberichtist ein Service des Lawinenwarndienstes,der von der ZAMG erstelltwird und jeden Tag ab 7.30 Uhr aufder Website www.lawine-steiermark.at abgerufen werden kann. Detailliertund verständlich beurteilt erdie Lawinengefahr und informiertüber Schneezustand und Wettersituationin den alpinen Gebieten der<strong>Steiermark</strong>. Weiters auf der Websitezu finden: die aktuellen Daten dersteirischen Wetterstationen, eine regionaleGefahrenstufenkarte und einSchitourenforum.Trotz des umfassenden Rüstzeugsvon ZAMG und Lawinenwarndienstsei stets Vorsicht geboten, appelliertKreuzwirth an die Eigenverantwortungder Menschen. Sein Tipp: „Esgibt fünf Lawinengefahrenstufen. Allen,die über kein gutes lawinenkundlichesUrteilsvermögen verfügen, rateich, ab Gefahrenstufe 3 nicht mehrins Gelände zu gehen. Hier passierennämlich die meisten Unfälle.“www.lawine-steiermark.atZurück zum Inhalt14 www.medienzentrum.steiermark.at


Jugend: „freiwillig“ ganz vornJohannes SteinbachEine sinnvolle Freizeitgestaltung für 100.000 Kinder und Jugendliche: Sie unterstützen die rund 15.000 Ehrenamtlichen,die in steirischen Jugendorganisationen tätig sind. Wir stellen sie zum „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit<strong>2011</strong>“ in dieser Ausgabe vor.Es geht um Umwelt, Brauchtum,Sport und Politik. Und jederkennt die Namen dieser 22Organisationen, vom Alpen- bis zumTrachtenverein, von den Jugendorganisationender politischen Parteien biszur überparteilichen Europajugend,zu Freizeiteinrichtungen wie Ludovicooder natürlich zu den kirchlichenJugendeinrichtungen. Sie haben einesgemeinsam: Es sind dort tausendeFreiwillige im Einsatz.„Wir gehen von rund 15.000 Ehrenamtlichenaus“, sagt Erika Saria-Posch.Sie ist Geschäftsführerin des Landesjugendbeirates,der Dachorganisationdieser Einrichtungen. Und sie ist eineder ganz wenigen hauptberuflichenKräfte. Egal, ob es um einen Skikursoder ein Jugendlager geht, ob amWochenende an Bächen oder entlangvon Wanderwegen Müll gesammeltwird oder aber in politischen Jugend-aktionen Themen derZivilgesellschaft diskutiertwerden – esgeschieht durchwegsfreiwillig. Betreuer(wie Studenten, dieals Trainer jobben)bekommen nur einenAuslagenersatz. „Sooft es geht, aber beiWeitem nicht immer“,heißt es.Das „EU-Freiwilligenjahr“sehen dieJugendorganisationenals große Anerkennung.Im Mai wird – auch anlässlichdes Europatags – ein „Aktionstag ehrenamtlicheJugendarbeit“ stattfinden,es folgen zahlreiche regionale Eventsaller Organisationen.Den Abschluss bildet im Dezemberdie Verleihung der Jugend-Auszeichnung„Meilenstein“ und des „ZertifikatEhrenWertVoll“, das den Leitspruchder Jugendarbeit trägt: „Weilsie es uns wert sind.“www.landesjugendbeiratsteiermark.atBild: europe directNeue Strategien zur Gesundheitsförderung Rüdeger FrizbergSozial Schwache haben einegeringere Chance, ihre Gesundheitzu erhalten oder gesund zuwerden. Allgemein ist die Gesundheitin der <strong>Steiermark</strong> nach sozialemStatus, Geschlecht, Alter und Religionungleich verteilt – so lautet eine derwesentlichen Botschaften des Gesundheitsberichtes,den GesundheitslandesrätinKristina Edlinger-Ploder MitteJänner im Medienzentrum <strong>Steiermark</strong>vorstellte. Um dieses Ungleichgewichtzu beseitigen soll besonders in denBereichen „Umgang mit Alkohol“,„Ernährung und Bewegung“ sowie„Gesundes und selbstbestimmtes Leben“mit einer neuen Gesundheitsstrategieangesetzt werden: „Wir brauchenkonkrete Ziele und nachvollziehbareErfolge. Dafür haben wir drei Säulender Intervention: Erstens geht es umdie Frage, wo müssen wir tätig werden,zweitens um die Bewusstseinsbildungin der Schule, am Arbeitsplatz und inder Gemeinde. Drittens muss die Fragegestellt werden, inwieweit man dieMöglichkeit hat, in allen Regionen zurgesundheitlichen Beratung, Informationund Versorgung zu kommen.“Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder: „Gesundheitserwartungerhöhen“Ziel sei, so Edlinger-Ploder, nichtdie Lebenserwartung, sondern dieGesundheitserwartung zu erhöhen.Dabei gehe es nicht darum, ob jemand86 oder 87 Jahre alt werde, sondernBild: Jungwirthdarum, wie jemand 86 Jahre alt wird.Das im Land <strong>Steiermark</strong> angewandteFördercontrolling soll auch auf denGesundheitsbereich ausgedehnt werden,um bisher oft auftretende Doppelgeleisigkeitenin der Förderung durchverschiedene Ressorts zu vermeiden.Gleichzeitig ist beabsichtigt, die ressortübergreifendeZusammenarbeitauszubauen, um die finanziellen Mitteloptimal einzusetzen.Mit Ausgaben von 3358 Euro pro Einwohnerliegt Österreich in europaweitam vierten Platz. Dabei ist liegt der Behandlungsschwerpunktjedoch zu starkim stationären Bereich. Hier soll es inZukunft eine abgestufte Versorgunggeben. Mit dem richtigen Rat und derrichtigen Behandlung zum richtigenZeitpunkt am richtigen Ort soll einegute Gesundheitsversorgung zu einemleistbaren Preis ermöglicht werden.www.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt15


Bilder: Rogner, Bad Blumau/Harry SchifferUrlaubsträume einst und jetztZum 26. Mal führte Claudia Brandstätter von der bmm GmbH gemeinsam mit Studierenden des Tourismuskollegin Bad Gleichenberg ihre Urlauberstudie durch. Der <strong>Steiermark</strong> <strong>Report</strong> verrät, wie dieSteirer vor einem Vierteljahrhundert urlaubten und wo die Trenddestinationen <strong>2011</strong> liegen.Alexandra ReischlEines vorweg: 2010 war einUrlaubs(traum)jahr, 88,2 Prozentder Steirerinnen und Steirerhaben sich einen Urlaub gegönnt.„Und auch für <strong>2011</strong> schaut es gut aus:Laut unserer Umfrage geben 72,3Prozent an, sicher urlauben zu wollen,nur 4,1 Prozent haben keine Urlaubsabsichten“,weiß Claudia Brandstättervon bmm, die bereits seit 26 Jahren inKooperation mit dem TourismuskollegBad Gleichenberg die Urlaubsträumeunserer Landsleute deutet. 413Interviews haben die Studierendenheuer geführt, auch 1985 waren es inetwa gleich viele. Dass sich in einemViertel Jahrhundert gerade in dieserdynamischen Branche viel geänderthat, ist klar. Dem Landespressedienstverriet Brandstätter exklusiv, welchegroßen Trends sie in den vergangenenJahren ausmacht.„Kurzurlaube gewinnen immer mehran Bedeutung“, weiß die Expertin.Lag der Prozentsatz an Kurzurlaubernin der Umfrage 1985 noch unter 20,so haben im Vorjahr fast 70 Prozentdurchschnittlich drei Mal einenKurzurlaub eingeschoben. „Das istein echter Boom: 1995 lag der Werterstmals über 20 Prozent, 1998 überInfoquelle Internet30 Prozent und seitdem steigt erjährlich“, so Brandstätter. Auch dieAnzahl dieser Kurzurlaube nimmt zu:1985 gönnte man sich nur einen, 2010waren es drei.Als Transportmittel bleibt der Privat-PKW mit weit über 70 Prozent hochim Kurs; das bedeutet eine Verdoppelungseit 1996, da fuhren etwas überBild: Peter-Kirchhoff/pixelio.deBild: <strong>Steiermark</strong> Tourismus/Wolf30 Prozent selbst. Auch das Flugzeugwird immer beliebter, 49,1 Prozentnutzten es im Vorjahr, um zu ihrerTraumdestination zu kommen. 1995war es nicht einmal ein Drittel derBefragten. Bei der Information undBuchung erlebt das Internet einenHöhenflug: Erst seit 1998 wird hierein Wert abgefragt, damals gaben nurneun Prozent an, über Internet zubuchen – heute ist das WWW für 76,2Prozent eine (sehr) wichtige urlaubsbezogeneInformationsquelle.Herr und Frau Steirer lieben es heuteam meisten, zu faulenzen und sichzu erholen (fast 56 Prozent). Gleichdarauf folgt gutes Essen und Trinken(54,9 Prozent), und das wird immerwichtiger – der Startwert für diese Kategorielag 1985 bei gerade einmal 27Prozent und steigt seitdem stetig; ab2000 lag er konstant über 40 Prozent.Weitere Fixpunkte im Urlaub sind lautaktueller Umfrage Sehenswürdigkeitenzu besuchen (37,9 Prozent), sichsportlich zu betätigen (33,3 Prozent)und auszugehen (28,2 Prozent).Die beste Nachricht zum Schluss:Auch die Heimat ist einen Urlaubwert. Schon mehr als 50 Prozent derSteirerinnen und Steirer haben schoneinmal bewusst Urlaub in der grünenMark gemacht. „Das wurde erst zumzweiten Mal abgefragt und liegt schonso hoch“, staunt sogar die Fachfrau.16 Zurück zum Inhaltwww.medienzentrum.steiermark.at


Dieser Filmstar ist eine echteNaturschönheitAlexandra ReischlEine Schwalbenschwanzraupe ist die Hauptdarstellerin des weltweit ersten 3D-Makro-films,der jüngst vom Team des Nationalparks Gesäuse präsentiert wurde. „Papilio– das Geheimnis der grünen Zeitkapsel“ soll nicht nur jungen Filmfreunden Lust aufdas Erkunden der heimischen Natur machen – dafür sorgen die spektakulären Aufnahmendes „Universum“-erfahrenen Filmteams.Sichtlich stolz zeigte sich Nationalpark-Gesäuse-GeschäftsführerWerner Franek jüngst beider Präsentation des ersten 3D-Markofilms der Welt – zeigt er dochein faszinierendes Stück Natur aus„seinem“ Nationalpark. Star des Filmsist nämlich Papilio, eine kleine Schwalbenschwanzraupe,die auf ihrem Wegzum wunderschönen Schmetterling somanches Abenteuer zu bestehen hat.„Es ist ein Film für junge Besucher,doch auch die Erwachsenen werdensicher begeistert sein“, meint Franek.Bevor der Streifen zu den Filmfestivalsin aller Welt hinausgeht, soll er aberdie Steirerinnen und Steirer erfreuen.Ausgestattet mit einer 3D-Brille hatman das Gefühl, tatsächlich hautnahdabei zu sein, wenn Papilio aus seinemEi schlüpft, sich mehrfach seiner Hülleentledigt und jedes Mal in neuer undscheinbar noch schönerer Raupengestaltwieder auftaucht. Den Angriff vonKreuzspinnen oder Ameisen wehrt derkleine Kerl mit seinem gezieltenSpritzer aus seinerOrange gefärbtenNackengabel ab,fast noch aufregenderist sein Ausflugins kühle Nass.Aufregend war die Arbeit andem Film auch für ProduzentLukas Kogler und Autor und RegisseurKlaus Feichtenberger. Beidehaben bereits bei diversen Universum-Produktionen mitgewirkt, dieser Filmwar aber auch für sie eine besondereHerausforderung: „Das Schlüpfen ausdem Ei dauert nur Sekunden, dafürmussten wir das winzige Tier aber 13Aufregende Außenaufnahmen: Mittels spezieller Technik wurde das Naturwunder eingefangen.Stunden lang auf unserem Monitorbeobachten. Einmal kurz Wegschauenund der kostbare Moment ist vorbei –dann muss man wieder ein ganzes Jahrwarten, bis es so weit ist.“ Weltweitwurde erstmals in 3D in dieser kleinenDimension gefilmt: Das Ei hat einenDurchmesser von nur rund einemMillimeter, um all das auf Filmzu bannen, hat das Team selbst eineSpezialeinrichtung gebaut.3D-Filme, allerdings von größerenTieren, sind ja für den drittgrößtenNationalpark Österreichs keine Neuheit.Die erste derartige Produktion,„Wildnis“ war bei diversen Festivalsvertreten und wurde von insgesamt20.000 Steirerinnen und Steirern gesehen.Franek hofft nun, diese Markemit der neuen Produktion noch zuüberschreiten. Der Film wird heuerdurchgehend im „Forstmuseum Silvanum“in Großreifling zu sehen sein,mittels mobiler Präsentationseinheitkann er allerdings fast überallgezeigt werden. Für Veranstaltungenunter freiem Himmel steht dasmobile 3D-Zelt des Nationalparks zurVerfügung.www.nationalpark.co.atBilder: Nationalpark/Gesäusewww.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt17


Strategien für Wirtschaft, Europa und Kultur sind Themenfür Landesrat Christian Buchmann (links) und den Vertreterder Europäischen Kommission, Richard KühnelBilder: „europe direct“ <strong>Steiermark</strong> / SteinbachDer steirische Europäer auf HeimatbesuchJohannes SteinbachDer EU-Diplomat und geboreneGrazer Richard Kühnel kam kürzlichin offizieller Mission in seineHeimat. Als Leiter der Vertreterder Europäischen Kommission inÖsterreich traf er hier mit Politikern,Jugendlichen und Fachleutenzusammen. Wir begleitetenihn an diesem Tag.Der Blick aus dem GIBS in den Eggenberger Schlosspark weckt Kühnels Kindheitserinnerungen..Gleich vorweg: Erinnerungenan Kindheit, Jugend und Jusstudiumtauchten an diesemTag immer wieder auf. Am stärkstenwohl beim Termin in der „GIBS“, der„Graz International Bilingual School“in Eggenberg. Das Klassenzimmer,wo er mit Maturanten zusammentrifft,liegt unmittelbar an der Mauerzum Schlosspark. „Das war meinKinderpielplatz“, sagt Richard Kühnelspontan, bevor er von einer Schüleringefragt wird: „Nun, fühlen Sie sichheute als Steirer oder als Europäer?“Seine Antwort – „gibt es da einenWiderspruch?“ – ist gleichzeitigBotschaft. Diskutiert wird in Englisch,etwa über das Schulprojekt „EU-Erweiterung“,das die Schüler erarbeitethaben. Es geht um Island, Türkei undKroatien („der Beitritt könnte Anfang2013 erfolgen“). Die gleichen Fragen,die einige Stunden später beim „Jourfixe“ der Französisch-ÖsterreichischenGesellschaft gestellt werden.Etwa vom langjährigen LandespolitikerKurt Jungwirth, der auch die RolleChinas als Partner der EU anspricht.Egal in welcher Sprache, Kühnelbeweist sich als eloquenter Vermittlervon Informationen über die EuropäischeUnion. Er zeigt vor allem auchgroßes Interesse für seine Heimat.Etwa als ihm frühmorgens das erfolgreicheProjekt „Panthersie für Europa“im Landesjugendreferat vorgestelltwird. „Das ist zweifellos ein Best-Practice-Beispiel, auch für andereLänder“, zeigt er sich beeindruckt.Aktuelle EU-Kernthemen, nämlichdie Strategie „Europa 2020“ und daserstmals beginnende „EuropäischeSemester“ prägen dann die Fachgespräche.Mit Bezirkshauptleutenund EU-Referenten in der „europedirect“-Infostelle der Europaabteilung,mit dem Zweiten LandtagspräsidentenFranz Majcen, der sich für die Aktion„Europa-Gemeinderäte“ engagiert und– am wichtigsten – mit dem neuen Europa-LandesratChristian Buchmann.Kühnels Resümee: „Die <strong>Steiermark</strong> tutwirklich was für Europa!“www.europa.steiermark.atEU-Vertreter bei „Panthersie für Europa“ (von links):Arno Hofer, Sebastian Lehofer, Jürgen Gmelch, JuttaPetz, Richard Kühnel und Faustina Verra18 Zurück zum Inhaltwww.medienzentrum.steiermark.at


Jugend is(s)t in BewegungSabine JammerneggRund 2.000 Schülerinnen und Schüler der 33 landwirtschaftlichenFachschulen beschäftigten sich in den letzteneineinhalb Jahren neben ihrem Schulalltag mit drei Themen:Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit. Wie, wurdeam 26. Jänner im Schloss St. Martin präsentiert.Wichtig bei diesem Projektwar, dass in allen Schulendie Angebote in den dreiKernbereichen auf einem einheitlichguten Niveau angeboten werden“,betonte Projektleiterin SieglindeRothschedl von der Fachabteilung6C, Abteilung für landwirtschaftlichesSchulwesen, bei der Vorstellung derErgebnisse Ende Jänner.Wirklich rasch umsetzen ließ sich ineinigen Schulen die Umstellung derEssenspläne, mehr Fisch und Vollwertkost,statt Fleisch und fette Beilagen.In einigen Schulen beginnt fürdie Schülerinnen und Schüler der Tagnun mit einem gesunden Frühstückund zur Jause gibt es Obst und Gemüseaus der Umgebung. „Im BereichErnährung waren Umstellungen nichtso schwer durchzusetzen, schwierigerwar es beim Thema Bewegung“,erklärte Elisabeth Wieseneder von derFachhochschule Bad Gleichenberg,die die Schulen seit dem Startschussim September 2009 begleitete. Trotzdemkonnten in einigen Schulen zusätzlicheBewegungseinheiten in denUnterricht integriert werden, außerdemwird Walken in vielen Schulenals Ausgleich zum langen Sitzenangeboten. Um die mentale Gesundheitzu fördern, hat eine Schule einenKummerkasten eingerichtet, in demdie Schüler ihre Wünsche und Sorgendeponieren können. „Seitdem werdenKonflikte schneller angesprochen“,erläuterte Wieseneder. „Als Bildungslandesrätinbin ich stolz auf die jungenÜber 2.000 Schülerinnen und Schüler beteiligtensich mit viel Engagement am Projekt.Menschen, weil sie in diesem Projektbewiesen haben, was kleine Veränderungenbewirken können“, bedanktesich Elisabeth Grossmann bei denengagierten Jugendlichen.Bild: SchrotterSchülerinnen und Schüler aus Peking mit ihrer Lehrerin Liu Wenhong, HIB-Liebenau-Direktor Josef Müller und LandtagspräsidentinUrsula LacknerDie 30 Jugendlichen aus derJingshan School in Pekingwaren sichtlich begeistert:Bei ihrem festlichen Empfang in denPrunkräumen des Palais Attems inGraz hieß sie die dritte LandtagspräsidentinUrsula Lackner, die inVertretung von LandeshauptmannFranz Voves die Begrüßung übernommenhatte, in ihrer Muttersprachewillkommen. „In diesem Amt mussman flexibel sein“, schmunzelt dieBild: LandespressedienstDer Landtag grüßt ChinaAlexandra ReischlTermine mit der dritten Landtagspräsidentin Ursula Lacknerzeigen, wie vielseitig man in diesem Amt sein muss: Sogarchinesische (!) Grußworte für eine Schülerdelegation ausPeking hat sie im Repertoire.ehemalige Landtagsabgeordnete.Die10- bis 16-jährigenChinesen besuchtenübrigens ihre PartnerschuleBG/BORG HIB Liebenau,wo aufgrund des regen Austauschesder beiden Schulen bereits Chinesischunterrichtet wird. Geboten wurdeden Schülerinnen und Schülernaus dem Reich der Mitte ein buntesProgramm: Besichtigungen wichtigersteirischer Kulturgüter, ein Skitag aufdem Kreischberg und eine gemeinsameAufführung mit den Gastgebernim Minoritensaal standen auf demProgramm.Termine wie diese sind für Lackneretwas ganz Spezielles: „Obwohl ichin meiner Funktion als Landtagsabgeordneteviel herumgekommen bin,ist es doch ein Geschenk, nun beiEhrungen und Empfängen so vieleunterschiedliche und herausragendePersönlichkeiten kennenlernen zudürfen.“ Der Landtag sei ihr durchihre frühere Tätigkeit ja nicht fremd,ihren Job im Landesarchiv hat sieallerdings für’s erste an den Nagelgehängt. „Das geht sich einfach nichtmehr aus“, so die Historikerin undGermanistin. Ihre Erfahrungen alsGesundheitssprecherin will sie in ihrneues Amt einfließen lassen.www.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt19


Perfekt eingestimmt auf eine große KarriereGroße Auszeichnung für zwei steirische Musikschülerinnen des Johann-Josef-Fux-Konservatoriums: Verena Hiebler und Nastasja Ronck heimsten bei heimischen undinternationalen Gesangswettbewerben Stockerlplätze ein.Alexandra ReischlSie scheinen schon auf eine Platzierungunter den ersten Dreienabonniert zu sein: Die 18-jährigeVerena Hiebler und die 16-jährige NastasjaRonck sind im wahrsten Sinne desWortes mit Goldkehlen ausgestattet.Im Schuljahr 2009/2010 heimsten diebeiden als Duo beim internationalenEnsemblewettbewerb „Stonavska Barborka“im tschechischen Stonava denersten Preis ein, im März 2010 gewannVerena Hiebler beim steirischen Landeswettbewerb„Prima la Musica“ undim Mai räumte sie den zweiten Preisbeim Bundeswettbewerb „Prima laMusica“ in Feldkirch ab. Auch NastasjaRonck konnte beim steirischen „Primala Musica“-Bewerb in ihrer Altersklasseden ersten Platz belegen.Auch im heurigen Schuljahr mischendie beiden wieder ganz vorne mit: Gemeinsamsahnten sie erneut den erstenPreis beim internationalen Ensemblewettbewerb„Stonavska Barborka“Verena Hiebler (links) und Nastasja Ronck mit ihrer Pädagogin Gina Lichtenberg, der Leiterin desFachbereichs Gesang am Johann-Josef-Fux-Konservatoriumin Tschechien ab, Hiebler belegteden dritten Platz beim internationalenGesangswettbewerb in Olmütz.Dazu erhielten die beiden noch einenSonderpreis für hohe Stimmkultur undInterpretation und einen Auftritt imOpernhaus in Mährisch Ostrau. DasPreisträgerkonzert, wo auch das Duomitwirkte, wurde vom tschechischenFernsehen sogar live übertragen.Eine große Gesangskarriere scheintvor den beiden jungen Damen zuliegen – Hiebler, die auch Klavier undBlockflöte am Konservatorium lernt,hat entsprechende Pläne: „Nach derMatura will ich die Aufnahmeprüfungfür Gesang an einer Musikuniversitätmachen.“ Ronck besucht derzeit dieVorbereitungsklasse für Klavier an derKunstuniversität Graz.Bild: Johann-Josef-Fux-Konservatorium„Seitenblicke“ und eine heiße Bilanz im VideoportalMarkus GruberDas „Who is who“ dersteirischen Medienszenefolgte auch dieses Jahrwieder gerne der Einladung vonLandeshauptmann Franz Voves undLandeshauptmann-StellvertreterHermann Schützenhöfer zum Neujahrsempfangin die Grazer Burg.In entspannter Atmosphäre wurdemedial „genetzwerkt“, getratschtund gelacht. Wir waren für Sie mitder Kamera dabei und haben Politikerund Medienschaffende zu ihrenmedialen Wünschen für das Jahr<strong>2011</strong> befragt.Bereits Tradition – wie auch derMedienempfang – ist die Bilanzpressekonferenzder steirischen Feuerwehrenjeweils zu Jahresbeginn imMedienzentrum <strong>Steiermark</strong>. LandesfeuerwehrkommandantAlbertKern und sein Stellvertreter GustavScherz präsentierten im Beisein vonFeuerwehrreferent LandeshauptmannVoves eindrucksvolle Zahlen:So konnten etwa im abgelaufenenJahr bei insgesamt 41.334 Einsätzen1.144 Menschen und 3.659 Tieregerettet werden. Im Rahmen derPressekonferenz kündigte der Landeshauptmannauch an: „Wir wollendas EU-Jahr der Ehrenamtlichkeitdazu nutzen, uns bei den vielenEhrenamtlichen in der <strong>Steiermark</strong>zu bedanken.“www.videoportal.steiermark.atZurück zum Inhalt20 www.medienzentrum.steiermark.at


Bild: GepaAlois Volgger („Licht im Leben“,Burgruine Krems), Susanne Niebler(Museum Großklein), LH-Stv. Schützenhöferund Gerald Gerhardter(Krippenverein) (v. l.)Innovation in der VolkskulturKurt FröhlichFür die Rettung der denkmalgeschützten Burgruine Krems bei Voitsberg, die Errichtung der Krippenbauwerkstättein Stein a.d. Enns sowie für den Bau eines Regionalmuseums in Großklein erhielten deren Initiatorenkürzlich die Volkskulturpreise 2010 von Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer.Einer Jury unter dem Vorsitz derKulturabteilungsleiterin GabrieleRuss lagen 21 Bewerbungenvor. Den Zuschlag erhielten das „HallstattzeitlicheMuseum Großklein“, der„Krippenverein Stein an der Enns“sowie „Licht im Leben – Verein fürJugendförderung“.Wie LH-Stv. Schützenhöfer, der Volkskulturreferentdes Landes, bei dieserFeier in der Grazer Burg betonte, hättenur ehrenamtlicher Einsatz diese Leistungenermöglicht. Die Volkskulturbezeichnete er als „wichtigen Teil deskulturellen Lebens in den Gemeinden,nicht den ,kleine Bruder‘ der Hochkultur“.Volkskulturschaffende rettetenTradition mit innovativen, modernenMitteln. Für Schützenhöfer ein „gutesbegriffliches Paar“, das an „Hanns KorensVerständnis von Heimat erinnerte,die Tiefe und nicht Enge bedeutet“.In einer launig formulierten Laudatiobezeichnete Sepp Loibner, Volkskulturleiterdes ORF-<strong>Steiermark</strong>, „Museenals Oasen der Ruhe im Gegensatzzur ,Rund um die Uhr‘-Gesellschaft“.Die Preisträger stellte VolkskulturreferatsleiterHarald Vetter im Detailvor: „Hallstattzeitliches MuseumGroßklein“, Kustodin Susanne Niebler:Das über 20 Jahre alte Museum giltals hervorragendes Beispiel für einattraktives Regionalmuseum mitSchwerpunkt Jungsteinzeit bis spätesMittelalter, wobei die Museumsarbeitals innovatives Projekt im Bereichder Volkskultur vorrangig dokumentiertist. „Krippenverein Stein an derEnns“, Obmann Gerald Gerhardter:Die Einreichung beinhaltet eineeindrucksvolle Dokumentation überzehn Jahre Krippenverein Stein an derEnns. Die umfangreiche Darstellungder Aktivitäten reicht von Krippenbaukursen,Kunsthandwerk-Initiativenbis hin zur Einrichtung einer Krippenwerkstätte.Besonderes Augenmerklegen die derzeit aktiven Mitglieder aufdie Jugendarbeit. „Licht im Leben –Verein für Jugendförderung“, ObmannOberschulrat Alois Volgger: Der gemeinnützigeVerein „Licht im Leben“bemüht sich seit 1989 um die Restaurierungder denkmalgeschützten BurgruineKrems. Durch 42.000 freiwilliggeleistete Arbeitsstunden konnte dieRuine wiederhergestellt werden.„regionale“-Film geht jetzt auf TourneeAlexandra ReischlDie „regionale10“ ist zwarbereits Geschichte, aufdem internationalen Kulturparkettist sie aber noch immerhöchst präsent. Bis heute dürfendie Beteiligten die Früchte ihrerengagierten Arbeit ernten: So auchder Schweizer KunstschaffendeDaniel Zimmermann und die dieBewohnerinnen und Bewohnerdes Dorfes Gößl am Grundlsee. Siehaben gemeinsam im Rahmen desProjekts „Stick Climbing“ einenKurzfilm produziert. Nachdemdieser Film bereits bei den InternationalenKurzfilmtagen Winterthureine Auszeichnung erhalten hat,wurde er nun auch zu den InternationalenFilmfestspielen Berlineingeladen, wo er in der SektionBerlinale Shorts im Wettbewerblaufen wird.www.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt21


Geschichten zur GeschichteIm Gefängnis des Grazer RathausesRüdeger FrizbergDas in der zweiten Hälfte des 16.Jahrhunderts errichtete GrazerRathaus war nicht nur ein Zentrumder Verwaltung, sondernauch Ort der Rechtsprechung undGefängnis. Nach der AdaptierungAnfang des 19. Jahrhundertswaren darin bis zu 600 Arrestantenuntergebracht – unter heuteunvorstellbaren Bedingungen.Schon von Beginn an herrschtePlatzmangel im bereits damalsan der Ecke des Hauptplatzes zurHerrengasse gelegenen Grazer Rathaus.So mussten auch die Kellerräume alsGefängnis verwendet und zeitweiseMänner und Frauen gemeinsam untergebrachtwerden. Die besten Räumemit eigenem Ofen und Abort warenbürgerlichen Gefangenen vorbehalten.Die anderen mussten nicht nur imSommer unter großer Hitze und imWinter unter großer Kälte leiden, sondernauch ohne sanitäre Einrichtungenauskommen. Auf Grund der äußerstmangelhaften Verpflegung hängten vieleGefangene so genannte Bettelstäbeaus ihren Fenstern, um ihre Versorgungssituationetwas zu verbessern.Mit dem Umbau des Hauses in denJahren 1803 bis 1807 wurde zwar mehrPlatz geschaffen, trotzdem musste derStadtwachtmeister Gefangene in seinerWohnung aufnehmen.Im Grazer Rathaus waren vorwiegendUntersuchungshäftlinge und zu kürzerenStrafen Verurteilte untergebracht.Längere Strafen mussten im Provinzialstrafhausin der Karlau oder auf einerFestung verbüßt werden.Auf Grund der sanitären Verhältnisseempfahl es sich, in den damaligenGefängnissen tunlichst nicht krank zuwerden. Viele Gefangene erkranktenbereits kurz nach ihrer Einlieferung,weil es in den Gefängnisräumen wederausreichend Luft, noch Licht gab unddie meisten Wände feucht waren.Mangelhafte Sanitäreinrichtungen –Waschräume gab es nur in Einzelfällen– setzten der Gesundheit der Gefangenenebenfalls hart zu. Die Senkgrubendes Gefängnisses lagen bezüglich desBrunnens etwas „ungünstig“ – nämlichnur wenige Meter von ihm entfernt –wie ein damaliger Bericht vermerkt:„Da nun die Mur, welche diesemBrunnen Wasser gibt, von Nordenher südwärts strömt, so gelangt auchder Zug des Murwassers früher zurSenkgrube als zum Brunnen, und es istnicht unwahrscheinlich, dass dieses aufdas ungeachtet vielfältige Räumungendes Brunnens immer schlecht undunrein bleibende Wasser verderblichenEinfluß nimmt.“Dazu kamen noch Klagen, dass dieSpeisen mit altem ranzigen Fett zubereitetwürden. Obwohl man versuchte,die sanitären und medizinischenMissstände soweit wie möglich zubeheben, litten die meisten Gefangenenan Skorbut (Muskelschwund, Blutungen,Gelenksentzündungen), Fiebererkrankungen,Atemnot oder Augenerkrankungen.Aus Protokollen derJahre 1821 bis 1827 geht hervor, dassim Durchschnitt nur sieben Gefangenegesund, aber 217 Gefangene chronischkrank waren. Viele verstarben wenigeMonate nach ihrer Einlieferung in dasGefangenenhaus im Grazer Rathaus.Besonderes Aufsehenerregte damalsder Fall des AntonGaller. Wegen derFälschung vonKreditpapieren inUntersuchungshaft,verstarb derursprünglich kerngesundeSiebenundzwanzigjährigenach einigen Monaten „an den Folgeneiner durch Mangel an gesunder Luftnach und nach eingetretenen, allgemeinenAuflösung der Säfte.“ Da dieGefangenen natürlich mit den Beamtendes Rathauses und teilweise mitder Bevölkerung direkt in Berührungkamen, bestand auf Grund der mangelhaftenmedizinischen Versorgung dieGefahr des Ausbruchs von Seuchen.Da Frauen und Männer oft gemeinsamuntergebracht waren, kam es auch vor,dass Frauen ihre Kinder in Gegenwartder andern Gefangenen gebären mussten.Auch für Todkranke gab es keinenOrt der Ruhe: Sie verstarben nach demEmpfang der Sterbesakramente oftunter den Augen der Mitgefangenen.Anfangs versuchte man die Krankenauf das Gefangenenhaus in der Karlauund das Militärspital, das damals imaufgelassenen Karmeliterkloster amKarmeliterplatz untergebracht war, zuverteilen.Um den ständigen Platzmangel zu beheben,versuchte man auch, Gefangenein Privatquartieren unterzubringen.Sie sollten in Privatwohnungen in derStadt verteilt werden. Dieser Plan kamnicht zur Ausführung, weil man keineentsprechenden Quartiere fand. Esgab aber auch Sicherheitsbedenken. Somanchem Gefangenen gelang es, sichmit der klassischen Methode abzusetzen:Abseilen mit zusammengeknüpftenBettlaken, Durchfeilen der Gitterstäbemit in Brot versteckten Feilenoder ähnlichem.Stattdessen entschloss man sich, um imRathaus Platz für die Gefangenen zubekommen, zu einer heute sonderbaranmutenden Maßnahme: Der damaligeGrazer Bürgermeister Franz Wiesenauermusste gegen seinen Willen seineWohnung im Rathaus räumen und inden Herzoghof in der Herrengasse 3(„Gemaltes Haus“) übersiedeln.Elke Hammer-Luza hat die Situationder Arrestanten im Grazer Rathaus inder Zeitschrift des Historischen Vereinsfür <strong>Steiermark</strong> (98/2007) beschrieben.Zurück zum Inhaltwww.medienzentrum.steiermark.atw.enntrum.eiermarkrk.a.at


Ein Werk, so breit wie der Weg ausder Zelle zum StaatspreisAlexandra ReischlPlatz für einen großen Sohn der<strong>Steiermark</strong>: Mit dem Bruseum widmetdas Universalmuseum eum um ab 26. November 500 QuadratmeterAusstellungsfläche reinJoannedemsteirischen KünstlerGünter Brus. Derblickt mittlerweileauf ein riesiges undvor allem komplexesOeuvre zurück, das ihm1968 eine Haftstrafe und1997 den Großen ÖsterreichischenStaatspreiseinbrachte.Vorfreude und Erleichterungmischen sich in Anke OrgelsStimme, wenn sie über dasneue Museum für Günter Brus‘ Werkspricht. Immerhin hat die Leiterin desBruseums 17 Fotodokumentationender Aktionen, 35 Bild-Dichtungen,Zyklen und Druckwerke (insgesamtrund 750 Blätter), 125 Einzelblätterund 65 Plakate sowie den literarischenVorlass des weltbekanntensteirischen Künstlers unterzubringen.„Derzeit lagert der gesamte Bestandim so genannten Studien- und Sammelzentrumin Andritz, doch schonbald wird man das Oeuvre auf 500Quadratmetern im neuen Museumsviertelin der Grazer Innenstadtbewundern können“, freut sich Orgel.Schon lange gab es in der NeuenGalerie den Wunsch, diesem ganzbesonderen Sohn der <strong>Steiermark</strong>innerhalb des Hauses ein Museum zuschaffen, durch einen großen Sammelkaufim Jahr 2008 unter dem damaligenKulturlandesrat Kurt Fleckerkonnte dieser Plan realisiert werden.„Wir wollen aber nicht nur die Werkevon Günter Brus für die Öffentlichkeitzugänglich machen, sondernauch ein Kompetenzzentrum für alleFragen rund um den Künstler schaffen“,so Orgel. Es soll eine DatenbankBilder: BRUSEUM / Neue Galerie Graz am Universalmuseum Joanneumaufgebaut werden, die vor Ort vonden Besuchern eingesehen werdenkann. Mit Brus ist Orgel übrigensin ständigem Kontakt: „Er wirdschon die erste Ausstellung auf jedenFall mitgestalten.“ Das Bruseumsoll jedenfalls keine statischeWerkschau werden, sonderndurch Wechselausstellungen,auch mit den Werken andererKünstler, immer spannendbleiben. „Wir planen für 2012 eineAusstellung mit Gemeinschaftsarbeitenvon Günter Brus, zum Beispielmit Arnulf Rainer“, erklärt Orgel. Geplantsind aber auch Veranstaltungenund Symposien, um den ständigenDiskurs am Leben zu halten.Und was wünscht sie sich von denBesuchern des Bruseums? „Ichhoffe auf ein aufgeschlossenesPublikum, das den Künstlermit seinem Gesamtwerkannimmt.“ Denn geradeals Aktionist hatte Brusviele Kritiker; als er 1968 an derUni-Aktion „Kunst und Revolution“teilnahm, brachte ihm das sogar eineHaftstrafe ein. Als Zeichner undBilddichter werde Brus hingegen vonvielen geliebt. Und 1997 wurde dieehemalige Persona non grata sogarmit dem Großen ÖsterreichischenStaatspreis ausgezeichnet.www.museum-joanneum.atwww.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt23


Bild: Audi Design TeamDesign oder nicht Sein, das istin der <strong>Steiermark</strong> keine FrageAlexandra ReischlDie <strong>Steiermark</strong> ist das Land der kreativen Köpfe: An der FH Joanneumerfreut sich der Studiengang „Industrial Design“ großen Erfolgs, was sichauch durch die Kooperation mit namhaften Firmen wie zum Beispiel derAudi AG zeigt. Den sehenswerten Output zeigt noch bis Ende <strong>Februar</strong> dieAusstellung „Design Impulse“ im Grazer Kunsthaus.Bild: Sandra Frass/Porsche Design StudioBikes, Boats, Cars and FlyingMachines – also Motor- undFahrräder, Boote, Autos und„Flugmaschinen“ – zeigt die aktuelleAusstellung im Grazer Kunsthaus.Dass diese Ausstellung ausgerechnetin der <strong>Steiermark</strong> gezeigt wird, istkein Zufall: Immer mehr profiliertsich die grüne Mark als Land derKreativen, die Absolventen des Studiengangs„Industrial Design“ tragenihre Schaffenskraft weit über unsereLandesgrenzen hinaus.Die Ausstellung ist in Zusammenarbeitder FH Joanneum mit derCreative Industries Styria entstanden.In Kooperation mit dem Kunsthauswird sie nun nach Wien auch in Grazgezeigt und thematisiert die steigendeMobilität unserer Gesellschaft, diesich nicht zuletzt auch zunehmend inder Produktwelt – vom Roboterautobis zum Segelboot – niederschlägt.Darüber hinaus reflektieren aber auchfiktive Projekte dieses Thema ausverschiedenen Perspektiven. „DesignImpulse“ ist ein Spiegel unsererProduktkultur und fokussiert diefacettenreiche Wertewelt unsererpluralistischen Welt,in der Funktionales und Emotionalesin Beziehung tritt, Gewohntes überraschendherausfordert und Traditionellesinnovativ interpretiert wird.Das begleitende Buch zur Ausstellung,„Design Impulse“ von StudiengangsleiterGerhard Heufler, zeigt auf360 Seiten vielfältigste Antworten ausdem Wirkungsfeld des Studiengangs,über 130 Beispiele aus den BereichenProdukt- und Transportdesign zeigenunkonventionelle Lösungsansätzeaus Studium, Praktikum und Beruf.Einen Blick hinter die Kulissen derDesignerszene bieten Interviews mitprofilierten Designern und Schnappschüssevon unterschiedlichstenDesignprozessen.Bild: Porsche Design Studio/Marek Simkowww.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt25


Medienempfang desEs ist schon eine liebgewonnene Tradition, dass Landeshauptmann Franz Voves und 1. LandeshauptmannstellvertreterHermann Schützenhöfer zum gemeinsamen Neujahrsempfang in die Grazer Burg laden. Auch heuer konntendie beiden wieder eine Vielzahl steirischer Medienprofis bei diesem gemütlichen Beisammensein begrüßen.Noch mehr Fotos und ein Video zum Medienempfang finden Sie hier: www.landespressedienst.steiermark.at,www.videoportal.steiermark.atLandeshauptmann Franz Voves und sein 1. Stellvertreter HermannSchützenhöfer bedankten sich bei Hubert Schadenbauer für seinetreuen Dienste.Andrang beim Medienempfang des Landes <strong>Steiermark</strong>: Alles, was inder steirischen Medienszene Rang und Namen hat, drängte sich inder Grazer Burg.LH Franz Voves im Gespräch mit ORF-<strong>Steiermark</strong>-Direktor GerhardDraxler und Claus Albertani von der Kleinen Zeitung.2. Landtagspräsident Franz Majcen und 1. Landeshauptmann-StellvertreterHermann SchützenhöferLandesrätin Kristina Edlinger-Ploder, Stadtrat Mario Eustacchio undVP-Landesgeschäftsführer Bernhard RinnerSP-Landesgeschäftsführer Anton Vukan, SP-Klubchef Walter Kröpflund Landesrätin Bettina VollathZurück zum Inhalt26 www.medienzentrum.steiermark.at


<strong>2011</strong>Landes <strong>Steiermark</strong>Kleine-Politik-Grande-Dame Claudia Gigler, Landesrätin BettinaVollath und Landesrat Johann SeitingerIns Gespräch vertieft: Landesrat Gerhard Kurzmann und ORF-MannGünter EncicAntenne-<strong>Steiermark</strong>-Geschäftsführer Rudi Kuzmicki, Landesrätin ElisabethGrossmann und 1. Landtagspräsident Manfred WegscheiderMegaphon-Chefredakteurin Annelies Pichler und Radio-<strong>Steiermark</strong>-Programmchefin Sigrid HrochBilder: FranklKlaus Höfler von der Presse diskutiert angeregt mit Landesrat ChristianBuchmannMonika Wogrolly (Living Culture), Thomas Götz (Kleine ZeitungChefredakteur), ORF-Mann Gerald Saubach und Gunter Hasewendwww.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt27


Kleine-Zeitung-Lokalchef bewundert die Krawattenwahl von ORF-<strong>Steiermark</strong>-Chefredakteur Gerhard Koch.Gerald Schwaiger (Kronen Zeitung), August Bäck (Rotes Kreuz) undJörg Schwaiger (Pressesprecher von LR Elisabeth Grossmann)Styria-Vorstand Klaus Schweighofer und Antenne-NachrichtenmannLuis HaasUlrike Jantschner (Kurier), Margit Kraker (stellvertetende Landesamtsdirektorin)und VP-Landesgeschäftsführer Bernhard RinnerORF-Landesdirektor Gerhard Draxler im angeregten Gespräch mitWalter Müller (Der Standard)Carina Kerschbaumer (Mitglied der Chefredaktion der KleinenZeitung) mit Landesrat Johann SeitingerJakob Traby (Kronen Zeitung) und APA-<strong>Steiermark</strong>-ChefredakteurWolfgang WehapKAGes-Pressesprecher Reinhard Marczik, Kleine-Chefreporter ErnstSittinger und Landesamtsdirektor Helmut HirtZurück zum Inhalt28 www.medienzentrum.steiermark.at


Frontal-CR Piotr Dobrowolski, Klaus Hasl (Frontal-Geschäftsführer)und Ronald Rödl (Pressesprecher Hermann Schützenhöfer)Johannes Kübeck (Kleine Zeitung), VP-Klubobmann ChristopherDrexler und Thomas Stummer (Landespressedienst)Eva Pöttler (ORF), Elisabeth Holzer (Kurier), Sigrid Hroch (ORF) undLandespressedienst-Chefin Inge FarcherMarkus Poleschinski (Büro LR Christian Buchmann), Horst Futterer(Fazit) und Johannes Steinbach (Europaabteilung)Michael Klug (RFJ) und Antenne-<strong>Steiermark</strong>-Marketingmann ManuelKrisplLR Bettina Vollath, ORF-Langzeit-Kulturchef Peter Wolf und ORF-Marketingchef Gernot RathBilder: FranklKurier-Redakteurin Elisabeth Holzer plaudert mit ORF-RedakteurHelmut SchöffmannFazit-Chefredakteur Johannes Tandl und SPÖ-<strong>Steiermark</strong>-PressesprecherinMichaela Glauningerwww.landespressedienst.steiermark.atZurück zum Inhalt29


5 Als Quantensprung in derVersorgung bei Massenunfällengilt das „MedizinischeGroß unfallset“ MEGUS. KeinWunder also, dass Rot-Kreuz-Präsident Gerald Schöpfer beider Übergabe durch LH FranzVoves über das ganz Gesichtstrahlte. Die Unfallsets stehenkünftig übrigens für sieben steirischeRegionen zur Verfügung.6 Beim Neujahrsempfang desMilitärkommandos <strong>Steiermark</strong>war neben dem Einsatz imSölktal auch die Wehrpflichtein Thema. MilitärkommandantBrigadier Heinz Zöllnererinnerte daran, dass der Anteilder Grundwehrdiener in denAssistenzeinsätzen 2010 imSölktal fast 70 Prozent betrug.Viele Gäste aus Wirtschaft undGesellschaft fanden sich in derGablenzkaserne ein, allen voranLH Franz Voves, der 1. LH-Stv.Hermann Schützenhöfer, LRGerhard Kurzmann sowie derErste und Zweite LandtagspräsidentManfred Wegscheiderund Franz Majcen.7 „Ich habe selten so viele Prinzenpaarein der Landstube gesehen“,staunte LandtagspräsidentManfred Wegscheider jüngst.Für einen Nachmittag nahmennämlich Faschingsprinzenpaareaus der gesamten <strong>Steiermark</strong> aufden Sitzen der AbgeordnetenPlatz. Fasching-LandespräsidentMario Krenn war begeistert:„Das ist österreichweit das ersteMal, dass ein Landtagspräsidentdie Narren empfängt.“8 34 Länder lassen sich aktuellin der <strong>Steiermark</strong> durch Konsuln6vertreten, LH Franz Voves wertetedies anlässlich des Neujahrsempfangsin der Grazer Burg als„Zeichen der Anerkennung fürunser Land“. Der neue Doyendes steirischen Korps der Konsuln,Johannes Hornig, lobte die„fruchtbare Zusammenarbeit,die seit einigen Monaten inder Landesregierung herrscht“.Oberstaatsanwalt Karl Gasserbedankte sich im Namen derBundesbehörden in der <strong>Steiermark</strong>für den Empfang, währendLandesamtsdirektor HelmutHirt das Netzwerken in einemüberschaubaren Kreis lobte.857Zurück zum Inhalt31Bild: Landespressedienst Bild: Landespressedienst Bild: Militärkommando <strong>Steiermark</strong>Bild: Framkl


<strong>2011</strong>TermineTermine31. INTERNATIONALER STEIRALAUFEin absoluter Klassiker unter den österreichischen Volksläufen ist schon seit Jahren derSteiralauf in Bad Mitterndorf – dem Langlaufparadies im Ausseerland – Salzkammergut.Bad Mitterndorf, 5. und 6. <strong>Februar</strong>www.steiralauf.atZEITZEITZEIT…Vom schnellen Leben und der Kunst des Verweilens erzählt die aktuelle Ausstellungim Volkskundemuseum.Graz, von 11. <strong>Februar</strong> bis 26.Oktoberwww.museum-joanneum.atAFLENZER WINTERCLASSICDie Aflenzer Winterclassic ist eine klassische Rallye wie in früheren Zeiten; in zwei Tagen gehtes hier 700 Kilometer lang über verschneite Pässe, tiefe Gräben und durch herrliche Wälder.Aflenz-Kurort, 18. und 19. <strong>Februar</strong>www.aflenzer-winterclassic.atCAFÉ EUROPA „VERSÖHNUNG UND WIEDERAUFBAU“Die Europäische Integration am WestbalkanGraz, Medienzentrum <strong>Steiermark</strong>, 24. <strong>Februar</strong>, 17:00 Uhrwww.cafe-europa.steiermark.atErscheinungsort und Verlagspostamt: 8010 Graz, P.b.b. GZ02Z034177MPRÄSENTATION „STAMP TO EUROPE“Ein EU-Informationsprojekt über Förderungen für Städte- und GemeindepartnerschaftenGraz, Medienzentrum <strong>Steiermark</strong>, 1.Märzwww.gemeindepartnerschaften.steiermark.atZurück zum Inhalt32 www.medienzentrum.steiermark.at

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