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eines Stadt buch

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II.Die Kohle ist es, die das Landschaftsbild Oberschlesiens bestimmte. Eisenerze, Zink- undBleierze haben an der G estaltung dieses Raumes auch ihren A nteil, aber, „sow eit bis jetzt geologischeForschungen reichen, treten an keiner zweiten Stelle der Erde Steinkohlenflöze von solcherM ächtigkeit, Güte und Reinheit in so grösser Regelmässigkeit und Ausdehnung auf. Flöze von w e­niger als 2 m M ächtigkeit, die in anderen Kohlenrevieren bereits als sehr starke gelten, werdenin Oberschlesien Kaum nutzbar gemacht. Die durchschnittliche M ächtigkeit der in Oberschlesiengebauten Kohlenflöze beträgt 4— 6 m reine Kohle, nicht selten aber kommen Flöze von 9— 12 mM ächtigkeit v o r“ (Gothein).Der Beginn des Bergbaues ist in Dunkel gehüllt. Und im hohen M ittela lter, gar nochum 1700 muss das heutige <strong>Stadt</strong>gebiet ein w ald- und wiesenreiches, welliges Hügelland gewesensein, dessen lieblichen Täler keine grössere Siedlung aw fw iesen.Die Geschichte des Beuthener Landes, zu dem unser heutiges <strong>Stadt</strong>gebiet einstmals gehörte,erzählt, dass es das m etallglänzende, silberhaltige Bleierz gewesen ist, das man bei der la ndw irtschaftlichenBearbeitung des Bodens fand, das die erste Ansiedlung von Bergleuten veranlasste.Zum ersten M ale werden oberschlesische Silbererzbergleute auf Königshütter Boden bei Chorzow(jetzt: Königshütte-Ost) in einer Urkunde des Papstes Innozenz II. vom Jahre 1136 erwähnt. (SieheSeite 67). Höchstwahrscheinlich haben die schlesischen Fürsten und Bischöfe den durch die deutschenLande reitenden und fü r Schlesien werbenden Vögten auch den A uftrag gegeben, fü r den Silbererzbergbautüchtige und erfahrene Bergleute anzuwerben und m itzubringen, um die schon bekanntenSilberschätze des Landes besser nutzen zu können.Bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts muss im Beuthener Lande eine verhältnismässigdichte Besiedlung vorhanden gewesen sein, denn damals (1230) erhielt Beuthen eine <strong>Stadt</strong>mauer,1254 deutsches Recht und seit 1247 durften die Bewohner das Bleierz fre i gewinnen. Diese Rechtsverleihungensprechen fü r den verhältnismässig grossen Um fang des Silber- und Bleierzbergbauesim dam aligen Beuthener Lande. Diese Rechtsverleihungen sprechen aber auch dafür, dass dieBevölkerung freie deutsche Siedler waren, die den menschenleeren Raum m it seinen m eilenweitenW äld ern rodeten und pflügten und dabei unter der Ackerkrum e das glänzende Erz fanden.Der verheissungsvolle A nfang des Erzbergbaues im Beuthener Lande hielt nicht lange vor.M ancherlei Schwierigkeiten bedrängten ihn. V o r allem w ird man der W asserzuflüsse nicht Herrgeworden sein. Bis heute ist das W asser der Feind des oberschlesischen Bergbaues geblieben.S treitigkeiten unler den Bergleuten über die gewonnenen Silber- und Bleierze und ebenso mitden G rundherren und der O rtsgeistlichkeit über den Zehnten haben den V erfa ll des Bergbauesbeschleunigt. Und was in den späteren Jahrhunderten immer w ieder charakteristisch fü r diesesLand ist, nämlich der Streit um den Besitz Schlesiens und Oberschlesiens zwischen den anliegendenReichen, hat die w irtschaftliche und kulturelle Entwicklung immer w ieder gestört und oftm als garvernichtet. Die Urkunden der Q uellensam m lung zur Geschichte der <strong>Stadt</strong> Königshütte aus der hierbezeichneten Zeit sind in ihrer Sprache: deutsch, lateinisch, böhmisch und polnisch, ein getreuesSpiegelbild der dam aligen Herrschaftsverhältnisse.Im 6. Jahrhundert hatten sich Fürsten polnischer H erkunft des Landes Schlesien bemächtigt,die der deutschen Bevölkerung polnische Sprache, polnische Sitten und Gebräuche aufzwangen.Durch Teilung des Landes unter die Söhne der Fürsten bildete sich eine grosse Reihe von Fürstentümern,deren Besitzer sich sämtlich „H e rzoge in Schlesien“ nannten, aber die O berherrlichkeitPolens anerkennen. Die Schwäche all dieser „H e rzöge“ zwang zur Anlehnung an die jeweilsstärkere Macht. Unter Boleslaus C hrobry w a r Schlesien ein Teil des polnischen Reiches. Der deutscheEinfluss ist aber niemals erstorben. Mehrere M ale w eilten auch deutsche Kaiser im Lande,so 1157 Friedrich Barbarossa, um ordnend in die polnischen Angelegenheiten einzugreifen. 1163machte sich Schlesien mit der Rückkehr der W ladislaiden und ihrer Einweisung in den Besitz desLandes selbständig und löste sich von Polen. Es kam 1235 zum Trentschiner V ertrag, in dem Polenfeierlich a lle r Rechte auf Schlesien entsagte.11

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