August 2011
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August 2011
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Egbert,<br />
so uneigennützig machen. Wäre übrigens<br />
schön, wenn Du bei der nächsten Ausschreibung<br />
mal gleich mein Unternehmen<br />
nimmst. Ein Glück, dass keiner<br />
weiß… wir bauen am neuen Kreis... Nein,<br />
Scherz beiseite. Wenn wir den Antrag<br />
nicht durchkriegen, können wir die Querulanten<br />
immer noch rausschmeißen.<br />
Hat doch letztens auch so gut geklappt.<br />
Und vor allem schnell! Aber der ist doch<br />
keine Kompetenz… äh… Konkurrenz<br />
für uns.<br />
Sollte wider Erwarten das alles nicht so<br />
reibungslos gehen, können wir ja auch<br />
persönlich noch Gelder sammeln. Zum<br />
Beispiel auf dem Markt. Angela kommt<br />
bestimmt auch. Die ist doch sowieso<br />
für alles zu haben! Und wenn nicht, machen<br />
wir es eben alleine. Vielleicht sollten<br />
wir den Spendenstand mit einem<br />
Tier besetzen. Du weißt schon,<br />
kleine Kinder oder Tiere ziehen<br />
immer… den Leuten das Geld<br />
aus der Tasche. Schon aus Mitleid.<br />
Ich bin ja dafür, dass wir<br />
einen Esel mitnehmen. Haben<br />
wir wenigstens was zu lachen, wenn die<br />
Bürger mal kräftig für uns löhnen und<br />
dabei in den Spiegel schauen. Welch ein<br />
Esel muss man sein, uns noch was zu<br />
geben. Ha, ha!<br />
Apropos Esel. Welcher Esel hat eigentlich<br />
Rainers internes Schreiben der<br />
Presse gegeben? Obwohl die Titelseite<br />
nicht schlecht war. Du hättest in Deiner<br />
Pressemitteilung ruhig noch ein bisschen<br />
mehr jammern können. Von wegen,<br />
dass wir den Wahlkampf aus eigener Tasche<br />
zahlen und alle so wenig verdienen,<br />
eben ganz normale Bürger sind.<br />
Vielleicht hätten wir so noch mehr Spenden<br />
bekommen. Übrigens Egbert, toll,<br />
dass Du Deinem Sohn die 150 € abnimmst.<br />
Wenn der Vater mit dem<br />
Sohne… Ha, ha… Na lass uns mal den<br />
Sonntag abwarten. Die große Party nach<br />
der Wahl ist schon gesichert, das Bier<br />
steht kalt. Ich will lieber gar nicht wissen,<br />
wer das zahlt. Man muss ja auch<br />
nicht jede Spende erwähnen, oder?<br />
Dann bis zum Wahlsieg<br />
Dein Genosse Harry<br />
Text: HerrLich / Karrikatur:wrobelek<br />
Wo kommen die Wahlkampfgelder her?<br />
Neben den Mitgliederbeiträgen und Spenden erhalten<br />
die Parteien staatliche Zuschüsse. Diese richten sich nach<br />
der Anzahl der Zweitstimmen bei der letzten Landtagswahl.<br />
Pro Stimme gibt es 0,70 Euro (für die ersten vier<br />
Millionen Stimmen gibt es sogar 0,85 Euro). Für jeden<br />
weiteren Euro, den eine Partei durch Mitgliedbeiträge<br />
oder rechtmäßig erlangte Spenden erhielt, gibt's von<br />
Vater Staat je 0,38 Euro oben drauf.<br />
Beispiel: In der letzten Landtagswahl bekam die CDU<br />
235.350 gültige Zweitstimmen, für die der Staat pro<br />
Stimme die erwähnten 0,70 Euro zuschießt. Allein vom<br />
Staat dürfte die CDU damit 164.745 Euro erhalten haben.<br />
Und was haben unsere Parteien vor Ort im<br />
Wahlbudget?<br />
Konkret nachgefragt, wie hoch ihr Wahlbudget denn<br />
tatsächlich sei, antworteten leider nicht alle Parteien in<br />
konkreten Zahlen. Die Greifswalder FDP gab ihr gesamtes<br />
Budget für die Landtagswahl in Höhe von 1.380 Euro<br />
an. Nur 577 Euro kommen dabei vom Kreisverband,<br />
der Rest sind zweckgebundene Spenden. Die Grünen<br />
haben in Greifswald pro Kandidat ganze 300 Euro zur<br />
Verfügung, wovon die Hälfte des Geldes vom Landes-<br />
Nordeck<br />
Ambulanter Pflegedienst<br />
Lange Straße 13 · 17489 Greifswald<br />
24-h-Telefon 03834 771677<br />
Anerkannt bei allen<br />
Kranken- und Pflegekassen<br />
sowie Privat!<br />
verband kommt. Linke-Kandidatin Mignon Schwenke<br />
gibt ihren Wahlfond mit 2.300 Euro an, wovon aber tatsächlich<br />
ein Teil des Geldes aus der aufgesparten Aufwandsentschädigung<br />
ihrer Arbeit als Bürgerschaftsmitglied<br />
besteht. Nur 650 Euro sind Mitgliederspenden, weitere<br />
400 Euro kommen vom Kreisverband. Trotzdem<br />
bekommt sie zusätzlich Plakate und Flyer vom Landesverband.<br />
Und wer hat die meisten Plakate?<br />
Wir zählten die Plakate beidseitig ausgehend von der<br />
Esso-Tankstelle Stralsunder Straße über die Anklamer<br />
wie auch Wolgaster Straße jeweils bis zur Kreuzung zur<br />
Koitenhäger Landstraße. Und siehe da, 225 Plakate der<br />
CDU hingen auf diesen Strecken. Trotz des Gejammers<br />
ums Geld. Im Vergleich dazu zählten wir aber nur 116<br />
der SPD, 45 der Kompetenz für Vorpommern und ganze<br />
37 Plakate der Grünen.<br />
Und sollte nach dem Wahlsonntag mal wieder vergessen<br />
werden, die Plakate zuentfernen, dürfen Sie mit Ihren<br />
Steuergeldern die Entsorgung dieser durch unsere Stadt<br />
bezahlen. Nach unseren Informationen sollen noch von<br />
der Landtagswahl 2006 Plakate bis heute im Greifswalder<br />
Bauhof eingelagert sein. Wer weiß wozu es gut ist...<br />
Text: Ju<br />
08/11 5<br />
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