TITELTHEMAGerold Brägger, MAGeschäftsführer IQESIQES − <strong>Instrum<strong>ent</strong>e</strong> für dieQualitäts<strong>ent</strong><strong>wicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong>an SchulenDr. Norbert Posse,Universität DüsseldorfDie „<strong>Instrum<strong>ent</strong>e</strong> für die Qualitäts<strong>ent</strong><strong>wicklung</strong> <strong>und</strong><strong>Evaluation</strong> in Schulen“ (IQES) sind mit Unterstützungder Landesprogramme „Bildung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“ inNordrhein-Westfalen, Hessen <strong>und</strong> der Schweiz <strong>ent</strong>wi -ckelt worden. Der IQES-Ansatz stellt das Lernen vonLehrpersonen sowie Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern insZ<strong>ent</strong>rum <strong>und</strong> verbindet Schul- <strong>und</strong> Unterrichts <strong>ent</strong> -<strong>wicklung</strong>. Er bietet erprobte Wege <strong>und</strong> <strong>Instrum<strong>ent</strong>e</strong>mit hohem Praxisnutzen für Schulleitende <strong>und</strong>Lehrpersonen.Zum IQES-Netzwerk gehören Bildungsregionen aus Deutsch -land, der Schweiz, Italien <strong>und</strong> Österreich. An mehreren h<strong>und</strong>ertSchulen laufen Unterrichts<strong>ent</strong><strong>wicklung</strong>sprojekte, die sich amIQES-Modell ori<strong>ent</strong>ieren. Die web basierte SchulqualitätsplattformIQES online (www.iqesonline.net) wird aktuell von mehr als2.000 Schulen aus dem deutschsprachigen Raum genutzt.„Gute ges<strong>und</strong>e Schulen“ sind nachhaltigwirksame SchulenGute Schulen stärken die Lehrpersonen im Wissen darum, dassdie wichtigste Ressource jeder Schule kompet<strong>ent</strong>e, motivierte<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer sind. Der IQES-Ansatz zieltdarauf, Schulen in ihren Kernaufgaben zu stärken. Gute Schulen„leben“ davon, dass jede Lehrperson an ihrer professionellen<strong>und</strong> persönlichen Weiter<strong>ent</strong><strong>wicklung</strong> arbeitet. Wenn Lehrkräfteregelmäßig ihre eigene Arbeit reflektieren, Feedback einholen<strong>und</strong> sich in Teams an der Weiter<strong>ent</strong><strong>wicklung</strong> des Un terrichtsbeteiligen, leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Quali -tät der Schule <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heit aller Akteure in der Schule.Das IQES-Modell ori<strong>ent</strong>iert sich an Erfolgsfaktoren einer lernendenSchule: kooperativ arbeitende Unterrichtsteams, Fokus auf Lern er folg<strong>und</strong> eigenverantwortlichem Lernen, gemeinsame Werte <strong>und</strong> Regeln,gegenseitige Hilfe <strong>und</strong> soziale Un ter stüt zung, mitarbeiterori<strong>ent</strong>ierteFührung, hohe Eigenverantwortung <strong>und</strong> Selbststeuerungsmöglichkeitenfür Lehrkräfte, positive, konstruktive Rück mel dungen <strong>und</strong>nützliche Selbstevaluation (siehe Abbildung, Seite 176).Selbstständiges <strong>und</strong> kooperativesLernen fördernWer Lernenden zu mehr Erfolg verhelfen will, muss sie dafürqualifizieren, mehr Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen.Eine Kernaufgabe heutiger Schulen besteht somit darin,die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu einem altersgerechten selbst-174Schule NRW 04/12
TITELTHEMASchülerinnen <strong>und</strong> Schüler arbeiten mit der IQES-Zielscheibe. Foto: Cynthia Rühmekorf, IQESständigen Lernen <strong>und</strong> Arbeiten zu erziehen. Viele Schulen be -schäftigen sich deshalb mit der Frage, wie sie bei den Lernen -den gezielt Lernkompetenzen fördern können, die sie dazubefähigen <strong>und</strong> die für das Leben <strong>und</strong> die Schul- <strong>und</strong> Berufs lauf -bahn bedeutsam sind. Am besten gelingt dies jenen Schulen,die bewusst kooperative <strong>und</strong> schüleraktivierende Lernformenin den Unterricht einführen. Das kooperative Lernen ermöglichtes, Lernprozesse zu individualisieren <strong>und</strong> gleichzeitig eine so -ziale Gemeinschaft zu schaffen, in der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichevoneinander <strong>und</strong> miteinander lernen. Sie erhalten dadurchmehr Möglichkeiten, selber aktiv zu sein, selbstständig Infor -ma tionen zu verarbeiten, zu recherchieren, zu experim<strong>ent</strong>ieren,zu präs<strong>ent</strong>ieren, zu üben <strong>und</strong> zu wiederholen. Erfahrungen <strong>und</strong>Untersuchungen zeigen, dass eine schrittweise Einführungkooperativer <strong>und</strong> individualisierender Lernformenzu mehr Lernerfolgen für alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler führt,gleichzeitig das fachliche <strong>und</strong> soziale Lernen fördert <strong>und</strong>zu positiven Beziehungen <strong>und</strong> einem guten Lernklima beiträgt.Schulinterne FeedbackkulturMit dem Aufbau einer innerschulischen Feedbackkultur kannsich eine gegenseitige unterrichtsbezogene Unterstützung<strong>ent</strong> wickeln, die den Erfahrungsschatz im Kollegium zum Vorteilaller nutzt. Viele Lehrkräfte möchten gegenseitige Un ter richts -besuche <strong>und</strong> daran anschließende Feedbackgespräche nichtmehr missen. Eine Lehrperson erhält durch das Kolle gial feed -back Wertschätzung für ihre Arbeit <strong>und</strong> Rückmeldungen, die siein ihrer Unterrichtspraxis voranbringen. Guter Unterrichtbraucht immer wieder die Reflexion darüber, welche Wir kun -gen im Alltag erreicht werden. Die Rückmeldungen vonSchülerinnen <strong>und</strong> Schü lern geben Hinweise auf die Frage, wie(...)Wenn Sie weiterlesen möchten: Das aktuelle Heft erhalten Siekostenlos, wenn Sie Schule NRW (mit BASS print <strong>und</strong> online)jetzt abonnieren.Schule NRW 04/12175