02.12.2012 Aufrufe

Die September 2012 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

Die September 2012 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

Die September 2012 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

nicht alle Möglichkeiten ab, haben aber durchaus<br />

Beispielcharakter. <strong>Die</strong> Untersuchungen lieferten<br />

dennoch interessante Ergebnisse.<br />

■ Abrupt oder allmählich?<br />

Unterschieden werden in der Regel das abrupte<br />

Absetzen des Fohlens von seiner Mutter sowie<br />

das „sanfte“, allmähliche Entwöhnen, wobei<br />

insbesondere im letzteren Fall wiederum sehr<br />

unterschiedliche Variationen möglich sind. Für<br />

die meisten Zuchtbetriebe ist das abrupte Absetzen<br />

des Fohlens die einfachste Möglichkeit,<br />

Mutterstute und Fohlen voneinander zu trennen.<br />

Entweder die Fohlen werden als Absetzer<br />

verkauft oder sie werden an einem bestimmten<br />

Tag von den Müttern getrennt und separat in<br />

einer Absetzergruppe untergebracht. Nach ein<br />

paar Tagen scheint der Trennungsschmerz überwunden.<br />

Erfahrene Züchter argumentieren das abrupte<br />

Absetzen oft damit, dass die Pferde nur einmal<br />

dem Trennungsstress ausgesetzt seien und der<br />

Spuk nach ein paar Tagen vorbei sei. Das ist einfach,<br />

schnell und unkompliziert. Der Trennungsschock<br />

hingegen sitzt tief und Experten sehen<br />

darin die Gefahr eines Traumas, unter dem die<br />

Pferde ihr ganzes Leben zu leiden haben. In wie<br />

weit das Fohlen dadurch psychische Schäden erleidet,<br />

wurde noch nicht untersucht. In der Humanmedizin<br />

hat man jedoch Forschungen angestellt,<br />

wie sich die Trennung von Kleinkindern<br />

und Eltern auf den Nachwuchsauswirkt. <strong>Die</strong>se<br />

Trennungen sind beispielsweise bei Krankenhausaufenthalten<br />

der Kinder nötig. <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />

waren, dass die Kinder Zeit ihres Lebens<br />

verstärkt unter Trennungsangst leiden, sich vor<br />

dem Alleinsein fürchten und deutlich eifersüchtiger<br />

sind. Inwiefern diese Ergebnisse auf Pferde<br />

anzuwenden sind, ist fraglich, dennoch kann<br />

man mit ähnlichen Auswirkungen rechnen. <strong>Die</strong><br />

Wahrscheinlichkeit, dass sich Pferde deutlich<br />

stärker an Artgenossen klammern und zu so genannten<br />

„Klebern“ werden, scheint nach einem<br />

Trennungstrauma, das das abrupte Absetzen<br />

mit sich bringen kann, doch sehr hoch.<br />

Der gemessene Stresspegel ist bei den Fohlen<br />

enorm, hinzu kommt die Vorgehensweise des<br />

Absetzens an sich. Oft werden Mutter und Fohlen<br />

durch den Abtransport eines Pferdes voneinander<br />

getrennt. Wird das Fohlen verkauft und<br />

mit dem Transporter abgeholt, ist es oft die erste<br />

Hängerfahrt, die es in seinem Leben macht.<br />

Dass es das Transportieren mit der Trennung in<br />

Verbindung bringt, ist vorprogrammiert, so dass<br />

es später auch zu Verladeproblemen kommen<br />

kann. Ganz abgesehen davon, dass allein der<br />

Transport eine enorme, zusätzliche Stressbelastung<br />

darstellt. Zudem wird das Fohlen in eine<br />

völlig fremde Umgebung gebracht. Das durch<br />

diesen vehementen Stress angegriffene Immunsystem<br />

kommt gegebenenfalls mit der anderen<br />

Keimbesiedelung in dem neuen Stall nicht zurecht.<br />

Das Infektionsrisiko steigt für das Fohlen<br />

deutlich an. Nicht zuletzt muss es auch noch<br />

eine Futterumstellung verkraften, insbesondere<br />

dann, wenn es noch nicht genügend von der<br />

Muttermilch entwöhnt worden ist.<br />

<strong>Die</strong>se Art des Absetzens ist für den Züchter<br />

zwar oft die einfachste Variante, für das Fohlen<br />

hingegen die schlechteste. Nicht vergessen werden<br />

dürfen die Folgen für die Mutterstute, die<br />

ebenfalls unter dem Trennungsschmerz leidet.<br />

Gibt sie genügend Milch und fordert das Fohlen<br />

abrupt keine Milch mehr ab, kann es zu starkem<br />

Anschwellen des Euters mit einer möglichen<br />

Euterentzündung kommen. In diesem Fall sollte<br />

die Stute aber keinesfalls abgemolken werden,<br />

weil man damit die Milchproduktion noch mehr<br />

anregt.�<br />

WESTERNREITER – <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

gesundheit 13<br />

Our Saddlemakers<br />

Kaufen Sie Ihren Sattel mit der<br />

„Passt-100%-Garantie“.<br />

Unser Sattelmobil kommt zu Ihnen.<br />

Mit grosser Anzahl Westernsätteln,<br />

für die Anprobe an Ihrem Pferd.<br />

Sie können in Ruhe auswählen und<br />

die Passgenauigkeit prüfen.<br />

Persönliche umfassende Beratung!<br />

Jetzt anrufen und Besuchstermin<br />

vereinbaren. Tel.: 0170-55 74 894<br />

Running Horses<br />

Saddleworld<br />

92284 Poppenricht

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!