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GL 6/2004 - der Lorber-Gesellschaft eV

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42 Die Gott lieben <strong>GL</strong> 6/<strong>2004</strong>Der einfache Gedanke: <strong>der</strong> Herr kommt! ich gehe dem Herrn entgegen,ich warte und harre des Herrn, ich stehe vor seinen unsichtbaren Augen! -dieser eine Gedanke, recht lebendig gefaßt in <strong>der</strong> Seele, macht wachsam,treu und bewahrt das Herz, entzündet die Liebe und treibt immervorwärts.Ferner sollst du alle Dinge von ihrer besten Seite betrachten undunmittelbar aus <strong>der</strong> Hand des Herrn nehmen, so dass du ihm für allesdankst und ihn preist, <strong>der</strong> doch alles zu unserem Besten anordnet undzulässt. Deswegen sollst du auch alles, was du siehst o<strong>der</strong> hörst, auf sein<strong>eV</strong>erherrlichung beziehen und bestrebt sein, alle Dinge zum Besten zudeuten, nützlich anzuwenden und zu deinem Heil zu gebrauchen.Denn so ist von Gott alles gemeint. Alle Dinge, die uns begegnen, sindBoten und Gesandte des Herrn, <strong>der</strong> ewigen Liebe, durch die er uns sagenlässt: „Gedenket meiner, wie ich euer gedenke! Wendet euch mir zu, wieich mich hiermit euch zuwende!Liebe sucht zu verstehen und denkt bei allem: „Ach, Gottes Liebesendet mir dieses, mich zu grüßen, mich zu wecken, mich zu prüfen, michzu stärken, mich zu warnen, mich zu trösten.“ Ein Herz, in das die LiebeGottes ausgegossen ist, erkennt gleich die Absicht Gottes und nimmtdaher jede Schickung demütig und dankbar von ihm an, weil es weiß: zumBesten ist es mir gemeint, wenn es gleich böse aussieht.Verliere dabei nie den Blick in dein Inneres. Das wird dich Demutlehren und Unterwerfung unter Gott; wird nie den törichten Gedanken indir aufkeimen lassen, als hättest du das, was etwa Widriges über dichverhängt wird, nicht verdient. - Ach, hätte er dich nach Verdienstbehandeln wollen, so wäre es dir wahrlich ganz an<strong>der</strong>s ergangen. Daszeigt uns <strong>der</strong> Geist, wenn wir ihn hören und still in unser Herz einkehren,wenn wir redlich sind und nicht unsre Eigenliebe um Rat fragen, dieimmer unschuldig sein und recht haben, nichts Böses, son<strong>der</strong>n lauterGutes verdient haben will. Und sie ist es gerade, die es verdient hätte, dasser immer Feuer und Schwert auf sie regnete. Nur Gottes Geduld ist es, diedieses hin<strong>der</strong>t.So scharf du auf dich achtest, so gütig und schonend sei zu deinemNächsten! Deute sein Tun und Lassen immer zum Besten. Alsdann bist duein wahrer Jünger Christi, <strong>der</strong> dich seines beson<strong>der</strong>en Umgangs würdigenund dir seine Geheimnisse anvertrauen wird. Einem von Gottes Liebeerfüllten Herzen wird das leicht. Aber wenn die Liebe nicht ausgegossenist im Herzen, richtet man an<strong>der</strong>e hart und sich selbst gar nicht. WennEigenliebe Richterin ist, hat sie tausend Augen für an<strong>der</strong>e und nicht einsfür sich. Es schadet uns das Böse an an<strong>der</strong>n nichts, aber das an uns selbst.

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