Internationale Shagya-Araber Gesellschaft e.V. Pure Bred Shagya ...
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18<br />
Wien, getrieben wurden. Das<br />
konnte auch dort nicht mehr<br />
lange so bleiben: Der Wiener<br />
Hofkriegsrat erklärte Bábolna<br />
1806 für selbständig und liess<br />
die dort bis dahin betriebene<br />
umfangreiche ‹Ochsenwirtschaft›<br />
schnell abschaffen (Anfang<br />
1806: 2026 Ochsen, Ende<br />
1806: 275 Ochsen!).<br />
Sowohl in Mezöhegyes als auch<br />
in Bábolna gab es hin und wieder<br />
Schwankungen in den<br />
züchterischen Bemühungen um<br />
die Weiterentwicklung der <strong>Araber</strong>-Rasse.<br />
Anfangs hatte beispielsweise<br />
das noch bis zum<br />
19. Jahrhundert herrschende,<br />
aus der spanischen Periode<br />
stammende Wiener Hofzeremoniell<br />
Einfluss auf die Verwendung<br />
von Hengsten spanisch-italienischer<br />
Blutführung.<br />
Das lag auch nahe, denn die<br />
kaiserlichen Hofgestüte<br />
Koptschan/Kladrub sowie Lipizza,<br />
die die Gespannpferde im<br />
Typ des Barockpferdes für die<br />
Repräsentation des Wiener Hofes<br />
produzierten, taten das mit<br />
Hingabe: Es gab zu viele Hengste,<br />
die zur k.u.k.-Zeit, also bis<br />
zum Ausgleich mit Ungarn<br />
1867, in den Militär- und auch<br />
in den zahlreichen Privatgestüten<br />
der kaiserlich-königlichen<br />
Monarchie zeitweise eingesetzt<br />
wurden.<br />
Per Dekret vom 18. März 1816<br />
durften die Bábolnaer Stuten<br />
nur noch von Hengsten «östlichen»<br />
(gleich orientalischen)<br />
Blutes gedeckt werden; damit<br />
begann der planmässige Aufbau<br />
der <strong>Araber</strong>-Rasse sowie der<br />
arabischen Vollblutzucht in Ungarn.<br />
Als Beutepferde aus dem<br />
Krieg mit Frankreich (1815) gelangten<br />
einige orientalische<br />
Hengste aus dem Hengstdepot<br />
Rosières aux Salines nach Bábolna,<br />
die 1816 dort zum Einsatz<br />
kamen. Baron Fechtig<br />
brachte von seiner dritten Orientreise<br />
unter anderem zwei<br />
weitere originalarabische<br />
Hengste (Siglavi Gidran 1811<br />
und Ebchan 1812) sowie die<br />
Stute Tifle, geboren 1810, nach<br />
Einer der grössten Vorzüge der <strong>Shagya</strong>-<strong>Araber</strong>-Rasse ist ihre nun schon seit etwa 220<br />
Jahren andauernde Gleichmässigkeit der Interieur- und Exterieurentwicklung. In der<br />
mehr als 20 (zwanzig!) Generationen andauernden Entwicklung hat es trotz schwerer<br />
negativer Einwirkungen durch Kriege, Revolutionen oder Krankheiten keine merkbaren<br />
Störungen dieser Kontinuität gegeben. Das Bild zeigt einen Radautzer <strong>Shagya</strong>-<strong>Araber</strong><br />
um 1875 (Emil Volkers, 1831 bis 1905): Sämtliche Merkmale, die wir auch heute vom<br />
<strong>Shagya</strong>-<strong>Araber</strong> erwarten, sind vorhanden.<br />
Das Exterieur dieser von Emil Volkers (1831 bis 1905) dargestellten Siebenbürger Stute<br />
(um 1875) zeigt unter anderem die Wirksamkeit ihrer turkmenischen Vorfahren, auch<br />
wenn sie genetisch schon weit entfernt sind. Wesentliche Teile dieses Exterieurs – und<br />
auch des Interieurs – hat der <strong>Shagya</strong>-<strong>Araber</strong> übernommen; das macht seine vielseitige<br />
Eignung auch noch heute aus.<br />
Bábolna; einige andere ‹bescheidene›<br />
Mitbringsel, darunter<br />
Bairactar, geboren1814 und<br />
Murana I, geboren 1808, gingen<br />
in das königlich-württembergische<br />
Gestüt nach Weil –<br />
das nur nebenbei. Diesen er-<br />
sten Importen folgten weitere<br />
und damit eine Festigung des<br />
genetischen Potentials auch der<br />
<strong>Araber</strong>-Rasse. Zu ihnen gehörten<br />
die äusserst erfolgreichen<br />
Ankaufsreisen des Pour-le-mérite-Trägers<br />
(1815) und Bábolna-