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DAS HAPIMAG MAGAZIN | MÄRZ 2011<br />

Simply Life<br />

Formvollendet<br />

Zeitlos im Trend: Die Klassiker unter<br />

den Designermöbeln<br />

Zweite Geige<br />

Interview mit einem Orchestermitglied<br />

der Wiener Philharmoniker<br />

Gourmet<br />

Typische Spezialitäten aus<br />

allen Weltregionen<br />

#04


KURZFRISTIG VERFÜGBAR.<br />

FRÜHLINGSGEFÜHLE INKLUSIVE.<br />

Der Frühling ist da – ein guter Zeitpunkt<br />

für Wanderungen im Grünen!<br />

Wenn’s draussen spriesst und grünt, und die ersten Sonnentage erstrahlen, mag in<br />

Manchen der Wunsch erwachen die unbekannte Natur zu entdecken. Sei dies bei<br />

einsamen Spaziergängen, einem Picknick mit der Familie oder einer Wanderung<br />

mit Freunden.<br />

Geniessen Sie den Frühling. Planen Sie einen spontanen Aufenthalt mit <strong>Hapimag</strong>.<br />

Neu können Sie in der Nebensaison (Saisons D und E, teilweise C der Buchungsinformation)<br />

die Apartments auch tageweise buchen. In den anderen Saisons werden<br />

die Apartments, die rund vier Wochen vor Anreise noch verfügbar sind, zur<br />

tageweisen Buchung freigegeben. So kommen auch Kurzentschlossene zu ihren<br />

Frühlingsgefühlen.


Klassisch – einfach gut<br />

Liebe Mitglieder<br />

Die vorliegende Ausgabe von Simply<br />

Life widmet sich dem Th ema Klassik.<br />

Mit dem Wort «klassisch» bezieht<br />

man sich heute ja nicht mehr<br />

nur auf die Antike oder die Musik von Mozart<br />

und Beethoven. Unsere heutige Kultur hat ebenso<br />

ihre «Klassiker»: Picasso als Maler. Coca Cola als<br />

Getränk. «Titanic» als Film. Pacman als Computerspiel.<br />

Den Porsche 911 als Sportwagen. Das<br />

kleine Schwarze als Kleidungsstück... Das sind<br />

Dinge, die irgendwie allen bekannt sind und auf<br />

breite Zustimmung stossen. Die meist von guter<br />

Qualität und manchmal auch exklusiv sind. Die<br />

zu einer Art Idealtypus ihrer Kategorie wurden.<br />

Damit sich etwas zum «Klassiker» mausern kann,<br />

braucht es aber Zeit. Ein Klassiker muss sich sein<br />

Prädikat also verdienen.<br />

<strong>Hapimag</strong> ist auch so ein Klassiker: Gegründet<br />

in den 60er Jahren hatte <strong>Hapimag</strong> und die<br />

dahinter liegende Idee des gemeinschaftlichen<br />

Nutzens von<br />

Immobilien Zeit heranzureifen,<br />

sich zu entwickeln und<br />

im Laufe der Jahre eine<br />

breite Mitgliederbasis zu<br />

gewinnen.<br />

Für <strong>Hapimag</strong> hat es sich dabei gelohnt, nicht voreilig<br />

auf Trends aufzuspringen. Sondern stets nur<br />

jene Neuerungen aufzunehmen, die auch weiterhin<br />

Bestand haben. Dank ihres Werdegangs<br />

wurde <strong>Hapimag</strong> – als erstes solches Unternehmen<br />

in Europa – vom Pionier zum Vorreiter dieser<br />

Sparte. Zur vertrauenswürdigen Alternative im<br />

Umfeld anderer Timeshare-Unternehmen, von<br />

denen manche in Turbulenzen gerieten und wieder<br />

untergingen. Was die Zeit überdauert, wird zum<br />

Klassiker. So kann <strong>Hapimag</strong> mit Stolz von sich<br />

behaupten dadurch auch eine Art «Klassiker» in<br />

der gemeinschaftlichen Nutzung von Immobilien<br />

zu sein.<br />

Ästhetische Ansprüche<br />

Als «klassisch» kann übrigens auch beschrieben<br />

werden, wie sich <strong>Hapimag</strong> Resorts und Residenzen<br />

heute präsentieren: In Architektur und<br />

Design setzt <strong>Hapimag</strong> auf klassische Elemente.<br />

Aus der Welt der Formensprache wird aufgenommen,<br />

was unauff ällig Akzente setzt und dennoch<br />

den ästhetischen Ansprüchen einer breiten<br />

Kundschaft (wie <strong>Hapimag</strong> sie hat) entspricht. Das<br />

zeigt sich auch etwa in den Interieurs von kürzlich<br />

eröff neten Resorts wie Tonda, Amsterdam<br />

oder Dresden. Dadurch kann <strong>Hapimag</strong> mit einer<br />

schlichten Eleganz überzeugen. Das ist das Geheimnis<br />

der Klassik.<br />

Falls Sie sich für Gestaltung und Design interessieren<br />

schauen Sie sich in diesem Heft den Beitrag<br />

über Designklassiker an. Oder lesen Sie nach,<br />

warum die Knaben des Dresdner Kreuzchors ihre<br />

gesamte Freizeit für klassische Musik opfern.<br />

Kurt Scholl<br />

EDITORIAL<br />

Simply Life | 1


CLIPS<br />

Allerlei Klassiker<br />

Literaturklassiker – Kafka in Prag<br />

Der Strandkorb – Inbegriff von Urlaub<br />

Gefertigt aus einem robusten Gefl echt und mit weiss-bunt gestreiften<br />

Sitzpolstern komfortabel ausgestattet, versprechen diese Sitzgelegenheiten<br />

am Strand Schutz vor heftigen Meeresbrisen. Wer schon<br />

mal an einem windigen Tag auf Sylt oder Rügen den Strand geniessen<br />

wollte, hat sie bestimmt schätzen gelernt. Für viele sind Strandkörbe<br />

der Inbegriff von Urlaub an der Nord- oder Ostsee. So einen<br />

Sessel kann man sich nun auch nach Hause holen – für das ultimative<br />

Urlaubsgefühl auf dem Balkon oder der Terrasse.<br />

www.strandkorb-binz.de | www.sylt-strandkoerbe.de<br />

Wer kann schon von sich sagen, dass sein Name in den Wortschatz eingegangen ist?<br />

Der tschechische Schriftsteller Franz Kafka hat dieses Privileg: Das Adjektiv «kafkaesk»<br />

bezeichnet diese verwirrliche, undurchschaubare und düstere Grundstimmung, die in<br />

seinen Werken so oft zu fi nden ist. Kafka wohnte fast sein ganzes Leben in Prag und hat<br />

dort auch seine Bücher verfasst, welche heute in den Schulklassen rund um die Welt gelesen<br />

werden. Im Laufe seines Lebens hat er an zwölf unterschiedlichen Orten in Prag<br />

gewohnt. Interessierte Prag-Besucher können während eines organisierten Kafka-Rundganges<br />

viel über diesen prägenden Autoren erfahren und lernen auch gleich die interessanten<br />

Winkel der Stadt kennen. In der <strong>Hapimag</strong> Stadtresidenz in Prag liegt übrigens der<br />

Roman «Der Prozess» in jedem Apartment aus.<br />

2 | Simply Life<br />

Altes Blech – blitzendes Chrom<br />

Ein hellblauer Cadillac aus den 50er Jahren, ein nobler<br />

Rolls-Royce mit dem grossen Reserverad am Heck oder ein<br />

knallroter VW-Käfer mit Hippie-Flair… Eine buntgemischte<br />

Schar von über hundert dieser Oldtimer trifft sich jedes Jahr<br />

Anfang Oktober am Höheweg in Interlaken direkt vor der<br />

<strong>Hapimag</strong> Residenz.<br />

Ob als Zuschauer vom Balkon des <strong>Hapimag</strong> Apartments<br />

oder vielleicht sogar als Teilnehmer mit einem eigenen<br />

Oldtimer: Das OiBo Treffen (Oldtimer im Berner Oberland,<br />

am Wochenende vom 8./9. Oktober 2011) ist ein Spektakel<br />

der besonderen Art.


Zum Kuckuck!<br />

In Triberg-Schonachbach, unweit der <strong>Hapimag</strong> Adresse in Unterkirnach,<br />

hat der Uhrenbauer Ewald Eble in fünfjähriger Handarbeit eine riesige,<br />

begehbare Kuckucksuhr erbaut. Besucher seines Uhrenparks können<br />

diese von Innen besichtigen. Das Uhrwerk hat eine Grösse von 4,50 m x<br />

4,50 m und der Kuckuck selbst ist vier Meter gross! Diese weltgrösste<br />

Kuckucksuhr steht seit 1997 sogar im Guiness-Buch der Rekorde. Der<br />

Eble Uhrenpark liegt an der Deutschen Uhrenstrasse, die ihre Besucher<br />

durch eine der eindruckvollsten Landschaften des Schwarzwaldes führt.<br />

An der Wegstrecke liegen zahlreiche interessante Museen und reizvolle<br />

Sehenswürdigkeiten rund um die Schwarzwälder Uhr. Auch Fabriken,<br />

Uhrenmacherwerkstätten und Ateliers geben Einblicke in ihre tägliche<br />

Arbeit.<br />

Auf den Spuren der Antike<br />

Auf der Museumsinsel an der Spree in Berlin befi ndet sich<br />

eine einzigartige Kombination von Museen, die 1999 ins Weltkulturerbe<br />

der UNESCO aufgenommen wurde. Eines der<br />

Ausstellungshäuser ist das «Alte Museum». Das 1830 fertig<br />

gestellte Gebäude zählt zu den bedeutendsten Bauwerken<br />

des Klassizismus und beherbergt heute die griechische<br />

Sammlung mit ihrer einzigartigen Schatzkammer. Erleben<br />

Sie die Faszination einer längst vergangenen Zeit.<br />

Mehr Informationen und weiterführende Links fi nden Sie unter<br />

www.hapimag.com/simplylife-clips<br />

CLIPS<br />

Chanel Nº 5 – der Duft, den Frauen mögen<br />

«Zum Schlafen trage ich nur ein paar Tropfen Chanel Nº 5», soll<br />

Marilyn Monroe einst gesagt haben. Die Geschichte machte diesen<br />

Damenduft zu einer der erfolgreichsten Parfüm-Kompositionen aller<br />

Zeiten: Chanel Nº 5 wurde 1921 lanciert und noch heute soll nach<br />

Angaben von Chanel weltweit alle 30 Sekunden ein Flakon über<br />

den Ladentisch gehen. Den berühmten Duft kann man heute überall<br />

kaufen. Wer es stilecht mag, kauft sich sein Flacon in einer der<br />

exklusiven Chanel-Boutiquen in Paris. Nº 5 ist auch erhältlich als<br />

Eau de Toilette, Seife, Deo oder Badegel.<br />

Simply Life | 3


DESIGN<br />

4 | Simply Life<br />

EINFACH<br />

FORMVOLLENDET<br />

Manche Möbelstücke von Designern sind seit<br />

Jahrzehnten im Trend. Sie gehören<br />

zu den absoluten Klassikern.<br />

Mirko Beetschen weiss,<br />

warum das so ist.


Mirko Beetschen (37)<br />

ist ein Experte für<br />

Architektur und<br />

Wohndesign aus<br />

Zürich. Einige Jahre<br />

war er als Redakteur<br />

für die Schweizer<br />

Zeitschrift «Ideales<br />

Heim» tätig. Heute ist<br />

er Partner bei der<br />

Agentur Bergdorf AG.<br />

Herr Beetschen, was meinen Sie, welche Designstücke<br />

von heute haben das Zeug einmal zu einem<br />

Klassiker zu werden?<br />

Konkrete Stücke? Der «Chair One«, den Konstantin<br />

Grcic für Magis entworfen hat, ist heute<br />

bereits eine Ikone und wird sicher als Klassiker<br />

überleben. Unglaublich gut fi nde ich auch die<br />

Leuchte «Tab» des Designerduos Barber/Osgerby<br />

für Flos. Diese Lampe aus den 0er Jahren ist einerseits<br />

ein typischer Ausdruck ihrer Zeit und – das<br />

klingt paradox – doch zeitlos. Das zeigt sich darin,<br />

dass sie sich in jeden Einrichtungsstil problemlos<br />

integrieren lässt.<br />

Wohnungen sind heute nicht mehr nur «durchdesignt«.<br />

In der Einrichtung scheinen viele den Bruch<br />

zu suchen: Neben ausgewählte Design-Objekte<br />

werden Brockenhausmöbel gestellt, beispielsweise...<br />

Ja, das ist seit einigen Jahren ein Trend bei Innenarchitekten.<br />

Das Motto heisst: «Mix and match»<br />

und «Everything goes».<br />

Dann kann heute also jeder ein Innenarchitekt sein?<br />

Nein. Als Laie ist man nicht gut bedient mit der<br />

Maxime «Everything goes» (lacht). Das will bloss<br />

sagen «es ist alles erlaubt». Und nicht, dass alles<br />

geht...<br />

...also wie jetzt?<br />

Man muss schon die richtigen Stücke kombinieren!<br />

Man stellt heute durchaus ein Barocksofa<br />

neben einen Tisch aus der Moderne. Denn es kann<br />

ja sein, dass das barocke Sofa mit geschweiften<br />

Beinen ähnliche Formen hat wie der Nierentisch<br />

aus den 50er Jahren daneben. Und dass das gut<br />

zusammenspielt.<br />

Was sollte man berücksichtigen, wenn man sich als<br />

Laie einrichten möchte?<br />

Auf Parallelitäten achten: Die einzelnen Objekte<br />

sollten sich ergänzen – eine Verwandtschaft haben<br />

oder ganz bewusst kontrastieren. Als Beispiel: Es<br />

gibt Holztische aus schwerem Eichenholz. Dazu<br />

passt durchaus ein kostengünstiger hochfl origer<br />

Ikea-Teppich aus weisser Wolle. Beide haben etwas<br />

Urchiges, eine schöne Haptik und Klobigkeit. Der<br />

Tisch würde aber nicht zu einem Ikea-Teppich<br />

aus dünner Kunststoff -Faser passen. Das bekäme<br />

sofort einen billigen Touch. Bei einer guten Kombination<br />

wertet der eine Gegenstand den anderen<br />

auf. Aspekte werden betont und herausgestrichen.<br />

So schaff t man etwas Neues durch den Kontext.<br />

DESIGN<br />

Ikea ist ein gutes Stichwort: Gewisse Möbel aus deren<br />

Sortiment stehen in fast allen Haushalten. Kann<br />

man auch die als «Designklassiker» bezeichnen?<br />

Durchaus, etwa das Billy-Regal. Wenn man genau<br />

hinschaut: In fast jeder Wohnreportage in den<br />

Magazinen fi ndet sich Ikea in den Interiors. Das<br />

wird bloss nicht so sehr betont.<br />

Warum?<br />

Weil ein Stück von Ikea nicht denselben Wert<br />

wie ein Markenmöbel hat.<br />

Geht es also auch darum, wie teuer etwas ist?<br />

Nein, ich meine Wert im Sinne von «Wertigkeit».<br />

Ikea stellt Massenprodukte her, die handwerklich<br />

nicht so sorgfältig gemacht sind und schnell<br />

wieder kaputt gehen… Aber andererseits stimmt<br />

es natürlich schon: Bei Möbelklassikern und Marken<br />

geht es manchen Leuten vor allem ums Repräsentieren.<br />

Als ich selbst noch für das Wohnmagazin<br />

«Ideales Heim» tätig war, erhielt ich<br />

Einblick in sehr viele teure Villen in und um<br />

Zürich. Viele sind absolut ähnlich eingerichtet:<br />

In jedem Haus ein Sessel von Le Corbusier und<br />

ein Sofa von Flexform oder Minotti. Fantasielos<br />

wird kopiert.<br />

Weshalb?<br />

Mit dem Kauf von Klassikern und bewährten<br />

Marken zeigt man Stilsicherheit. Man orientiert<br />

sich am Standard, denn der ist ungefährlich. So ist<br />

man auf der sicheren Seite. Ich verstehe das auch:<br />

Es ist nicht jeder zum Innenarchitekt geboren.<br />

Schade ist bloss, dass viele sich nicht trauen, ihren<br />

eigenen Stil zu leben. Es gibt wenige Leute,<br />

die eine eigene Vorstellung von ihrer Wohnumgebung<br />

entwickeln.<br />

Barber/Osgerby, Tab<br />

Simply Life | 5


DESIGN<br />

6 | Simply Life<br />

Lohnt es sich für Möbel einen höheren Preis zu<br />

zahlen? Zahlt man da nicht bloss für den guten<br />

Namen und die Marke?<br />

Bei Möbeln ist das weniger der Fall als etwa bei<br />

Kleidern. Teure Möbelstücke bestehen oft aus<br />

gutem Material, das Bestand hat, und werden<br />

handwerklich sorgfältig hergestellt. Etwa der<br />

Sessel Lamino von Swedese. Er stammt ursprünglich<br />

aus den 50ern und wird immer noch<br />

produziert. Bei einem Trödler<br />

fand ich kürzlich ein Exemplar,<br />

das 30 oder 40 Jahre alt ist.<br />

Der Sessel war in tadellosem Zustand, nicht<br />

einmal der Stoff musste ersetzt werden. Ich sage<br />

gerne: «Billig ist teuer». Was ich damit meine:<br />

Billig einzukaufen lohnt sich nicht. Am Ende<br />

wird es teurer, wenn man die Dinge ständig ersetzen<br />

muss.<br />

Was ist Ihrer Auff assung nach überhaupt «Design»?<br />

Wann ist etwas «designt»?<br />

Im Prinzip ist jeder von Menschen hergestellte<br />

Gegenstand designt oder «entworfen», wie es auf<br />

Deutsch übersetzt heisst. Aber Design nennen<br />

wir heute vor allem Objekte, deren Entwerfer mit<br />

ihrem Namen bürgen. Einst waren der Beruf von<br />

Handwerker und Entwerfer dasselbe. Erst mit<br />

der Industrialisierung entstand der Beruf des Designers,<br />

der entwarf, was später in den Fabriken<br />

produziert wurde.<br />

Aus welcher Zeit stammen die ersten Designermöbel,<br />

die man heute noch kennt und schätzt?<br />

Die frühsten wohl aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

Michael Th onet entwickelte damals<br />

die Bugholztechnik weiter, bei der Hölzer mittels<br />

Dampfdruckverfahren gebogen wurden, und<br />

entwarf seinen berühmten Kaff eehausstuhl. Die<br />

meisten Möbeldesign-Klassiker stammen aber<br />

aus dem 20. Jahrhundert: In den 20er Jahren<br />

gab es einen ersten innovativen Schub mit der<br />

Bauhaus Schule.<br />

Worin bestand damals die Innovation?<br />

Die Bauhaus-Anhänger sagten: Weg mit den Verzierungen<br />

und Ornamenten, die zu jener Zeit<br />

en vogue waren. Die Moderne kürte die nackte<br />

Konstruktion selbst zum schönen Element und<br />

stellte sie in den Vordergrund. Stahl, Glas und<br />

Beton waren neue Materialien, mit denen experimentiert<br />

wurde. Darum sehen viele Entwürfe<br />

der damaligen Zeit für Architektur aber auch<br />

Möbel heute noch sehr modern aus. Ab den<br />

50er und 60er Jahren kam dann der Kunststoff<br />

als Neuigkeit. Viele Klassiker stammen auch aus<br />

dieser Zeit.<br />

Was haben all die Möbelklassiker gemeinsam?<br />

Gemeinsam ist ihnen, dass sie zu ihrer Zeit neuartig<br />

und innovativ waren. Viele Möbel hatten<br />

über Jahrhunderte die gleiche Form, die nur<br />

leicht variiert wurde. Mit der Entwicklung von<br />

neuen Techniken oder Materialien ergaben sich<br />

neue Möglichkeiten für die Möbelherstellung:<br />

Plötzlich wurden Stühle mit nur einem Fuss<br />

statt deren vier entworfen. Die Designer haben<br />

Konventionen über Bord geworfen. Entwürfe,<br />

die am Anfang einer solchen neuen Entwicklung<br />

standen wurden später oft zu Klassikern.<br />

Wenn die Entwürfe in der Zeit ihrer Entstehung<br />

avantgardistisch waren, wie wurden sie zum<br />

Klassiker?<br />

Meiner Meinung nach gibt es hier zwei Arten:<br />

Stücke, die innovativ und darin auch Ausdruck<br />

einer bestimmten Zeit sind. Zum Beispiel die<br />

Memphis Objekte aus den 80er Jahren. Memphis<br />

war eine Designergruppe um Ettore Sottsass,<br />

welche die Postmoderne im Möbelbau durchdekliniert<br />

und so richtig auf die Spitze getrieben<br />

hat, mit vielen Dreiecken, Asymmetrien und so<br />

weiter. Das war revolutionär. Einige Entwürfe<br />

sind deswegen zu Klassikern geworden, auch<br />

wenn Aussehen und Funktionalität fragwürdig<br />

sind. Andererseits gibt es andere innovative Entwürfe,<br />

die einfach formvollendet sind und deshalb<br />

zum Klassiker wurden. So etwa der Stuhl<br />

Serie 7 von Arne Jacobsen. Ein wunderschönes<br />

Stück, das deswegen die Zeit überstanden hat.<br />

Was «schön» ist, ist doch Geschmackssache.<br />

Nicht nur. Es gibt sehr wohl Kriterien für gutes<br />

Design. Bei diesem Stuhl fi nden viele tolle<br />

Eigenschaften optimal zusammen: Er ist nicht<br />

nur technisch innovativ, sondern auch vollendet<br />

in der Form, gut stapelbar, fi ligran, besteht aus<br />

dünnem Holz und ist dadurch warm und bequem.<br />

Das Stück fi ndet man darum heute noch<br />

in allen Einrichtungsmagazinen.


Mirko Beetschen: Meine Top 10-Designklassiker<br />

Arne Jacobsen, Serie 7<br />

Arne Jacobsen, AJ<br />

Josef Hoffmann, Kubus<br />

Fritz Haller, USM<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

Stuhl Serie 7 von Arne Jacobsen,<br />

1955 (Fritz Hansen)<br />

«Seit über 50 Jahren bequem, elegant<br />

und zeitlos. Für mich DER Stuhl<br />

der Designgeschichte.»<br />

Leuchte AJ von Arne Jacobsen,<br />

1960 (Louis Poulsen)<br />

«Bis heute eine der schönsten Leseleuchten.<br />

Bislang nur in Schwarz,<br />

Weiss und Grau erhältlich, gibt es die<br />

AJ seit ihrem Jubiläum letztes Jahr<br />

in fünf genialen, neuen Farben.»<br />

Leuchte Tolomeo von Michele De<br />

Lucchi, 1987 (Artemide)<br />

«Die fl exible Büro- und Leseleuchte<br />

vereint Zurückhaltung und Eigenständigkeit<br />

auf perfekte Weise.»<br />

Tisch Tulip von Eero Saarinen, 1956<br />

(Knoll International)<br />

«Genial: ein Tisch mit nur einem Fuss!<br />

Passt einfach überall rein.»<br />

Sessel Kubus von Josef Hoff mann,<br />

um 1910 (Wittmann)<br />

«Während Kollegen noch im Jugendstil<br />

schwelgten, dachte der Österreicher<br />

Designer Josef Hoff mann bereits<br />

in Kuben.»<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

DESIGN MUSEEN: NAHE BEI HAPIMAG<br />

DESIGN<br />

Panton-Stuhl von Verner Panton,<br />

1959/1960 (Vitra)<br />

«Revolutionär: ein Freischwinger aus<br />

Kunststoff !»<br />

Bürosystem von USM Haller von<br />

Fritz Haller, 1963 (USM)<br />

«Das Regalsystem des Schweizers<br />

Fritz Haller hat die Büro- und längst<br />

auch die Wohnwelt erobert.»<br />

Tischleuchte Anglepoise von George<br />

Carwardine, 1932 (Anglepoise)<br />

«Die perfekte Atelier-, Arbeits- und<br />

Büroleuchte, denn dank mehreren<br />

Gelenken passt sich die Anglepoise<br />

jeder Situation an.»<br />

Sessel Barcelona von Mies van der<br />

Rohe, 1929 (Knoll International)<br />

«Architektur und Möblierung des Pavillons<br />

von Mies van der Rohe an der<br />

Weltausstellung in Barcelona 1929<br />

wurden zu Ikonen der Moderne.»<br />

Die Stühle von Charles und Ray<br />

Eames (Vitra)<br />

«Vom Power-Designerpaar Charles<br />

und Ray Eames ist jeder Stuhl zum<br />

Klassiker geworden. Hoch lebe der<br />

amerikanische Mid-Century Stil!»<br />

Wer sich für Möbeldesign interessiert kann in Berlin das renommierte Bauhaus Archiv besuchen.<br />

Der Bau mit der markanten Silhouette ist ein Spätwerk des Bauhaus Gründers Walter Gropius. Im<br />

dazu gehörenden Museum sind einige der berühmten Designklassiker ausgestellt. Gute Ausstellungen<br />

beherbergen übrigens auch das Design Museum in London, die Pinakothek der Moderne in<br />

München oder das Museum für angewandte Kunst (Wien) – in all diesen Städten ist auch <strong>Hapimag</strong><br />

mit einem Resort präsent. Ausgesprochen sehenswert ist auch die Vitra Design Ausstellung in<br />

Weil am Rhein – die zwei Fahrstunden vom <strong>Hapimag</strong> Resort Interlaken aus lohnen sich! Auf bewährtes<br />

Design setzt auch <strong>Hapimag</strong> und arbeitet für die Ausstattung der Wohnungen immer<br />

wieder mit renommierten Künstlern und Designern zusammen. Details zu den Resorts von <strong>Hapimag</strong><br />

fi nden Sie auf www.hapimag.com/de/resorts-und-residenzen<br />

Simply Life | 7


REPORTAGE<br />

Kleine Sänger, grosse Stimmen<br />

8 | Simply Life<br />

Der Dresdner Kreuzchor ist einer der ältesten Knabenchöre Deutschlands. Der Alltag<br />

mit Schule und täglichen Proben erfordert von den kleinen Sängern viel Disziplin und<br />

Ehrgeiz. Talent alleine reicht nicht.<br />

H<br />

eute ist ein normaler Wochentag<br />

an der Kreuzschule: Zwischen<br />

den Schulstunden steht die Chorprobe<br />

an – so wie jetzt im grossen<br />

Probensaal. Der Chorleiter, Kreuzkantor<br />

Roderich Kreile sitzt vorne am Klavier und lässt<br />

die jungen Sänger immer wieder dieselbe Stelle<br />

singen: «So lieben wir den Herrn, li-i-i-i-ieben<br />

wir…» Kreile ist noch nicht recht zufrieden, erteilt<br />

ein paar Anweisungen. Am Klavier gibt er<br />

wieder den Ton an: «…und bitte!». Der Knabenchor<br />

setzt wieder ein: «…So lieben wir den Herrn,<br />

li-i-i-i-ieben wir…». Harmonischer Gesang erfüllt<br />

den Raum.<br />

«Ach es ist ein Fluch in unserem Wallen»<br />

Anton Flämig, 13, sitzt in einer der hinteren Reihen.<br />

Anton muss aufs Notenblatt schauen, er will<br />

sich konzentrieren. Rund um ihn herum sitzen<br />

seine Freunde der oberen und unteren Klassen,<br />

nach Stimmlage verteilt. Einige sind voll bei der<br />

Sache, andere sitzen etwas verträumt da. Ein paar<br />

machen Quatsch und ärgern die in der vorderen<br />

Sitzreihe. Wie das halt so ist.<br />

Im Kreuzchor gehört Anton noch zu den Knaben.<br />

Kommen die Jungs in den Stimmbruch, nehmen<br />

sie als «Mutanten» eine Auszeit vom Chor. Danach<br />

werden sie als «Männer» mit ihrer tieferen<br />

Stimme neu eingeteilt. Anton ist seit vier Jahren<br />

dabei. Mit 9 Jahren hat Anton die schwierige Aufnahmeprüfung<br />

in den Dresdner Kreuzchor bestanden.<br />

Er musste die Tonleiter beherrschen, Lieder<br />

vortragen und Kenntnisse in Musiktheorie beweisen.<br />

Seither ist auch Anton ein «Kruzianer»,<br />

wie die Sänger des Kreuzchors genannt werden –<br />

und damit Mitglied einer Art Dresdner Eliteschule.<br />

Roderich Kreile lässt nun einen kleinen Jungen,<br />

Filipo, allein vorsingen. Er muss aufstehen. Sein<br />

hohes Stimmchen tönt zögerlich, vermag den Saal<br />

nicht zu füllen. Kreile runzelt die Stirn: «Bitte<br />

komm nach der Probe zu mir.» Gegen Ende der<br />

Stunde lässt Kreile neue Noten austeilen. In den<br />

nächsten Tagen soll etwas Modernes einstudiert<br />

werden von Wilfried Krätzschmar, einem Dresdner<br />

Komponisten. «Seid euch bewusst: Zeitgenössische<br />

Musik ist am Anfang schwer», mahnt<br />

Kreile die Knaben, «wir wollen das Stück demnächst<br />

auff ühren. Also, bitte Seite 37 aufschlagen.<br />

Wir singen ab der Stelle ’ach es ist ein Fluch<br />

in unserem Wallen’…».<br />

Bach und Bruckner<br />

Der Dresdner Kreuzchor ist einer der ältesten<br />

Knabenchöre Deutschlands. Er gehört zum gehegten<br />

und gepfl egten Kulturgut der Stadt. Gegründet<br />

wurde er als Lateinschule an der Kreuzkirche.<br />

Die mittelalterliche Tradition liturgischer<br />

Knabengesänge konnte sich – über die DDR-Zeit<br />

hinweg – bis heute erhalten. Und so stehen auch<br />

im Jahr 2011 jeweils an Gottesdiensten und Vespern<br />

der grossen Kreuzkirche an die 140 Knaben<br />

und junge Männer zwischen 9 und 19 Jahren im<br />

Kirchenschiff – hübsch aufgereiht, adrett frisiert<br />

– und holen tief Luft. Kreuzkantor Kreile<br />

ist derjenige, der diesen Kindern gregorianische<br />

Gesänge, Bach oder Bruckner auf einem Niveau<br />

beibringt, dass ihre Stimmen so manchem Zuhörer<br />

in der Kirchenbank einen wohligen Schauer<br />

über den Rücken jagen. Der Chor verkauft<br />

Weihnachts-CDs und geht jährlich auf Tournee,<br />

auch ins Ausland nach Japan, Italien oder Kanada.<br />

Um das hohe Niveau zu halten und fast jedes<br />

Wochenende einen Konzertauftritt zu meistern,<br />

wird von den Sängern einiges abverlangt. Ohne<br />

Leistungsmotivation geht es nicht.<br />

Besser werden<br />

Nach der Probe muss Anton direkt zum Klavierunterricht<br />

bei seiner Lehrerin, Frau Osman,<br />

eilen, ein Stockwerk höher. An der Dresdner<br />

Kreuzschule in einem der schönsten Wohnviertel<br />

Dresdens ist alles nahe beieinander: Um


Anton (im karierten<br />

Hemd), konzentriert<br />

bei der Probe: Er<br />

ist einer der besten<br />

Sänger der 6. Klasse<br />

einen zentralen Hof gruppiert liegen die Grundschule,<br />

das öff entliche Gymnasium, das Gebäude<br />

mit den Probenräumen und dem Speisesaal sowie<br />

ein Internatshaus. Auf dem Pausenplatz spielen<br />

die Chorknaben jeden Tag Fussball.<br />

Dafür hat Anton momentan aber wirklich keine<br />

Zeit. Er ist spät dran, eilt die Steintreppe hoch,<br />

in der linken Hand seine Ledermappe mit den<br />

Noten. Anton trägt ein kariertes Hemd, Jeans,<br />

Turnschuhe. Ein ganz normaler Jugendlicher also.<br />

Einfach einer, der täglich seine Freizeit aufwendet,<br />

um Lieder zu üben. Lieder mit Zeilen, die<br />

vom ew’gen Schein des höchsten Lichts handeln,<br />

von der Liebe zum Herrn oder eben vom Fluch,<br />

der im Wallen steckt… Solche Liedtexte verstehe<br />

er schon, meint Anton unterwegs. Bloss<br />

wenn er sie mit eigenen Worten erklären müsste,<br />

hätte er wohl Mühe. Klassische Musik sei ihm<br />

vertraut, er stamme eben aus einer musikalischen<br />

Familie. Sein Vater mache Musik und sein Urgrossvater<br />

sei schon Kreuzkantor gewesen, so wie<br />

heute der Herr Kreuzkantor Kreile. Vor seinem Tod<br />

habe der Urgrossvater sich gewünscht, dass ein<br />

Nachfahre mal Kruzianer werde. Diesen Wunsch<br />

wollte Anton ihm erfüllen. «Das Singen macht<br />

mir Spass, vor allem die Auftritte», sagt Anton.<br />

Er war auch schon auf Tournee. Anton würde<br />

gerne lernen, Orgel zu spielen. Vor allem aber will<br />

er besser werden beim Singen – und auf der Liste<br />

des Kreuzkantors aufrücken. Auf dieser internen<br />

Liste sind die Sänger der Reihe nach aufgeführt,<br />

bewertet nach ihrer Leistung. Der Listenplatz<br />

entscheidet über die Stellung innerhalb des Chors.<br />

Anton hat sich bereits nach oben gekämpft. Er ist<br />

einer der Besten aus der 6. Klasse.<br />

Dann begrüsst die Klavierlehrerin den Anton.<br />

Er setzt sich auf den Hocker am Flügel, sie daneben.<br />

«Hast du geübt?» fragt sie. «Ein bisschen.<br />

Am Wochenende hatten wir Konzert. Aber<br />

ich hab mich jeweils am Abend nochmals dran<br />

REPORTAGE<br />

gesetzt.» Anton legt mit Beethoven, Sonatine<br />

F-Dur, los. «An dieser Stelle noch lauter!» korrigiert<br />

die Lehrerin. «Siehst du, du musst grad<br />

den ganzen Arm mitnehmen, damit du es lauter<br />

kriegst. Pam-pam-pam! Und dann, die Stelle<br />

danach doooolce – auf die Linie achten, Anton!»<br />

Auf dem Notenblatt zeichnet sie die Stellen<br />

ein, die er noch besser üben muss. Danach<br />

kommt Bach dran, ein schwierigeres Stück. Nach<br />

dem ersten Mal durchspielen diskutieren die<br />

beiden, wie die Verzierungen und Phrasierungen<br />

zu interpretieren sind. «Bitte jetzt genau spielen,<br />

Anton, damit wir dann nicht im Nachhinein<br />

wieder korrigieren müssen.»<br />

Als Anton loslegt, bringt er auch einige Töne<br />

hervor, die da nicht auf dem Notenblatt vorgesehen<br />

sind. Lakonisch meint er dann: «Nun ja,<br />

ich kann vielleicht doch noch Komponist werden…».<br />

«Aber bitte nicht in meinem Unterricht!»<br />

erwidert Frau Osman. Beide lachen.<br />

Knappe Freizeit<br />

Am Abend nach der Schule steht auch für Anton<br />

eine weitere Chorprobe an, zu einer Uhrzeit,<br />

zu der Gleichaltrige wohl zuhause beim<br />

Abendbrot sitzen, auf dem Sofa Fernsehen oder<br />

im Zimmer Computergames spielen. Das Leben<br />

als Kruzianer folgt einem dichten Fahrplan:<br />

Schule mit Hausaufgaben und Prüfungen, Instrumentalunterricht<br />

und tägliche Singproben.<br />

Ausserdem im Jahresverlauf dutzende Konzerte<br />

und einige Tourneen, deren verpasste Schulzeit<br />

nachgeholt werden muss. Viel Freizeit bleibt<br />

da nicht. Die meisten Kruzianer, vor allem die<br />

Auswärtigen, wohnen auch im Internat, betreut<br />

von Erziehern. So dreht sich das Leben der Sängerknaben<br />

in einem engen Dreieck von Schule,<br />

Chor und Internat. Eine Pause von 10 Minuten<br />

vor dem nächsten Programmpunkt empfi nden<br />

diese Kinder als Freiheit, als hätten sie noch<br />

«sehr viel Zeit» zur Verfügung.<br />

Simply Life | 9


Die meisten Kruzianer<br />

wohnen im Internat.<br />

Gleich nebenan besuchen<br />

sie die Schule<br />

und Chorproben.<br />

10 | Simply Life<br />

In dieser Umgebung folgt die notwendige Disziplin<br />

auch aus der Gewöhnung an eine straff e<br />

Struktur: Wenn es vor der Tür zum Probensaal<br />

jeweils heisst, sich in eine Kolonne einzustellen<br />

und zu schweigen, gelingt das diesen Jungen in<br />

der Regel ohne Mühe. Zwei ältere Kruzianer<br />

sorgen für Ruhe und Ordnung. Erst als alle still<br />

sind, dürfen die Knaben den Saal betreten, dann<br />

müssen sie ruhig auf dem Platz warten, bis der<br />

Kreuzkantor die Probe eröff net. Diesmal steht<br />

das schwierige Stück von Krätzschmar wieder<br />

an. Die Jungs sitzen mucksmäuschenstill. Kreile<br />

gibt das Signal. Und die Stimmen erfüllen –<br />

einmal mehr – den Raum.<br />

Tradierte Rituale<br />

Angrenzend zum Probensaal liegt die Notenbibliothek.<br />

Stapel mit abgezählten Notenblättern<br />

liegen im Vorraum auf dem Tisch bereit. Bibliothekarin<br />

Vera Keller zeigt auf die beschrifteten<br />

Schränke rundherum, von denen manche off en<br />

stehen: «Hier archivieren wir die Notenblätter<br />

von rund 3500 Werken», sagt sie. Ein Kruzianer<br />

habe am Ende seiner Schulzeit rund 350 Stücke<br />

in seinem Repertoire. Die Notenbibliothek ist<br />

eine Art Herzstück des Chores. Lehrer kommen<br />

vorbei, Schüler gehen ein und aus. Man setzt sich<br />

kurz an den kleinen quadratischen Tisch in der<br />

Mitte, wo es ab und an auch eine Tasse frisch<br />

gebrühten Kaff ee gibt und Vera Keller ein off enes<br />

Ohr für Anliegen aller Art hat. Denn manchmal<br />

gibt es Tränen, wenn eins der Kinder beim Vorsingen<br />

versagt hat. Oder einer einen Listenplatz<br />

zurückgefallen ist.<br />

Heute ist gerade Kruzianer Karl Hänsel, 18, bei<br />

ihr zu Besuch und holt sich Rat. Karl steht kurz<br />

vor dem Abitur. Als «Chorpräfekt» ist er so etwas<br />

wie die rechte Hand des Kreuzkantors. Eine privilegierte<br />

Position. Zu seinen Aufgaben gehört,<br />

dass Karl ab und zu auch mal Proben leiten darf.<br />

«Es ist eine Herausforderung», sagt Karl, «wenn<br />

man als Kumpel der andern plötzlich in die Führungsrolle<br />

wechseln muss und danach wieder<br />

zurück.» Ihm gelinge das in der Regel aber gut.<br />

Die Kleineren würden das Amt des Chorpräfekten<br />

respektieren, weil sie ihn als «einen der<br />

ihren» betrachteten. Auch so wird im Sozialgefüge<br />

der jungen Männer Ordnung hergestellt: Ältere<br />

Kruzianer, wie Karl, die bestimmte Ämter bekleiden<br />

dürfen, übernehmen für die jüngeren<br />

Leitungsfunktionen. Das Chorleben ist ausserdem<br />

mit allerlei tradierten Ritualen verbunden,<br />

die diese Ämter stützen und mit Prestige versehen.<br />

Fast ein bisschen so, wie man es sich in einer alten<br />

englischen Internatsschule vorstellt.<br />

Nach dem Abitur will Karl Chorleitung studieren.<br />

Wie sein Leben dann wohl aussehen wird?<br />

Darüber denkt Karl heute schon gelegentlich<br />

nach. Nicht mehr ständig von Freunden umgeben<br />

sein? Plötzlich die Tage vollkommen frei<br />

haben, ohne Vorgaben und Stundenplan? So gesehen<br />

können Freiheit und Freizeit schon auch<br />

mal zu Schwierigkeiten führen, wenn man sich<br />

nicht gedanklich etwas drauf vorbereitet.<br />

Nebenan ist nun die Probe zu Ende. Anton<br />

geht nach vorne zum Kreuzkantor. Er möchte<br />

unbedingt wissen, ob er in der Beurteilungsliste<br />

zwischenzeitlich nach oben gerückt ist. Aber<br />

Kreile verneint, die Liste werde jetzt noch nicht<br />

ausgehängt, Anton müsse sich gedulden. Dann<br />

muss Anton zum Abendbrot und sich von uns<br />

verabschieden. Denn wer zu spät kommt, dem<br />

bleibt die Tür zum Speisesaal verschlossen.


Kreuzkantor Roderich<br />

Kreile dirigiert einen<br />

der ältesten Knabenchöre<br />

Deutschlands.<br />

Tolle Ausbildung<br />

«Begabung hilft einem jungen Sänger zwar dabei,<br />

in der Liste nach oben zu gelangen», sagt<br />

Kreile. Aber insbesondere brauche es Arbeit,<br />

harte Arbeit. Sonst verkümmere das Talent.<br />

«Hier im Chor kriegen die Kinder eine tolle<br />

Ausbildung», sagt Kreile, «sie werden gefordert<br />

und geformt. Wer das durchhält, hat gute Chancen<br />

im späteren Leben» erklärt er den bisweilen<br />

strengen Umgang mit den Knaben und den<br />

Leistungsdruck, der mit Instrumenten wie der<br />

Leistungsliste bewusst hervorgebracht wird.<br />

Wer gut sein wolle, müsse halt viel proben. So<br />

sei das in der «Championsleague». Kreile ist der<br />

28. Kreuzkantor seit der Reformation. Und als<br />

Münchner auch der erste Nicht-Sachse, der dem<br />

berühmten Knabenchor vorsteht. Es bleibt eben<br />

nicht alles nur beim Alten, selbst bei einem so<br />

traditionsreichen Chor.<br />

Für manche Jungs sei der Chor aber auch eine Art<br />

Refugium: In einem anderen Umfeld würden<br />

diese Knaben als Exoten gelten, fügt Kreile an,<br />

wenn sie sich für klassische Musik interessierten.<br />

Der bisweilen altertümliche Text müsse zwar<br />

den Kindern erläutert werden. Was aber nicht<br />

heisse, dass er ihnen nicht zugänglich sei: «Insbesondere<br />

ernste Texte verstehen Kinder intuitiv.»<br />

Ein Brahms-Requiem beispielsweise oder Sterbemotetten<br />

würden die Jungs unglaublich gern mögen.<br />

«Das geht denen 1:1 in die Seele rein», sagt<br />

Kreile. «Was heisst schon ’kindsgemäss’? Kinder<br />

werden oft bei Weitem unterschätzt.»<br />

HAPIMAG IN DRESDEN<br />

Mitten in Dresden wurde im Dezember 2010 das<br />

geschichtsträchtige, ehemalige «British Hotel»<br />

als 11. <strong>Hapimag</strong> Stadtresidenz eröffnet. Das Haus<br />

mit der originalgetreu restaurierten barocken Fassade<br />

liegt zentral und ruhig am Neumarkt, einem<br />

der schönsten Plätze der Stadt – direkt gegenüber<br />

der Frauenkirche. Andere Sehenswürdigkeiten<br />

wie die berühmte Semperoper und der<br />

Dresdner Zwinger befi nden sich ebenfalls in<br />

unmittelbarer Nähe. Resort Managerin Susann<br />

Zimmer meint als gebürtige Dresdnerin: «Der<br />

Kreuzchor ist für Dresden von grosser kultureller<br />

Bedeutung. Als älteste und auch heute noch<br />

von der Stadt getragene Institution ist der Chor<br />

ein unverzichtbarer Teil ihrer Identität. Die Heimstätte<br />

des Chors, die Kreuzkirche, ist nur wenige<br />

Schritte von der <strong>Hapimag</strong> Residenz entfernt.<br />

Hier können jährlich über 30 Auftritte besucht<br />

werden.» Wer den Kreuzchor live erleben<br />

möchte, fi ndet sämtliche Aufführungstermine<br />

unter www.kreuzchor.de<br />

Infos zur neuen <strong>Hapimag</strong> Stadtresidenz fi nden<br />

sich unter www.hapimag.com/dresden<br />

Simply Life | 11


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Tal die Bäume bunt gefärbt präsentieren, sind die höchsten<br />

Berggipfel schon mit Neuschnee überdeckt. Goldene<br />

Herbsttage und angenehme Temperaturen bieten sich<br />

an, um die Wanderwege rund um die <strong>Hapimag</strong> Alpenresorts<br />

zu erkunden.<br />

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Massiv. Immer wieder eröffnen sich dem Wanderer fantastische<br />

Ausblicke über das Tal von Chamonix, das Mont-Blanc-Massiv<br />

und die mächtigen Gletscher. Doch auch die <strong>Hapimag</strong> Resorts<br />

und Residenzen in der Schweiz und Österreich bieten einzigartige<br />

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12 | Simply Life<br />

Bergluft schnuppern<br />

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Gourmets…<br />

…lassen sich nicht nur von Trüff el und perlendem Champagner begeistern.<br />

Die folgenden Bilder zeigen einige Speiseklassiker aus unterschiedlichen<br />

Ländern. Die regional beliebten Spezialitäten werden meist sehr einfach<br />

zubereitet – oft aus simplen Grundzutaten. Nutzen Sie Ihren Aufenthalt bei<br />

<strong>Hapimag</strong> doch auch mal dazu, die landestypische Küche auszuprobieren.<br />

Türkei: Kabakli Borek<br />

Böreks sind die türkische Version eines Strudels aus Yufka-Teig mit<br />

unterschiedlicher Füllung – im Bild eine luftige Variante mit Kürbis.<br />

GASTRO<br />

Simply Life | 13


GASTRO<br />

Schweiz: Maluns<br />

Maluns ist eine Schweizer Spezialität<br />

des Bergkantons Graubünden:<br />

Am Vortag gegarte Kartoff eln werden<br />

gerieben und mit Mehl vermischt<br />

in Butter geröstet. Maluns<br />

wird mit Apfelmus, Käse und Milchkaff<br />

ee serviert – einfache Küche für<br />

die Alphütte!<br />

14 | Simply Life<br />

Frankreich: Quiche Lorraine<br />

Das Gericht aus dem Elsass wird im<br />

ganzen Land gegessen. Eine Quiche<br />

besteht aus einem Kuchenteig, der<br />

mit einer würzigen Masse aus Eiern,<br />

Milch, Käse, Zwiebeln oder Lauch<br />

und Speck gefüllt wird.


Italien: Crostini<br />

Brotscheiben werden mit Knoblauch<br />

eingerieben, mit Olivenöl beträufelt<br />

und danach wahlweise mit allerlei<br />

Feinem belegt.<br />

Österreich: Scheiterhaufen<br />

Semmeln werden in Eiern und Milch<br />

aufgeweicht. Schichtweise kommen<br />

geraspelte Äpfel, Zimt, Zucker und<br />

andere leckere Zutaten dazu.<br />

Tirol: Canederli<br />

Zu den geschätzten Südtiroler Spezialitäten gehören die Canederli, die Knödel.<br />

Sie werden mit Brotresten zubereitet, die oft mit Käse, Speck oder Zwiebel<br />

verfeinert werden.<br />

GASTRO<br />

Finnland: Muikkukukko<br />

Ein knuspriges Brot, in dessen Mitte<br />

geräucherte Fische eingebacken sind.<br />

Eine Speise, die auch gut unterwegs<br />

verzehrt werden kann.<br />

England: Crumpets<br />

Crumpets sind einfache englische<br />

Küchlein aus Mehl und Hefe. Meist<br />

isst man sie warm und mit Butter.<br />

Simply Life | 15


KULTUR<br />

Edinburg als Festivalstadt<br />

16 | Simply Life<br />

Die schottische Hauptstadt ist bekannt für seinen Sommer mit einer Reihe an kulturellen<br />

Festivals. Eines davon ist das Filmfestival, eine der ältesten Filmveranstaltungen der<br />

Welt. Viele Spielfi lmklassiker feierten in den letzten Jahren dort Premiere.<br />

D<br />

ie Einwohner Edinburgs lieben<br />

Festivals. Jedes Jahr im August<br />

und September hat die Stadt<br />

während dreier Wochen Hochsaison<br />

mit einer beeindruckenden Reihe von<br />

Festivals. Rund zwei Millionen Besucher fi nden<br />

dann in die Schottische Hauptstadt – etwa um<br />

das Jazz and Blues Festival zu besuchen oder das<br />

Military Tattoo, das International Book Festival,<br />

das Edinburgh Fringe (Th eater, Comedy, Kunst<br />

und Kultur), das Islam Festival, das Politik Festival<br />

und und und... Die Auswahl an<br />

Veranstaltungen ist enorm. Ein<br />

besonderes Highlight in der Festivalreihe<br />

ist dabei das renommierte<br />

Edinburgh International<br />

Filmfestival (EIFF).<br />

Premiere für<br />

Filmklassiker<br />

Schon einige bekannte<br />

Spielfi lmklassiker feierten<br />

am EIFF UK-Premiere.<br />

Darunter etwa Dr. Zhivago,<br />

Taxi Driver, Manhattan,<br />

Blade Runner, Back to the<br />

Future, Pulp Fiction, ET der<br />

Ausserirdische oder auch<br />

kürzlich das US-Kriegsdrama<br />

Th e Hurt Locker<br />

(«Tödliches Kommando»),<br />

das mit sechs Oscars ausgezeichnet<br />

wurde. Als Filmfestival<br />

kann das EIFF auf<br />

eine jahrzehntelange<br />

Tradition zurückblik-<br />

ken. 1947 wurde es<br />

erstmals durchgeführt.<br />

Laut<br />

Aussage der Veranstalter ist das EIFF gar das älteste<br />

Filmfestival, das seit der Gründung jedes<br />

Jahr und ohne Unterbruch durchgeführt<br />

wurde. Zu jener Zeit nämlich gab es<br />

nur zwei, drei andere bekannte Filmfestivals.<br />

Der Film war damals noch<br />

nicht so ein etabliertes Genre wie er es<br />

heute ist.<br />

Am Anfang stand der Cinematograph<br />

Es war 1895 als die Brüder Lumière als Erfi nder<br />

des Cinematographen ihre ersten Filmszenen einem<br />

Publikum gezeigt hatten. Darunter war etwa<br />

der kurze Ausschnitt «Ankunft eines Zuges in La<br />

Ciotat». Mit diesem Titel ist auch die Handlung<br />

des Kurzfi lms vollumfänglich beschrieben...<br />

Die Vorführung in einem Café<br />

soll damals übrigens in einem Desaster geendet<br />

haben. Die Zuschauer, die ja das Medium Film<br />

noch nicht kannten, hatten das Cafe fl uchtartig<br />

verlassen. Sie glaubten es werde gleich ein Zug<br />

ins Café reindonnern. Wie auch bei «Ankunft<br />

eines Zuges in La Ciotat» zeigten auch die übrigen<br />

allerersten «Filme» hauptsächlich Szenen<br />

aus dem alltäglichen Leben. Sie waren in diesem<br />

Sinne also Dokumentarfi lme: eine Darstellung<br />

von realen Ereignissen.<br />

Errungenschaften des Dokumentarfi lms<br />

Während der darauf folgenden Stummfi lmzeit<br />

fanden zwar bald auch fi ktive Geschichten<br />

den Weg auf die Leinwand. Dennoch: der<br />

Fokus des EIFF lag in den frühen Jahren des<br />

Festivals auf diesem ersten und ursprünglichen<br />

Genre des Films: dem Dokumentarfi<br />

lm. Das Festival wurde von der Edinburg<br />

Filmgilde gegründet, um zum ersten Mal<br />

überhaupt auf die Errungenschaften des<br />

Dokumentarfi lmes hinzuweisen, indem<br />

die besten Beispiele des Genres aus aller<br />

Welt gezeigt wurden. Mit dem Festival<br />

wollten die Begründer auch eine Gelegenheit<br />

bieten die damaligen Prinzipien<br />

und Methoden der Dokumentarfi lm-


ewegung zu refl ektieren. Der schottische Regisseur<br />

und Filmer John Grierson hielt damals<br />

bei der ersten Ausgabe des EIFF eine Eröff -<br />

nungsrede, er gilt als Vater des britischen und<br />

kanadischen Dokumentarfi lms. Ihm wird übrigens<br />

auch die Einführung des Begriff s «documentary»<br />

zugeschrieben.<br />

Lust am Medium Film<br />

Im Dokumentarfi lm liegt also die Basis des EIFF.<br />

Im Laufe der Jahre hat sich das Festival aber geöff<br />

net: Unterschiedliche Genres fi nden den Weg<br />

auf die Leinwände, also auch Kurzfi lme, Spielfi lme<br />

oder Animationsfi lme. Am EIFF 2010 wurden<br />

auch 3D Filme vorgeführt und sogar ein 0D<br />

Film schaff te es ins Festivalprogramm: Eine leere<br />

Leinwand mit Tonspur.<br />

Von der einstigen Fokussierung auf den Dokumentarfi<br />

lm ist man also weggekommen, die Lust<br />

am Medium Film ist bei diesem Festival aber<br />

weiterhin deutlich spürbar. Im Ehrenpatronat<br />

sitzen mittlerweile Stars wie Tilda Swinton, Sir<br />

Sean Connery und Robert Carlyle. Lange Jahre<br />

fand das EIFF, wie die anderen Festivals auch, im<br />

August statt. 2008 haben die Organisatoren sich<br />

von der Festivalagenda Edinburgs emanzipiert<br />

und entschlossen sich, den Termin künftig auf<br />

den Juni vorzuverlegen – das garantiert schliesslich<br />

exklusivere Aufmerksamkeit, als wenn die<br />

ganze Stadt vollgepackt ist mit allerlei anderen<br />

Festivitäten.<br />

HAPIMAG IN EDINBURG<br />

«Edinburg ist weit bekannt für seine Festivals<br />

und auch für das Filmfestival», sagt Christiaan<br />

Venter, Resort Manager der neuen <strong>Hapimag</strong><br />

Residenz in Edinburg. «Das Film House liegt zu<br />

Fuss nur 10 Minuten von der <strong>Hapimag</strong> Residenz<br />

entfernt. Diese ist ein guter Ausgangspunkt<br />

um Edinburg zu erkunden und sich von<br />

seiner Magie bezaubern zu lassen. Denn diese<br />

Stadt ist ebenfalls ein Filmset für sich!» Die<br />

<strong>Hapimag</strong> Residenz befi ndet sich im West End<br />

und beherbergt 29 elegante Suiten (Classic<br />

Suites, Grand Suites und Townhouse Apartments),<br />

die im britischen Stil eingerichtet sind.<br />

Sie verteilen sich auf drei miteinander verbundene<br />

viktorianische Häuser. Die Gäste können<br />

einen Hotelservice wie in einem 5-Sterne-Haus<br />

in Anspruch nehmen und kommen in den Genuss<br />

eines hauseigenen Restaurants. Es besteht<br />

aber auch die Möglichkeit, sich im kleineren<br />

Rahmen selbst zu versorgen. Die Suiten<br />

verfügen über keine Küche, sind aber mit Minibar,<br />

Mikrowelle und kleiner Geschirrauswahl<br />

ausgestattet.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.hapimag.com/edinburg<br />

Simply Life | 17


MUSIK<br />

Harmonie und zarte Saiten<br />

18 | Simply Life<br />

Die Wiener Philharmoniker sind eines der führenden Orchester der Welt. Im Interview<br />

erzählt der Vizevorstand, Alexander Steinberger, von der enormen Konzentration,<br />

die ein Orchestermusiker aufbringen muss. Warum man dabei intuitiv spüren muss,<br />

was der Dirigent will. Und davon, was passieren kann, wenn der Dirigent für einmal<br />

einen Fehler macht.<br />

Um wie Sie bei den Philharmonikern spielen zu<br />

können, muss man da schon musikalisch geboren<br />

worden sein?<br />

Bei uns gibt es viele Musiker, von denen ein Elternteil<br />

Musiker war und die so zur Musik fanden.<br />

Mein Vater war Kontrabassist in der Wiener<br />

Volksoper. Er hat mich in den Geigenunterricht<br />

geschickt, als ich etwa sechs Jahre alt war. Ich<br />

habe noch alte Fotos, wo ich meine kleine Geige<br />

neben den grossen Kontrabass des Vaters halte.<br />

Später habe ich die klassische Laufbahn eingeschlagen<br />

und eine Musikhochschule besucht.<br />

Was braucht es um bei den Wiener Philharmonikern<br />

aufgenommen zu werden?<br />

Stellen werden international ausgeschrieben. Wie<br />

in den meistern Orchestern üblich gibt es Probespiele<br />

hinter einem Paravent. Die Jury kann den<br />

Kandidaten nicht sehen. Nach mehreren Runden<br />

wird dann ein Sieger ermittelt. Die Probejahre<br />

danach sind ebenfalls wesentlich:<br />

Der Musiker hat Zeit zu<br />

zeigen, ob er sich ins Gefüge<br />

einpassen kann.<br />

Die meisten haben ja eine solistische Ausbildung.<br />

Im Orchester lernt er, dass nicht das Individuum<br />

sondern der Gruppenklang das Entscheidende<br />

ist.<br />

Die abgestimmte Präzision beim Orchesterspiel<br />

ist unglaublich. Worauf ein Musiker alles achten<br />

muss: Noten lesen, spielen, den eigenen Klang beachten,<br />

den Dirigent anschauen und gleichzeitig<br />

anderen Musikern zuhören…<br />

…Ja, ich nenne das «die Antennen ausfahren».<br />

Das macht das Schöne aus: Man spielt nicht alleine,<br />

sondern kommuniziert ständig. Nur schon<br />

der Pultnachbar merkt, wenn man Akzente setzt.<br />

Kleine Nuancierungen: Einen Ton verzögern oder<br />

besonders hinspielen. Man kann damit andere<br />

befruchten und anstecken. Es ist faszinierend,<br />

was da auf hohem Niveau stattfi nden kann...<br />

Betrachtet man bei Konzerten manchmal auch das<br />

Publikum – die schön gekleideten Damen und eleganten<br />

Herren?<br />

Ausgeschlossen ist das nicht. Je nach Stimme, die<br />

man hat, hat man viele Pausen. Aber im Allgemeinen<br />

ist schon ein sehr hohes Level an Konzentration<br />

erforderlich.<br />

Kann man lernen, diese Konzentration aufzubringen?<br />

Ja, es ist ein Lernprozess. Das gelingt auch nicht<br />

allen gleich gut. Man muss alle Sinne wach halten.<br />

Man sollte ständigen Kontakt zur Gruppe<br />

haben, auch optisch – immer mit einem Auge<br />

hinschielen. Man entwickelt diese Technik. Auch<br />

den Dirigenten muss man im Auge behalten, um<br />

seine Ideen umzusetzen. Es ist aber nicht unbedingt<br />

sein Schlag. Man muss vielmehr fühlen,<br />

was er will.


Alexander Steinberger<br />

(49) spielt in der<br />

Position der zweiten<br />

Geige. Seit einigen<br />

Jahren ist er Vizevorstand<br />

des Vereins<br />

Wiener Philharmoniker.<br />

Und wenn ein Dirigent einen Fehler macht, spielt<br />

das Orchester dann auch falsch?<br />

Mit etwas Bosheit könnte man sagen: Der Dirigent<br />

ist ja der Einzige, den man nicht hört. Was<br />

kann er da schon falsch machen? (lacht)… Manche<br />

sagen, dass wir Orchestermusiker eigentlich<br />

gar nicht auf den Dirigenten achten. Was nicht<br />

wahr ist. Es ist jedermanns Pfl icht sich anzupassen.<br />

Dazu braucht es den Dirigenten: Damit der<br />

unsere individuellen Meinungen kanalisiert. Natürlich,<br />

Pannen können passieren. Einmal gab es<br />

bei uns die Situation, dass wir es gewohnt waren<br />

eine Mozart-Symphonie mit<br />

einer kleinen, fakultativen<br />

Wiederholung zu spielen.<br />

Der Dirigent gab bei der<br />

Auff ührung kein Zeichen<br />

für die Wiederholung, die<br />

wir so gewohnt waren. Wir haben alle so gut aufgepasst,<br />

dass wir sie nicht gespielt haben! Wenn<br />

dort nur zwei Musiker anders reagiert hätten…<br />

Durch die Opern sind wir halt trainiert immer<br />

alles Mögliche zu erwarten. Eine Oper ist das<br />

Komplexeste, was es gibt: Mit Einsätzen von Regie,<br />

Sängern und Chören… Da passieren Pannen.<br />

Wir müssen darum sehr wachsam sein.<br />

Wissen Sie nach einer Auff ührung ob diese eher<br />

mässig, gut oder exzellent war?<br />

Im Allgemeinen schon. Aber die Meinungen<br />

sind verschieden. Bei Konzerten sitzen 70 bis 90<br />

Musiker am Podium, weit auseinander. Je nach<br />

Position wirkt das Klangbild sehr unterschiedlich.<br />

Ich kenne das aus Erfahrung: Wir von der<br />

zweiten Geige sitzen je nach Aufstellung an anderen<br />

Orten. Wir kennen darum Werke aus<br />

«Ist es so spannend, dass<br />

ich mich gar nicht recht<br />

traue zu atmen?»<br />

MUSIK<br />

unterschiedlichen Perspektiven. Das hört sich<br />

wirklich ganz anders an.<br />

Erkennt das Publikum die Nuancen überhaupt?<br />

Nun, bei Interpretationen sind die Unterschiede<br />

zum Teil ja gravierend. Bei Neujahrskonzerten<br />

spielen wir jeweils Zugaben. Der Donauwalzer<br />

klingt dabei jeweils grundverschieden. Ein Laie,<br />

der sich das aufmerksam hintereinander anhört<br />

müsste hier die Unterschiede erkennen. Ich fi nde<br />

sowieso: Man kann den Zugang zur Musik nicht<br />

lernen. Man muss sich auf sie einlassen. Atmosphäre<br />

kann jeder beurtei-<br />

len: Kommt etwas bei mir<br />

rüber? Entstehen Bilder<br />

vor dem inneren Auge? Ist<br />

es so spannend, dass ich<br />

mich gar nicht recht traue<br />

zu atmen? Es gibt Konzerte, da haben wir in ruhigen<br />

Szenen keinen einzigen Huster aus dem<br />

Publikum. Dann merkt man, wie spannungsgeladen<br />

der Saal ist. Dass etwas rüberkommt, was<br />

nicht kalt lässt. Es ist wie mit dem Sprachen lernen:<br />

Je mehr man sich damit beschäftigt, desto<br />

tiefer dringt das Verständnis.<br />

Beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker<br />

gibt es einen Kult um den Dirigenten. Ist es<br />

richtig, dass der so im Mittelpunkt steht, obwohl<br />

er nicht mal musiziert?<br />

Der Nimbus des Maestro hat in der Zeit bis und<br />

mit Karajan stark zugenommen. Ein Publikum<br />

braucht halt Identifi kationsfi guren. Marketingmässig<br />

ist der Dirigent eine überaus wichtige Person.<br />

Denn so ein Orchester mit bis zu 150 Musikern<br />

ist irgendwie anonym und nicht leicht greifbar.<br />

Simply Life | 19


MUSIK<br />

20 | Simply Life<br />

Gibt es etwas, was alle Orchestermusiker gemeinsam<br />

haben? Eine Charakteristik, eine gemeinsame<br />

Persönlichkeit?<br />

Eine interessante Frage. Ich würde sagen in einem<br />

Orchester gibt es keine meinungslosen Personen.<br />

Das hat mit der Interpretation zu tun. Das Notenbild<br />

ist nur eine Brücke, die ein Komponist nützen<br />

kann, um die Musik festzuhalten. Innerhalb<br />

seiner Partitur muss man die Musik zum Leben<br />

erschaff en. Selbst bei<br />

den Vorgaben des Dirigenten,<br />

die im Wesentlichen<br />

die Tempowahl betriff<br />

t, gibt es eine Bandbreite,<br />

welche jeder Einzelne<br />

mit Phantasie ausfüllen muss. Darum kann<br />

man als ein Orchestermitglied nicht meinungslos<br />

sein.<br />

Wünscht man sich als Berufsmusiker manchmal<br />

einen «handfesteren» Beruf? Böse gesagt ist das<br />

was man produziert Unterhaltung und Zerstreuung<br />

– wie Fernsehen auch.<br />

Diesem Vergleich widerspreche ich heftigst! Nein,<br />

wir defi nieren uns als Mittler von Werten. Was<br />

Genies wie Beethoven oder Mozart schaff ten, ist<br />

ewige Werte wie Liebe, Zärtlichkeit oder Zuneigung<br />

zu vermitteln. Zutiefst humane Dinge.<br />

Es geht dabei um Völkerverständigung. Wir gehen<br />

ja oft auf Tournee. Und unsere Konzerte werden<br />

im Fernsehen übertragen. Diese Musik wird<br />

auch von Asiaten oder Afrikanern verstanden.<br />

Deswegen gibt mir der Beruf auch so viel. Die<br />

allgemeine Zufriedenheit ist bei uns sehr hoch.<br />

In diesem Sinne: Nein, das ist nicht so.<br />

HAPIMAG IN WIEN<br />

«Dirigent und Orchester sind<br />

quasi verheiratet. Der eine<br />

kann nicht ohne den anderen.»<br />

Sie sind also nie unzufrieden?<br />

Unzufriedenheit entsteht dann gelegentlich, wenn<br />

beim Musizieren nichts entstanden ist. Manchmal<br />

hat man eine Idealvorstellung von einem Stück<br />

und ist enttäuscht, wenn es nicht so herausgekommen<br />

ist. Aber es kann halt nicht immer gelingen.<br />

Ein Dirigent und das Orchester sind quasi<br />

verheiratet. Der eine kann nicht ohne den anderen.<br />

Wie Chirurg und Anästhesist. Oft ist man verschiedener<br />

Meinung. Für<br />

eine ideale Umsetzung<br />

eines Stücks müssen alle<br />

Elemente – Werk, Dirigent<br />

und Orchester – aufeinander<br />

passen. In dieser<br />

Kombination sollte man immer neue spannende<br />

Varianten probieren. Es ist wie immer wenn man<br />

experimentiert: Man läuft Gefahr, dass es schief<br />

läuft. Aber nur so gelingt auch mal eine ideale<br />

Umsetzung.<br />

<strong>Hapimag</strong> ist in der Kulturstadt Wien (www.hapimag.com/wien) mit einer Stadtresidenz mit 33 Apartments<br />

präsent. Die Stadt hat viel zu bieten: tolle Architektur, romantische Fiakerfahrten und Kaffeehausfl<br />

air. Nicht zu vergessen die rauschenden Bälle und der musikalische Genuss bei Opern und<br />

Konzerten. Auch Mitglieder ohne vorreservierte Konzertkarten können übrigens in den Genuss einer<br />

Aufführung der Wiener Philharmoniker kommen: Alljährlich im Frühsommer fi ndet im Schlosspark des<br />

Schloss Schönbrunn ein Sommernachtskonzert unter freiem Himmel statt. 2011 wird es am 2. Juni<br />

unter der Leitung von Valery Gergiev durchgeführt. Der Eintritt ist frei. Übrigens: Karl Böhm (1894–<br />

1981) war lange Zeit Dirigent der Wiener Philharmoniker. Sein Sohn Karlheinz Böhm brachte es ebenfalls<br />

zur Berühmtheit. Nicht als Dirigent aber als Filmschauspieler (u.a. in der Rolle als Gatte von Sissi<br />

in den Sissi-Filmen) und als Gründer einer wohltätigen Stiftung für Äthiopien. Diese Stiftung möchte<br />

<strong>Hapimag</strong> mit einem Bildungsprojekt unterstützen. Näheres dazu siehe hintere Umschlagseite.


Reizvolles Griechenland<br />

Neu können Sie die <strong>Hapimag</strong> Resorts in der Nebensaison<br />

auch tageweise buchen. Das eröffnet Ihnen in Griechenland<br />

ganz neue Möglichkeiten.<br />

Gönnen Sie sich nach der Ankunft in Athen einige Tage in dieser<br />

lebendigen Stadt zwischen Klassik und Moderne und reisen Sie<br />

danach weiter ins ruhige Porto Heli.<br />

Die andere Kombination ist ebenfalls reizvoll: Zuerst erkunden Sie<br />

ausgehend von Porto Heli die historischen Schauplätze in Nafplion<br />

oder Epidauros und verbringen danach noch einige Tage in Athen.<br />

Beachten Sie dazu unser Angebot mit einer Fahrt auf dem Korinth-<br />

Kanal, einer geführten Wanderung und einer HopOn – HopOff<br />

Stadtrundfahrt in Athen.<br />

Entspannt reisen<br />

Wer seine Aufenthalte nicht selbst zusammenstellen möchte, ist<br />

mit der Tandem Tours Reise «Athen – Porto Heli» bestens bedient.<br />

<strong>Hapimag</strong> organisiert spannende Tagesausfl üge und den<br />

Transfer von der Stadtresidenz Athen nach Porto Heli.<br />

Information und Buchung<br />

Details unter www.tandemtours.ch<br />

Tel. +41 (41) 7 67 87 14<br />

E-Mail: tandemtours@hapimag.com<br />

ANZEIGE<br />

Damnoni – wandern und geniessen<br />

Lernen Sie das <strong>Hapimag</strong> Resort Damnoni an der Südwestküste<br />

Kretas als idealen Ausgangspunkt für wunderschöne<br />

Ausfl üge kennen.<br />

Jeden Morgen das ausgiebige Frühstück im Restaurant oder auf<br />

der Terrasse geniessen. Tagsüber die Südwestküste Kretas entdecken....<br />

Das individuelle Ausfl ugs-Programm für die fünf Tage können Sie<br />

aus unseren Vorschlägen selbst zusammenstellen. <strong>Hapimag</strong> bietet<br />

verschiedene Wanderungen oder Halbtagesausfl üge in der weiteren<br />

Umgebung an. Eine gute Gelegenheit die einmalige Natur kennenzulernen.<br />

Bei Fahrten mit dem Kleinbus stehen unter anderem<br />

die Stadt Argyropolis und Rethymnon auf dem Plan. Die alte Mühle,<br />

der Wasserkanal oder das Kloster Preveli sind besonders lohnende<br />

Wanderziele. Preis: EUR 149.- pro Person (exkl. Punkte und<br />

lokale Kostenbeiträge), Daten: 1. April – 11. Juli 2011.<br />

Punktereduktion<br />

Vor Beginn der Sommersaison offerieren wir Ihnen in Damnoni<br />

und Porto Heli eine 50% Punktereduktion.<br />

Damnoni 2. April – 28. Mai (letzte Abreise)<br />

Porto Heli 2. April – 25. Juni (letzte Abreise)<br />

Information und Buchung<br />

Online Buchungsportal www.hapimag.com<br />

Tel. + 41 (41) 7 67 87 11<br />

E-Mail: servicecenter@hapimag.com<br />

Simply Life | 21


PORTRÄT<br />

22 | Simply Life<br />

DAS MEER<br />

INSPIRIERT MICH<br />

Ein eigenes Buch schreiben – wem ist noch nie<br />

durch den Kopf gegangen, sich daran mal<br />

zu versuchen? <strong>Hapimag</strong> Mitglied Jakob Strobl<br />

ist entschlossen es zu tun. Er weiss<br />

bereits, wie die Kapitel heissen sollen und<br />

wo er seinen Plan umsetzen wird:<br />

Bei <strong>Hapimag</strong> in Paguera.


Will bei <strong>Hapimag</strong> in<br />

Paguera ein eigenes<br />

Buch schreiben:<br />

<strong>Hapimag</strong> Mitglied<br />

Jakob Strobl<br />

A<br />

m Anfang habe ich <strong>Hapimag</strong><br />

«<br />

hauptsächlich für Aufenthalte mit<br />

der Familie genutzt. Mit kleinen<br />

Kindern ist es von Vorteil, wenn<br />

man eine Wohnung zur Verfügung hat, die geräumig<br />

ist und wo man sich selbst verpfl egen<br />

kann. Jetzt, da die Söhne älter sind, haben sich<br />

meine Lebensumstände verändert. Und damit<br />

auch die Art, wie ich <strong>Hapimag</strong> nutze.<br />

Ich bin gelernter Wirtschaftsingenieur, war lange<br />

in unterschiedlichen Management-Funktionen<br />

tätig. Ich bin viel gereist und habe auch in den<br />

USA gelebt. Seit vier Jahren bin ich jetzt selbständig.<br />

Dank meiner Selbständigkeit kann ich<br />

mir mehr Freiheiten und berufl iche Auszeiten als<br />

früher nehmen. Und in dieser neuen Lebensphase<br />

kann ich wieder auf eine ganz neue Art von den<br />

Möglichkeiten durch <strong>Hapimag</strong> profi tieren.<br />

Ein Buch schreiben<br />

Seit einer Weile trage ich nun so eine Idee mit<br />

mir rum: Ich möchte mich gerne mal eine Zeit<br />

lang in ein schönes <strong>Hapimag</strong> Apartment zurückziehen<br />

und endlich ein Buch schreiben. Ja,<br />

ein Buch – ganz allein für mich.<br />

Dieses Buchprojekt ist für mich eine Art Luxus.<br />

Ich möchte mir das gönnen. Ich möchte mir<br />

sagen: Ich nehme mir während dieser Zeit nur<br />

gerade dieses eine Projekt vor. Und nichts Anderes.<br />

Das Schreiben allein soll der Zweck des<br />

Aufenthalts sein. Keine Arbeit nebenher, keine<br />

E-Mails, keine Telefonate. Ich will mich ausklinken<br />

aus dem Alltag, denn zu Hause gelingt<br />

mir das oft nicht so gut. Meine eigene Unruhe<br />

lenkt mich ab. Deshalb wäre so ein <strong>Hapimag</strong><br />

Apartment für einen Schreibaufenthalt eben ideal.<br />

Wie der Buchtitel lauten soll? Ich würde spontan<br />

sagen «Mein Lebensbuch». Aber das drückt<br />

nicht ganz exakt aus, worum es geht. Der Titel<br />

gibt vor, als würde das Buch von mir handeln.<br />

So ist es nicht. Es soll von dem handeln, was ich<br />

an Erkenntnissen gewonnen habe und weitergeben<br />

kann. Gedanken, die ich gerne unseren<br />

Söhnen und kommenden Generationen vermitteln<br />

möchte. Th emen, die mir am Herzen liegen.<br />

Ich habe eigentlich nur wenig Erfahrung im<br />

Schreiben. Ich verfasse zwar oft berufl iche Texte<br />

und an Gedichten habe ich mich auch schon<br />

versucht.<br />

PORTRÄT<br />

Man sagt mir aber, ich könne gut kommunizieren.<br />

Darum, denke ich, könnte etwas Gutes<br />

dabei heraus kommen. Am besten kann ich arbeiten,<br />

wenn ich die Musse habe, mich in mein<br />

Th ema zu vertiefen. Wenn ich ungestört bin und<br />

die Gedanken laufen lassen kann. Ich stelle mir<br />

vor, wie ich mich dann beispielsweise im <strong>Hapimag</strong><br />

Resort auf Mallorca zurückziehe. Und mir<br />

einen Schreibplatz einrichte auf dem Balkon im<br />

Schatten. Mit freier Sicht und Blick aufs Meer.<br />

Das Meer inspiriert mich nämlich... Ja, das wäre<br />

toll. Der Laptop auf dem Tisch, daneben ein<br />

Glas Rotwein. So müsste es sein!<br />

Die Buchkapitel könnten etwa so lauten: «Über<br />

Ziele und Visionen», «Über das Entscheiden»<br />

oder «Über Besitz und Besitzstreben». Wenn<br />

ich selbst früher an solche Th emen rangeführt<br />

worden wäre, hätte mein Leben vielleicht einen<br />

anderen Weg genommen. Ist doch irgendwie<br />

schade, wenn man immer alle Erfahrungen<br />

selbst machen muss. Alle Erkenntnisse sich<br />

mühsam selbst erarbeiten muss. Ich fi nde man<br />

kann viel profi tieren, wenn man gelegentlich<br />

von anderen Menschen ein paar Gedanken als<br />

Anregung annimmt. Vielleicht kann man ja davon<br />

lernen. Das ist auch der Vorteil von Büchern<br />

gegenüber gut gemeinten Ratschlägen: Man<br />

guckt erst dann hinein und liest nach, wenn die<br />

innere Bereitschaft dazu vorhanden ist.<br />

So ein Buch ist wie ein unverbindliches Angebot.<br />

Man kann es annehmen. Oder auch sein lassen.<br />

Und darum auch mein Buchprojekt: Ich möchte<br />

etwas weitergeben, was anderen vielleicht hilft,<br />

wenn sie Interesse haben. Ich hoff e unsere Söhne<br />

werden das dereinst in diesem Sinne auff assen<br />

können.»<br />

Simply Life | 23


AGENDA APRIL – OKTOBER 2011<br />

LOKALES<br />

30.04.2011<br />

Koninginnedag (nat. Feiertag in<br />

den Niederlanden), Amsterdam<br />

www.amsterdam.info/queensday<br />

23.06. – 26.06.2011<br />

Royal Highland Show Schottlands<br />

Event zum Thema Landwirtschaft<br />

und Essen.<br />

www.royalhighlandshow.org<br />

16.07.2011<br />

Schlössernacht und Stadtfest,<br />

Dresden<br />

www.dresden.de<br />

16.10.2011<br />

Tag der offenen Tür mit Kunstausstellung<br />

auf Schloss Chabenet<br />

www.hapimag.com/chabenet<br />

MUSIK<br />

18.05. – 05.06.2011<br />

Dresdner Musikfestspiele, Dresden<br />

www.musikfestspiele.com<br />

10.06. – 13.06.2011<br />

Salzburger Pfi ngstfestspiele,<br />

nähe Bad Gastein/St Michael<br />

www.salzburgerfestspiele.at/<br />

pfi ngsten2011<br />

25.08. – 28.08.2011<br />

Internationales Jazz Festival,<br />

Saalfelden, Nähe Zell am See<br />

www.jazzsaalfelden.com<br />

KULTUR<br />

EVENT–RÜCKBLICK<br />

15.06. - 26.06.2011<br />

Edinburgh International Film Festival<br />

www.edfi lmfest.org.uk<br />

Hier fi nden Sie lediglich eine kleine Auswahl an Veranstaltungen, weitere Daten<br />

fi nden Sie auf www.hapimag.com und in der nächsten Ausgabe.<br />

«Next Generation <strong>Hapimag</strong>»<br />

Als internationaler Arbeitgeber bietet <strong>Hapimag</strong> interessante Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

Im Rahmen der Initiative «Next Generation»<br />

vergab das Unternehmen Praktika an achtzehn Jugendliche aus<br />

Österreich. Zwischen Oktober und Dezember konnten sich die<br />

Schüler von Tourismusfachschulen für die Initiative bewerben. Von<br />

einer Jury wurden die Dossiers beurteilt. Die ausgewählten Jugendlichen<br />

werden als «Next Generation <strong>Hapimag</strong>» im Sommer 2011<br />

ein Praktikum in einem Resort absolvieren. Als Auftakt zum Praktikum<br />

Sommer trafen sich Mitte Januar die künftigen Praktikanten<br />

am «Next Generation»-Treffen in Wien. Im Beisein von Medienvertretern<br />

gratulierten Thomas Roost, Human Resources, und Hans<br />

Weger, Area Manager Österreich, den Nachwuchs-Touristikern.<br />

«Unsere engagierten Mitarbeiter sind die massgebliche Säule unseres<br />

Erfolgskonzeptes. Mit unserer Initiative möchten wir talentierten<br />

Schülern österreichischer Tourismusfachschulen die Chance<br />

auf eine gute Ausbildung und internationale Jobperspektiven bieten»,<br />

sagte Thomas Roost. Weitere Informationen fi nden sich unter<br />

www.hapimag.com/nextgeneration<br />

24 | Simply Life<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeberin<br />

<strong>Hapimag</strong> AG<br />

Neuhofstrasse 8<br />

CH-6349 Baar<br />

Tel. +41 (41) 767 80 00<br />

Fax +41 (41) 767 89 05<br />

www.hapimag.ch<br />

info@hapimag.com<br />

Kurt Scholl<br />

Konzernleitung,<br />

Vorsitz/CEO<br />

Aufl age<br />

151 000 Exemplare<br />

03.08. – 13.08.2011<br />

Internationales Filmfestival,<br />

Locarno, Nähe Ascona<br />

www.pardo.ch<br />

05.08. – 21.08.2011<br />

Zwingerfestspiele, Dresden<br />

www.zwinger-festspiele.de<br />

SPORT<br />

11.05. – 15.05.2011<br />

Ski und Golf Weltmeisterschaft,<br />

Zell am See<br />

www.skigolfwm.com<br />

28.06. – 03.07.2011<br />

Kitesurf Worldcup, Westerland,<br />

Nähe Hörnum<br />

www.kitesurf-worldcup.com<br />

30.07. – 06.08.2011<br />

Segelregatta «Copa del Rey»,<br />

Palma de Mallorca, Nähe Paguera<br />

www.copadelreyaudimapfre.com<br />

Bildnachweise<br />

Seite 4: Lounge Chair,<br />

Charles & Ray Eames<br />

© Vitra (www.vitra.com)<br />

Seite 11: Pressebilder des<br />

Dresdner Kreuzchors<br />

Seiten 13 – 15: © StockFood<br />

Seite 17: Media Edinburgh<br />

International Festival<br />

Seite 19 (o): © Phillipp Horak<br />

Seite 19 (u): © Terry Linke<br />

Seite 25: Pressebilder<br />

der Stiftung «Menschen<br />

für Menschen»<br />

Übrige: <strong>Hapimag</strong> Bildarchiv<br />

und Getty Images


MITMACHEN<br />

Helfen Sie den Kindern in Äthiopien<br />

<strong>Hapimag</strong> möchte sich mit ihren Mitgliedern jedes Jahr für<br />

ein gemeinnütziges Projekt engagieren. 2011 ist es die Zewo<br />

zertifi zierte Stiftung «Menschen für Menschen», die Karlheinz<br />

Böhm vor 30 Jahren gegründet hat. Heute fördert die<br />

von ihm und seiner Frau Almaz Böhm geführte Organisation<br />

eine Vielzahl von langfristig angelegten Projekten in<br />

Äthiopien. Dazu gehört etwa der Bau von Brunnen, Wohnheimen<br />

oder Schulen.<br />

<strong>Hapimag</strong> Schule in Kotu<br />

<strong>Hapimag</strong> bittet in diesem Zusammenhang ihre Mitglieder<br />

um ihr ganz persönliches Engagement: In den nächsten zwei<br />

Jahren soll im Dorf Kotu im Hochland Äthiopiens ein neues<br />

Gymnasium - die <strong>Hapimag</strong> School of Kotu – gebaut werden.<br />

Dafür werden insgesamt CHF 357’000 benötigt. Die bestehende<br />

Schule (Baujahr 1946) ist baufällig, es fehlt an Pulten<br />

und die Schüler sitzen auf Baumstämmen. Schon eine kleine<br />

Spende kann viel bewirken: Zwei Schulbänke mit Tischen kosten<br />

180 CHF, 60 CHF fallen an für Wandtafel an, 540 CHF<br />

für die Bücher in der Bibliothek.<br />

Karlheinz und Almaz Böhm kennen <strong>Hapimag</strong> übrigens von<br />

eigenen Aufenthalten in St.Michael. Sie sind angetan vom<br />

hohen Standard den die <strong>Hapimag</strong> Resorts bieten. Die beiden<br />

bitten Sie, die Mitglieder, um eine Spende, um den Bau<br />

möglich zu machen. «Lassen Sie auch andere am Glück teilhaben.<br />

Geben Sie den Kindern in Äthiopien eine Chance.<br />

Wenn nur jedes <strong>Hapimag</strong> Mitglied zwei bis drei Franken<br />

spendet, haben wir das benötigte Geld schon beisammen»,<br />

sagt Almaz Böhm. Mehr zur Stiftung unter www.mfm.ch<br />

Empfehlen empfohlen<br />

Empfehlen Sie <strong>Hapimag</strong> an Menschen weiter, mit denen Sie<br />

sich gut verstehen. und erweitern Sie damit die Mitgliederbasis<br />

von <strong>Hapimag</strong>. Davon profi tieren Sie persönlich: Mit<br />

einer wachsenden Zahl von Mitgliedern erhöht sich das Investitionsvolumen<br />

und damit das Angebot und die Vielfalt der<br />

<strong>Hapimag</strong> Adressen.<br />

Neue Mitglieder bedeuten für Sie noch mehr Möglichkeiten.<br />

Senden Sie uns deshalb Ihre Empfehlung umgehend zurück.<br />

Im Umschlag fi nden Sie vorfrankierte Rücksendekarten. Füllen<br />

Sie diese aus mit den Kontaktangaben Ihrer Empfehlung und<br />

Almaz und Karlheinz Böhm in Äthiopien<br />

Kontoangaben für Spenden in CHF<br />

Postkonto: 90-700 000-4<br />

IBAN-Nr.: CH97 0900 0000 9070 0000 4<br />

SWIFT-Code: POFICHBEXXX<br />

Kontoangaben für Spenden in EUR<br />

UBS: 257-GP 101 820.0<br />

IBAN-Nr.: CH48 0025 7257 GP10 1820 0<br />

SWIFT-Code: UBSWCHZH80A<br />

Gebührenfrei online spenden unter<br />

www.mfm.ch/Spenden/online_spenden/index.htm<br />

Alle Spenden bitte mit Vermerk «<strong>Hapimag</strong>»!<br />

vergessen Sie auch die Angaben zu Ihrer Person auf der Vorderseite<br />

nicht. Denn entsteht daraus eine Neumitgliedschaft<br />

erhalten Sie 60 Punkte oder nach<br />

Wunsch einen Jahresbeitrag<br />

gutgeschrieben.<br />

Ihre Empfehlungen können<br />

Sie auch bequem online ab-<br />

geben unter<br />

www.hapimag.com/empfehlen<br />

Jetzt<br />

empfehlen!


<strong>Hapimag</strong> AG | Neuhofstrasse 8 | 6349 Baar | Schweiz<br />

Telefon +41 (41) 7 67 80 00 | info@hapimag.com | www.hapimag.com

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