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227 − Kunst - Quartierverein Riesbach

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KONTACHTQuartiermagazin Kreis 8Eine Publikation des <strong>Quartierverein</strong>s <strong>Riesbach</strong><strong>227</strong>/ September 201331. Jahrgang<strong>Kunst</strong> 3


Impressum2Redaktion, Administration, Layout Gina Attinger (GA), MarianneBossard (MB), Urs Frey (UF), Tom Hebting (TH), Katharina Issler(KI), Regine Mätzler Binder (RM), Hans Oberholzer (HO), DorotheeSchmid, Sandra Stutz (SST), Su Treichler (ST)Titelbild Tom HebtingWeitere Mitwirkende Nr. <strong>227</strong> Max Bauer, Steven Baumann (StB),Christine Dobler Gross, Arno Gross, Hans Knuchel, SunandaMathis, Jacques Mennel, Irene VerdegaalHerausgeber <strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>, PF, 8034 ZürichKontaktadresse Redaktion Kontacht, <strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>,Postfach, 8034 Zürich. E-Mail: kontacht@8008.chDruck Sihldruck AG, 8021 ZürichAuflage 1600 Exemplare, erscheint 5x jährlichPapier Cyclus Offset 100g, 100% RecyclingDie Redaktion freut sich sehr über Ihre Leserbriefe und Beiträge.Sie übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt eingesandterArtikel und behält sich vor, Texte zu kürzen oder nicht zu publizierenFür die publizierten Texte zeichnen die einzelnen Autorinnen undAutoren verantwortlich; die Inhalte müssen nicht mit der Meinungder Redaktion übereinstimmen.<strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>www.8008.chinfo@8008.ch044 422 81 85 (Di–Fr Nachmittag)Vorstand und RessortsUrs FreyPräsident076 528 35 33 praesidium@8008.chMarina AlbasiniNatur und Umwelt044 381 30 84 info@8008.chGina AttingerKontacht Quartiermagazin044 422 18 18 kontacht@8008.chNächste Ausgabe Nr. 228, ohne ArbeitstitelRedaktionsschluss: 25. Oktober 2013InserateKontakt Hans Oberholzer078 63 166 63, hans.oberholzer@gz-zh.chInsertionspreise 3 Zeilen, nur Text: Das 20-Franken-Inserat1/16-Seite (93 x 32 mm) Fr. 50.–1/8-Seite (93 x 64 mm) Fr. 70.–1/4-Seite (93 x 128 mm) Fr. 150.–1/3-Seite (190 x 87 mm) Fr. 180.–1/2-Seite (190 x 128 mm) Fr. 240.–Rabatt bei 3 Ausgaben: 10%Rabatt bei 6 Ausgaben: 15%Nachbearbeiten von Inseraten:Stunden-Ansatz Fr. 100.– Minimal-Betrag Fr. 25.–Mitgliedschaft <strong>Quartierverein</strong>EinzelPaar/FamilieFirmanur Kontacht-Abo35.–/Jahr50.–/Jahr80.–/Jahr35.–/JahrFranz BartlGenossenschaft Weinegg, Quartierfest044 381 27 73 info@8008.chSteven BaumannProtokoll044 482 06 04 info@8008.chClaude Bernaschina Mitgliederwesen, Newsletter043 499 08 53 mitglieder@8008.chnewsletter@8008.chPablo BüngerNeue Projekte078 684 44 03 info@8008.chTilly BütlerGZ <strong>Riesbach</strong>, Labyrinth044 387 74 54 tilly.buetler@gz-zh.chHasi DiggelmannPlanung und Verkehr044 422 53 74 verkehr@8008.chplanung@8008.chUrs FreyWohnen076 528 35 33 wohnen@8008.chKinder und Schule044 422 81 85Ressort Alter044 422 81 85Beratung für Hausbesitzendewww. 8008.ch/wohnberatung.htmlkinder@8008.chalter@8008.chAnmeldung an <strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>, Postfach, 8034 Zürichoder per E-Mail an mitglieder@8008.chQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


I n h a l tEditorial4 Sommer etc.Kolumne von Su TreichlerQV-Protokolle5 Räbeliechtli-Umzug, Verdichtung und GrünraumThema <strong>Kunst</strong> 3Foto Tom Hebting7-9 Marmor Stein und Eisenvon Gina Attinger10-13 <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raumvon Gina Attinger14, 15 Altbekannte Unbekannte im Bodmergutvon Regine Mätzler16, 17 Henry Moores «Sheep Piece»von Su Treichler18, 19 Wasserstellen für die EPIvon Regine Mätzler20, 21 Der geistige Gratisparkvon Katharina Issler23 Baukultur erleben – hautnahvon Gina Attinger25 Kontachtiert: Johanna Trempvon Sandra StutzIn <strong>Riesbach</strong> stehen Skulpturen von internationalem Renommé wieetwa das «Sheep Piece» von Henry Moore. Heftige Kontroversenbegleiteten die Aufstellung der «Heureka», versuchten diePlatzierung des «Cube» zu verhindern, wir berichten kurz darüber.Weniger bekannte Plastiken fristen aber ein kaum beachtetesDasein und verdienen es, nicht auf einem Skulpturenfriedhofzu landen, sondern ins Gespräch zu kommen. Im Hinblickauf diese Kontacht-Ausgabe habe ich im Frühjahr für den<strong>Quartierverein</strong> einen Spaziergang mit Interessierten zu verschiedenenSkulpturen durchgeführt. Ausgangspunkt war das ehemaligeBodmerareal rund um das Gemeinschaftszentrum <strong>Riesbach</strong>,327 «eingesandt»28 Bücherschau29 ...meint MaxDie junge Stimme aus dem Quartier. Von Max BauerKarussellLeben mit Kindern. Von Irene Verdegaal31 «eingesandt»33 GZ <strong>Riesbach</strong>34 Kulturlandschaft Burghölzli. Mehr Handarbeit!von Christine Dobler Gross35 Quartierhof Weinegg. Das Schwein des AnstossesSunanda Mathis36 Letzte SeiteJacques Mennelwo 1970, vor der Überbauung, ein Bildhauersymposium stattfand.Seither stehen in dieser Umgebung viele Plastiken herum,die zum Teil schon ziemlich verwittert sind. Viel mehr als Nameund Titel des Werkes war kaum in Erfahrung zu bringen. RegineMätzler hat den Faden aufgenommen und sich mit Esther Gisler,einer der beteiligten Künstlerinnen, auf den Weg durch dasGelände gemacht, um die Skulpturen nach über vierzig Jahrenmit anderen Augen zu betrachten und den Kontacht-Leserinnenund -lesern zugänglich zu machen. Ausserdem stand uns BettinaBurkhardt, die Geschäftsführerin der Arbeitsgruppe «<strong>Kunst</strong> imöffentlichen Raum», Red und Antwort zur Praxis in der StadtZürich. Weitere Artikel sollen die Wahrnehmung für die unmittelbareNachbarschaft schärfen und die Skulpturen ins Licht rücken.Wir freuen uns über Ihre Zuschriften und kontroverseDiskussionen.Gina AttingerQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>SitzungsprotokolleSommer etc.4SU TREICHLERUnsere Stadt breitet sich im Sommer regelrecht aus. Wasserglitzert, Fahnen wehen, Dampfschiffe, Ruderboote, Jachten undSchwimmer durchpflügen den See und den Fluss. An jeder freienEcke gibt’s Prosecco. Das Zürcher Volk ist zufrieden.Aber der Stadt ist das nicht genug. Sie will mehr Aktion, mehrMenschen, mehr Farbe, mehr Genuss. Sie will Feste feiern, umsich zur Schau zu stellen mit dem was sie hat. Also lädt sie Flugschauenan ihre Ufer, lässt Feuer werken in den Nachthimmelund Liebesmobile dröhnen. Die Gäste sind glücklich.Abfallberge, Urinlachen, und ein paar Laser-verstrahlte Opferbleiben. Sie werden schnell von den Strassen wie auch aus denZeitungsnotizen weggeputzt.Zürich kann sich das leisten.Das Zürcher Volk, indes, macht sich aus dem Staub. In die Berge,in den Norden, wohin-auch-immer. In ein Walliser Hochtalzum Beispiel, wo einer Barockkirche wundersame Klänge entströmenund für zwei Wochen British English das Wort hat. WoGeorg einst den Drachen tötete und an dieser Stelle jetzt SlowFood aus lokalen Produkten serviert wird. Wo der Galgenhügelals Mahnmal überdauert.Das Dorf hat seinen Wert im Blut. Ein guter Ort, um dem Treibenin den Niederungen zu entkommen.Das elektronische Quartiermagazin für zwischendurchVorstandssitzung vom 4. Juni 2013Überprüfung des Leitbildes von 1994 Eine Neuformulierung wirdggf. in Angriff genommen, wenn die Untersuchung von Studierendender ZHAW über «Die Bedeutung der Vereine für die Soziokultur imKreis 8» vorliegt. Quartierführungen Der Rundgang zu Skulpturenund Denkmälern sowie die Besichtigung der neuen Tropenhäuserwaren gut besucht. Bauvorhaben Dufour-/Färberstrasse Der QVRschreibt einen Brief an das Amt für Hochbauten. Villa PatumbahMit Erleichterung nimmt der QVR zur Kenntnis, dass der SchweizerHeimatschutz als neuer Mieter Teile der Villa öffentlich zugänglichmacht.Vorstandssitzung vom 9. Juli 2013Idee einer Wohnungsvermittlungsplattform P. Bünger traf sich miteiner Quartierbewohnerin, welche eine Wohnungsvermittlung imInternet betreibt. Weitere Abklärungen zu einem ev. quartierinternenNewsletter werden getroffen und zu gegebener Zeit diskutiert.Quartierstammtisch Eine Pilotveranstaltung ist auf den 20.November angesetzt. Thematischer Schwerpunkt könnte eineStudie von Studierenden der ZHAW zu Rekrutierungsproblemenvon Vereinen bilden. Kündigung Lagerfläche WeineggstrasseAbschlägige Antwort des Tiefbauamtes auf Brief des QVR undGewerbevereins Seefeld. Nachlese Quartierkonferenz vom 18.Juni Die GV der Quartierkonferenz auf dem Quartierhof Weineggwar ein gelungener Anlass mit positiven Rückmeldungen. NachleseSommerkonzert auf der Weinegg Mit gut 100 Zuhörenden gutbesucht. Zeitungsmeldung Privatisierung Marina TiefenbrunnenEinmal mehr wurde der QVR nicht orientiert und konnte aufMedienanfragen keine Stellung nehmen. Fischerstube U. Freyerkundigt sich bei der zuständigen finanzpolitischen Kommission.Eine akzeptable Terrassengestaltung scheint sich abzuzeichnen.Quartiergespräche B. Wandeler würde gerne wieder eine Seriesolcher Gespräche veranstalten, aber nicht alleine. Interessiertebitte melden. Tennisclub Lengg U. Frey ist über die laufendenVerhandlungen mit dem Schul- und Sportdepartement informiertworden. Der Club befürchtet, von eher kommerziell motiviertenMietern des Platzes verdrängt zu werden. Der QVR ist grundsätzlichsolidarisch mit dem Tennisclub, der ein wichtiger Akteur imQuartierleben ist. SB/GAAnmeldung sowie Hinweise auf öffentlicheVeranstaltungen unter newsletter@8008.chDer nächste KONTACHT-Newsletter erscheintAnfang Oktober 2013Ausführliche Protokolle unterwww.8008.ch/aktuellDie nächste öffentliche Vorstandsitzung:29. Oktober 2013im GZ <strong>Riesbach</strong> um 19:30.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>5Räbeliechtli-UmzugDonnerstag, 7. NovemberStart 18:30Dieses Jahr mit neuer Route!Besammlung bei der Badeanstalt Utoquai (Höhe Färberstrasse)Route Dem See entlang zur Blatterwiese, Singen im Lichterkreisauf der Blatterwiese, Tee und Gebäck für die Kinder auf dem Platzvor der Unterführung zur Baurstrasse (Ende des Umzugs).Tee und Gebäck werden vom <strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong> offeriert.Räben schnitzen für Eltern mit VorschulkindernDienstag, 5. November, 14:30 – 17:30 im Jugendraum desGZ <strong>Riesbach</strong>Mitbringen: Schneidebrett, Apfelaushöhler und RüstmesserVorschulkinder erhalten eine Räbe im GZ <strong>Riesbach</strong>. KindergartenundSchulkinder im Quartier erhalten Räben in der Schule. DieRäben werden vom <strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong> gespendet.Das Quartier mitgestalten!Mitglied werden im<strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>Zögern Sie nicht und rufen Sie an oder senden Sie eineE-Mail an mitglieder@8008.chVielfältige Kontakte und 5-mal jährlich KONTACHT imBriefkasten sind Ihnen sicher.Verdichtung und Grünraum –die andere Seefeldisierung?Dienstag, 1. Oktoberab 17:30Alle begrüssen die bauliche Verdichtung im Siedlungsraum. Aberwelche Auswirkungen hat diese Verdichtung auf die städtischenGrünräume? Verlieren wir dadurch Freiräume? Oder ist das dieChance, über den eigenen Vorgarten hinaus zu denken? Und wiekann die Qualität der Stadtnatur erhalten werden?«Hier fällt ein Baum, dort verschwindet ein Garten»: Anhandkonkreter Beispiele aus dem Seefeld zeigen wir die Zielkonflikteauf und diskutieren mit ExpertInnen die Möglichkeiten undVorgehensweisen für eine qualitative Verdichtung, die Rücksicht aufdie Frei- und Grünräume nimmt.Programm17:30 Treffpunkt Haltestelle Feldeggstrasse beim Café EscoffierRundgang mit Ueli Nagel (Ökologe, Vizepräsident VLZ) bis zumGZ <strong>Riesbach</strong>, mit Besichtigung von Bauten und Grünräumen imQuartier.Ab 18:30 Apéro im GZ <strong>Riesbach</strong>, Begrüssung durch Hans-Peter B.Stutz, Präsident VLZ19:00 Podiumsdiskussion im Saal des GZ <strong>Riesbach</strong>. Diskussionund Beantwortung von Fragenca. 20:30 EndePodiumStefan Ineichen, Siedlungsökologe, Dozent ZHAWGabriele Kisker, Architektin und Gemeinderätin, Vorstand VLZMichael Müller, CEO Ledermann Immobilien AG ZürichRobert Züblin, Neef Berke Immobilien Zürich, Hausverein SchweizLeitung: Urs Frey, Präsident <strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>Eine Veranstaltung des VLZ – Verbund Lebensraum Zürich inZusammenarbeit mit dem <strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>.Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 36Die «Heureka» wird demontiert und für den Transport nach Amsterdam bereit gemacht (siehe auch S. 13). Foto Gina AttingerQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


Marmor, Stein und Eisen7GINA ATTINGER<strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum polarisiertnicht erst seit der Debatte um den Hafenkranam Limmatquai. Auch in unseremQuartier gab es heftige Diskussionen,zum Beispiel um die Platzierung der«Heureka», der «Leerlaufmaschine»von Jean Tinguely. Ganz zu schweigenvon den zahllosen Einwänden und Leserbriefenzur Aufstellung des «Cube». AlsStandort für den minimalistischenWürfel von Sol LeWitt war auch der Kreis8 im Gespräch. Denn <strong>Riesbach</strong> ist mitseinen ausgedehnten Quaianlagen undden vielen ehemaligen Villengärten beinaheprädestiniert, um Skulpturen allerArt in die gestaltete Landschaft zu stellen.«In diesem Sommer geschah es immer wieder, dass die Leute,die sich in dem grünen Gürtel ergingen, der sich vom Zürichhornrund um das Seebecken bis zum Belvoir-Park hinüber erstreckte,auf ihrem Wege plötzlich stutzten, weil sie auf den kleinenLichtungen, in den Anlagen, in der Helle am Ufer des Sees oderin der grünen Schattenglocke einer Catalpa einer bronzenenMädchengestalt, eines Jünglings, eines Männertorsos ansichtigwurden. Über Nacht hatten sich die Wäldchen, Parks, Promenadenund Boskette, der sonntägliche Raum zwischen den breitenAvenuen des Mythen-, des Alpen-, des Uto- und des Seefeldquaisund dem Wasser, der Laubengang vor der Seefensterfront derStadt, mit über zweihundert Statuen aus Stein, Metall und Tonbevölkert, Werke von Künstlern aus allen Teilen der Welt. Ausden Ateliers, aus den Museen herausgenommen und in dasLicht dieses Seetals, in das Schattenspiel und die Spiegelungenseiner Ufer gestellt, schienen sie hier und in diesen Tagen ihreBestimmung gefunden zu haben.»Kurt Guggenheim, Werke III, Alles in Allem, Roman, neuherausgegeben von Charles Lindsmayer, Verlag Huber Frauenfeld1996, S. 7451931 fand in Zürich eine internationale<strong>Kunst</strong>ausstellung im Freien, hauptsächlichrund um das Seebecken statt, die inKurt Guggenheims Roman «Alles inAllem» ihren Niederschlag fand (sieheneben stehendes Zitat). Seither throntbeispielsweise der David auf dem hohenSockel am Utoquai und zahlreiche weiterePlastiken bevölkern das Seeufer.Immer wieder hinterliessen verschiedensteAusstellungen in den Quaianlagenihre Spuren. Zu nennen sind zunächstdie Landi von 1939 mit der Fischerstubeund die G59, die legendäre Gartenbauausstellung.Dann die Expo 64; diesefand zwar in Lausanne statt, aber die«Heureka» lief für die Landesausstellungzum ersten Mal und die WalterA. Bechtler-Stiftung überliess sieanschliessend der Stadt Zürich als Dauerleihgabe.1976 realisierte das ZürcherForum die grosse Henry-Moore-Ausstellung,der wir das «Sheep Piece» zuverdanken haben. Und 1984 schliesslichhinterliess uns die «Phänomena» densteinernen Kugelbrunnen, der anfänglichmit Thermalwasser betrieben wurde.HeurekaVieles hat sich im Laufe der Jahre angesammelt,hat Patina angesetzt und wirdkaum noch beachtet. Anderes verschwindetsang- und klanglos, wie etwa der kleineFrauentorso von Eduard Bick vor demRhododendronwäldchen, von dem blossnoch der Sockel steht (Foto S. 9). Ein<strong>Kunst</strong>werk, einst heftig umstritten, wurdeim Laufe der Zeit zum eigentlichenWahrzeichen des Zürichhorns: Tinguelys«Heureka». Dabei war die Maschine1967 bloss provisorisch am See geduldet,im Zusammenhang mit einem Filmprojektüber die Expo 64. Nach drei Jahrensollte sie definitiv bei der fertiggestelltenETH auf dem Hönggerberg platziert werden.Fünfzehn verschiedene Standortehatte die Stadt evaluiert, aber überallwandten sich die Anwohnenden gegendie nur Lärm produzierende und zudemrostige Plastik. Der <strong>Quartierverein</strong> hattedeswegen sogar drei Austritte zu verzeichnen.Heute kann sich kaum jemanddas Zürichhorn ohne die eifrige Bewegungenproduzierende Skulptur vorstellen.Die «Heureka» ist mittlerweileeines der bedeutendsten Werke des FribourgerKünstlers.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


Was denn, wenn nicht ein Kiosk?<strong>Kunst</strong> 3Sol LeWitts Cube stand ganz neu im Park, als ich daranvorbeiging. Vor mir ging eine ältere Frau mit Stockund hielt an, als ihr ein junger Mann entgegenkam.Wie ich an den beiden vorbeiging, hörte ich folgendeGesprächsfetzen:«Ich ging ganz darum herum; es hat gar keine Tür indiesem Kiosk.»«Das ist eben <strong>Kunst</strong>, kein Kiosk.»«Aber was ist es denn, als <strong>Kunst</strong>?»Der junge Mann suchte nach Wörtern. Ich hätte ihm danicht helfen können und ging diskret weiter. RM8«Als Landesunglück jedoch betrachtetees niemand, dass der Stadtrat ausgerechnetdas Zürichhorn auswählte. Böse Zungenbehaupten, der Stadtrat hätte mitunserer Gleichgültigkeit gerechnet! Vielleichtaber hat er gewusst, dass die Riesbächleraufgeschlossene und grosszügigeMitbürger sind!» schreibt Ernst Kägi,der damalige QV-Präsident in seinemJahresbericht 1966. Im Stadtratsbeschlussvom 20. April 1967 heisst es:«Vor der provisorischen Aufstellung derPlastik wurden die verschiedensten Kreisedes Quartiers begrüsst, wobei sich dieerfreuliche Tatsache zeigte, dass von keinerSeite grundsätzliche Oppositiongegen dieses interessante und anregendeWerk erhoben wurde. Über den Werteines modernen <strong>Kunst</strong>werkes wird wohlerst eine spätere Generation abschliessendurteilen können. Erfahrungsgemässerwecken viele <strong>Kunst</strong>werke, die derÖffentlichkeit übergeben werden, einegewisse Kritik. Dies ist sogar erfreulich,wäre es doch eher bedenklich, liesse unsein <strong>Kunst</strong>werk im positiven oder negativenSinne unberührt. Gerade hervorragendeWerke, die bei der Entstehungihrer Zeit voraus waren, deren künstlerischerWert heute aber allgemeine Anerkennungfindet, haben seinerzeit heftigeKritik hervorgerufen. Es sei nur andie Fresken von Ferdinand Hodlerim Landesmuseum oder an das Hans-Waldmann-Denkmal von Hermann Hallererinnert.»CubeEin anderes, einst verschmähtes <strong>Kunst</strong>werksteht nun in Uster statt in Zürich.Die Kontacht-Redaktion hat kürzlicheinen gemeinsamen Ausflug zum «Cube»unternommen, um den seinerzeitigenStein des Anstosses mit eigenen, heutigenAugen zu betrachten, siehe Foto S. 27.Unsere Meinungen waren geteilt. <strong>Kunst</strong>muss nicht «schön» sein und das ist gutso. Steht sie allerdings im Aussenraum,haben wir das Gefühl, mitreden zu müssen.Die geplante Aufstellung des «Cube»im Zürichhorn sorgte im Sommer 1986für beachtliches mediales Echo. 1991kochten die Meinungen wieder hoch, alsder monumentale Würfel im Seeburgparkerrichtet werden sollte und die Praxisder Stadt im Umgang mit Geschenkenheftig kritisiert wurde.In zahlreichen Leserbriefen kam der<strong>Kunst</strong>begriff zur Sprache und vieleSchreibende äusserten die Meinung,<strong>Kunst</strong> solle dekorativen Charakter haben.Es war von Übermöblierung die Rede.Namhafte Künstler wie etwa Max Bill undGottfried Honegger meldeten sich ebenfallszu Wort. Die Debatte um den «Cube»wurde zum eigentlichen Stellvertreter fürstadtpolitische Probleme, zum Diskursum Kompetenzen und Entscheidungsfindungen.In ihrer Lizentiatsarbeit von2002 kommt Charlotte Tschumi zumSchluss, dass die Aufstellung des «Cube»nicht am Widerstand der Bevölkerungscheiterte, sondern daran, dass dieMehrheit der politischen Exekutive ihnnicht befürwortete.Le SilenceEin gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeitverschiedener beteiligterAkteure, unter ihnen der <strong>Quartierverein</strong>Witikon, stellt die Neuplatzierung der«Le Silence» von Ödön Koch auf derLangmattwiese dar (s. auch S.10). Inzwischenist die Wahrnehmung der Öffentlichkeitvermutlich durch die temporären<strong>Kunst</strong>projekte «ART AND THE CITY»und «Gasträume» eher sensibilisiertund betrachtet zeitgenössische <strong>Kunst</strong>kaum mehr als «Fremdkörper», sondernals Denkanstoss und Bereicherung.Allerdings zeigen leider die bereitserfolgten Beschädigungen, dass respektloseVandalen anders denken und auchMarmor, Stein und Eisen brechen.Quelle: Charlotte Tschumi, Sol LeWitts Skulptur«Cube» in Zürich – ein umstrittenes und verhindertes<strong>Kunst</strong>werk im öffentlichen Raum, Lizentiatsarbeit2002Der Würfel geisterte auch durchs Kontacht (12. Juli 1991):Des Rätsels Lösung – der magische Kubus kommt in denSeeburgparkWo bleibt da die Redlichkeit?Der umstrittene und so sehr ungeliebte «Cube» von Sol LeWitt hatendlich im Seeburgpark ein «Plätzli» gefunden. Soso!!«...und nach fünfjähriger mühsamer Suche…» und «…abseits vonden grossen Passantenströmen» (so der TA vom 4.7. 1991) dürfenoder müssen wir RiesbächlerInnen uns, just jetzt, wo wir die Reizedes romantischen Seeburgparkes am Entdecken sind, mit der5x5x5-Meter-<strong>Kunst</strong> zusammensetzen. Warum überhaupt suchen dieStadträtInnen während fünf Jahren nach einem Standplatz für einGeschenk, das sie und die Bevölkerung nicht wollen? Das heisstin der Umgagssprache «mischeln» und verdient gar keinen Respekt.Oder, muss ein privater <strong>Kunst</strong>sammler geehrt werden, nur weil er vielGeld hat?Wo bleibt da die Redlichkeit...P.S. Ich sehe schon, wie der QV einen Apéro serviert, anlässlichder kleinen Feier zur Einweihung dieses gigantischen «minimal-art-Stückes». HHQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 29oben: «Le Silence» von Ödön Koch auf der Langmattwiese in Witikon, Foto GAunten: Leerer Sockel beim Zürichhorn, auf dem einst ein Frauentorso stand, Foto GAoben: «Figur» von Ödön Koch beim Segelclub, Foto GAunten: «Cube» von Sol LeWitt im Zellwegerpark in Uster, Foto Hans OberholzerQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 310Die Stadt Zürich versteht <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum als wichtiges Element des kulturellen Lebens. Deshalb hat derStadtrat Zürich Ende 2006 die Arbeitsgruppe «<strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum» (AG KiöR) eingesetzt. Sie entwickelt Strategienfür einen professionellen und zeitgemässen Umgang mit <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum in der Stadt Zürich und verschafft der<strong>Kunst</strong> so ein stärkeres Gewicht. Gleichzeitig setzt sich die AG KiöR auch für den Erhalt und die Pflege des städtischen<strong>Kunst</strong>besitzes im öffentlichen Raum ein und dokumentiert diesen wertvollen Bestand in einem Verzeichnis. In den siebenJahren seit der AG KiöR-Gründung ist das Thema <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum als wichtiger Bestandteil der städtischenIdentität bei der Bevölkerung angekommen. Der öffentliche Raum hat sich als Ausstellungsraum etabliert, Werke stehennicht mehr für die Ewigkeit. Gerade zeitlich begrenzte Projekte wie «ART AND THE CITY» oder «GASTRÄUME» waren bzw.sind erfolgreich. Die riesige Skulptur «Maman» von Louise Bourgeois, die 2011 einige Wochen am Bürkliplatz stand, lösteso viele positive Reaktionen aus, dass sich die AG KiöR bestätigt sah, vermehrt mit externen Institutionen zusammenzuarbeiten.Bettina Burkhardt, die Geschäftsführerin der Arbeitsgruppe <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum stand Urs Frey und GinaAttinger Red und Antwort.GA/UF: Nach welchen Kriterien werden neue <strong>Kunst</strong>werkeplatziert? Wie geht die Stadt mit Vorschlägen für neue<strong>Kunst</strong>werke im öffentlichen Raum um? Was tut sie, wenn ihrWerke von Künstlerinnen und Künstlern oder Mäzenen alsSchenkung oder Leihgabe angeboten werden? Wie unterscheidetsich die Arbeitsgruppe «<strong>Kunst</strong> im öffentlichenRaum» von der Fachstelle «<strong>Kunst</strong> und Bau», ausser dass siein verschiedenen Departementen angesiedelt sind?BB: Viele Künstlervorschläge, die eingereicht werden, erhalteneine dreimonatige Bewilligung auf öffentlichem Grund.Die Gesuche werden hinsichtlich Sicherheit,Behindertengerechtigkeit und <strong>Kunst</strong>inhalt/Qualität geprüft.Die AG KiöR begutachtet lediglich die Qualität, und zwar anhandihrer Kriterien (Siehe Leitfaden 2009, S. 8), die sie auch zumeigenen Massstab setzt. Als weiteres Instrument zur Beurteilungdient der AG KiöR der städtische Bedeutungsplan, der die wichtigstenStadträume für das öffentliche Leben aus der Sicht derMenschen, die zu Fuss unterwegs sind, in die vierBedeutungsstufen international/landesweit, regional/stadtweit,quartierweit und nachbarschaftlich einteilt.Alle Projekte von «<strong>Kunst</strong> und Bau» werden immer im Rahmenvon städtischen Hochbauten realisiert und finanziert. <strong>Kunst</strong>und Bau basiert auf einem Stadtratsbeschluss von 1962, zwecks«künstlerischem Schmuck» an den Gebäuden. Der Begriff hatsich längst gewandelt. Die Broschüre «<strong>Kunst</strong> und Bau. Profil,Programm, Prozess und Publikum» gibt einen guten Einblickin die Arbeit der Fachstelle <strong>Kunst</strong> und Bau im Amt für Hochbauten.Die Bewirtschaftung der städtischen Hochbauten sowie der«<strong>Kunst</strong> und Bau» erfolgen durch die Immobilienbewirtschaftung,zu der die <strong>Kunst</strong>sammlung gehört.In den jeweiligen Strassen- oder Grünanlagenprojekten (Neubau/Sanierungen)ist kein «<strong>Kunst</strong>prozent» in den Bausummenenthalten. Im Hochbau hingegen werden 0.3 bis 1.5 % der Bausummeobligatorisch für <strong>Kunst</strong> eingesetzt. Alle Budgets fürKiöR-Projekte müssen explizit genehmigt werden.Die AG KiöR hat rund 460 <strong>Kunst</strong>werke auf öffentlichem Grundoder in Parkanlagen zu bewirtschaften. All diese Werke sind seitetwa zwei Jahren im städtischen KiöR-Verzeichnis (Inventar)erfasst, das – in Begleitung von <strong>Kunst</strong>datenbank-Profis – durchdas Tiefbauamt erstellt und gepflegt wird. Im Gegensatz zumInventar der <strong>Kunst</strong>sammlung werden im KiöR-Verzeichnis auchWerke geführt, die nicht im Besitz der Stadt Zürich sind.Seit es die AG KiöR gibt kamen nicht viele neue und dauerhafte<strong>Kunst</strong>werke zum Bestand dazu. Nennenswert sind sicher dieLeihgabe der fünf «Bits» des Künstlerduos Los Carpinteros amEscher-Wyss-Platz von der Walter A. Bechtler Stiftung und derGalerie Peter Kilchmann. Oder die Neuplatzierung der Skulptur«Le Silence» von Ödön Koch in Witikon, die der Stadt Zürichgeschenkt wurde. Aufsehenerregende <strong>Kunst</strong>verschiebungenoder Neuplatzierungen waren der «Siriusbrunnen» von AnnemieFontana, der heute beim Hallenstadion in Oerlikon stehtoder die Rückgabe der Fanfare von Robert Müller nach Langenthaloder die Leihgabe der «Heureka» nach Holland. Über dieAnnahme oder Ablehnung von <strong>Kunst</strong>-Schenkungen entscheidetder Stadtrat auf Empfehlungen der Geschäftsleitung der KiöR.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 3<strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum11Sind die öffentlichen Räume in <strong>Riesbach</strong> schon besetzt? Wowäre es denkbar, etwas Neues aufzustellen? WelchenUmgang pflegt die Stadt mit den noch ‹unmöblierten›Räumen? Welche Chancen und Herausforderungen bietendie vielen z.T. versteckten Pärke in <strong>Riesbach</strong>? Inwiefern wirddie lokale Bevölkerung in den allfälligen Findungsprozess fürein neues Objekt eingebunden?Es geht nicht darum, partout jeden «leeren» öffentlichen Raummit <strong>Kunst</strong> zu bestücken. Vielmehr ist es die Aufgabe der AGKiöR, durch den gezielten Einsatz von zeitgenössischer <strong>Kunst</strong>die Veränderungsprozesse in der Stadt zu reflektieren. Dafüreignen sich temporäre Installationen natürlich besonders gut.Bei dauerhaften Veränderungen wird frühzeitig der Kontakt zumjeweiligen <strong>Quartierverein</strong> aufgenommen und mit diesem nachLösungen gesucht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sicheinzubringen, beispielsweise bei unserer Gesprächsreihe TAT-ORT KiöR, bei Führungen oder – wie es viele machen – indemman ein Mail schreibt oder anruft.entsprechenden politischen (und budgetrelevanten) Entscheidezuständig.Weshalb sind die Werke nicht beschildert und mit Angabenzu den <strong>Kunst</strong>schaffenden, zu Jahrgang, Material usw. versehen?Oder gar mit einem QR Code, wie beim kürzlich vorgestelltenArt Loop, dem neuen <strong>Kunst</strong>spaziergang im Kreis 6?Für <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum gibt es ein gemeinsamesBeschriftungskonzept von der <strong>Kunst</strong>sammlung, <strong>Kunst</strong> und Bauund KiöR. Noch dieses Jahr soll eine erste Serie von <strong>Kunst</strong>werken,analog den Art Loops, beschriftet werden und dann jährlichneue Werke dazukommen. Diese Arbeit ist aufgrund derstandortbezogenen, kunsthistorischen Abklärungen rechtumfangreich.Sind <strong>Kunst</strong>werke im öffentlichen Raum, wenn Sie einmalplatziert sind, für ewig gesetzt? Können sie wieder einmalabmontiert oder umgruppiert werden? Um beispielsweiseauch mal Platz für Neues zu schaffen? Wer entscheidet?Um- oder Neuplatzierungen gibt es immer wieder, beeinflusstdurch sich ändernde Rahmenbedingungen, wie Neubauten oderNeugestaltungen des öffentlichen Raumes. Umplatzierungenund Standortsuchen von <strong>Kunst</strong>werken werden in der AG KiöRdebattiert. Sobald sich die Projekte konkretisieren, wird frühzeitigder Kontakt zu den jeweiligen <strong>Quartierverein</strong>en aufgenommen.Diese sind für uns wichtige Partner, um die Menschenim Quartier für die historischen oder zeitgenössischen <strong>Kunst</strong>werkezu sensibilisieren und um Akzeptanz zu schaffen. DieGeschäftsleitung der AG KiöR ist letztlich für das Einholen derBettina Burkhardt (*1962) ist in Zürich geboren,wohnt seit über zehn Jahren im Kreis 8 und istMitglied des <strong>Quartierverein</strong>s. Sie studierte in den1980er Jahren Architektur in Zürich und Berlin, wardann als Architektin ETH bei der Stadt Zürich tätig,mit Schwerpunkt in Städtebau und Projektierung.Danach folgte eine fünfjährige Assistenzzeit ander Architekturabteilung der ETH. 1999 wurdesie <strong>Kunst</strong>beauftragte für den Kanton Zürich, dortzuständig für <strong>Kunst</strong> und Bau bei öffentlichenkantonalen Gebäuden. Parallel dazu absolviertesie berufsbegleitend ein Kulturmanagement-Nachdiplomstudium an der Universität Bern mitAbschluss 2001. 2003 wechselte sie als Co-Leiterinder Fachstelle «<strong>Kunst</strong> und Bau» zur Stadt Zürich undarbeitete zwischen 2004 und 2005 gleichzeitigfür das Forschungsprojekt «<strong>Kunst</strong> ÖffentlichkeitZürich» der Zürcher Hochschule der Künste. Seit derGründung der Arbeitsgruppe «<strong>Kunst</strong> im öffentlichenRaum» 2006 ist Bettina Burkhardt deren ersteGeschäftsführerin, angestellt beim Tiefbauamt derStadt Zürich.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 312<strong>Riesbach</strong> ist mit vielen <strong>Kunst</strong>werken gesegnet, die aberausser den Highlights wie der Heureka und dem Sheep Piecekaum wahrgenommen werden. Ist hier auch ein solcher ArtLoop geplant?Einen nächsten Art Loop wird es im Kreis 12 geben. Organisiertsind die Art Loops von der Fachstelle «<strong>Kunst</strong> und Bau», wobeiauch die AG KiöR einzelne Positionen beisteuert.Wie werden die vielen <strong>Kunst</strong>werke im öffentlichen Raumgewartet und gereinigt? Gibt es dazu eine deklarierteHaltung? (Als Beispiel der Bacchantenfries vom ehemaligenPalais Henneberg bei der Villa Egli, der immer mal wiederversprayt, aber auch gereinigt wird, oder die kleine Skulpturvon Ödön Koch beim Segelklub, die immer dunkler wird undvon Moos bewachsen ist.)Seit Anfang 2013 gibt es ein KiöR-Bewirtschaftungsteam mit jezwei Vertreterinnen des Tiefbauamtes und von Grün StadtZürich, die für die Bewirtschaftungsstrategie mit Budgetplanungzuständig sind. Die Gruppe startet im Herbst 2013 eineSensibilisierungskampagne bei den städtischen Gebietsmanagern,um den Blick für alle städtischen KiöR-Werke zu schärfenund bei allfälligen Beschädigungen sofort Meldungen zuerhalten. Dennoch ist man weiterhin auf aufmerksame Bewohnerinnenund Bewohner angewiesen, die uns ihre Beobachtungenmelden.Der <strong>Kunst</strong>-Newsletter ist ein gemeinsamer Informationsservice der Fachstelle <strong>Kunst</strong> und Bau, der Arbeitsgruppe <strong>Kunst</strong> im öffentlichenRaum, der <strong>Kunst</strong>sammlung und der <strong>Kunst</strong>förderung der Stadt Zürich. Er wird vier Mal jährlich verschickt. Das KiöR-Leitbild wird komplettüberarbeitet und erscheint im Oktober 2013. Informationen im Internet:www.stadt-zuerich.ch/kunstwww.stadt-zuerich.ch/kioerwww.stadt-zuerich.ch/gastraeumeDer Panther auf dem Brunnenwar Anlass zu einer Geschichte inKontacht 211, Juni 2010. Foto GAQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> ?Gibt es heute noch <strong>Kunst</strong>werke in<strong>Riesbach</strong>, an denen die ÖffentlichkeitAnstoss nimmt, wie seinerzeit beimVersuch, einen Platz für den «Cube» zufinden?Nein, in <strong>Riesbach</strong> sind mir keine <strong>Kunst</strong>werkebekannt, die derart kritisiert werden.Haben Sie ein Lieblingskunstwerk in<strong>Riesbach</strong>? Gibt es eines, das IhnenMühe macht?Ich habe mich intensiv mit der Heurekavon Jean Tinguely beschäftigt. Als Projektverantwortlicheorganisierte ich dieLeihgabe der Heureka nach Amsterdaman die Ausstellung «Artzuid», wo diedamalige Königin Beatrix die Ausstellungseröffnungmit der Inbetriebsetzungder Heureka machte. Nach der Rückkehrder Skulptur, im Herbst 2011, hatte ichdie Projektverantwortung für die Restaurierungund Neueinweihung im Mai 2012.Es ist klar, dass mir diese grosse wunderbareMaschine ans Herz gewachsen ist.Es gibt aber auch leisere Arbeiten, die ichsehr schätze. Jedes Mal, wenn ich beimeiner Schwiegergrossmutter bin,schaue ich in den hübschen kleinen Parkzwischen der Seefeld- und Bellerivestrasseund sehe den Pantherbrunnen vonHans Gisler. Diese Skulptur strahlt fürmich Kraft und Ruhe aus und wäre fürmich dort nicht wegzudenken.Jedes Grillloch auf der Wiese beim Elektrogrill am Zürichhorn ist mit einer Fahne markiert.Foto Grün Stadt Zürich<strong>Kunst</strong>manifestation?Alles Wurst oder was?Grillschäden in Parkanlagen sichtbargemachtEs ist nicht egal, wenn der Rasen wegenEinweggrills ins Gras beisst. Es ist teuer.Und Grün Stadt Zürich zeigte Flagge:Gärtnerinnen und Gärtner haben in ausgewähltenParkanlagen der Stadt jedesBrandloch im Rasen mit einer Grillfahnebestückt, um auf die Schäden durch Einweggrillsund die Kosten für die Instandstellungdes Rasens aufmerksam zumachen. Die Idee zur Sensibilisierungskampagnewurde zusammen mit der Festivalleitungdes Zürcher Theaterspektakelsentwickelt.Instandstellungskosten im Verhältnis1:10Auf den Grillfahnen wurden die Kostenfür einen durchschnittlichen Grillplauschmit einem Einweggrill jenen fürdie Instandstellung des Rasens gegenübergestellt.Ein Grillabend mit Würsten,Chips, Brot, Salat, Getränken und Einweggrillkommt dabei auf gut 30 Frankenzu stehen. Die Rasenreparaturkostenhingegen betragen 300 Franken proBrandloch. PD/GA13Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 3Altbekannte Unbekannte im BodmergutAuf den Spuren eines Bildhauersymposiums vor 43 JahrenREGINE MÄTZLER, TExT UND FOTOS14Esther Gisler: FigurPaul Sieber. PyramideRolf Flachsmann: FigurIm Herbst 1971 nahm Esther Gisler,damals Lehrerin für dreidimensionalesGestalten am Werkseminar, uns Studierendemit zum Freizeitzentrum im damaligenBodmergut, um die Resultate des«Ersten Zürcher Bildhauersymposiums»anzuschauen, an dem sie zusammen mitsieben andern jungen Bildhauern beteiligtwar. Wir bestaunten die acht ganzunterschiedlichen Plastiken aus Cristallina-Marmor,die alle an diesem Ortwährend der Wintermonate 1970/71 entstandenwaren.Die Idee eines Symposiums stammte ausDeutschland und hatte schon einige ZeitZürcher Künstlern vorgeschwebt. Dassein solches möglich wurde, lag vor alleman der Initiative des Architekten undpensionierten Leiters der <strong>Kunst</strong>gewerbeschuleHans Fischli. Er hatte die achtKünstlerInnen nach drei Kriterien ausgewählt:Sie sollten noch jung, noch nichtprominent und arbeitsam sein. Es gelangFischli, für das Unternehmen von verschiedenenSponsoren zinslose Darlehenaufzutreiben, die im Falle eines Verkaufsder Werke zurückerstattet werden sollten.Dieses Geld ermöglichte den acht Beteiligtenim August 1970, ins hinterste Maggiatalzu fahren und im Marmorsteinbruchvon Peccia geeignete Steinblöcke auszuwählen.Sobald diese Blöcke beim Freizeitzentrumankamen, wurde zu Hammerund Meissel gegriffen. «Und jetzt klopfenund kompressern also die acht jungenBildhauer bereits seit einem Monatan ihren glitzrig-weiss bis grauen, stahlhartenQuadern aus Marmor», schreibtdie Zürichsee-Zeitung am 13. November1970. Im folgenden Frühling wurden dieArbeiten fertig und den Sommer über aufdem Gelände ausgestellt. Zwei Jahre späterkaufte die Stadt Zürich alle acht Werkean. Somit konnten die Darlehen zurückerstattetwerden. Unterdessen waren dieNeubauten für die Töchterschule, dasFreie Gymnasium und das GZ fertiggeworden und die Skulpturen wurden aufdem Gelände definitiv verteilt, wo siesich noch heute befinden. Weitere solcheSymposien fanden nicht statt. Die Zeitdafür war anscheinend vorbei.Seit damals stehen die Skulpturen hier.Wer nimmt sie noch wahr? Da sie nichtbeschriftet sind, weiss kaum einer, derda täglich ein- und ausgeht, von wem siesind. Fündig wurde ich im Buch von BernadetteFülscher «Die <strong>Kunst</strong> im öffentlichenRaum der Stadt Zürich» (siehe S.28). Jedoch führt sie für die Entstehungszeitder acht Werke Jahreszahlen auf, diemeiner Erinnerung widersprechen. Ichrecherchierte im Schweizerischen Institutfür <strong>Kunst</strong>wissenschaft weiter undfand in den entsprechenden Künstler-Mappen die Bestätigung, dass diesesSymposium wirklich 1970/71 stattgefundenhatte. Wie erinnern sich wohl dieverschiedenen Künstler an die damaligeAktion?Ich meldete mich bei Esther Gisler undbat sie, mit mir durch das Gelände zugehen. Zu meiner Freude war sie sofortbereit dazu. Zuerst tranken wir im «Escoffier»einen Kaffee. Esther reichte mirden oben erwähnten Zeitungsartikel. Aufden Abbildungen sieht man sie und ihreKollegen an der Arbeit und in einerBaracke sitzend, wo sie jeweils Pausemachten und sich wieder aufwärmenQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 3konnten. Auch Hans Fischli sitzt mit amTisch. Es scheint eine angeregte Diskussionim Gang zu sein. Ja, dieser Austauschsei wichtig gewesen, erzählteEsther. Sie hätten sich gegenseitig geholfen,die Arbeiten besprochen und Lösungendiskutiert. Dadurch sei unter ihneneine Gemeinschaft gewachsen und auchder Wunsch, dass diese acht Werke beieinanderbleiben sollten.Wir überquerten die Feldeggstrasse undkamen zuerst zum Eingang der EB Zürich.Hier steht die Figur von Rolf Flachsmannin einem flachen Wasserbecken, so dasssich ihre aufrechten, gegeneinandergekrümmten, stelenartigen Formen imWasser spiegeln und sich verdoppeln. ImWeitergehen begegneten wir auf der Wiesebeim Kirchgemeindehaus dem«Schwan» von Beat Kohlbrenner. Estherblieb verblüfft stehen. «Das ist ja einesehr schöne Figur, spannend im ungleichenGleichgewicht. Auch ist sie gut platziertals raumschaffende Schranke aufdieser Grünfläche.» Ich erinnerte mich,dass dieses Werk in zwei Kritiken derdamaligen Presse am wenigsten Lob erntete.War es nicht opportun, der jüngstevon allen zu sein und einen Schwan darzustellen?Umgeben von Föhren undEschen steht die über drei Meter hoheStele von Paul Sieber auf dem zentralenPlatz. Sie ist als einzige aus dem härteren,grauen Marmor gehauen, dem CristallinaColombo. Esther erzählte, dass Paul sehrzäh arbeitete und auf die Mithilfe derandern verzichtete. Oft habe er erst zuarbeiten begonnen, wenn die andernschon Feierabend machten. Vier und vierübereinander stehende, sich eng aneinanderdrängende menschliche Figurengrenzen sich gegen die Umgebung ab. ImVerzeichnis von Fülscher trägt die Skulpturden Titel «Salvador Allende». DerPlatz vor dem Eingang zum Kirchgemeindehauswird begrenzt durch die liegende,kubische Skulptur von Marcel Leuba. Inihrer geschliffenen Oberfläche kommtdie dunkle Maserung des hellen Cristallina-Marmorsbesonders schön zurGeltung. Ein rosarotes Moped ist vor ihrabgestellt. Esther und ich probierten inGedanken andere Platzierungen für dieSkulptur aus, die ihr mehr Dynamik liessen.In der Ecke des GZ-Spielplatzesthront gut sichtbar der sonnenartigstrahlende «Lichtquader» von JohannesPeter Staub auf einem schmalen, hohenSockel. Ganz im Gegenteil dazu ist dieFigur von Gregor, bei den Abfallcontainernneben dem Gemeinschaftszentrumhalb unter dem Gesträuch versteckt,dunkel geworden und so sehr getarnt,dass sie fast übersehen wird. Gregor sagtemir einst, als ich ihn im Atelier besuchte,das Behauen von Steinen sei darumriskant, weil beim Öffnen des SteinsKräfte frei würden, die Millionen vonJahren eingeschlossen waren. Gregor warbei seiner janusartigen Figur auch vorsichtigvorgegangen, hat den Stein nichtallzu tief, sondern reliefartig mit poetischanmutenden Symbolen undZeichen bearbeitet. Unterdessen ist Gregorgestorben, wie Marcel Leuba auch.Oben auf dem Platz zwischen KME undFreiem Gymasium trafen wir auf dieSkulptur von Willy Wimpfheimer, ein zueiner Welle gebogener, rechteckiger Stab,der dem Stein viel Stabilität zutraut. Esist hier schon abzusehen, dass Wimpfheimerspäter Metall zu seinem bevorzugtenWerkstoff machen würde.Gegenüber vor dem Eingang ins Freigymisteht die etwas geduckte Skulptur vonEsther Gisler. Kantige vertikale Einschnitteantworten einer weich gespanntenOberfläche. Esther wirkte überraschtund fast etwas erleichtert, denn die Figurgefiel ihr besser, als sie erwartet hatte.Auch dass sie unterdessen viel Patinaangesetzt hat, störte Esther weniger alsmich. Die verschiedenen Winkel warenihr damals ein Anliegen. Esther zogParallelen zu ihrer heutigen Arbeit. Siebegann mir davon zu erzählen und raschverflog die Zeit. Es wurde mir bewusst,wie vieles ich damals im Unterricht vonihr für meine spätere Arbeit mitbekommenhabe.Beat Kohlbrenner: SchwanMarcel Leuba: SkulpturGregor: SkulpturJohannes Peter Staub: LichtquaderWilly Wimpfheimer: Figur15Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 316Der Schafunterstand beimHafen <strong>Riesbach</strong>Henry Moores «Sheep Piece»SU TREICHLERHenry Moores grosse Bronzeskulptur«sheep piece» beim Hafen <strong>Riesbach</strong>kennen wir alle, schon unsere Kinderhaben sich da vergnügt. Sie gehört seit1976 zum künstlerischen Inventar derStadt Zürich.In jenem Jahr organisierte der Gründerdes Zürcher Forum, Georg Müller, mitUnterstützung der Präsidialabteilung derStadt Zürich eine Freilicht-Ausstellungüber Henry Moores Lebenswerk. Diesenahm, von Anfang Juni bis Ende August1976, die gesamten damaligen Anlagendes Zürichhorns ein und zog sehr vieleBesucher jeden Alters an. ZwischenFoto Gina AttingerQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 3Casino Zürichhorn und der Fischstubewaren in einer dreiteiligen Halle mitPlastikdach eine grosse Zahl von graphischenBlättern und Zeichnungen zubetrachten; 130 Skulpturen standen freizugänglich in den Grünanlagen bis zurPyramide.«Sheep Piece» hatte ursprünglich seinenPlatz in Henry Moores eigenem Park inMuch Hadham nördlich von London. DiePlastik scheint von der Natur selbergeschaffen worden sein. Ihren Namenerhielt sie von den Schafherden, die imPark weideten, mit Vorliebe ihre Rückenan der rauen Oberfläche der Bronzekratzten und ihre Jungen im Schutz dergrossflächigen Wölbungen warfen.Henry Moore schrieb kurz vor Eröffnungder Ausstellung an Georg Müller (sinngemässeÜbersetzung aus dem Ausstellungskatalog):«Lieber Herr MüllerIch möchte Ihnen sagen, wie glücklichich bin, mein Werk in Zürich ausstellenzu können, und dass meine Skulptur«Sheep Piece» ihren permanenten Platzam Ufer Ihres schönen Sees erhält. Ichsagte einmal vor vielen Jahren dass ichmeine Werke lieber zusammen mit derNatur, mit Landschaft sehe denn als Teileiner noch so schönen Architektur. Ichmeinte damit, sie sollen in Bäumen, aufGras, im Wasser, im Gegenlicht des Himmelsstehen, so dass das wechselndeLicht, in Sonne oder Regen, morgensoder abends den Skulpturen verschiedeneStimmung und Sinn geben; ausserdemsollten sie so platziert werden, dassdie Leute um sie herum gehen und sievon allen Seiten betrachten können.Danke Ihnen und dem Zürcher Forum fürdie Anstrengungen und den Enthusiasmus,für die Organisation und Realisationdieser Ausstellung.Ihr sehr ergebener Henry Moore»Georg Müller schreibt mir dazu: «DerKontakt mit Henry Moore war ganzunkompliziert. Nach einem kurzenBriefwechsel konnte ich ihn mit einemFotografen und einem Ausstellungsgestalterin Much Hadham in seinen verschiedenenAteliers besuchen. Ergewährte uns freien Zugang zu seinenArbeitsstätten und stellte sogar seinFahrrad zur Verfügung. Verschiedenekleine Modelle konnte ich gleich im Reisegepäckmit nach Zürich nehmen, ohneLieferschein oder andere Formalitäten.Auf meine Frage, wie gross die Ausstellungwerden könne, meinte er, dies liegeganz in meinem Ermessen. So wurde eseine umfangreiche Veranstaltung etwa ingleicher Grösse wie seine Œuvreschau inFlorenz.Zu bemerken ist, dass Henry Moore undseine zwei Helfer sich beim Aufbau tatkräftigeinsetzten. Der Künstler verzichteteauf jede Entschädigung. Im Gegenzugwurde eine grosse Skulptur «The KnifeEdge» aus der Ausstellung ohne Kommissionzu unseren Gunsten verkauft.Die Zusammenarbeit mit Henry Mooregestaltete sich sehr positiv und machteMut für die nachfolgende Ausstellung«Phänomena» am gleichen Ort.Die Ausstellung war so konzipiert, dassein gewichtiger Teil dem Publikum ohneEintritt zur Verfügung stand. Aus derQuartierbevölkerung gab es anfänglichWiderstände, doch am Schluss auch etlicheStimmen, die vorschlugen, man solledie Ausstellung verlängern oder wenigstenseinige Werke definitiv für diesenStandort erwerben. In diesem Zusammenhanghaben auf Initiative des ZürcherForum und der Firma Elektrowatteinige Gönner in kürzester Zeit 600'000Franken zusammengebracht, um das«Sheep Piece» zu erwerben als Geschenkan die Öffentlichkeit.»Die Plastik gehört unterdessen zum Kulturerbeder Stadt Zürich. An ihremerhöhten Standort beim Hafenkiosk vonallen Seiten sicht- und ertastbar, lässt siesich mit allen Sinnen erfahren, wecktFreude und Neugier. Sie wird erklettert,umlagert und ist einfach nicht mehr wegzudenken.«Ob Henry Moore von Zürichs Schafenwusste?In seinem grossen Zürcher Roman «Allesin allem» schildert Kurt Guggenheim, wieum 1930 herum eine grosse Schafherdenächtens mitten durch Zürich zieht.Seine Augenzeugen sind die Kinder derFamilie Abt, die eben aus Kanada in ihreHeimatstadt zurückgekehrt sind:‹Die beiden Kinder schreien auf: Sheeps,sheeps! Auf breiter Front, den Fahrdammund die Trottoirs vom Seegeländer bishinüber zum Garten des Hotels Baur auLac ausfüllend, dicht gedrängt, Rückenan Rücken, blökend und bähend, kamChristoffer Naulis Herde heran. Aufrecht,die Kathedrale in einer wandelndenStadt, schritt der alte Mann in seinerPelerine dahin, den schwarzen Widdermit den rotglühenden Augen neben sich.Es standen die späten Heimkehrer, dieDamen in den weissen Pelzcapes unddie Herren in ihren dunklen Mäntelnan ihrem Weg... Am Zedernwäldchenund den Rhododendronbüschen derStadthausanlagen vorbei ergoss sichder Strom tierischen Lebens über diebreite Brücke, endlos, wie es schien,den blökenden Signalen nach, die weitaus der Ferne, unter den Bäumen desAlpenquais hervor, noch immer hörbarwaren.›»Zitiert nach Ursula Bauer, JürgFrischknecht, Marco Volken, Wandern inder Stadt Zürich, Rotpunktverlag 2012,S. 94Heute ergiesst sich ein Strom menschlichenLebens einmal im Jahr über diebreite Brücke, endlos wie es scheint,blökenden Signalen nach...GA17Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 3Wasserstellen für die EPIREGINE MÄTZLER, TExTHANS KNUCHEL, FOTOS18Seit Jahren arbeitet die Zürcher KünstlerinAnna-Maria Bauer mit den Strukturenund Proportionen des Schildkrötenpanzers,die sie immer wieder neu abstrahiertund variiert. So auch bei ihren1992/94 ausgeführten Arbeiten beimNeubau des Wohnbereiches des SchweizerischenEpilepsie-Zentrums (eingeladenerWettbewerb 1991). Obwohl für siedieser Ausgangspunkt konstant bleibt –der Panzer einer Riesenschildkröte stehtseit bald drei Jahrzehnten mächtig undgross in ihrem Atelier – wendet sichAnna-Maria Bauer bei jedem Auftragneugierig der neuen Umgebung zu. Soliess sie sich an der EPI zuerst eineWoche lang ehrenamtlich als Hilfskraftin der Pflege anstellen, um vom Innerndes Betriebes her Gewohnheiten undBedürfnisse der Patientinnen und Angestelltenwahrzunehmen. Sie sah, dasssich die hospitalisierten Kinder mit Vorliebeins Zentrum eines Kreises, einerPlattform stellten, um sich in irgendeinerForm zu präsentieren, zu produzieren.Das gab ihr den Impuls, in den vierInnenhöfen je ein unterschiedlichgestaltetes Quadrat aus einzelnen Plattenin die Mitte der Rasenflächen zu legen,betretbare und zum Spielen anregendeBodenintarsien. Die Innenhöfe sindnicht öffentlich zugänglich.Öffentlich zugänglich sind jedoch diebeiden Brunnen. Anna-Maria Bauernennt sie «Wasserstellen». Die grösseresteht vor dem Haupteingang des Wohnbereiches.Das Wasser liegt da ganz sanftkräuselnd zwischen quaderförmigenErhöhungen. Die Zwischenräume sind soschmal, dass man den Kindern ohne weitereserlauben kann, über die Quader ausOnsernone-Granit zu balancieren undsich von ihren rhythmisch unterschiedlichenGrössen zu Spielregeln anregenzu lassen. Erfinderische Kinder habenschon bald herausgefunden, dass es lustigist, einen Pingpongball in die engenWasserschluchten zu legen und zuzuschauen,wie die Strömung ihn vorwärtsträgt. Denn das Wasser fliesst – wennauch fast unmerklich – und wird kontinuierlichin einer Filteranlage gereinigtund neu aufbereitet.Ein zweiter Brunnen steht am andernEnde des Neubaus an der Bleulerstrasse,schon knapp auf Zolliker Boden. Dierechtwinkligen Rasterformen liegen hierunter der Wasserfläche und reflektierendie Lichtkringel der Oberfläche. DieStadt hat der Klinik für diesen BrunnenTrinkwasser zur Verfügung gestellt, unterder Bedingung, dass es auch Behindertenim Rollstuhl möglich sein soll, Wasservon der Röhre zu trinken. Anna-MariaBauer entwarf darum eine rechtwinkligeHaltestange samt Einflussröhre, die demQuadrat des Brunnens angefügt sind.Urspünglich hatte der Architekt des Neubaus,Hans von Meyenburg (1915–1995),geplant, diesen Brunnen selber zu gestalten.Aber er liess sich überzeugen, dasses mehr Sinn macht, wenn sich auch hierdie klaren und zugleich komplexen Proportionendes Schildkrötenpanzersmanifestieren.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


19Bildlegenden von oben links nach unten rechts:Abwicklung des SchildkrötenpanzersAbstraktionZwei der vier Bodenintarsien in den Innenhöfen«Wasserstelle» West. Ein Knabe balanciert über den Brunnen beim EPI-Haupteingang.«Wasserstelle» Ost. Der Brunnen an der Bleulerstrasse wird von Trinkwassergespiesen.Technische AngabenDie beiden Brunnen und die vier Bodenintarsien bestehen aus Onsernone- Granit.Verfahren: gesägt, Aufsicht und seitliche Sichtflächen geschliffen, Brunnenrandaussenseitegestockt. Die Ausdehnung beträgt jedes Mal 3760 x 3720 mm, die Höheder Brunnen 360 mm. Entstehungsjahr 1992/94. Anna-Maria Bauer, Zürich.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


20Der geistige GratisparkSkulpturen im DialogKATHARINA ISSLER IM GESPRÄCH MIT FLORIN GRANWEHRWenn man im Friedhof Enzenbühl, vom unteren Eingang herkommend, den Weg zur Rechten dem Waldrand nach einschlägt,trifft man nach einer kurzen Strecke auf eine ungewöhnlicheAusstellung. Grabsteine und Grabmäler vonaufgehobenen Gräbern sind hier entlang des Weges versammelt,thematisch geordnet und zueinander gruppiert. EinfacheSteinkreuze, verschnörkelte Urnen, menschliche Figurenaus Stein erhalten in der Gegenüberstellung neue Bezügeund eine andere Aufmerksamkeit der Betrachter.Anfang der 1980er Jahre entwickelte der Plastiker und ZeichnerFlorin Granwehr eine ähnliche und doch ganz andereIdee. Granwehr, in St. Gallen geboren und aufgewachsen,wohnt seit vielen Jahren im Quartier; sein Atelier liegt an derSüdstrasse, etwas abseits und versteckt in einer alten Häusergruppeam Fusse des Burghölzlihügels. Er erzählt, wie er1973 in Berlin einen Friedhof besucht habe, wo links undrechts der Gräber Bänke gestanden hätten; die Besucher hättensich dort gemütlich niedergelassen und gepicknickt. Dasei es ihm durch den Kopf gegangen: So etwas könnte manauch in Zürich machen. «Wie wäre so ein Zvieri mit demZwingli und dem Waldmann?», schreibt er 1991.Granwehr plante eine Versammlung der verschiedenstenSkulpturen, die von ihrem ursprünglichen Standort in derStadt entfernt und an einem passenden Ort zusammengetragenworden wären. So hätten dreidimensionale Arbeiten mitwenig Bezug zu ihrer alten Umgebung elegant entsorgtwerden können. Auf Plätzen und in Parkanlagen wäre dringendbenötigter Raum geschaffen worden für neue, zeitgenössischeWerke. Ausserdem hätten Plastiken, die seit solanger Zeit zum städtischen Inventar gehören, dass sie kaumjemand mehr wahrnimmt, in der Gegenüberstellung mitanderen Werken eine neue Aktualität erlangt.KI Du hast dir ja nicht Grabsteine vorgestellt bei deinem Projekt.FG Nein, Skulpturen.KI Aus der ganzen Stadt?FG Nein, aus dem Seefeld langt eigentlich, wenn man sie konsequentwegnimmt.KI Hättest du denn grundsätzlich alles abgeräumt?FG Das wäre lustig, wie ein Freilichtmuseum... aber ich selberhätte ja nicht ausgewählt, ich verstand mich nur als Ideengeber,die Auswahl hätte ein paritätisches Komitee getroffen.Als idealer Ort schwebte Granwehr die Wiese zwischen Villa Egli,Le Corbusier-Haus und der ehemaligen G59-Seilbahnstationvor. Sein Projekt eines Skulpturenfriedhofes nannte er den«geistigen Gratispark». Hier hätte sich Alfred Escher vomBahnhofplatz mit vielen «Liegenden», «Stehenden» und«Schreitenden» getroffen.FG Es hätte verrückte Konfrontationen gegeben – historisch,formal, ideell – mit Sachen, die nicht zusammengehören; tolleVerfremdungen. Werke aus den verschiedensten Epochen, inQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


<strong>Kunst</strong> 3den verschiedensten Massstäben kämen da zusammen; Grossplastikenneben Plastiken in Menschengrösse, Aktfigurenneben abstrakten Skulpturen. Alles ganz sauber installiert, mitschönen Wegen dazwischen und genug Platz.Florin Granwehr stellte sein Konzept sowohl Künstlerkollegenals auch der Stadt vor; der «geistige Gratispark» stiessallerdings nicht auf offene Ohren. Die Idee arbeitete aber inverschiedenen Köpfen weiter. 1999 setzte ein Künstlerkollektivum Jan Morgenthaler mit dem Projekt «Zürich Transit»Granwehrs Idee, Skulpturen von ihren für die Ewigkeitgebauten Sockeln zu holen, auf andere Art um: Die bronzenenHerren Zwingli und Waldmann wurden zusammen mitPestalozzi und Escher einen Sommer lang auf die Reisegeschickt. Die Gegenüberstellung – ein wichtiger Teil vonGranwehrs Konzept – blieb den Denkmälern aber verwehrt(oder erspart).Hier schliesst sich der Kreis zur Grabmalsammlung imFriedhof Enzenbühl und zum Friedhof in Berlin, welcher dieInspiration zum «geistigen Gratispark» brachte: Ist es Zufall,dass die beiden Werke von Granwehr, die sich in <strong>Riesbach</strong>finden, auf dem Friedhof Enzenbühl stehen?Florin Granwehr, * 1942, studierte <strong>Kunst</strong>geschichte und bildete sich amSchweizerischen Institut für <strong>Kunst</strong>wissenschaft SIK zum Gemälde- undPlastikrestaurator aus. Ab 1967 entstanden seine dreidimensionalen Werke.Seit einigen Jahren ist er vornehmlich zeichnerisch tätig.www.floringranwehr.chBuchhinweis: Transit, ein flüchtiger Sommer in Zürich. Die reisenden Denkmäler;herausgegeben von Jan Morgenthaler und Eva Schu macher. Verlag Kontrast 199921KI Wenn du dir vorstellst, deine eigenen Werke würden auch im«geistigen Gratispark» aufgestellt...FG Da hätte ich schon mitgemacht, das hätte dazugehört.KI Granwehr mit Hermann Haller, die anfangen zu reden miteinander?FG Zum Beispiel.Oben Seite 20: Urnenversammlung im Friedhof EnzenbühlUnten: Florin Granwehr, Grabmal für den Neurochirurgen Hugo Krayenbühl; Eisen (1985)Fotos Katharina IsslerVon Florin Granwehr existieren noch weitere Projekte für dieStadt Zürich, die nie zur Ausführung gelangten. Unter anderemein Viktualienmarkt auf Pontons im Wasser entlang desLimmatquais: Die Stände werden von der Schiffswerft herdurch Lastschiffe beliefert, die Leute flanieren über die Pontonsund lassen sich zwischen den Ständen in schwimmendenCafés und Beizen nieder. Oder eine Pyramide über derLimmat, zwischen Bauschänzli und Frauenbadi einerseitsund Helmhaus/Riviera andererseits, deren Kanten von denAuslegern von vier riesigen Pneukranen auf beiden Flussseitengebildet werden. Die Pyramide verändert mehrmals amTag ihren Winkel, wird in regelmässigem Rhythmus flacheroder steiler. Sein Projekt für den Platz vor dem Opernhaushat er zum Wettbewerb gar nicht eingereicht, sondern nur fürsich selber entwickelt; ein Modell in seinem Atelier zeigt alsoffenes architektonisches Element eine weitläufige Chromstahlstrukturauf einem inselartigen Sockel, der mit Stufen inverschiedenen Höhen zum Sitzen einlädt und vielen LeutenPlatz bietet. Die schrägen Flächen der Struktur reflektierendas Licht von Sonne und Mond.Neben den Arbeiten, die nur als Projekt existieren, gibt es anden verschiedensten öffentlichen Orten der Stadt Zürichausgeführte Grossskulpturen von Florin Granwehr zu sehenund zu erfahren: auf dem Gelände der Uni Irchel, bei derSchifflände an der Bachstrasse in Wollishofen, vor demSchwesternhochhaus an der Plattenstrasse, um einige wichtigeArbeiten zu nennen.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


INSERATE22Wegbeschreibung– Tram 2 oder 4 Station Fröhlichstrasse, 5 Minuten– mit dem Auto bis Mühlebachstrasse 173, linksPrivatstrasse MünchsteigAngebot– Private Squash-Halle– Zwei Duschen– Zwei UmkleidekabinenMünchsteig 3, 8008 Zürich(Nähe S-Bahn Station Tiefenbrunnen)Auskunft/Anmeldung: www.squash-seefeld.chE-Mail: squash@rammgt.chTelefon 044 262 40 30 Fax 044 251 10 25Öffnungszeiten– Montag bis Freitag, 8:00–20:00 Samstag 8:00–18:00– Sonntage und Feiertage geschlossenPreise– Fr. 30.– (für 60 Minuten volle Spieldauer)– Karten zu Fr 200.– erhältlich– Schlüssel und Kartendepot Fr. 200.–Markus Knauss und Daniel Leupiin den StadtratGrüne Liste für den GemeinderatWahlen9. Februar2014...weil unsere Kandidatinnen undKandidaten mehr als Grün sind.Grüne Stadt ZürichQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


Baukultur erleben – hautnah23GINA ATTINGERSeit Ende August ist die frisch renovierte Villa Patumbah an derZollikerstrasse wieder öffentlich zugänglich. Im Garten- undErdgeschoss eröffnete das Heimatschutzzentrum seine Pforten,während in den oberen Etagen die Büros des Schweizer Heimatschutzeseingemietet sind. Bis Ende Jahr zahlen interessierteQuartierbewohnende mit neben stehendem Gutschein den halbenEintritt.Das neue Zentrum stellt einen Meilenstein in der Vermittlungvon Baukultur dar und ermöglicht einen direkten Kontakt mitder Bevölkerung. Die historischen Räume eignen sich hervorragend,um ins Thema einzuführen; lässt sich hier doch «hautnah»die Geschichte des Hauses ablesen. Die informativeDauerausstellung ist dreigeteilt, analog dem Salon mit demDamen- und Herrenzimmer, wo Videos der Renovation vor Ortangeschaut werden können. Die «Stimme der Baukultur»widerspiegelt sich in der Verbandszeitschrift «Heimatschutz/Patrimoine». Ausgewählte Texte daraus laden zusammen mitder Chronologie des Hauses im Wintergarten des Piano Nobilezu anregender Lektüre. Führungen, eine Theatertour mit dem«ewigen Butler Johann» und Workshops für Schulklassen samtStreifzug durch <strong>Riesbach</strong> mit Häuserquiz runden das Angebotab.heimatschutzzentrumin Der Villa PatUMbahGutscheinfür einen vergünstigten Eintritt in das Heimatschutzzentrumin der Villa Patumbah: CHF 5.– statt CHF 10.– pro PersonGültig für zwei Personen. Einlösbar bis am 22. Dezember 2013.Wir freuen uns auf Ihren Besuch.Mi, Fr, Sa: 14–17 Uhr / Do + So 12–17 Uhrwww.heimatschutzzentrum.chSchweizer heimatSchutzpatrimoine SuiSSeheimatSchutz Svizzeraprotecziun da la patriaHeimatschutzzentrum Villa PatumbahZollikerstr. 1288008 ZürichBild oben: Der ewige Butler Johann erklärt den interessierten Schülern auf derTheatertour wie Karl Fürchtegott Grob-Zundel, der Erbauer der Villa Patumbah dazukam, die Eisenbahnlinie zu übertunneln. Foto GAQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


INSERATE24Wir verkaufen engagiert – Ihr Immobilienspezialist im Quartier.Claudia Spalinger, Direkt 044 388 58 80, claudia.spalinger@intercity.ch • Robert Künzler, Direkt 044 388 58 60, robert.kuenzler@intercity.chIntercity Immobiliendienstleistungen, Zollikerstrasse 141, 8008 Zürich, www.intercity.chDie Intercity Group ist ein unabhängiges Immobiliendienstleistungsunternehmen mit Gruppengesellschaften in Zürich, Luzern, Bern, Basel, St. Gallen, Olten und Zug. Hugo SteinerAG in St. Gallen. Wüst und Wüst für exklusives Wohneigentum in Zürich, Luzern und Zug (exclusive affiliate of Christie’s International Real Estate). SPG Intercity für kommerzielleLiegenschaften in Zürich, Basel und Genf (alliance partner of Cushman & Wakefield). Inova Intercity für Bautreuhand in Zürich, Uster und Basel. alaCasa.ch für Wohneigentum.Neumünster-Konzerte 2013–2014Kirche Neumünster Zürich • www.neumuenster.ch«Vier Konzertperlen zwischen Jazz und Worldmusic in Zürichs Konzertkirche»Donnerstag 7. November 2013, 20.00 UhrGianmaria Testa & Paolo Fresu DuoMontag 25. November 2013, 20.00 UhrGerardo Núñez & Carmen Cortés«Reunión Flamenca»Konzerte 2014:19.1.14 Didier Squiban & Alain Trévarin16.4.14 Paolo Fresu & A Filetta «Mistico Mediterraneo»Patronat:www.allblues.chQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


Das PortraitKontachtiertJohanna TrempMitte der 90er-Jahre hat sie ihren langjährigen Wohnort im Kreis 8 verlassenund ist zu ihrem Partner in die Zürcher Altstadt gezogen. Vor kurzem istJohanna Tremp wieder ins Seefeld zurückgekehrt. So richtig heimisch fühlt siesich allerdings noch nicht, denn während ihrer Abwesenheit hat sich dasQuartier verändert.TExT UND FOTO SANDRA STUTZJohanna Tremp und die Liebe zur Geometrie25Als ihr Mann vor ein paar Jahren erkrankte,ahnte Johanna Tremp, dass sie früheroder später aus der «wunderschönen,aber unpraktischen Altbauwohnung» ander Kirchgasse würden ausziehen müssen.Deshalb meldete sie sich – als eineder ersten Bewerberinnen überhaupt –für eine Wohnung in der neuen SiedlungSeefeldstrasse an. Nun wohnt das Paar ineiner modernen «Alterswohnung». EinVernunftsentscheid. So ganz überzeugenkann sie diese Wohnform nämlich nicht.«Ich fände es schön, wenn auch jüngereGenerationen hier leben würden», meintsie. Obwohl Johanna Tremp einige Menschenim Haus kennt, fühlt sie sich nochetwas fremd und findet diesen Abschnittdes Seefelds viel «anonymer» als ihraltes Quartier rund um die Säntisstrasse.Doch das dürfte sich bald ändern. Trempist ein kontaktfreudiger Mensch und hatsich zeitlebens immer wieder neuenHerausforderungen gestellt.Bildung, Gleichberechtigung, Integration:Das sind die Schwerpunkte, dieJohanna Tremps berufliche und politischeKarriere prägten. Als junge Primarlehrerinmit Flair für die naturwissenschaftlichenFächer, fand Trempdie gängigen Mathematiklehrmittel«entsetzlich langweilig». 1970, anlässlicheines Studienaufenthalts in Kanada,lernte sie «Neue Mathematik» kennen –ein völlig neues didaktisches Konzept.Das war pädagogisches Gedankengut, dassie überzeugte, und begeistert nahm siedas Angebot an, diese neuen Unterrichtsformenin einer New Yorker Privatschuleeinzuführen. Anderthalb Jahrearbeitete Tremp dort als «math coordinator».Sie wäre noch lange in den USAgeblieben, wenn nicht familiäre Gründesie zur Rückkehr in die Schweiz gezwungenhätten. Die neu gewonnenenErkenntnisse konnte sie gut nutzen: DasZürcher Pestalozzianum lud sie ein, ander Entwicklung eines neuen Mathematiklehrmittelsmitzuarbeiten. Fünf Jahrespäter erhielt sie den Auftrag, am PrimarlehrerseminarMathedidaktik zuunterrichten und Ende der 80er-Jahrewurde sie vom Lehrerseminar «ausgeliehen»,um Wiedereinstiegskurse für ehemaligeLehrerinnen aufzubauen.In der Zwischenzeit hatte Tremp schonlängst den Grundstein für ihre politischeLaufbahn gelegt. Ihr «politisches Schlüsselerlebnis»war die Nicht-Wahl vonLilian Uchtenhagen als Bundesrätin,anno 1983. «Diese Ungerechtigkeit hatmich ungemein beschäftigt und mir eineschlaflose Nacht bereitet.» Sie trat in dieSP ein und wurde 1986 von der Sektion 8«fast genötigt», so Tremp, in die Schulpflegeeinzutreten. 1990 kandidierte siefür den Gemeinderat. Dass die SP einendritten Sitz dazugewinnen würde, hatteniemand erwartet, am wenigsten JohannaTremp selber. 1996/97 erreichte sieden Gipfel ihrer politischen Karriere: dieErnennung zur Gemeinderatspräsidentin.Ende der 90er-Jahre wagte sich JohannaTremp an eine neue Aufgabe heran undleitete bis 2005 das Büro für Integrationsförderungder Stadt Zürich. Bereitsals Kind wurde sie mit der Situation vonMenschen ausländischer Herkunftkonfrontiert. Vater Tremp betrieb inAdliswil ein Gartenbaugeschäft und hatteeinige Gastarbeiter aus Süditalien angestellt.Johanna hatte manchmal Mühedamit, wie ihr Vater mit seinen Angestelltenumging und versuchte zwischenPatron und Arbeitern zu vermitteln.«Schon damals merkte ich, dass ich gutauf Menschen eingehen kann.»Von 1999 bis 2007 war Johanna TrempKantonsrätin. Die Arbeit in den Kommissionenschätzte sie besonders. Esfuchst sie noch heute, dass sie nicht derBildungskommission beitreten konnte,da die Plätze darin schon vergeben waren.«Da hat man Perlen vor die Säue geworfen»,meint sie selbstbewusst. Vor einpaar Jahren hat sie sich aus dem Berufslebenzurückgezogen und sich von derpolitischen Bühne verabschiedet. Abdann hätte sie sich vermehrt ihren privatenInteressen widmen können: Lesen,<strong>Kunst</strong>ausstellungen, Konzert- und Theateraufführungenbesuchen, die Vogelwelterkunden. Doch die Krankheit ihresMannes lässt ihr wenig Freiraum undfordert sie sehr – physisch wie psychisch.Trotz ihrer Erfolge, hat Johanna Trempnie die Bodenhaftung verloren. Sie isteine starke, selbstsichere Persönlichkeit,wenn auch rein äusserlich eher unauffällig:Zierlich, kaum geschminkt, dezentgekleidet. Doch sobald sie zu sprechenbeginnt, ist man gefesselt. Nicht nur weildas, was sie sagt, klug und gut formuliertist. Es ist ihre Stimme, die einen berührt,so samtig, sinnlich und sanft wie einedler Rotwein.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


INSERATEBäckerei cafeBar take-aWayRuhiger, rüstiger, hilfsbereiter, sauberer Frührentner(Züri-Bürger) sucht2½ – 3½ Zimmerwohnung im Kreis 8Eusi Uswahl isch eifach de GipfelLine & WoLfram SchnieppSeefeLdStraSSe 169, 8008 ZürichteLefon & fax 044 422 47 17(vorzugsweise see-nahes-Seefeld) oder Kreis 7, 6.Einzugstermin ab heute bis Ende 2013, bis max. 2750.00 p.M.Ich wohne seit 14 Jahren hier (auch Mitglied im QV8008) undmuss die Wohnung wegen Umbau/Eigenbedarf verlassen.Ich habe mich wunderbar eingelebt und möchte auch dieweiteren Jahre hier verbringen. Auch möchte ich mich nichtvon meinen Hauskatzen trennen.H.P. Nicole / 044 380 47 10 / 076 3300 39026Wir sind dort, woSie zu Hause sind.T 058 404 36 36Spitex Zürich LimmatZentrum Seefeld<strong>Riesbach</strong>strasse 59Spitex Zürichwww.spitex-zuerich.chWo Denken sichtbar wirdInseratKontachtSchachclub <strong>Riesbach</strong>98 x 68 mmJeden Dienstag im GZ <strong>Riesbach</strong>Jugendliche: 18:00Erwachsene: 20:00www.schachriesbach.chKData OfficeDie kostengünstige Software-Alternative!Komplettes Programmfür die professionelle Verwaltung von:Adressen, Aufträgen, Lagerbeständen, Terminen, Projekten,Objekten, Zeiterfassung, Mailversand uvm.Jetzt kostenlos 60 tage testen!Mietkosten CHF 150.00 pro JahrEinmalige Installation + Supportgebühr CHF 350.00KDATA, Computer Hard- und Softwarewww.kdata.chQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


eingesandtNONAmini für Kindervon 3–6 JahrenAusstellung«Konturen formen Plastik und Malerei»BachserMärt und ParadiesliBei NONAmini entdecken kleine Kinder inBegleitung eines Erwachsenen spielerischdie Welt der Indianer und Inuit. Einmalmonatlich treffen wir uns und gehen aufEntdeckungstour. Jeder Nachmittag isteinem Thema gewidmet. Wir erfahren,wie die Indianer und Inuit leben, lauschenGeschichten, singen und tanzen. In einemzweiten Teil ist Raum für kreatives Wirken.Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist,empfehlen wir eine frühzeitige Anmeldung.Jeweils Dienstagnachmittagvon 14:15–15:30am 22. Oktober, 19. November, 3. Dezember2013, 28. Januar und 25. Februar2014. Kosten CHF 12.–Nordamerika Native Museum NONAMSeefeldstrasse 317, 8008 ZürichTel. 044 413 49 90E-Mail nonam@zuerich.chwww.nonam.ch8. Mai 2013 – 28. Februar 2014«Lernen über Leben»: Wenn Indianer undInuit Schule machenIn einer Sonderausstellung betrachtetdas NONAM das Thema Lernen ausungewöhnlichen Perspektiven.An der Dufourstrasse 160 eröffnetdie Stiftung Rüegg einen neuen Ausstellungsraum.Dieser ermöglicht vorallem die Auseinandersetzung mitdem künstlerischen Werk der beidenStiftungsgründer Albert und Melanie Rüegg-Leuthold. Die aktuelle Ausstellung stehtam Anfang einer Ausstellungsreihe, dieunter verschiedenen Aspekten durch dasWerk des Künstlerpaares führt.Melanie Leuthold (1906–1997) liess sicham Bauhaus in Dessau bei Kandinsky,Klee, Moholy-Nagy, Albers und Schlemmerausbilden. Albert Rüegg (1902–1986)studierte in München an der StaatlichenHochschule für angewandte <strong>Kunst</strong>.Seine Vorbilder waren Munch, Kirchner,Liebermann und Beckmann.Das Zürcher Künstlerpaar setzte sichintensiv für die <strong>Kunst</strong>vermittlung ein undengagierte sich in der Kulturpolitik. AlbertRüegg war Präsident der GesellschaftSchweizerischer Maler, Bildhauer undArchitekten GSMBK. Die Stiftungunterstützt, in enger Zusammenarbeit mitKultur Stadt Zürich, kulturelle Institutionenwie das Cabaret Voltaire oder unabhängige<strong>Kunst</strong>räume wie Perla-Mode.Konzert im Rahmen der Ausstellung am30. Oktober 2013, 19:30BachserMärt hat per 1. Juli 2013 denBioladen Paradiesli an der Seefeldstrasseübernommen. Die KundengenossenschaftParadiesli bleibt weiter bestehen und hilftin kooperativer Zusammenarbeit, denBetrieb zu entwickeln, die Anliegen derKundinnen und Kunden zu vertreten undden Laden aktiv zu fördern.Das Angebot des Ladens umfasst eingrosses biologisches Lebensmittel- undGetränke-Grundsortiment, Spezialitäten,Teigwaren, Brot, Patisserie- undKonditoreiprodukte und eine reicheAuswahl an regionalen Erzeugnissendirekt ab Hof. Die bediente Käsetheke undBierspezialitäten von Schweizer Klein- undKleinstbrauereien ergänzen das Angebot.Das Biosortiment wird aus Produktenverschiedener Regionen der Schweiz, sowieaus Eigenimporten zusammengestellt.www.bachsermaert.ch27Ausstellung Dufourstrasse 1605. September – 21. Dezember 2013Mi–Fr 12:00–18:00, Sa 11:00–17:00Tel. 043 818 54 06Kontacht-Redaktionssitzung mit Cube: Der Seeburgparkals Cube-Standort wäre für die Redaktion ein bisschennäher gewesen als der Zellwegerpark in Uster… vlnr:Sandra Stutz, Gina Attinger, Katharina Issler, RegineMätzler, Tom Hebting, Su Treichler. Nicht auf dem Bild,weil hinter der Kamera: Hans OberholzerQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


Bücherschau28<strong>Kunst</strong> im öffentlichen RaumZwar sind die Werke nur in Briefmarkengrösseabgebildet, dafür hat Bernadette Fülscherin diesem handlichen broschiertenBuch 1300 (!) zwei- und dreidimensionaleWerke, die in der Stadt Zürich Plätze, Strassenund Vorgärten bevölkern, dokumentiert.Jedes Werk ist mit einem Farbbild undmit den wichtigsten Informationen – Werkbezeichnung,KünstlerIn, Entstehungszeit,Standort (inkl. Eintrag auf dem Stadtplan)und Quellenangaben – aufgeführt. KIBernadette Fülscher, Die <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raumder Stadt Zürich. Chronos Verlag 2012scheint ihr gut zu gehen.Christine Fivians Roman nimmt die Leserschaftgefangen. Man möchte wissen,was sich denn da «wirklich» abspielte. EinRoman über den 68er-Zeitgeist darf unsdas zumuten.Die Autorin war bis zur Pensionierung Chefredaktorineiner regionalen Tageszeitung.Sie lebt in <strong>Riesbach</strong>, «Das Bild» ist ihr ersterRoman.Christine Fivian, Das Bild, xanthippe-Verlag 2013Le Corbusiers PavillonDie Burg aus Holz«Entwicklungen, Innen- und Aussenansichten»der Institution, die heute offiziellganz nüchtern PUK – psychiatrische Universitätsklinik– heisst, im Quartier abernach wie vor und hoffentlich noch langeBurghölzli genannt wird. Mit vielen künstlerischen,literarischen, wissenschaftlichenund historischen Beiträgen zum Thema. KIBurg aus Holz. Das Burghölzli, von der Irrenheilanstaltzur Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Hrsg.Wulf Rössler, Hans Danuser. Verlag NZZ 2013INSERATGARTEN UND HOLZnaturnaher Gartenbauwww.gartenundholz.chBleulerstrasse 118008 ZürichTelefon 044 382 22 84bioterra-Fachbetrieb NaturgartenNaturnahe Pflegeund Gestaltungvon Gärtenist unsere Kompetenz.Su Treichler liest «Das Bild»Die Geschichte beginnt mit einem Nachruf:«Leidenschaftlich bis in den Tod: Derschweizerisch-französische Maler PaulBégelin ist 67-jährig ums Leben gekommen».Das umstrittenste seiner Werke, ein Triptychon,heisst «Die Göttin» und bleibt unverkäuflich.Es hängt im geräumigen Eingangsbereichbei Alma. Jetzt will Paul das Bildzurück und seine übrigen Besitztümer inein neues Testament aufnehmen. Nebenseinen Bildern sind dies das Haus inLangres, die Wohnung in Zürich sowie einStudio in Paris. Er hat sich in seine jungePariser Galeristin verliebt. Grund genug fürAlma, Lisa und Mona zu einer Besprechungeinzuladen. Sie spielten alle drei in PaulBégelins Leben eine Rolle.Im Laufe des Abends kommt einiges aufden Tisch, was die drei Frauen verbindetund was sie trennt – aber die gemeinsameEmpörung über Pauls Vorhaben lässt siebeschliessen, sofort nach Langres zu fahren.In dem alten Haus in seinem verstecktenGarten entwickelt sich ein gut aufgemischtesDrama um Paul und seine Frauen. Nacheinem Tag und einer Nacht stürzt Paul vonder Hausmauer auf die Gasse und bleibt totliegen. Die Polizei befragt die Frauen, untersuchtHaus, Garten, Mauer und Atelier undkann keine Indizien für ein Verbrechen finden.Es wird ein Unfall angenommen.Ein Jahr später finden wir Alma in Paris. Sieschaut zurück auf die Tage in Langres. EsOb man Le Corbusiers Pavillon am Zürichhornals Haus, als Skulptur oder als Manifestanschaut, sei jedem Betrachter selberüberlassen. Zu unserer «<strong>Kunst</strong>-im-Kubik»-Ausgabe passt er auf jeden Fall; auch imZusammenhang mit dem Auslaufen desBaurechtsvertrags zwischen der BesitzerinHeidi Weber und der Stadt Zürich sei auffolgende Publikation hingewiesen. KICatherine Dumont d’Ayot, Tim Benton: Le CorbusiersPavillon für Zürich. Modell und Prototyp eines idealenAusstellungsraums. Hrsg. Institut für Denkmalpflegeund Bauforschung der ETH Zürich, Verlag Lars Müller2013.Wandern in der Stadt ZürichDas Buch schlägt 16 zwei- bis sechsstündigeWanderungen vor, auf denen die Stadtneu kennengelernt werden kann. LeichtfüssigeHintergrundinformationen undansprechende Bilder lassen einen oft vomWeg abschweifen, siehe auch S. 17. GAUrsula Bauer, Jürg Frischknecht, Marco Volken,Wandern in der Stadt Zürich, Rotpunktverlag 2012Kultur unter freiem HimmelDie Publikation zum 25-jährigen Bestehendes Kinos am See beinhaltet Artikel zurMediterranisierung, zur Geschichte desZürichhorns, zur Streetart und natürlichzum Kino. Das Büchlein ist farbig illustriertund veranschaulicht den Wandel, denZürich in den letzten Jahrzehnten durchgemachthat. GAKultur unter freiem Himmel, 25 Jahre Kino am See,Verlag Cinerent Switzerland 2013Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


...meintFreie Sicht auf den ZüriseeMAx BAUERIRENE VERDEGAAL<strong>Kunst</strong> im öffentlichen RaumDa ich selbst kein Spezialist für <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum bin,habe ich mich mit einem der breiten Öffentlichkeit noch nichtbekannten Künstler getroffen, um ihn zum Thema zu interviewen.Wollen sie sich kurz vorstellen?Nein.Ok. Was ist die Funktion von <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum?Sie soll den Raum verschönern. Ausserdem soll sie nicht funktionaloder im praktischen Sinn nützlich sein, sondern demBetrachter eine andere Dimension des Alltags hervorheben undihn zum Nachdenken anregen.Welche <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum schätzen sie am meisten?Die <strong>Kunst</strong>, die mich zum Lachen bringt oder Fragen aufwirft.Eines meiner liebsten Werke ist Heureka von Tinguely. Sie gibteinen Kontrast zum Funktionellen und relativiert so die Nützlichkeit,die unsere Gesellschaft prägt. Es gefällt mir, wenn sieDiskussionen auslöst. Zum Beispiel der Hafenkran hat, schonbevor er gebaut wurde, eine Debatte ausgelöst hat. Ein Hafenkranin der Limmat hat überhaupt keinen praktischen Nutzenund genau deshalb bin ich dafür, dass man ihn baut.Was für einen Effekt erhoffen sie sich von <strong>Kunst</strong> im öffentlichenRaum auf die Gesellschaft?In erster Linie soll es die Menschen glücklich machen. Die Stadtist dominiert von der Mobilität, und in dieser Hektik soll die<strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum einen Kontrapunkt setzten. Eingrosser Teil des öffentlichen Raumes wird besetzt von Werbung,die uns etwas aufdrängen will. Die <strong>Kunst</strong> jedoch will nur Freudemachen. Somit ist sie ein Kontrast zum Konsumzwang. Ausserdemist es eine Demokratisierung der <strong>Kunst</strong>. Die <strong>Kunst</strong> kommtzu den Leuten und nicht umgekehrt. Menschen, die vielleichtwenig Zugang zur <strong>Kunst</strong>welt haben, werden so auf eine sanfte Artmit künstlerischem Ausdruck konfrontiert und zum Denkenangeregt.Wie beteiligen sie sich an der <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum?Ich bin Konsument und freue mich darüber und gebe so der<strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum einen Sinn.Vielen Dank!Sie standen am Samstagnachmittag auf dem Trottoir; meineNachbarsfamilie mit Sack und Pack und freudestrahlend. Wohines denn gehe? fragte ich. Wir gehen zelten; juhui! Die beidenKinder konnten ihre Abenteuerlust nicht mehr zurückhaltenund wirbelten mit den Zeltstangen in der Luft herum. Die Elternhatten je eine Tasche mit Schlafsack und Kleidern dabei undzogen die Kleinen zur Bushaltestelle. Heija; das ist denn toll!Am Montag ist ja wieder Schule, allzu weit könnt ihr demnachnicht reisen. Nach Wollishofen, dänk, auf den Zeltplatz. Aha!Sagte ich und dachte, nach Wollishofen? Das kann doch nichtderen Ernst sein, und ging meines Weges.Am Montagvormittag traf ich die Familie wieder, müde undimmer noch freudestrahlend. Wie es denn war? Mega, meintedie Mutter; so nahe am See zu wohnen sei einfach super! Siehätten zwar kein Auge zugetan, aber endlich freie Sicht auf denZürichsee. Ganz toll! Sie würden einen solchen Zürcher-See-Zelttag häufiger machen.Irgendwie unglaublich, dass wir vom Seefeld nach Wollishofenauf dem Zeltplatz übernachten gehen, um nahe am See zu sein.Gleichwohl verlockend. Ich werd’s ausprobieren!Irene Verdegaal wohnt im Quartier und schreibt aus der Perspektive einer berufstätigenMutter von zwei Töchtern.29Max Bauer studiert Medizin und wohnt im Quartier. Er schreibt im Kontacht zuThemen, die ihn als jungen Menschen beschäftigen.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


INSERATE30Weiterbildung – wie ich sie willDeutsch als ZweitspracheFranzösischPublishingKommunikationSocial Media & InternetWord & ExcelVideo & 3DWiedereinstiegBeginn ab OktoberEB ZürichKantonale Berufsschule für Weiterbildung w<strong>Riesbach</strong>strasse 11, 8008 ZürichTelefon 0842 843 844, www.eb-zuerich.chWohltuende Behandlung für Körper,Geist und SeeleGemeinschaftspraxisDufourstrasse 1658008 Zürich076 337 63 36www.lightwaves.ch♠BRIDGE♥ CENTER♦ ZÜRICH♣Erfahren Sie achtsame,heilende Behandlungenund Begleitung mittelsCraniosacral-Therapie.Mitglied Cranio Suisse®Bridge Center ZürichZimmergasse 168008 Zürichwww.bridgecenter-zuerich.chadmin@bridgecenter-zuerich.chBRIDGE- EINSTEIGERKURSAb 22. Oktober 2013 bis 21. Januar 201412 Lektionen jeweils dienstags, 18:00-19:30Kosten: CHF 384.- p. P.Auskunft Tel.: 044 262 65 32 (Urs Stutz)Craniosacral-therapieSE traumatherapie nach P. Levinez.B. bei Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Stressandrea BossowDufourstr. 131, 8008 Zürichtel. 044 380 74 79www.emindex.ch/andrea.bossowl e r n l a d e Ð z Ÿ r i.c hDer persš nliche Fš rder- Einzelstundenund Nachhilfeunterricht Alle Stufen Probezeitbegleitung LerncoachingEdwin Nyffeler-GislerHammerstr. 27 8008 ZŸ rich I Tel. 043 819 36 30www.lernlade-zueri.ch I info@lernlade-zueri.chTischeund Möbelauf Mass«Wir bauen ihr Wunschmöbel auf Mass oderfrischen ihr Lieblingsstück auf»Hornbachstr. 62, 8008 Zürich, 044 422 51 92, www.tigel.chBachserMärtParadiesliSeefeldstrasse 298008 ZürichTel 044 261 70 21Öffnungszeiten:Mo - Fr 9 - 20 UhrSa 9 - 16 UhrQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


eingesandt«Bluff!» in der Erlöserkirche10 Jahre LebewohlfabrikDarf ich mich im Kreis acht vorstellen: Ich bin Hans-DieterMutschler, der neue Or ganist an der Erlöserkirche, der zu gleichan der Hochschule als Philosoph arbeitet. Bisher wohnte ich inAltstetten, aber <strong>Riesbach</strong>, wo ich nun wohne, hat es in sich. Ichfinde hier derart viel interessierte, aufgeweckte Menschen vor,dass ich sehr gerne etwas für Sie tun würde, auch wenn Sie mit derKir che nicht viel zu tun haben. Sie können gerne in meine Kon zertekommen, es ist ja gleich um die Ecke: zum Beispiel am Sonntag,den 6. Oktober um 17:00. Daha ben wir das Bach CollegiumZürich unter Prof. BernhardHunzi ker zu Gast, und ichwerde selbst auch einiges vonBach spie len.Sodann möchte ich gerne mitIhnen über philosophischeGrund fra gen ins Gesprächkommen. Wir möchten einfacheinmal einen An fang machenund zwar mit dem Buch desbekannten Autors ManfredLütz, das den Titel «Bluff!» trägt.Lütz meint, dass wir heute dieTendenz haben, in falschen,fiktiven Welten zu leben, die uns das eigentliche Dasein versperrenund zwar dann, wenn wir die Medien-, Finanz-, Psycho- oderWissenschaftswelt verabsolu tie ren und für die eigentliche halten.Die Gespräche finden am 14., 21. und 28. Januar 2014, jeweilsum 19:00 statt. Kommen Sie doch einfach vor bei! Damit das allesnicht so trocken wird, werden wir zu Beginn etwas Musikalischesdarbieten, von Klassik zu Jazz.Ich war keck genug, Herrn Lütz selbst nach Zü rich einzuladen undwenn er kommt, können wir auch mit ihm disku tieren. Sollte er abernicht kommen, dann kommen vielleicht Sie zu uns?«Braucht es eine Lebewohlfabrik in Zürich? Nein – es brauchtmehrere – in jedem Stadtteil eine!»Bruno Spoerri (Musiker)Die Lebewohlfabrik beginnt die 10. Kultursaison am 1., 2. und 3.Oktober mit einem Festival zum 10-Jahres-Jubiläum.Am 1. Oktober 2003 um 19:00 starteten wir mit einem Solokonzertder Pianistin und Sängerin Christina Jaccard und einer Ausstellungvon Dieter Leuenberger.Seit damals hat sich die Lebewohlfabrik zu einem der wichtigstenKonzertlokale der Zürcher Jazzszene entwickelt. Mehr als 700Veranstaltungen, von Jazzkonzerten über thematische Filmabende,bis hin zu Folkmusik und Liedermachern belebten den Kulturklub.Über tausend Künstler sorgten für zahlreiche magische Momenteim intimen Rahmen der Lebewohlfabrik.Die Lebewohlfabrik ist nicht nur ein Kulturclub, sondern auch einOrt, wo zwischen Künstlern und Publikum direkte Begegnungenstattfinden, Ideen im kleinen Kreis erprobt werden und neueBekanntschaften entstehen.Der Kulturklub an der Fröhlichstrasse glänzt diesen Herbst abernicht nur mit einem wundervollen Festivalauftakt. Im Oktoberpräsentiert der Kontrabassist Herbert Kramis an den Dienstag-Apéros eine breite Palette seines musikalischen Ausdrucks. ImNovember werden Sie dann an vier Jazzaperos vom PianistenFloriano Inácio mit brasilianischem Jazz in die Tropen entführt.Er bringt uns mit seinen brasilianischen Freunden Lebensfreude,Wärme und Sonne in den neblig-trüben Zürcher November.Und wie immer, gibt es an den Donnerstagabenden Altbewährteszu geniessen und viel Neues zu entdecken.Die Oktober-November-Ausstellung besteht aus Bildern, welchespeziell für das 10-Jahres-Jubiläum gemalt wurden: DieterLeuenberger, Anja Neri, Chiara Fiorini, François Viscontini, TheresBerka, Rosiza und August Dimitrov, Heini Andermatt und StefanHeinichen haben ihre Ansicht zur Lebewohlfabrik bildlich dargestellt.31Prof. Dr. Hans-Dieter Mutschlerhdmutschler@bluewin.ch043 288 96 43Wir freuen uns auf Ihren baldigen Besuch.Urs Wäckerliund das Team der LebewohlfabrikINSERATEJakob KummerWeinhandlungunser Sortiment im Netz:www.kummerwein.choder im Quartierladen:Wildbachstr. 10, 8008 ZürichE-mail: jk@kummerwein.chTelefon: 044 383 75 55 Fax: 044 381 27 22Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


SchmuckbörseSamstag 16. November, 11:00–17:0032INSERATEZu vermieten3-Zi-Dachwohnung mit Balkonmit Balkon, ca. 65m2, 2100.00 exkl. NK, vorzugsweise anruhige Einzelperson, Seefeld-erprobtKontakt: 079 797 30 82SENIORimPULSRuhestand für AnfängerMonatlicher Stammtisch zu diesem Themajeweils am 1. Dienstag im Monat1.10., 5.11., 3.12. / 14:30 bis 16:00GZ <strong>Riesbach</strong>, Seefeldstrasse 93Unkostenbeitrag Fr. 5.00www.seniorimpuls.ch«Singalong im Quartier» - weil Singen gut tutOffenes Singen am Mittwochabend, resp. ab August am Donnerstag.Keine Vorkenntnisse notwendig. Kein Notenlesen, kein Konzertdruck.Nur Singen. Ins Klingen kommen. Ein Schwingen spüren.Die Stunde beginnt mit einigen Atem- und Körperübungen. Dann singenwir zu einem Thema (z.B. Jahreszeit, Liebe, Farben, Vollmond u.v.m.):In Englisch, Deutsch, Schweizerdeutsch, Französisch und Italienisch.Folk- und Popsongs, Volkslieder, Chansons, Musical- und Filmmelodien.Zielpublikum: Frauen und Männer, die gut hinhören und mutigmitmachenDatum Juli: Mittwoch 20-21 h, 10. Juli im Alleehaus,Neumünsterallee 21Daten ab August: neu jeweils donnerstags 20-21 h imGemeinschaftszentrum <strong>Riesbach</strong>: 29. August,12. September, 26. September, 10. Oktober,7. November, 21. November, 5. Dezember,19. Dezember. Unkostenbeitrag Fr. 5.-Auskunft: Karin Brack, Tel. 079 737 99 07info@rundumstimmig.chBegeisterung – Einsatz – GeschenkDie attraktive Schmuckbörse ist bereits zur Tradition geworden.Seit zwölf Jahren existiert die Schmuckbörse erfolgreich.Menschen spenden ihren Schmuck zum Wiederverkauf. Diessind vielleicht Erbstücke, Ethnosouvenirs oder Modeschmuck,welche nicht mehr passen oder getragen werden. Es könnteauch ein kostbares Stück sein, das nicht beliebig entsorgt oderverschenkt werden will. Schmuckspenderinnen freuen sichüber eine sinnvolle Wiederverwertung. Liegengebliebenes wirdwieder lebendig und neu geschätzt.Wir vom Verein der Juwelen pflegen einen inspirierendenAustausch, Solidarität und Freundschaft. Der materielleGegenwert im Austausch von Schmuck, Begeisterung undEinsatz kommt anderen Frauen und Kindern zu Gute. Diegesammelten Scmuckstücke wie Ohrringe, Ketten, Ringe,Armreifen aus verschiedensten Materialien, Ländern undModeströmungen, Gold und Silber, Kitsch und Klunker, Altesund Neues etc.. flicken, putzen, fädeln wir neu auf und legenalles liebevoll aus. Die Frauen der Schmuckbörse arbeitenehrenamtlich.Schmucksammelstelle im GZ <strong>Riesbach</strong>Ab 1. Oktober, Di – Fr, 14:00 – 18:00 im Sekretariatanna.leiser@bluewin.ch oder 044 261 37 10Kostenloser Info-TagKomplementär-TherapieSamstag/Sonntag, 9./10. NovemberSamstag 11:00–18:00 / Sonntag 12:00–18:00Probebeandlungen und InformationenAkupressur, Akupunktur Massage Radloff, Alexander-Technik,Biodynamik, Craniosacral Therapie, Fussreflexzonen-Massage,Heileurythmie, Kinesiologie, Rebalancing, ShiatsuBenefizkonzertSonntag, 17. November, 15:00Kinder und Jugendliche spielen zur Unterstützung der Kinderspitälervon Dr. med. Beat Richner in Kambodscha.KinderflohmiSamstag, 23. November, 9:30 – 13:00Coiffeuse Josephine Fistar schneidet Kindern coole Frisuren.Aktzeichnen und BewegungsstudienAusstellung vom 24. September – 12. DezemberEine Ausstellung mit Werken aus dem Aktzeichnungskursvon Delia HuterMit Werken von: Regula Thalmann, Antoinette Barker, JanineKöchli, Nadia Loosli, Haps Margulies, Piroska Morocz, WernerPreisig, Beat Reck, Nikola EgliQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


Gemeinschaftszentrum <strong>Riesbach</strong>, Seefeldstrasse 93, 8008 ZürichTel: 044 387 74 50 / gz-riesbach@gz-zh.ch / www.gz-zh.chKing KoraMittwoch, 2. Oktober, Essen 19:00, Konzert 20:00Eintritt frei / KollekteDie königliche Kora steht im Zentrum der multikulturellen Kombo.Die eigenständige und kraftvoll moderne Interpretation derKoramusik hat der Band einen festen Platz in der internationalenWeltmusikszene gesichert. Selten hat die Fusion zweier Kultureneine derart runde Synthese geschaffen. Hier sprechen Gambier,Schweizer, Togolesen, Senegalesen und Franzosen die gleicheSprache: Die einer festlichen und explosiven Musik.Jaro Milko & the CubalkanicsMittwoch, 6. November, Essen 19:00, Konzert 20:00Eintritt frei / KollekteBalkan, Musica Cubana & Psychedelic Cumbia!Eine Surfgitarre und eine trashige Orgel duellieren sich miteiner wildgewordenen Posaune und einem zweiköpfigenRhythmusmonster!Fünf Musikanten zielen wehmütig auf das Tanzbein und singensich gnadenlos in eure Herzen.Jazz im SeefeldFoto Hans OberholzerEine Idee aus dem Quartier findet wachsenden, begeistertenZuspruch. Getragen zum Teil von öffentlichen Fördermitteln,ganz wesentlich aber von der Kollekte, die minimal 5 (inWorten: fünf) Franken beträgt, aber nach oben keineswegsbegrenzt ist, findet im Gemeinschaftszentrum <strong>Riesbach</strong> vomHerbst bis ins Frühjahr allmonatlich ein Jazzkonzert statt.Meistens am letzten Mittwoch des Monats spielen in demakustisch hochwertigen Lokal regionale und internationaleJazzformationen. Die musikalische Ausrichtung ist nichtfestgelegt, tendiert aber zu zeitgenössischem, experimentellemJazz, der, wie sich deutlich zeigt, grossen Zuspruch findet. DieAtmosphäre ist offen und freundlich, die Kombination mit demquartierbekannten Mittwochsgrill erfreut sich zunehmenderBeliebtheit. Jazz im Seefeld wächst, und Sie können daranteilnehmen; durch Konzertbesuche, durch Weitersagen oderdurch den Beitritt zum gleichnamigen Verein.33Kleidertausch für Frauenmit Barbetrieb und KollekteFreitag, 4. Oktober, 19:00 – 22:00Alte, gut erhaltene Kleider im Schrank, die eine neue Trägerinsuchen? Mal wieder Lust auf ein neues Outfit?Dann packe deine Kleider und tausche sie gegen neue. Du kannstmit alten Kleidern kommen und keine neuen mitnehmen oderohne alte Kleider kommen und trotzdem neue mitnehmen odereinfach nur kommen.Räbeliechtli-UmzugDonnerstag, 7. November, 18:30 ab Badeanstalt UtoquaiNeue Route!Start bei der Badeanstalt Utoquai, dem See entlang zurBlatterwiese, Singen im Lichterkreis, Ausgabe von Tee undRosinenbrötchen für die Kinder beim Platz vor dem Clubhaus desZürcher Segelclubs.Räben schnitzen für Eltern mit VorschulkindernDienstag, 5. November, 14:30 – 17:30Ort: JugendraumMitbringen: Schneidebrett, Apfelaushöhler und RüstmesserVorschulkinder erhalten eine Räbe im GZ (gespendet vom<strong>Quartierverein</strong> <strong>Riesbach</strong>)Kindergarten- und Schulkinder im Quartier erhalten Räben in derSchule.Christoph Irniger Trio (Plattentaufe)Mittwoch, 18. SeptemberJean-Paul Brodbeck präsentiert die HausbandMittwoch, 30. OktoberUNERHÖRT! Festival zu Gast bei Jazz im Seefeld:Saadet Türköz & Nils WogramLauren Newton & Large Ensemble derMusikhochschule LuzernMittwoch, 27. NovemberJeweils ab 19:30 bis ca. 22:00Mehr Infos zu den Bands unter www.jazzimseefeld.chDas Zürcher Jazzfestival «unerhört!» ist zu Gast bei Jazz imSeefeld. Eine ganze Woche lang wird auf verschiedenen Bühnenin der Stadt Zürich die Vielfalt des zeitgenössischen Jazzzelebriert.Neben Museum Rietberg, Haus Konstruktiv, MusikklubMehrspuhr, Rote Fabrik, Theater Neumarkt und dem Moodsim Schiffbau ist neu auch das GZ-<strong>Riesbach</strong> Austragungsort.Der Verein «jazz im seefeld» ist in diesem Jahr zum erstenMal Gastgeber dieses in Jazz-Kreisen schon seit vielen Jahrenetablierten Festivals.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


Lebensraum Kulturlandschaft BurghölzliWir wollen wieder mehr Handarbeit!CHRISTINE DOBLER GROSS34Mähen mit der Sense und Dengeln – am 1. Juli 2013 bekamenwir auf dem Quartierhof Weinegg wieder eine fachmännischeEinführung ins Sensen und Dengeln. Der Kurs, ursprünglichvon der WWF Regionalgruppe Zürich ins Leben gerufen, wurdedieses Jahr als Angebot der Naturschutzgruppe des QuartierhofsWeinegg wiederholt. Erneut stiess er auf grosses Interesse,durchgeführt von Thomas Winter SWO und Hansruedi Guhl.Das freut uns, denn das Mähen mit der Sense ist mehr als nurTradition und Nostalgie. Es ist ein schnelles, tier- und umweltschonendesHandwerk. 2014 gibt’s wieder einen Kurs!Diesen Sommer rekrutierten wir aus dem Sensenkurs interessierteSenserInnen und gründeten eine dauerhafte Sensengruppe.Diese ist integriert in die Naturschutzgruppe der Weinegg.Wir wollen diese Mähmethode wieder ins Bewusstsein rufen, alsAlternative zu der heute üblichen Umgebungspflege, welche,zunehmend mechanisiert, die tier-,pflanzen- und umweltschonendenVorteile des Sensens vermissen lässt. Die Sense abgelösthaben die jetzt überall eingesetzten motorbetriebenenKreiselgeräte (Fadenmäher, Tellersensen), welche in der Regelalles bodeneben abrasieren und Pflanzen sowie Kleinsttiere wieHeuschrecken, Käfer, Schmetterlingspuppen regelrecht zerstückeln.Verheerend ist, wenn damit an unübersichtlichen Ortengemäht wird, wo sich Igel und andere Kleintiere in ihren Tagesversteckenaufhalten. Das Igelzentrum der Stadt Zürich mussregelmässig derart verstümmelte Igel von ihrem Leid befreien.Zurück zu unserer Sensengruppe : Wir sind bereits 10 Mitgliederund helfen Leuten, welche das Gebiet mit der Sense mähen wollenund Unterstützung wünschen. Wir werden aber auchanbieten zu sensen, wo mit den schädlichen Kreiselgerätengemäht wird. Unser längerfristiges Ziel ist, dass Grün StadtZürich alle sensiblen öffentlichen Flächen mit der Sense (resp.Balkenmäher bei grösseren Flächen) mäht. Aber auch im privatenBereich wie Gärten und Umgebungsgrün bei Liegenschaftensoll wieder vermehrt schonender und mit mehr Sorgfalt, alsomöglichst mit der Sense gearbeitet werden. Das streben wirauch innerhalb des WWF-Projekts «Lebensraum KulturlandschaftBurghölzli» an, in welchem die Förderung der Biodiversitätdurch eine fachgerechte und tierschonende Umgebungspflegehöchste Priorität hat.Einen ersten Einsatz haben wir bereits hinter uns: wir konntendem Grünflächenverantwortlichen Erwin Peter hochwillkommeneUntersützung anbieten – er mäht seit einigen Jahren dieganze Umgebung der Kreuzkirche in Hottingen mit Sense undBalkenmäher. Und dies ganz allein, damit die dort seit Jahrzehntenvorkommende Leuchtkäferpopulation nicht zu Schadenkommt.Sensen für die Leuchtkäfer – jedes Jahr werden dort Hundertevon Besuchern angelockt und staunen ob der herumfliegendenblinkenden Lichtlein um die Kirche. Ein Ritual, welches sich inder Paarungszeit seit Jahren wiederholt – Sensen sei Dank!Bild oben: Am Fuss der Kreuzkirche mit der Sense am Werk – auf dass dieGlühwürmchen weiterhin um Mittsommer leuchten mögen. Foto Arno GrossQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


Quartierhof WeineggDas Schwein des AnstossesVon der <strong>Kunst</strong>, es allen recht zu machen,und einem denkwürdigen Besuchdes Veterinäramts auf dem Quartierhof WeineggSUNANDA MATHISPlötzlich standen sie da, die drei Frauenvom Veterinäramt. Unangekündigt, wiees sich für eine ernstzunehmende Kontrollinstanzgehört. Und unerwartet: zwölfJahre ist es her, seit das Amt den QuartierhofWeinegg das letze Mal für eineKontrolle besucht hat. Grund für dieÜberraschung war ein anonymer Anruf.In einem Artikel über den Journalistenund Freizeit-Hühnerhalter MarcelHänggi im Kirchenblatt «Reformiert»hatte sich dieser auf dem Hof fotografierenlassen, im Hintergrund sieht maneinen dreckigen Schweinehintern. Etwassei nicht in Ordnung mit der Haltung derTiere, da sie auffallend schmutzig seien,bemängelte der Anrufer.«Es ist nicht das erste mal, dass dieSchweinegruppe kritisiert wird», sagtHeinz Emmenegger, Chef der Schweinegruppe.«Wir sind immer wieder insVisier selbsternannter Tierschützergeraten.» Die Schweinehaltung sei abernoch nie von Experten wie Tierärztenoder Zuchtleitern bemängelt worden.«Wollsäue sind halt umtriebige Tiere undwühlen gerne», so Emmenegger. Weshalbdas Gehege und die Schweinemanchmal nicht so hübsch aussähen.Der Dreck tut den Säuli gutRuth Baumgartner vom Veterinäramtkann das nur bestätigen: «Das Suhlen imDreck ist notwendig für das Wohlbefindender Schweine, gerade im Hochsommer,da sie nicht über die Körperoberflächeschwitzen.» Zusätzlichbiete der Dreck einen guten Schutz gegenHautparasiten. Der dreckige Schweinehinternsei ganz klar die Folge natürlichenVerhaltens der Tiere und nichteiner mangelhaften Pflege, beschiedBaumgartner.Ganz alles stand auf dem Quartierhofaber dann doch nicht zum Besten. DieInspektorinnen vom Veterinäramt habenwährend des Rundganges auf dem Hofein paar wenige Dinge gefunden, die siebeanstanden mussten. Zum Beispiel diedrei Haflinger, ein Wallach und zwei Stuten,die noch nicht registriert waren, diefehlende Einstreu bei Maulesel Maraoder die unklare Anzahl Hühner auf demHof.Die Pferde erhalten einen PassSeit Januar 2011 müssen alle Equiden,also Pferde, Ponys, Maultiere und Maulesel,in der Tierverkehrsdatenbankregistriert sein und einen Pferdepasshaben. Den ersten Teil der Registrationder Haflinger haben zwei Tierärztedurchgeführt: Von jedem Pferd haben sieindividuelle Merkmale wie Haarwirbel,Fellflecken oder Narben auf eine Vorlageabgezeichnet. Der zweite Teil, der überdas Internet läuft, erwies sich als eineHerausforderung. Die 19-jährige LenaHochuli von der Ponygruppe, die sichdarum kümmerte, war erstmal etwasüberfordert. «Ich hatte alle Impfausweiseund sonstigen offiziellen Dokumente,aber nirgends stand, wie ich sie verwendenmuss», sagt sie. Auch die Tierärzte,die sie schliesslich kontaktieren musste,haben das System noch nicht ganz durchschaut.«Es ist ziemlich kompliziert undunübersichtlich», meint Lena. Nachetlichen Telefonaten und viel Geduld hatsie es aber doch noch geschafft. UnserePonys sind jetzt vorschriftsgemäss registriert!Das verdreckte Hinterteil des Wollschwein-EbersVoltaire hat für einige Aufregung gesorgt auf derWeinegg. Foto: Daniel Rihs/reformiert.info Juli 2013Mostfestauf der Weinegg26. Oktober 2013von 11:00 bis 22:00Gleichzeitig imBotanischen GartenObstsortenmarktvon 11:00 bis 17:0035Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013


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