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Neue Funde der Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum ... - INULA

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Band 12 Mercuriale - Libellen in Baden-Württemberg 2012<strong>Neue</strong> <strong>Funde</strong> <strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong>(<strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong>) in Südbaden beiBuggingen, Gottenheim und Riegel(Odonata: <strong>Coenagrion</strong>idae)New occurences of <strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong> inSouth Baden, southwestern Germany(Odonata: <strong>Coenagrion</strong>idae).von Willy Bühler 1 & Holger Hunger 21 Birkenweg 18, D-79288 GottenheimWilly.Buehler@gmx.de2 <strong>INULA</strong> – Institut für Naturschutz undLandschaftsanalyseEgonstraße 51-53, D-79117 Freiburgholger.hunger@inula.deAbstractFollowing the rediscovery of <strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong>for Baden-Württemberg in 2010 and thefinding of the species at a second site in 2011,seven new sites were found in the southernUpper Rhine Valley in 2012. The distance as thecrow flies between the southernmost occurrencenear Buggingen and the northernmostsouth of Riegel is 32 km. The species has establisheditself successfully at several waters. Sofar, the immigration into Baden-Württemberghas obviously taken place exclusively from thesouth or southwest.ZusammenfassungNach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>entdeckung von <strong>Coenagrion</strong><strong>scitulum</strong> für Baden-Württemberg 2010 und demFund eines weiteren Vorkommens 2011 kamen2012 sieben neue Nachweise hinzu. Die Entfernungzwischen dem südlichsten bei Buggingenund dem nördlichsten südlich von Riegelbeträgt 32 km Luftlinie. Die Art ist in mehrerenGewässern bodenständig. Die Ausbreitungnach Baden-Württemberg erfolgte bisher offensichtlichausschließlich aus südlicher bzw. südwestlicherRichtung.EinleitungNach dem Wie<strong>der</strong>fund 2010 bei Hausen an <strong>der</strong>Möhlin (Hunger 2011) und dem Zweitfund 2011bei Gottenheim (Bü h l e r 2011) ist vor dem Hintergrund<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit stattfindenden Expansion<strong>der</strong> Art (Übersicht für Südwestdeutschland sieheLingenfel<strong>der</strong> 2011) mit weiteren Nachweisen<strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong> (<strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong>)(Abb. 1) in Baden-Württemberg zu rechnen. ImFolgenden wird über neue Nachweise <strong>der</strong> Artim Jahr 2012 berichtet.MethodikIn <strong>der</strong> Umgebung von Gottenheim führte WBwie in den Vorjahren regelmäßige und sehrzahlreiche Begehungen durch, bei denen er2012 ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk auf die <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong> richtete.Im Internet war HH im Frühjahr 2012 aufeinen bisher nur im Makrofotografie-Forumwww.makro-forum.de veröffentlichten neuenFundort gestoßen, <strong>der</strong> mit „Nähe Freiburg“ bezeichnetwar. Die Nachfrage erbrachte, dass essich beim Bildautor um das SGL-Mitglied ThomasLehmann aus Pforzheim und beim Fundortum ein kleines Gewässer im FND „Bei <strong>der</strong>Stangen“ nahe Buggingen handelte. Zufälligerweiselag dieses Gewässer innerhalb einesUntersuchungsgebiets zwischen <strong>der</strong> Südgrenzedes Gewerbeparks Breisgau bei Bremgartenund Buggingen, wo HH im Zusammenhang mitPlanungen zur Rheintalbahn Untersuchungendurchführte, so dass dieses Gewässer fünf Mal(05.06., 18.06., 09.07., 19.07. und 03.08.2012) begangenund das C. <strong>scitulum</strong>-Vorkommen auchfür 2012 bestätigt wurde.In zwei Gewässerkomplexen südlich von Riegelwies HH C. <strong>scitulum</strong> im Rahmen an<strong>der</strong>erUntersuchungen als Zufallsbeobachtungennach. Franz-Josef Schiel suchte diese Stellendaraufhin an weiteren Terminen auf und konntefür einen <strong>der</strong> Gewässerkomplexe weitere Datenbeisteuern.ErgebnisseDie Detaildaten zu den neuen Nachweisen vonC. <strong>scitulum</strong> sind in Tabelle 1 zusammengefasst.27


Band 12 Mercuriale - Libellen in Baden-Württemberg 2012beiträge: <strong>Neue</strong> <strong>Funde</strong> <strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong>Abb. 1: Männchen von <strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong> an einem Gewässer bei Buggingen, 10.07.2011. - Foto: Thomas Lehmann.Insgesamt wurde die Art an sieben neuen Gewässernbzw. Gewässerkomplexen nachgewiesen.Beim südlichsten Gewässer handelt es sichum ein Kleingewässer im FND „Bei <strong>der</strong> Stangen“nahe Buggingen, einer ehemaligen Kiesgrube.Das flache und mit sehr dichten Beständendes Rauen Hornblatts (Ceratophyllum demersum)durchsetzte Kleingewässer wurde erstvor wenigen Jahren durch Gehölzentnahmenfreigestellt und dadurch als Libellenhabitat aufgewertet.Es führte am 05.06.2012, als die Artbei <strong>der</strong> ersten Begehungsrunde nachgewiesenwurde, sehr wenig Wasser. Das Gewässer liegtca. 10 km südsüdwestlich des Vorkommens amBiengener Mühlbach, wo die Art 2010 für Baden-Württemberg wie<strong>der</strong>entdeckt wurde (Hunger2011) - bei zwei kurzen Begehungen 2011 wurdeC. <strong>scitulum</strong> hier nicht nachgewiesen; 2012 erfolgtekeine Nachsuche (HH, eigene Daten).Der deutliche Schwerpunkt <strong>der</strong> Neunachweisebefand sich im durch WB intensiv untersuchtenGebiet rund um Gottenheim, wo C. <strong>scitulum</strong>sowohl an dem bereits 2011 besiedelten (Bü h l e r2011) als auch an vier neuen Gewässern beobachtetwurde. Die Neufunde lagen ein bis dreikm entfernt im Osten, Süden bzw. Westen desbereits bekannten Gewässers. An den sonstigenGewässern, die auch regelmäßig besucht wurden,ließ sich die Art nicht nachweisen.Der Mai 2012 war zunächst recht unfreundlichmit Regen, Eisheiligen und einem Hagelunwettermit 43 mm Nie<strong>der</strong>schlag am 24.05.2012.Danach setzte eine kurze Schönwetterphasemit Tagestemperaturen um und über 25°C ein.Die früheste Beobachtung weniger Tiere, aberschon bei <strong>der</strong> Eiablage, erfolgte am 28.05.2012an dem bereits 2011 besiedelten Teich. Auffallen<strong>der</strong>Weise gab es an diesem Teich später nurnoch eine weitere Sichtung.Erst über zwei Wochen später, am 14.06., flogenwie<strong>der</strong> zwei Männchen an einem 2010 angelegtenAmphibienausgleichsgewässer mit vierTeichen an <strong>der</strong> Bahnlinie im Gewann „Höhe“östlich von Gottenheim (Abb. 2). An diesem Gewässerkomplexwurden seit 2010 bereits 32 wei-28


Band 12 Mercuriale - Libellen in Baden-Württemberg 2012Tab. 1: <strong>Neue</strong> Nachweise von <strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong> aus dem Jahr 2012. Beobachtungsarten und Abundanzen nach SGL-Methodik, an manchen Tagen wurden keine Abundanzen notiert; M = Männchen, T = Tandems. MTB-Q = Messtischblatt-Quadrant.Erheber: WB: Willy Bühler, HH: Holger Hunger, TL: Thomas Lehmann, FJS: Franz-Josef Schiel.MTB-Q Gewässer Datum Beobachtung/Abundanz Erheber8111 NO FND „Bei <strong>der</strong> Stangen“ bei Buggingen7912 NW Fischteich im Gewann „Ried“ zw.Wasenweiler und Gottenheim11.07.2011 4 M, 1 W TL05.06.2012 BKE III HH18.06.2012 B V HH09.07.2012 BKE III HH18.06.2012 B II WB7912 SW Hochwasserrinne SO Gottenheim 16.06.2012 BK III WB7912 SW Laubfroschteich im NSG „Humbrühl-Rohrmatten“7912 NO Kleingewässerkomplex an <strong>der</strong> BahnlinieO Gottenheim7912 NW Flachgewässer an <strong>der</strong> L187 imUnterwald O Gottenheim25.06.2012 B II WB30.06.2012 E II WB10.07.2012 BE III WB24.07.2012 BE II WB14.06.2012 B II WB15.06.2012 15 T WB16.06.2012 BK V WB19.06.2012 BK WB21.06.2012 K WB29.06.2012 BKE IV WB30.06.2012 E WB04.07.2012 E WB07.07.2012 E WB09.07.2012 BKE III WB17.07.2012 BKE III WB23.07.2012 B I WB26.07.2012 BI WB31.07.2012 B I WB03.08.2012 B I (abgeflogenes M) WB28.05.2012 KE II WB21.06.2012 K WB7812 SO Flutmulden SO Riegel (Ost) 15.06.2012 2 M HH7812 SO Flutmulden SO Riegel (West) 15.06.2012 3 M HH24.06.2012 1 M FJS28.06.2012 > 5 T + 2 M FJSbeiträge: <strong>Neue</strong> <strong>Funde</strong> <strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong>29


Band 12 Mercuriale - Libellen in Baden-Württemberg 2012beiträge: <strong>Neue</strong> <strong>Funde</strong> <strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong>Abb. 2: Im Jahr 2010 angelegtes Amphibienausgleichsgewässer mit vier Teichen an <strong>der</strong> Bahnlinie im Gewann „Höhe östlichvon Gottenheim", 23.09.2012. - Foto: Willy Bühler.tere Libellenarten nachgewiesen. C. <strong>scitulum</strong>flog nur an zweien <strong>der</strong> Teiche, an den beidenan<strong>der</strong>en gab es keinen einzigen Nachweis. DiePopulation nahm daraufhin rasant zu: Bereitseinen Tag später wurden mindestens 15 Paaregezählt, am 16.06. war C. <strong>scitulum</strong> mit einerAbun danz von 21-50 Tieren die häufigste unddominierende Kleinlibelle am Gewässer. Vondem bei Bü h l e r (2011) beschriebenen scheuenVerhalten war nichts zu bemerken.Am selben Tag wurden an <strong>der</strong> südöstlich vonGottenheim gelegenen Hochwasserrinne ebenfallsPaarungsrä<strong>der</strong> und Tandems bei <strong>der</strong> Eiablagefestgestellt (Abundanz 6 bis 10 Tiere). DasVorkommen beschränkte sich auf eine größere,freie Wasserfläche innerhalb <strong>der</strong> 800 m langenRinne.Am 18.06. gab es eine einmalige, kurze Beobachtungvon zwei Männchen an einem Fischteichzwischen Wasenweiler und Gottenheim.Am 10.07. wurden einige eierlegende Paare(Abundanz 6 bis 10 Tiere) an einem flachenWiesenteich („Laubfroschteich“) mit sonst eherschwachem Libellenbesatz im NSG „Humbrühl-Rohrmatten“ festgestellt. Dieser Teich erwärmtsich im Frühsommer nur langsam, da er vormittagsim Waldschatten liegt. Beim Kontrolltermindavor, am 25.06., waren hier noch keineC. <strong>scitulum</strong> zu finden gewesen. An diesemTeich erfolgte auch die späteste Eiablage: am24.07.2012.Insgesamt wurde C. <strong>scitulum</strong> im Raum Gottenheim2012 bei 23 Begehungen an fünf Gewässernfestgestellt, an vieren davon mit Eiablage.Zwei 400 m voneinan<strong>der</strong> entfernte Flachgewässerkomplexesüdöstlich von Riegel, die 2007bzw. 2009 angelegt wurden, stellen die bishernördlichsten bekannten Vorkommen von C. <strong>scitulum</strong>in <strong>der</strong> baden-württembergischen Oberrheinebenedar (Abb. 3). Im westlichen wurdenFortpflanzungsaktivitäten beobachtet. Die Entfernungzwischen diesen Vorkommen und demsüdlichsten bei Buggingen beträgt 32 km Luftlinie.Der gesamte Beobachtungszeitraum erstrecktesich über gut zwei Monate (28.05 – 03.08.2012), die Hauptflugzeit mit Eiablage über vierWochen (15.06. – 17.07.). Einen Überblick überdie bisher bekannt gewordenen Vorkommen inBaden-Württemberg gibt Abb. 4.30


Band 12 Mercuriale - Libellen in Baden-Württemberg 2012beiträge: <strong>Neue</strong> <strong>Funde</strong> <strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong>Abb. 3: Im Jahr 2009 angelegtes Flachgewässer südöstlich von Riegel, 15.06.2012. - Foto: Holger Hunger.DiskussionBezüglich <strong>der</strong> besiedelten Gewässertypen passendie neuen Fundgewässer sehr gut in dasfür Südwestdeutschland beschriebene Habitatspektrum<strong>der</strong> Art (vergl. Lingenfel<strong>der</strong> 2011:59). Es fällt auf, dass die meisten Vorkommenin mehr o<strong>der</strong> weniger kleinen Flachgewässernmit z.T. stark schwankenden Wasserständenentdeckt wurden, die erst vor kurzem entwe<strong>der</strong>neu angelegt o<strong>der</strong> durch Pflegemaßnahmenwie<strong>der</strong> in einen frühen Sukzessionszustand versetztwurden. Die <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong> gehört offensichtlichin die Gilde <strong>der</strong> Pionierarten unterden Libellen, die jedoch ein Mindestmaß anVegetation in Form von Wasserpflanzen o<strong>der</strong>semi submers wachsenden Sumpfpflanzen inihren Fortpflanzungsgewässern benötigen.Zur Phänologie: Die Erstbeobachtung am28.05.2012 liegt vier Tage später als die bisherfrüheste baden-württembergische Beobachtungam 24.05.2010. Während die Tiere im erstenFall aber bereits mit <strong>der</strong> Eiablage beschäftigtwaren, waren sie 2010 zwar voll ausgefärbtaber noch immatur (Hunger 2011). NachLingenfel<strong>der</strong> (2011) wurde C. <strong>scitulum</strong> „im südwestdeutschenRaum von Mitte Mai bis AnfangAugust beobachtet. Die meisten adulten Tierewaren dabei von Anfang Juni bis Mitte Juli zufinden.“ Auch <strong>der</strong> bisher späteste Nachweis inBaden-Württemberg, am 03.08.2012, liegt imBereich dieser Spanne.Weil die Gewässer um Gottenheim seit vielenJahren intensiv durch WB untersucht werden,ist es sehr unwahrscheinlich, dass C. <strong>scitulum</strong>hier übersehen wurde, zumal bereits 2010durch den Wie<strong>der</strong>fund für Baden-Württembergerhöhte Aufmerksamkeit auf die Art gelenktund diese im Jahr 2011 auch erstmals bei Gottenheimnachgewiesen wurde. Auch die Flach-31


Band 12 Mercuriale - Libellen in Baden-Württemberg 2012Beiträge: <strong>Neue</strong> <strong>Funde</strong> <strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong>gewässer bei Riegel werden seit ihrer Entstehungmehrmals jährlich durch HH begangen,so dass die Art hier ebenfalls erst 2012 o<strong>der</strong>frühestens 2011 aufgetaucht sein dürfte. Diezahlreich beobachteten Fortpflanzungsaktivitätensowie <strong>der</strong> Nachweis in den Jahren 2011und 2012 im Gewässer an <strong>der</strong> L187 im UnterwaldO' Gottenheim und im Gewässer bei Buggingenbelegen, dass die <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong> sichinnerhalb kurzer Zeit in <strong>der</strong> südlichen badenwürttembergischenOberrheinebene –bisher inden Naturräumen „Markgräfler Rheinebene“und „Freiburger Bucht“ – etabliert hat. Die rascheBildung bodenständiger Vorkommen istauch in an<strong>der</strong>en südwestdeutschen Regionenfestzustellen (Lingenfel<strong>der</strong> 2011). Die Konzentration<strong>der</strong> bisherigen Nachweise auf einen relativkurzen Abschnitt <strong>der</strong> südlichen Oberrheinebenelegt nahe, dass die Ausbreitung von C. <strong>scitulum</strong>von Süden her stattfindet. Die gleichzeitigeBesiedlung von Norden und Süden her,die Lingenfel<strong>der</strong> (2011: 60) für Rheinland-Pfalzannimmt, lässt sich in Baden-Württembergalso bisher nicht feststellen. Dass Vorkommenin Nord- und Mittelbaden bisher in größeremUmfang übersehen worden sind, kann als nahezuausgeschlossen gelten. Eine Vielzahl <strong>der</strong>wichtigsten potentiellen C. <strong>scitulum</strong>-Gewässerin Nord- und Mittelbaden wird seit Jahren imRahmen des Artenschutzprogramms Libellenregelmäßig kontrolliert. Weitere Untersuchungen,bei denen die Art entdeckt worden wäre,hat Franz-Josef Schiel im Rahmen seiner laufendenDissertation über Temporärgewässer-Libellenarten durchgeführt. Und nicht zuletztsind gerade in <strong>der</strong> Oberrheinebene beson<strong>der</strong>sviele kenntnisreiche Libellenkundler, aber auchNaturfotografen aktiv. Es dürfte lohnend sein,in den kommenden Jahren bei allen libellenkundlichenAktivitäten weiter gut auf die <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong>zu achten. Sie ist eine gut geeigneteModellart, die zum Verständnis <strong>der</strong> Arealerweiterungthermophiler Arten in Zeiten desKlimawandels beitragen kann.Abb. 4: Nachweise von <strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong> von 2010bis 2012. Mit Ausnahme des westlichen Vorkommens aufMTB-Quadrant 7912 NW und des nördlichen auf MTB7812 SO lagen überall Hinweise auf Bodenständigkeit vor.LiteraturBü h l e r, W. (2011): Ein zweiter Fund <strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong> (<strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong>) in Baden-Württemberg– Mercuriale 11: 47-48.Hunger, H. (2011): Wie<strong>der</strong>fund von <strong>Coenagrion</strong><strong>scitulum</strong> in Baden-Württemberg nach fast90 Jahren (Odonata: <strong>Coenagrion</strong>idae). – Libellula30 (1/2): 43-50.Lingenfel<strong>der</strong>, U. (2011): <strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong>im südwestdeutschen Raum – eine aktuelleÜbersicht (Odonata: <strong>Coenagrion</strong>idae) – Libellula30 (1/2): 51-64.DankHH dankt Thomas Lehmann für die Mitteilungseiner Funddaten aus dem FND „Bei <strong>der</strong> Stangen“und für das zugehörige kunstvolle Fotodes Männchens von C. <strong>scitulum</strong>. Er dankt außerdem<strong>der</strong> Kooperationsgemeinschaft Umweltsowie <strong>der</strong> DB ProjektBau GmbH für die Einwilligungzur Veröffentlichung <strong>der</strong> im Jahr 2012 amselben Gewässer im Rahmen eines Auftrags erhobenenDaten.32

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