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Lernen von Anderen und von den Besten

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<strong>Lernen</strong> <strong>von</strong> <strong>Anderen</strong> <strong>und</strong> <strong>von</strong> <strong>den</strong> <strong>Besten</strong><br />

Wie mit der Breakthrough Methode<br />

kollegiales <strong>Lernen</strong> gelingen kann<br />

Neue Bildung braucht das Alter<br />

Sektion IV – Soziale Gerontologie <strong>und</strong> Altenarbeit<br />

Donnerstag, 01. Okt. 2009<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Aufbau<br />

1. Die Innovation<br />

Projekt QuINT Essenz<br />

Qualitätsniveau der BUKO-QS<br />

2. Vorannahmen<br />

unfreezing-moving-refreezing<br />

Implementierung<br />

3. Methode<br />

Breakthrough<br />

Kollegiales <strong>Lernen</strong><br />

4. Zwischenergebnisse<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Innovation<br />

Projekt QuInT-Essenz – Implementierung <strong>und</strong><br />

Wirksamkeitsunterst<strong>und</strong>ung des BUKO-QS<br />

Qualitätsniveaus „Mobilität <strong>und</strong> Sicherheit“<br />

Juni 2008 – Mai 2010<br />

M. Frommelt, Dr. C. Heislbetz, D. Bäuerle, D. Stelzer<br />

Prof. Dr. M. Roes<br />

Gefördert durch Wissenschaftliche Begleitung<br />

Projektleitung<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Qualitätsniveau<br />

der BUKO-QS<br />

Expertenstandards<br />

(DNQP)<br />

z.B.: Sturzprophylaxe/DekubitusprophylaxeSchmerzmanagement<br />

Rahmenempfehlungen<br />

(BMG)<br />

z.B.:zum<br />

Umgang mit<br />

herausforderndem<br />

Verhalten bei<br />

Menschen mit<br />

Demenz<br />

Qualitätsniveau<br />

als Versorgungsleitlinie<br />

Leitlinien<br />

Hauswirtschaft<br />

Therapie<br />

Leitlinien<br />

Charta der Rechte<br />

hilfe- <strong>und</strong> pflegebedürftiger Menschen<br />

(BMFSFJ, BMG)<br />

21/06/10| HWA, Bäuerle, Heislbetz, Frommelt | 4<br />

Ärztliche<br />

Leitlinien<br />

Im<br />

Physio- z.B.: W<strong>und</strong>-<br />

Entstehen therapie, pflege,<br />

ErgoSturztherapie,prophylaxe,Logo- geriatrische<br />

therapie, Assess.-<br />

HEPs etc Verfahren<br />

Laienpflege<br />

Angehörige,Ehrenamtliche<br />

SHG<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Qualitätsniveau<br />

der BUKO-QS<br />

Ein Qualitätsniveau (QN)<br />

• ist ein systematisch entwickeltes, multiprofessionelles<br />

Set <strong>von</strong> überprüfbaren Empfehlungen zu einem<br />

strategischen Thema in der Langzeitpflege<br />

• konkretisiert <strong>den</strong> empirisch-wissenschaftlichen Stand<br />

aus unterschiedlichen Wissensgebieten zu dem<br />

jeweiligen Thema in der Pflege <strong>und</strong> Betreuung<br />

• benennt die funktions- <strong>und</strong> professionsgeb<strong>und</strong>ene<br />

Verantwortung interner <strong>und</strong> externer Akteure<br />

(Expertenkonsens)<br />

� Quelle: Qualitätsniveau I, BUKO-QS (Hrsg.)<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Qualitätsniveau I: individuelle, bedürfnis- <strong>und</strong> bedarfsgerechte Förderung<br />

der Mobilität <strong>und</strong> der Sicherheit jede/r Bewohner/in mit Demenz<br />

7 Ziele plus Sonderfall (herausfordernde Situationen)<br />

1. Für die Bewohnerin mit Demenz sind die infrastrukturellen Voraussetzungen <strong>und</strong> konzeptionellen<br />

Vorgaben geschaffen, sich entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen uneingeschränkt fortzubewegen.<br />

2. Die Bewohnerin mit Demenz nimmt entsprechend ihrer individuellen Bedürfnissen <strong>und</strong> Bedarfen an<br />

Angeboten zur Erhaltung <strong>und</strong> Förderung der Mobilität teil.<br />

3. Gefährdungen der Bewohnerin mit Demenz beim unbemerkten Verlassen der Einrichtung sind erkannt.<br />

Durch auf ihre Bedürfnisse <strong>und</strong> Bedarfe abgestimmte Maßnahmen ist die Wahrscheinlichkeit<br />

schwerwiegender Verletzungen verringert.<br />

4. Bei der Bewohnerin mit Demenz sind Einschränkungen der Mobilität sowie deren Ursachen i<strong>den</strong>tifiziert.<br />

5. Einschränkungen der Mobilität wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> individuellen Bedürfnissen <strong>und</strong> Bedarfen der Bewohnerin mit Demenz<br />

entsprechend behandelt <strong>und</strong> sind kompensiert<br />

6. Die Bewohnerin mit Demenz erhält individuell abgestimmte Maßnahmen zur Minimierung <strong>von</strong> Stürzen <strong>und</strong><br />

Sturzfolgen.<br />

7. Die Bewohnerin mit Demenz <strong>und</strong> sehr stark eingeschränkter Mobilität erhält auf ihre Bedürfnisse <strong>und</strong> Bedarfe abgestimmte<br />

Maßnahmen, um das Auftreten <strong>von</strong> Sek<strong>und</strong>ärkomplikationen zu verringern.<br />

Sonderfall: Bei der Bewohnerin mit Demenz sind bewegungseinschränkende <strong>und</strong> speziell<br />

freiheitsentziehende Maßnahmen nur als letzte Möglichkeit einzusetzen, um die Wahrscheinlichkeit<br />

schwerwiegender Verletzungen abzuwen<strong>den</strong>.<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Qualitätsniveau<br />

der BUKO-QS<br />

Kernaussage<br />

„Mobilität <strong>und</strong> Sicherheit jeder Bewohnerin mit Demenz wer<strong>den</strong> entsprechend ihren<br />

individuellen Bedürfnissen <strong>und</strong> Bedarfen gefördert.“ (QN I)<br />

Ziel 2 – Fokus: Bedürfnisse <strong>und</strong> Bedarfe<br />

„Die Bewohnerin mit Demenz nimmt entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen <strong>und</strong><br />

Bedarfen an Angeboten zur Erhaltung <strong>und</strong> Förderung der Mobilität teil.“<br />

Handlungsleitende Empfehlungen<br />

Bewohnerin Einrichtung extern Beteiligte<br />

Bewohnerin gesetzliche<br />

Vertreterin<br />

Mitarbeiterin Träger/<br />

Management<br />

Professionen Bezugspersonen<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Vorannahme<br />

Umsetzungsschwierigkeiten<br />

• ungenügende Rahmenbedingungen in der (Pflege)Praxis, die eine<br />

Implementierung innovativer Inhalte blockieren<br />

• Entwicklung theoretischer/konzeptioneller Ansätze erfolgt<br />

ohne Einbindung der Praxis<br />

• wissenschaftliche Inhalte haben keine direkte Relevanz für die Praxis<br />

• Verknüpfung zwischen Theorie-/Forschungswissen <strong>und</strong> Praxiswissen<br />

wird nicht gesehen<br />

• ungleiche Gewichtung zwischen intellektuellen Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

technischen Fertigkeiten<br />

• mangelnde Metho<strong>den</strong>vielfalt (in der Praxis)<br />

• Diskrepanz wird als integraler Bestandteil der Praxis angesehen<br />

• Ziele <strong>und</strong> Zusagen stehen in Widerspruch zur Situation<br />

• Die Ziele können mit <strong>den</strong> bisherigen Mitteln nicht erreicht wer<strong>den</strong><br />

• Positive Effekte lassen auf sich warten<br />

Adolph/Görres (1997); Althoff/Moers (1990); Bartholomeyzik (2002); Casey (1991);<br />

Dunn/Hansford (1997); Haug (1995); Hunt (1974); Piechotta (2000);<br />

Roes (2000, 2004); Rolfe (1997); Schaeffer (2006)<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Vorannahme<br />

Gap zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Pflegepraxis verstehen<br />

• als Wissenschaftstransfer<br />

• als Widerstandsmanagement<br />

• als Vermittlungs- <strong>und</strong> Lernprozess<br />

• als Transformationsprozess<br />

• als Wissensmanagement<br />

• als Qualifikationsmaßnahme<br />

• als Innovations-/Veränderungsprozess<br />

Schaeffer (2006)<br />

Unfreezing Moving Re-Freezing<br />

Organisieren<br />

im<br />

Qualitäts<br />

kontext<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Innovations-/<br />

Veränderungsprozess<br />

Transformationsprozess<br />

im Qualitätskontext<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Unfreezing<br />

Moving<br />

Re-Freezing<br />

Innovationsprozess<br />

Qualitätskontext<br />

Drei Fragen sind <strong>von</strong> besonderer Relevanz:<br />

Ziel Was wollen wir erreichen ?<br />

aktuelles<br />

Wissen<br />

zukünftige<br />

Position<br />

A model for rapid-cycle improvement<br />

(Nolan & Langley 1996; Roes 2000)<br />

Woher wissen wir, daß eine<br />

Änderung eine Verbesserung ist ?<br />

Welche Änderungen haben eine<br />

Verbesserung zur Folge ?<br />

PDSA<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Unfreezing Moving Re-Freezing<br />

Innovationsprozess<br />

Multiprofessionell<br />

BW-Blick<br />

Angehörige<br />

Empfehlungen<br />

das Qualitätsniveau I – Mobilität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

basierend u.a. auf zwei Expertenstandards<br />

DekubitusprophylaxeR<br />

Sturzprophylaxe<br />

Routine<br />

handeln<br />

Evaluation<br />

Wie<br />

Wahrgenommene<br />

Charakteristiken<br />

der Innovation<br />

* Kompatibilität<br />

* Komplexität<br />

* Erkennbarkeit<br />

* Erkennbarkeit<br />

* Erprobungsfähigkeit<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Veränderungsprozess<br />

Bedingungen:<br />

* bisherige<br />

Praxis<br />

* Probleme<br />

i<strong>den</strong>tifiziert<br />

* Innovations-<br />

Innovationsfreudigkeit<br />

* Normen<br />

<strong>und</strong> Werte der<br />

sozialen Einheit<br />

Unfreezing Moving Re-Freezing<br />

Kommunikation<br />

Kenntnis Überzeugung Entscheidung Implementierung Bestätigung<br />

Charakteristiken<br />

der sozialen Einheit<br />

die eine Entscheidung<br />

zu treffen hat:<br />

* sozio-ökonomisch<br />

* personell<br />

* kommunikativ<br />

Wahrgenommene Charakteristiken<br />

der Innovation:<br />

* relativer Vorteil<br />

* Kompatibilität<br />

* Komplexität<br />

* Erprobungsfähigkeit<br />

* Erkennbarkeit<br />

1. Annahme kontinuierliche Annahme<br />

spätere Annahme<br />

2. Ablehnung<br />

Diskontinuität<br />

kontinuierliche Ablehnung<br />

E. Rogers 1995 4<br />

Übersetzt Roes 2000<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Qualitätskontext<br />

Methodische Anforderung<br />

Synergetische Verknüpfungen<br />

multidisziplinärer/-professioneller,<br />

expliziter <strong>und</strong> impliziter<br />

Wissensbestände<br />

Verschränkung<br />

Handlungs- <strong>und</strong> Wissensebene<br />

• orientiert sich am Gegenstand (hier<br />

Mobilität <strong>und</strong> Sicherheit/QN I)<br />

• legt sich bewusst quer zu bestehen<strong>den</strong><br />

Professionsgrenzen oder Sektoren,<br />

• <strong>und</strong> <strong>den</strong> damit korrespondieren<strong>den</strong><br />

Qualitätsaspekten.<br />

• Praxis-Experten arbeiten unabhängig<br />

<strong>von</strong> der Profession <strong>und</strong> der<br />

Hierarchieebene gegenstandsorientiert<br />

<strong>und</strong> gemeinsam<br />

Roes (01.Okt. 2009)


QuInT-Essenz<br />

3 Regionalcluster<br />

QZ<br />

P<br />

WS<br />

QZ<br />

S<br />

QZ<br />

A<br />

WS<br />

D<br />

WS<br />

Best<br />

Practice<br />

WS<br />

20 Einrichtungen<br />

(b<strong>und</strong>esweit)<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Methodische Anforderung<br />

Kick-Off<br />

(in Anlehnung an Kilo 1998<br />

Übersetzt: Roes 2000)<br />

P D S A<br />

WS 1 WS 2 WS 3<br />

Praxis<br />

Unterstützung in der Implementierung<br />

Email<br />

Telefon<br />

QZ<br />

Feedback<br />

Vor-Ort-Beratungen<br />

Zwischenbewertungen<br />

Abschluss<br />

PDSA in Einrichtung <strong>und</strong><br />

Einrichtungsübergreifend<br />

WS = in Regionalgruppe/<br />

<strong>Lernen</strong> <strong>von</strong> <strong>Anderen</strong><br />

Koordinator/in<br />

pro Regionalgruppe<br />

Wissenschaftliche Begleitung<br />

Roes (01.Okt. 2009)


QuInT-Essenz<br />

Vor allem ein Transformationsprozess<br />

Kollegiale<br />

Fallberatung<br />

Iterative<br />

Zielsetzung<br />

Anwendungsorientierte<br />

Aufgabenstellung<br />

Roes (01.Okt. 2009)


QuInT-Essenz<br />

Variationsbreite<br />

Kollegiale<br />

Fallberatung<br />

im WS<br />

Mobilität/Sicherheit<br />

Implementierung<br />

Roes (01.Okt. 2009)


QuInT-Essenz<br />

Iterative<br />

Zielsetzung<br />

im WS<br />

Priorisierung<br />

Alltagsnähe<br />

Problemhaltigkeit<br />

Roes (01.Okt. 2009)


QuInT-Essenz<br />

Anwendungsorientierte<br />

Aufgabenstellung<br />

in Einrichtung<br />

Wissen <strong>von</strong>/über etwas<br />

Lautes Denken<br />

Reflektieren<br />

Roes (01.Okt. 2009)


QuInT-Essenz<br />

Anwendungsorientierte<br />

Aufgabenstellung<br />

in Einrichtung<br />

Handeln <strong>und</strong> Entschei<strong>den</strong> in Prozessen<br />

Exemplarisch/reales Beispiel<br />

Roes (01.Okt. 2009)


QuInT-Essenz<br />

Anwendungsorientierte<br />

Aufgabenstellung<br />

im QZ<br />

Denken <strong>und</strong> Reflektieren<br />

in/<strong>von</strong> Zusammenhängen<br />

Roes (01.Okt. 2009)


QuInT-Essenz<br />

3 Regionalcluster<br />

QZ<br />

P<br />

WS<br />

QZ<br />

S<br />

QZ<br />

A<br />

WS<br />

D<br />

WS<br />

Ü-WS<br />

20 Einrichtungen<br />

(b<strong>und</strong>esweit)<br />

Gemeinsames, kollegiales Reflektieren<br />

Exemplarisches <strong>Lernen</strong> am realen Fall<br />

Einrichtungsübergreifende Synergien<br />

Roes (01.Okt. 2009)


Roes (01.Okt. 2009)


Zwischenergebnisse<br />

• erkannt, dass alle Ziele eng zusammenhängen<br />

• erkannt, dass die Bearbeitung eines Aspektes einer Zielebene mit einem<br />

Aspekt einer anderen Zielebene korrespondiert (Fokus wichtig)<br />

• Reflektiert wie QN I Ziele/Empfehlungen mit eigenem Handlungskontext<br />

kombiniert wer<strong>den</strong> kann – initiiert selbstorganisiert<br />

Aussagen der Projektteilnehmer/innen Erklärung im QuInT Kontext<br />

hohe Motivation der Beteiligten hoher Anwendungsbezug<br />

Kommunikationsintensität gesteigert Ziele/Inhalte/Metho<strong>den</strong>/<br />

alleine kann ich nichts erreichen,<br />

Team ist wichtig<br />

Konsens<br />

viele kleine Prozessschritte sind notwendig Verbesserung statt nur<br />

Veränderung<br />

Erfolge wer<strong>den</strong> sichtbar Innovation (QN I) überzeugt<br />

Anspruchsvoll in der Umsetzung Partizipation multiprofessionell<br />

Unfreezing Moving Re-Freezing<br />

Roes (01.Okt. 2009)


http://www.zeitenspiegel.de/de/publikationen/dement-sein-wo-andere-urlaub-machen<br />

http://www.zeitenspiegel.de/de/publikationen/dement<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Prof. Dr. Martina Roes<br />

martina.roes@hs-bremen.de<br />

Roes (01.Okt. 2009)

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