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Überwindung der Fachkräftelücke durch Mobilisierung unerschlossener TalenteVon Bernd Kriegesmann und Marcus Kottmann1 Gibt es einen Ausweg aus dem Fachkräfteengpass?„Deutschland gehen die Innovatoren aus“ 1 – diese vom <strong>Institut</strong> für <strong>angewandte</strong> Innovationsforschungvor einem Jahrzehnt abgegebene Prognose ist inzwischen etabliert, gerät aber je nachWirtschaftslage mehr oder weniger intensiv in den Blick. Wenig überraschend entbrennt dieFachkräftemangeldebatte dann auch in dieser konjunkturellen Aufschwungphase wieder neu.Kaum verziehen sich die düsteren Wolken der Wirtschafts- und Finanzkrise, werden die Argumentationsschablonender Vergangenheit wieder hervorgekramt und erneut präsentiert. Einigkeitin der Diagnose erzielt man schnell, da die Zahlen und Fakten seit Jahrzehnten bekanntsind 2 und nur noch einem kurzen Update unterzogen werden müssen. Auch Lösungsmustersind schnell bei der Hand, nicht weil sich diese in der Vergangenheit bewährt hätten, sondernwohl eher, weil man den Aufwand und die Beharrungskräfte scheut, mit bestehenden Strukturenund eingeschliffenen Routinen kollidierende Lösungen auf den Weg zu bringen. Wie vieleinfacher ist es etwa, eine nachweislich erfolgsarme Zuwanderungsinitiative zu reanimierenund mit einem Blick in Richtung Kanada leicht zu modifizieren, als tradierte Ausbildungssystemehinsichtlich ihrer angenommenen Wirkungen zu hinterfragen und gegebenenfalls grundlegendzu überarbeiten. Aus Sicht der Innovationsforschung sind diese Mechanismen wenig überraschend.Doch helfen sie auch? Werden diesmal tatsächlich Heerscharen von Hochqualifiziertenaus Ländern nach Deutschland kommen, die inzwischen selbst über Fachkräftemangel klagen?Niemand hat für diese Hoffnung bislang überzeugende Belege liefern können und doch verfolgenviele Diskutanten gerade aus dem Wirtschaftsbereich diesen Pfad argumentativ völlig unbeirrtweiter.Dem aufmerksamen Beobachter wird aber nicht entgangen sein, dass die Erholungsphasen, indenen das Thema Fachkräftemangel bzw. Ingenieurmangel nicht die bildungs- und arbeitsmarktpolitischeDebatte dieses Landes dominiert, immer kürzer werden. Selbst in der letztenKrise hielten sich Diskussionen um den Mangel an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern hartnäckig.Ordnet man die Zuwanderungsdebatte realistisch als weitgehend exklusive Lösungsstrategiefür die Personalgewinnung in einigen global agierenden Großkonzernen ein, bleibt für dieMasse der Betriebe inklusive der Öffentlichen Arbeitgeber im Kern nur die Besinnung auf die in12Vgl. Staudt/Kottmann 2001.Vgl. Staudt/Kottmann 2001; Staudt/Kottmann 2002; Kottmann/Kriegesmann/Striewe 2008.5

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