Chronische Depression Chronische Depression
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DER MEDIZINER 6/2011<br />
ALLERGIEN<br />
Fortbildung<br />
aus am längsten und heute nach wie vor am häufigsten eingesetzte<br />
Adjuvans ist Aluminiumhydroxid; weitere Adjuvanzien<br />
sind Tyrosin, Kalziumphosphat sowie andere Allergenträger,<br />
die derzeit in experimentellen Studien untersucht<br />
werden. In der vorliegenden Publikation werden die pharmakologischen<br />
Eigenschaften und klinischen Daten zu<br />
Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Aluminiumhydroxid<br />
einer aktuellen Evaluation unterzogen.<br />
Adjuvanzien als immunologische Wirkungsverstärker:<br />
Stellenwert von Aluminiumhydroxid<br />
Aluminiumhältige Adjuvanzien werden seit den 1920er-<br />
Jahren in der Impfstofftechnologie verwendet und haben sich<br />
über Jahrzehnte als wertvoll für den Erfolg einer Vielzahl von<br />
Impfstoffen (Tetanus, FSME, Hepatitis A und B, etc.) erwiesen<br />
(Clements & Griffiths, 2002). Seit mehr als 70 Jahren<br />
kommt Aluminiumhydroxid (AL[OH]3) auch in diversen<br />
Allergenextrakten im Rahmen der SIT zum Einsatz.<br />
Die allergische Entzündung ist gekennzeichnet durch<br />
erhöhte Konzentrationen Allergenspezifischer IgE-Antikörper<br />
sowie durch Infiltration und Aktivierung von eosinophilen<br />
Granulozyten durch proinflammatorische Zytokine aus TH-<br />
Zellen und Interleukine (IL-4, IL-5). Die Wirkweise der spezifischen<br />
Immuntherapie erfolgt durch Modulation immunologischer<br />
Prozesse, wobei eine neue allergenspezifische<br />
Immunantwort und eine über die Therapiedauer hinaus anhaltende<br />
Toleranz gegenüber den eingesetzten Allergenen entsteht.<br />
Die Immuntherapie bewirkt Veränderungen auf der<br />
Ebene der Antigenpräsentation, der T-Zell-Antwort und der<br />
Antikörperantwort (d.h. verstärkte Produktion von allergenspezifischen<br />
IgG-Antikörpern) mit Einfluss auf die Effektorzellen,<br />
z.B. Hemmung von Mastzellen und eosinophilen Granulozyten.<br />
Adjuvanzien der spezifischen Immuntherapie führen zu<br />
einer unspezifischen Steigerung der Immunantwort und<br />
erhöhen die Antikörperbildung.<br />
Pharmakologische Wirkung<br />
von Aluminiumhydroxid<br />
Aluminiumhydroxid zeigt eine hohe Allergenbindung,<br />
verbunden mit einer langsamen, schonenden Wirkstofffreisetzung<br />
im Körper, die von der Injektionsstelle oder den<br />
lokalen Lymphknoten ausgeht (Gupta, 1998). Durch Veränderung<br />
der Abbaugeschwindigkeit des Antigens kommt es<br />
zu einer verlängerten Expositionszeit des Antigens vor Ort<br />
und zu einer Steigerung der unspezifischen Immunantwort.<br />
Die Immunisierung mit Aluminiumhydroxid induziert eine<br />
starke und lang anhaltende Antikörperbildung: Nach der<br />
Gabe des Adjuvans führt eine Aktivierung von Inflammasomen<br />
in weiterer Folge zu einer verstärkten T-Zell-Aktivierung.<br />
Über eine Interleukin-4-Ausschüttung wird<br />
darauffolgend in B-Lymphozyten eine Steigerung der Antikörperproduktion<br />
beobachtet (Abbildung 2).<br />
Klinische Datenlage zu Aluminiumhydroxid<br />
Die immunologische und klinische Wirksamkeit von Aluminiumhydroxid<br />
wurde durch klinische Studien bestätigt. In<br />
einer prospektiven Vergleichsstudie bei 65 Patienten mit