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Ausgabe • Januar/Februar 2011 - Holzkirchen

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44 01-02/<strong>2011</strong> Holzkirchner Gemeindeblatt<br />

Bund Naturschutz in Bayern<br />

Vogelfütterung – aber wie?<br />

Immer wieder wurde die winterliche Vogelfütterung<br />

in der Vergangenheit kontrovers<br />

diskutiert. Häufige Kritikpunkte<br />

betrafen Fragen der Hygiene, der Eignung<br />

des Futters und die Gewöhnung<br />

der Vögel an eine unnatürliche Art der<br />

Nahrungsaufnahme.<br />

Intensive Forschung zu diesem Thema in<br />

Großbritannien und Deutschland haben Erkenntnisse<br />

geliefert, die in den letzten Jahren<br />

zu einem Paradigmenwechsel in der Vogelfütterung<br />

geführt haben. Klar ist jetzt vor allem,<br />

dass das Verschwinden geeigneter Lebensräume<br />

tatsächlich zu einem Nahrungsmangel<br />

führt, und das nicht nur im Winter, sondern<br />

besonders auch zur Brutsaison. Die meisten<br />

Experten plädieren daher mittlerweile für eine<br />

ganzjährige oder doch zumindest winterliche<br />

Fütterung der Vögel. Beachtet man dabei einige<br />

grundlegende Gedanken, kann man sich<br />

sicher sein, den Vögeln dabei zu helfen und<br />

keinen Schaden anzurichten.<br />

Der richtige Zeitpunkt<br />

Entgegen der landläufigen Empfehlung, erst<br />

bei Frost und geschlossener Schneedecke<br />

mit der Fütterung zu beginnen, ist es sinnvoll,<br />

frühzeitig, d.h. schon im Spätherbst, und bei<br />

milden Temperaturen Futter anzubieten. So<br />

haben die Vögel die Möglichkeit, die Futterstelle<br />

kennen zu lernen, bevor eine Notsituation<br />

eintritt. Besonders kleine Vögel kühlen<br />

sehr schnell aus und haben daher einen sehr<br />

hohen Energiebedarf. Eine Schwanzmeise,<br />

etwa, wiegt 6-9 g und braucht bei Kälte<br />

pro Tag mehr als 80% ihres Körpergewichts<br />

an Nahrung, um ihre Körpertemperatur von<br />

41οC aufrecht zu erhalten. Kennt sie die Futterstelle<br />

bereits vor einem Kälteeinbruch,<br />

steigen die Überlebenschancen erheblich.<br />

Das liegt daran, dass es einige Zeit dauert,<br />

bis die Vögel eine Futterstelle entdecken und<br />

vereine<br />

sich daran gewöhnen. Gleichzeitig kann man<br />

beobachten, dass Vögel trotz Futterhausbesuches<br />

nicht etwa „faul” werden, sondern einen<br />

Großteil des Tages mit der Suche nach<br />

natürlicher Nahrung zubringen. Auch wenn<br />

man in die Brutsaison hineinfüttert, werden<br />

Nestlinge nicht mit Winterfutter, sondern mit<br />

tierischer Nahrung versorgt. Für eine lange<br />

Füttersaison spricht auch die Tatsache, dass<br />

die natürlichen Nahrungsreserven, insbesondere<br />

Sämereien, im Laufe des Winters immer<br />

knapper werden und daher im Frühjahr deren<br />

Angebot besonders niedrig ist.<br />

Der richtige Ort<br />

Gefüttert werden kann im Prinzip überall, ob<br />

in Hausgärten, Schrebergärten oder auf Balkonen<br />

oder Hausterrassen. Je mehr geeignete<br />

Lebensräume, wie Waldränder, Gehölze,<br />

Streuobstwiesen oder Parkanlagen in der<br />

Nähe liegen, desto mehr verschiedene Vogelarten<br />

sind zu erwarten. Vermieden werden<br />

sollte natürlich die Nähe zu stark befahrenen<br />

Verkehrswegen und größeren Fensterscheiben.<br />

Günstig wirkt sich dagegen die Nähe<br />

von Bäumen und Büschen aus, die besonders<br />

für versteckt lebende Arten, wie zum<br />

Beispiel den Zaunkönig, eine „Zuleitfunktion”<br />

übernehmen und den Besuch erleichtern.<br />

Gleichzeitig muss aber auch sichergestellt<br />

werden, dass Katzen keine gute Deckung in<br />

der Nähe der Futterstellen finden.<br />

Die richtige Darbietung<br />

Für die Reichung von Körnerfutter aus hygienischer<br />

Sicht ideal sind die in jedem Baumarkt<br />

erhältlichen Futtersilos. Wer das typische Vogelhäuschen<br />

bevorzugt, sollte ein paar Dinge<br />

beachten. Das Häuschen sollte bei regem<br />

Besuch nicht zu klein sein und ein ausreichend<br />

überstehendes Dach besitzen, um das<br />

Futter vor Regen und Schnee zu schützen.

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