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Frisch im Angebot: Fettes Schwein - Theater St. Gallen

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terzett<br />

<strong>Theater</strong><br />

Alcina – Händels<br />

schönste Tanzoper<br />

Sinfonieorchester<br />

Soli fan tutti<br />

Kunstverein<br />

Marcel van Eeden<br />

3 | 11<br />

1


Editorial Terzett <strong>im</strong> März<br />

Draussen lässt sich der Frühling bereits erahnen,<br />

man meint ihn schon riechen zu<br />

können. Da schleicht sich auf dem Sofa<br />

he<strong>im</strong>lich die Frage ein: Soll ich etwa einen<br />

Schritt vor die Tür wagen, wo die Sonne<br />

schon mit aller Kraft die Welt aus dem klirrend<br />

kalten Winterschlaf zu heben beginnt?<br />

Oder kuschle ich mich lieber noch für eine<br />

weitere Runde in die Decke und bleibe in<br />

der guten <strong>St</strong>ube?<br />

Ich kann Ihnen nur wärmstens empfehlen:<br />

Trauen Sie sich hinter dem Ofen hervor, reiben<br />

Sie sich den Winterschlaf aus den Augen<br />

und dann ab an die frische Luft! Tanken Sie<br />

alle Sonnenstrahlen, die Sie kriegen können<br />

und lassen Sie sich wachküssen von unserem<br />

<strong>Theater</strong>frühling.<br />

Alles neu macht der März. Der März? Im<br />

Volksmund beschert uns das erst der Mai,<br />

aber wir von Konzert und <strong>Theater</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

sind einfach früher dran:<br />

Ein <strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong> lernt in der gleichnamigen<br />

Komödie von Neil LaBute in der Lokremise<br />

seine neue Liebe kennen.<br />

Ein Exmafioso aus der Feder von John von<br />

Düffel empfiehlt auf «Abstechern» neue<br />

Traumjobs.<br />

In der Kinderoper saust Der kleine Schornsteinfeger<br />

über die Bühne und kämpft mit<br />

seinen Freunden für ein Leben in Freiheit.<br />

Und Händels Alcina bekommt in der Regie<br />

von Marco Santi ein neues Tanzgewand.<br />

Alles neu macht der März!<br />

Ich wünsche Ihnen ein wunderbares, lebendiges<br />

Frühjahr mit erweckenden <strong>Theater</strong>erlebnissen!<br />

Nina <strong>St</strong>azol<br />

Schauspieldramaturgin<br />

—<br />

3 Avenue Q<br />

Die Premiere in Bildern<br />

4 <strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong><br />

Komödie<br />

6 Der kleine<br />

Schornsteinfeger<br />

Kinderoper<br />

7 jugend@tonhalle<br />

Ein schweizweit singuläres Projekt<br />

8 Alcina<br />

Barocke Oper trifft auf zeit-<br />

genös sischen Tanz<br />

10 Erkämpfen Sie sich Ihre<br />

Liebe mit dem Schwert?<br />

Ein barocker Wegweiser für Ihre<br />

erschütterte Identität<br />

12 Kaspar Häuser Meer<br />

Gastspiel des <strong>Theater</strong>s an der<br />

Winkelwiese<br />

12 Matineen/Randnotizen<br />

14 Late Night LOK/<strong>Theater</strong>clubs<br />

on the BLOCK!<br />

15 Die Tanzschule reist und Marcus<br />

Schäfer blickt zurück<br />

18 Sinfonieorchester<br />

20 Kunstverein<br />

Marcel van Eeden<br />

21 Veranstaltungsübersicht<br />

—<br />

<strong>Theater</strong> | Sinfonieorchester | Kunstverein<br />

Vorverkauf <strong>im</strong> <strong>Theater</strong><br />

Billettkasse für Konzert und <strong>Theater</strong> /<br />

Museumstr. 24 / 9004 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Telefon 071 242 06 06 / Fax 071 242 06 07<br />

Öffnungszeiten Montag bis Samstag 10.00–<br />

12.30, 16.00–19.00; Sonntag 10.00–12.30<br />

Vorverkauf <strong>im</strong> VBSG-Pavillon<br />

Bahnhofplatz, Montag bis Freitag 8.00–18.30<br />

Schriftliche Bestellungen<br />

jederzeit möglich – per Post oder unter:<br />

kasse@theatersg.ch<br />

Online-Ticketing<br />

auf www.theatersg.ch<br />

Telefonische Bestellungen<br />

innerhalb der Vorverkaufs pe rio den zu den<br />

Kassen stun den, Telefon 071 242 06 06.<br />

Bestellte Karten bleiben bis eine halbe<br />

<strong>St</strong>unde vor Beginn re serviert und werden<br />

in Rechnung gestellt, sofern sie nicht mehr<br />

verkauft werden können.<br />

Vorverkauf für jede Vorstellung/<br />

jedes Konzert jeweils 1 Monat <strong>im</strong> Voraus<br />

Abendkasse<br />

jeweils eine <strong>St</strong>unde vor Beginn der<br />

Veranstaltung<br />

Das Ticket ist auch ein Busticket<br />

Konzert- und <strong>Theater</strong>tickets gelten als öV-<br />

Fahrausweis in der Ostwind-Zone 10, 2.Kl.,<br />

gültig eine <strong>St</strong>unde vor und bis zwei <strong>St</strong>unden<br />

nach Ende der Vorstellung, max<strong>im</strong>al bis<br />

0.30 Uhr (Abfahrt ab Bahnhof) ohne<br />

Nachtwind-<strong>Angebot</strong>.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Theater</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> / Sinfonie -<br />

orchester <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> / Kunstverein <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Redaktion: Ann Katrin Cooper (Konzert und<br />

<strong>Theater</strong>) / Thomas <strong>St</strong>eccanella (Kunstverein)<br />

<strong>Theater</strong>fotografen: T. Edel, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>;<br />

T. Dorendorf, T. Suter, Zürich;<br />

Autoren: K. Exner (ke), Schauspieldramaturgin;<br />

M. Franchi (mf), <strong>Theater</strong>pädagoge; Serge<br />

Honegger (sh), Tanz- und Musiktheaterdramaturg;<br />

F. Scheiber (fs), Konzertdirektor; Susanne<br />

Schemschies, Musiktheaterdramaturgin (scs),<br />

Nina <strong>St</strong>azol, Dramaturgin mit Schwerpunkt<br />

Kinder- und Jugendtheater (nst)<br />

Gestaltungskonzept:<br />

TGG Hafen Senn <strong>St</strong>ieger, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Layout und Herstellung:<br />

Ostschweiz Druck AG, 9300 Wittenbach<br />

Inseratenverwaltung: BB Art Service<br />

Bruno Bischof, Vadianstrasse 37,<br />

9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Tel. 071 278 63 66<br />

Auflage: 7000 <strong>St</strong>ück / 18. Jahrgang<br />

ISSN 1421-0266<br />

—<br />

Titelbild: Avenue Q, Foto: Toni Suter,<br />

T+T Fotografie


TONY<br />

AWARDS<br />

Avenue<br />

®<br />

Ausgezeichnet mit<br />

3<br />

Das Musical<br />

Termine März<br />

Mi, 02. 19.30<br />

Di, 08. 19.30<br />

So, 13.<br />

14.30 / 19.30<br />

So, 20. 14.30<br />

Mo, 28. 19.30


4<br />

<strong>Frisch</strong> <strong>im</strong> <strong>Angebot</strong>: <strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong><br />

Zeig mir den Kerl, der für das einsteht,<br />

woran er glaubt!<br />

Komödie von Neil LaBute<br />

Für Jugendliche und Erwachsene<br />

Matinee<br />

Sonntag, 27. Februar 2011<br />

11.00 Uhr, Lokremise<br />

Premiere<br />

Donnerstag, 3. März 2011<br />

20.00 Uhr, Lokremise<br />

Publikumsgespräch<br />

Nach jeder Vorstellung<br />

Leitungsteam<br />

Inszenierung — Veit Güssow<br />

Bühne — Daniela Juckel<br />

Kostüme — Marion <strong>St</strong>einer<br />

Besetzung<br />

Tom — Romeo Meyer<br />

Helen — Bettina Schwarz<br />

Carter — Clemens Berndorff<br />

Jeannie — Andrea Haller<br />

Weitere Vorstellungen<br />

Sonntag, 6. März 2011, 17.00 Uhr<br />

Samstag, 12. März 2011, 20.00 Uhr<br />

Dienstag, 22. März 2011, 20.00 Uhr<br />

Sonntag, 27. März 2011, 17.00 Uhr<br />

Freitag, 1. April 2011, 20.00 Uhr<br />

Montag, 4. April 2011, 20.00 Uhr<br />

Dienstag, 5. April 2011, 20.00 Uhr<br />

Donnerstag, 7. April 2011, 20.00 Uhr<br />

Die Termine für Schulvorstellungen finden<br />

Sie auf unserer Homepage!<br />

Mittags in der City. Mal eben<br />

einen Happen essen. Das<br />

Restaurant ist voll, nur ein<br />

Platz ist noch frei – am Tisch<br />

einer unglaublich dicken<br />

Frau, die Berge von Essen in<br />

sich hineinschaufelt. Tom,<br />

jung, dynamisch, gut aussehend,<br />

in Gedanken schon<br />

wieder auf dem Sprung ins<br />

Büro, stellt sein Tablett ab<br />

und ist höflich genug, die<br />

Einladung zum Smalltalk<br />

nicht abzuwehren. Das ist<br />

sein Glück, denn diese Frau,<br />

die so gar nicht in das Beuteschema<br />

eines aufstrebenden<br />

Jungkarrieristen zu passen<br />

scheint, ist überraschend<br />

charismatisch, ihr Lachen ist<br />

umwerfend. Nach diesem<br />

unerwartet anregenden<br />

Mittagessen steht fest: Helen<br />

und Tom werden sich wieder­<br />

sehen. Happy End in Sicht?<br />

Der Auftakt von Neil LaButes <strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong><br />

hat das Zeug zur modernen Lovestory, romantisch,<br />

aufregend – es könnte so schön<br />

werden, wenn Tom, dieses Weichei, seine<br />

neue Liebe nicht gehe<strong>im</strong> halten würde. Ein<br />

bisschen können wir ihn verstehen bei solchen<br />

Kollegen: Carter ist ein cooler Sprücheklopfer,<br />

der auch vor geschmacklosen Witzen<br />

keinen Halt macht und ernsthaft besorgt<br />

darum ist, ob der Arsch der Tippse noch so<br />

straff ist wie früher. Und dann gibt es da noch<br />

Jeannie, mit der Tom «irgendwie» zusammen<br />

ist oder war oder ist ja auch egal.<br />

Tom findet Helen toll. Aber wissen soll<br />

das keiner.<br />

Irgendwann kriegen die Kollegen natürlich<br />

doch Wind von Toms neuer Braut und<br />

sind ausser sich: Was will er bloss von diesem<br />

«Fetten <strong>Schwein</strong>»? Jetzt geht es <strong>im</strong> Büro richtig<br />

rund und mit der neuen Beziehung fast<br />

bergab.<br />

Der zeitgenössische amerikanische Erfolgsdramatiker<br />

Neil LaBute wartet in <strong>Fettes</strong><br />

<strong>Schwein</strong> mit einem brüllkomischen Kammerspiel<br />

auf, das in rasanten Dialogen und<br />

sprühendem Wortwitz vorführt, welch abstruse,<br />

unsichtbare Regeln in der modernen<br />

Gesellschaft herumflirren: Heisst die Formel<br />

unseres Schönheitsideals «Schön = schlank =<br />

fit = effizient»? <strong>St</strong>eht das «standing» <strong>im</strong> Job<br />

höher als die persönlichen Wünsche?<br />

Regisseur Veit Güssow, der unter anderem<br />

bei Dieter Dorn am Residenztheater sein<br />

Handwerk lernte, inszeniert <strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong><br />

von Neil LaBute für das <strong>Theater</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> mit<br />

einem Händchen für komische Situationen<br />

und echtem Interesse an den Figuren.<br />

Gibt es nun ein Happy End? Kommen Sie in<br />

die Lok zur Schweizer Erstaufführung von<br />

<strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong> und lassen Sie sich überraschen!<br />

(nst)<br />

—<br />

Foto: Bühnenbildausschnitt von<br />

Daniela Juckel


6<br />

Oper von Kindern für Kinder<br />

Der kleine Schornsteinfeger in der Lok<br />

Kinderoper von Benjamin Britten<br />

Text: Eric John Crozier<br />

Einführungsmatinee<br />

Sonntag, 6. März 2011, 11.00 Uhr, Lokremise<br />

Premiere<br />

Freitag, 11. März 2011, 20.00 Uhr, Lokremise<br />

Leitungsteam<br />

Musikalische Leitung —<br />

<strong>St</strong>éphane Fromageot<br />

Inszenierung — Ana Christine Haffter<br />

Bühne — Peter Nolle<br />

Kostüme — Marion <strong>St</strong>einer<br />

Kindereinstudierung — Bernhard Bichler<br />

Einstudierung <strong>St</strong>reicher — Robert Bokor<br />

Einstudierung Pianisten — Elisabeth Hofer/<br />

Andreas Huber/ Patrizia Bösch/Ute Gareis<br />

Einstudierung Schlagzeug —<br />

Hans Peter Völkle<br />

Besetzung<br />

Black Bob/Tom — David Maze<br />

Clem/Alfred — Nik Kevin Koch<br />

Mary — Alison Trainer<br />

Miss Baggott — Terhi Kaarina Lampi<br />

<strong>St</strong>éphane — <strong>St</strong>éphane Fromageot<br />

Nina — Nina Biastoch<br />

Juliet Brook — Gabriela Glaus/Leoni Huber<br />

Sam — Tommaso Cerpelloni/André Pasquier<br />

Guy Brook — Alessandro Daniele/Cedric<br />

Lindegger<br />

Sophie Brook — Nora Kunz/Tabea Vogler<br />

Jonny Crome — Sebastian Driessen/Nick<br />

Odermatt<br />

Toni Crome — Amélie Pasquier/Xenia Rankl<br />

Tina Crome — Elina Lampi Fromageot/<br />

Chiara Jakober<br />

Es spielt das <strong>Theater</strong>jugendorchester!<br />

Weitere Vorstellungen<br />

Samstag, 12. März 2011, 17.00 Uhr, Lokremise<br />

Mittwoch, 16. März 2011, 15.00 Uhr, Lokremise<br />

Freitag, 18. März 2011, 10.30 Uhr, Lokremise<br />

Samstag, 19. März 2011, 19.30 Uhr, Lokremise<br />

Mittwoch, 23. März 2011, 15.00 Uhr, Lokremise<br />

Samstag, 26. März 2011, 17.00 Uhr, Lokremise<br />

Schornsteinfeger oder Chämifäger gelten als<br />

Glücksbringer. Sie sorgen für saubere<br />

Schornsteine und einen guten Rauchabzug.<br />

Dies verhindert die Gefahr von schrecklichen<br />

Bränden, die durch verrusste Schlote<br />

entstehen können. Die Schornsteinfeger in<br />

unserer Zeit reinigen mit modernen Geräten<br />

und sind weit mehr als verrusste Gesellen.<br />

Vor vielen Jahren war es leider durchaus üblich,<br />

kleine Kinder in die Schornsteine zu<br />

schicken. Die kleinen, dünnen Jungs mussten<br />

vom Kamin aus ungesichert nach oben<br />

klettern, um den Schlot von Russ und<br />

Schmutz zu befreien. Diese Arbeit war lebensgefährlich<br />

und viele bezahlten sie mit<br />

Lungentuberkulose. Auch die Erzählung von<br />

Lisa Tetzner Die schwarzen Brüder thematisiert<br />

diese Art der Kinderausbeutung.<br />

Charles Dickens beschreibt in seinen Werken<br />

ebenfalls die Lebensumstände von sozial<br />

benachteiligten Kindern. Gerade seine Werke<br />

inspirierten den Librettisten Eric John<br />

Crozier für die Oper Der kleine Schornsteinfeger.<br />

Benjamin Britten lag die musikalische<br />

Bildung der jungen Menschen sehr am Herzen,<br />

und die Unterdrückung sozial benachteiligter<br />

Kinder war ihm ein Dorn <strong>im</strong> Auge.<br />

Beide Anliegen verknüpfte Britten in seiner<br />

Kinder oper. Dass diese Oper für Britten eine<br />

echte Herzensangelegenheit war, wird daran<br />

deutlich, dass ihre Entstehung nach eigenem<br />

Zeugnis für ihn mit einem «unbeschreiblichen<br />

Glücksgefühl» verbunden war.<br />

Der britische Komponist Benjamin Britten<br />

schrieb ganz bewusst für sieben Kinderst<strong>im</strong>men<br />

und vier erwachsene Sängerinnen<br />

und Sänger. Dabei war ihm die musikalische<br />

Einbeziehung des Publikums ausserordentlich<br />

wichtig. Viermal darf sich das Publikum<br />

als Chor beteiligen. Die Lieder werden <strong>im</strong><br />

Vorspiel geübt. Aber keine Sorge, eine Gesangsausbildung<br />

ist hier nicht nötig. Das Einzige,<br />

was zählt, ist die Freude an der Musik.<br />

Doch nun zu unserem Titelhelden Sam,<br />

dem kleinen Schornsteinfeger. Er wird von<br />

seinem Meister Black Bob gezwungen, enge<br />

Kamine zu säubern. Eines Tages klettert er zu<br />

weit nach oben und bleibt stecken. Mit vereinten<br />

Kräften gelingt es den Kindern des<br />

Hauses, den Jungen zu befreien. Nachdem sie<br />

erfahren, dass Sam an den Schornsteinfeger<br />

Black Bob verkauft wurde, beschliessen sie<br />

mit der Hilfe des Kindermädchens Mary seine<br />

Rettung. Gut versteckt in einem Koffer<br />

tritt der kleine Schornsteinfeger seine Reise<br />

in eine glücklichere Zukunft an.<br />

Doch bevor die Oper beginnt und Sams<br />

Geschichte erzählt wird, nähert sich der erste<br />

Teil spielerisch der Entstehung von Musiktheater.<br />

Die Erzählung über das Schicksal des<br />

kleinen Schornsteinfegers berührt so, dass<br />

kurzerhand beschlossen wird, daraus eine<br />

Oper zu machen. Ein grosses Vorhaben, das<br />

mit grosser Begeisterung umgesetzt wird. Es<br />

wird komponiert, getextet und geprobt, die<br />

Rollen werden besetzt, das Bühnenbild eingerichtet,<br />

Requisiten bereitgelegt und Kostüme<br />

verteilt. Wie <strong>im</strong> Zeitraffer entsteht vor<br />

den Augen des Publikums eine Oper. Ein faszinierender<br />

Blick hinter die Kulissen für alle<br />

jungen und jung gebliebenen Musikliebhaber!<br />

(scs)<br />

—<br />

«Bitte schickt mich nicht<br />

mehr hoch!»<br />

—<br />

In Kooperation mit der<br />

Kantonsschule am Burggraben


Die Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen<br />

ist ein ganz wesentlicher Bestandteil<br />

des künstlerischen und politischen Selbstverständnisses<br />

von Konzert und <strong>Theater</strong><br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />

Einen Höhepunkt <strong>im</strong> musikalischen Bereich<br />

stellt das Sonderprojekt <strong>Theater</strong>jugendorchester<br />

dar. Nach einer ersten, sehr erfolgreichen<br />

Produktion von Erich W. Korngolds<br />

Die stumme Serenade <strong>im</strong> Frühjahr 2009<br />

präsentieren wir in Kooperation mit der<br />

Kantonschule am Burggraben <strong>im</strong> März 2011<br />

die Musiktheaterproduktion Der kleine<br />

Schornsteinfeger von Benjamin Britten in der<br />

Lokremise. Im Orchester spielen wiederum<br />

ausschliesslich jugendliche Musikerinnen<br />

und Musiker, die damit eine für ihr Leben<br />

einmalige Erfahrung machen dürfen. Ziel ist<br />

in erster Linie die Förderung des musikalischen<br />

Nachwuchses. Dabei wird die Freude<br />

am gemeinsamen Musizieren ebenso grossgeschrieben<br />

wie Professionalität und musikalisches<br />

Niveau. Den Jugendlichen wird die<br />

Möglichkeit geboten, <strong>Theater</strong>luft zu schnuppern,<br />

indem sie eine komplette Opernproduktion<br />

unter professionellen Produktionsbedingungen<br />

mitgestalten können. Und von<br />

dem jugendlichen Enthusiasmus lassen sich<br />

auch die Profis in der Produktion mit neuen<br />

Energieschüben anstecken. Mit dem <strong>Theater</strong>jugendorchester<br />

wird die bereits bestehende<br />

enge Zusammenarbeit mit benachbarten<br />

Schulinstitutionen bestätigt und<br />

ausgebaut. Diesmal wirken gesamthaft<br />

23 junge Orchestermusikerinnen und -musiker<br />

mit. Diese wurden von Fachlehrern der<br />

Kantonsschule am Burggraben ausgewählt<br />

und über Monate intensiv auf ihre Aufgabe<br />

vorbereitet – in dieser Form ein schweizweit<br />

singuläres Pionierprojekt! (fs)<br />

—<br />

7


8<br />

Barocke Oper trifft auf zeitgenössischen Tanz<br />

Premiere von Alcina<br />

Oper von Georg Friedrich Händel<br />

Eine Koproduktion mit der Opéra de<br />

Lausanne<br />

In italienischer Sprache mit deutschen<br />

Übertiteln<br />

Einführungsmatinee<br />

Sonntag, 20. März 2011, 11.00 Uhr, Foyer<br />

Premiere<br />

Samstag, 26. März 2011<br />

19.30 Uhr, Grosses Haus<br />

Leitungsteam<br />

Musikalische Leitung — Jeremy Carnall<br />

Inszenierung — Marco Santi<br />

Choreografie — Marco Santi in Zusammenarbeit<br />

mit der Tanzkompagnie<br />

Bühne — Katrin Hieron<strong>im</strong>us<br />

Kostüme — Katharina Beth<br />

Licht — Guido Petzold<br />

Video — Kristian Breitenbach<br />

Besetzung<br />

Alcina — Netta Or<br />

Ruggiero — Antigone Papoulkas<br />

Morgana — Andrea Lang<br />

Bradamante — Delphine Galou<br />

Oronte — Arthur Espiritu<br />

Melisso — Wade Kernot<br />

Tanzkompagnie des <strong>Theater</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Sinfonieorchester <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Weitere Vorstellungen<br />

Freitag, 1. April 2011, 19.30 Uhr<br />

Sonntag, 3. April 2011, 19.30 Uhr<br />

Samstag, 9. April 2011, 19.30 Uhr<br />

Mittwoch, 13. April 2011, 19.30 Uhr<br />

Die Zauberin Alcina, mit<br />

magischen Mächten <strong>im</strong><br />

Bunde, verführt den Ritter<br />

Ruggiero, der <strong>im</strong> Reich der<br />

Magierin seine Pflichten<br />

sowie seine frühere Verlobte<br />

vergisst.<br />

Händels berühmte Oper über den Untergang<br />

der Zauberin Alcina wird von einem exquisiten<br />

Sängerensemble zusammen mit der<br />

Tanzkompagnie des <strong>Theater</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> auf<br />

die Bühne gebracht. Marco Santi entwirft mit<br />

seinem erprobten Team (Bühne: Katrin Hieron<strong>im</strong>us,<br />

Kostüme: Katharina Beth) eine Inszenierung,<br />

die das Zeitalter des Barock mit<br />

heutigen Mitteln nachempfindet.<br />

In der Rolle der Alcina debütiert Netta<br />

Or. Ihr Geliebter Ruggiero wird von Antigone<br />

Papoulkas dargestellt, und Andrea Lang<br />

verkörpert Alcinas Schwester Morgana. Die<br />

halsbrecherischen Koloraturen von Bradamante<br />

singt Delphine Galou. Aus dem Ensemble<br />

des <strong>Theater</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> treten Arthur<br />

Espiritu als Feldherr Oronte sowie Wade<br />

Kernot als Melisso auf.<br />

In seiner Version des Opernstoffs spürte<br />

Händel hinter der Parabel von Pflicht und<br />

Unmoral die menschliche Tragödie einer<br />

Frau auf, die ihren Liebhaber trotz all ihrer<br />

Zauberkünste nicht zu halten vermag. Mit<br />

einer die Grenzen der Gattung nahezu sprengenden<br />

emotionalen Intensität und einem<br />

weit in die Zukunft weisenden psychologischen<br />

Einfühlungsvermögen zeichnet der<br />

Komponist die Entwicklung Alcinas von einer<br />

selbstbewussten Gebieterin bis in die totale<br />

Hoffnungslosigkeit musikalisch nach.<br />

In den Dreissigerjahren des 18. Jahrhunderts<br />

bekämpften sich die zwei führenden<br />

Operninstitutionen Londons aufs Unerbitt-<br />

lichste. Händel versuchte, das Publikum mit<br />

<strong>St</strong>offen aus der fantastischen Welt der Ritterepik<br />

zu gewinnen. Als das Konkurrenzunternehmen,<br />

die Opera of the Nobility, mit dem<br />

Engagement des skandalumwitterten Kastraten<br />

Farinelli grosse Aufmerksamkeit auf sich<br />

ziehen konnte, holte Händel zum Gegenschlag<br />

aus und engagierte für die Produktion<br />

Alcina die berühmte Tänzerin Marie Sallé.<br />

Die Französin war bekannt für ihren ausdrucksstarken<br />

Tanz in fast transparenten<br />

Musselingewändern und sorgte mit Auftritten<br />

<strong>im</strong> spärlichen Knabenkostüm des Cupido<br />

für Furore. In der Oper Alcina setzte sie mit<br />

ihren Balletteinlagen publikumswirksame<br />

Glanzpunkte.<br />

Das oft vernachlässigte tänzerische Element<br />

in Alcina gibt Marco Santi Gelegenheit,<br />

mit der Tanzkompagnie des <strong>Theater</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

eine sehr lebendige und an Nuancen reiche<br />

Inszenierung zu erarbeiten, die eine barocke<br />

Welt mit zeitgenössischen Elementen<br />

entstehen lässt.<br />

Die Lust an der Verwandlung, an der erotischen<br />

Spannung und am Spiel mit den Irrungen<br />

und Wirrungen der sich <strong>im</strong> Liebeschaos<br />

befindenden Figuren gewinnt in seiner<br />

Erzählweise eine besondere Eindringlichkeit,<br />

weil er Händels unsterbliche Melodien<br />

in optische Chiffren umzusetzen vermag.<br />

Wer sich nach Alcina nicht auch auf ihre Zauberinsel<br />

sehnt, dem ist in dieser Welt nicht<br />

mehr zu helfen. (sh)<br />

—<br />

«Nichts, Undankbarer,<br />

bedeut dir das Mitleid mit<br />

meinen Tränen, nichts die<br />

Erinnerung an die süsse<br />

Liebe vergangener Tage.<br />

Vergiss alles!» (Alcina, 3. Akt)<br />

—<br />

Foto: S<strong>im</strong>one van den Berg


10<br />

Erkämpfen Sie sich Ihre Liebe mit dem<br />

Schwert? Oder schmachten Sie <strong>im</strong> <strong>St</strong>illen?<br />

Alcina ist zum ersten Mal –<br />

und leider auch zum letzten<br />

Mal – in ihrem Leben der<br />

wahren Liebe verfallen. Sie<br />

wird dadurch verletzlich und<br />

verwundbar. Ihr Versuch,<br />

Schönheit, Liebe und Hoffnungen<br />

für alle Zeiten zu<br />

bewahren, schlägt fehl.<br />

Alcinas Reich geht unter und<br />

ihre Untergebenen finden<br />

nach einer Reihe von Verstellungen,<br />

Verkleidungen und<br />

Verzauberungen zu ihrer<br />

eigentlichen Identität.<br />

Sollten Sie sich auch schon<br />

<strong>im</strong> labyrinthischen Palast<br />

von Alcina verirrt haben und<br />

Ihrer eigenen Person nicht<br />

mehr sicher sein, dann finden<br />

Sie in den folgenden<br />

Porträts einige Spiegelbilder,<br />

in denen Sie sich unter Umständen<br />

wiedererkennen<br />

können. (sh)<br />

Die Illustrationen stammen von der Kostümbildnerin<br />

Katharina Beth.<br />

Verweichlichter Haudegen<br />

In diesem Spiegelbild erkennen Sie sich in<br />

Ruggieros Antlitz: Sie haben viel gekämpft<br />

und Ihre Umgebung regelmässig in <strong>St</strong>ücke<br />

zerlegt. Zu Hause und am Arbeitsplatz wurden<br />

Sie gefürchtet. Seit kurzer Zeit haben Sie<br />

jedoch die Waffen gestreckt. Sie fühlen sich<br />

abgekämpft und müde. Für Liebesgeschichten<br />

hatten Sie wegen Ihrer Feldzüge wenig<br />

Zeit. Das Verpasste wollen Sie nun nachholen.<br />

Vielleicht nehmen Sie Medikamente,<br />

weshalb Sie schlecht träumen (u. a. von fliegenden<br />

Pferden). Nun haben Sie sich in<br />

die Arme einer reiferen Person geflüchtet,<br />

weil sie Ihnen intensivere Lust verheisst. Sie<br />

realisieren aber langsam, dass Sie nicht mehr<br />

20 sind und dass Sie Ihre besten Jahre vertan<br />

haben. Verzweifeln Sie nicht! Legen Sie sich<br />

ein erfüllendes Hobby zu und beginnen Sie,<br />

Landschaftsbilder mit saftigen grünen Wiesen<br />

zu malen!<br />

—<br />

Blumen, ach ja, Blumen<br />

Sollten Sie den Wunsch haben, in auffälliger<br />

Mode in der <strong>St</strong>.Galler Gesellschaft zu erscheinen,<br />

dann könnten Sie die Schwester<br />

Morganas sein. Sie kommen derart bunt daher,<br />

weil Sie unter Ihren älteren Geschwistern<br />

leiden, die – so flüstert es Ihnen Ihr angeschlagenes<br />

Selbstwertgefühl ein – erfolgreicher,<br />

schöner und erfahrener sind als Sie.<br />

Ihre Blumenmuster sind der Schrei nach<br />

mehr Aufmerksamkeit. Die Welt kennt Ihr<br />

stummes Leiden nicht. Da Sie nicht loslassen<br />

können und nie gewagt haben, ein eigenes<br />

Haus zu bauen, werden Sie einen bitteren<br />

Preis bezahlen müssen. Falsche Freunde,<br />

scheiternde Ehe, unerfüllte Träume. Aber<br />

man wird sich – vielleicht das ein kleiner<br />

Trost – an Ihre Buntheit erinnern. Aber reicht<br />

Ihnen das wirklich? Packen Sie noch heute<br />

Ihre Koffer und tragen Sie schlichtes Schwarz,<br />

wenn Sie von der Fähre steigen, die Sie an die<br />

Gestade einer schönen Insel bringt. Aber verraten<br />

Sie niemandem Ihre Adresse oder Ihren<br />

Namen! Unter keinen Umständen!<br />


Ein barocker Wegweiser für Ihre<br />

erschütterte Identität<br />

Nochmals von vorne<br />

Darf ich Ihnen mal die Meinung sagen? Wenige<br />

haben das wahrscheinlich getan, denn<br />

als Feldherr Oronte traut man Ihnen nicht<br />

recht über den Weg. Sind Sie ein Opportunist<br />

oder einfach nur ein langweiliger Karrierist?<br />

Auf alle Fälle denken Sie, dass Sie unwiderstehlich<br />

sind, dass wir uns darum reissen,<br />

neben Ihnen <strong>im</strong> Cabriolet zu sitzen, zu Hause<br />

Ihre Waffensammlung zu bewundern und<br />

Ihre abgeschmackten Urlaubsfotos anzuschauen.<br />

Wenn Sie es ungeschminkt haben<br />

wollen: Sie sind ein Spiesser! Gekämpft haben<br />

Sie noch nie, weder auf dem Feld noch<br />

mit Ihrem Herzen. Ihre innere Leere erschreckt<br />

Sie selbst. Dabei wundern Sie sich<br />

noch, dass keine Beziehung länger gedauert<br />

hat? Wundern Sie sich nicht! Dazu sind Sie<br />

auch gar nicht in der Lage! Denn das Wunder,<br />

die Verwandlung, die Lust und das Sinnliche<br />

sind für Sie seit jeher verschlossene<br />

Räume. Das Einzige, was ich Ihnen raten<br />

kann, ist: Fangen Sie von vorne an! Von ganz<br />

vorne!<br />

—<br />

Vom Krieger zur Braut<br />

Sie erreichen <strong>im</strong>mer, was Sie wollen. Jedes<br />

Mittel ist Ihnen dazu recht! Sie geben sich für<br />

eine andere Person aus, Sie treten einmal als<br />

Mann und dann als Frau in Erscheinung.<br />

Ihre gefährlichste Waffe ist Ihre eigene Person.<br />

Reihenweise fallen Ihre getäuschten<br />

Liebhaber und Liebhaberinnen vor Ihrer<br />

Ruchlosigkeit zu Boden. Sie hinterlassen ein<br />

Schlachtfeld an gebrochenen Herzen. Wenn<br />

Sie in den Spiegel schauen, dann erkennen<br />

Sie Bradamante. Oder doch nicht? Sind Sie es<br />

wirklich oder stellen Sie nur wieder eine Ihrer<br />

zahlreichen Versionen von sich selber<br />

dar? Sie wollten alles. Sie kriegten alles. Aber<br />

sind Sie wirklich glücklich? – Weil Sie ein<br />

wahrhafter Ritter sind und sich durch nichts<br />

täuschen lassen, tragen Sie den Sieg davon.<br />

Das Dumme ist nur, dass Ihre Eroberungen<br />

von Melancholie geplagt werden, die den Siegesglanz,<br />

worin Sie sich sicher wähnten, zeitlebens<br />

trüben. Kochen Sie fortan schmackhafte<br />

Suppen und lüften Sie die Betten! Mehr<br />

ist nicht am Ende des Tages. Aber auch nicht<br />

weniger.<br />

—<br />

Die wir am meisten hassen<br />

Und jetzt zu Ihnen: Zum Schluss stehen wir<br />

vor Ihrem Bild, Alcina. So viel haben wir von<br />

Ihrem Zauber gehört! Nun blicken wir Ihnen<br />

ins Gesicht und sehen alles das, wovon wir<br />

glaubten, dass Sie es nicht sind. Verstehen Sie<br />

unsere Verwirrung und unsere Enttäuschung?<br />

Sie sind in Wahrheit alt und hässlich.<br />

Ihre übernatürlichen Fähigkeiten, die<br />

Sie, wie wir nun erkennen, zu unserer Täuschung<br />

missbrauchten, haben Sie verloren.<br />

Sie kosteten den Triumph aus und erleiden<br />

jetzt die allergrösste Niederlage. Sie möchten<br />

sterben, aber das können Sie nicht. Ihr Fest<br />

ist kein endloses Freudenhaus mehr, sondern<br />

ewig währende Melancholie. Mit Ihnen sind<br />

unsere Paläste der Illusionen eingestürzt und<br />

die Verwirrungen haben ein Ende. Sind Sie<br />

sich bewusst, dass dieses bittere Aufwachen,<br />

das Sie uns durch Ihr Scheitern aufgezwungen<br />

haben, Wunden geschlagen hat, die sich<br />

nie mehr schliessen werden? Nein, hassen<br />

können wir Sie nicht, aber bemitleiden tun<br />

wir Sie. Als Tyrannin haben Sie uns die<br />

schönsten Schlösser in die Luft gemalt, nun<br />

sehen wir, dass alles auf Sand gebaut war. Wir<br />

verachten Sie genauso stark, wie wir Sie geliebt<br />

haben. Schreiben Sie uns nicht mehr<br />

und rufen Sie uns nicht an!<br />

—<br />

11


12<br />

Felicia Zellers Kaspar Häuser Meer<br />

Das <strong>Theater</strong> an der Winkelwiese zu Gast<br />

in der Lokremise<br />

Premiere<br />

Dienstag, 15. März 2011, 20. 00 Uhr<br />

Leitungsteam<br />

Regie — <strong>St</strong>ephan Roppel<br />

Kostüme — Petra <strong>St</strong>raß<br />

Licht — Michael Omlin<br />

Dramaturgie — Fanti Baum<br />

Technik — Tashi-Yves Dobler/Michael Omlin<br />

Besetzung<br />

Barbara — Vivianne Mösli<br />

Silvia — Franziska Dick<br />

Anika — Andrea Schmid<br />

Weitere Vorstellungen<br />

Mittwoch, 16. März 2011, 20.00 Uhr<br />

Donnerstag, 17. März 2011, 20.00 Uhr<br />

Freitag, 18. März 2011, 20.00 Uhr<br />

«O, ich weiss genau, genau,<br />

wann ich aufhören muss,<br />

wann/oder wenn es mir zu<br />

viel wird, wenn/oder wann<br />

ich merke O! Jetzt wird es<br />

mir aber zu viel! Dann lege<br />

ich mich erst mal zu Hause<br />

hin und ziehe mir die Decke<br />

über den Kopf, ziehe mir die<br />

Decke über den Kopf und<br />

sage: ‹Lass mich in Ruhe,<br />

Welt, ich bin nicht da›.»<br />

Kaspar Häuser Meer entstand 2008 als Auftragsarbeit<br />

für das <strong>Theater</strong> Freiburg. Felicia<br />

Zeller sollte ein <strong>St</strong>ück zum Thema Kindsmissbrauch<br />

schreiben. Die Autorin hat sich<br />

daraufhin in den Alltag deutscher Jugendämter<br />

begeben und drei hoffnungslos überforderte<br />

Sozialarbeiterinnen zu Heldinnen<br />

ihres <strong>St</strong>ücks gemacht: «Dieses Hinterherhinken<br />

bei gleichzeitigem Bemühen darum,<br />

schneller zu sein, prägt die berufliche Existenz<br />

<strong>im</strong> Allgemeinen Sozialen Dienst. Die<br />

grosse Sehnsucht nach Prävention, die nicht<br />

einlösbar ist, durchdringt ihrer aller Sprechen<br />

. . . Scheitern beschreibt hier nicht einen<br />

Skandal, sondern ist auszuhaltender Teil der<br />

Arbeit: Helfen mit Risiko», so Felicitas Zeller<br />

über ihre dortigen Gesprächserfahrungen.<br />

Und so reden die Figuren in ihrem <strong>St</strong>ück<br />

meist schneller als sie denken können, stolpern<br />

über nicht vollendete Gedankengänge<br />

und erzeugen so ein sprachliches Abbild eines<br />

fahrigen, nervösen und aus dem Ruder<br />

laufenden Mikrokosmos.<br />

«(. . .) Entstanden ist eine Sprachpartitur,<br />

welche die Schwere des Themas zeigt und<br />

gleichzeitig den Sozialarbeiterjargon ironisiert.<br />

So wird denn auch viel gelacht bei der<br />

Premiere der Inszenierung von <strong>St</strong>ephan Roppel.<br />

Der Regisseur gibt der Sprache und den<br />

Schauspielerinnen ihren Raum, was in diesem<br />

Fall goldrichtig ist. Ähnlich wie in der<br />

Uraufführungsinszenierung am Freiburger<br />

<strong>Theater</strong> lässt er die Darstellerinnen in einem<br />

weissen Würfel auftreten (Bühne: Petra<br />

<strong>St</strong>rass). Zwischen Papierstapeln rattern die<br />

routinierte Barbara (Vivianne Mösli), die alkoholkranke<br />

Silvia (Franziska Dick) und die<br />

Rabenmutter Anika (Andrea Schmid) 13<br />

Kapitel – oder ‹Fälle› – hinunter. Es ist beeindruckend,<br />

wie sie Wortsalven über<br />

schwierige Schicksale wie Akten hastig aufeinanderstapeln<br />

und so die Ohnmacht versinnbildlichen.<br />

Dazwischen scheinen die<br />

Tragödien der Frauen auf. Barbara wünscht<br />

sich schliesslich eine Bach-Kantate für Sozial-arbeiter,<br />

eine ‹O lass mich in Ruhe, Welt›-<br />

Hymne. Am Ende ist die ersehnte Ruhe da,<br />

eine bedrohliche <strong>St</strong>ille, die sich durch begeisterten<br />

Applaus verflüchtigt.<br />

(Katja Baigger, NZZ, 30. Januar 2010)<br />


Matineen<br />

Matinee zu Alcina<br />

Sonntag, 20. März 2011, 11.00 Uhr, Foyer<br />

Marco Santi und Mitglieder des Produk-<br />

tionsteams sprechen über die ungebrochene<br />

Faszination, welche die Barockoper auf das<br />

Publikum und die Interpreten von heute ausübt,<br />

sowie über die Erfahrungen aus dem<br />

gemeinsamen Probenprozess von Sängern<br />

und Tänzern. Das zerstörerische und verführerische<br />

Handeln der Titelfigur Alcina<br />

kommt ebenso zur Sprache wie ihre verschiedenen<br />

Gesichter, die sie <strong>im</strong> Laufe der Oper<br />

zeigt. Professor Werner Wunderlich, der sich<br />

intensiv mit der Oper auseinandergesetzt<br />

und einen Programmhefttext für die Produktion<br />

verfasst hat, legt <strong>im</strong> Gespräch seine Sicht<br />

von Händels Erfolgsoper dar. (sh)<br />

—<br />

Lied am Sonntag: Biblische Lieder<br />

Sonntag, 27. März 2011, 11.00 Uhr, Foyer<br />

von Antonín Dvoˇrák und mit Tijl Faveyts<br />

Antonín Dvořák schrieb die Zehn Biblischen<br />

Lieder 1894 innerhalb von drei Wochen. Seine<br />

Einsamkeit in Amerika fern der böhmischen<br />

He<strong>im</strong>at gilt als seine Inspiration. Auch<br />

die Nachricht über den Tod von Tschaikowsky,<br />

Gounod und Hans Bülow erschütterten<br />

ihn sehr. Zudem war er zutiefst betrübt, dass<br />

sein Vater <strong>im</strong> <strong>St</strong>erben lag und er keine Möglichkeit<br />

fand, ihn noch einmal zu sehen.<br />

Dvořák bezog, obwohl Katholik, die Texte<br />

für seine Psalmvertonungen aus der protestantischen<br />

tschechischen Bibel. Die Biblischen<br />

Lieder zählen zu den ergreifendsten<br />

Kompositionen Dvořáks. «… es ist dabei<br />

auch ein Werk, einzigartig an Schönheit der<br />

rein musikalischen Eingebung. Jeder Satz ist<br />

eine Perle der Liedschöpfung …» (Otakar<br />

Šourek)<br />

—<br />

Matinee zu Der kleine Schornsteinfeger<br />

Sonntag, 6. März 2011, 11.00 Uhr, Lokremise<br />

Benjamin Britten lag die musikalische Bildung<br />

von jungen Menschen sehr am Herzen.<br />

Dieses Anliegen teilen wir mit dem britischen<br />

Komponisten und möchten Sie in die<br />

Welt der Oper entführen. Die Geschichte<br />

dreht sich um Sam, den kleinen Schornsteinfeger,<br />

der gezwungen wird, dunkle und enge<br />

Kamine zu kehren. Doch am Ende gelingt<br />

seine Rettung.<br />

Freundschaft, Mut und Fantasie sind die<br />

Themen der Oper, die Benjamin Britten<br />

kurzweilig und berührend mit einer Mischung<br />

aus Ernst sowie unbändiger Fröhlichkeit<br />

umsetzt. Folgen Sie uns in die faszinierende<br />

Welt der Oper! (scs)<br />

—<br />

Randnotizen<br />

Begeisterte Kritik für <strong>St</strong>éphane Fromageot<br />

Am 6. Februar wurde <strong>St</strong>éphane Fromageots<br />

Komposition zum <strong>St</strong>ummfilm Das Cabinett<br />

des Dr. Caligari von der Neuen Philharmonie<br />

Frankfurt uraufgeführt und erhielt enthusiastische<br />

Kritikerst<strong>im</strong>men. Die Frankfurter<br />

Rundschau schrieb: «Fromageot versuchte<br />

<strong>im</strong> Auftrag der Europäischen Filmphilharmonie<br />

eine opernhaft-spätromantische Neukomposition,<br />

die sich mit eigenständiger<br />

Handschrift, aber einfühlsam in das Gesamtkunstwerk<br />

fügt, ja dieses neu belebt (. . .). Der<br />

posttraumatisch düsteren Filmsprache Wienes<br />

verhalf sie damit zu neuer, faszinierender<br />

Ausdruckskraft.» Der <strong>St</strong>ummfilm führt die<br />

Zuschauer in die Abgründe traumatisierter<br />

Seelen und verfehlt bis heute seine aufwühlende<br />

Wirkung nicht.<br />

—<br />

Othello-Tanzstück von Serge Honegger<br />

Am 19. Februar gelangte am <strong>Theater</strong> Inssbruck<br />

das Tanzstück Mein Herr, Othello zur<br />

bejubelten Uraufführung. Der aus Japan<br />

stammende Tänzer Yuki Mori schuf für die<br />

dortige Kompagnie eine Choreografie auf ein<br />

Tanzlibretto von Serge Honegger, der seit<br />

dieser Spielzeit als Musiktheaterdramaturg<br />

am <strong>Theater</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> tätig ist. Zu Kompositionen<br />

von Henryk Górecki, Dmitri Schostakowitsch,<br />

Erkki-Sven Tüür und Arvo Pärt<br />

wird das Porträt von Emilia, der Gattin Jagos,<br />

gezeichnet. Weitere Vorstellungen finden am<br />

6. und 17. März 2011 in Innsbruck statt.<br />

—<br />

13


14<br />

Late Night Lok – Frühlingsgefühle<br />

« . . . vom Eise befreit sind <strong>St</strong>rom und Bäche,<br />

durch des Frühlings holden, belebenden Blick . . . »<br />

Vielleicht verstehen ja grade die <strong>St</strong>.Galler<br />

und die Isländer ihren Goethe so gut, weil sie<br />

wissen, was es heisst, nach sieben Monaten<br />

Winter die ersten, wärmenden und beglückenden<br />

Sonnenstrahlen auf der Haut zu<br />

spüren.<br />

Gibt es tatsächlich mehr <strong>Frisch</strong>-Frühlings-Verliebte?<br />

Verändert sich <strong>im</strong> Frühling<br />

das Dating- und Flirtverhalten? Gibt es tatsächlich<br />

mehr glücklich Verliebte oder sitzen<br />

auf der Klosterplatzwiese viel mehr vom Liebeskummer<br />

Geplagte rum? Warum ist genau<br />

in Teufen die erste Praxis für Lovepain Coaching<br />

entstanden?<br />

Und: Gibt es einen Zaubertrunk, um sich<br />

zu ENTlieben? – Abgesehen von Whisky oder<br />

Appenzeller. Schreibt man heute überhaupt<br />

noch Liebesbriefe oder nennt man das jetzt<br />

Liebes-SMS oder Liebes-Tweet oder gar Loveleaks<br />

oder überhaupt nur Facebook-<strong>St</strong>atus?<br />

<strong>Theater</strong>clubs on the BLOCK!<br />

Short Cuts aus den <strong>Theater</strong>clubprojekten<br />

Haben Sie kurz Zeit? Nehmen Sie sich Zeit<br />

und lesen Sie diesen Text. Vielleicht lässt er<br />

Sie die Zeit vergessen. Gehen Sie mit der Zeit<br />

und lesen Sie weiter. Aber tun Sie es in einem<br />

angemessenen Tempo. Die Zeit läuft. Lesen<br />

Sie zu schnell, sind Sie Ihrer Zeit voraus. Tun<br />

Sie es zu langsam, hinken Sie der Zeit hinterher.<br />

Verlieren Sie also keine Zeit. Gewinnen<br />

Sie Zeit, holen Sie sie auf. Nutzen Sie die Zeit.<br />

Kosten Sie sie aus. Aber verplempern Sie sie<br />

nicht. Spielen Sie nicht auf Zeit. Zeit ist Geld.<br />

Investieren Sie sie opt<strong>im</strong>al. Carpe diem.<br />

Schlagen Sie die Zeit nicht tot. Memento<br />

mori. Irgendwann läuft die Zeit ab. Und diese<br />

lässt sich bekanntlich nicht zurückdrehen.<br />

Wieso zeigen sich Paarungswillige bereits<br />

ab Mitte Februar <strong>im</strong> Muscle Shirt oder <strong>im</strong><br />

Minirock? Und warum heisst es Muscle<br />

Shirt, wenn da gar keine Muscles sind?<br />

Diesen Fragen gehen unsere Talkmaster<br />

Dominik Kaschke und Romeo Meyer in ihrer<br />

Frühlingsausgabe der Late Night Lok auf den<br />

Grund.<br />

Und dafür bitten wir Sie um Ihre schönste<br />

mit Veilchenduft beträufelte Post! Schicken<br />

Sie vielmehr Kopien Ihrer schönsten Liebesbriefe<br />

an: <strong>Theater</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, z. Hd. Romeo<br />

Meyer, Museumsstrasse 24, 9004 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

« . . . Im Tale grünet Hoffnungs-Glück . . . »<br />

PS. Keine Angst, alle Namen oder Telefonnummern<br />

in den Briefen können Sie gerne<br />

unkenntlich machen. Liebes-E-Mails und<br />

Liebes-SMS sind auch willkommen, aber<br />

nicht ganz so romantisch. (rm/dk)<br />

Seit dem 29. Januar trifft sich der Generationentheaterclub<br />

«bellybuttons» – Menschen<br />

zwischen 30 und 81 Jahren – einmal<br />

pro Woche. Jeweils zwei <strong>St</strong>unden investieren<br />

«bellybuttons» ins Geschichtenerzählen und<br />

<strong>Theater</strong>spielen. Spiele und Übungen drehen<br />

sich um Zeit. Wir erzählen von früher, als wir<br />

noch jung waren. Und wie wir uns die Zeit<br />

vorstellen, wenn wir alt sind. Von der Zeit<br />

zwischen jung und alt. Verbringen unsere<br />

Zeit, indem wir Situationen von damals und<br />

irgendwann spielen. Schön, dass Sie sich Zeit<br />

genommen haben für diesen Text. Investieren<br />

Sie auch <strong>im</strong> kommenden Monat und halten<br />

Sie Ausschau nach dem nächsten <strong>Theater</strong>clubs<br />

on the BLOCK! (mf)<br />

—<br />

Termin<br />

19. März 2011, 20.00 Uhr, DIECI INVERNI, Kinok<br />

19. März 2011, 22.00 Uhr, Late Night Lok<br />

Kombiticket: Kino & <strong>Theater</strong><br />

Am 19. März zeigt das Kinok Valerio Mielis<br />

Debütfilm DIECI INVERNI.<br />

20 Franken kostet das Kombiticket für<br />

Kino (20.00 Uhr) und Late Night Lok.<br />

—<br />

Szene aus DIECI INVERNI<br />

Aus früheren Zeiten: Selbstporträt<br />

mit Bauchnabel


Die <strong>Theater</strong>tanzschule<br />

macht sich<br />

auf die Reise<br />

In der <strong>Theater</strong>tanzschule herrscht seit Semesterbeginn<br />

grosse Aufbruchst<strong>im</strong>mung.<br />

Das Team befindet sich mitten in den Vorbereitungen<br />

zur Produktion Die Reise zum Mittelpunkt<br />

der Erde. Darin kommen neben Reisegruppen,<br />

fleischfressenden Pflanzen und<br />

lebenden Kristallen auch Erdwesen vor.<br />

«Wie sehen die Erdwesen aus und was machen<br />

sie mit ihren Händen?» fragt Aliksey<br />

Schoettle die Klasse in der Tanz- und Spielstunde.<br />

«Die klatschen!» schlägt der vier<br />

Jahre alte Collin vor. Emily (5 Jahre) erfindet<br />

eine Schrittfolge für die Erdwesen und nennt<br />

den Gang «faust-faust-hüpf-hüpf». Ideen der<br />

Kinder sowie Choreografien der Dozenten<br />

setzen auf diese Weise den Roman von Jules<br />

Verne in Tanz um. Das <strong>St</strong>ück gelangt zusammen<br />

mit der Tanzkompagnie <strong>im</strong> Mai in der<br />

Lokremise zur Uraufführung. (sh)<br />

—<br />

Jelineks Die Kontrakte des Kaufmanns<br />

Ein Rückblick von Marcus Schäfer<br />

Erstaunt erlebe ich dieser Tage die öffentlichen<br />

Reaktionen auf unser Jelinek-<strong>St</strong>ück<br />

bzw. auf die Podiumsdiskussion mit der HSG<br />

nach der Derniere: Leserbriefe <strong>im</strong> Tagblatt,<br />

Mails, Gespräche in der <strong>St</strong>adt. Es ist beglückend<br />

zu erleben, wie viel <strong>Theater</strong> auslösen<br />

kann, wenn es die richtigen Fragen aufwirft.<br />

Noch schöner wäre es, wenn nicht die Diskussion<br />

um die Diskussion <strong>im</strong> Gedächtnis<br />

bliebe, sondern die künstlerische Inszenierung<br />

in ihrer Gesamtheit, die mit ihren Bildern<br />

und ihrer Vielschichtigkeit augenscheinlich<br />

mehr auslösen konnte als eindeutige<br />

Parolen es vermocht hätten … Aber zurück<br />

zum Anfang:<br />

Fragen stellen, damit bin ich be<strong>im</strong> eigentlichen<br />

Kern, der für mich die Arbeit bei den<br />

«Kontrakten des Kaufmanns» so überaus<br />

spannend und fruchtbar gemacht hat.<br />

Vor Probenbeginn stand die Frage: Wie<br />

schaffen wir es in relativ knapper Zeit (ca.<br />

fünf Wochen), aus diesem anspruchsvollen<br />

<strong>St</strong>ück einen angemessenen <strong>Theater</strong>abend zu<br />

kreieren? Wie gesagt: Der Text bietet keine<br />

Rollen, keine vorgegebene Situation, keine<br />

Handlung.<br />

Dann trat Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson<br />

mit seinem Team auf den Plan, kam<br />

mit unglaublich viel Energie, guter Laune<br />

und dem Vertrauen: «Wenn wir uns gemeinsam<br />

in der Probenzeit mit diesem <strong>St</strong>off ernsthaft<br />

auseinandersetzen, wird am Ende dieses<br />

Prozesses eine künstlerische Aufführung stehen.»<br />

Mit dieser Zuversicht ausgestattet<br />

durften wir uns selber Textstellen aus dem<br />

Werk heraussuchen, Szenen und Monologe<br />

erarbeiten. Wir verbrachten die Probenzeit<br />

mit dem Erarbeiten dieser «Hausaufgaben»,<br />

schauten gemeinsam Filme zum Thema, luden<br />

einen Ökonomen und einen Journalisten<br />

zu Gesprächsrunden, diskutierten und<br />

tauchten so <strong>im</strong>mer tiefer in die Materie ein.<br />

Auch hier musste sich jeder Einzelne von uns<br />

fragen: Was interessiert mich selbst am Thema?<br />

Was möchte und kann ich einbringen?<br />

Wie bringen wir das so komplexe Thema<br />

Finanzkrise auf die Bühne, dass es sinnfällig<br />

wird?<br />

Unsere Antworten waren so vielfältig,<br />

wie die Aufführung selbst geworden ist, und<br />

Arnarssons Geschick war es, diese Einzelteile<br />

zu einem Ganzen zusammenzufügen.<br />

Matthias Albold und ich gingen in unserem<br />

Part der Frage nach, wo der Bezug des<br />

<strong>St</strong>ückes zur Schweiz und zu <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> liegt.<br />

Dem alten Motto folgend «Grabe, wo du<br />

stehst!» hatten wir das Glück, einige interessante<br />

Spuren zu finden, die uns ins Rheintal,<br />

nach Liechtenstein und schliesslich bis an die<br />

HSG führten ...<br />

Das Beglückende an der Arbeit war, dass<br />

aus meiner Sicht ein <strong>Theater</strong>abend gelang,<br />

der selbst viele Fragen aufwirft und dem Publikum<br />

stellt, etwa: Führt der eingeschlagene<br />

Weg unseres Wirtschaftens möglicherweise<br />

in die totale Auslöschung des Menschen zugunsten<br />

der Ausbeutung aller Ressourcen?<br />

In welcher Welt wollen wir leben?<br />

Letztlich wurde mir eine Quintessenz<br />

meiner Arbeit als Schauspieler wieder ins<br />

Gedächtnis gerufen: Fragen stellen, infrage<br />

stellen!<br />

Das weist auch den Weg zu unseren<br />

nächsten Arbeiten, sei es zu Shakespeares<br />

Julius Cäsar mit dem Themenfeld Ethik und<br />

Politik oder zum Projekt City of Change, bei<br />

dem man sich best<strong>im</strong>mt auf weitere kontroverse<br />

Diskussionen freuen kann. (ms)<br />

—<br />

15


16<br />

Pressest<strong>im</strong>men<br />

Manon<br />

Neue Zürcher Zeitung, 31. Januar 2011<br />

«Evelyn Pollocks Sopran verfügt über eine<br />

fabelhafte Sicherheit und Grösse in den Höhen.<br />

Bruno Ribeiro fühlt sich wunderbar in<br />

die Rolle des Chevalier Des Grieux ein und<br />

setzt seinen voluminösen Tenor bedacht<br />

ein. Markus Beam gibt den Lescaut als abgefe<strong>im</strong>ten<br />

Geschäftsmann, Wade Kernot mit<br />

seinem warmen Bass einen einflussreichen<br />

Comte Des Grieux. Dem Sinfonieorchester<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> gelingt es unter der Leitung seines<br />

Chefdirigenten David <strong>St</strong>ern, die verschiedenen<br />

Weiten des Ausdrucks zu fassen.»<br />

<strong>St</strong>.Galler Tagblatt, 31. Januar 2011<br />

«Massenet hat für die Launen eines Luders,<br />

das sich nach Echtheit sehnt und dafür viel<br />

zu schnell und zu oft die Rollen wechselt,<br />

den passenden Sound kreiert: eine Oper<br />

subtiler Brüche und Umschwünge auf engstem<br />

Raum, voll eingestreuter Zitate und Anspielungen.<br />

David <strong>St</strong>ern am Pult des Sinfonieorchesters<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> setzt sie präzise und<br />

klar, ohne den sent<strong>im</strong>entalen Schmelz der<br />

Partitur anzutasten, mit dem die Übermacht<br />

der Gefühle jede soziale <strong>St</strong>rategie<br />

untergräbt. Man könnte sich etwas vormachen<br />

und die Anführungszeichen überhören,<br />

in denen die Musik spricht. Doch das<br />

Spiel auf der zwiefachen Bühne ist eindeutig<br />

in seiner Betonung der Maskerade.»<br />

Südkurier, 1. Februar 2011<br />

«In diesen st<strong>im</strong>mungsdichten Räumen gestaltet<br />

Schmidt­Garre ein Kammerspiel, in<br />

dem Gestik und M<strong>im</strong>ik ganz aus der Musik<br />

heraus entwickelt sind. Schon die zeitliche<br />

Ansiedlung des Geschehens zwischen dem<br />

späten 18. und dem ausgehenden 19. Jahrhundert<br />

übern<strong>im</strong>mt Eigenheiten Massenets,<br />

der in seiner Partitur vielfältig auf Zurückliegendes<br />

verweist. Deutlicher noch<br />

wird die musikalische Ausprägung der Inszenierung<br />

<strong>im</strong> Aushorchen der <strong>St</strong><strong>im</strong>mungshaftigkeit<br />

gerade auch dort, wo die Musik<br />

weniger konkret ist als der Text. Die Farbigkeit<br />

der Partitur, ihre ungemeine Spannweite<br />

von int<strong>im</strong>ster Zartheit und melodischer<br />

Schlichtheit bis zu mächtigen Klangballungen<br />

und weit ausgreifenden Bögen, aber<br />

auch ihr Reichtum an Zwischentönen übertragen<br />

sich unmittelbar auf das Bühnengeschehen.»<br />

Oper-aktuell, 29. Januar 2011<br />

«Das herausragende Ensemble des <strong>Theater</strong>s<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> und der zugezogene Gast begeisterten<br />

mit einer hinreissenden Wiedergabe<br />

dieser grandiosen Komposition. Evelyn Pollock<br />

gelang ein vielschichtiges Porträt der<br />

jungen, ihre Selbstbest<strong>im</strong>mung suchenden<br />

Frau (. . .). Ihr Partner war Bruno Ribeiro:<br />

Welch eine Kraft in der <strong>St</strong><strong>im</strong>me, welch elegantes,<br />

leicht eingedunkeltes T<strong>im</strong>bre. <strong>St</strong>ilsicher<br />

gestaltete er seine Phrasen (. . .), in der<br />

Höhe waren nicht die geringsten Einengungen<br />

zu spüren, ja die <strong>St</strong><strong>im</strong>me schien an Farbigkeit<br />

noch zu gewinnen. Sowohl die sensibel<br />

gestaltete Traumerzählung <strong>im</strong> zweiten<br />

Akt als auch seine grosse Arie <strong>im</strong> zweiten<br />

Bild des dritten Aktes waren (. . .) Psychodramen<br />

von bewegender Intensität. Wie<br />

Bruno Ribeiro sich vom Gebet bruchlos<br />

zum ‹Ah fuyez› aufschwang, verdient höchste<br />

Bewunderung. Diesen jungen Sänger<br />

muss man unbedingt <strong>im</strong> Auge (und <strong>im</strong><br />

Ohr!) behalten.»<br />

Landbote, 2. Februar 2011<br />

«Mit einer klugen und musikalisch prickelnden<br />

Inszenierung der Manon von Jules<br />

Massenet präsentiert das <strong>Theater</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

einen Glanzpunkt der Opernsaison. Effektvoll,<br />

süffig, getränkt von Nostalgie und<br />

rauschsüchtig parfümiert Jules Massenets<br />

Opernwelt, die <strong>im</strong> Paris des ausgehenden<br />

Jahrhunderts den Ton angab. (. . .)»<br />

mineralheilbaden www.mineralheilbad.ch


equiem<br />

oratoriumskonzert cmo<br />

Sa 12. März 2011, 20.00 Uhr, <strong>St</strong>. Laurenzenkirche <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

So 13. März 2011, 17.15 Uhr, katholische Kirche <strong>St</strong>einach<br />

H. v. Herzogenberg, Totenfeier op. 80<br />

W. A. Mozart, Requiem d-moll KV 626<br />

n.N., Sopran<br />

Graziella Valceva Fierro, Alt<br />

Erlend Tvinnere<strong>im</strong>, Tenor<br />

Marcus Niedermeyr, Bass<br />

Kammerchor Oberthurgau Arbon<br />

Collegium Musicum <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Leitung, Mario Schwarz<br />

Eintrittspreise: CHF 65.– / 50.– / 35.–<br />

Medienpartner:<br />

Vorverkauf: www.collegium-musicum.ch<br />

Tagblatt Medien Center,<br />

Oberer Graben 8, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Ticketportal,<br />

SBB <strong>St</strong>ationen, Manor<br />

Alexander<br />

Schmidheiny<br />

<strong>St</strong>iftung<br />

in all<br />

en mein<br />

en taten<br />

freitag, 18. märz, trogen (ar)<br />

johann sebastian bach (1685 – 1750)<br />

«in allen meinen taten» Kantate BWV 97 ohne liturgische Best<strong>im</strong>mung<br />

17.30 – 18.15 uhr, evangelische kirche, trogen Workshop zur Einführung in das Werk<br />

mit Rudolf Lutz und Karl Graf (Voranmeldung!)<br />

anschliessend Kleiner Imbiss und Getränke in der Krone Trogen eintritt: fr. 40.–<br />

19.00 uhr, evangelische kirche, trogen Erste Aufführung der Kantate – Reflexion über<br />

den Kantatentext – Zweite Aufführung der Kantate eintritt: kat. a fr. 40.–, kat. b fr. 10.–<br />

solisten Monika Mauch, Sopran; Ruth Sandhoff, Alt; Daniel Johannsen, Tenor;<br />

Klaus Mertens, Bass chor- und orchester der j. s. bach-stiftung<br />

leitung Rudolf Lutz reflexion Kerstin Odendahl/SG–D<br />

J. S. Bach-<strong>St</strong>iftung, Postfach 164, 9004 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>,<br />

mehr Informationen unter www.bachstiftung.ch,<br />

info@bachstiftung.ch oder Telefonnummer 071 242 58 58.<br />

kat. a bereits ausverkauft!<br />

LATE NIGHT DINNER<br />

Im einzigen Restaurant in <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> bleibt die<br />

Küche jeden Freitag & Samstag bis 01.00 Uhr<br />

warm und ermöglicht eine grosse Auswahl<br />

an leckeren Speisen.<br />

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17


Sinfonieorchester <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Soli fan tutti, Schumann und<br />

Musik aus dem Exil<br />

2. Sonderkonzert<br />

Mozart – Soli fan tutti<br />

Donnerstag, 10. März 2011, 19.30 Uhr, Tonhalle<br />

David <strong>St</strong>ern — Leitung<br />

Sunny Roh — Violine<br />

Emilian Dascal — Viola<br />

Marc Fournel — Flöte<br />

Rosemary Yiameos — Oboe<br />

Ignazio Pisana — Klarinette<br />

John Dieckmann — Fagott<br />

Zoltán Holb — Horn (KV 297b)<br />

Hubert Renner — Horn (KV 494a)<br />

Gregory Flynn — Trompete<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Andante für Flöte und Orchester C-Dur KV 315<br />

Leopold Mozart<br />

Trompetenkonzert D-Dur<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sinfonia concertante Es-Dur KV 297b<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Hornkonzert E-Dur KV 494a<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sinfonia concertante Es-Dur KV 364<br />

18.30 Uhr Konzerteinführung mit David <strong>St</strong>ern<br />

Im 18. Jahrhundert war es<br />

Usus und ganz selbstverständlicher<br />

Bestandteil der<br />

Orchesterkultur, dass Solisten<br />

und <strong>St</strong><strong>im</strong>mführer <strong>im</strong> Konzert<br />

regelmässig mit konzertanten<br />

Solopartien bedacht und<br />

betraut wurden. Dieser Tradition<br />

huldigen wir in unserem<br />

Sonderkonzert Soli fan tutti,<br />

und so treten erstmals gleich<br />

neun unserer <strong>St</strong><strong>im</strong>mführer an<br />

einem Abend als Solisten in<br />

Erscheinung!<br />

—<br />

18 Sinfonieorchester<br />

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

waren die Sinfonia concertante, in der mehrere<br />

Solisten dem Tutti gegenüberstehen,<br />

und das Solo-Instrumentalkonzert gleichermassen<br />

populäre Konzertformen, und so<br />

kann es nicht verwundern, dass verschiedene<br />

Auftraggeber an den jungen Wolfgang Amadeus<br />

Mozart mit der Bitte um Kompositionen<br />

aus beiden Gattungsbereichen herantraten.<br />

Bereits Leopold Mozart, der sein Trompetenkonzert<br />

D-Dur für den Hoftrompeter<br />

Johann Andreas Schachtner schrieb, verlangte<br />

von seinen Solisten höchste künstlerische<br />

Meisterschaft – war er doch selbst ein<br />

hervorragender Geiger seiner Zeit. Und auch<br />

Wolfgang Amadeus’ Umgang mit konzertanten<br />

Werken wurde auf seiner Bewerbungsreise<br />

nach Mannhe<strong>im</strong> und Paris in den Jahren<br />

1777 bis 1779 durch virtuose Musiker und<br />

die lokalen <strong>St</strong>ilbesonderheiten nachhaltig<br />

geprägt. In Mannhe<strong>im</strong> erlebte er erstmals die<br />

Wirkung eines verhältnismässig grossbesetzten,<br />

perfekt eingespielten Orchesters mit<br />

Meistern ihres Fachs in allen wichtigen Positionen,<br />

und hier entstand auch das Andante<br />

KV 315 für Flöte und Orchester als Auftragswerk<br />

für den Liebhaber-Flötisten Ferdinand<br />

Dejean. Wenig später, in Paris, entstand die<br />

Sinfonia concertante KV 297b zwar noch für<br />

die Mannhe<strong>im</strong>er Bläsersolisten, wie viele der<br />

Werke seiner Reise brachte Mozart aber auch<br />

dieses nicht zurück nach Salzburg, sondern<br />

verkaufte es direkt in Paris an den Direktor<br />

der Concerts spirituels und Organisator der<br />

geplatzten Uraufführung. Nach der Rückkehr<br />

nach Salzburg weilte Mozart ab Januar<br />

1779 in erneuter Anstellung be<strong>im</strong> Fürsterzbischof<br />

von Colloredo unter markant vorteilhafteren<br />

Konditionen. Zu seinen Dienstaufgaben<br />

als Hoforganist gehörte ausdrücklich<br />

die Komposition neuer Werke für den höfischen<br />

und kirchlichen Gebrauch. Die Sinfonia<br />

concertante KV 364 für Violine, Viola und<br />

Orchester gehört zur daraus entspringenden<br />

Reihe von ambitionierten <strong>St</strong>ücken, die allesamt<br />

die Höreindrücke der Mannhe<strong>im</strong>er und<br />

Pariser Monate in vielen Details der Orchesterbehandlung<br />

und <strong>im</strong> Umgang mit konzertanten<br />

Elementen widerspiegeln. Dem<br />

Hornkonzert war Mozart seit den Achtziger<br />

Jahren bis zu seinem Tod zugetan; Adressaten<br />

und Auftraggeber wie der 1777 nach<br />

Wien übergesiedelte Hornist Joseph Leutgeb<br />

spornten ihn zu wiederholten Höhenflügen<br />

in der Gattung an. Das Allegro für Horn und<br />

Orchester E-Dur KV 494a, ein Fragment aus<br />

dem Nachlass des Hornisten Jacob Eisen,<br />

wurde von Hermann Jeurissen zu einem<br />

Konzertsatz ergänzt.<br />

—<br />

Oben: Solisten des 2. Sonderkonzerts<br />

Unten: Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sonntags um 5<br />

Sonntag, 13. März 2011, 17.00 Uhr Tonhalle<br />

S<strong>im</strong>one Riksman — Sopran<br />

Sebastian Gugala — Violine<br />

Yuko Ishikawa — Violine<br />

Corinna Pestalozzi-Gächter — Viola<br />

Maria Schweizer — Violoncello<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

<strong>St</strong>reichquartett C-Dur KV 465<br />

Dissonanzen<br />

Ottorino Respighi<br />

Il tramonto für Sopran und <strong>St</strong>reichquartett<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Ausgewählte Lieder


8. Tonhallekonzert<br />

Donnerstag, 31. März 2011 (5. Konzert Abo A)<br />

19.30 Uhr, Tonhalle<br />

Mikhail Agrest — Leitung<br />

Chloë Hanslip — Violine<br />

Igor <strong>St</strong>rawinsky<br />

Dumbarton Oaks<br />

Erich Wolfgang Korngold<br />

Violinkonzert D-Dur op. 35<br />

Robert Schumann<br />

Sinfonie Nr. 4 d-moll op. 120<br />

18.30 Uhr Konzerteinführung<br />

<strong>im</strong> Kleinen Saal der Tonhalle<br />

Igor <strong>St</strong>rawinsky und Erich<br />

Wolfgang Korngold teilten<br />

das Schicksal zahlreicher<br />

europäischer Künstler <strong>im</strong><br />

20. Jahrhundert. Die politischen<br />

Umstände zwangen sie<br />

ins Exil, die dort entstandenen<br />

Werke künden von Verbundenheit<br />

mit und Sehnsucht<br />

nach der verlorenen<br />

He<strong>im</strong>at und deren Traditionen.<br />

—<br />

Igor <strong>St</strong>rawinskys Concerto en mi bémoll, ein<br />

Auftragswerk des amerikanischen Mäze-<br />

natenpaares Robert und Mildred Bliss zum<br />

30. Hochzeitstag, wurde nach dem Landsitz<br />

seiner Gönner und Ort der Erstaufführung<br />

«Dumbarton Oaks» benannt. Es gehört in<br />

eine Reihe von Kompositionsaufträgen als<br />

Ergebnis von <strong>St</strong>rawinskys Amerikatournee,<br />

die er vor seiner Auswanderung in die USA<br />

1939 unternahm. Mit seiner an das barocke<br />

Concerto Grosso und insbesondere Bachs<br />

3. Brandenburgisches Konzert angelehnten<br />

Besetzung und Faktur entstammt Dumbarton<br />

Oaks eindeutig <strong>St</strong>rawinskys neoklassizistischer<br />

Periode.<br />

Der Wiener Komponist Erich Wolfgang<br />

Korngold gehört zu den grossen Wunderkindern<br />

der Musikgeschichte. Im Alter von<br />

13 Jahren schrieb er eine Ballettpantomine,<br />

die an der Wiener Hofoper mit beachtlichem<br />

Erfolg aufgeführt wurde, zehn Jahre später<br />

feierte er mit der Oper Die tote <strong>St</strong>adt einen<br />

Welterfolg. 1934 folgte der erfolgreiche Dirigent,<br />

Kompositionsprofessor und musikali-<br />

sche Spätromantiker einem Ruf von Max<br />

Reinhard in die USA, wo er 1938 Asyl fand<br />

und 1943 die amerikanische <strong>St</strong>aatsbürgerschaft<br />

annahm. Fasziniert vom neuen Medium<br />

Film widmete sich Korngold von nun an<br />

hauptsächlich der lukrativen Komposition<br />

von künstlerisch hochstehender und anspruchsvoller<br />

Filmmusik, für die er zahlreiche<br />

Oscars entgegennehmen konnte. Nach<br />

Kriegsende wandte er sich wieder klassischen<br />

Gattungen zu. 1945 entstand das Alma<br />

Mahler gewidmete Violinkonzert op. 35, das<br />

1947 von Jascha Heifetz uraufgeführt wurde.<br />

Ein spätromantisches Virtuosenkonzert par<br />

excellence, auf den zweiten Blick eher eine<br />

Konzert-Rhapsodie, denn das Orchester<br />

dient dem Solisten überwiegend als Klanghintergrund<br />

für seine elegischen und vir-<br />

tuos-bizarren Klangkaskaden, die thematisch<br />

allesamt auf erfolgreiche Filmmusiken<br />

Korngolds zurückgehen. Interpretiert wird<br />

das Konzert von der renommierten englischen<br />

Geigerin Chloë Hanslip.<br />

Auch Robert Schumann übersiedelte in<br />

den Westen, allerdings aus freien <strong>St</strong>ücken<br />

und nur bis an den Rhein. In seiner Position<br />

als <strong>St</strong>ädtischer Musikdirektor in Düsseldorf<br />

nahm er <strong>im</strong> Dezember 1851 die «Reinstrumentation<br />

d. alten 2ten Symphonie» (Tagebuch)<br />

in Angriff, die zehn Jahre zuvor be<strong>im</strong><br />

Leipziger Publikum eher kühl aufgenommen<br />

worden war. Der Erfolg der Düsseldorfer<br />

Erstaufführung seiner dritten Sinfonie, der<br />

«Rheinischen», mag ihn ermutigt haben, sein<br />

avanciertes Konzept der einsätzigen Viersätzigkeit<br />

erneut einem Publikum zu präsentieren.<br />

Zunächst erfolgten jedoch umfangreiche<br />

Revisionsarbeiten, die sich, mit<br />

Unterbrüchen, bis zum Frühjahr 1953 hinzogen.<br />

Die massiven Eingriffe in die Instrumentation<br />

führten noch <strong>im</strong> 20. Jahrhundert<br />

zu Kontroversen über die Gültigkeit der Fassungen<br />

und über Schumanns Instrumentiertechnik<br />

überhaupt. Es kann jedoch keinen<br />

Zweifel darüber herrschen, dass Schumann<br />

– auch wenn er seine Werke in der Regel den<br />

aufführungstechnischen Gegebenheiten, wie<br />

hier der Besetzung und den Fähigkeiten des<br />

Düsseldorfer Orchesters, anzupassen pflegte<br />

– voll hinter seiner zweiten Fassung stand<br />

und sie als eindeutige Verbesserung der ersten<br />

betrachtete.<br />

—<br />

Chloë Hanslip<br />

1. Mittagskonzert<br />

Freitag, 1. April 2011, 12.15 Uhr, Tonhalle<br />

Mikhail Agrest – Leitung<br />

Robert Schumann<br />

Sinfonie Nr. 4 d-moll op. 120<br />

«Musik und Lunch – Klang voller Genuss» –<br />

so lautet auch in der dritten Saison des<br />

Bestehens das Motto unserer Mittagskonzerte,<br />

unserem innovativen <strong>Angebot</strong> für eine<br />

musikalische Lunchpause. Nach einem etwa<br />

halbstündigen Konzert, serviert vom Sinfonieorchester<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> <strong>im</strong> Grossen Saal der<br />

Tonhalle, folgt als zweiter Gang ein Buffetlunch,<br />

serviert vom Restaurant «Concerto»<br />

– beide Gänge mit einem Billett! Als Hors-<br />

d,œuvre vor dem Lunch steht am 1. April<br />

2011 Robert Schumanns 4. Sinfonie in<br />

d-Moll auf dem Programm, zubereitet vom<br />

Sinfonieorchester <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> und garniert von<br />

Mikhail Agrest.<br />

—<br />

19


Marcel van Eeden <strong>im</strong> Kunstmuseum<br />

Vom 19. Februar bis 8. Mai 2011<br />

Mit der Ausstellung «Schritte ins Reich<br />

der Kunst» ermöglicht das Kunstmuseum<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Einblicke in den wundersamen<br />

Kosmos, in die <strong>im</strong>aginierten Welten des 1965<br />

in Den Haag geborenen Marcel van Eeden. In<br />

seinen umfassenden Zeichnungsserien sowie<br />

seiner Malerei verwendet der Künstler<br />

Vorlagen unterschiedlichster Provenienz,<br />

Fotografien, Zeitungsausschnitte, Archivmaterialien,<br />

die alle aus der Zeit vor seiner eigenen<br />

Geburt datieren. Seine Werkzyklen fasst<br />

er zu einem gross angelegten Projekt zusammen,<br />

das er selbst «Enzyklopädie meines To-<br />

Oben: Aus der Serie Karl’s Dream, 2010<br />

20 Kunstverein<br />

des» nennt, indem er seine eigene Existenz<br />

einbindet in den endlosen <strong>St</strong>rom der Zeit.<br />

Wer die Ausstellung gesehen hat, wird<br />

sich die Performance von van Eedens A Cutlet<br />

Vaudeville Show <strong>im</strong> Rahmen der Nachtschicht#3<br />

am Freitag, 25. März 2011, ab 19<br />

Uhr nicht entgehen lassen.<br />

«Schritte ins Reich der Kunst» ist die erste<br />

umfassende Einzelpräsentation des Künstlers<br />

in einem Schweizer Museum. Zur Ausstellung<br />

erscheint ein Katalog, zudem ist ein<br />

Künstlerbuch als vierbändige Kassette in l<strong>im</strong>itierter<br />

Auflage erhältlich.<br />

—<br />

Unten: Aus der noch unbetitelten Serie zu<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, 2011<br />

Veranstaltungen zur Ausstellung<br />

Künstlergespräch<br />

Mittwoch, 16. März 2011, 18.30 Uhr<br />

mit Marcel van Eeden, Alex Han<strong>im</strong>ann,<br />

Künstler, und Konrad Bitterli, Kurator<br />

Öffentliche Führungen<br />

Sonntag, 6. März 2011, 11 Uhr<br />

mit Nadia Veronese, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin<br />

Mittwoch, 13. April 2011, 18.30 Uhr<br />

mit Konrad Bitterli, Kurator<br />

Sonntag, 8. Mai 2011, 11 Uhr<br />

mit Nadia Veronese, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin<br />

Tour du Patron mit Apéro<br />

Mittwoch, 30. März 2011, 18.30 Uhr<br />

mit Roland Wäspe, Direktor<br />

Kunstcafé<br />

Dienstag, 5. April 2011, 14.30 Uhr<br />

mit <strong>St</strong>efanie Kasper, Kunstvermittlerin<br />

Nachtschicht#3<br />

Freitag, 25. März 2011, ab 19 Uhr<br />

mit Performance von Marcel van Eedens<br />

A Cutlet Vaudeville Show


Veranstaltungsübersicht<br />

März/April 2011<br />

Di<br />

1.3.<br />

Mi<br />

2.3.<br />

Do<br />

3.3.<br />

Fr<br />

4.3.<br />

Sa<br />

5.3.<br />

So<br />

6.3.<br />

Di<br />

8.3.<br />

Mi<br />

9.3.<br />

Do<br />

10.3.<br />

<strong>Theater</strong><br />

Grosses Haus Besetzung<br />

Manon<br />

19.30 – 22.2o<br />

Mu-A/VBK-3 + freier<br />

Verkauf<br />

Avenue Q<br />

19.30<br />

Mi-mu + freier Verkauf<br />

La sonnambula<br />

19.30 – 22.10<br />

VB-A<br />

Manon<br />

19.30 – 22.20<br />

Fr/K+T + freier Verkauf<br />

Avenue Q<br />

19.30<br />

Geschlossene Vorstellung<br />

La sonnambula<br />

(zum letzten Mal)<br />

19.30 – 22.10<br />

VB-D<br />

Avenue Q<br />

19.30<br />

Di/CTV + freier Verkauf<br />

Herr Biedermann und die<br />

Brandstifter (zum letzten<br />

Mal)<br />

19.30 – 21.10<br />

VB-B<br />

Leitung: Carnall,<br />

Schmidt-Garre, Murauer,<br />

Vogel, Schoettle<br />

Mit: Blazickova, Frei,<br />

Pollock, <strong>St</strong>arke, Trainer;<br />

Beam, Botta, Kernot,<br />

Hutnik, Maze, Taylor<br />

Leitung: Paul, Flaschka,<br />

Riklin, Huor, Lyon,<br />

Baumberger, Kündig<br />

Mit: Köhm, Löhr,<br />

Sumalinog; Agar, Klaus,<br />

Schäffner, <strong>St</strong>eindörfder<br />

Leitung: Carnall, Corsetti,<br />

Taraborelli, Buscemi,<br />

Vogel<br />

Mit: Iacob, Rizzo Marin,<br />

Ymerai; Espiritu, Koch,<br />

Tagliavini, Virabyan<br />

Leitung: <strong>St</strong>ern, Schmidt-<br />

Garre, Murauer, Vogel,<br />

Schoettle<br />

Mit: Blazickova, Frei,<br />

Pollock, <strong>St</strong>arke, Trainer;<br />

Beam, Botta, Kernot,<br />

Hutnik, Maze, Taylor<br />

<strong>Theater</strong><br />

Lokremise/<strong>St</strong>udio/<br />

<strong>Theater</strong>foyer<br />

Premiere: <strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong><br />

20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Besetzung<br />

Leitung: Güssow, Juckel,<br />

<strong>St</strong>einer<br />

Mit: Haller, Schwarz;<br />

Berndorff, Meyer<br />

Sinfonieorchester<br />

Tonhalle<br />

4. Meisterzyklus-Konzert:<br />

Klavierduo Adrienne Soós<br />

und Ivo Haag<br />

19.30<br />

MZ + freier Verkauf<br />

Kunstverein<br />

und Museen<br />

Führung «Im Banne<br />

Ägyptens»<br />

Historisches und Völkerkundemuseum,<br />

14 Uhr<br />

wie am 2.3. Norbert Möslang<br />

Vernissage<br />

Lokremise, 17 Uhr<br />

Leitung: Carnall, Corsetti,<br />

Taraborelli, Buscemi,<br />

Vogel<br />

Mit: Iacob, Rizzo Marin,<br />

Ymerai; Del Castillo,<br />

Espiritu, Tagliavini,<br />

Virabyan<br />

Matinee: Der kleine<br />

Schornsteinfeger<br />

11.oo<br />

Eintritt frei, Lokremise<br />

—<br />

<strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong><br />

17.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

—<br />

wie am 3.3.<br />

Marcel van Eeden<br />

Öffentliche Führung mit<br />

Nadia Veronese, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin<br />

Kunstmuseum, 11 Uhr<br />

wie am 2.3. Sehnsucht Süden<br />

Kunstcafé mit <strong>St</strong>efanie<br />

Kasper, Kunstvermittlerin<br />

Kunstmuseum, 14.30 Uhr<br />

Leitung: Schulze, Leitner,<br />

Raulf<br />

Mit: Dengler; Benda,<br />

Perkmann, Schäfer,<br />

Spühler, <strong>St</strong>eck<br />

Kinderkonzert: Vier<br />

gewinnt<br />

10.00<br />

Freier Verkauf<br />

2. Sonderkonzert:<br />

Mozart – Soli fan tutti<br />

19.30<br />

Abo A + freier Verkauf<br />

Norbert Möslang<br />

Einführung für Lehrpersonen<br />

mit <strong>St</strong>efanie<br />

Kasper und Cornelia<br />

Spillmann, Kunstvermittlerinnen<br />

Lokremise, 17.30 Uhr


Fr<br />

11.3.<br />

Sa<br />

12.3.<br />

So<br />

13.3.<br />

Di<br />

15.3.<br />

Mi<br />

16.3.<br />

Do<br />

17.3<br />

Fr<br />

18.3.<br />

Sa<br />

19.3.<br />

So<br />

20.3.<br />

Di<br />

22.3.<br />

Mi<br />

23.3.<br />

<strong>Theater</strong><br />

Grosses Haus Besetzung<br />

Die Fledermaus<br />

19.30 – 22.10<br />

M/Fr + freier Verkauf<br />

Alzira<br />

19.30 – 21.30<br />

Freier Verkauf<br />

Avenue Q<br />

14.30<br />

SoN-A/VBK-2 + freier<br />

Verkauf<br />

Avenue Q<br />

19.30<br />

So-A/M/So + freier<br />

Verkauf<br />

Die Dreigroschenoper<br />

19.30<br />

Fern-A + freier Verkauf<br />

Alzira<br />

19.30 – 21.30<br />

Geschlossene Vorstellung<br />

Die Fledermaus<br />

19.30 – 22.10<br />

Sa + freier Verkauf<br />

Avenue Q<br />

14.30<br />

VBK-1 + freier Verkauf<br />

Manon<br />

19.30 – 22-20<br />

Mi-L/M + freier Verkauf<br />

Leitung: Carnall, Hack,<br />

Geiger, Vogel, Hellriegel<br />

Mit: Boesiger, Frei,<br />

Polllock, Svetnitskaya;<br />

Beam, Faveyts, Haag,<br />

Schneider, Taylor<br />

Leitung: Carnall, Krief,<br />

Vogel<br />

Mit: Jacob, von Walther;<br />

del Castillo, Faveyts,<br />

Grassi, Haag, Hutnik,<br />

Sandoval<br />

<strong>Theater</strong><br />

Lokremise/<strong>St</strong>udio/<br />

<strong>Theater</strong>foyer<br />

Premiere: Der kleine<br />

Schornsteinfeger<br />

20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Der kleine<br />

Schornsteinfeger 17.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

—<br />

<strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong><br />

20.o0<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Leitung: Froamgeot,<br />

Haffter, Nolle, <strong>St</strong>einer,<br />

Bokor, Gareis. Bichler<br />

Mit: Biastoch, Fromageot,<br />

Glaus, Kunz, Lampi, Trainer;<br />

Cerpelloni, Daniele,<br />

Driessen, Fromageot,<br />

Koch, Maze, Pasquier<br />

wie am 11.3.<br />

—<br />

Leitung: Güssow, Juckel,<br />

<strong>St</strong>einer<br />

Mit: Haller, Schwarz;<br />

Berndorff, Meyer<br />

wie am 2.3. Sonntags um 5<br />

17.00<br />

Freier Verkauf<br />

Leitung: Schildknecht,<br />

Gantenbein, Rischer, Graf<br />

Mit: Dexl, Haller,<br />

Schwarz, Schweiger,<br />

Wunsch; Albold, Auer,<br />

Hettkamp, Meyer,<br />

Pelichet, Riedl, Schäfer,<br />

Spühler, <strong>St</strong>eck<br />

Leitung: Carnall, Krief,<br />

Vogel<br />

Mit: Cullagh, Jacob<br />

del Castillo, Faveyts,<br />

Grassi, Haag, Medeiros,<br />

Sandoval<br />

Leitung: Carnall, Hack,<br />

Geiger, Vogel, Hellriegel<br />

Mit: Boesiger, Hauck,<br />

Polllock, <strong>St</strong>arke; Beam,<br />

Faveyts, Haag, Schneider,<br />

Taylor<br />

Premiere: Kaspar Häuser<br />

Meer (Gastspiel <strong>Theater</strong><br />

an der Winkelwiese)<br />

20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Der kleine<br />

Schornsteinfeger 15.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

—<br />

Kaspar Häuser Meer<br />

(Gastspiel <strong>Theater</strong> an der<br />

Winkelwiese) 20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Kaspar Häuser Meer<br />

(Gastspiel <strong>Theater</strong> an der<br />

Winkelwiese) 20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Kaspar Häuser Meer<br />

(Gastspiel <strong>Theater</strong> an der<br />

Winkelwiese) 20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

(zum letzten Mal)<br />

Der kleine<br />

Schornsteinfeger 19.30<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

—<br />

Nachtzug:<br />

Late Night Lok 4 22.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

wie am 2.3. Matinee: Alcina 11.00<br />

Eintritt frei, <strong>Theater</strong>foyer<br />

Leitung: <strong>St</strong>ern, Schmidt-<br />

Garre, Murauer, Vogel,<br />

Schoettle<br />

Mit: Blazickova, Frei,<br />

McKenzie, <strong>St</strong>arke,<br />

Trainer; Faveyts, Koch,<br />

Maze, Ribeiro, Virabyan<br />

<strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong> 20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Der kleine<br />

Schornsteinfeger 15.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Besetzung<br />

Leitung: Roppel, <strong>St</strong>raß<br />

Mit: Dick, Mösli, Schmid<br />

wie am 11.3.<br />

—<br />

wie am 15.3.<br />

wie am 15.3.<br />

wie am 15.3.<br />

wie am 11.3.<br />

—<br />

Kaschke, Meyer<br />

Sinfonieorchester<br />

Tonhalle<br />

Kunstverein<br />

und Museen<br />

Exkursion des Naturmuseums:<br />

Die Brunnen<br />

der <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> (Voranmeldung<br />

erforderlich)<br />

Familienführung:<br />

Trachtenmode und<br />

Schnittmuster. Hedwig<br />

Scherrers Anleitung zum<br />

Selbermachen<br />

Historisches und Völkerkundemuseum,<br />

11 Uhr<br />

Norbert Möslang<br />

Öffentliche Führung<br />

mit Claudia Hürl<strong>im</strong>ann,<br />

Kunstvermittlerin<br />

Lokremise, 18.30 Uhr<br />

Marcel van Eeden<br />

Künstlergespräch mit<br />

Marcel van Eeden, Alex<br />

Han<strong>im</strong>ann und Konrad<br />

Bitterli<br />

Kunstmuseum, 18.30 Uhr<br />

Kinderclub: Gestalte deine<br />

eigene <strong>Theater</strong>gruppe<br />

(Voranmeldung)<br />

Historisches und Völkerkundemuseum,<br />

14 Uhr<br />

Norbert Möslang<br />

Öffentliche Führung mit<br />

Bettina Wollinsky, Kunstvermittlerin<br />

Lokremise, 13 Uhr<br />

wie am 3.3. Norbert Möslang<br />

Künstlergespräch<br />

Lokremise, 18.30 Uhr<br />

wie am 11.3. Sehnsucht Süden<br />

Öffentliche Führung mit<br />

Konrad Bitterli, Kurator<br />

Kunstmuseum, 18.30 Uhr


Fr<br />

25.3.<br />

Sa<br />

26.3.<br />

So<br />

27.3.<br />

Mo<br />

28.3<br />

Di<br />

29.3.<br />

Mi<br />

30.3.<br />

Do<br />

31.3.<br />

Fr<br />

1.4.<br />

Sa<br />

2.4.<br />

So<br />

3.4.<br />

Mo<br />

4.4.<br />

Di<br />

5.4.<br />

Mi<br />

6.4.<br />

Do<br />

7.4.<br />

<strong>Theater</strong><br />

Grosses Haus Besetzung<br />

Avenue Q<br />

19.30<br />

Geschlossene Vorstellung<br />

Premiere: Alcina<br />

19.30<br />

P/PP + freier Verkauf<br />

Manon<br />

17.00<br />

SoN-B + freier Verkauf<br />

Avenue Q<br />

19.30<br />

Mo + freier Verkauf<br />

Die Dreigroschenoper<br />

19.30<br />

Fern-B + freier Verkauf<br />

Die Dreigroschenoper<br />

(zum letzten Mal)<br />

19.30<br />

KV + freier Verkauf<br />

Alcina<br />

19.30<br />

P/PP + freier Verkauf<br />

Avenue Q<br />

19.30<br />

Freier Verkauf<br />

Alcina<br />

19.30<br />

So-A + freier Verkauf<br />

Avenue Q<br />

19.30<br />

Mi-L/M/S/Ju + freier<br />

Verkauf<br />

wie am 2.3. Norbert Möslang<br />

Kunst über Mittag mit<br />

Lunch <strong>im</strong> Lokal mit<br />

Claudia Hürl<strong>im</strong>ann,<br />

Kunstvermittlerin<br />

Lokremise, 12.30 – 13 Uhr<br />

—<br />

Nachtschicht#3<br />

Mit Marcel van Eedens<br />

«Cutlet Vaudeville Show»<br />

Kunstmuseum, ab 19 Uhr<br />

Leitung: Carnall, Santi,<br />

Hieron<strong>im</strong>us, Beth<br />

Mit: Galou, Lang, Or,<br />

Papoulkas; Espiritu, Kernot;<br />

Tanzkompagnie<br />

Leitung: Carnall,<br />

Schmidt-Garre, Murauer,<br />

Vogel, Schoettle<br />

Mit: Blazickova, Frei,<br />

Pollock, <strong>St</strong>arke, Trainer;<br />

Beam, Faveyts, Koch,<br />

Maze, Taylor, Virabyan<br />

wie am 2.3.<br />

Der kleine<br />

Schornsteinfeger (zum<br />

letzten Mal) 17.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Lied am Sonntag 11.00<br />

Eintritt frei, <strong>Theater</strong>foyer<br />

Biblische Lieder<br />

(von Antonín Dvoˇrák)<br />

mit Tijl Faveyts<br />

—<br />

<strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong> 17.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

wie am 11.3.<br />

—<br />

wie am 3.3.<br />

Migros-Kulturprozent<br />

Classics<br />

19.30<br />

Abo M.K.C + freier<br />

Verkauf<br />

wie am 15.3. Norbert Möslang<br />

Öffentliche Führung mit<br />

Bettina Wollinsky, Kunstvermittlerin<br />

Lokremise, 18.30 Uhr<br />

wie am 15.3. 8. Tonhallekonzert:<br />

<strong>St</strong>rawinsky, Korngold,<br />

Schumann<br />

19.30<br />

Abo A + freier Verkauf<br />

wie am 26.3. <strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong> 20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

wie am 2.3. Nachtzug:<br />

Wide Shut 22.00<br />

Dunkellesung in der Lok<br />

Freier Verkauf<br />

wie am 26.3. Lied am Sonntag 11.00<br />

Eintritt frei, <strong>Theater</strong>foyer<br />

wie am 2.3.<br />

<strong>Theater</strong><br />

Lokremise/<strong>St</strong>udio/<br />

<strong>Theater</strong>foyer<br />

<strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong> 20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

<strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong> 20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

<strong>Fettes</strong> <strong>Schwein</strong> (zum<br />

letzten Mal) 20.00<br />

Freier Verkauf, Lokremise<br />

Besetzung<br />

wie am 3.3. 1. Mittagskonzert 12.15<br />

Klang voller Genuss<br />

Abo MK + freier Verkauf<br />

wie am 3.3.<br />

Sinfonieorchester<br />

Tonhalle<br />

Marcel van Eeden<br />

Tour du Patron<br />

mit Apéro, mit Roland<br />

Wäspe, Direktor<br />

Kunstmuseum, 18.30 Uhr<br />

Norbert Möslang<br />

Öffentliche Führung mit<br />

Roland Wäspe, Direktor<br />

Lokremise, 13 Uhr<br />

wie am 3.3. Marcel van Eeden<br />

Kunstcafé mit <strong>St</strong>efanie<br />

Kasper, Kunstvermittlerin<br />

Kunstmuseum, 14.30 Uhr<br />

wie am 3.3. 9. Tonhallekonzert:<br />

Russische Phantastereien<br />

19.30<br />

Abo C/Kut + freier<br />

Verkauf<br />

Kunstverein<br />

und Museen


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