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062 axt 08-10 Eichgut Winterthur - Architektur & Technik

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Minergie-eco beiM bahnhofeichgut <strong>Winterthur</strong> – diese bezeichnungstand bisher für Minergie-P. neben der2005 fertig gestellten und derart zertifiziertenWohnüberbauung von baumschlager/eberlesteht jetzt unter diesemnamen in zentraler Lage und unmittelbarerbahnhofsnähe ein weiterer bauvon Vera gloor mit 40 Stadtwohnungen,der sich das Zertifikat Minergie-eco verdiente.Text: Manuel Pestalozzi | Fotos: Hannes HenzSituation62 | <strong>Architektur</strong> | <strong>Eichgut</strong>, <strong>Winterthur</strong>/ZH a+t 7|<strong>10</strong>


architektur7|<strong>10</strong> a+t <strong>Eichgut</strong>, <strong>Winterthur</strong>/ZH | <strong>Architektur</strong> | 63


GrundrissSchnitt64 | <strong>Architektur</strong> | <strong>Eichgut</strong>, <strong>Winterthur</strong>/ZH a+t 7|<strong>10</strong>


Die Tragelemente sind im Wesentlichen in derKernzone und an der Fassade angeordnet.Dadurch lassen sich die Wohnungen mit Leichtbauwändenoder Schiebeelementen freiunterteilen.meintDer zweite <strong>Eichgut</strong>-Bau bietet valable Antwortenauf die Frage: Wie wohnt man heute? Hierlauten sie: urban, zentral, hinter geschosshohenFenstern, mechanisch belüftet und umgebenvon gesunden Materialien. Aus diesenAntworten ergibt sich, wie man leicht erkennenkann, noch keine architektonische Qualität.Sie zählen lediglich die Mittel auf, die beieiner überzeugenden Anwendung und einerpassenden Einrichtung zu Wohlbefinden,Komfort und dem gewünschten Ambiente führensollen. Bei diesem Projekt hat man einegelungene Kombination eines neutralenRaumangebotes mit einem spezifischen Charakterfür das Haus als «Adresse» gefunden.Die Bewohnerinnen und Bewohner könnenzwischen Gebäudekern und Fassade vielseitigeWohnträume verwirklichen. Wie hoch derNutzungswert der eher «zugig» und von derWohnzone wie abgelöst wirkenden Balkonesein wird, dürfte die Zeit zeigen.Manuel PestalozziDie Architektin bezeichnet diesen kubischgeschlossenen Solitär, welcher auf der Strassenseitedie Fassadenflucht des Baus vonBaumschlager/Eberle aufnimmt, als «ambivalentesHofrandgebäude». Im Verbund mit demNachbarbau entstand ein offener Block. Vonder Strasse her erlaubt das Ensemble Durchblickein einen halböffentlichen Hof. Die Fassadeführt mit ihren umlaufenden Gesimsenund den dazwischen angeordneten, rhythmischgegliederten, geschosshohen Fenstern undAlublech-Paneelen in vier verschiedenen Farbenein gestalterisches Thema weiter, welchesdie beiden <strong>Eichgut</strong>-Häuser als verwandte Bauwerkepräsentiert.rationell, unterteilbarFür das Planungsteam stand bei diesem Projektdie Auseinandersetzung mit der umfassendenNachhaltigkeit von Gebäuden in sozialer, ökonomischerund ökologischer Hinsicht im Zentrum.Man folgte dabei den Wegmarken des SIA-Effizienzpfades.Mit einer rationellen Gebäudestruktur schufman ein vielseitiges Grundrisskonzept. Die technischenund konstruktiven Elemente des Bauswurden in der Kernzone, bei den Erschliessungsschichtenund an der Peripherie konzentriert.Innerhalb eines strukturellen Rasters lässt sichdadurch eine beachtliche Variation unterschiedlicherWohnungstypen und -grössen realisieren.Die Wohnungen können mit Schiebewänden flexibelunterteilt und genutzt werden. In typologischerHinsicht handelt es sich um eine Abfolgevon zwei Vierspännern: Zwei Treppenhäuser werdenbeidseitig umgeben von je einer Wohnzone,wobei diese in der Tiefe zweigeteilt und die Ein-7|<strong>10</strong> a+t <strong>Eichgut</strong>, <strong>Winterthur</strong>/ZH | <strong>Architektur</strong> | 65


Über fünf Geschosse gespannte Metallvorhängegliedern die beiden Treppenhäuser.Die ArchitektinVera gloor, inhaberin und geschäftsführerindes architekturbüros Vera gloor ag, Zürich,machte eine ausbildung als theaterproduzentinin göteborg und Zürich und war auchauf diesem gebiet tätig. Das architekturstudiumabsolvierte sie an der eth Zürich underhielt auch ein Stipendium der architekturan der harvard university, cambridge uSa.ihre berufliche tätigkeit führte sie nach graz,berlin und Zürich, wo sie seit 1993 ihr bürobetreibt. Vera gloor ist Mitglied des Schweizerischeningenieur- und architektenvereinsSia.Aktuelle ProjekteWohn- und Geschäftshaus Neufrankengasse16–18, Zürich, 2011–2012Villa, Garage, Tunnel in Erlenbach/ZH, 2007–20<strong>10</strong>Totalsanierung Wohn- und GeschäftshausLangstrasse 134, Zürich, 20<strong>10</strong>–2011Umbau Mfh in Küsnacht/ZH, 2009-20<strong>10</strong>Umbau Villa Biberlinstrasse, Zürich, 2009-20<strong>10</strong>heiten Rücken an Rücken angeordnet sind. Diemittlere dieser Wohnzonen lässt sich von beidenTreppenhäusern erschliessen. Auf dem Dachbefindet sich eine Gemeinschaftsterrasse mitLiegeflächen und einem Kinderspielplatz.Material und technikDas mit 28 cm Glaswolle gedämmte Wohnhausbesitzt eine Grundwasser-Wärmepumpe undzwei zentrale Komfortlüftungen. Betrieben werdensie vom EWZ im Energie-Contracting. DieBeheizung erfolgt über thermoaktive Bauteile(TAB) resp. thermoaktive Decken (TAD).Die Elektroplanung arbeitete mit halogenfreienMaterialien für Installationen, hochwertigen,sparsamen Leuchten im Allgemeinbereich,die über Präsenzmelder gesteuert werden,und Haushaltsgeräten der EnergieeffizienzklasseA+ oder höher. Zusätzlich wurden auchumfangreiche elektrobiologische Massnahmen,wie ein gezielt erdungs- und stromflussfreierHaustechnikaufbau, umgesetzt.Auch die Materialwahl bei den Raum- und Fassadenoberflächenund der Tragstruktur gehorchtden Vorgaben von Minergie-Eco: Die Anwendungvon Recyclingbeton, formaldehydfreien Holzwerkstoffplattenund lösemittelfreien Farben,Kleber und Abdichtungen waren eine Selbstverständlichkeit.Auch der Rückbaubarkeit wurde, wie es sich füreinen Minergie-Eco-Bau gehört, gebührendeBeachtung geschenkt. Mechanische Befestigungender Materialien erfolgten immer mit dem Zieleiner späteren sortenreinen Trennung. nbauherrschaft:Pensionskasse der Schweizerischen Rückversicherungs-Gesellschaft,Zürichbauleitung:GMS Partner AG, 8058 Zürich-Flughafenenergieplaner:Bauphysik Meier AG, Dällikon/ZHbaustatik:Bona + Fischer Ingenieurbüro AG, <strong>Winterthur</strong>/ZHbaumeister:ARGE Hans Stutz AG/Landolt AG; <strong>Winterthur</strong>66 | <strong>Architektur</strong> | <strong>Eichgut</strong>, <strong>Winterthur</strong>/ZH a+t 7|<strong>10</strong>

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