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Das Mammakarzinom in der Schwangerschaft

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PROSTATAKARZINOM<br />

chirurgischen E<strong>in</strong>griff selbst hierbei e<strong>in</strong>e<br />

Rolle spielt, kann bisher nicht sicher<br />

gesagt werden, spielt aber e<strong>in</strong>e nicht zu<br />

übersehende Rolle. E<strong>in</strong>e Verbesserung<br />

des Stag<strong>in</strong>g lässt sich durch CT, MRT, das<br />

Chol<strong>in</strong>-PET und e<strong>in</strong>e endorektale spektroskopischeMagnetresonanzuntersuchung<br />

(MRT-Spect) erreichen.<br />

Beim Chol<strong>in</strong>-PET wird radioaktives<br />

Chol<strong>in</strong> gespritzt, welches relativ spezifisch<br />

von Prostatkarz<strong>in</strong>omzellen aufgenommen<br />

wird. Mit e<strong>in</strong>er Gammakamera<br />

ist man dann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, ausreichend<br />

große Ansammlungen von Krebszellen<br />

auch außerhalb <strong>der</strong> Prostata sichtbar zu<br />

machen. Die endorektale MRT kann besser<br />

als die Computertomographie und das<br />

reguläre MRT zwischen Krebs und Hyperplasie,<br />

Nekrose o<strong>der</strong> Post-Biopsieblutung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Prostata unterscheiden (32,<br />

33) und ist deshalb <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

zu e<strong>in</strong>er wertvollen Zusatzuntersuchung<br />

geworden, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e, wenn sie mit e<strong>in</strong>er<br />

Spektrographie komb<strong>in</strong>iert wird, bei<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Anreicherung von Chol<strong>in</strong>, welches<br />

typisch für PCa ist, nachgewiesen<br />

wird.<br />

28<br />

Praxish<strong>in</strong>weise zur Problematik<br />

<strong>der</strong> radikalen Prostatektomie<br />

Übereilte Entscheidung zur Operation<br />

ist gefährlich; Patientenberatung und<br />

Aufklärung sollte sorgfältig und verantwortungsbewusst<br />

durchgeführt werden.<br />

Bewertung des Krankheitsstadiums kann<br />

unter H<strong>in</strong>zuziehen des DiaPat, <strong>der</strong> Chol<strong>in</strong>-PET-CT<br />

(Diagnose von Krebsgewebe<br />

außerhalb <strong>der</strong> Prostata) und spektroskopisches,<br />

endorektales MRT verbessert<br />

werden.<br />

2/2008<br />

Bestrahlung<br />

Bestrahlung kann grundsätzlich von<br />

außen (z. B. external beam radiation)<br />

o<strong>der</strong> aber von <strong>in</strong>nen, d. h. durch E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

von radioaktivem Material <strong>in</strong> die<br />

Prostata (Brachytherapie, <strong>in</strong>terstitielle<br />

Bestrahlung, „Seed“-Implantation) erfolgen.<br />

Als kurative Behandlung des<br />

Prostatakarz<strong>in</strong>oms im Stadium T1-T3<br />

akzeptiert, vermeidet die externe Bestrahlung<br />

(66–72 Gy zur Prostata und<br />

45–50 Gy zu den Beckenlymphknoten)<br />

den chirurgischen E<strong>in</strong>griff und die damit<br />

verbundene Morbidität. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />

bei <strong>der</strong> alle<strong>in</strong>igen externen Bestrahlung<br />

mit e<strong>in</strong>er hohen Rezidivrate (über 80%)<br />

<strong>in</strong>nerhalb von fünf Jahren zu rechnen.<br />

PSA-Wert-Überwachung und wie<strong>der</strong>holte<br />

Biopsie nach <strong>der</strong> Bestrahlung sche<strong>in</strong>en<br />

dies zu belegen (34,35). Vergleichende<br />

Untersuchungen zwischen externer Bestrahlung<br />

und radikaler Operation, die e<strong>in</strong>e<br />

klare Überlegenheit des chirurgischen<br />

E<strong>in</strong>griffs belegen würden, liegen jedoch<br />

nicht vor.Wie für den operativen E<strong>in</strong>griff,<br />

so gelten auch für die Bestrahlungsbehandlung<br />

bestimmte Vorbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Diese s<strong>in</strong>d: histologisch nachgewiesener,<br />

auf die Prostata beschränkter Krebs, e<strong>in</strong>e<br />

ausreichende Lebenserwartung (> 10 Jahre),<br />

Nichtvorhandense<strong>in</strong> von an<strong>der</strong>en Erkrankungen<br />

im Bereich des urogenitalen<br />

Systems, Nichtvorhandense<strong>in</strong> von Darmerkrankungen<br />

und e<strong>in</strong> aufgeklärter Patient.<br />

Die Bestrahlungstechnik hat sich <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren deutlich weiterentwickelt<br />

von <strong>der</strong> Kobalt-Bestrahlung mit oftmals<br />

schwerwiegenden Nebenwirkungen zum<br />

L<strong>in</strong>ear-Beschleuniger, <strong>der</strong> durch so genannte<br />

Konformationsbestrahlung<br />

(three-dimensional conformal radiation<br />

imag<strong>in</strong>g) die strahlenbed<strong>in</strong>gten Nebenwirkungen<br />

deutlich reduzieren kann.<br />

Trotz dieses technischen Fortschritts ist<br />

die Bestrahlungsbehandlung auch heute<br />

nicht nebenwirkungsfrei. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

Impotenz (bis zu 50%) sowie Störungen<br />

<strong>der</strong> Blasen- und Mastdarmfunktion (bis<br />

zu 15%) s<strong>in</strong>d die häufigsten Gefahren.<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>in</strong>terstitiellen- o<strong>der</strong> Brachytherapie<br />

verwendete man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

das radioaktive Jod-125, welches<br />

anfänglich durch offene chirurgische Implantation,<br />

später dann durch Nadeltechnik<br />

vom Damm aus <strong>in</strong> die Prostata<br />

verbracht wurde. In den Anfängen hatte<br />

die Technik viele Probleme, wie z. B. Unterdosierung<br />

und damit verbunden e<strong>in</strong>e<br />

hohe Rezidivrate, ungleiche Strahlenverteilung<br />

wegen unausgeglichener Implantation<br />

<strong>der</strong> radioaktiven „Seeds“ sowie<br />

Komplikationen durch Verletzung o<strong>der</strong><br />

Strahlenschäden von Blase und Mastdarm.Verbesserung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Applikationstechnik<br />

und Berechnung <strong>der</strong> optimalen<br />

Dosis mittels Computermodellierung sowie<br />

die Verwendung besserer radioaktiver<br />

Isotope (Paladium-103 und Iridium-<br />

192) haben dazu beigetragen, die Anfangsschwierigkeiten<br />

zu überw<strong>in</strong>den.<br />

E<strong>in</strong>e Studie von Blasko et al. weist sogar<br />

aus, dass heute mehr Patienten nach Brachytherapie<br />

<strong>in</strong>nerhalb von sechs Jahren<br />

frei von Rezidiven bleiben als nach radikaler<br />

Operation o<strong>der</strong> externer Bestrahlung.<br />

Gleichzeitig ist das Spektrum <strong>der</strong><br />

Nebenwirkungen nach Brachytherapie<br />

ger<strong>in</strong>ger als bei <strong>der</strong> radikalen Prostatektomie<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> externen Bestrahlung: In-<br />

kont<strong>in</strong>enz tritt nur bei etwa 5% <strong>der</strong> Fälle<br />

auf, und Impotenz wird nur von etwa<br />

15–25% <strong>der</strong> Patienten unter 70 Jahre berichtet.<br />

Noch bessere Behandlungsresultate<br />

als mit <strong>der</strong> alle<strong>in</strong>igen externen o<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>terstitiellen Bestrahlung sche<strong>in</strong>t man<br />

mit <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation bei<strong>der</strong> Verfahren<br />

zu bekommen.<br />

„Watchful Wait<strong>in</strong>g“<br />

Dieses Konzept ist relativ neu <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlungsstrategie<br />

beim PCa. Dabei vere<strong>in</strong>baren<br />

Arzt und Patient bei gesicherter<br />

Diagnose, dass zunächst ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>vasive<br />

Therapie erfolgt, son<strong>der</strong>n durch regelmäßige<br />

rektale Untersuchung sowie Kontrollen<br />

des PSA-Wertes, Sonogramm, MRT,<br />

Knochensz<strong>in</strong>tigraphie und Chol<strong>in</strong>PET<br />

das Krebswachstum verfolgt wird.<br />

„Watchful Wait<strong>in</strong>g“ wird vor allem bei<br />

gut differenzierten und kle<strong>in</strong>en<br />

Karz<strong>in</strong>omen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Männern mit e<strong>in</strong>er Lebenserwartung<br />

von weniger als<br />

zehn Jahren <strong>in</strong> Betracht<br />

gezogen. Für Männer mit<br />

nicht tastbaren Tumoren,<br />

bei denen <strong>der</strong><br />

Krebs durch PSA-Test<br />

festgestellt wurde (Stadium<br />

T1c), ist die „Abwartestrategie“<br />

ebenfalls<br />

als akzeptabel e<strong>in</strong>zuschätzen,<br />

sogar dann, wenn für<br />

ihre Lebenserwartung mehr<br />

als 15 Jahre angenommen wird.<br />

Im Endeffekt jedoch ist „Watchful<br />

Wait<strong>in</strong>g“, wie auch die so genannten<br />

kurativen Verfahren, mit e<strong>in</strong>em Risiko<br />

verbunden, welches von <strong>der</strong> Wachstumsrate<br />

des Karz<strong>in</strong>oms und <strong>der</strong> aktuellen Lebenszeit<br />

des Patienten abhängig ist. Chodak<br />

et al. fanden bei Patienten mit gut differenziertem<br />

und nicht metastasiertem<br />

Prostatakarz<strong>in</strong>om, dass sich unter „Beobachten<br />

und Abwarten“ e<strong>in</strong>e krankheitsspezifische<br />

Überlebensrate von 87%<br />

<strong>in</strong>nerhalb von zehn Jahren ergab.<br />

Für immer mehr Männer s<strong>in</strong>d diese<br />

Zahlen so ermutigend, dass sie sich für<br />

diese Strategie entscheiden, da e<strong>in</strong> etwas<br />

verkürztes Leben mit guter Lebensqualität<br />

dem Überleben mit Nebenwirkungen<br />

wie Impotenz und Inkont<strong>in</strong>enz oft vorgezogen<br />

wird. Noch <strong>in</strong>tressanter wird<br />

diese Strategie, wenn sie komb<strong>in</strong>iert wird<br />

mit Lebensstilän<strong>der</strong>ung sowie Ernährungsumstellung<br />

und <strong>der</strong> chronischen<br />

E<strong>in</strong>nahme von Naturstoffen mit präventiver<br />

Wirkung und e<strong>in</strong>er Hormonmodulation.

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